Ausgabe Nr. 28, 17.7.2017 INHALT
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1 Ausgabe Nr. 28, 17.7.2017 INHALT THEMA DER WOCHE: Inklusion im Tennissport: „Absolute Notwendigkeit“ S. 2 Rollstuhltennis in Berlin: Alle Infos zu den German Open S. 2 Anthony Dittmar: „Die German Open sind ein Riesenereignis“ FÜNF FRAGEN AN… Niklas Höfken: „Müssen Berührungsängste abbauen“ S. 4 WIMBLEDON Wimbledon: Schweizer Triumph & deutsche Bilanz S. x BEACH TENNIS Beach Tennis: Deutschland mit Platz sieben bei Team-WM S. x INTERNATIONALE TURNIERSZENE Kurz notiert S. x GERMAN MASTERS SERIES presented by Tretorn Nicola Kuhn gewinnt sensationell die Sparkassen Open 2017 S. x Versmold: 6.000 Zuschauer bei den Reinert Open S. x Zwei Deutsche im Halbfinale von Trier S. x BUNDESLIGA Talent Henri Squire trainiert mit Bundesligaprofis S. x NACHWUCHS Kurz notiert S. x TURNIERE S. x 2 THEMA DER WOCHE Initiative: DTB will besseres Inklusionsangebot schaffen In Deutschland leben 10,2 Millionen Menschen mit Behinderung, das sind 13,2 Prozent der Gesellschaft – also knapp jeder achte Bundesbürger. Was kann ein Spitzenverband wie der Deutsche Tennis Bund leisten, um diese Zielgruppe künftig noch besser zu integrieren? Darüber hat sich der im DTB für Sportentwicklung zuständige Vizepräsident Reiner Beushausen Gedanken gemacht. „Ich sehe es als Notwendigkeit, dass sich der gesamte Tennissport gemeinsam auf den Weg der Inklusion begibt. Es ist für meine Begriffe eine wichtige Aufgabe des Spitzenverbandes und im ersten Schritt der Sportentwicklung, hier eine Vorreiterrolle einzunehmen. Die große Resonanz auf unser Informationsangebot im Rahmen von ‚Deutschland spielt Tennis!‘ zeigt, dass sich Vereine und Landesverbände das auch von uns wünschen“, sagt Beushausen. Aktuell befindet sich der Bereich Sportentwicklung in Gesprächen mit Institutionen wie dem Deutschen Olympischen Sportbund, dem Behindertensportverband oder der Gold- Kraemer-Stiftung. Einen „Runden Tisch der Inklusion“, wie ihn Niklas Höfken im Interview mit dem Deutschen Tennis Bund vorschlägt, hält Beushausen für eine gute Idee. „Sobald wir ausreichend Expertenwissen erworben haben, macht es durchaus Sinn, sich mit den verschiedenen Interessensgruppen zusammenzusetzen und gemeinsam an dem Thema zu arbeiten.“ Entwickelt werden soll sukzessive ein Konzept, mit dem der Spitzenverband die Arbeit in den Landesverbänden und Vereinen an der Basis unterstützen kann. Ziel ist eine verbesserte Teilhabe von Menschen mit Behinderung unter dem Dach des Deutschen Tennis Bundes. Das Entstehen von eigenständigen Strukturen im Bereich des Behindertentennis ist nicht im Sinne der Inklusion. „Parallelwelten bringen niemanden weiter, das kann nicht der Weg in die Zukunft sein“, ist sich der DTB-Vizepräsident sicher. Um alle Zielgruppen – also Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung sowie mit Einschränkungen der Sinneswahrnehmung – in den Verbandstrukturen unterzubringen, braucht es weiteres Expertenwissen. „Es gibt verschiedene Überlegungen, wie man sich hier zukünftig aufstellt. Aktuell werden wir jedoch von der Gold-Kraemer-Stiftung als kompetentem Partner hervorragend unterstützt.“ Rollstuhltennis in Berlin: Alle Infos zu den German Open Die 29. German Open im Rollstuhltennis finden in diesem Jahr vom 19. bis 23. Juli statt, zum siebten Mal werden sie in Berlin ausgetragen. Nachdem die besten nationalen und internationalen Rollstuhltennisspieler vergangenes Jahr beim BTTC Grün-Weiß in Lichterfelde aufgeschlagen haben, heißt der Gastgeber turnusgemäß nun wieder SV Zehlendorfer Wespen 1911. Wir haben alle wichtigen Fakten zu Deutschlands wichtigstem Rollstuhltennisturnier zusammengetragen. 3 Key Facts zu den German Open im Rollstuhltennis 2017 Termin 19. bis 23. Juli 2017 Ort SV Zehlendorfer Wespen 1911, Berlin Preisgeld 20.000 US-Dollar Gesamtpreisgeld Belag Sandplatz Konkurrenzen Dameneinzel, Herreneinzel, Quad-Einzel, Damendoppel, Herrendoppel, Quad-Doppel und diverse Trostrunden Titelverteidiger: Einzel: Maikel Scheffers (NED), Katharina Krüger (GER) Doppel: Tom Egberink & Maikel Scheffers (NED), Louise Hunt & Lucy Shuker (GBR) Quad: David Wagner; Bryan Barten & David Wagner (USA) Topstars Mit Yui Kamiji [JPN] bei den Damen und David Wagner [USA] im Quad starten zwei Weltranglistenerste in Berlin. Topfavorit bei den Herren ist Titelverteidiger Maikel Scheffers Deutsche Starter Damen: Sabine Ellerbrock, Katharina Krüger, Sina Kallenberger Herren: Anthony Dittmar, Sven Hiller, Dominik Lust, Peter Seidl, Steffen Sommerfeld, Jörg Wiesecke Quad: Maximilian Laudan, Markus Laudan Tickets Der Eintritt ist frei Web www.german-open.wheelchair-tennis.de Das sagt Bundestrainer Christoph Müller: „Die German Open in Berlin sind das einzige ITF 2 Turnier in Deutschland. Es ist international anerkannt und geschätzt. Die Spielerinnen und Spieler kommen jedes Jahr sehr gerne nach Berlin, nicht zuletzt, weil es immer auf höchstem Niveau organisiert ist, vom Hotel, über die Tennisplätze, dem Shuttle Service bis hin zum Essen ist alles top. Ich persönlich bin immer sehr gerne bei den German Open.“ Interessant zu wissen: Die Nürnberger Versicherung engagiert sich seit diesem Jahr als Partner der German Open im Rollstuhltennis. „Wir finden es wichtig, dass die deutsche Spitze im Rollstuhltennis sich bei den German Open Wheelchair Tennis vor heimischen Publikum mit den besten internationalen Spielerinnen und Spielern messen und wertvolle Weltranglistenpunkte sammeln kann. Deswegen haben wir unser breit gefächertes Engagement im Tennis gerne um diese Veranstaltung erweitert“, erläutert Dr. Armin Zitzmann, Vorstandsvorsitzender der Nürnberger Versicherung. Regeln und Besonderheiten beim Rollstuhltennis: Es gelten die offiziellen Regeln der International Tennis Federation (ITF). Der Ball darf zweimal aufspringen, wobei der erste Aufsprung des Balles innerhalb der Feldbegrenzung erfolgen muss. Damen, Herren: Teilnehmer müssen eine erhebliche Funktionseinschränkung oder einen totalen Ausfall einer oder beider Beine haben. Dafür müssen die Athleten einen medizinischen Nachweis vorlegen. 4 Die Aktiven werden nach ihrer Spielfähigkeit eingestuft, nicht nach der Art ihrer Behinderung (Querschnittslähmung, Amputationen und Spina Bifida zählen zu den häufigsten Einschränkungen) Die Quad-Kategorie ist für Spieler mit einer eingeschränkten motorischen Arm- und Handfunktion. Um in der Quad-Klasse antreten zu können, müssen mindestens drei Extremitäten eingeschränkt sein. Hierbei wird der Schläger fest an der Hand / dem Unterarm befestigt. Die Spieler müssen jedoch nicht in der Quad-Klasse teilnehmen, sondern können auch in der Damen- /Herrenklasse starten. Anthony Dittmar: „Die German Open sind ein Riesenereignis“ Vom 19. bis 23. Juli findet mit den German Open in Berlin das größte Rollstuhltennis- Turnier in Deutschland statt. Neben den deutschen Teilnehmern um Titelverteidigerin Katharina Krüger, Sabine Ellerbrock und Steffen Sommerfeld wird auch Anthony Dittmar in der Hauptstadt angreifen. Im Interview spricht der 23-jährige Wahl-Hannoveraner über seine spielerische Entwicklung, seine Liebe zu den German Open sowie über seine beruflichen Perspektiven. Anthony, Sie sind vor über zwei Jahren von Göttingen nach Hannover gezogen und trainieren seitdem in der TennisBase in Hannover. Was hat sich für Sie verändert? Fast alles. In Hannover sind die Trainingsbedingungen phantastisch. Seit ich dort lebe, habe ich mich spielerisch enorm entwickelt und mich in allen Bereichen verbessert. Haben Sie Trainingspartner in der TennisBase? Nein, in Hannover bin ich der einzige Tennis-Rollstuhlspieler. Ich trainiere meistens mit meinem Trainer Friedrich Klasen zusammen, der selber für Blau-Weiß Berlin in der 2. Tennis-Bundesliga spielt. Hin und wieder werde ich aber auch von anderen Trainern betreut. Und genau diese Abwechslung gefällt mir besonders gut. Die Vorstellungen der Trainingsabläufe sind bei jedem verschieden, ich bekomme also unterschiedlichsten Input, was für meine spielerische Entwicklung super ist. Haben Sie Kontakte zu den Tennisprofis, die in Hannover trainieren? Ja, klar. Mit vielen von ihnen bin ich sogar sehr gut befreundet. Es ist schön anzusehen, dass dort die Zukunft von Deutschland trainiert. Ich schaue auch gerne mal bei ihnen zu und freue mich jedes Mal, wenn sie erfolgreich von einem Turnier heimkommen. In diesem Jahr haben Sie schon einige internationale Turniere gespielt. Wie finanzieren Sie die Reisen? Ich habe glücklicherweise Sponsorengelder für dieses Jahr erhalten. Normalerweise wollte ich eigentlich noch viel mehr Turniere spielen. Aber ich war Anfang des Jahres leider verletzt und musste deswegen bis April pausieren. Sie gehörten früher zur U19-Nationalmannschaft im Rollstuhlbasketball. Sind Sie in dieser Sportart immer noch aktiv? Ja, ich spiele immer noch sehr viel Basketball, aber inzwischen haben sich meine Prioritäten zugunsten von Tennis verschoben. 5 Nebenbei studieren Sie Betriebswirtschaftslehre. Ein strammes Pensum... Das ist in der Tat manchmal sehr anstrengend, aber dennoch zu bewältigen. Momentan sieht es jedoch so aus, dass ich mein Studium abbrechen werde. Ich habe ein sehr interessantes Jobangebot bekommen, das ich unmöglich ablehnen kann. Ich darf noch nicht darüber sprechen, deshalb kann ich leider nichts verraten. Sollte alles klappen, würde ich versuchen, nebenher eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement zu machen. Nun stehen für Sie die German Open in Berlin auf dem Programm. Im vergangenen Jahr sind Sie in der zweiten Runde ausgeschieden. Welches Ziel haben Sie sich diesmal gesetzt? Mein Minimalziel ist, die Punkte aus dem letzten Jahr zu verteidigen. Das