PRESSEMAPPE

10. JUNI 2011

Wasserkraftanlage Kembs

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Maßnahmen und Bauarbeiten im Rahmen der Erneuerung der Betriebskonzession

Pressekontakt: Anne Laszlo

[email protected] Direction Production Ingénierie Hydraulique (Produktionsleitung Wasserbau) Unité Production Est (Produktionseinheit Ost) (33) 3 89 35 20 15 / (33) 6 31 30 20 71 54 avenue Robert Schuman – BP 1007 Tel.: +33 3 89 35 20 00 www.edf.com EDF SA mit dem Grundkapital von 924.433.331 Euro - Handelsregisternr. 552.081.317 Paris

INHALTSVERZEICHNIS

Wasserkraftanlage Kembs - Vorstellung der Maßnahmen und Bauarbeiten 3

Pressemitteilung 3/4

1. Die Umweltschutzmaßnahmen 5 A. Erhöhung der Restwassermenge 5 B. Ausgleich des Kiesmangels 5/6 C. Begünstigung der Tierwanderung 6/7 D. Renaturierung der Feuchtgebiete 7 E. Ein neues Wasserkraftwerk 8 F. Schlüsselzahlen 9

2. Die Vorbereitungsarbeiten 10

A. Absicherung der Baustelle 10 B. Aufrechterhaltung des Zugangs für Fußgänger und Radfahrer zur Deichkrone 10/11 C. Eine abgesicherte Baustelle 11 D. Beteiligte Unternehmen 11

3. EDF und der Schutz der Biodiversität im Elsass 11/12

4. Die EDF-Gruppe im Elsass 13/14

5. EDF und die Wasserkraft 15/17

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Pressemitteilung

Wasserkraftanlage Kembs:

Die Umweltschutzmaßnamen wurden in die Wege geleitet.

Die von EDF im Rahmen der Erneuerung der Betriebskonzession für das Wasserkraftwerk Kembs angebotenen Umweltschutzmaßnahmen wurden in die Wege geleitet. Die Unité Production Est hat die dem Altrhein zugeführte Wassermenge erhöht und unverzüglich ab dem Inkrafttreten der Konzession die Bauarbeiten aufgenommen.

Die neue Betriebskonzession für Kembs ist am 15. Dezember 2010 in Kraft getreten und erstreckt sich auf einen Zeitraum bis zum 31. Dezember 2035. Nach Unterzeichnung der französischen Konzession am 17. Juni 2009, der Unterzeichnung der Schweizer Konzession am 19. Juli 2010 und dem gemeinsamen Beschluss der Vertreter beider Staaten Ende 2010 war die Erneuerung der Konzession abgeschlossen, und EDF konnte die von den Forschern und Ingenieuren des Unternehmens empfohlenen Umweltschutzmaßnahmen in die Tat umsetzen.

Das zur Erhaltung der Ökosysteme des Rheins bestimmte Umweltprojekt stützt sich auf fünf innovative Maßnahmen: • Deutliche Erhöhung der für die Wassertiere und -pflanzen erforderlichen Mindestwassermenge im Altrhein, die als „Restwassermenge“ bezeichnet wird, um sie an die Bedürfnisse von Fauna und Flora anzupassen: Sie wurde bereits im Winter 2010/2011 von 20 m³/s auf 52 m³/s für die Winterzeit erhöht, • Wiederherstellung der natürlichen Kieszufuhr, die für die Entwicklung des Fischbestands sowie der Auenvegetation unerlässlich ist, durch Abtragung der Böschung, • Ausführung von Bauwerken für die Erleichterung des Auf- und Abstiegs von verschiedenen Tieren: zwei neue Fischpässe sowie ein Biberpass, • Renaturierung der Feuchtgebiete auf der Rheininsel anstelle eines ehemaligen landwirtschaftlichen Grundstücks, einschließlich Wiederherstellung eines 7 km langen früheren Rheinarms, • Bau eines 8,4 MW-Kleinkraftwerks zur Verarbeitung der dem Altrhein zugeführten

Restwassermenge und zur Gewinnung von erneuerbarer Energie ohne CO 2-Emissionen.

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Die Vorbereitungsarbeiten für das Bauprojekt wurden Ende 2010 aufgenommen: - Ausführung von archäologischen Ausgrabungen, - Rodung der für die Baustelle vorgesehenen Grundstücke. Das bei der Rodung gewonnene Holz wurde als Rohstoff verwertet oder zu Hackschnitzeln für die Holzheizung verarbeitet. Im Naturschutzgebiet der Insel wird eine Ersatzaufforstung vorgenommen, und nach Fertigstellung des Bauprojekts wird der Bereich um das Kraftwerk herum wieder aufgeforstet, - Anlegung von Fahrbahnen für den Verkehr der beteiligten Unternehmen und der Straßenbaumaschinen, unter Beibehaltung der vorhandenen Wege für Fußgänger und Radfahrer, - Vor Beginn der Erdarbeiten wurde eine Sicherheitsoperation ausgeführt, um eventuell vorhandene Sprengstoffe aus dem Zweiten Weltkrieg aufzuspüren.

Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf: • 30 Millionen Euro für den Bau des Kleinkraftwerks und der Fischtreppen • 20 Millionen Euro für die Renaturierung der Feuchtgebiete, die Abtragung der Böschung, den Biberpass, die Verbindung zur Petite Camargue Alsacienne

Aktuelle Ansicht der Wasserkraftanlage Kembs

Wasserkraftwerk Ehemaliges und Schleuse landwirtschaftliches Kembs Grundstück auf der Rheininsel

Bauzone Wehr

Grand Canal d’ Altrhein (Rheinseitenkanal)

Fußgänger- und Radweg

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1. Die Umweltschutzmaßnahmen

A. Erhöhung der Restwassermenge

Die Restwassermenge (in einem mit einem Stauwehr versehenen Wasserlauf aufrechterhaltene Mindestwassermenge) im Altrhein wurde bereits erheblich angehoben. In der Folge wird sie an die jeweiligen jahreszeitabhängigen Bedürfnisse angepasst : - Von November bis März wird sie sich auf 52 m³/s belaufen, um die Fortpflanzung der Salmoniden zu fördern, die Fließgeschwindigkeiten und einen Wasserstand ohne erhebliche Schwankungen benötigt. - Im übrigen Jahr wird die Wassermenge täglich zwischen einem Mindestwert und einem Höchstwert schwanken, die so festgelegt werden, dass nicht nur der Fischbestand gefördert wird, sondern auch die Vögel im Frühjahr nisten können und sich die Auenvegetation im Sommer entwickeln kann : • zwischen 54 und 80 m³/s von April bis Mai sowie von September bis Oktober • zwischen 95 und 150 m³/s von Juni bis August. Diese Bestimmungen führen zur Verdoppelung bis Verfünffachung der zuvor vorhandenen Restwassermenge (20 m³/s im Winter und 30 m³/s im übrigen Jahr), wobei jedoch vor allem dem Altrhein zu einem Wasserhaushalt verholfen wird, der den natürlichen Verhältnissen sehr nahe kommt. Zurzeit beträgt die Wassermenge 80 m³/s, sie wird in den kommenden Wochen nach und nach auf 115 m³/s im Sommer erhöht.

Die Tatsache, dass die Restwassermenge vom Frühjahr bis zum Herbst jeden Tag schwankt, in Abhängigkeit von der in Basel gemessenen Wassermenge, stellt übrigens eine Premiere dar.

B. Ausgleich des Kiesmangels

Einer der Hauptfaktoren für die Behinderung der Entwicklung der typischen Tier- und Pflanzenarten des Rheins ist die sehr geringe Versorgung seines Flussbetts mit Kies. Diese Erscheinung geht einerseits auf die Wasserkraftwerke des Hochrheins zurück, wodurch die oberstromige Kiesversorgung unterbrochen wurde, und andererseits auf die Eindämmung

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des Oberrheins durch J. G. Tulla im 19. Jahrhundert, die durch die Verhinderung der Mäanderbildung des Flusses zu seiner Vertiefung geführt hat. EDF schlägt zwei Maßnahmen vor, um dieses Defizit auszugleichen und die dynamische Entwicklung der Lebensräume zu begünstigen:

- Die erste innovative Maßnahme besteht in der örtlichen Reduzierung des von Tulla gebauten Damms am französischen Ufer, damit der Rhein das Ufer abtragen kann. Das Prinzip dieser gezielten Erosion, die noch nie zuvor in dieser Größenordnung in Europa eingesetzt wurde , besteht darin, einen Erosionsprozess auszulösen, der dann auf natürliche Weise durch den Einfluss des Hochwassers fortgesetzt wird, wobei die Entwicklung im Griff gehalten wird, um die Bauwerke, wie z. B. die Dämme des Grand Canal d'Alsace oder die Brücken nicht zu gefährden. - Die zweite Maßnahme besteht in der Nutzung des überschüssigen Kieses von der Baustelle des neuen Kleinkraftwerks, das beim Stauwehr gebaut wird. Das ausgehobene Gut stammt aus früheren alluvialen Ablagerungen des Rheins und ist somit hervorragend dafür geeignet, in den Fluss geschüttet zu werden. Das Ziel dieser Zuführung besteht in der Ergänzung des Projekts der gezielten Erosion, indem der gerade Abschnitt des Altrheins unterhalb des Stauwehrs Kembs bis zur ersten Stelle der gezielten Erosion mit Kies versorgt wird. Diese Maßnahmen werden bis 2012-2017 abgeschlossen sein.

C. Begünstigung der Tierwanderung

Zur Verbesserung des Biotopverbunds plant EDF den Bau von 4 Anlagen, die die Tierwanderung erleichtern sollen. 1. Ein hochmoderner als Aufstiegshilfe gedachter Fischpass, der demjenigen von Gambsheim (unterhalb von Strasbourg) nachempfunden wird, soll beim neuen Dotierkraftwerk gebaut werden. Dazu kommt eine Fischabstiegshilfe (d.h. stromabwärts Richtung Meer).

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2. Ein über 7 km langer ehemaliger Rheinarm auf der Insel von Kembs, dessen Durchflussmenge 7 m³/s beträgt, wird wiederhergestellt. Dank dieses in zwei aufeinanderfolgenden Abschnitten angelegten Rheinarms können sich die Fische zwischen dem Altrhein und der Oberwasserseite des Stauwehrs Kembs frei bewegen, und er wird als Laichplatz für die großen Salmoniden dienen. Im Waldbereich wird dieser Rheinarm für die Wiederbefeuchtung sorgen und den Tierarten, die in Feuchtgebieten leben, vielfältigen Lebensraum bieten. 3. Ein unterhalb des Kraftwerks Kembs befindlicher „naturlicher“ Fischpass wird den Grand Canal d'Alsace mit dem Naturschutzgebiet der „Petite Camargue Alsacienne“ verbinden. Die entsprechenden Arbeiten werden Ende 2011 aufgenommen. 4. Eine am deutschen Ufer erstellte Wanderhilfe für Biber wird dafür sorgen, dass auch diese Wassersäugetiere die Wehranlage Kembs umgehen können.

D. Renaturierung der Feuchtgebiete

Über die im Rahmen der neuen Betriebskonzession vorgesehenen Maßnahmen hinaus hat EDF beschlossen, die Renaturierung des ehemaligen Rheinarms auf der Rheininsel von Kembs zu nutzen, um dem Projekt eine noch größere Dimension zu verleihen. In enger Zusammenarbeit mit dem Verwalter des Naturreservats „Petite Camargue Alsacienne“ wird die gesamte im Naturschutzgebiet gelegene und bis 2008 landwirtschaftlich genutzte Fläche von 100 Hektar renaturiert. Dadurch entsteht ein Mosaik aus für die Entwicklung der Biodiversität günstigen Lebensräumen. Diese Maßnahmen werden 2013-2014 durchgeführt und bis zur Inbetriebnahme des künftigen Kraftwerks abgeschlossen sein. Im Jahr 2015 werden die umwelttechnischen Maßnahmen fortgesetzt. EDF wird auch im Basler Gebiet intervenieren, und sich finanziell am vom Kanton Basel-Stadt durchgeführten Renaturierungsprojekt der Wiese beteiligen.

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E. Ein neues Wasserkraftwerk

Das Wasserkraftwerk Kembs wird seine aktuellen technischen Kennwerte beibehalten: Ein maximaler Turbinendurchfluss von 1400 m 3/s und eine installierte Leistung von 160 MW. Die Erhöhung der Restwassermenge für den Altrhein wird jedoch die für den Turbinenantrieb der 4 Kraftwerke des Grand Canal d'Alsace genutzte Wassermenge automatisch verringern und eine deutliche Reduzierung der Stromgewinnung zur Folge haben. Das Gesamtdefizit wird durchschnittlich 114 GWh pro Jahr betragen, was dem Stromverbrauch einer mittelgroßen Stadt entspricht.

Dieser Verlust wird durch den Bau eines neuen Kraftwerks am Wehr Kembs teilweise ausgeglichen. Diese Anlage, deren Turbinen mit der Restwassermenge Energie erzeugen werden, weist die folgenden technischen Kennwerte auf: • Maximales Schluckvermögen: ca. 90 m 3/s • Installierte Leistung: ca. 8,4 MW • Durchschnittliche Jahresproduktion: ca. 28 GWh

EDF investiert in den Bau dieses Wasserkraftwerks 25 Mio. Euro, wodurch der Stromverlust am Grand Canal d'Alsace auf 86 GWh/Jahr begrenzt wird.

Toiture terrasse végétalisée=Begrüntes Flachdach Béton architectonique=Sichtbeton Mur en gabbions avec des galets du Rhin=Mauer aus Gabionen mit Rheinkieselsteinen Terrain stabilisé= Stabilisiertes Grundstück Clôture = Zaun Clôture architectonique en acier corten=Sichtzaun aus Cortenstahl Vitrage translucide type profilit=Lichtdurchlässiges Profilitglas

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F. Schlüsselzahlen

Das Wasserkraftwerk Kembs

Inbetriebnahme 1932 Installierte Leistung 160 MW 2 "Kaplanturbinen" Anzahl der Maschinensätze 4 "Propellerturbinen" Drehge schwindigkeit 93 U/min Maximaler Durchfluss 1.400 m³/s Maximale Fallhöhe 14,2 m Ausgangsspannung der 8.800 Volt Wechselstromgeneratoren des Kraftwerks Netzeinspeisespannung 225.000 Volt

Die Schleusen von Kembs

Inbetriebnahme 1932 Abmessungen der westlichen Schleusenkammer (LxB)183 x25 m Abmessungen der östlichen Schleusenkammer (LxB) 190 X 25 m Füllgeschwindigkeit einer Schleusenkammer 1,2 m/min. Schleusenkammertiefe 20,5 m

Stauwehr

Inbetriebnahme 1932

Zahl der Wehröffnungen 5 Breite einer Wehröffnung 30 m Der Grand Canal d’Alsace in Kembs

Maximaler Durchfluss 1.400 m³/s Breite an der Wasseroberfläche 136 m Breite am Kanalboden 80 m Durchschnittliche Tiefe 9,4 m Gesamtlänge der Kanalstrecke 14 km Zahl der p ro Jahr durchgeschleusten Schiffe Rund 13.000

Das Kleinkraftwerk

Vorgesehene Inbetriebnahme 2015 Installierte Leistung 8,4 MW Anzahl der Maschinensätze 2 S -Turbinen Fallhöhe 11 m

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2.Vorbereitungsarbeiten A. Absicherung der Baustelle

Nach Erhalt der behördlichen Genehmigungen konnten die ersten Vorbereitungsarbeiten für den Bau des künftigen Kraftwerks in Angriff genommen werden. Im Anschluss an eine umfangreiche Rodungsphase konnte der Perimeter der Erdarbeitszone abgesteckt werden.

Vor Aufnahme der Erdarbeiten wurde eine Kampfmittelbeseitigung eingeplant. Sie besteht im Aufspüren und Unschädlichmachen von eventueller Altmunition aus dem Zweiten Weltkrieg. Je nach Dauer dieses Schrittes wird mit den Erdarbeiten im Juli begonnen. Die Ausführung der Schlitzwand, die das Kraftwerk umgeben wird, ist für August bis November geplant. Darauf folgt eine zweite Erdarbeitsphase Ende 2011, so dass Anfang 2012 der Beton gegossen werden kann.

Das Baumaterial wird vorübergehend auf dem ehemaligen landwirtschaftlichen Grundstück gelagert, im Einvernehmen mit dem Verwalter des Naturreservats „Petite Camargue Alsacienne“. Ein Teil wird anschließend für die Anschüttung des künftigen Kraftwerks verwendet. Der Rest wird dem Altrhein zugeführt, um zu seiner Sedimentationsdynamik im Hinblick auf 2012 beizutragen.

B. Aufrechterhaltung des Zugangs für Fußgänger und Radfahrer zur Deichkrone

Trotz der Bauarbeiten und des Verkehrs von Baustellenfahrzeugen hält EDF den deutsch- französischen Übergang am Stauwehr Kembs aufrecht. Neue Fahrbahnen wurden angelegt, um den Fußgänger- und Radfahrerverkehr nicht zu behindern und die Sicherheit zu gewährleisten. Es wurde ein besonderer Verkehrsplan aufgestellt. Vor Ort wird eine spezifische Verkehrsregelung (Ampelanlagen, Schilder) eingeführt und Einrichtungen zur Sicherheit der verschiedenen Nutzer wurden geplant.

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In Kürze werden Informationstafeln in Baustellennähe installiert, um den Spaziergängern und Radfahrern die Art der ausgeführten Bauarbeiten zu erläutern und sie an die unbedingt einzuhaltenden Sicherheitsvorschriften zu erinnern.

C. Eine abgesicherte Baustelle

EDF legt bei diesem Bauprojekt stets größten Wert auf den Gesundheitsschutz und die Sicherheit ihrer Mitarbeiter und des externen Personals, das an den verschiedenen Projektphasen beteiligt ist.

D. Beteiligte Unternehmen

Die Federführung der Bauausführung wird von den Teams des Centre d’Ingénierie Hydraulique von EDF übernommen, unterstützt durch die Mitarbeiter des Wasserkraftwerks Kembs. Auch auf Großbaustellen spezialisierte Unternehmen werden für die verschiedenen Bauphasen herangezogen. Zum Beispiel: • Tiefbau: Vinci und Eiffage • Motoren und Turbinen: Andritz Hydro

3. EDF und der Schutz der Biodiversität im Elsass

EDF hat seit langem dem Umweltschutz einen wichtigen Platz eingeräumt, und ihr Hauptanliegen ist stets die Überwachung und Begrenzung der Auswirkungen ihrer Industrietätigkeiten auf die Umwelt. Ihre Strategie zur Erhaltung der Biodiversität, die sie in Partnerschaft mit Akteuren aus Verbandswesen und Wissenschaft durchführt, stützt sich auf 3 Grundachsen: - Erfassung der Biodiversität und Bewertung ihrer Auswirkungen - Erhaltung der Biodiversität durch aktiven Einsatz für die Verringerung der Auswirkungen der Produktionsanlagen, Schutz und Wiederherstelllung der natürlichen Lebensräume - An ihre eigenen Mitarbeiter sowie an die breite Öffentlichkeit gerichtete Information, Sensibilisierung und Schulung in der Biodiversität.

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So ist EDF SA in Frankreich insbesondere Partner der Union Internationale de Conservation de la Nature (IUCN), der Centres Permanents d’Initiatives pour l’Environnement, sowie des Naturfests "Fête de la Nature". Die EDF-Stiftung Diversiterre arbeitet mit der Stiftung Nicolas Hulot, dem Conservatoire du Littoral (Küstenkonservatorium), den Réserves Naturelles de (französische Naturreservate), der Ligue pour la Protection des Oiseaux (Vogelschutzbund) und der IUCN (internationale Union für die Bewahrung der Natur) zusammen. Im Elsass unterstützt die EDF-Gruppe seit langen Jahren örtliche Initiativen für die Biodiversität und den Umweltschutz entlang des Rheins. Einige Beispiele: - Mit dem Naturreservat „Petite Camargue Alsacienne“: Unterstützung über die Stiftung Diversiterre der Niedrigenergie-Renovierung des Schleusenwärterhauses, Anlegung des Sentier des Mares, um ihn allgemein zugänglich zu machen, sowie des Observatoriums Jean Rolland. - Mit der Gemeinde Petit Landau: Anpflanzung von 4.500 Bäumen, darunter 50 mit den Kindern der Grundschule, im Rahmen der Aufforstung eines EDF-Grundstücks von 3,5 ha. - Gemeinsam mit einem privaten Imker: Aufstellung von Bienenstöcken auf der Insel von Marckolsheim, für den Erhalt einer Art, die zu den Symbolen der Biodiversität gehört. - Gemeinsam mit der Ligue de Protection des Oiseaux (Vogelschutzbund): Unterstützung bei der Koordination der durchgeführten internationalen Zählung der am Rhein vorhandenen Vogelarten. Im Januar 2010 konnten mit dieser Zählung 45.000 bis 50.000 Spezies am Rhein, dem zweitgrößten Überwinterungsgebiet Frankreichs, nachgewiesen werden. Die ES-Gruppe, eine Tochtergesellschaft der EDF-Gruppe, hat sich ihrerseits für ein konkretes Aktionsprogramm zum Schutz der Störche engagiert. Sie unterstützt die Vereinigungen und Körperschaften, die sich dem Empfang und der Betreuung der Störche widmen, sie hilft ihnen bei der Instandhaltung der Nester. Durch das Beringen der Vögel kann ihr Verhalten besser erfasst werden, um sie besser zu schützen. Sie interveniert auch durch die Absicherung und Anpassung der elektrischen Anlagen. - Gemeinsam mit den Akteuren für nachhaltige Entwicklung im Elsass (ARIENA, Maison de la Nature et du Ried de Muttersholtz): Unterstützung von Projekten wie „Pädagogikkoffer über Bienen“, Schulwettbewerb (Protéger l’Environnement J’Adhère!) oder die Biodiversitätsuntersuchung im schulischen Bereich (Enquête de Biodiversité). Bei der Maison de la Nature et du Ried wird Ende 2011 ein Lehrpfad über das „Niedrigenergiegebäude“ entstehen.

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4. Die EDF-Gruppe im Elsass

- 3.500 Mitarbeiter in den Bereichen Energieerzeugung, -transport und -vertrieb sowie Dienstleistungen für Öko-Energieeffizienz (40 % bei der Muttergesellschaft) - 800.000 Privatkunden, Geschäftskunden und Gebietskörperschaften - 800 versorgte Gemeinden (380 von Electricité de Strasbourg und 420 von ERDF) - 10 Wasserkraftwerke am Rhein und 2 Kleinkraftwerke, von denen 4 gemeinsam mit EnBW betrieben werden. - 1 Kernkraftwerk - 24.500 km an Verteilernetzen der Tochtergesellschaften ERDF und Electricité de Strasbourg (ÉS Réseaux)

- 2.800 km an Transportnetzen der Tochtergesellschaften RTE und Electricité de Strasbourg (ÉS Réseaux)

Wichtigste Einheiten: - EDF: Kernkraftwerk ; Unité de Production Est; Direction Commerce Entreprises et Collectivités Locales (Handelsdirektion Unternehmen und Gebietskörperschaften) und Direction Commerce Particuliers et Professionnels (Handelsdirektion Privatkunden und Gewerbetreibende) - Tochtergesellschaften: Réseau de Transport Electricité (RTE), Electricité Réseau Distribution France (ERDF), Groupe ÉS (Electricité de Strasbourg, Muttergesellschaft (einschließlich Vertrieb), ÉS Energies Strasbourg, Handelstochtergesellschaft und ECOTRAL, für Energiedienstleistungen zuständige Tochtergesellschaft), SUPRA, Hersteller von Holzöfen, PROTIRES für das Abfallmanagement. - Andere Niederlassungen: GEIE Soultz-sous-Forêts, Experimentalforschung im Bereich Tiefenerdwärme und Energieerzeugung, EIFER, ein in Karlsruhe ansässiges deutsch- französisches Institut für Energieforschung, EDF-Museum Electropolis in , ein mehrsprachiges Museum über die Geschichte der Elektrizität, das mit dem nationalen Gütezeichen (Tourisme et Handicap) ausgezeichnet wurde, sowie die Maison des Energies in Fessenheim, ein mehrsprachiger Ausstellungsbereich für den Energiemix.

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Ein vielfältiger Energiemix, 100 % CO 2-frei - 10 Wasserkraftwerke und 2 Kleinkraftwerke, darunter 4 im deutsch-französischen Gemeinschaftsbetrieb (1.400 MW) - 1 Kernkraftwerk (1.800 MW) - 1 Kraftwerk zur Energiegewinnung aus Tiefenerdwärme - Produktion von 20 Milliarden kWh (60 % Kernkraft und 40 % Wasserkraft)

Die Stromverteilung im Elsass: Das Land der lokalen Stromversorgungsunternehmen (ELD) - 8 Stromverteilungsunternehmen außer ERDF, die 50 % der Stromverteilung im Elsass ausmachen - Electricité de Strasbourg, eine EDF-Tochter, mit ihrer Marke ÉS Réseaux

Das „Programme Energie Alsace“ Am 21. November 2008 haben EDF und die Region Elsass eine Kooperationsvereinbarung für die nachhaltige Entwicklung im Elsass unterzeichnet. Es wird ein Budget über 3 Jahre in Höhe von 16,5 Mio. Euro für die Durchführung von Maßnahmen für die nachhaltige Entwicklung bereitgestellt, die gemeinsam mit den daran beteiligten elsässischen Partnern durchgeführt werden und in den Rahmen der Kooperation aller elsässischen EDF-Einheiten fallen.

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5. EDF und die Wasserkraft

Die Wasserkraft, ein Beitrag zu einem effizienten und konkurrenzfähigen Energieproduktionsmix.

EDF setzt auf vielfältige Produktionsmittel, die alle Energiearten kombinieren: Kernkraft, Wärmekraftwerk mit fossiler Feuerung (Kohle, Mineralöl, Erdgas) und erneuerbare Energien (Wasserkraft, Sonnenenergie, Windkraft, Biomasse).

Produktion von EDF im Jahr 2009 (Kontinentalfrankreich)

3,6 % 9,3 %

Kernkraft Wasserkraft

Fossile Wärmekraft

87,1 %

Da sich elektrischer Strom nicht speichern lässt und einer schwankenden - insbesondere jahreszeitlichen - Nachfrage ausgesetzt ist, kann aufgrund der Vielfalt der von EDF eingesetzten Produktionsmittel ständig das Angebot an die Nachfrage angepasst werden.

EDF schöpft das Potenzial an verfügbaren Wasserresourcen und deren Flexibilität auf bestmögliche Weise aus.

Die mit den Laufwasserkraftwerken erzeugte Energie wird neben der Kernenergie für den „normalen“ Alltagskonsum eingesetzt. Sie entspricht den Wasserkraftwerken ohne Speicherbecken, die einen Teil des Wasserdurchflusses der Gewässer verarbeiten, an denen sie installiert sind, um fortlaufend elektrischen Strom zu erzeugen.

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Die „modulierbare“ Wasserkraft ist insbesondere geeignet, um die Stromverbrauchsspitzen aufzufangen, sowohl im Winter als auch im Sommer. Sie entspricht den Stauwehren, die mit ihren Stauseen wahrhaftige Stromproduktionsspeicher bilden, die sehr schnell einsatzbereit sind. Das Kraftwerk von Grand Maison kann beispielsweise innerhalb von rund zehn Minuten 1.800 MW liefern, was der Leistung von zwei Kernreaktoren entspricht.

Die Wasserkraft, ein wichtiger Trumpf für die Umwelt Die Wasserkraftwerke von EDF sorgen gemeinsam mit den Kernkraftwerken jedes Jahr für die Vermeidung des Verbrauchs von 13 Mio. Tonnen an Kohlenwasserstoffen. Sie tragen auch stark zum Rückgang der CO 2-Emissionen bei, zu dessen Realisierung sich die Europäische Union im Rahmen des Kyoto-Protokolls und des „Klimapakets“ beim UN-Gipfel in Poznan vom 01. bis 12. Dezember 2008 verpflichtet hat.

Die französische Wasserkrafterzeugung von EDF trägt dazu bei, dass Frankreich innerhalb der Europäischen Union der größte Stromproduzent aus erneuerbarer Energie ist. Mit ihrer Hilfe lassen sich die von der europäischen Richtlinie und vom französischen Umweltschutzgesetz über erneuerbare Energien „Grenelle de l'environnement“ vorgesehenen nationalen Ziele erreichen, die vorschreiben, dass der Strom bis zum Jahr 2020 zu 20 % aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt werden muss.

Der Wasserkraftanlagenpark in Zahlen: • 447 zwischen 1896 und 1996 gebaute Kraftwerke mit einer Leistung von 100 kW bis 1800 MW. • 41,9 TWh von EDF im Jahr 2009 erzeugte Leistung, was in etwa dem einjährigen Stromverbrauch der Haushalte des Pariser Raums entspricht. • 92 % durchschnittliche Betriebsbereitschaft im Lauf der letzten Jahre • 640 Stauwehre , davon 150 von über 20 m Höhe. • 20 GW installierte Leistung, anhand 4 Bauformen: (See: 8,8 GW, Pumpspeicherwerk: 4,3 GW, Laufwasserkraftwerk: 3,6 GW, Schleuse: 3,3 GW) • 4 Centres de Conduite Hydraulique (CCH - Fernsteuerzentralen für Wasserkraftwerke) mit dem Sitz in Lyon, Toulouse, Kembs und Sainte-Tulle, die 100 fernbediente Kraftwerke steuern, was einer Leistung von 14 GW entspricht, die innerhalb von 10 Minuten verfügbar ist. Die übrigen 450 Wasserkraftwerke sind vollständig automatisiert.

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• 5 Produktionseinheiten (UP) : UP Alpes, UP Centre, UP Est, UP Méditerranée, UP Sud- Ouest • 2 Engineeringeinheiten : Das CIH (Centre d’Ingénierie Hydraulique) und die DTG (Division Technique Générale). • 4.800 Wasserbauwerker , die für die Wartung, den Betrieb, die Bedienung und das Engineering zuständig sind.

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