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PS-Spenden an Murgtäler Gesang- und Musikvereine Auszeichnung Premium-Partner Förderberatung 2020 Ausbildungsstart 2020

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020

der Sparkasse - 2

Seite 2 Aktivseite Jahresbilanz zum 31. Dezember 2020 31.12.2019 EUR EUR EUR TEUR 1. Barreserve a) Kassenbestand 11.174.899,03 11.296 b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 99.389.202,53 132.014 110.564.101,56 143.309 2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 0 b) Wechsel 0,00 0 0,00 0 3. Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig 3.468.547,17 1.897 b) andere Forderungen 116.584.538,04 127.133 120.053.085,21 129.030 4. Forderungen an Kunden 1.101.259.816,72 1.023.481 darunter: durch Grundpfandrechte gesichert 473.663.994,26 EUR ( 477.811 ) Kommunalkredite 14.079.600,56 EUR ( 15.475 ) 5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a) Geldmarktpapiere aa) von öffentlichen Emittenten 0,00 0 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 EUR ( 0 ) ab) von anderen Emittenten 0,00 0 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 EUR ( 0 ) 0,00 0 b) Anleihen und Schuldverschreibungen ba) von öffentlichen Emittenten 83.849.916,44 83.849 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 83.849.916,44 EUR ( 83.849 ) bb) von anderen Emittenten 186.466.052,52 206.096 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 173.295.407,77 EUR ( 122.917 ) 270.315.968,96 289.945 c) eigene Schuldverschreibungen 0,00 0 Nennbetrag 0,00 EUR ( 0 ) 270.315.968,96 289.945 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 96.371.531,56 78.851 6a. Handelsbestand 0,00 0 7. Beteiligungen 18.168.822,77 18.169 darunter: an Kreditinstituten 4.940.345,51 EUR ( 4.940 ) an Finanzdienst- leistungsinstituten 902.186,28 EUR ( 902 ) 8. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0 darunter: an Kreditinstituten 0,00 EUR ( 0 ) an Finanzdienst- leistungsinstituten 0,00 EUR ( 0 ) 9. Treuhandvermögen 1.529.200,00 46 darunter: Treuhandkredite 1.529.200,00 EUR ( 46 ) 10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch 0,00 0 11. Immaterielle Anlagewerte a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0,00 0 b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 10.890,49 32 c) Geschäfts- oder Firmenwert 0,00 0 d) geleistete Anzahlungen 0,00 0 10.890,49 32 12. Sachanlagen 30.395.393,08 28.794 13. Sonstige Vermögensgegenstände 1.770.010,05 1.943 14. Rechnungsabgrenzungsposten 6,55 16 Summe der Aktiva 1.750.438.826,95 1.713.615 3

Seite 3 Passivseite 31.12.2019 EUR EUR EUR TEUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) täglich fällig 77.269,70 6.586 b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 189.810.913,01 193.972 189.888.182,71 200.558 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) Spareinlagen aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 436.616.830,85 438.410 ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 6.321.939,27 8.590 442.938.770,12 447.000 b) andere Verbindlichkeiten ba) täglich fällig 888.917.855,10 825.763 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 22.641.264,42 33.797 911.559.119,52 859.560 1.354.497.889,64 1.306.561 3. Verbriefte Verbindlichkeiten a) begebene Schuldverschreibungen 211.819,15 212 b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 0,00 0 darunter: Geldmarktpapiere 0,00 EUR ( 0) 211.819,15 212 3a. Handelsbestand 0,00 0 4. Treuhandverbindlichkeiten 1.529.200,00 46 darunter: Treuhandkredite 1.529.200,00 EUR ( 46 ) 5. Sonstige Verbindlichkeiten 1.630.725,04 1.465 6. Rechnungsabgrenzungsposten 67.954,45 122 7. Rückstellungen a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 17.922.707,00 18.176 b) Steuerrückstellungen 716.996,74 0 c) andere Rückstellungen 11.683.016,75 12.567 30.322.720,49 30.742 8. (weggefallen) 9. Nachrangige Verbindlichkeiten 3.181.575,65 9.112 10. Genussrechtskapital 3.185.500,00 3.949 darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig 3.185.500,00 EUR ( 2.733 ) 11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 92.225.372,60 88.825 Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB 12.061,92 EUR ( 12 ) 12. Eigenkapital a) gezeichnetes Kapital 0,00 0 b) Kapitalrücklage 0,00 0 c) Gewinnrücklagen ca) Sicherheitsrücklage 72.861.001,58 71.180 72.861.001,58 71.180 d) Bilanzgewinn 836.885,64 845 73.697.887,22 72.024 Summe der Passiva 1.750.438.826,95 1.713.615

1. Eventualverbindlichkeiten a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln 0,00 0 b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 35.397.778,29 33.471 c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 0,00 0 35.397.778,29 33.471 2. Andere Verpflichtungen a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften 0,00 0 b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 0,00 0 c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 88.995.658,58 109.936 88.995.658,58 109.936 4

Seite 4 Gewinn- und Verlustrechnung 1.1.-31.12.2019 für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 EUR EUR EUR TEUR 1. Zinserträge aus a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 25.490.578,60 27.222 darunter: abgesetzte negative Zinsen 35.597,45 EUR ( 310 ) b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 2.536.365,03 2.994 28.026.943,63 30.216 2. Zinsaufwendungen 8.239.601,04 9.980 darunter: abgesetzte positive Zinsen 593.829,41 EUR ( 388 ) aus der Aufzinsung von Rückstellungen 615.959,48 EUR ( 702 ) 19.787.342,59 20.236 3. Laufende Erträge aus a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 3.349.397,50 3.191 b) Beteiligungen 303.841,71 1.068 c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 0 3.653.239,21 4.259 4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnab- führungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen 0,00 0 5. Provisionserträge 11.694.908,02 10.825 6. Provisionsaufwendungen 1.384.263,76 1.386 10.310.644,26 9.439 7. Nettoertrag oder Nettoaufwand des Handelsbestands 0,00 0 8. Sonstige betriebliche Erträge 2.625.286,61 1.203 darunter: aus der Fremdwährungsumrechnung 25.705,71 EUR ( 27 ) 9. (weggefallen) 36.376.512,67 35.138 10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand aa) Löhne und Gehälter 13.252.718,52 12.903 ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 5.014.221,31 5.615 darunter: für Altersversorgung 2.378.672,07 EUR ( 3.096 ) 18.266.939,83 18.518 b) andere Verwaltungsaufwendungen 7.765.487,09 8.170 26.032.426,92 26.688 11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 1.746.225,83 1.420 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 587.195,91 599 darunter: aus der Fremdwährungsumrechnung 2.683,57 EUR ( 4) 13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 476.438,11 0 14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 999 476.438,11 999 15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 0,00 0 16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 0,00 0 0,00 0 17. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0 18. Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 3.400.000,00 4.000 19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 4.134.225,90 3.429 20. Außerordentliche Erträge 0,00 0 21. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0 22. Außerordentliches Ergebnis 0,00 0 23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2.367.026,70 1.665 24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 93.427,92 76 2.460.454,62 1.740 25. Jahresüberschuss 1.673.771,28 1.689 26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0 1.673.771,28 1.689 27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen a) aus der Sicherheitsrücklage 0,00 0 b) aus anderen Rücklagen 0,00 0 0,00 0 1.673.771,28 1.689 28. Einstellungen in Gewinnrücklagen a) in die Sicherheitsrücklage 836.885,64 845 b) in andere Rücklagen 0,00 0 836.885,64 845 29. Bilanzgewinn 836.885,64 845 Seite 5

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Anhang Jahresabschluss 2020

SPARKASSE RASTATT-GERNSBACH

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1.1 Allgemeine Angaben

Die Sparkasse Rastatt-Gernsbach hat ihren Jahresabschluss nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt.

1.2 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Forderungen

Die Forderungen an Kunden und Kreditinstitute (einschl. Schuldscheine) sind zum Nennwert bilanziert. Bei der Auszahlung von Darlehen einbehaltene Disagien und bezahlte Agien werden auf deren Laufzeit bzw. Festzinsbindungsdauer verteilt.

Die auf künftige Rechnungsperioden entfallenden Zinsen und Gebühren für Laufzeitzinsdarlehen wurden nach der Zinsstaffelmethode abgegrenzt und als Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen.

Für erkennbare Ausfallrisiken haben wir bei Forderungen an Kunden in Höhe des zu erwartenden Ausfalls Einzelwertberichtigungen vorgenommen. Das latente Kreditrisiko ist durch eine Pauschalwertberichtigung abgeschirmt. Hierbei wurde die auf dem steuerlich zulässigen Rahmen basierende Berechnung im Gegensatz zur bisherigen Handhabung dergestalt modifiziert, dass der betrachtende Zeitraum zur Ermittlung des durchschnittlichen Forderungsausfalls und durchschnittlichen risikobehafteten Kreditvolumens von fünf auf zehn Jahre ausgedehnt wurde. Die Änderung dieser Bewertungsmethode begründen wir damit, dass sich ansonsten aus den historischen niedrigen Kreditausfällen der letzten Jahre eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 172 TEUR ergeben hätte, die im Hinblick auf das durch Covid-19-Krise gestiegene latente Kreditrisiko nicht mehr angemessen gewesen wäre. Durch die Änderung ergab sich eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 279 TEUR.

Wertpapiere

Die Wertpapiere werden zu den Anschaffungskosten bzw. niedrigeren Kurswerten oder den niedrigeren beizulegenden Werten bilanziert (strenges Niederstwertprinzip).

Im Anlagevermögen gehaltene Immobilienfonds werden zu Rücknahmepreisen ohne Berücksichtigung der bei einer vorzeitigen Rückgabe anfallenden Rücknahmeabschläge bewertet.

Für die Ermittlung des Bewertungskurses haben wir die Wertpapiere daraufhin untersucht, ob zum Bilanzstichtag ein aktiver Markt vorliegt. Für die Abgrenzung, ob ein aktiver Markt vorliegt, haben wir die Kriterien zugrunde gelegt, die in der MiFID II (Markets in Financial Instruments Directive - Richtlinie 2014/65/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Mai 2014) für die Abgrenzung eines liquiden von einem illiquiden Markt festgelegt wurden. In den Fällen, in denen wir insoweit nicht von einem aktiven Markt ausgehen konnten, haben wir die Bewertung anhand von gerechneten Kursen des kursversorgenden Systems vorgenommen, denen unter Verwendung laufzeit- und risikoadäquater Zinssätze ein Discounted Cashflow-Modell zugrunde liegt.

Beteiligungen

Die Beteiligungen wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.

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Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagevermögen

Die immateriellen Anlagewerte und das Sachanlagevermögen werden mit Anschaffungskosten oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer, bilanziert. Aus Vereinfachungsgründen wurden bei den Sachanlagen in Anlehnung an die steuerlichen Regelungen Vermögensgegenstände von geringerem Wert (bis 250,00 EUR) sofort als Sachaufwand erfasst und geringwertige Vermögensgegenstände (bis 1.000,00 EUR) in einen Sammelposten eingestellt und linear über einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschrieben.

Sonstige Vermögensgegenstände

Die in den Sonstigen Vermögensgegenständen enthaltenen Forderungen und Vermögenswerte wurden mit dem Niederstwert bewertet. 8 Seite 8

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Unterschied zwischen Erfüllungs- und Ausgabebetrag wird unter den Rechnungsabgrenzungen ausgewiesen.

Rückstellungen

Die Rückstellungen werden in Höhe des Erfüllungsbetrags angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist; sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen.

Die Pensionsrückstellungen werden unter Anwendung versicherungsmathematischer Grundsätze mit dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Zugrundelegung der Richttafeln Heubeck 2018 G ermittelt. Für die Abzinsung wurde der sich aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren ergebende durchschnittliche Marktzinssatz von 2,30 % bei einer pauschal angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren verwendet. Die Erfolge aus der Änderung des Abzinsungssatzes seit dem letzten Abschlussstichtag werden im Personalaufwand ausgewiesen. Bei der Berechnung wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,5 % und ein Rententrend von jährlich 2,0 % berücksichtigt. Aus der Berechnung der Rückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre und der vergangenen sieben Geschäftsjahre ergibt sich ein Unterschiedsbetrag von 1.943 TEUR. Eine Ausschüttungssperre gemäß § 253 Abs. 6 HGB besteht nicht, da in Vorjahren bereits in entsprechender Höhe die Sicherheitsrücklage dotiert wurde.

Sparkassen haben ihren Arbeitnehmern Leistungen der betrieblichen Altersversorgung nach Maßgabe des „Tarifvertrags über die zusätzliche Altersvorsorge der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes - Altersvorsorge-TV-Kommunal (ATV-K)“ zugesagt. Um den anspruchsberechtigten Mitarbeitern die Leistungen der betrieblichen Altersversorgung gemäß ATV-K zu verschaffen, ist die Sparkasse Mitglied in der Zusatzversorgungskasse des Kommunalen Versorgungsverbands Baden-Württemberg (ZVK). Die ZVK finanziert die Versorgungsverpflichtungen im Umlage- und Kapitaldeckungsverfahren (Hybridfinanzierung). Hierbei werden im Rahmen eines Abschnittdeckungsverfahrens ein Umlagesatz und ein Zusatzbeitrag bezogen auf die zusatzversorgungspflichtigen Entgelte der versicherten Beschäftigten ermittelt. Aus den Zusatzbeiträgen wird gemäß § 64 ZVK-Satzung innerhalb des Vermögens der ZVK ein separater Kapitalstock aufgebaut. Die ZVK erhebt zusätzlich zur Deckung der im ehemaligen Gesamtversorgungssystem entstandenen Versorgungsansprüche ein Sanierungsgeld. Der Rechtsanspruch der versorgungsberechtigten Mitarbeiter zur Erfüllung des Leistungsanspruchs gemäß ATV-K richtet sich gegen die ZVK, während die Verpflichtung der Sparkasse ausschließlich darin besteht, der ZVK im Rahmen des mit ihr begründeten Mitgliedschaftsverhältnisses die erforderlichen, satzungsmäßig geforderten Finanzierungsmittel zur Verfügung zu stellen. Nach der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) in seinem Rechnungslegungsstandard IDW RS HFA 30 n. F. vertretenen Rechtsauffassung begründet die Durchführung der betrieblichen Altersversorgung bei einem externen Versorgungsträger wie der ZVK handelsrechtlich eine mittelbare Versorgungsverpflichtung. Die ZVK hat im Auftrag der Sparkasse den nach Rechtsauffassung des IDW (vgl. IDW RS HFA 30 n. F.) zu ermittelnden Barwert der auf die Sparkasse im umlagefinanzierten Abrechnungsverband entfallenden Leistungsverpflichtung zum 31. Dezember 2020 ermittelt. Unabhängig davon, dass es sich bei dem Kassenvermögen um Kollektivvermögen aller Mitglieder des umlagefinanzierten Abrechnungsverbandes handelt, ist es gemäß IDW RS HFA 30 n. F. für Zwecke der Angaben im Anhang nach Art. 28 Abs. 2 EGHGB anteilig in Abzug zu bringen. Auf dieser Basis beläuft sich der gemäß Art. 28 Abs. 2 EGHGB anzugebene Betrag auf 27.346.053 EUR. Der Barwert der auf die Sparkasse entfallenden Leistungsverpflichtung wurde in Anlehnung an die versicherungsmathematischen Grundsätze und Methoden (Anwartschaftsbarwertverfahren), die auch für unmittelbare Pensionsverpflichtungen Seite 9

angewendet wurden, unter Berücksichtigung einer gemäß Satzung der ZVK unterstellten jährlichen Rentensteigung von 1% und unter Anwendung der Heubeck-Richttafeln RT 2005 G ermittelt. Als Diskontierungszinssatz wurde gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB i. V. m. der Rückstellungsabzinsungsverordnung der auf Basis der vergangenen zehn Jahre ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz von 2,30 % verwendet, der sich bei einer pauschal angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Da es sich nicht um ein endgehaltbezogenes Versorgungssystem handelt, sind erwartete Gehaltssteigerungen nicht zu berücksichtigen. Die Daten zum Versichertenbestand der Versorgungseinrichtung per 31. Dezember 2020 liegen derzeit noch nicht vor, sodass auf den Versichertenbestand per 31. Dezember 2019 abgestellt wurde. Der gemäß Art. 28 Abs. 2 EGHGB anzugebende Betrag bezieht sich auf die Einstandspflicht der Sparkasse gemäß § 1 Abs. 1 Satz 3 BetrAVG, bei der die Sparkasse für die Erfüllung der zugesagten Leistung einzustehen hat (Subsidiärhaftung), sofern die ZVK die vereinbarten Leistungen nicht erbringt. Hierfür liegen gemäß der Einschätzung des verantwortlichen Aktuars im Aktuar-Gutachten 2020 für die Sparkasse keine Anhaltspunkte vor. Vielmehr bestätigt der verantwortliche Aktuar der ZVK in diesem Gutachten die Angemessenheit der rechnungsmäßigen Annahmen zur Ermittlung des Finanzierungssatzes und bestätigt auf Basis des versicherungsmathematischen Äquivalenzprinzips die dauernde Erfüllbarkeit der Leistungsverpflichtungen der ZVK.

Bezüglich der als wesentlich einzuordnenden, bei den sonstigen Rückstellungen (Passivposten 7c) ausgewiesenen Rückstellungen für Beihilfen und Prämien für Prämiensparverträge, ergeben sich folgende ergänzende Hinweise: Rückstellungen, die eine Ursprungslaufzeit von über einem Jahr hatten, werden auch mit einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger abgezinst. Bei der Ermittlung der im Zusammenhang mit der Rückstellungsbewertung entstehenden Aufwendungen und Erträge wird davon ausgegangen, dass die Änderungen des Abzinsungssatzes zum Beginn der Periode eingetreten ist. Erfolge aus der Änderung des Abzinsungssatzes oder der Restlaufzeit werden bei den nicht aus dem klassischen Bankgeschäft resultierenden Rückstellungen für Beihilfen im operativen Ergebnis, ansonsten einheitlich im Finanzergebnis ausgewiesen.

Verlustfreie Bewertung der zinsbezogenen Geschäfte des Bankbuchs (Zinsbuchs)

Gemäß IDW RS BFA 3 n.F. wurde zum Bilanzstichtag auf Basis einer barwertigen Betrachtungsweise unter Berücksichtigung voraussichtlich noch anfallender Risiko- und Verwaltungskosten nachgewiesen, dass aus den zinsbezogenen Geschäften des Bankbuchs (Zinsbuchs) kein Verpflichtungsüberschuss besteht. Somit war diesbezüglich keine Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften erforderlich.

Strukturierte Produkte

Die strukturierten Produkte (Forwarddarlehen) wurden unter Berücksichtigung des IDW RS HFA 22 einheitlich (ohne Abspaltung der Nebenrechte) bilanziert und ggf. bewertet.

Währungsumrechnung

Das Währungsrisiko wird über eine Währungsgesamtposition je Währung als Einheit gesteuert. In diese werden je Währung die einzelnen Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Kassageschäfte eingestellt. Eine besondere Deckung gemäß § 340h HGB wurde in Höhe der sich hierbei betragsmäßig ausgleichenden Positionen je Währung angenommen.

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Die Umrechnung der auf fremde Währung lautenden Bilanzposten und der am Bilanzstichtag nicht abgewickelten Kassageschäfte erfolgte mit dem Kassamittelkurs.

Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Der Ausweis der Aufwendungen und Erträge aus besonders gedeckten Positionen erfolgt saldiert im sonstigen betrieblichen Ergebnis. Seite 11

1.3 Erläuterungen zur Jahresbilanz

1.3.1 Aktivseite

3. Forderungen an Kreditinstitute

In dieser Position sind enthalten: 31.12.2020 Vorjahr TEUR TEUR Forderungen an Unternehmen, 659 836 mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht darunter: Forderungen an die eigene Girozentrale 638 338

Die Unterposition b) - andere Forderungen - (ohne anteilige Zinsen und ohne Bausparguthaben) setzt sich nach Restlaufzeiten wie folgt zusammen: TEUR bis drei Monate 10.000 mehr als drei Monate bis ein Jahr 20.000 mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 80.000 mehr als fünf Jahre 5.000

4. Forderungen an Kunden

In dieser Position sind enthalten: 31.12.2020 Vorjahr TEUR TEUR

Forderungen an Unternehmen, mit denen ein 21.750 14.854 Beteiligungsverhältnis besteht Im Rahmen des sogenannten Pfandbriefpoolings, wurden grundpfandrechtlich 578 716 besicherte Kundenforderungen an die Landesbank Baden-Württemberg übertragen. Die Landesbank kann diese Forderungen zur Begebung von Hypotheken-Pfandbriefen nutzen. Aufgrund der vertraglichen Rückübertragungsmöglichkeiten verbleibt das wirtschaftliche Eigentum an den Forderungen bei der Sparkasse, die dem entsprechend die Forderungen weiterhin unter Aktiva-Posten 4 und mit dem nebenstehenden Betrag in dem dazugehörigen Unterausweis „durch Grundpfandrechte besichert“ ausweist.

Diese Position (ohne anteilige Zinsen) setzt sich nach Restlaufzeiten wie folgt zusammen: TEUR bis drei Monate 20.095 mehr als drei Monate bis ein Jahr 65.489 mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 366.065 mehr als fünf Jahre 638.950 mit unbestimmter Laufzeit 8.780 12 Seite 12

5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

In dieser Position sind enthalten: 31.12.2020 Vorjahr TEUR TEUR Beträge, die in dem auf den Bilanzstichtag folgenden Jahr fällig werden (ohne 32.570 84.367 anteilige Zinsen) Von den in dieser Position enthaltenen Wertpapieren sind börsennotiert 229.261 247.931

6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere

In dieser Position sind enthalten: TEUR Von den in dieser Position enthaltenen Wertpapieren sind börsennotiert 2.997

9. Treuhandvermögen

Das ausgewiesene Treuhandvermögen stellt in voller Höhe Forderungen an Kunden (Aktivposten 4) dar.

10. Sachanlagen

In dieser Position sind enthalten: TEUR im Rahmen der eigenen Tätigkeit genutzte Grundstücke und Gebäude 6.563 Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.670

11. Sonstige Vermögensgegenstände

In dieser Position sind enthalten: 31.12.2020 Vorjahr TEUR TEUR nachrangige Vermögensgegenstände 24 24

1.3.1.1 Mehrere Positionen betreffende Angaben

TEUR Von den Vermögensgegenständen lauten auf Fremdwährung 2.727

13

- 32 24 am des 28.794 75.854 18.169 Stand 31.12. Vorjahres

- 11 24 Zinsen) Buchwerte 93.374 18.169 30.395 am (ohne anteilige des Stand jahres 31.12. Geschäfts-

286 40.425 am des Stand jahres 31.12. Geschäfts-

- - ungen Umbuch-

23 1.711 Abgängen

- - Abschreibungen im Zusammenhang mit Änderungen der gesamten Zugängen

- - im Zu- jahr Geschäfts- schreibungen

36 Entwicklung der kumulierten Abschreibungen 1.712 im Ab jahr Geschäfts- 0 0 0 schreibungen 17.520

Seite 13

273 40.424 am des 1.1. Stand jahres Geschäfts- Entwicklung des Anlagevermögens (Angaben in TEUR)

297 Veränderungssaldo (§ 34 Abs. 3 RechKredV) 70.820 am des Stand jahres 31.12. Geschäfts-

- - Um- buchungen

1 23

1.711 Abgänge

14 3.313 Zugänge

306 69.218 Entwicklung der Anschaffungs-/Herstellungskosten am des 1.1. Stand jahres Geschäfts-

TEUR resultiert In den Abgängen ist im Berichtsjahr ein Betrag von1.690 TEUR enthalten, der aus der Annahme eines fiktiven Abgangs von vollständig abgeschriebenen Vermögensgegenständen mit Anschaffungskosten bis 3 Immaterielle Anlagewerte Sachanlagen Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Beteiligungen Sonstige Vermögensgegenstände

Anlagenspiegel Anlagenspiegel 1 14 Seite 14

2.3.1 Passivseite

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

In dieser Position sind enthalten: 31.12.2020 Vorjahr TEUR TEUR Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein 149.201 139.291 Beteiligungsverhältnis besteht darunter: gegenüber der eigenen Girozentrale 149.201

TEUR Der Gesamtbetrag der als Sicherheit übertragenen Vermögensgegenstände 112.749 für in dieser Position enthaltene Verbindlichkeiten beläuft sich auf insgesamt

Die Unterposition b) - mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist - setzt sich (ohne anteilige Zinsen) nach Restlaufzeiten wie folgt zusammen: TEUR bis drei Monate 1.150 mehr als drei Monate bis ein Jahr 20.000 mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 40.000 mehr als fünf Jahre 127.172

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Die Unterposition ab) - Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten - setzt sich (ohne anteilige Zinsen) nach Restlaufzeiten wie folgt zusammen: TEUR bis drei Monate 191 mehr als drei Monate bis ein Jahr 5.787 mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 301 mehr als fünf Jahre 44

Die Unterposition bb) - andere Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist - setzt sich (ohne anteilige Zinsen) nach Restlaufzeiten wie folgt zusammen: TEUR bis drei Monate 4.218 mehr als drei Monate bis ein Jahr 9.018 mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 5.193 mehr als fünf Jahre 3.921

3. Verbriefte Verbindlichkeiten

TEUR In Unterposition a) - begebene Schuldverschreibungen - enthaltene Beträge, 212 die in dem auf den Bilanzstichtag folgenden Jahr fällig werden (ohne anteilige Zinsen) Seite 1515

4. Treuhandverbindlichkeiten

Bei den Treuhandverbindlichkeiten handelt es sich um Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Passivposten 1).

6. Rechnungsabgrenzungsposten

In dieser Position sind enthalten: 31.12.2020 Vorjahr TEUR TEUR Unterschiedsbetrag zwischen Nennbetrag und niedrigerem 11 14 Auszahlungsbetrag von Forderungen

9. Nachrangige Verbindlichkeiten

TEUR Für die in dieser Position ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind 176 Aufwendungen in folgender Höhe angefallen

Die Bedingungen der im Passivposten "Nachrangige Verbindlichkeiten" enthaltenen Mittelaufnahmen entsprechen § 10 Abs. 5a) KWG (in der am 31.12.2013 gültigen Fassung) und Artikel 63 der Capital Requirements Regulation (CRR). Die Umwandlung in Kapital oder eine andere Schuldform ist in keinem Fall vereinbart oder vorgesehen.

Die nachrangigen Verbindlichkeiten von insgesamt 3.182 TEUR (ohne anteilige Zinsen), die im Einzelfall 10 % des Gesamtbetrags der nachrangigen Verbindlichkeiten nicht übersteigen, haben eine Durchschnittsverzinsung von 2,67 % und eine restliche Laufzeit von unter einem Jahr bis 5 Jahren.

9. Genussrechtskapital

Das in diesem Bilanzposten ausgewiesene Genussrechtskapital von nominal insgesamt 3.186 TEUR verbrieft den Gläubigern das Recht auf eine vom Gewinn der Sparkasse abhängige Ausschüttung von 3,00 % bis zu 4,00 % auf den Nennbetrag.

2.3.1.1 Mehrere Positionen betreffende Angaben

TEUR Von den Schulden lauten auf Fremdwährung 2.722

2.3.1.2 Passivseite unter dem Strich

2. Andere Verpflichtungen

Im Posten „Andere Verpflichtungen“ sind im Unterposten c) „Unwiderrufliche Kreditzusagen“ Einzelposten von wesentlicher Bedeutung in Bezug auf die Gesamttätigkeit der Sparkasse enthalten; die Einzelbeträge liegen zwischen 0 TEUR und 26.669 TEUR. Bei den genannten unwiderruflichen Kreditzusagen handelt es sich mit 88.930 TEUR um Kontokorrentkredite/Darlehen/Avalkredite. 16 Seite 16

1.4 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

8. Sonstige betriebliche Erträge

TEUR Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 1.393 Grundstückserträge 1.002

29. Bilanzgewinn

Der Verwaltungsrat wird den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 in seiner für den 19.05.2021 vorgesehenen Sitzung feststellen. Der Vorschlag für die Verwendung des Ergebnisses sieht vor, den Bilanzgewinn vollständig der Sicherheitsrücklage zuzuführen.

Seite 1717

1.5 Sonstige Angaben

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

Name, Sitz Höhe des Eigenkapital Jahresüberschuss Kapitalanteils in % (-fehlbetrag) SVB-Sparkassen-Versicherung 25.217 TEUR 685 TEUR Beteiligungs-GmbH Nr. 7, 35,14 (30.11.2019) (2018/19) Stuttgart Landesbank Baden-Württemberg, 13.923 Mio EUR 444 Mio EUR Stuttgart, , Mannheim, 0,05 (31.12.2019)1 (2019) Mainz Sparkassenverband Baden-Württemberg, 0,55 -2 - Stuttgart

Der übrige Anteilsbesitz nach § 285 Nr. 11 HGB ist für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung.

Der Sparkassenverband Baden-Württemberg hat sich zusammen mit den weiteren Trägern quotal entsprechend seinem Stammkapitalanteil an der Bereitstellung von zusätzlichem Eigenkapital für die Landesbank Baden-Württemberg beteiligt. Als Mitglied des Sparkassenverbands Baden-Württemberg sind wir verpflichtet, über Umlagen den nicht anderweitig gedeckten Verbandsaufwand entsprechend dem maßgeblichen Umlageschlüssel abzudecken.

Darüber hinaus sind wir Mitglied des Sicherungssystems der Deutschen Sparkassenorganisation, wobei das System der freiwilligen Institutssicherung beibehalten wurde. Zusätzlich erfüllt das Sicherungssystem auch die Anforderungen des Einlagensicherungsgesetzes. Aus diesen Verpflichtungen ist über die laufenden jährlichen Beitragsverpflichtungen hinaus derzeit ein akutes Risiko einer wesentlichen Inanspruchnahme nicht erkennbar.

Zum Erwerb der Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) durch die S-Finanzgruppe haben wir uns über den Deutschen Sparkassen- und Giroverband ö.K. (DSGV) an der Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG (Erwerbsgesellschaft) als Kommanditistin unterbeteiligt. In diesem Zusammenhang besteht ein Aufwendungsersatzanspruch des DSGV gegenüber den Unterbeteiligten für den Fall, dass die über die Erwerbsgesellschaft auszuschüttenden Dividenden der LBBH die laufenden Aufwendungen (im Wesentlichen aus der Fremdfinanzierung) nicht abdecken. Aktuell ist aus dieser Verpflichtung kein akutes Risiko einer Inanspruchnahme erkennbar.

1 Konzernabschluss gemäß IFRS 2 Keine Angabe gemäß § 286 Abs. 3 Satz 2 HGB 18 Seite 18

Latente Steuern

Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsvorschriften zwischen Handels- und Steuerbilanz bestehen zum Bilanzstichtag Steuerlatenzen. Dabei wird der Gesamtbetrag der künftigen Steuerbelastungen in Höhe von 3,8 Mio. EUR durch absehbare Steuerentlastungen überdeckt. Ein Ausweis passiver latenter Steuern war insoweit nicht erforderlich, auf den Ansatz aktiver latenter Steuern hat die Sparkasse entsprechend § 274 Abs. 1 HGB verzichtet. Die wesentlichen künftigen Steuerbelastungen resultieren aus bilanziellen Ansatzunterschieden bei den Sachanlagen und dem Ausgleichsposten aus der Investmentbesteuerung. Die zum Ausgleich der künftigen Steuerbelastungen benötigten absehbaren künftigen Steuerentlastungen ergeben sich aus unterschiedlichen Ansätzen bei den Forderungen an Kunden, Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren sowie den Rückstellungen. Der Ermittlung der latenten Steuern wurde ein Steuersatz von 29,0 % (Körperschaft- und Gewerbesteuer zzgl. Solidaritätszuschlag) zugrunde gelegt. Aus Beteiligungen an Personengesellschaften resultierende, lediglich der Körperschaftsteuer und dem Solidaritätszuschlag unterliegende Differenzen wurden bei den Berechnungen mit einem Steuersatz von 15,8 % berücksichtigt.

Abschlussprüferhonorare

Für das Geschäftsjahr wurden von unserem Abschlussprüfer für folgende Leistungen Honorare berechnet: TEUR für die Abschlussprüfung (incl. 13 TEUR aperiodische Aufwendungen infolge 200 Unterdotierung von Rückstellung im Vorjahr) für andere Bestätigungen 27 für die Steuerberatung 14 für sonstige 0 Insgesamt 241

Mitarbeiter/innen

Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt: Anzahl Vollzeitkräfte 144 Teilzeit- und Ultimokräfte (anteilig) 64 Auszubildende 13 Insgesamt 221

Bezüge / Kreditgewährungen an Vorstand und Verwaltungsrat

Für die früheren Mitglieder des Vorstands bzw. deren Hinterbliebenen wurden Versorgungsbezüge in Höhe von 690 TEUR bezahlt. Für diese Personengruppe bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von 11.097 TEUR.

Die Mitglieder des Verwaltungsrats erhielten für ihre Tätigkeit im Berichtsjahr Gesamtbezüge in Höhe von 126 TEUR. Den Mitgliedern des Vorstands wurden Kredite (einschließlich Haftungsverhältnisse) in Höhe von 41 TEUR gewährt.

An die Mitglieder des Verwaltungsrats wurden Kredite (einschließlich Haftungsverhältnisse) in Höhe von 2.420 TEUR ausgereicht. Seite19 19

Organe

Verwaltungsrat

Ordentliche Mitglieder

Pütsch, Hans Jürgen Oberbürgermeister Vorsitzender Christ, Julian Bürgermeister 1. stv. Vorsitzender Späth, Dietmar Bürgermeister 2. stv. Vorsitzender Augustin, Andreas Bürgermeister Barth, Armin Sparkassenangestellter Buhrke, Katrin Bürgermeisterin Feser, Ursula Sparkassenangestellte Grünbacher, Albert Sparkassenangestellter Kopp, Manfred Wirtschaftsprüfer/ Steuerberater Kreutz, Günter Schreinermeister Schreinerei Gustav Krupp Inhaber Hans-Peter Kreutz und Günter Kreutz OHG Lampert, Thomas Sparkassenangestellter Lenhard, Brigitta Geschäftsführende Gesellschafterin Gymnasion Fitness- und Gesundheitscenter GmbH Nazarek, Bernd Steuerberater Schmid, Christian Bürgermeister Seiberling, Gudrun Sparkassenangestellte

20 Seite 20

Gruppenstellvertreter

Fischer, Joachim Diplom-Verwaltungswirt (FH), Regierungspräsidium, Karlsruhe Haitzler, Andreas Geschäftsführender Gesellschafter Autohaus Haitzler GmbH Kröber, Daniela Sparkassenangestellte

Vorstand

Ulrich Kistner Sparkassendirektor Vorsitzender Klemens Götz Sparkassendirektor stv. Vorsitzender

Rastatt, den 26.03.2021

Sparkasse Rastatt-Gernsbach Der Vorstand

Kistner Götz Seite 2121

Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG zum 31. Dezember 2020 ("Länderspezifische Berichterstattung")

Die Sparkasse Rastatt-Gernsbach hat keine Niederlassungen im Ausland. Sämtliche nachfolgende Angaben entstammen dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 und beziehen sich ausschließlich auf ihre Geschäftstätigkeit als regional tätige Sparkasse in der Bundesrepublik Deutschland. Die Tätigkeit der Sparkasse Rastatt-Gernsbach besteht im Wesentlichen darin, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder von Privat- und Firmenkunden entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu gewähren.

Die Sparkasse Rastatt-Gernsbach definiert den Umsatz als Saldo aus der Summe folgender Komponenten der Gewinn- und Verlustrechnung nach HGB: Zinserträge, Zinsaufwendungen, laufende Erträge aus Aktien etc., Erträge aus Gewinngemeinschaften etc., Provisionserträge, Provisionsaufwendungen, Nettoertrag/-aufwand des Handelsbestands und sonstige betriebliche Erträge. Der Umsatz beträgt für den Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2020 36.377 TEUR.

Die Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten beträgt im Jahresdurchschnitt 208.

Der Gewinn vor Steuern beträgt 4.134 TEUR.

Die Steuern auf den Gewinn betragen 2.367 TEUR. Die Steuern betreffen laufende Steuern.

Die Sparkasse Rastatt-Gernsbach hat im Geschäftsjahr keine öffentlichen Beihilfen erhalten. 22

Lagebericht Geschäftsjahr 2020

SPARKASSE RASTATT-GERNSBACH

Inhaltsverzeichnis 1. Grundlagen der Sparkasse 2. Wirtschaftsbericht 3. Nachtragsbericht 4. Risikobericht 5. Chancen- und Prognosebericht

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1 Grundlagen der Sparkasse Die Sparkasse Rastatt-Gernsbach ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Rastatt. Unsere Träger sind die Städte Rastatt und Gernsbach sowie die Gemeinden , Bietigheim, , Elchesheim-Illingen, , Hügelsheim, , , , Ötigheim, und . Wir betreiben alle banküblichen Geschäfte, soweit das Sparkassengesetz Baden-Württemberg, die Sparkassengeschäftsverordnung oder die Satzung keine Einschränkungen vorsehen. Als selbstständiges Wirtschaftsunternehmen verfolgen wir die Aufgabe, auf der Grundlage der Markt- und Wettbewerbserfordernisse vorrangig in unserem Geschäftsgebiet die angemessene und ausreichende Versorgung aller Bevölkerungskreise, der Wirtschaft, insbesondere des Mittelstandes und der öffentlichen Hand mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen auch in der Fläche sicherzustellen. Zur Erfüllung dieses Auftrages und zur Wahrnehmung unserer Geschäfte unterhalten wir die notwendigen Geschäftsstellen und sonstigen Einrichtungen. Wir sind mit einer Hauptstelle, neun Geschäftsstellen und insgesamt elf Selbstbedienungsgeschäftsstellen bzw. Geldautomatenstandorten, darunter eine mit der Raiffeisenbank Südhardt eG gemeinsam betriebene Selbstbedienungseinrichtung, flächendeckend präsent. Organe der Sparkasse sind der Verwaltungsrat, der Kreditausschuss und der Vorstand. Der Verwaltungsrat bestimmt die Richtlinien für unsere Geschäfte. Er erlässt Geschäfts- anweisungen für den Kreditausschuss sowie den Vorstand und überwacht deren Tätigkeit. Der Verwaltungsrat besteht aus dem Vorsitzenden und vierzehn weiteren Mitgliedern. Die Zusammensetzung des Verwaltungsrats ist dem Anhang zum Jahresabschluss zu entnehmen. Der Kreditausschuss, bestehend aus fünf Mitgliedern, beschließt über die Zustimmung zur Gewährung von Krediten nach der Geschäftsanweisung und über die Zustimmung zur Gewährung von Organkrediten im Sinne von § 15 des Gesetzes über das Kreditwesen. Der Vorstand, bestehend aus zwei Mitgliedern, leitet die Sparkasse in eigener Verantwortung. Er vertritt die Sparkasse und führt ihre Geschäfte. Die Gesamtzahl der Beschäftigungsverhältnisse hat sich im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht. Zum Jahresende sind 277 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, davon 147 in Vollzeitbeschäftigung und 101 in Teilzeitbeschäftigung. Weitere 13 Beschäftigte sind nicht bankspezifisch angestellt.. In der Gesamtzahl der Beschäftigten sind 16 Auszubildende enthalten. Gemessen an den Arbeitszeitvereinbarungen unserer bankspezifisch Beschäftigten beträgt die Ausbildungsquote rund 6 %. Wir sind als Mitglied im Sparkassenverband Baden-Württemberg über dessen Sparkassenstützungsfonds dem Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe ange- schlossen. Dieses Sicherungssystem wurde von der BaFin als Einlagensicherungssystem nach dem EinSiG anerkannt.

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2 Wirtschaftsbericht 2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2020 Corona-Virus hält die Weltwirtschaft in Atem Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren in 2020 insbesondere durch die Covid-19-Krise geprägt. Diese stellte eine weltweite Extremsituation dar, die in dieser Form nicht vorhersehbar war und deren Folgen für die Zukunft nur schwer abzuschätzen sind. Neben den Folgen der Covid-19-Krise war die wirtschaftliche Entwicklung durch Handelskonflikte (insbesondere zwischen den USA und der EU sowie China) und den Auswirkungen des Brexit beeinflusst. Insbesondere Deutschland ist als Exportnation von sich verschlechternden Rahmenbedingungen und weitreichenden gesellschaftlichen Transformationsprozessen (Energiewende) betroffen.

EZB hält an ultralockerer Geldpolitik fest und weitet die Pandemie-Notprogramme aus Die Europäische Zentralbank hat angesichts eines weiter schwachen Preisauftriebs im Euroraum von 1,4 % (DSGV, Rundschreiben Nr. 2021/042) und zur Begrenzung der Pandemiefolgen ihre bereits seit Jahren betriebene expansive Geldpolitik weiter gelockert und noch mehr Liquidität zu sehr günstigen Konditionen am Markt zur Verfügung gestellt, auch um eine von der Realwirtschaft auf Banken übergreifende Krise zu verhindern. Im Wesentlichen hat die EZB die bestehenden Programme fortgesetzt, zugleich aber auch neue aufgelegt (PEPP). Ergänzt wurden die Maßnahmen durch weitere Langfristtender (TLTRO III), dem negativen Leitzins von 0,5 % und dem im Jahr 2019 eingeführten Staffelzinssystem für Überschussliquidität.

Deutsches Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 um 5,0 % gesunken Die Corona-Krise hinterlässt deutliche Spuren in der deutschen Wirtschaft und trifft diese härter als noch im Frühjahr 2020 prognostiziert. Das preisbereinigte BIP sank laut Pressemitteilung Nr. 020 vom 14.01.2021 des Statistischen Bundesamtes um 5,0 %, fiel damit aber weniger stark als im Jahr der Finanzkrise 2009 mit 5,7 % und lag damit auch über den nahezu zweistelligen Verlustraten bei den besonders stark von der Pandemie betroffenen europäischen Nachbarn Frankreich, Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich. Besonders deutlich zeigte sich der konjunkturelle Einbruch in den Dienstleistungsbereichen, die zum Teil so starke Rückgänge verzeichneten wie noch nie. So sank laut Statistischem Bundesamt die Wirtschaftsleistung im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe um insgesamt 6,3 %, auch als Folge des Rückgangs der privaten Konsumausgaben um 6,0 %. Die erhöhten Konsumausgaben des Staates konnten dem nicht stabilisierend entgegen wirken. Mit der Corona-Pandemie endet in Deutschland auch ein vierzehn Jahre anhaltender Anstieg der Beschäftigtenzahlen. Im Jahresdurchschnitt 2020 waren 44,8 Millionen Erwerbstätige in Deutschland beschäftigt und damit 1,1 % weniger als noch 2019 (DESTATIS, Pressemitteilung Nr. 020 vom 14.01.2021). Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Betrachtungszeitraum dementsprechend auf knapp unter sechs Prozent. Besonders betroffen waren geringfügig Beschäftige sowie Selbstständige, während die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, auch durch die großzügigen Regelungen zur Kurzarbeit, stabil bleibt. Entsprechend der gesamtwirtschaftlichen Lage war auch der Preisauftrieb in 2020 sehr verhalten. Insbesondere pandemiebedingt niedrige Rohstoffpreise und der Effekt der im zweiten Halbjahr 2020 reduzierten Mehrwertsteuersätze wirkten sich preisdämpfend aus. Die deutschen Verbraucherpreise stiegen 2020 nur um 0,5 % und entwickelten sich damit deutlich schwächer als im übrigen Euroraum, wo der Anstieg im gleichen Zeitraum 1,4 % betrug (DSGV, Rundschreiben Nr. 2021/042).

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TechnologieRegion Karlsruhe und Region Mittelbaden Die regionale Wirtschaft im IHK-Bezirk Karlsruhe erholt sich langsam vom Corona-Schock. Dabei zeigt sich eine Spaltung durch die Unternehmensbranchen hinweg: Während Industrie und unternehmensnahe Dienstleistungen langsam wieder zunehmen, haben die Kontaktbeschränken bereits angeschlagene Branchen wie Einzelhandel, Gastronomie oder Hotellerie und Gastgewerbe weiter in Bedrängnis gebracht. Der weit überwiegende Teil der Unternehmen zeigt sich zufrieden mit der Geschäftsentwicklung, der Anteil der Unternehmen mit unbefriedigendem Geschäftsverlauf reduzierte sich um 10 Prozentpunkte auf 19 %. Allerdings erwarten die Unternehmen branchenübergreifend nur eine geringe Wachstumsdynamik, abhängig vom weiteren Pandemieverlauf, wollen nur 23 % der Betriebe wieder vermehrt investieren (IHK Karlsruhe, Dokument Nr. 5030996 – „Konjunkturbericht Jahresbeginn 2021). Auch auf dem überregionalen Arbeitsmarkt sind kaum Impulse zu erwarten. Die Entwicklung des Arbeitsmarkts in der Region Mittelbaden wurde 2020 maßgeblich von der Corona-Pandemie geprägt. Im Jahresdurchschnitt 2020 stieg die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen gegenüber 2019 um insgesamt 1.708 auf 6.817 Frauen und Männer an. Die Arbeitslosenquote stieg dementsprechend auf 4,3 %, lag aber unter der vom Statistischen Bundesamtes prognostizierten bundesweiten Durchschnitt von 5,9 % (Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt, Jahresbilanz 2020). Vor allem die erweiterten Regelungen zur Kurzarbeit dürften Entlassungen verhindert haben. So ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit auch mit der Zurückhaltung bei Neueinstellungen zu erklären.

2.2 Veränderung der rechtlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2020 Die BaFin und die Deutsche Bundesbank haben in 2016 im Rahmen des aufsichtsrechtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses (Supervisory Review and Evaluation Process - SREP) die Grundzüge für die Festsetzung von zusätzlichen Eigenmittelanforderungen der Kreditinstitute bekannt gegeben. Daneben werden weitere Eigenmittelanforderungen zur Unterlegung von Risiken in Stresssituationen festgelegt. Die BaFin hat mit Bescheid vom 20.12.2017 unsere individuellen Eigenmittelanforderungen festgesetzt. Die Eigenmittelzielkennziffer wurde mit Bescheid vom 18.12.2019 angepasst. Mit einer Allgemeinverfügung hat die BaFin die Quote für den inländischen antizyklischen Kapitalpuffer zum 28.06.2019 von 0,00 % auf 0,25 % erhöht. Diese hätte von den Instituten ab 01. Juli 2020 eingehalten werden müssen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie hat die BaFin per Allgemeinverfügung die Quote mit Wirkung zum 01.04.2020 jedoch mit 0,00 % festgesetzt. Zu Beginn des Jahres 2021 hat die BaFin auf ihrer Homepage verkündet diesen mindestens bis Ende 2021 nicht zu erhöhen. Die BaFin begründet ihre Entscheidung damit, dass sie den Instituten Planungssicherheit geben möchte, angesichts der COVID-19-Pandemie die Realwirtschaft weiterhin in angemessenem Umfang mit Krediten versorgen zu können. Am 26.06.2020 wurde vor dem Hintergrund der Corona-Krise die CRR Quick-Fix veröffentlicht, welche zielgerichtete und zum Teil zeitlich begrenzte Erleichterungen im Aufsichtsrecht vorsieht. Im September 2020 hat der Europäische Gerichtshof der Klage mehrerer Kreditinstitute, darunter der LBBW, auf Nichtigkeiterklärung des Beschlusses des Einheitlichen Abwicklungsausschusses (Single Resolution Board - SRB) zur EU-Bankenabgabe stattgegeben. Derzeit prüft die EU- Kommission weitere Möglichkeiten in Bezug auf das Urteil. Allerdings hat das SRB bereits bekannt gegeben, dass die Erhebung der Bankenabgabe 2021 wie geplant fortgeführt werden soll. Zum derzeitigen Zeitpunkt sind die weiteren Auswirkungen des Urteils deshalb noch nicht final abschätzbar.

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2.3 Bedeutsamste finanzielle Leistungsindikatoren Als bedeutsamste finanzielle Leistungsindikatoren dienen folgenden Steuerungsgrößen

Wachstum Forderungen an Privatpersonen Cost-Income-Ratio. Der Leistungsindikator „Wachstum Forderungen an Privatpersonen“ wird als Veränderung gegenüber dem jeweiligen Vorjahresendbestand gemessen. Grundlage ist der standardisierte Bericht „Geschäftsentwicklung der Sparkassen“. Die Cost-Income-Ratio wird als Relation zwischen dem Verwaltungsaufwand und dem Rohertrag gemäß dem „Betriebsvergleich der Sparkassen“ ermittelt. Die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren stellen sich zum Bilanzstichtag im Vergleich mit dem Vorjahr wie folgt dar:

Wachstum Forderungen an Privatpersonen Bestand 31.12.2020: 574,4 Mio EUR; +4,7 % (Vj. 548,4 Mio EUR; +4,9 %)

Cost-Income-Ratio 31.12.2020: 76,2 % (Vj. 77,5 %) Das Wachstum der Forderungen an Privatpersonen bewegte sich damit innerhalb unserer im Vorjahr prognostizierten Bandbreite, während sich die Cost-Income-Ratio (CIR) stärker verschlechterte als im Vorjahr erwartet. Ursächlich für die negative Entwicklung waren überdurchschnittliche Aufwendungen gegenüber dem Vorjahr.

2.4 Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs

2.4.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Bestand Veränderungen 31.12.20 31.12.19 2020 2020 2019 Mio EUR Mio EUR Mio EUR % % Geschäftsvolumen* 1.785,8 1.747,1 38,7 2,2 1,7 Bilanzsumme 1.750,4 1.713,6 36,8 2,1 2,0

*Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten Die Bilanzsumme und das Geschäftsvolumen stiegen gegenüber den Vorjahreswerten leicht an. Die Veränderungen liegen unter dem Durchschnitt der baden-württembergischen Sparkassen.

2.4.2 Aktivgeschäft Bestand Veränderungen 31.12.20 31.12.19 2020 2020 2019 Mio EUR Mio EUR Mio EUR % % Kundenkreditvolumen* 1.138,2 1.057,0 81,2 7,7 5,0 Forderungen an Kreditinstitute 120,1 129,0 -8,9 -6,9 -13,9 Wertpapiervermögen 366,7 368,8 -2,1 -0,6 -12,2 *einschließlich Eventualforderungen

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2.4.2.1 Kundenkreditvolumen Unsere Darlehenszusagen beliefen sich im Jahr 2020 auf 160 Mio EUR und lagen damit unter dem Vorjahreswert. Insbesondere unsere Privatkunden nutzten die sehr günstigen Refinanzierungskonditionen im Rahmen von Baufinanzierungen. So lag der Anteil an Darlehenszusagen zur Finanzierung des Wohnbaus bei 80 %, wobei der überwiegende Teil auf Privatkunden entfallen ist. Ein Viertel der Darlehenszusagen wurde an Unternehmen und Selbstständige gegeben. Der Anteil der Ausleihungen an Privatkunden betrug 52 %, der an Unternehmen und Selbstständige 45 %. Die Unterstützung unserer heimischen Unternehmen und Wirtschaft ist damit elementarer Schwerpunkt unseres Kreditgeschäfts. Neben Krediten an die heimische Wirtschaft reichen wir auch Darlehen an Unternehmen außerhalb unseres Geschäftsgebiets aus, auch in Form von Schuldscheindarlehen. Die angestrebte Ausweitung im Kundenkreditvolumen haben wir erreicht.

2.4.2.2 Forderungen an Kreditinstitute Die Forderungen an Kreditinstitute reduzierten sich um 8,9 Mio EUR auf 120,1 Mio EUR. Der Rückgang resultiert vor allem aus fälligen Schuldverschreibungen.

2.4.2.3 Wertpapiervermögen Die Anlagen in Wertpapiere haben sich gegenüber dem Vorjahr nur unwesentlich verringert. Zum Bilanzstichtag haben wir keine Wertpapiere verliehen.

2.4.3 Passivgeschäft Bestand Veränderungen 31.12.20 31.12.19 2020 2020 2019 Mio EUR Mio EUR Mio EUR % % Mittelaufkommen von Kunden 1.361,1 1.319,8 41,3 3,1 4,6 Spareinlagen 442,9 447,0 -4,1 -0,9 -1,1 Unverbriefte Verbindlichkeiten 911,6 859,6 52,0 6,0 9,2 Verbriefte Verbindlichkeiten 0,2 0,2 0,0 0,0 0,0 Nachrangige Verbindlichkeiten 6,4 13,1 -6,7 -51,1 -66,1 und Genussrechte Verbindlichkeiten gegenüber 189,9 200,6 -10,7 -5,3 -13,4 Kreditinstituten

2.4.3.1 Mittelaufkommen von Kunden (einschließlich Wertpapierersparnis) Das Mittelaufkommen unserer Kunden lag im Geschäftsjahr 2020 über unserer geplanten Ausweitung und resultiert aus einer weiteren Zunahme der unverbrieften Verbindlichkeiten. Vor dem Hintergrund der unklaren wirtschaftlichen Entwicklung und dem weiterhin niedrigen Zinsniveau bevorzugten unsere Kunden liquide Anlageformen. Insbesondere auch die Wertpapierersparnis unserer Kunden erfuhr eine deutliche Steigerung.

2.4.3.2 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich gegenüber dem Vorjahr weiter reduziert.

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2.4.4 Dienstleistungsgeschäft Absolute Erträge Veränderungen 2020 2019 2020 2020 2019 TEUR TEUR TEUR % % Giroverkehr 5.739 5.384 355 6,6 3,5 Wertpapiergeschäft 2.033 1.551 482 31,1 1,2 Verbundgeschäft 659 843 -184,0 -21,8 2,0 Auslandsgeschäft 73 76 -3 -3,9 0,0 Immobiliengeschäft 1.475 1.309 166 12,7 -21,3 Sonstiges 1.715 1.662 53 3,2 17,0

Zahlungsverkehr Die Erträge aus dem Zahlungsverkehr einschließlich der elektronischen Dienste sind unsere Hauptertragsquelle im Dienstleistungsgeschäft und konnten gegenüber dem Vorjahr erneut gesteigert werden.

Vermittlung von Wertpapieren Das weiter niedrige Zinsniveau führte zu einem deutlichen Anstieg des Wertpapierumsatzes. Bevorzugte Anlageformen unserer Kunden waren, wie bereits im vergangen Jahr, Aktien und Investmentfonds.

Vermittlung von Bausparverträgen und Versicherung Im Verbundgeschäft – der Vermittlung von Versicherungen und Bausparverträgen – war ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Insbesondere die Vermittlung von Bausparverträgen ging, auch aufgrund des nach wie vor niedrigen Zinsniveaus, zurück.

Immobilienvermittlung Der nach wie vor hohe Nachfrage am Immobilienmarkt konnten wir in einer Steigerung unserer Immobilienerträge Ausdruck verleihen. Die Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft sind im Geschäftsjahr 2020 unseren Erwartungen entsprechend gestiegen.

Sonstiges Der sonstige Provisionsertrag setzt sich aus Erträgen des Kartengeschäfts, der Übernahme von Bürgschaften und Gewährleistungen sowie aperiodischem Provisionsertrag zusammen. Gegenüber dem Vorjahr konnten insbesondere bei der Übernahme von Bürgschaften und Gewährleistungen Zuwächse generiert werden.

2.4.5 Eigenhandel Unser Wertpapierbestand dient im Wesentlichen der Geldanlage und Liquiditätsreserve. Der Wertpapierbestand setzt sich insbesondere aus festverzinslichen Wertpapieren erstklassiger Adressen zusammen.

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2.5 Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage

2.5.1 Vermögenslage Der Anteil des Kundenkreditvolumens hat sich gegenüber dem Vorjahr von 60,5 % auf 63,7 % erhöht. Im Gegenzug reduzierten sich die Forderungen an Kreditinstitute um 8,9 Mio EUR auf 120,1 Mio EUR sowie durch die Reduzierung des Guthabens bei der Deutschen Bundesbank der Anteil der sonstigen Vermögenswerte um 2,0 % auf 6,3 %. Demgegenüber hat sich der Anteil des Mittelaufkommens von Kunden durch zufließende Kundengelder weiter erhöht und beträgt 76,2 %. Dies entspricht im Durchschnitt den baden- württembergischen Sparkassen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich im Vergleich zum Vorjahr auf 10,6 % reduziert. Sämtliche Vermögensgegenstände und Rückstellungen werden vorsichtig bewertet. Die Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Einzelheiten sind dem Anhang zum Jahresabschluss zu entnehmen. Zur Sicherung gegen die besonderen Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute haben wir zusätzlich Vorsorge getroffen (§ 340f HGB). Nach der durch den Verwaltungsrat noch zu beschließenden Zuführung des Bilanzgewinns 2020 erhöht sich unsere Sicherheitsrücklage – unser selbst erwirtschaftetes Eigenkapital – auf dann 73,7 Mio EUR. Neben der Sicherheitsrücklage verfügen wir über weitere Eigenmittelbestandteile. Die Eigenmittelanforderungen wurden unter Berücksichtigung des individuellen Kapitalzuschlags und Kapitalerhaltungspuffers jederzeit eingehalten. Die Gesamtkapitalquote (Verhältnis der angerechneten Eigenmittel bezogen auf die Risikopositionswerte) beläuft sich zum 31.12.2020 auf 14,51 % (Vorjahr: 14,74 %). Die harte Kernkapitalquote und die Kernkapitalquote liegen bei jeweils 14,50 % (Vorjahr: 14,67 %). Damit erfüllen wir zum Bilanzstichtag deutlich die Anforderungen an die harte Kernkapitalquote (7,00 %), die Kernkapitalquote (8,50 %) und die Gesamtkapitalquote (10,50 %). Die Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Eigenmittelausstattung als Basis für die zukünftige Geschäftsausweitung ist vorhanden.

2.5.2 Finanzlage Im Berichtszeitraum hatten wir einen uneingeschränkten Zugang zum Geld- und Kapitalmarkt. Unsere Zahlungsfähigkeit war im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund einer angemessenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Die zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit eines Instituts zu erfüllende Liquiditätsdeckungs- quote (Liquidity Coverage Ratio – LCR) lag mit Werten von 106,0 % bis 287,1 % oberhalb des zu erfüllenden Mindestwerts von 100,0 %. Die LCR-Quote lag zum 31.12.2020 bei 175,2 %. Kredit- und Dispositionslinien bestehen bei der Deutschen Bundesbank und bei der Landesbank Baden-Württemberg. Es wurden kurzfristige Refinanzierungsgeschäfte in Form von Tages- und Termingeldaufnahmen vorgenommen. Das zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften notwendige Guthaben wurde in der erforderlichen Höhe bei der Deutschen Bundesbank unterhalten. Das Angebot der Deutschen Bundesbank, Refinanzierungsgeschäfte in Form von Offenmarktgeschäften abzuschließen, haben wir in 2020 nicht genutzt. Die Zahlungsbereitschaft war im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund angemessener Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Nach unserer Finanzplanung ist die Zahlungsbereitschaft auch für die absehbare Zukunft gesichert.

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2.5.3 Ertragslage Die wesentlichen Erfolgskomponenten der Gewinn- und Verlustrechnung laut Jahresabschluss sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Die Erträge und Aufwendungen sind nicht um periodenfremde und außergewöhnliche Posten bereinigt. Darstellung nach der Gewinn- und 2020 in % der 2019 in % der Verlustrechnung Mio EUR DBS* Mio EUR DBS* Zinsüberschuss¹ 23,4 1,3 24,5 1,4 Provisionsüberschuss² 10,3 0,6 9,4 0,6 Nettoergebnis des Handelsbestands 0,0 0,0 0,0 0,0 Sonstige betriebliche Erträge³ 2,6 0,2 1,2 0,1 Verwaltungsaufwand -26,0 -1,5 -26,7 -1,6 a) Personalaufwand -18,2 -1,0 -18,5 -1,1 b) anderer Verwaltungsaufwand -7,8 -0,5 -8,2 -0,5 Sonstige betriebliche Aufwendungen4 -2,3 -0,1 -2,0 -0,1 Ergebnis vor Bewertung und Risikovorsorge 8,0 0,5 6,4 0,4 Bewertungsergebnis5 -3,9 -0,2 -3,0 -0,2 Ergebnis nach Bewertung 4,1 0,3 3,4 0,2 Steueraufwand -2,4 -0,2 -1,7 -0,1 Jahresüberschuss 1,7 0,1 1,7 0,1 Einstellung in die Sicherheitsrücklage -0,85 -0,05 -0,85 -0,05 Bilanzgewinn 0,85 0,05 0,85 0,05

1Zinsüberschuss: GuV-Posten Nr. 1 bis 4 2Provisionsüberschuss: GuV-Posten Nr. 5 und 6 3Sonstige betriebliche Erträge: GuV-Posten Nr. 8 und 20 4Sonstige betriebliche Aufwendungen: GuV-Posten Nr. 11, 12, 17 und 21 5Bewertungsergebnis GuV-Posten Nr. 13 bis 16, 18 *DBS: Summe der monatlichen Bilanzsumme dividiert durch 12

Zur Analyse der Ertragslage unseres Hauses setzen wir für interne Zwecke und für den überbetrieblichen Vergleich den so genannten „Betriebsvergleich“ der Sparkassenorganisationen ein, in dem eine detaillierte Aufspaltung und Analyse des Ergebnisses in Relation zur Durchschnittsbilanzsumme erfolgt. Zur Ermittlung eines Betriebsergebnisses vor Bewertung werden die Erträge und Aufwendungen um periodenfremde und außergewöhnliche Posten bereinigt, die in der internen Darstellung dem neutralen Ergebnis zugerechnet werden. Nach Berücksichtigung des Bewertungsergebnisses ergibt sich das Betriebsergebnis nach Bewertung. Unter Berücksichtigung des neutralen Ergebnisses und der Steuern verbleibt der Jahresüberschuss. Der Zinsüberschuss, als bedeutendste Ertragsquelle unseres Geschäfts, hat sich im Geschäftsjahr ungünstiger entwickelt als erwartet. Der Rückgang der Zinserträge, ausgelöst durch die anhaltende Niedrigzinsphase, konnte auch durch verminderte Zinsaufwendungen nicht kompensiert werden. Der Zinsaufwand wird dabei entscheidend durch Prämienzahlungen auf langfristige Einlageprodukte belastet. Demgegenüber entspricht der Provisionsüberschuss nahezu dem Planungsniveau und hat sich gegenüber dem Vorjahr erhöht. Die Provisionsgeschäfte sind im Abschnitt Dienstleistungsgeschäft erläutert. Der Verwaltungsaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Mio EUR vermindert. Wesentlich für die Reduzierung waren geringere Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen und verminderte Sachaufwände.

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Der Saldo aus sonstigen ordentlichen Erträgen und Aufwendungen hat sich um 1,1 Mio EUR erhöht. Wesentliche Ursache hierfür waren Mieterträge sowie Erträge aus bilanziellen Einmaleffekten. Das Ergebnis vor Bewertung erhöhte sich aufgrund der beschriebenen Effekte gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Mio EUR auf 8,0 Mio EUR. Das Bewertungsergebnis von -3,9 Mio EUR liegt über dem Vorjahreswert. Während sich aus dem Kundenkreditgeschäft ein negatives Bewertungsergebnis ergab, konnten wir im Wertpapiergeschäft ein insgesamt positives Bewertungsergebnis erzielen. Der wesentliche Teil des Bewertungsaufwands macht die Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken und die Erhöhung der Vorsorgereserven nach § 340f HGB aus. Das Ergebnis nach Bewertung liegt mit 4,1 Mio EUR über dem Vorjahresniveau. Der Steueraufwand für das Geschäftsjahr hat sich um 0,7 Mio EUR auf 2,4 Mio EUR erhöht. Der gestiegene Steueraufwand beruht im Wesentlichen auf der Umsetzung einer geänderten Rechtsprechung. Es verbleibt somit ein Jahresüberschuss von 1,7 Mio EUR, der dem Vorjahresniveau entspricht. Vor dem Hintergrund des intensiven Wettbewerbs und der anhaltenden Niedrigzinsphase sind wir mit der Entwicklung der Ertragslage zufrieden. Die gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG offen zu legende Kapitalrendite, berechnet als Quotient aus dem Jahresüberschuss und der Bilanzsumme, betrug im Geschäftsjahr 2020 0,10 %. Unser Betriebsergebnis vor Bewertung liegt unter dem Gruppendurchschnitt, das Ergebnis nach Bewertung liegt über dem Schnitt der baden-württembergischen Sparkassen ähnlicher Größenordnung.

Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur Lage 2020 Vor dem Hintergrund der konjunkturellen Rahmenbedingungen und unter Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen sowie branchenspezifischen Entwicklung bewerten wir die Geschäftsentwicklung als zufriedenstellend. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wurde durch die Auswirkungen der Covid-19-Krise nicht wesentlich beeinflusst.

3 Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres zum 31.12.2020 haben sich nicht ergeben

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4 Risikobericht 4.1 Risikomanagementsystem Der Vorstand hat als Bestandteil der Unternehmensführung eine Geschäfts- und Risikostrategie festgelegt sowie ein Risikomanagementsystem installiert. In der Geschäftsstrategie werden die Ziele des Instituts für jede wesentliche Geschäftstätigkeit sowie die Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele dargestellt. Die Risikostrategie umfasst die Ziele der Risikosteuerung der wesentlichen Geschäftsaktivitäten sowie die Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele. Die Risikoinventur umfasst die systematische Identifizierung der Risiken sowie die Einschätzung der Wesentlichkeit unter Berücksichtigung der mit den Risiken verbundenen Risikokonzentrationen. Basis der Risikoinventur bilden die relevanten Risikoarten bzw. Risikokategorien. Auf Grundlage der für das Geschäftsjahr 2020 durchgeführten Risikoinventur wurden folgende Risiken als wesentlich eingestuft:

Risikoart Risikokategorie Adressenausfallrisiko Adressenausfallrisiko im Kundengeschäft Adressenausfallrisiko im Eigengeschäft Marktpreisrisiken Zinsänderungsrisiko Spreadrisiko Marktpreisrisiko aus Währungen Marktpreisrisiko aus Aktien (Aktienfonds) Marktpreisrisiko aus Immobilienfonds Marktpreisrisiko aus Immobilien Beteiligungsrisiko Liquiditätsrisiken Zahlungsunfähigkeitsrisiko Refinanzierungsrisiko Fremdwährungsverbindlichkeiten Operationelle Risiken

Der Ermittlung der periodischen Risikotragfähigkeit liegt ein Going-Concern-Ansatz zu Grunde, wonach sichergestellt ist, dass auch bei Verlust des strategiekonform verwendbaren Risikodeckungspotenzials die regulatorischen Mindestkapitalanforderungen erfüllt werden können. Am Jahresanfang hat der Vorstand für 2020 ein Gesamtlimit von 64,5 Mio EUR bereitgestellt, das sowohl unterjährig als auch zum Bilanzstichtag stets ausreichte, um die Risiken abzudecken. Zur Berechnung des gesamtinstitutsbezogenen Risikos wurde das Konfidenzniveau auf 99,0 % und der Risikobetrachtungshorizont für das laufende Jahr bis zum Jahresultimo bzw. für die Folgejahrbetrachtung auf ein Jahr einheitlich festgelegt. Zwischen den wesentlichen Risikoarten werden keine Diversifikationseffekte berücksichtigt. Um die Risikotragfähigkeit über den Bilanzstichtag hinaus sicherzustellen, ist in der periodischen Sicht ab dem Stichtag 30.06. des Jahres eine Betrachtung bis zum übernächsten Bilanzstichtag vorgesehen. Die Risikotragfähigkeit wird vierteljährlich ermittelt. Wesentliche Bestandteile des festgelegten Risikotragfähigkeitslimits sind das geplante Betriebsergebnis vor Bewertung und vor Steuern des laufenden Jahres sowie die Vorsorgereserven nach § 340f HGB und der Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB. Identifizierte Risikokonzentrationen werden angemessen in die Risikomanagementprozesse eingebunden.

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Das auf der Grundlage des bereitgestellten Risikodeckungspotenzials eingerichtete Limitsystem stellt sich zum 31.12.2020 wie folgt dar:

Risikoart Limit Anrechnung TEUR TEUR % Adressenausfallrisiko Kundengeschäft 16.500 9.801 59,40 Eigengeschäfte 5.500 1.208 21,96 Marktpreisrisiken Zinsänderungsrisiko 2.000 470 23,50 Handelsgeschäfte 30.500 11.703 38,37 Immobilienrisiken 2.500 780 31,20 Beteiligungsrisiko 5.000 3.558 71,16 Liquiditätsrisiken 1.000 0 0,00 Operationelle Risiken 1.500 490 32,67

Die zuständigen Stellen und Abteilungen steuern die Risiken im Rahmen der bestehenden organisatorischen Regelungen und der Limitvorgaben des Vorstands. Die der Risikotragfähigkeit zu Grunde liegenden Annahmen sowie die Angemessenheit der Methoden und Verfahren werden jährlich überprüft. Stresstests werden regelmäßig durchgeführt. Als Ergebnis dieser Stresstests ist festzuhalten, dass auch bei unerwarteten und außergewöhnlichen Ereignissen, die Risikotragfähigkeit gegeben ist. Um einen möglichen etwaigen Kapitalbedarf rechtzeitig identifizieren zu können, besteht ein zukunftsgerichteter Kapitalplanungsprozess bis zum Jahr 2025. Dabei wurden diverse Annahmen über die künftige Ergebnisentwicklung sowie den künftigen Kapitalbedarf getroffen. Auf Basis des aktuellen Risikoszenarios ist damit die Risikotragfähigkeit im Berichtszeitraum unter Going-Concern-Aspekten weiterhin sichergestellt. Der Sicherung der Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit von Steuerungs- und Überwachungssystemen dienen die Einrichtung von Funktionstrennungen bei Zuständigkeiten und Arbeitsprozessen sowie insbesondere die Tätigkeit der Risikocontrolling-Funktion, der Compliance-Funktion und der Internen Revision. Das Risikocontrolling, das aufbauorganisatorisch von Bereichen, die Geschäfte initiieren oder abschließen, getrennt ist, hat die Funktion, die wesentlichen Risiken zu identifizieren, zu beurteilen, zu überwachen und darüber zu berichten. Dem Risikocontrolling obliegt die Überprüfung der Angemessenheit der eingesetzten Methoden und Verfahren und Errichtung und Weiterentwicklung der Risikocontrollingprozesse. Zusätzlich verantwortet das Risikocontrolling die Umsetzung der aufsichtsrechtlichen und gesetzlichen Anforderungen, die Erstellung der Risikotragfähigkeitsberechnung und die laufende Überwachung der Einhaltung von Risikolimiten. Es unterstützt den Vorstand in allen risikopolitischen Fragen und ist an der Erstellung und Umsetzung der Risikostrategie maßgeblich beteiligt. Die für die Überwachung und Steuerung der Risiken zuständige Risikocontrolling-Funktion wird durch die Mitarbeiter der Abteilung Betriebswirtschaft ausgeübt. Die Leitung der Risikocontrolling-Funktion obliegt dem Leiter der Abteilung Betriebswirtschaft, der dem Vorstandsvorsitzenden direkt unterstellt ist. Verfahren zur Aufnahme von Geschäftsaktivitäten in neuen Produkten oder auf neuen Märkten (Neu-Produkt-Prozess) sind festgelegt. Zur Einschätzung der Wesentlichkeit geplanter Veränderungen in der Aufbau- und Ablauforganisation sowie den IT-Systemen bestehen Definitionen und Regelungen.

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Das Reportingkonzept umfasst die regelmäßigen Berichterstattungen sowohl zum Gesamtbankrisiko als auch für einzelne Risikoarten. Die Berichte enthalten neben quantitativen Informationen auch eine qualitative Beurteilung zu wesentlichen Positionen und Risiken. Auf besondere Risiken für die Geschäftsentwicklung und dafür geplante Maßnahmen wird gesondert eingegangen. Der Verwaltungsrat wird vierteljährlich über die Risikosituation auf der Grundlage des Gesamtrisikoberichts informiert. Neben der turnusmäßigen Berichterstattung ist auch geregelt, in welchen Fällen eine Ad-hoc-Berichterstattung zu erfolgen hat. Der Verwaltungsrat hat einen freiwilligen Risikoausschuss eingerichtet. Der Ausschuss hat eine vorbereitende und beratende Funktion für die Sitzungen des Verwaltungsrats zu den Strategien und Planungen, der Ausgestaltung der Vergütungssysteme sowie der Überwachung des Einklangs der Konditionen im Kundengeschäft mit dem Geschäftsmodell und der Risikostruktur. Es erfolgt eine regelmäßige Berichterstattung gegenüber dem Verwaltungsrat. Es haben im Jahr 2020 sechs Sitzungen des Risikoausschusses stattgefunden.

4.2 Strukturelle Darstellung der wesentlichen Risiken

4.2.1 Adressenausfallrisiko Unter dem Adressenausfallrisiko wird eine negative Abweichung vom Erwartungswert einer bilanziellen oder außerbilanziellen Position verstanden, die durch eine Bonitätsverschlechterung einschließlich Ausfall eines Schuldners bedingt ist. Das Migrationsrisiko bezeichnet die Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwartungswert, da aufgrund der Bonitätseinstufung ein höherer Spread gegenüber der risikolosen Kurve berücksichtigt werden muss.

4.2.1.1 Adressenausfallrisiko im Kundengeschäft Die Steuerung des Adressenausfallrisikos des Kundengeschäfts erfolgt entsprechend der festgelegten Strategie und besonderer Berücksichtigung der Größenklassenstruktur, der Branchen, der Bonitäten der gestellten Sicherheiten sowie der Risikoklassifizierung der Engagements. Der Risikomanagementprozess umfasst im Wesentlichen folgende Elemente:

Trennung zwischen Markt (erstes Votum) und Marktfolge (zweites Votum) bis in die Geschäftsverteilung des Vorstands für das risikorelevante Kreditgeschäft

Regelmäßige Bonitätsbeurteilung und Beurteilung der Kapitaldienstfähigkeit auf Basis aktueller Unterlagen

Einsatz standardisierter Risikoklassifizierungsverfahren (Rating- und Scoringverfahren) in Kombination mit bonitätsabhängiger Preisgestaltung und bonitätsabhängigen Kompetenzen

Interne, bonitätsabhängige Richtwerte für Kreditobergrenzen, die unterhalb der Großkreditgrenzen des KWG liegen, dienen der Vermeidung von Risikokonzentrationen im Kundenkreditportfolio. Einzelfälle, die diese Obergrenze überschreiten, unterliegen einer verstärkten Beobachtung

Regelmäßige Überprüfung von Sicherheiten Einsatz eines Risikofrüherkennungsverfahrens, das gewährleistet, dass bei Auftreten von signifikanten Bonitätsverschlechterungen frühzeitig risikobegrenzende Maßnahmen eingeleitet werden können

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Festgelegte Verfahren zur Überleitung von Kreditengagements in die Intensivbetreuung oder Sanierungsbetreuung

Berechnung der Adressenausfallrisiken für die Risikotragfähigkeit mit dem Kreditrisikomodell „Credit Portfolio View“. Risikomaß ist der Value-at-Risk für die Abweichung vom erwarteten Verlust, die bei einem Risikohorizont von einem Jahr und einer Wahrscheinlichkeit von 99 % nicht überschritten wird

Kreditportfolioüberwachung auf Gesamthausebene mittels regelmäßigem Reporting Unser adressenrisikorelevantes Kundenkreditvolumen, ohne Wertpapiere, einschließlich Schuldscheindarlehen, beträgt 1.369 Mio EUR. Das Kreditportfolio bei Firmenkunden ist breit gefächert, das Branchenrisiko gestreut. Es gliedert sich wie folgt: Risikosegment Mio EUR in % Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 8.132 1,2 Energie, Wasser, Bergbau 22.335 3,4 Verarbeitendes Gewerbe 110.537 16,9 Baugewerbe 71.277 10,9 Handel u. Instandhaltung von Kfz 53.154 8,1 Verkehr u. Lagerei, Nachrichtendienste 21.785 3,3 Finanz- u. Versicherungsdienstleistungen 41.897 6,4 Grundstücks- u. Wohnungswesen 122.395 18,7 Sonstige Dienstleistungsgewerbe 203.938 31,1 Gesamt 655.450 100,0

Zum 31.12.2020 ergibt sich im Kundengeschäft folgende Ratingstruktur: Ratingklasse TEUR in % 1 bis 9 1.319.751 96,36 10 bis 15 42.117 3,08 16 bis 18 5.894 0,43 ungeratet 1.713 0,13 Gesamt 1.369.475 100,00

Die Ermittlung des Adressenausfallrisikos mit dem Kreditrisikomodell CPV ergibt zum 31.12.2020 eine erwartete einjährige Ausfallwahrscheinlichkeit in Höhe von 2,1 Mio EUR. Risikovorsorgemaßnahmen sind für alle Engagements vorgesehen, bei denen nach umfassender Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Kreditnehmer davon ausgegangen werden kann, dass es voraussichtlich nicht mehr möglich sein wird, alle fälligen Zins- und Tilgungszahlungen gemäß den vertraglich vereinbarten Kreditbedingungen zu vereinnahmen. Bei der Bemessung der Risikovorsorgemaßnahmen werden die voraussichtlichen Realisationswerte der gestellten Sicherheiten berücksichtigt. Eine ad-hoc-Berichterstattung ergänzt bei Bedarf das standardisierte Verfahren.

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Entwicklung der Risikovorsorge: Anfangsbestand Zuführung Auflösung Verbrauch Endbestand TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR EWB 2.675 411 -434 -297 2.355 Rückstellungen 130 35 -20 -2 143 PWB 169 110 0 0 279 Gesamt 2.974 556 -454 -299 2.777

Das Länderrisiko, das sich aus unsicheren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen eines anderen Landes ergeben kann, ist für uns von untergeordneter Bedeutung. Vor dem Hintergrund der sich aus den Beurteilungssystemen ergebenden Erkenntnissen stellt sich die Risikoentwicklung des Jahres 2020 als günstig dar.

4.2.1.2 Adressenausfallrisiko im Eigengeschäft Die Steuerung der Adressenausfallrisiken des Eigengeschäfts erfolgt entsprechend der festgelegten Strategie unter besonderer Berücksichtigung der Größenklassenstruktur, der Bonitäten, der Branchen sowie des Risikos der Engagements. Der Risikomanagementprozess umfasst folgende wesentliche Elemente:

Festlegung von Limiten je Partner (Emittenten und Kontrahentenlimite) Regelmäßige Bonitätsbeurteilung der Vertragspartner anhand von externen Ratingeinstufungen sowie eigenen Analysen

Ratingbasierte Berechnung der Adressenausfallrisiken für die Risikotragfähigkeit, wobei ausgehend von den Ausfallwahrscheinlichkeiten, welche den aktuellen Ratingeinstufungen zu Grunde liegen, eine Verschlechterung des Ratings um zwei Ratingstufen angenommen und dieses Ergebnis mit dem Faktor drei multipliziert wird.

In Anbetracht der Zusammensetzung unseres Portfolios ist die Risikosituation als günstig zu bezeichnen. Bei den Wertpapieren ohne externes Rating handelt es sich um Anteile an Immobilienfonds. Es zeigt sich nachfolgende Ratingverteilung mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 494.609 TEUR: Moody’s Aaa bis Baa2 bis Ba1 bis Ba3 bis Ausfall Ohne Baa1 Baa3 Ba2 C Rating

Standard & Poor’s AAA bis BBB bis BB+ bis BB- bis BBB+ BBB- BB C

Ratingklassen 1 – 3 4 – 6 7 – 9 10 – 15 16 – 18 31.12.2020 in TEUR 371.929 24.292 2.016 0 0 96.372 31.12.2020 in % 75,20 4,91 0,41 0,00 0,00 19,48

4.2.2 Marktpreisrisiken Das Marktpreisrisiko wird definiert als Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwartungswert einer bilanziellen oder außerbilanziellen Position, welche sich aus der Veränderung von Risikofaktoren ergibt. Die Steuerung der Marktpreisrisiken erfolgt entsprechend der festgelegten Strategie unter besonderer Berücksichtigung der festgelegten Limite und der vereinbarten Anlagerichtlinien. Der Risikomanagementprozess umfasst folgende wesentliche Elemente:

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4.2.2.1 Marktpreisrisiken aus Zinsen (Zinsänderungsrisiko) Das Zinsänderungsrisiko wird definiert als die Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwartungswert einer bilanziellen oder außerbilanziellen Position, welche sich aus der Veränderung der risikolosen Zinskurve ergibt. Ferner ist die Gefahr einer unerwarteten Rückstellungsbildung bzw. -erhöhung im Rahmen der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs gemäß IDW RS BFA 3 zu berücksichtigen. Im Sinne dieser Definition werden alle zinstragenden Positionen des Anlage- sowie Handelsbuchs betrachtet.

Der Risikomanagementprozess umfasst folgende wesentliche Elemente:

Periodische Ermittlung, Überwachung und Steuerung der Zinsänderungsrisiken des Anlagebuchs mit Hilfe der IT-Anwendung Integrierte Zinsbuchsteuerung Plus mittels Simulationsverfahren auf Basis verschiedener Risikoszenarien. Dabei führen wir elf Szenarien mit Zinssenkungen, Zinserhöhungen, Verflachungen und Drehungen der Zinskurve auf ein Jahr durch.

Betrachtung des laufenden Geschäftsjahres und der fünf Folgejahre bei der Bestimmung der Auswirkungen auf das handelsrechtliche Ergebnis.

Aufbereitung der Cashflows für die Berechnung von wertorientierten Kennzahlen zu Risiko und Ertrag sowie des Zinsrisikokoeffizienten gemäß § 25a Abs. 2 KWG und BaFin- Rundschreiben 6/2019 vom 06.08.2019.

Regelmäßige Überprüfung, ob bei Eintritt des unterstellten Risikoszenarios eine Rückstellung gemäß IDW RS BFA 3 n. F. zu bilden wäre.

Ermittlung des wertorientierten Zinsänderungsrisikos auf Basis der Modernen Historischen Simulation, wobei wir den Value-at-Risk als Differenz zwischen dem statistischen Erwartungswert (Mittelwert) und dem Quantilswert des Konfidenzniveaus am Planungshorizont definiert, für die vierteljährliche Risikomessung mit einem Konfidenzniveau von 95 % und einem Risikobetrachtungshorizont von drei Monaten

Zur wertorientierten Quantifizierung mittels Risikomaß VaR setzen wir die Anwendung sDIS OSPlus ein. Bei einem Konfidenzniveau von 95 % und einer Haltedauer von drei Monaten betrug der VaR 11,70 %, der maximale Wert im Berichtszeitraum betrug 14,96 %. Auf Basis des Rundschreibens 6/2019 (BA) der BaFin vom 06.08.2019 (Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch) haben wir zum Stichtag 31.12.2020 die barwertige Auswirkung einer Ad-hoc- Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um + bzw. - 200 Basispunkte errechnet. Der Zinsrisikokoeffizient gemäß § 25a Abs. 2 KWG belief sich zum Bilanzstichtag auf 12,33 %. Insgesamt bewegen sich die Marktpreisrisiken innerhalb der geschäftspolitischen Zielsetzung. Währungsrisiken sind von untergeordneter Bedeutung.

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4.2.2.2 Marktpreisrisiken aus Spreads Das Spreadrisiko wird allgemein definiert als die Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwartungswert einer bilanziellen oder außerbilanziellen Position, welche sich aus der Veränderung von Spreads bei gleichbleibendem Rating ergibt. Dabei wird unter einem Spread der Aufschlag auf eine risikolose Zinskurve verstanden.

Der Risikomanagementprozess umfasst folgende wesentliche Elemente:

Regelmäßige Ermittlung der Marktpreisrisiken mittels VaR-Berechnung (historischer Betrachtungszeitraum, Haltedauer 250 Handelstage, Konfidenzniveau von 99 %)

Berücksichtigung von Risiken aus Fonds nach dem Durchschauprinzip Anrechnung der ermittelten Risiken auf bestehende Risikolimite Überprüfung der Qualität des Risikomodells und gegebenenfalls Anpassung der Parameter

4.2.3 Marktpreisrisiken aus Aktien Das Marktpreisrisiko aus Aktien wird definiert als die Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwartungswert einer bilanziellen oder außerbilanziellen Position, welche sich aus der Veränderung von Aktienkursen ergibt. Neben dem Marktpreisrisiko beinhalten Aktien auch eine Adressenrisikokomponente.

Der Risikomanagementprozess umfasst folgende wesentliche Elemente:

Regelmäßige Ermittlung der Marktpreisrisiken mittels VaR-Berechnung (historischer Betrachtungszeitraum, Haltedauer 250 Handelstage, Konfidenzniveau von 99 %)

Anrechnung der ermittelten Risiken auf bestehende Risikolimite Aktien werden in einem überschaubaren Umfang zurzeit ausschließlich in einem Exchange- Traded Fund (ETF) gehalten. Der Fonds mit Aktienanteil wird unter anderem durch festgelegte Vermögensuntergrenzen gesteuert, die sich aus dem zur Verfügung gestellten Risikokapital ableiten. Das Risikokapital wird vor dem Hintergrund der Risikotragfähigkeit festgelegt und überwacht.

4.2.4 Marktpreisrisiken aus Immobilienfonds und Immobilien Das Marktpreisrisiko aus Immobilien wird definiert als die Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwartungswert einer bilanziellen oder außerbilanziellen Position, welche sich aus der Veränderung von Immobilienpreisen ergibt. Hier werden sowohl eigengenutzte Immobilien als auch Immobilieninvestitionen betrachtet.

Der Risikomanagementprozess umfasst folgende wesentliche Elemente:

Regelmäßige Ermittlung der Marktpreisrisiken aus Immobilienfonds mittels VaR-Berechnung (historischer Betrachtungszeitraum, Haltedauer 250 Handelstage, Konfidenzniveau von 99 %)

Regelmäßige Ermittlung der Marktpreisrisiken aus Immobilien als Erwartungswert der Differenz aus dem Buchwert und dem aktuellen Marktwert.

Berücksichtigung von Risiken aus Fonds nach dem Durchschauprinzip Berechnung der Marktpreisrisiken aus Immobilienfonds anhand der vom der Fondsgesellschaft gemeldeten Risikokennzahlen

Anrechnung der ermittelten Risiken auf bestehende Risikolimite Überprüfung der Qualität des Risikomodells und gegebenenfalls Anpassung der Parameter

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4.2.5 Marktpreisrisiken aus Währungen Das Marktpreisrisiko aus Währungen wird definiert als die Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwartungswert einer bilanziellen oder außerbilanziellen Position, welche sich aus der Veränderung von Währungskursen ergibt.

Der Risikomanagementprozess umfasst folgende wesentliche Elemente:

Regelmäßige Ermittlung der Marktpreisrisiken mittels VaR-Berechnung (historischer Betrachtungszeitraum, Haltedauer 250 Handelstage, Konfidenzniveau von 99 %)

Anrechnung der ermittelten Risiken auf bestehende Risikolimite Die Währungsrisiken sind hinsichtlich ihrer GuV-Wirkung von untergeordneter Bedeutung. Bemerkenswerte Konzentrationen sind nicht erkennbar.

4.2.6 Beteiligungsrisiken Das Risiko aus einer Beteiligung (Beteiligungsrisiko) umfasst die Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwartungswert einer Beteiligung. Diese negative Abweichung setzt sich zusammen aus den Wertänderungen einer Beteiligung an sich sowie der negativen Abweichung zum erwarteten Ertrag (Ausschüttung). Je nach Beteiligungsart unterscheidet man nach dem Risiko aus strategischen Beteiligungen, Funktionsbeteiligungen und Kapitalbeteiligungen. Die Steuerung der Beteiligungsrisiken erfolgt entsprechend der festgelegten Strategie. Der Risikomanagementprozess umfasst folgende wesentlichen Elemente:

Beteiligungscontrolling des Sparkassenverbands Baden-Württemberg für die Verbundbeteiligungen und für die sonstigen Beteiligungen durch die Abteilung Vorstandssekretariat/Betriebswirtschaft

Ermittlung des Beteiligungsrisikos anhand Expertenschätzung Regelmäßige Überprüfung und Weiterentwicklung der Methoden der Risikoermittlung Das Beteiligungsportfolio besteht vorwiegend aus strategischen Beteiligungen innerhalb der Sparkassen Finanzgruppe. Daneben bestehen noch weitere Beteiligungen, die jedoch von untergeordneter Bedeutung sind. Insgesamt konzentriert sich unser Beteiligungsrisiko derzeit vor allem auf die wesentlichen Verbundbeteiligungen innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe (LBBW, LBBH, SV Sparkassen Versicherung, SVBW). Unter Berücksichtigung des Gesamtkreditengagements besteht hinsichtlich der Beteiligung an der LBBW eine Risikokonzentration.

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4.2.7 Liquiditätsrisiken Als Liquiditätsrisiken betrachten wir das Zahlungsunfähigkeitsrisiko, das Refinanzierungsrisiko sowie das Fremdwährungsrisiko, als Risiko, dass aufgrund von Marktstörungen oder unzulänglicher Markttiefe Finanztitel an den Finanzmärkten nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt oder zu Konditionen gehandelt werden können. Das Zahlungsunfähigkeitsrisiko stellt die Gefahr dar, Zahlungsverpflichtungen nicht in voller Höhe oder nicht fristgerecht nachzukommen. Das Refinanzierungsrisiko ist definiert als die Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwartungswert der Refinanzierungskosten. Dabei sind sowohl negative Effekte aus veränderten Marktliquiditätsspreads als auch aus einer adversen Entwicklung des eigenen Credit-Spreads maßgeblich. Die Steuerung der Liquiditätsrisiken erfolgt entsprechend der festgelegten Strategie. Der Risikomanagementprozess umfasst folgende wesentliche Elemente:

Regelmäßige Ermittlung und Überwachung der Liquiditätsdeckungsquote gemäß Art. 412 CRR i. V. m. der deIVO 2015/61

Regelmäßige Ermittlung der Survival Period und Festlegung einer Risikotoleranz Diversifikation der Vermögens- und Kapitalstruktur Regelmäßige Erstellung von Liquiditätsübersichten auf Basis der LCR als auch einer hausinternen Liquiditätsplanung, in der die erwarteten Mittelzuflüsse den erwarteten Mittelabflüssen gegenübergestellt werden

Tägliche Disposition der laufenden Konten Liquiditätsverbund mit Verbundpartnern der Sparkassenorganisation Definition eines sich abzeichnenden Liquiditätsengpasses sowie eines Notfallplans Erstellung einer Refinanzierungsplanung Ermittlung des Refinanzierungsrisikos in Form des zur Abdeckung eines mittels Szenarioanalyse ermittelten Liquiditätsbedarfs über den Risikohorizont resultierenden Aufwands

Wir haben einen Refinanzierungsplan aufgestellt, der die Liquiditätsstrategie und den Risikoappetit des Vorstands angemessen widerspiegelt. Der Planungshorizont umfasst den Zeitraum von fünf Jahren. Grundlage des Refinanzierungsplans sind die geplanten Entwicklungen im Rahmen der mittelfristigen Unternehmensplanung und der festgelegten Ziele aus der Geschäftsstrategie, in der Veränderungen der eigenen Geschäftstätigkeit, der strategischen Ziele und des wirtschaftlichen Umfelds zu berücksichtigen sind. Darüber hinaus wird auch ein Szenario unter Berücksichtigung adverser Entwicklungen durchgeführt. Im Risikofall beträgt die Survival Period zum Bilanzstichtag mehr als fünf Monate. Unplanmäßige Entwicklungen, wie z.B. vorzeitige Kündigungen und damit einhergehenden erhöhten Abflüssen, werden dadurch berücksichtigt, dass eine ausreichende Liquiditätsvorsorge und eine verantwortungsvolle Strukturierung der Aktiva und Passiva vorhanden sind.

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4.2.8 Operationelle Risiken Unter operationellen Risiken verstehen wir die Gefahr von Schäden, die in der Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Mitarbeitern, der internen Infrastruktur oder in Folge externer Einflüsse eintreten können. Die Steuerung der operationellen Risiken erfolgt entsprechend der festgelegten Strategie. Der Risikomanagementprozess umfasst folgende wesentliche Elemente:

Jährliche Überprüfung von operationellen Risiken auf Basis szenariobezogener Schätzungen von risikorelevanten Verlustpotenzialen in allen Bereichen anhand der Methode „Risikolandkarte“

Einsatz einer Schadenfalldatenbank zur Sammlung und Analyse eingetretener Schadenfälle. Einsatz eines internen Kontrollsystems und Erstellung von Notfallplänen. Konzentrationen bestehen aufgrund der ausschließlichen Nutzung von IT-Dienstleistungen des Sparkassenverbundes.

4.3 Gesamtbeurteilung der Risikolage Wir verfügen über ein nach dem Umfang der Geschäftstätigkeit angemessenes System zu Steuerung, Überwachung und Kontrolle der vorhandenen Risiken gemäß § 25a KWG. Durch unser Risikomanagement und -controlling können Risiken frühzeitig identifiziert und gesteuert sowie Informationen an die zuständigen Entscheidungsträger weitergeleitet werden. Im Berichtsjahr bewegten sich alle Risiken innerhalb der vom Vorstand vorgegebenen Limite. Das Gesamtlimit war am Bilanzstichtag mit 43,4 % ausgelastet. Die Risikotragfähigkeit ist gegeben. Die durchgeführten Stresstests zeigen, dass auch außergewöhnliche Ereignisse durch das vorhandene Risikodeckungspotenzial abgedeckt werden können. Auch auf Basis der durchgeführten Kapitalplanung ist bei den bestehenden Eigenmittelanforderungen bis zum Ende des Planungshorizonts keine Einschränkung der Risikotragfähigkeit zu erwarten. Insgesamt beurteilen wir unsere Risikolage als ausgewogen. Wir sehen uns durch das installierte Risikomanagement sowohl für das vorhandene Geschäft, als auch für die kommenden Herausforderungen gut gerüstet. Bestandsgefährdende oder wesentliche entwicklungsbeeinträchtigenden Risiken sind nicht erkennbar. Die Sparkasse nimmt am Risikomonitoring des Verbands teil. Die Erhebung erfolgt dreimal jährlich. Dabei werden die wichtigsten Risikomesszahlen auf Verbandsebene ausgewertet und die Entwicklungen beobachtet. Jede Sparkasse wird insgesamt bewertet und einer von vier Monitoringstufen zugeordnet. Die Sparkasse ist der besten Bewertungsstufe zugeordnet. Risiken der künftigen Entwicklung bestehen hinsichtlich den weiteren Auswirkungen der Corona- Pandemie und den damit einhergehenden konjunkturellen Unsicherheiten, der anhaltenden Niedrigzinsphase und den steigenden regulatorischen Anforderungen, welche sich belastend auf die Ertragslage und die Höhe der stillen Reserven auswirken können.

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5 Chancen- und Prognosebericht 5.1 Chancenbericht Chancenmanagementsystem Unser Chancenmanagementsystem ist in den jährlichen strategischen Planungs- und Prüfungsprozess integriert. Dies ermöglicht es, Trends und Veränderungen im Marktumfeld zu erkennen und zu analysieren und dient als Basis zur Bewertung von Chancen. Eine zentrale Rolle spielen hier die Mitarbeiter am Markt und das Vertriebsmanagement. Sie erhalten kontinuierlich Marktinformationen im direkten Austausch mit unseren Kunden und Partnern zu Produktanforderungen und eventuellen Trends. Diese Informationen werden in geeigneter Form verdichtet und bewertet. Dies zielt auf die Verbesserung bestehender Produkte und Prozesse sowie die Entwicklung neuer Produkte und Vertriebsansätze für unsere strategischen Geschäftsfelder Privatkundengeschäft und Firmenkundengeschäft hin. Auch Chancen aus Prozessoptimierungen werden analysiert. Chancen mit entsprechendem Geschäftspotenzial werden in den Strategiesitzungen erörtert und fließen in die jeweilige Strategie ein. Verantwortlich für die Gesamtabstimmung ist unser Strategiekreis. Im Rahmen der Kommunikation der Geschäftsstrategie werden unsere Mitarbeiter über die identifizierten Chancen informiert. Auf Basis von Soll-Ist-Abweichungen wird die Zielerreichung durch ein monatliches bzw. vierteljährliches Reporting ermittelt und kommuniziert. Basis für eine langfristig ausgerichtete Geschäftsverbindung mit unseren Kunden ist unser Privatkundengeschäft mit hervorragenden Cross-Selling-Ansätzen. Mit Blick auf die hohe Anzahl der Kreditnehmer und deren Finanzierungsvolumen ist unser Privatkundengeschäft als gut diversifiziert und risikoarm anzusehen. Es setzt sich im Wesentlichen aus dem Baufinanzierungs- und Modernisierungskreditgeschäft zusammen und bietet für die Zukunft die Chance auf kontinuierliches Wachstum. Trotz schwierigen Zinsumfeldes sehen wir im Kerngeschäft der Sparkasse, der Ersparnisbildung von Privatkunden, gute Chancen auf Wachstum. Private Haushalte können dank höherer verfügbarer Einkommen wieder mehr sparen und Geld für die Vermögensbildung zur Seite legen. Durch das gegebene Marktumfeld gewinnen Anlagen, insbesondere die in Wertpapieren, deutlich an Attraktivität. Wir erwarten deshalb ein Wachstum bei der Ersparnisbildung im Privatkundengeschäft. Als wichtiger Finanzierungspartner des Mittelstands wollen wir, unter Berücksichtigung eines ausgewogenen Risikoportfolios, unsere Marktposition im Firmenkundengeschäft dauerhaft sichern und weiter ausbauen. Durch unser regional orientiertes Geschäftsmodell und eine, auch in Krisenzeiten verlässliche Partnerschaft mit unseren Kunden, haben wir eine starke Marktposition inne und können dadurch vorhandene Chancen nutzen. Durch die Angebote unserer Verbundpartner können wir in allen Finanzangelegenheiten unsere Kunden langfristig an die Sparkassen-Finanzgruppe binden. Unsere Stärke ist die breite Marktdurchdringung sowie die Zusammenarbeit in der Sparkassen-Finanzgruppe mit den Verbundpartnern LBS, Sparkassen Versicherung, Deka Bank, S-Kreditpartner sowie der Deutschen Leasing. Im Vermittlungsgeschäft mit unseren Verbundpartnern sehen wir in den nächsten Jahren noch erhebliche Potenziale.

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5.2 Prognosebericht Die nachfolgenden Einschätzungen haben Prognosecharakter. Sie stellen unsere Einschätzung der wahrscheinlichsten künftigen Entwicklung auf Basis der von uns zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts zur Verfügung stehenden Informationen dar. Da Prognosen mit Unsicherheit verbunden sind bzw. sich durch die Veränderungen der zugrundeliegenden Annahmen als unzutreffend erweisen können, ist es möglich, dass die tatsächlichen künftigen Ergebnisse gegebenenfalls deutlich von den zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts getroffenen Erwartungen über die voraussichtlichen Entwicklungen abweichen. Eine verlässliche Prognose ist insbesondere auf Grund der nach wie vor ungelösten Corona-Pandemie und der damit einhergehenden weltweiten wirtschaftlichen Verwerfungen besonders schwierig. Der Prognosezeitraum umfasst das auf den Bilanzstichtag folgende Geschäftsjahr. Als Risiken im Sinne des Prognoseberichts werden künftige Entwicklungen oder Ereignisse gesehen, die zu einer für die Sparkasse negativen Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. Als Chancen im Sinne des Prognoseberichts werden künftige Entwicklungen oder Ereignisse gesehen, die zu einer für die Sparkasse positiven Prognose- bzw. Zielabweichung führen können.

5.2.1 Rahmenbedingungen Die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen im Jahr 2021 wird durch den weiteren Verlauf der Covid-19-Krise geprägt sein, deren nachhaltige wirtschaftliche Folgen nicht verlässlich abschätzbar sind Es bleibt abzuwarten, ob die Stabilisierungsmaßnahmen der Regierungen (u. a. Liquiditätshilfen, Konjunkturprogramme) und Zentralbanken die gewünschte Wirkung auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung entfalten können. Die Expertenschätzungen weisen hier eine große Bandbreite auf. Die öffentlichen Haushalte werden auch in 2021 massiv durch die Folgen der Covid-19-Krise (Gegenmaßnahmen, Steuerausfälle, Konjunkturprogramme) belastet sein. Nachdem die Weltwirtschaft in 2020 von der Corona-Pandemie getroffen wurde, rechnet der Internationale Währungsfonds in seinem Ausblick für 2021, trotz bestehender Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie, mit einem Wachstum der Weltwirtschaft für 2021 von insgesamt 5,5 %, für 2022 mit 4,2 %. Allerdings variiert der Erholungseffekt je nach Land, abhängig von medizinischen und staatlichen Interventionen sowie den grundsätzlichen Strukturen im jeweiligen Land. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so hoch, sind die Prognosen des Kieler Institut für Weltwirtschaft, das für 2021 einen BIP Zuwachs für Deutschland in Höhe von 3,7 % voraussagt, für 2022 sogar 4,8 %. Allerdings zeigt sich eine deutliche Spreizung der Wirtschaft. Während das Geschäft mit konsumnahen Dienstleistungen weiter unter dem seit November 2020 geltenden Lockdown leidet, ist es der Industriekonjunktur zu verdanken, dass der Rückgang nicht noch höher ausfällt und das BIP positiv zulegen kann. Entscheidend für die Stabilisierung der Wirtschaft und Überwindung der Pandemie sind, laut gemeinschaftlicher Prognose der Chefvolkswirte der Sparkassen Finanzgruppe, die Impfstoffe. Diese könnten die Pandemie weiter eindämmen und so für 2021 ein Wachstum der deutschen Wirtschaft von 3,5 % ermöglichen. Damit einhergehen dürfte auch eine Reduzierung der zuletzt sehr hohen Sparquote von 16,3 % auf ca. 13 % in 2021. Mit einer Normalisierung ist nicht vor 2022 zu rechnen.

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Nach einem starken Anstieg zu Jahresbeginn, getrieben durch die Einführung der CO²- Bepreisung, einem höheren Ölpreis sowie dem Auslaufen der temporären Umsatzsteuersenkung, dürfte die Inflationsrate 2021 laut dem Sachverständigenrat der Bundesregierung im Jahresschnitt 2,1 % betragen, für das Jahr 2022 werden 1,9 % erwartet. Das Kieler IfW geht von einer Inflationsrate in Höhe von 2,3 % für 2021 aus. Als Hauptgrund nennen die Wissenschaftler jedoch keinen neuen Inflationstrend, sondern lediglich temporäre Sondereffekte. Weitere bereits bestehende Maßnahmen der Bundes-regierung (Kurzarbeitergeld, Überbrückungshilfen) wurden verlängert oder neu geschaffen. Die Europäische Zentralbank hat sich für 2021 bereits weitgehend festgelegt und hält mit ihrer expansiven Geldpolitik die Zinserwartungen weiterhin am Minimum. Im Dezember 2020 beschloss der Rat der EZB das Gesamtvolumen des Pandemie-Notfallankaufprogramme (PEPP) um 500 Milliarden Euro auf insgesamt 1.850 Milliarden Euro anzuheben. Der Arbeitsmarkt steht nach wie vor unter dem Eindruck der Corona-Pandemie und insbesondere die Zahl der Arbeitslosen verharrt weiter auf hohem Niveau. Nach der neusten Veröffentlichung der Bundesagentur für Arbeit beträgt die Arbeitslosenquote zu Beginn des Jahres 2021 6,3 % und liegt damit über den von den Volkswirten der Sparkassen Finanzgruppe (6,2 %) und dem IfW (5,9 %) vorhergesagten Zahlen. Durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen, wie Kurzarbeitergeld oder Aussetzung der Insolvenzpflicht, wurde ein Anstieg, zumindest vorerst, vermieden. Erst wenn die Überbrückungs- und Stützungsmaßnahmen auslaufen, wird sich zeigen, wie die Unternehmen die Krise überstanden haben. Auf den ersten Blick erholt sich die Wirtschaft im IHK-Bezirk Karlsruhe langsam vom Corona- Schock. Auf den zweiten Blick zeigt sich eine Spaltung der Konjunktur. Während Industrie und unternehmensnahe Dienstleistungen langsam wieder Tritt fassen, haben die neuerlichen Kontaktbeschränkungen und Schließungen bereits angeschlagene Branchen, wie den stationären Einzelhandel oder die Gastronomie, weiter in Bedrängnis gebracht. Die regionalen Investitions- und Personalplanungen erholen sich nur langsam.

5.2.2 Geschäftsentwicklung Abgeleitet aus der Bestandsentwicklung für das Jahr 2020 und unter Berücksichtigung der konjunkturellen Entwicklung rechnen wir mit einem weiteren kontinuierlichen Wachstum unseres Kundenkreditvolumens, insbesondere aus dem Darlehensgeschäft für Baufinanzierungen und Modernisierungen bei unseren Privatkunden. Im Einlagen- und Wertpapiergeschäft mit Privatkunden erwarten wir für das Jahr 2021 eine positiven Entwicklung. Vor allem auf Grund des schwierigen Zinsumfeldes gewinnen Wertpapieranlagen deutlich an Attraktivität. Im Geschäftsfeld der Firmen- und Gewerbekunden erwarten wir bei den Kundeneinlagen auf Grund des anhaltenden Niedrigzinsniveaus kein Wachstum. Bei der Bilanzsumme erwarten wir aufgrund der vorgenannten Entwicklungen im Kredit- und Einlagengeschäft für das Jahr 2021 ebenfalls einen Anstieg. Im Dienstleistungsgeschäft stellt die Einbindung der Verbundprodukte einen wesentlichen Baustein dar. Das Provisionsergebnis sehen wir gegenüber 2020 höher.

5.2.3 Finanzlage Aufgrund unserer vorausschauenden Finanzplanung gehen wir davon aus, dass auch im Prognosezeitraum die Zahlungsbereitschaft jederzeit gewährleistet ist und die bankenaufsichtlichen Anforderungen eingehalten werden.

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5.2.4 Ertrags- und Vermögenslage Vor dem Hintergrund der dargestellten Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung der Rahmenbedingungen erwarten wir für das Geschäftsjahr 2021 sich weiterhin seitwärts bewegenden Zinsen. Unterjährige Verwerfungen schließen wir dabei nicht aus. Unter diesen Prämissen erwarten wir in der Prognoserechnung einen Zinsüberschuss über dem Vorjahreswert. In 2021 rechnen wir ebenfalls mit einem über dem Vorjahr liegenden ordentlichen Aufwand. Voraussichtliche Entwicklung der bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren Vor dem Hintergrund des erwarteten Geschäftsverlaufs ergibt sich für das Jahr 2021 folgende Prognose der bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren:

Wachstum Forderungen an Privatpersonen: 3,5 % bis 4,5 % Cost-Income-Ratio: 77 % bis 78 % Gesamtaussage Das Ergebnis reicht nach unserer Vorausschau aus, um das für die Geschäfts- und Risikostrategie notwendige Kernkapital weiterhin selbst zu erwirtschaften. Unsere notwendige Ausstattung mit Eigenmitteln wird weiterhin über das erforderliche Maß hinaus gesichert sein. Aufgrund unserer vorausschauenden Finanzplanung wird die Zahlungsbereitschaft auch im Prognosezeitraum jederzeit gewährleistet sein. Nach unseren Prognoserechnungen sind die Risikotragfähigkeit und die Einhaltung aller aufsichtsrechtlichen Kennziffern im Prognosezeitraum durchgängig gegeben. Die weiteren Auswirkungen der Corona-Pandemie können die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung, hinsichtlich des Eintreffens der für die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren getroffenen Prognosen, negativ beeinflussen.

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BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Sparkasse Rastatt-Gernsbach, Rastatt

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Sparkasse Rastatt-Gernsbach (im Folgenden: Sparkas- se) bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrech- nung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, ge- prüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Sparkasse für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

. entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deut- schen, für Kreditinstitute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Sparkasse zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

. vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 Handelsgesetzbuch (im Folgenden: HGB) erklären wir, dass un- sere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlus- ses und des Lageberichts geführt hat. 47

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstim- mung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden: EU-APrVO) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verant- wortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vor- schriften von der Sparkasse unabhängig und haben unsere sonstigen deutschen Berufs- pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Art. 10 Abs. 2 Buchstabe f) EU-APrVO i. V. m. § 340k Abs. 3 HGB, dass alle von uns beschäftigten Personen, die das Ergebnis der Prüfung beeinflussen können, keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art. 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebe- richt zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 waren. Diese Sach- verhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Gan- zem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein ge- sondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir den aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar:

Bewertung von Forderungen an Kunden

a) Sachverhalt und Problemstellung

Das Kundenkreditgeschäft ist ein maßgebliches Geschäftsfeld der Sparkasse. Bei der Be- wertung einzelner Kundenforderungen ist das Adressenausfallrisiko des Kreditnehmers, d. h. insbesondere die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Kreditnehmer seinen vertraglichen Leistungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, sowie die Bewertung der ggf. vorliegenden Sicherheiten, maßgeblich. Die Bewertung dieser Forderungen beruht somit in einem hohen Maße auf den Einschätzungen und Annahmen des Vorstands der Sparkas- 48 se zu den genannten Sachverhalten. Die Unsicherheiten bei diesen Ermessensentschei- dungen sind aktuell insbesondere durch die Covid-19-Krise und ihrer ungewissen Dauer geprägt. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Einschätzung, ob das Geschäftsmodell der von der Krise betroffenen Kreditnehmer nur vorübergehend oder dauerhaft negativ beeinflusst ist bzw. angepasst werden kann, um eine Kapitaldienstfähigkeit in der Zukunft wieder sicherzustellen. Die genannten Punkte haben daher wesentliche Auswirkungen auf den Jahresabschluss, insbesondere auf die Ertragslage der Sparkasse. Für die Zwecke der Rechnungslegung sind insofern die Kreditprozesse zur Bewertung der Forderungen von besonderer Bedeutung. Die Bewertung von Forderungen an Kunden bedarf insoweit einer besonderen Befassung durch den Abschlussprüfer. b) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Bereits im Rahmen unserer vorgezogenen Prüfung der organisatorischen Pflichten haben wir die Ordnungsmäßigkeit der Kreditprozesse, u. a. die Früherkennungsverfahren für Kreditrisiken und den Forderungsbewertungsprozess, nachvollzogen. Die relevanten Kre- ditprozesse sowie die Ausgestaltung und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems bei der Bewertung der Kundenforderungen beurteilen wir regelmäßig auf Grundlage von Auf- bau- und Funktionsprüfungen.

Bei einer risikoorientiert - unter besonderer Berücksichtigung der Covid-19-Krise - vorge- nommenen bewussten Auswahl von Kreditengagements haben wir Einzelfallprüfungen vorgenommen und auf der Grundlage von Kreditunterlagen zu den wirtschaftlichen Ver- hältnissen die von der Sparkasse vorgenommene Beurteilung des kreditnehmerbezoge- nen Adressenausfallrisikos sowie auf Basis von Objektunterlagen die Bewertung der Kre- ditsicherheiten bei ausfallgefährdeten Forderungen nachvollzogen. c) Verweis auf weitergehende Informationen

Weitere Informationen und Erläuterungen sind in den Anhangangaben zu den Bilanzie- rungs- und Bewertungsmethoden sowie zu den Beständen zum Bilanzposten Aktiva 4 ent- halten. Darüber hinaus verweisen wir auf die Darstellungen und Erläuterungen im Lagebe- richt (Abschnitte 2.4.2, 2.5.1 und 4.2.1.1).

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter (Vorstand) und des Aufsichtsorgans (Verwal- tungsrat) für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Der Vorstand ist verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deut- schen, für Kreditinstitute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entspre- 49

chendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse vermittelt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten und unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses ist der Vorstand dafür verantwortlich, die Fä- higkeit der Sparkasse zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Wei- teren hat er die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür ver- antwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Ge- gebenheiten entgegenstehen.

Außerdem ist der Vorstand verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insge- samt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse vermittelt sowie in allen wesentli- chen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutref- fend darstellt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnah- men (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu er- möglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozes- ses der Sparkasse zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des La- geberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahres- abschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - fal- schen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresab- schluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünfti- gen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Insti- 50 tut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets auf- deckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lagebe- richts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

. identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbe- absichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße be- trügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irre- führende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

. gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevan- ten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vor- kehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gege- benen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

. beurteilen wir die Angemessenheit der vom Vorstand angewandten Rechnungsle- gungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der vom Vorstand dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

. ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des vom Vorstand ange- wandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsi- cherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeut- same Zweifel an der Fähigkeit der Sparkasse zur Fortführung der Unternehmenstätig- keit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsi- cherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres 51

Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Ge- gebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Sparkasse ihre Unternehmenstätig- keit nicht mehr fortführen kann.

. beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresab- schlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde lie- genden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsäch- lichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse vermittelt.

. beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Geset- zesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Sparkasse.

. führen wir Prüfungshandlungen zu den vom Vorstand dargestellten zukunftsorientier- ten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungs- nachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben vom Vorstand zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zu- grunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unver- meidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit dem Verwaltungsrat unter anderem den geplanten Umfang und die Zeit- planung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber dem Verwaltungsrat eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Un- abhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihm alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutz- maßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit dem Verwaltungsrat erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Be- richtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungs- sachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sach- verhalts aus. 52

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Art. 10 EU-APrVO

Wir sind nach § 30 Abs. 2 Satz 2 Sparkassengesetz für Baden-Württemberg i. V. m. § 340k Abs. 3 Satz 1 HGB gesetzlicher Abschlussprüfer der Sparkasse.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem Prüfungsbericht nach Art. 11 EU-APrVO in Einklang stehen.

Von uns beschäftigte Personen, die das Ergebnis der Prüfung beeinflussen können, haben folgende Leistungen, die nicht im Jahresabschluss oder im Lagebericht angegeben wur- den, zusätzlich zur Abschlussprüfung für die Sparkasse erbracht:

. Prüfung gemäß § 89 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) . Prüfung im Zusammenhang mit der Kostenumlage der Bundesanstalt für Finanz- dienstleistungsaufsicht für den Aufsichtsbereich Wertpapierhandel gemäß § 16j Abs. 2 Satz 2 des Gesetzes über die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Finanz- dienstleistungsaufsichtsgesetz - FinDAG)

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Peter Wöhrle.

Stuttgart, den 23. April 2021

Sparkassenverband Baden-Württemberg Prüfungsstelle

Wöhrle Wirtschaftsprüfer

53 Weitsicht Verantwortung Vorsorge

76437 Rastatt, Kaiserstr. 37 76402 Rastatt, Postfach 1244 Telefon (07222) 384-0 Telefax (07222) 384-295 www.spk-rastatt-gernsbach.de [email protected]

Handelsregister-Nr. HRA 521126 eingetragen beim Amtsgericht Mannheim