PRESSEMAPPE 10. JUNI 2011 Wasserkraftanlage Kembs ************************** Maßnahmen und Bauarbeiten im Rahmen der Erneuerung der Betriebskonzession Pressekontakt: Anne Laszlo [email protected] Direction Production Ingénierie Hydraulique (Produktionsleitung Wasserbau) Unité Production Est (Produktionseinheit Ost) (33) 3 89 35 20 15 / (33) 6 31 30 20 71 54 avenue Robert Schuman – BP 1007 Tel.: +33 3 89 35 20 00 www.edf.com EDF SA mit dem Grundkapital von 924.433.331 Euro - Handelsregisternr. 552.081.317 Paris INHALTSVERZEICHNIS Wasserkraftanlage Kembs - Vorstellung der Maßnahmen und Bauarbeiten 3 Pressemitteilung 3/4 1. Die Umweltschutzmaßnahmen 5 A. Erhöhung der Restwassermenge 5 B. Ausgleich des Kiesmangels 5/6 C. Begünstigung der Tierwanderung 6/7 D. Renaturierung der Feuchtgebiete 7 E. Ein neues Wasserkraftwerk 8 F. Schlüsselzahlen 9 2. Die Vorbereitungsarbeiten 10 A. Absicherung der Baustelle 10 B. Aufrechterhaltung des Zugangs für Fußgänger und Radfahrer zur Deichkrone 10/11 C. Eine abgesicherte Baustelle 11 D. Beteiligte Unternehmen 11 3. EDF und der Schutz der Biodiversität im Elsass 11/12 4. Die EDF-Gruppe im Elsass 13/14 5. EDF und die Wasserkraft 15/17 - 2 - Pressemitteilung Wasserkraftanlage Kembs: Die Umweltschutzmaßnamen wurden in die Wege geleitet. Die von EDF im Rahmen der Erneuerung der Betriebskonzession für das Wasserkraftwerk Kembs angebotenen Umweltschutzmaßnahmen wurden in die Wege geleitet. Die Unité Production Est hat die dem Altrhein zugeführte Wassermenge erhöht und unverzüglich ab dem Inkrafttreten der Konzession die Bauarbeiten aufgenommen. Die neue Betriebskonzession für Kembs ist am 15. Dezember 2010 in Kraft getreten und erstreckt sich auf einen Zeitraum bis zum 31. Dezember 2035. Nach Unterzeichnung der französischen Konzession am 17. Juni 2009, der Unterzeichnung der Schweizer Konzession am 19. Juli 2010 und dem gemeinsamen Beschluss der Vertreter beider Staaten Ende 2010 war die Erneuerung der Konzession abgeschlossen, und EDF konnte die von den Forschern und Ingenieuren des Unternehmens empfohlenen Umweltschutzmaßnahmen in die Tat umsetzen. Das zur Erhaltung der Ökosysteme des Rheins bestimmte Umweltprojekt stützt sich auf fünf innovative Maßnahmen: • Deutliche Erhöhung der für die Wassertiere und -pflanzen erforderlichen Mindestwassermenge im Altrhein, die als „Restwassermenge“ bezeichnet wird, um sie an die Bedürfnisse von Fauna und Flora anzupassen: Sie wurde bereits im Winter 2010/2011 von 20 m³/s auf 52 m³/s für die Winterzeit erhöht, • Wiederherstellung der natürlichen Kieszufuhr, die für die Entwicklung des Fischbestands sowie der Auenvegetation unerlässlich ist, durch Abtragung der Böschung, • Ausführung von Bauwerken für die Erleichterung des Auf- und Abstiegs von verschiedenen Tieren: zwei neue Fischpässe sowie ein Biberpass, • Renaturierung der Feuchtgebiete auf der Rheininsel anstelle eines ehemaligen landwirtschaftlichen Grundstücks, einschließlich Wiederherstellung eines 7 km langen früheren Rheinarms, • Bau eines 8,4 MW-Kleinkraftwerks zur Verarbeitung der dem Altrhein zugeführten Restwassermenge und zur Gewinnung von erneuerbarer Energie ohne CO 2-Emissionen. - 3 - Die Vorbereitungsarbeiten für das Bauprojekt wurden Ende 2010 aufgenommen: - Ausführung von archäologischen Ausgrabungen, - Rodung der für die Baustelle vorgesehenen Grundstücke. Das bei der Rodung gewonnene Holz wurde als Rohstoff verwertet oder zu Hackschnitzeln für die Holzheizung verarbeitet. Im Naturschutzgebiet der Insel wird eine Ersatzaufforstung vorgenommen, und nach Fertigstellung des Bauprojekts wird der Bereich um das Kraftwerk herum wieder aufgeforstet, - Anlegung von Fahrbahnen für den Verkehr der beteiligten Unternehmen und der Straßenbaumaschinen, unter Beibehaltung der vorhandenen Wege für Fußgänger und Radfahrer, - Vor Beginn der Erdarbeiten wurde eine Sicherheitsoperation ausgeführt, um eventuell vorhandene Sprengstoffe aus dem Zweiten Weltkrieg aufzuspüren. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf: • 30 Millionen Euro für den Bau des Kleinkraftwerks und der Fischtreppen • 20 Millionen Euro für die Renaturierung der Feuchtgebiete, die Abtragung der Böschung, den Biberpass, die Verbindung zur Petite Camargue Alsacienne Aktuelle Ansicht der Wasserkraftanlage Kembs Wasserkraftwerk Ehemaliges und Schleuse landwirtschaftliches Kembs Grundstück auf der Rheininsel Bauzone Wehr Grand Canal d’Alsace Altrhein (Rheinseitenkanal) Fußgänger- und Radweg - 4 - 1. Die Umweltschutzmaßnahmen A. Erhöhung der Restwassermenge Die Restwassermenge (in einem mit einem Stauwehr versehenen Wasserlauf aufrechterhaltene Mindestwassermenge) im Altrhein wurde bereits erheblich angehoben. In der Folge wird sie an die jeweiligen jahreszeitabhängigen Bedürfnisse angepasst : - Von November bis März wird sie sich auf 52 m³/s belaufen, um die Fortpflanzung der Salmoniden zu fördern, die Fließgeschwindigkeiten und einen Wasserstand ohne erhebliche Schwankungen benötigt. - Im übrigen Jahr wird die Wassermenge täglich zwischen einem Mindestwert und einem Höchstwert schwanken, die so festgelegt werden, dass nicht nur der Fischbestand gefördert wird, sondern auch die Vögel im Frühjahr nisten können und sich die Auenvegetation im Sommer entwickeln kann : • zwischen 54 und 80 m³/s von April bis Mai sowie von September bis Oktober • zwischen 95 und 150 m³/s von Juni bis August. Diese Bestimmungen führen zur Verdoppelung bis Verfünffachung der zuvor vorhandenen Restwassermenge (20 m³/s im Winter und 30 m³/s im übrigen Jahr), wobei jedoch vor allem dem Altrhein zu einem Wasserhaushalt verholfen wird, der den natürlichen Verhältnissen sehr nahe kommt. Zurzeit beträgt die Wassermenge 80 m³/s, sie wird in den kommenden Wochen nach und nach auf 115 m³/s im Sommer erhöht. Die Tatsache, dass die Restwassermenge vom Frühjahr bis zum Herbst jeden Tag schwankt, in Abhängigkeit von der in Basel gemessenen Wassermenge, stellt übrigens eine Premiere dar. B. Ausgleich des Kiesmangels Einer der Hauptfaktoren für die Behinderung der Entwicklung der typischen Tier- und Pflanzenarten des Rheins ist die sehr geringe Versorgung seines Flussbetts mit Kies. Diese Erscheinung geht einerseits auf die Wasserkraftwerke des Hochrheins zurück, wodurch die oberstromige Kiesversorgung unterbrochen wurde, und andererseits auf die Eindämmung - 5 - des Oberrheins durch J. G. Tulla im 19. Jahrhundert, die durch die Verhinderung der Mäanderbildung des Flusses zu seiner Vertiefung geführt hat. EDF schlägt zwei Maßnahmen vor, um dieses Defizit auszugleichen und die dynamische Entwicklung der Lebensräume zu begünstigen: - Die erste innovative Maßnahme besteht in der örtlichen Reduzierung des von Tulla gebauten Damms am französischen Ufer, damit der Rhein das Ufer abtragen kann. Das Prinzip dieser gezielten Erosion, die noch nie zuvor in dieser Größenordnung in Europa eingesetzt wurde , besteht darin, einen Erosionsprozess auszulösen, der dann auf natürliche Weise durch den Einfluss des Hochwassers fortgesetzt wird, wobei die Entwicklung im Griff gehalten wird, um die Bauwerke, wie z. B. die Dämme des Grand Canal d'Alsace oder die Brücken nicht zu gefährden. - Die zweite Maßnahme besteht in der Nutzung des überschüssigen Kieses von der Baustelle des neuen Kleinkraftwerks, das beim Stauwehr gebaut wird. Das ausgehobene Gut stammt aus früheren alluvialen Ablagerungen des Rheins und ist somit hervorragend dafür geeignet, in den Fluss geschüttet zu werden. Das Ziel dieser Zuführung besteht in der Ergänzung des Projekts der gezielten Erosion, indem der gerade Abschnitt des Altrheins unterhalb des Stauwehrs Kembs bis zur ersten Stelle der gezielten Erosion mit Kies versorgt wird. Diese Maßnahmen werden bis 2012-2017 abgeschlossen sein. C. Begünstigung der Tierwanderung Zur Verbesserung des Biotopverbunds plant EDF den Bau von 4 Anlagen, die die Tierwanderung erleichtern sollen. 1. Ein hochmoderner als Aufstiegshilfe gedachter Fischpass, der demjenigen von Gambsheim (unterhalb von Strasbourg) nachempfunden wird, soll beim neuen Dotierkraftwerk gebaut werden. Dazu kommt eine Fischabstiegshilfe (d.h. stromabwärts Richtung Meer). - 6 - 2. Ein über 7 km langer ehemaliger Rheinarm auf der Insel von Kembs, dessen Durchflussmenge 7 m³/s beträgt, wird wiederhergestellt. Dank dieses in zwei aufeinanderfolgenden Abschnitten angelegten Rheinarms können sich die Fische zwischen dem Altrhein und der Oberwasserseite des Stauwehrs Kembs frei bewegen, und er wird als Laichplatz für die großen Salmoniden dienen. Im Waldbereich wird dieser Rheinarm für die Wiederbefeuchtung sorgen und den Tierarten, die in Feuchtgebieten leben, vielfältigen Lebensraum bieten. 3. Ein unterhalb des Kraftwerks Kembs befindlicher „naturlicher“ Fischpass wird den Grand Canal d'Alsace mit dem Naturschutzgebiet der „Petite Camargue Alsacienne“ verbinden. Die entsprechenden Arbeiten werden Ende 2011 aufgenommen. 4. Eine am deutschen Ufer erstellte Wanderhilfe für Biber wird dafür sorgen, dass auch diese Wassersäugetiere die Wehranlage Kembs umgehen können. D. Renaturierung der Feuchtgebiete Über die im Rahmen der neuen Betriebskonzession vorgesehenen Maßnahmen hinaus hat EDF beschlossen, die Renaturierung des ehemaligen Rheinarms auf der Rheininsel von Kembs zu nutzen, um dem Projekt eine noch größere Dimension zu verleihen. In enger Zusammenarbeit mit dem Verwalter des Naturreservats „Petite Camargue Alsacienne“ wird die gesamte im Naturschutzgebiet gelegene und bis 2008 landwirtschaftlich genutzte Fläche von 100 Hektar renaturiert. Dadurch entsteht ein Mosaik aus für die Entwicklung der Biodiversität günstigen
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