28. April 2005
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Start: 28. April 2005 Die Protagonisten (in der Reihenfolge ihres Auftretens): Yvonne Hégoburu Winzerin in Jurançon/Frankreich Battista und Lina Columbu Winzer in Bosa/Sardinien Michel Rolland Önologe und Inhaber eines Weinberatungsunternehmens, Pomerol / Frankreich Aimé Guibert Winzer (Mas de Daums-Gassac), Aniane/Frankreich Michael Mondavi zum Zeitpunkt der Dreharbeiten Geschäftsführer der Robert Mondavi Winery, Oakville/USA. Älterer Sohn von Robert Mondavi, dem Gründer des Unternehmens Robert Mondavi Gründer und zum Zeitpunkt der Dreharbeiten Besitzer der Robert Mondavi Winery, St. Helena/USA Margrit Mondavi Robert Mondavis zweite Frau, Oakville/USA Tim Mondavi zum Zeitpunkt der Dreharbeiten stellvertretender Geschäftsführer und technischer Direktor der Robert Mondavi Winery, Oakville/USA. Jüngster Sohn von Robert Mondavi Hubert de Montille Winzer, Volnay/Frankreich Etienne de Montille Winzer und Erbe der Familiendomaine, Volnay/Frankreich Alix de Montille zum Zeitpunkt der Dreharbeiten verantwortliche Weinmacherin einer Kellerei des Wein- und Spirituosenhauses Boisset, Beaune/Frankreich Bill Harlan Bodenmakler und Besitzer von Harlan Estate, St. Helena/USA Patrick Léon Co-Geschäftsführer und technischer Direktor von Château Mouton-Rothschild, Pauillac/Frankreich Xavier de Eizaguirre Co-Geschäftsführer von Château Mouton-Rothschild, Pauillac/Frankreich Neal Rosenthal Weinimporteur, Brooklyn/USA 3 Michael Broadbent ehemaliger Auktionator bei Christie`s und Weinschriftsteller, London/Großbritannien Jean-Luc Thunevin Gründer und Inhaber von Château Valandraud, St- Émilion/ Frankreich Jean-Charles Boisset Direktor des Wein- und Spirituosenhauses Boisset Nuits-St. Georges/Frankreich Bernard Magrez Generaldirektor des französischen Hyper Marché- Unternehmens William Pitters, Bordeaux/Frankreich Marquesa Bona Frescobaldi Miteigentümerin von Marquesi di Frescobaldi, Florenz/ Italien Marquese Vittorio Frescobaldi Eigentümer von Marquesi di Frescobaldi Florenz/Italien Marquese Dino Frescobaldi Bruder von Vittorio Frescobaldi und Autor der Familiengeschichte „I Frescobaldi – Una Famiglia Fiorentina“,Florenz/Italien Piero Antinori Geschäftsführer des Familienunternehmens Antinori, Florenz/Italien Albiera und Allegra Antinori Töchter von Piero Antinori, Marketingmanagerinnen im Unternehmen ihres Vaters, Florenz/Italien Lodovico Antinori Gründer des Weinguts Tenuta dell’Ornellaia, Bolgheri/Italien Salvatore Ferragamo Manager des Modeunternehmens, Il Borro/Italien James Suckling Weinkritiker der Zeitschrift Wine Spectator, Il Borro/Italien Massimo und Patrizia Vinci Weinhändler, Volterra/Italien Isanette Bianchetti & Mauro Tedesco Winzer, Pernambuco/Brasilien Arnaldo Etchart Gründer und Besitzer des Weingutes San Pedro de Yacochuya, Cafayate/Argentinien Arnaldo Etchart Winzer und Sohn des Gründers von San Pedro de Yacochuya, Cafayte/Argentinien. Designierter Nachfolger seines Vaters 4 Arnaldo Etchart Enkel des Gründers von San Pedro de Yacochuya, Cafayate/Argentinien Antonio Cabezas Winzer, Cafayate / Argentinen Stab Regie, Kamera, Schnitt: Jonathan Nossiter Associate Producer, Ton, Zweite Kamera: Juan Pittaluga Assistenz: Stephanie Pommerz Associate Producer: Laurent Gorse Eine Produktion von: Goatwork Films, Les Films de la Croisade Produzenten: Emanuel Giraud, Jonathan Nossiter Co-Producers: Sophie Dulac Productions, Ricardo Preve Executive Producer: Tommaso Vergallo Line Producer: Catherine Hannoun Produktionsleiter: Francois Drouot Post Production Studio: Digimage (Angelo Cosimano, Juan Eveno) Tonmischung: Nostradine Benguezzou Licht- und Farbbestimmer: Guillaume Lips 5 Synopsis Die Weinwelt als Schauplatz der Globalisierung: Da ist einerseits die Erfolgs-Saga milliardenschwerer Weinunternehmen aus dem kalifornischen Napa Valley (Robert Mondavi Winery, Harlan Estate, Staglin Family Vineyard) und die Rivalität zweier aristokratischer Wein- Dynastien in Florenz (das Geschlecht der Frescobaldi und der Antinori). Außerdem: eine Familie aus Burgund (Domaine Hubert de Montille), für die die traditionelle Kultivierung ihrer acht Hektar Weinbergbesitz seit Generationen eine Angelegenheit ist, worin sich ihr Leben, ihre Kultur und ihre Geschichte spiegelt. Des Weiteren: ein Sturkopf aus dem Languedoc (Aimé Guibert), der seit Jahren einen konservativen Anti-Globalisierungskampf ficht. Und schließlich: das zufällig erscheinende Zusammenspiel zwischen der ebenso lächelnden wie impertinenten Dynamik eines Jet-Set-Önologen aus Bordeaux (Michel Rolland) und der ebenso naiven wie raffinierten Macht eines multinational agierenden Weinkritikers aus Maryland/USA (Robert Parker). Diese Menschen und ein Dutzend weiterer sind die Hauptdarsteller von MONDOVINO. Sie erzählen von den Erschütterungen, die den Weinanbau des vergangenen Jahrzehnts gravierender verändert haben, als die Geschichte von sechs voran gegangenen Jahrhunderten zusammen. Jahrtausende hindurch ist Wein ein Symbol von Zivilisation gewesen. Noch nie ist der Kampf um seine Seele, sowie die Seele derer, die für ihn, mit ihm und durch ihn leben so vehement geführt worden wie derzeit. Noch nie stand so viel Geld – und Stolz – auf dem Spiel. Aber der Frontverlauf schlägt Haken, er ist nie so, wie man es erwartet: Regional gegen Global, einfache Bauern gegen mächtige Industriebosse, Traditionalisten gegen Moderne – das können nur erste Orientierungen auf dem langen Weg durch die Welt des Weins sein. MONDOVINO geht diesen Weg: so investigativ wie genussfreudig, so unterhaltend wie faktenreich, so gründlich wie rasant. Inhalt In Pernambuco im Norden Brasiliens schüttelt man Kokosnüsse von den Palmen. Daraus kann man keinen Wein machen, nur Saft. Dennoch könnte die Zukunft des Weins in dieser Gegend liegen, nahe am Äquator, wo man zweieinhalb mal pro Jahr Trauben ernten kann. Von diesem zunächst entlegen scheinenden Anbaugebiet, dessen Produkte vorerst für ca. 2 Dollar pro Flasche nur auf dem nationalen Markt verkauft werden, folgt der Film den diversen Vernetzungen heutiger Weinproduktion um den Globus, erhält Zugang zu den Armen und den Reichen, den Außenseitern und den Mächtigen in der Branche. MONDOVINO gibt der globalisierten Weinwirtschaft ein Gesicht bzw. viele Gesichter. Yvonne Hégoburu in Béarn (Jurançon) in den Pyrenäen hat nach dem Tod ihres Mannes mit dem Weinanbau auf traditionellem Terrain begonnen. Die jetzt 77-Jährige arbeitet im Weinberg nach biodynamischen Prinzipien, sie verfolgt die Entwicklung des Lebens ihrer Weine mit Hingabe. 6 Auf Sardinien steht der ehemalige Lokalpolitiker Battista Columbu mit seiner Frau in ihrem kleinen Weinberg in Bosa, wo sie den seltenen Malvasia di Bosa kultivieren. Sie sprechen über die Phantome des Fortschritts, die Leiden verursachen und Mensch und Natur zerstören können. Von seinen anderthalb Hektar könnte nicht einmal eine Person leben, doch der Wein aus diesem Boden stellt einen Genuss dar, den man für gute Freunde bereit hält oder für einzigartige Gelegenheiten aufhebt. Columbu kritisiert den Consumismo des globalen Zeitalters, der mit einem Verlust an Würde in seiner Region einhergehe. Wir haben eine Jahrtausende alte Kultur und sollten in Frieden mit dieser Erde leben, lautet sein ethisches Bekenntnis. In einem Mercedes der S-Klasse lässt sich der weltweit führende Weiningenieur Michel Rolland (Pomerol, Frankreich) zum nächsten seiner über 400 Kunden in der Gegend um Bordeaux fahren. Er ist als Consultant in zwölf Ländern verschiedener Kontinente tätig, er arbeitet für die Größten und natürlich die Besten, wobei er nicht vergisst anzufügen, dass Spitzenqualität nicht zuletzt auch sein Verdienst ist. Rolland, der sich gern als Flying Winemaker , als Arzt des Weins und Psychiater der Winzer, bezeichnet, begleitet seine Elogen auf die Segnungen der Moderne mit ungebändigtem und vitalem Gelächter. Der einflussreiche und hoch dotierte Mann, eine gewinnende Erobererfigur der Branche, gibt offenbar dem globalen Markt, was dieser derzeit braucht. Dazu gehört sein häufiger Rat zur „Mikro-Oxydierung“ eines Weins, d.h. zum ‚Aufpumpen’ der Jungweine in den Fässern, was den Reifungsprozess beschleunigt und den Geschmack schneller rund machen soll. Rollands direkter Gegenspieler: der Winzer Aimé Guibert. Er ist eine Galionsfigur für die Renaissance der Weine aus dem Languedoc, wo er 1979 in Aniane, nördlich von Montpellier, seine Mas de Daumas-Gassac gegründet hatte. Für ihn ist Wein eine fast religiös zu nennende Beziehung zwischen Mensch und Natur, eine Art spiritueller Kontakt. „Um großen Wein zu machen, braucht es einen Poeten.“ Guibert ist auch Regionalist und begrüßt es, dass Aniane dem Versuch des US-Großunternehmens Mondavi widerstanden hat, sich hier mit einem Großprojekt einzukaufen, für das man die gesamte Bewaldung zweier Hochplateaus hätte roden, d.h. einen gravierenden Eingriff in das Gesicht und die natürliche Funktionalität der Landschaft hätte vornehmen müssen. Für Michel Rolland indessen war das ein Fehler, und aus der Sicht Michael Mondavis, einem der beiden Söhne des kalifornischen Weinpioniers Robert Mondavi waren nur Engstirnigkeit, Angst, Neid und ein kommunistischer Bürgermeister ausschlaggebend für die Ablehnung in der Languedoc. Das an der Börse notierte Wein-Imperium der Pioniere aus dem Napa-Valley verzeichnete 2002 eine halbe Milliarde Dollar Jahresumsatz. In ihren Statements und ihrer Selbstdarstellung geben sich die kalifornischen Weinmagnaten gern als moderne Dynastien, in denen Familiensinn dominiert. Sie repräsentieren eine bessere Lebensqualität, erklärt Garen Staglin auf seinem sonnigen Anwesen, und exportieren