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Carabus (Fucarabus) obsoletus fossulifer paranagyagcnsis n.m. aus Rumänien (Col Carabi dae)

Pompiiiu Lie

Zusammenfassung: Der Verfasser berichtet über das Vorkommen des Laufkäfers obsoletus fossuli fer iri Rumänien. Die von BIRTHLER 1886 beschriebene Form nag]agensis und eine npu entdeck­ te paranagyagensis werden ausführlich dargestellt

Ä b s t r a c t : The aut.hor desnribes dist.ribut.ion and appearance of the ground Carabus obsoletus fossuli fer in Romania. Two forms are mentioned: nag) agensis (as stat.ed by BIRTHLER 1886) and a new one, named paranagyagensis. This form occurs evident!y in only two colours namely in dark copper and in blakish blue, whereas one of the special sign?; of nag) agensis is its richness of colour except these two restricted to paranagygensis.

BIRTHLER fand und beschrieb im Jalire 1886 eine neue Carajbus-Form, die er Carabus obsoletus carpathicus-nagyägensis nannte. Dieser Name wurde zuerst von BIELZ 1887 Carabus obsoletus procerus und 1888 von SEIDLTTZ in Carabus obsoletus nagyägensis ge­ ändert und so in die taxonomische Literatur eingeführt. Wie er­ sichtlich wurde diese Unterart von Entomologen aus Hermannstadt (heute Sibiu) studiert und in der Umgebung Nagyäq (heute Sa- carimh) und Zlatna gesammelt. Laut FLFISCHFR (1983) handelt es sich "Unterform" von Ca rabus obsoletus fossulifer, doch wurde die Benennung im Laufe der Jahre unterschiedlich Hingestuft z.B. als variatio (SEIDLITZ 1988, CSIKI 19 15) als m orpha (BREUNING 1936) als a b - erratio (PANIN 1956) als subspecies (SZEL 1985, wozu Carabus obsoletus fossulifer FLEISCHER 1093 und Carabus obsoletus pruneri MALLASZ 1901 gehören sollen) BREUNING beschreibt die morphologischen Merkmale deutlich: wie fossulifer, aber die Gestalt, auffallend groß, breit und plump: Länge 26-30 mm" Ich möchte dabei auch die breite Farbva- riabilität: der Unterart betonen: vorwiegend grün, kupferfarben, rötlich, aber auch blau verschiedenen Schattierungen. Die Flü­ geldecken sind stark glänzend mit sehr deutlicher Skulptur und tief eingedrückten primären Punktreihen. Ich sammelte Exemplare nicht nur bei Nagyäg (Sacarimb) und Zlatna (Valöea Mare) sondern

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BEZi^KSGRewze .v.:,.,.-.'.’...... (Poioga T L U S S 'g im e r ia • STAor, Bo«F ^ fUNDORT des C.o nagyng^.n sfs TUMDORT t*£6. □ C.o. pftT-anag^dLgensij» GEBIRGE

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Skizze dos Vorhip i tungs Areals der; vorges l el 1 i Carnbus-Taxons

aurh hei Ai ha Julia (im W alde bei f-N-h.it 10R7) und Sard (Sand) ebenfalls 10R7 Habitat ! aubwa 1 dgeb i et ’üOO ROO Höhe, Vor­ kommen im Mai und Juni Tn den Jahren zwischen lOR'i und lf)Rn fand ich im Kreis llunerlonra und Arad am unteren lauf dr>r; Muren (Ma r< >s< 'Ii) H u s s e s beiden

Ufern 100 Höhe H umi f a 1 1 n dei I a ul >u a 1 d /.< ’ite naavAni^nnin Population h>''-.. MidiM en vU'tkinil"n fl i o Fr achtens Manien p.n \ r» r f'l i • • n I Die steil Exemplare wurden | Nla i l'iH1, r i < i f allen im Fried hof swa 1 d , Richtunq Pi nie*: i i be i 300 m Höhe gefun­ den. Tn den folgenden Jahren konnte ich ebendort 130 Paratypen sammeln, fand aber zahlreiche Exemplare auch linken Ufer des Flusses auf ähnlichem Riotop bei Pojoqa 200 m Höhe, in kleine Anzahl oder vereinzelt wurden Exemplare auch bei 7am und Si meria-l'roi Kiefernwald aesammel t (Mai 19R9) Die zw bei Uroi gesammelten Exemplare scheinen Oberganqsformen zwischen nanyAn^nsis und paranagyäapnni szu sein. *)

* ) Ich erfuhr in litt von Herrn TAKACS aus Zalmau, daß er etwa 25 km nordwestlich von Savartin, ebenfalls im Zarand-Massiv bei Debela Hora neben Orosii Noi Exemplare gesammelt hat, die vermut­ lich auch zu dieser Unter form gehören. Das Verbreitungsgebiet dehnt sich demnach am Mures Tal auch gegen Kesten aus.

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Die morphologischen Merkmale paranagyAgensis ähneln sehr den jenigen von nagyAgensis SEIDLITZ.

Die abweichenden Merkmale sind: konstante Größe, Länge 28-30 mm, Breite 11-12 mm, besonders bei der Population von Poioga; Flü­ geldecken weniger glänzend, öf ters sogar ganz mit sehr deutlichei Skulptur; Hisge prägte, leicht ge/ähnte Fin-ai ahnn obsolet tis fossil] i f er paranag\Agensis nov. form. Zwischenräume; große eg e 1 inä 11111 Cröße: 9 10 mm (links) ßig verteilte ;;t ühchen. cf 28 mm (rechts) Fundort R .TRANS.POJOGA 200 m, 2 Farben! VT/1989, leg. P. Lie

Special marks of paranagyAgensis: equal 28 30 mm long and 11-12 mm wide (especially in the area of Pojoga) ely- trae somewh.it less Shilling and offen du 11 wi th prominent sculpture; spaces between the rows of irregulär distribut.ed deep puncf ure.s wit.li t. in\ cissles; on 1 y t wo colours: copper brown and blakish blue.

Ein besonders au f f a 1 1 endes Merkmal ist- das Vorhandenst i n zwei Farbvarianten, und kupferbraun (eine Art mordor6) fast vollkommen fehlend bei nag\Agensir. und schwärzlichblau, ebenfalls selten bei den naa\'Agens i s Popu 1 a Ii orien . Unter den 310 den letzten fünf .Iahten gesammelten Exemplaren fand ich kein einziges Stück anderen Farbe. Eine Benennung wie "bico lor" oder "bicolorat.us" könnte der Pol.ychrornie Vier nagvAgensis gut gegenüberstehen, doch wurden diese Benennungen schon ziemlich zahlreich der entomologisehen Nomenklatur verwendet. Deshalb möchte ich die Bezeichnung paranagyAgensis n . m. Vorschlägen. Wenn auch Farbunterschiede wegen ihrer großen Variationsbreite nicht als Bestimmungskriterien betrachtet werden können, beweist die auffallende Beständigkeit der erwähnten Farbenstufen

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fp.qte apiipl'isr,hp Mutation, die z u s. mit den rinflnroii unter rjrlipi dendpn Merkmalen e i n e Benennung rerh t r pr l i g t

Tatsache bleibt nbpr doch, d-iß hier nur naayAaensis pehr nahe stehenden lokal regionalen Unterform ( nu'>rpha bpi SEME MOV) die Rpdp sein kann. übrigens erwähnte ich schon anfangs, wie unsicher die laxonomi- sche Stellung '’arabus »>hsoJe t iis nacjyögnnsis ist Leider gibt es in der Carabologi e zahlreiche ähnliche Beispiele, welche auf die Schw i er i gke i t en der internationalenNomenk 1 a tur- regeln des XV ten Zoologischen Kongresses London (1961) hin-

Sympatri sehe Arten sind: Funarabus ullr.irhi nllrichi GERMAR, Fut-arabns rot hi m t h i DEJ . und Eucarabus hampei tel^kii CSIKI, beide immer zusammen bei Savarsin und besonders bei Piojoga, Carabus t-anc*]latus graniger PALL., Archicarabus montivaans hlandus FRIV nur bei Savarsin, Tomocarabus convpsvs simpl icippnnis DE.l Mogodnntus viol aceus o rmavanus CSIKI, Procrustes coriacous ruaifer KR.

Bemerkenswert ist das Vorkommen von Prncerus qirj-is CRFUTZ bei Pojoga. Am 3. Juni 1989 fand ich in einer Falle eine 45 mm lange Larve dieser großen Art In der 1 ei der stark dezimierten Sammlung des Grafen Teleki, die Timiosonra aufbewahrt wird, gibt es ei­ nige Exemplare P. giaar;, die der \!ähe Pojoga gesammelt worden sind (1920 19 4 0)

Danksagung: Mein Dank gebührt Herrn Prof Dr Fr. König, Timisoa- Rumänien, für seine Mitarbeit bei der Übersetzung und Yerfas sung dieser Mitteilung. Für die freundliche Unterstützung hei der Veröffentlichung bishe­ riger Arbeiten möchte ich mich bei Herrn Dr. F Kleinfeld, Fürth, BRD herzlich bedanken.

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L i t e r a t u r : Breuning, St \ (1912 1.936) Monographie der Gattung Carabus L. in: Reitter, E. ße.s t..i mmungs tabel 1 en der europäischen Coleo- ptoren. Ed. Reitters Nachf Troppau. 360-367 Csiki, E. (1946):Die Käferfauna des Karpathenberkens, Gattung Carabus L. Budapest: 3 3 8 — 1-40 Lie, P. (1988): Carabus- Arten (Coleoptera) auf dem Ciuta-Nügel bei Grosi (Banat, Rumänien) Galathea 4/2. Nürnberg. 49-56 Panin, S. (1955) Fam. Carabidae (Gen. Carabus, Coleoptera) in: Fauna RPR. I, XX. Bucaresti: 73-76 Szel, Gy (1985): ACarabus genus Karpati Medenceben elö fajainak elterjedese es alfaji tagozodasa. (Coleoptera, Carabidae) Dokt. ertekezes, Term. tud. Muz. Al latt. Budapest: 53-54 Ganglbauer, L,. (1892) Die Käfer von Mitteleuropa. Wien. 69-70

Verfasser: Dr Pompiliu Lie c/o Dr. Frank Kleinfeld 1800 Luqoj Uh 1 andst.raße 15 fit r Cprnei 33 D-8510 Fürth R.S. Romania

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