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Ausgabe Nr. 28, 17.7.2017 INHALT

THEMA DER WOCHE: Inklusion im Tennissport: „Absolute Notwendigkeit“ S. 2 Rollstuhltennis in Berlin: Alle Infos zu den German Open S. 2 Anthony Dittmar: „Die German Open sind ein Riesenereignis“ FÜNF FRAGEN AN…

Niklas Höfken: „Müssen Berührungsängste abbauen“ S. 4

WIMBLEDON Wimbledon: Schweizer Triumph & deutsche Bilanz S. x BEACH Beach Tennis: Deutschland mit Platz sieben bei Team-WM S. x INTERNATIONALE TURNIERSZENE Kurz notiert S. x GERMAN MASTERS SERIES presented by Tretorn Nicola Kuhn gewinnt sensationell die Sparkassen Open 2017 S. x Versmold: 6.000 Zuschauer bei den Reinert Open S. x Zwei Deutsche im Halbfinale von Trier S. x BUNDESLIGA Talent Henri Squire trainiert mit Bundesligaprofis S. x NACHWUCHS Kurz notiert S. x TURNIERE S. x

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THEMA DER WOCHE

Initiative: DTB will besseres Inklusionsangebot schaffen

In Deutschland leben 10,2 Millionen Menschen mit Behinderung, das sind 13,2 Prozent der Gesellschaft – also knapp jeder achte Bundesbürger. Was kann ein Spitzenverband wie der Deutsche Tennis Bund leisten, um diese Zielgruppe künftig noch besser zu integrieren? Darüber hat sich der im DTB für Sportentwicklung zuständige Vizepräsident Reiner Beushausen Gedanken gemacht.

„Ich sehe es als Notwendigkeit, dass sich der gesamte Tennissport gemeinsam auf den Weg der Inklusion begibt. Es ist für meine Begriffe eine wichtige Aufgabe des Spitzenverbandes und im ersten Schritt der Sportentwicklung, hier eine Vorreiterrolle einzunehmen. Die große Resonanz auf unser Informationsangebot im Rahmen von ‚Deutschland spielt Tennis!‘ zeigt, dass sich Vereine und Landesverbände das auch von uns wünschen“, sagt Beushausen.

Aktuell befindet sich der Bereich Sportentwicklung in Gesprächen mit Institutionen wie dem Deutschen Olympischen Sportbund, dem Behindertensportverband oder der Gold- Kraemer-Stiftung. Einen „Runden Tisch der Inklusion“, wie ihn Niklas Höfken im Interview mit dem Deutschen Tennis Bund vorschlägt, hält Beushausen für eine gute Idee. „Sobald wir ausreichend Expertenwissen erworben haben, macht es durchaus Sinn, sich mit den verschiedenen Interessensgruppen zusammenzusetzen und gemeinsam an dem Thema zu arbeiten.“

Entwickelt werden soll sukzessive ein Konzept, mit dem der Spitzenverband die Arbeit in den Landesverbänden und Vereinen an der Basis unterstützen kann. Ziel ist eine verbesserte Teilhabe von Menschen mit Behinderung unter dem Dach des Deutschen Tennis Bundes. Das Entstehen von eigenständigen Strukturen im Bereich des Behindertentennis ist nicht im Sinne der Inklusion. „Parallelwelten bringen niemanden weiter, das kann nicht der Weg in die Zukunft sein“, ist sich der DTB-Vizepräsident sicher.

Um alle Zielgruppen – also Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung sowie mit Einschränkungen der Sinneswahrnehmung – in den Verbandstrukturen unterzubringen, braucht es weiteres Expertenwissen. „Es gibt verschiedene Überlegungen, wie man sich hier zukünftig aufstellt. Aktuell werden wir jedoch von der Gold-Kraemer-Stiftung als kompetentem Partner hervorragend unterstützt.“

Rollstuhltennis in Berlin: Alle Infos zu den German Open

Die 29. German Open im Rollstuhltennis finden in diesem Jahr vom 19. bis 23. Juli statt, zum siebten Mal werden sie in Berlin ausgetragen. Nachdem die besten nationalen und internationalen Rollstuhltennisspieler vergangenes Jahr beim BTTC Grün-Weiß in Lichterfelde aufgeschlagen haben, heißt der Gastgeber turnusgemäß nun wieder SV Zehlendorfer Wespen 1911. Wir haben alle wichtigen Fakten zu Deutschlands wichtigstem Rollstuhltennisturnier zusammengetragen.

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Key Facts zu den German Open im Rollstuhltennis 2017 Termin 19. bis 23. Juli 2017 Ort SV Zehlendorfer Wespen 1911, Berlin Preisgeld 20.000 US-Dollar Gesamtpreisgeld Belag Sandplatz Konkurrenzen Dameneinzel, Herreneinzel, Quad-Einzel, Damendoppel, Herrendoppel, Quad-Doppel und diverse Trostrunden Titelverteidiger: Einzel: Maikel Scheffers (NED), Katharina Krüger (GER) Doppel: Tom Egberink & Maikel Scheffers (NED), Louise Hunt & Lucy Shuker (GBR) Quad: David Wagner; Bryan Barten & David Wagner (USA) Topstars Mit Yui Kamiji [JPN] bei den Damen und David Wagner [USA] im Quad starten zwei Weltranglistenerste in Berlin. Topfavorit bei den Herren ist Titelverteidiger Maikel Scheffers Deutsche Starter Damen: Sabine Ellerbrock, Katharina Krüger, Sina Kallenberger Herren: Anthony Dittmar, Sven Hiller, Dominik Lust, Peter Seidl, Steffen Sommerfeld, Jörg Wiesecke Quad: Maximilian Laudan, Markus Laudan Tickets Der Eintritt ist frei Web www.german-open.wheelchair-tennis.de

Das sagt Bundestrainer Christoph Müller:

„Die German Open in Berlin sind das einzige ITF 2 Turnier in Deutschland. Es ist international anerkannt und geschätzt. Die Spielerinnen und Spieler kommen jedes Jahr sehr gerne nach Berlin, nicht zuletzt, weil es immer auf höchstem Niveau organisiert ist, vom Hotel, über die Tennisplätze, dem Shuttle Service bis hin zum ist alles top. Ich persönlich bin immer sehr gerne bei den German Open.“

Interessant zu wissen:

Die Nürnberger Versicherung engagiert sich seit diesem Jahr als Partner der German Open im Rollstuhltennis. „Wir finden es wichtig, dass die deutsche Spitze im Rollstuhltennis sich bei den German Open Wheelchair Tennis vor heimischen Publikum mit den besten internationalen Spielerinnen und Spielern messen und wertvolle Weltranglistenpunkte sammeln kann. Deswegen haben wir unser breit gefächertes Engagement im Tennis gerne um diese Veranstaltung erweitert“, erläutert Dr. Armin Zitzmann, Vorstandsvorsitzender der Nürnberger Versicherung.

Regeln und Besonderheiten beim Rollstuhltennis:

 Es gelten die offiziellen Regeln der International Tennis Federation (ITF).  Der Ball darf zweimal aufspringen, wobei der erste Aufsprung des Balles innerhalb der Feldbegrenzung erfolgen muss.  Damen, Herren: Teilnehmer müssen eine erhebliche Funktionseinschränkung oder einen totalen Ausfall einer oder beider Beine haben. Dafür müssen die Athleten einen medizinischen Nachweis vorlegen.

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 Die Aktiven werden nach ihrer Spielfähigkeit eingestuft, nicht nach der Art ihrer Behinderung (Querschnittslähmung, Amputationen und Spina Bifida zählen zu den häufigsten Einschränkungen)  Die Quad-Kategorie ist für Spieler mit einer eingeschränkten motorischen Arm- und Handfunktion. Um in der Quad-Klasse antreten zu können, müssen mindestens drei Extremitäten eingeschränkt sein. Hierbei wird der Schläger fest an der Hand / dem Unterarm befestigt. Die Spieler müssen jedoch nicht in der Quad-Klasse teilnehmen, sondern können auch in der Damen- /Herrenklasse starten.

Anthony Dittmar: „Die German Open sind ein Riesenereignis“

Vom 19. bis 23. Juli findet mit den German Open in Berlin das größte Rollstuhltennis- Turnier in Deutschland statt. Neben den deutschen Teilnehmern um Titelverteidigerin Katharina Krüger, Sabine Ellerbrock und Steffen Sommerfeld wird auch Anthony Dittmar in der Hauptstadt angreifen. Im Interview spricht der 23-jährige Wahl-Hannoveraner über seine spielerische Entwicklung, seine Liebe zu den German Open sowie über seine beruflichen Perspektiven.

Anthony, Sie sind vor über zwei Jahren von Göttingen nach Hannover gezogen und trainieren seitdem in der TennisBase in Hannover. Was hat sich für Sie verändert?

Fast alles. In Hannover sind die Trainingsbedingungen phantastisch. Seit ich dort lebe, habe ich mich spielerisch enorm entwickelt und mich in allen Bereichen verbessert.

Haben Sie Trainingspartner in der TennisBase?

Nein, in Hannover bin ich der einzige Tennis-Rollstuhlspieler. Ich trainiere meistens mit meinem Trainer Friedrich Klasen zusammen, der selber für Blau-Weiß Berlin in der 2. Tennis-Bundesliga spielt. Hin und wieder werde ich aber auch von anderen Trainern betreut. Und genau diese Abwechslung gefällt mir besonders gut. Die Vorstellungen der Trainingsabläufe sind bei jedem verschieden, ich bekomme also unterschiedlichsten Input, was für meine spielerische Entwicklung super ist.

Haben Sie Kontakte zu den Tennisprofis, die in Hannover trainieren?

Ja, klar. Mit vielen von ihnen bin ich sogar sehr gut befreundet. Es ist schön anzusehen, dass dort die Zukunft von Deutschland trainiert. Ich schaue auch gerne mal bei ihnen zu und freue mich jedes Mal, wenn sie erfolgreich von einem Turnier heimkommen.

In diesem Jahr haben Sie schon einige internationale Turniere gespielt. Wie finanzieren Sie die Reisen?

Ich habe glücklicherweise Sponsorengelder für dieses Jahr erhalten. Normalerweise wollte ich eigentlich noch viel mehr Turniere spielen. Aber ich war Anfang des Jahres leider verletzt und musste deswegen bis April pausieren.

Sie gehörten früher zur U19-Nationalmannschaft im Rollstuhlbasketball. Sind Sie in dieser Sportart immer noch aktiv?

Ja, ich spiele immer noch sehr viel Basketball, aber inzwischen haben sich meine Prioritäten zugunsten von Tennis verschoben.

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Nebenbei studieren Sie Betriebswirtschaftslehre. Ein strammes Pensum...

Das ist in der Tat manchmal sehr anstrengend, aber dennoch zu bewältigen. Momentan sieht es jedoch so aus, dass ich mein Studium abbrechen werde. Ich habe ein sehr interessantes Jobangebot bekommen, das ich unmöglich ablehnen kann. Ich darf noch nicht darüber sprechen, deshalb kann ich leider nichts verraten. Sollte alles klappen, würde ich versuchen, nebenher eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement zu machen.

Nun stehen für Sie die German Open in Berlin auf dem Programm. Im vergangenen Jahr sind Sie in der zweiten Runde ausgeschieden. Welches Ziel haben Sie sich diesmal gesetzt?

Mein Minimalziel ist, die Punkte aus dem letzten Jahr zu verteidigen. Das heißt, dass ich mindestens eine Runde gewinnen muss. Alles andere ist Bonus und hat viel mit der Auslosung zu tun. Letztes Jahr musste ich in der zweiten Runde gegen den Weltranglistenachten und späteren Sieger Maikel Scheffers antreten, das war ein hartes Brett.

Wer sind Ihre Favoriten auf den Titel?

Ich denke, dass die Topgesetzten aus beiden Wettbewerben die Favoriten sind. Bei den Herren ist das der Titelverteidiger Maikel Scheffers. Und bei den Damen ist in diesem Jahr mit der Japanerin Yui Kamiji die Weltranglistenerste dabei. Ich vermute, dass es dort zu einem spektakulären Finale kommen wird. Vielleicht gegen Sabine Ellerbrock oder Katharina Krüger.

Was machen die German Open in Berlin so reizvoll?

Es findet in der deutschen Hauptstadt statt, die Atmosphäre ist toll und es ist hervorragend organisiert. Für uns Rollstuhlfahrer gibt es dort gar keine Probleme. Außerdem freue ich mich, dort viele Leute zu treffen, die ich gut kenne. Es ist jedes Jahr ein Riesenereignis.

Die deutsche Szene der Tennis-Rollstuhltennisspieler ist überschaubar. Haben Sie Kontakt untereinander? Trifft man sich abseits der Turniere?

Wir stehen das ganze Jahr über im guten Kontakt zueinander, aber sehen uns meistens nur bei den Turnieren. Wenn wir uns mal abseits des Tennisplatzes treffen, dann meistens in Berlin, da viele von uns dort leben.

FÜNF FRAGEN AN…

Niklas Höfken: „Müssen Berührungsängste abbauen“

Die Integration von Menschen mit Behinderung in unsere Gesellschaft verbessern – das ist eines der Ziele der Gold-Kraemer-Stiftung. Wir sprachen mit Niklas Höfken über das Sportprojekt „Tennis für Alle“, seine Erfahrungen mit dem Thema Inklusion in Vereinen und Verbänden und darüber, wie wichtig behindertengerechte Tennisangebote sind.

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Die Gold-Kraemer-Stiftung hat das Projekt „Tennis für Alle“ ins Leben gerufen. Welche Ziele verfolgen Sie mit der Initiative?

„Tennis für Alle“ ist ein Breitensportprojekt, das die Inklusion von Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung sowie mit Sinneseinschränkungen im Vereinssport fördern will. Wir vernetzen Interessierte mit Vereinen und Tennislehrern, richten regelmäßige Trainingseinheiten, Workshops und Turniere aus. Außerdem beraten, qualifizieren und sensibilisieren wir Verbände, Clubs, Funktionäre und Trainer bundesweit für dieses Thema.

Welche Erfahrungen haben Sie mit der Bereitschaft von Vereinen gemacht, Angebote für Menschen mit Behinderung zu schaffen?

Vereine und Trainer sind dem Thema gegenüber häufig interessiert und offen. Das war früher noch anders. Mittlerweile kommen Clubs und Verbände sogar auf mich zu und bitten mich um Informationen. Sie erkennen die Notwendigkeit, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Das zeigt auch die positive Resonanz auf unser Informationsangebot im Rahmen von „Deutschland spielt Tennis!“ – das haben mehr als 650 der 2.000 teilnehmende Vereine genutzt! Wenn nur in fünf bis zehn Prozent dieser Vereine in diesem Jahr Behindertensportprojekte entstehen, dann können wir sehr zufrieden sein und optimistisch nach vorne schauen.

Wo liegen derzeit noch die größten Schwierigkeiten bei der Inklusion?

Leider gibt es häufig nur wenige Berührungspunkte mit Menschen mit Behinderung. Dadurch entsteht leicht eine Art von Berührungsangst, die ich abzubauen versuche. Das geschieht vor allem in Gesprächen und Fortbildungen mit Trainern und Vereinsvorständen, in praktischen Einheiten mit Behindertensportlern auf dem Tennisplatz, aber auch durch eine offene Kommunikation.

Warum profitieren Menschen mit Behinderung von einem inklusiven Tennisangebot?

Oft landen Menschen mit Behinderung in einem „Teufelskreis“ der Inaktivität. Die Ursache liegt in dem fehlenden Einbezogen-sein in die unterschiedlichen Bereiche unserer Gesellschaft. Stellen Sie sich Folgendes Negativ-Szenario vor: Jemand erfährt durch einen Unfall eine Behinderung. Er kann dadurch seinen Beruf und seine Hobbys nicht mehr ausüben, bleibt mehr und mehr zu Hause. Irgendwann traut er sich womöglich aus Angst vor Zurückweisung oder jemandem „zur Last zu fallen“ nicht mehr, auf andere Menschen zuzugehen und vereinsamt zusehends. Durch offensive Angebote von Tennisclubs fassen diese Menschen wieder den Mut, sich zu öffnen. Tennisvereine zeichnen sich nicht nur durch sportliches Engagement aus, sondern durch das gemeinschaftliche Erleben. Clubfeste, Vereinsfeiern, gemeinsames Anschauen der Spiele der Herren- und Damenmannschaften. Solche Aktionen sind wichtig für die Integration von Menschen mit Behinderung in unsere Gesellschaft.

Haben Sie einen Wunsch für das Behindertentennis?

Ich wünsche mir, dass die Partizipation von Menschen mit Behinderung im Tennisverein in ganz Deutschland eine Selbstverständlichkeit wird. Blindentennis gehört für mich genauso zum Tennis wie Rollstuhltennis, Gehörlosentennis oder Tennis von Menschen mit geistiger Behinderung. Es wäre schön, wenn der Deutsche Tennis Bund und seine Landesverbände zukünftig die Strukturen dafür schaffen würden, damit all diese Zielgruppen partizipieren können. Es sollten keine Parallelwelten entstehen. Im Sinne von gelebter Inklusion muss es

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das Ziel sein, dass alle unter einem Dachverband und unter den gleichen Strukturen mit den gleichen Mitteln gefördert und unterstützt werden.

Das vollständige Interview mit Niklas Höfken lesen Sie auf unserer Website.

Darin erklärt er unter anderem auch, was Trainer bei der Arbeit mit Menschen mit Behinderung beachten müssen und wie man die Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Tennis vorantreiben könnte.

Interessierte Vereine und Verbände können sich auch per E-Mail an Niklas Höfken wenden ([email protected]).

WIMBLEDON

Wimbledon: Schweizer Triumph & deutsche Bilanz

Am Ende drehte sich alles um Roger Federer, kein Wunder. Sein achter Wimbledon- Triumph – der 19. -Titel insgesamt – überstrahlte am Finalwochenende im All England Club alles. Auch die Premieren-Siegerin Garbine Muguruza. Federer ist der älteste Wimbledon-Champion der Geschichte, der alleinige Rekord-Sieger an der Church Road, er triumphierte sogar ohne einen Satzverlust.

Aber auch deutsche Profis lieferten in den letzten Wimbledon-Tagen erfreuliche Resultate. Sabine Ellerbrock erreichte das Finale des Rollstuhl-Wettbewerbs. Die Weltranglistenvierte, die 2014 auch schon einmal die Nummer eins war, unterlag erst im Endspiel der Niederländerin Diede de Groot 0:6, 4:6. Für Ellerbrock, 41, war es nach den das zweite Grand Slam-Finale innerhalb weniger Wochen. In ihrer Karriere gewann sie bisher zwei Major-Turniere: 2013 Paris und 2014 Melbourne.

Für Anna-Lena Grönefeld hat es nicht ganz zum Erreichen des Endspiels gereicht. Mit ihrer Doppelpartnerin Kveta Peschke musste sie sich in der Vorschlussrunde den späteren Siegerinnen Ekaterina Makarova und Elena Vesnina mit 5:7, 2:6 geschlagen geben. Dennoch: Das Halbfinale ist für Grönefeld, die 2009 Mixed-Siegerin in Wimbledon wurde, ein weiterer beachtlicher Erfolg. Vor allem der Sieg im Viertelfinale über die an drei gesetzte Paarung Yung-Jan Chan / Martina Hingis beeindruckte. In der Doppel- Weltrangliste wird Grönefeld als beste Deutsche an Position 26 geführt.

Was bleibt sonst aus deutscher Sicht in Erinnerung? Sicherlich Andre Begemann, der mit seiner amerikanischen Doppel-Partnerin Nicole Melichar ins Viertelfinale einzog – so, wie die 17-jährige , die im Doppel der Juniorinnen gemeinsam mit Daniela Vismane (Lettland) ebenfalls in der Runde der letzten Acht stand. Für , die durch ihre Achtelfinalniederlage in der neuen Weltrangliste von der Führungsposition auf Platz drei abrutschte, bleibt ein Trost: Sie spielte gegen Garbine Muguruza das vielleicht hochklassigste Match der diesjährigen Damenkonkurrenz in Wimbledon – und vielleicht sogar ihre beste Partie der Saison 2017. Die Tendenz ist also positiv. Das gilt zweifelsohne auch für Alexander Zverev, der erstmals in seiner Karriere die zweite Woche eines Major- Turniers erreichte und bei seiner Fünfsatz-Niederlage gegen Milos Raonic einem möglichen Viertelfinale gegen Roger Federer phasenweise sehr nah war. Zverev wird im ATP-Ranking nun an Position 11 geführt, punktgleich mit dem zehnten Grigor Dimitrov.

Alle Ergebnisse der deutschen Profis ab der ersten Runde finden Sie hier in der Übersicht.

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INTERNATIONALE TURNIERSZENE

Kurz notiert:

Tatjana Maria (TC Rot-Blau Regensburg) hat sich in Contrexeville/Frankreich bis ins Finale gespielt, wo sie der topgesetzten Schwedin Johanna Larsson mit 1:6, 4:6 unterlag (ITF Pro Circuit, $100.000 Preisgeld) +++ Matthias Bachinger (TK Kurhaus Aachen) konnte sich in Winnetka/USA bis ins Halbfinale spielen, dort verlor er mit 4:6, 6:4, 4:6 gegen Akira Santillan [JPN] (ATP Challenger, $75.000 Preisgeld) +++ Daniel Brands (TK GW Mannheim) hat das Turnier in Kramsach/Österreich mit einem 7:6 (7:5), 6:1 im Finale über Jeremy Jahn (TC Blau-Weiß Halle) gewonnen. Jakob Sude (TV Reutlingen) konnte sich dort mit Adrian Bodmer [AUT] über den Einzug ins Doppel-Finale freuen (ITF Pro Circuit, $15.000 Preisgeld) +++ Lisa Matviyenko (Der Club an der Alster) heißt die Siegerin des Turniers in Amstelveen/Niederlande. Im Endspiel bezwang sie Ana Sofia Sanchez [MEX] mit 7:6 (7:5), 6:2. Christoph Negritu (TEV RW Fellbach) verpasste an gleicher Stelle mit Niels Lootma [NED] den Titel im Doppel (ITF Pro Circuit, $15.000 Preisgeld) +++ Linda Prenkovic (Marienburger SC) hat das Doppelfinale in Sharm El Sheikh/Ägypten erreicht (ITF Pro Circuit, $15.000 Preisgeld, Partnerin: Jelena Stojanovic [AUS]).

Mehr Informationen zu allen Turnieren auf www.atpworldtour.com, www.wtatennis.com und www.itftennis.com/procircuit.

GERMAN MASTERS SERIES presented by Tretorn

Nicola Kuhn gewinnt sensationell die Sparkassen Open 2017

Nicola Kuhn heißt der Sieger der mit 127.000 Euro dotierten und damit bedeutendsten Veranstaltung der German Masters Series presented by Tretorn, dem ATP Challenger- Event Sparkassen Open. Der 17-Jährige besiegte in einem packenden Finale vor 1.700 Zuschauern in Braunschweig den Kroaten Viktor Galovic.

Kuhn führte nach 2:6 und 7:5 im entscheidenden Durchgang mit 4:2, als sein Gegner wegen anhaltender Krämpfe aufgeben musste. „Das ist die schönste Woche meines Lebens. Es ist fantastisch, dass ich mein erstes ATP-Turnier an solch einem speziellen Platz gewinne. Das Turnier, die Organisation, die Zuschauer, alles ist einfach grandios“, sagte Kuhn, der bis vor einem Jahr noch für Deutschland startete.

Tatsächlich spielte sich der Finalist des Juniorenturniers von Roland Garros mit seinem unermüdlichen Kampfgeist schnell in die Herzen der Zuschauer. „Ihr habt mich hier wirklich durch das Turnier getragen“, zeigte er sich begeistert.

18.290 Euro und 125 Weltranglistenpunkte sind die Belohnung für Kuhn, der nach Alexander Zverev im Jahr 2014 als zweiter 17-Jähriger bei den Sparkassen Open triumphierte. Damit verbessert er sich in der Weltrangliste um 259 Plätze – bis auf Rang 242: „Mein Ziel ist es, Ende des Jahres unter den Top 200 zu stehen und hier habe ich gezeigt, dass ich über das Potenzial dafür verfüge.“

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Im Doppel siegte die die österreichisch-slowakische Paarung Julian Knowle/Igor Zelenay mit 6:3, 7:6 gegen das deutsche Duo (TC Großhesselohe) und Gero Kretschmer (Solinger TC 1902).

Turnierchef Harald Tenzer von der Brunswiek Marketing GmbH zog erneut ein positives Fazit: „Wir können mit rund 35.000 Gästen einen neuen Zuschauerrekord vermelden. Das liegt natürlich unter anderem an der erfolgreichen Premiere des TU-Sommerfestes mit 4.000 Gästen. Herausragend war der Donnerstag mit insgesamt 6.000 Fans beim Tennis und der Ladies Night. Und am Finaltag gab es dazu keinen einzigen Platz mehr auf dem Center Court“, betonte er.

„Das Feld mit elf Spielern aus den Top 100 der Weltrangliste war hervorragend“, so Tenzer weiter. „Ich denke, dass wir mit Nicola Kuhn wieder einen der Stars der Zukunft am Start hatten, er hat uns hier alle mitgerissen. Vielleicht wird von Braunschweig aus ebenso eine Erfolgsgeschichte geschrieben, wie bei Alexander Zverev, der vor drei Jahren hier gewann und nun auf Platz elf der Weltrangliste steht.“

Die Sparkassen Open feiern im Jahr 2018 ihre 25. Auflage. Das Turnier wird vom 7. bis 14. Juli 2018 statt.

Versmold: 6.000 Zuschauer bei den Reinert Open

Am Ende waren sie sich alle einig – ob Turnierdirektor Jan Miska, Hauptsponsor Reinert oder der westfälische Landesverbandspräsident Robert Hampe: Die Reinert Open 2017 – auch Internationale Westfälische Tennis-Meisterschaften der Damen genannt – waren ein großer Erfolg!

Rund 6.000 Zuschauer hatten in der Turnierwoche den Weg auf die Anlage des Tennispark Versmold gefunden und dort tollen Sport und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm erlebt. „Wir haben fantastische Tage erlebt. Die Reinert Open sind in Versmold angekommen“, bilanzierte Titelsponsor Hans-Ewald Reinert dementsprechend zufrieden.

Dem konnte WTV-Präsident Robert Hampe nur beipflichten: „Was sich hier in den vergangenen zehn Jahren entwickelt hat, ist einfach klasse. Gut ist auch, dass das Turnier gesund gewachsen ist und einen immer höheren Stellenwert auch bundesweit bekommen hat.“

Bei den Spielerinnen kommt vor allem die familiäre Atmosphäre an. Rund 80 Personen sind bei den Reinert Open im Einsatz, um einen reibungslosen Verlauf zu gewährleisten. „Es ist das Erfolgsrezept des Turniers, dass sich alle in der Crew mit dem Turnier identifizieren und es leben. Bestes Beispiel in diesem Jahr war die schnelle Platzpräparierung nach den stundenlangen Regenfällen am Mittwoch. Da haben nicht nur die vier für den Platzdienst zuständigen Personen das Wasser von den Plätzen geschoben. Da waren auf jedem Platz gleich fünf, sechs Personen aktiv“, sagte Turnierdirektor Jan Miska, der vom gesamten Team begeistert war.

Sportlich gesehen gab es aus deutscher Sicht vor allem den Doppeltitel von Porsche Talent Team Deutschland-Spielerin Katharina Gerlach (Tennispark Versmold) und (BASF TC Ludwigshafen) zu bejubeln. Die beiden gewannen im Endspiel mit 4:6, 6:1, 10:7 gegen das japanische Duo und .

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Im Einzel war Laura Schaeder (TEC Waldau Stuttgart) die beste deutsche Teilnehmerin, sie unterlag im Viertelfinale der Niederländerin Bibiane Schoofs mit 4:6, 2:6. Ganz oben auf dem Treppchen stand am Ende jedoch eine andere: Mihaela Buzarnescu aus Rumänien bezwang im Endspiel die Österreicherin Barbara Haas mit 6:0, 6:2.

Zwei Deutsche im Halbfinale von Trier

Mit Dominik Böhler (TC Waiblingen) und Jan Choinski (Kölner THC Stadion RW) haben es zwei deutsche Teilnehmer bis ins Halbfinale des zur German Masters Series presented by Tretorn gehörenden Bitburger Tennis Grand Prix geschafft. Den Sieg in Trier machten jedoch ein Russe und ein Spanier unter sich aus.

Im Endspiel des mit 15.000 US-Dollar dotierten Sandplatzturniers der German Masters Series presented by Tretorn kam es zum Duell der beiden topgesetzten Spieler: Alexey Vatutin gegen die Nummer eins der Setzliste, Enrique Lopez-Perez. Am Ende setzte sich der Russe mit 2:6, 6:4, 6:2 durch und durfte sich nicht nur über ein Preisgeld von 2.160 US- Dollar, sondern auch über 18 Punkte für die Weltrangliste freuen.

Zuvor hatte er seine Finalteilnahme mit einem klaren 6:4, 6:2 über Dominik Böhler perfekt gemacht. Der wiederum war mit Erfolgen über Lucas Koelle aus Brasilien, den Argentinier Matias Zukas sowie Landsmann Christian Hirschmüller (TA SV Leingarten) in die Runde der besten Vier eingezogen. Ebenfalls ins Halbfinale schaffte es Jan Choinski, der auf dem Weg dorthin Mats Rosenkranz (Solinger TC 02), Alex Knaff aus Luxemburg und den an Nummer drei gesetzten Slowaken Filip Horansky besiegte. Gegen den topgesetzten Enrique Lopez-Perez zog er mit 5:7, 6:4, 3:6 den Kürzeren.

Das Doppel gewannen die Rumänen Vasile Antonescu und Patrick Grigoriu mit einem 5:7, 6:4, 10:1 gegen Scott Puodziunas aus Australien und Hunter Reese aus den USA.

Mehr Informationen auf www.dtb-tennis.de/GMS

BUNDESLIGA

1. Tennis-Point-Bundesliga: Aachen an der Spitze

Nach dem dritten Spieltag der Herren-Bundesliga führt der TK Kurhaus Lambertz Aachen mit zwei Siegen die Tabelle an – vor dem TC Blau-Weiß Halle und dem TC Weinheim. Der Deutsche Meister, Badwerk Gladbacher HTC, kassierte am Sonntag bereits seine zweite Niederlage und wird im Kampf um die Titelverteidigung kaum mehr eine Rolle spielen können.

Eine Übersicht über alle Ergebnisse, Spielberichte und die Termine der noch ausstehenden sechs Spieltage finden Sie auf unserer Bundesliga-Plattform.

Dort erhalten Sie auch alle Resultate aus der 2. Bundesliga Herren Nord sowie der 2. Bundesliga Herren Süd.

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Talent Henri Squire trainiert mit Bundesligaprofis

Die besten deutschen Talente in den Trainingsbetrieb der Bundesliga integrieren – das ist eine neue Initiative des DTB und der Bundesliga-Clubs. Beim amtierenden Deutschen Meister Badwerk Gladbacher HTC konnte Nachwuchs-Ass Henri Squire mit Profispieler Ricardas Berankis trainieren. Wir haben den 17-Jährigen vom TC Kaiserswerth (TVN) nach seinen Eindrücken gefragt.

Henri, du hast letzte Woche in Gladbach mit den Bundesligaprofis trainieren dürfen…

Eine tolle Erfahrung! Ich war vorher schon etwas nervös, denn ich wollte mich ja gut präsentieren und vernünftig spielen. Aber schon beim Einschlagen habe ich gemerkt, dass es einfach supercool ist, mit den Jungs zu trainieren.

Was hat dir die Trainingseinheit gebracht?

Durch das Training mit den Profis sieht man deutlich, was man selbst noch verbessern muss – und was man vielleicht schon ganz gut macht.

Was hat dich denn am meisten beeindruckt?

Die krassesten Unterschiede zu den Profis sind für mich die körperliche Verfassung und die Konstanz. Ich habe mit dem früheren Top 50-Spieler Ricardas Berankis auf dem Platz gestanden. Der ist nicht besonders groß, aber wahnsinnig fit. Er macht fast keine leichten Fehler. Ich habe zwar auch meine Punkte gemacht, aber über einen ganzen Satz hinweg war er doch noch viel konstanter. Es war super, mit ihm zu spielen.

Woran willst du nun verstärkt arbeiten?

Ich arbeite sowieso sehr viel an Athletik, weil ich ziemlich groß bin. Das mache ich schon etwas länger. Aber auch an meinem Aufschlag und an meiner Konstanz muss ich noch feilen.

NACHWUCHS

Kurz notiert:

Emelie Luisa Schwarte (Lintorfer TC) hat in Limelette/Belgien das Halbfinale erreicht (ITF-Jugendturnier Grade 4).

Mehr Informationen zu allen Turnieren auf www.itftennis.com/juniors und www.tenniseurope.org.

BEACH TENNIS

Beach Tennis: Deutschland mit Platz sieben bei Team-WM

Drei Siege, zwei knappe Niederlagen und am Ende Platz sieben – so lautet die Bilanz der deutschen Mannschaft bei der Team-WM, die vom 11. bis 16 Juli in Moskau ausgetragen wurde. Im Nachwuchswettbewerb U14 belegte die DTB-Auswahl Rang neun.

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Alle Ergebnisse von der Team-WM in Moskau gibt es gesammelt auf der DTB-Website.

Nächste Station für die Beach Tennis-Asse sind die Deutschen Meisterschaften im Saarland.

Turniere in dieser Woche (17. bis 23. Juli 2017):

ATP

Dell Technologies Hall of Fame Open, Newport (Rhode Island)/USA, ATP World Tour 250, 535.625 US-Dollar Preisgeld, Rasen

Plava Laguna Croatia Open, Umag/Kroatien, ATP World Tour 250, 482.060 US-Dollar Preisgeld, Sand

Skistar Swedish Open, Bastad/Schweden, ATP World Tour 250, 482.060 US-Dollar Preisgeld, Sand

WTA

Bucharest Open, Bukarest/Rumänien, WTA International Event, 226.750 US-Dollar Preisgeld, Sand

Ladies Championship Gstaad by iXion Services, Gstaad/Schweiz, WTA International Event, 226.750 US-Dollar Preisgeld, Sand

GERMAN MASTERS SERIES presented by Tretorn

Wilhelmshöhe Open, Kassel, Internationales Turnier (Herren), 25.000 US-Dollar Preisgeld, Sand

Schönbusch Open powered by Brandt & Partner, Aschaffenburg, Internationales Turnier (Damen), 25.000 US-Dollar Preisgeld, Sand

9. Sparkassen-Renchtalcup, Oberkirch, Nationales Turnier (Damen), 6.700 Euro Preisgeld + Hospitality, Sand

IMPRESSUM

Herausgeber: Verantwortlich für den Inhalt: Deutscher Tennis Bund Felix Grewe Pressesprecher Hallerstr. 89 Präsident: 20149 Hamburg Ulrich Klaus Tel.: 040 41178 250 Fax: 040 41178 255 E-Mail: [email protected] www.dtb-tennis.de