B A L L U N G S R Ä U M E MARKTPOTENZIAL Der harte Wettbewerb in den Ballungsräumen In den grossen Städten und Agglomerationen < 1% 3 % des Mittellandes sowie in der Nord- und in der < 1 % 3 % 17 % < 1 % Zentralschweiz stehen die Banken in einer harten BS 13 % Konkurrenz zueinander. Die «Schweizer » 32 % 52 % hat untersucht, wer die grössten Markt anteile 80% hat und wo die Finanzinstitute ihre grössten BS 15 % Wachstumschancen sehen. 1 % 16 % Von René Maier, Gérard Moinat und Matthias Niklowitz < 1% 1 % BL 14 % BL 30 % 20 % 49 % 54 %

Ständige Wohn- bevölkerung BEVÖLKERUNG nach Kantonen STAND UND PROGNOSE

1 750 000

1 500 000 ZH BE 1 250 000 17 % 26 % 15% 16 % 14 % 1 000 000 BE 22% BE 1 % 20% 27 % 750 000 42%

AG 500 000

LU 250 000 BL BS ZG 0 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035

Quelle: Bundesamt für Statistik/Prognose gemäss «hohem» Szenario BR-00-2010, 2010–2035

10 AUGUST 2015 | SCHWEIZER BANK MARKTPOTENZIAL BALLUNGSRÄUME

BANKENRANKING IN DEN KANTONEN 25 % 27% 18 % AG, BE, BL, BS, LU, ZG, ZH 28% In Milliarden Franken Hypotheken Spargelder 5 % AG 01 UBS + 02 CS 134 93.5 13 % 14 % 1460.2 Bilanzgrösse in Milliarden Franken 23% 21 % 22 % 7% 55 Anzahl Geschäftsstellen < 1 % < 1% 4 % 5 % 03 Raiffeisen 55.1 42.6 < 1 % 185.7 ZH 34 % 318 43 % 33 % 04 Postfi nance 2.4 86.8 28% 50% 118.8 19 05 Zürcher KB 71 45.6

158.4 97 06 Basler KB 23.8 15.1 ZH AG 42.9 18 07 Bank – – keine Angaben 40.8 36 08 Luzerner KB 20.8 14.5

ZG 29.4 20% 26 1 % 16 % < 1 % 09 Berner KB 18.9 17.3 LU < 1 % ZG 11 % 27.1 69 23% 22 % 10 Valiant 17.5 16.4 56 % 51 % 25.3 67 11 Baselland KB 16.7 10.5

21.8 24 20 % 20 % 12 NAB 18.9 8.3 11 % 9 % 21.9 LU 13 % 33 < 1 % 13 % 13 Aargauer KB 17.5 9.9 43 % 19 % 51 % 22.9 31 14 Zuger KB 10.8 9.1

13.8 HYPOTHEKARMARKTANTEILE 14

SPARGELDER Quelle: Gemäss Instituten, Grossbanken gemäss SNB/ Migros Bank k.A. Gezeigte Daten: Total der Hypothekarforderungen / Verpfl ichtungen in Spar- und Anlageform in den 7 defi nierten Kantonen in Milliarden CHF. Kantonalbank Postfi nance Raiffeisen Portraits der einzelnen Banken ab Seite 13 Grossbanken Valiant NAB

Quellen: Alle Angaben gemäss Instituten, Grossbanken gemäss SNB / Migros Bank macht keine Angaben. Gezeigte Daten: Marktanteile der Hypothekarforderungen / Verpfl ichtungen in Spar- und Anlageform der grössten Banken in den Regionen untereinander (Postfi nance: auch Zahlungsverkehrs- und Vorsorgekonti sind enthalten). Hinweise: Die Kantonalbanken weisen ihre Exposures innerhalb und ausserhalb der Kantonsgrenzen nicht aus. Des- halb werden Hypothekarforderungen und Verpfl ichtungen in Spar- und Anlageform den Heimkantonen zugerechnet. SCHWEIZER BANK | AUGUST 2015 11 BALLUNGSRÄUME MARKTPOTENZIAL

Mit der zunehmenden Digitalisierung des Zahlungsverkehrs und den Online- Angeboten verändert sich das Kunden- verhalten grundlegend .

as Schweizer Mittelland ist sehr dicht besie- Hypothekarkrediten, die der Hauptertragspfeiler von Retail- delt. Ein Raumarchitektur-Projekt skizzierte banken sind. Das Hypothekarvolumen nahm laut Schwei- schon Ende der 1990er-Jahre eine Agglome- zerischer Nationalbank (SNB) 2014 um 3,6 Prozent zu und rationsstadt, die sich auf der Achse zwischen lag Ende 2014 gesamtschweizerisch bei 900,9 Milliarden Bern und Zürich ausdehnt. Im Kanton Zü- Franken. Die Nachfrage dürfte aufgrund der tiefen Zinsen Drich und im Aargau ist die Bevölkerung seither weiter ra- weiterhin gross bleiben. sant gewachsen, im Kanton Bern moderater. Den Bernern Noch fnden die lokal tätigen Banken grossen Zuspruch wäre es gewiss nicht geheuer, würden sie als «Zürich-West» in ihren Regionen. In den von der «Schweizer Bank» be- wahrgenommen werden. Die Aargauer gehen wohl schon trachteten Ballungsräumen (AG, BE, BL, BS, LU, ZG, ZH) etwas entspannter mit dem Wachstum der Zürcher Agglo- dominieren die Kantonalbanken beim Hypothekarge- meration um, weil der Kanton von positiven wirtschaftli- schäft insgesamt deutlich vor den beiden Grossbanken chen Efekten durch die Nähe zu Zürich proftiert. UBS und sowie den Raifeisenbanken. Die Mit der Bevölkerungszunahme stösst inzwischen die Kantonalbanken haben auch im Bereich der Verpfich- Mobilität – ungeachtet der kulturellen Befndlichkeiten in tungen in Spar- und Anlageform (exklusive Depotkonten) den Regionen – trotz Ausbau des öfentlichen Verkehrs und insgesamt die Nase vorn, gefolgt von Postfnance, den des Strassennetzes immer wieder an ihre Grenzen. Die Zer- Grossbanken und den Raifeisenbanken. siedelung (arbeiten in der Stadt, wohnen auf dem Land) ist Die Kantonalbanken sind auch einzeln in ihren Heim- mittlerweile zum raumplanerischen Problem geworden. märkten tonangebend: Ausser im Kanton Bern dominieren Das Motto für die Zukunft lautet jetzt: Verdichtetes Bauen sie in den sieben Kantonen den Hypothekarmarkt volu- in den Städten und in den nahen Agglomerationen statt menmässig. Diese Dominanz der Kantonalbanken ist auch Zersiedelung in den ländlichen Gebieten. nach dem Kriterium Kundengelder bemessen augenfällig. Nimmt man in der Betrachtung der Deutschschweizer Allerdings ist dieses Kriterium mit gewissen Unschärfen Ballungszentren zu den Kantonen Zürich, Bern und Aar- befrachtet, da sich die Grossbanken über ihre Engagements gau noch Basel (Stadt und Land) sowie die Zentralschwei- pro Kanton ausschweigen und die SNB nur die Verpfich- zer Stände Luzern und Zug hinzu, so umfasst dieses hier tungen in Spar- und Anlageform beider Grossbanken ge- analysierte Gebiet rund vier Millionen Menschen – also meinsam pro Kanton ausweist. knapp die Hälfte aller Einwohner der Schweiz. Dabei ist die demografsche Entwicklung markant (vgl. Grafk S. 10): Chancen für Regionalbanken Beispielsweise nahm die Bevölkerung im Kanton Zürich Mit der zunehmenden Digitalisierung des Zahlungsverkehrs von 1994 bis 2014 von 1,175 Millionen auf 1,44 Millionen und den Online-Angeboten verändert sich das Kundenver- Einwohner zu (22,5 Prozent), im Aargau von 529 000 auf halten gerade im Retailbanking grundlegend. Entscheidend 643 000 (21,5 Prozent). Im Kanton Bern hingegen wuchs wird immer mehr die Allzeit- und Über all-Verfügbarkeit die Bevölkerung in den letzten 20 Jahren mit 5,8 Prozent personalisierter Angebote zu einem angemes senen Preis. deutlich weniger. Bis 2025 sagen die Bevölkerungsprogno- Gut informierte Kunden, die Vergleiche unter den Anbie- sen für Zürich ein Wachstum auf 1,62 Millionen Einwohner tern anstellen, sanktionieren ungenügende Angebote und (12,7 Prozent) voraus, für den Aargau auf 730 000 (13,5 Pro- sind schneller wechselbereit. Die Technologie-afne Ge- zent) und für Bern auf 1,07 Millionen (6,8 Prozent). neration Y wird ab 2020 die Mehrheit sein. «Digitali sierte Wo es ein starkes Bevölkerungswachstum gibt, eröfnet Kundenzentrierung ist die Kernkompetenz der Zukunft», sich auch ein Kundenpotenzial für Banken und Finanz- sagt Bernard Koye, Leiter des Schweizerischen Instituts für dienstleister: Die Bautätigkeit und das Gewerbe forieren Finanzausbildung (SIF) an der Kalaidos-Fachhochschule in und damit die Vergabe von Firmen- und insbesondere Zürich. Regionale Grenzen werden dadurch gesprengt. Der

12 AUGUST 2015 | SCHWEIZER BANK MARKTPOTENZIAL BALLUNGSRÄUME 14 BANKEN IM VERGLEICH 01 02

UBS CREDIT SUISSE

UBS bedient jeden dritten total 1,7 Millionen Schweizer Haushalt Privatkunden in der Schweiz 157 Filialen im Marktgebiet, 80 Filialen im Marktgebiet, insgesamt über 300 Filialen insgesamt 204 Filialen

DIFFERENZIERUNGS MERKMALE DIFFERENZIERUNGS MERKMALE u Grösste Universalbank der Schweiz u integriertes Geschäftsmodell, Expertise einer globalen Bank u 4 700 Mitarbeiter mit Kundenkontakt u breites Dienstleistungsangebot und verbreitete lokale Präsenz WACHSTUMSPOTENZIAL WACHSTUMSPOTENZIAL u gesättigter Markt mit starker Konkurrenz u Schweiz bleibt strategischer Schwerpunkt u durch führende Position im Privatkundengeschäft überzeugt, u starke Marktposition und segmentsübergreifende dass der jüngst starke Trend fortgesetzt werden kann Zusammenarbeit wird eingesetzt, um Grössenvorteile zu erzielen u Entwicklungen in der Digitalisierung bieten Wachstumschancen CHANCEN DER REGIONALISIERUNG CHANCEN DER REGIONALISIERUNG u landesweite Präsenz ermöglicht engen Kontakt mit Kunden und u starkes Filialnetz und dezentrale Struktur neue Geschäftschancen über Kundensegmente hinweg zu erkennen

03 04

RAIFFEISEN POSTFINANCE

Im AG ähnlich viele Kundengelder jeden vierten Franken an Kunden- wie die lokale Kantonalbank geldern in Ballungsräumen Raiffeisen finanziert jede 15 000 neue Kunden im ersten achte Hypothek im Marktgebiet Quartal 2015

DIFFERENZIERUNGS MERKMALE DIFFERENZIERUNGS MERKMALE u vertrauenswürdige Marke mit hoher Reputation u Nummer eins im schweizerischen Zahlungsverkehr u Genossenschaftsmodell mit Erlebnissen für Mitglieder u einfache Angebote für den täglichen Umgang mit Geld WACHSTUMSPOTENZIAL CHANCEN DER REGIONALISIERUNG u qual. Strategie: i.e. in Agglomerationen mit tiefen Marktanteilen u schweizweites Finanzinstitut ohne Regionalisierungsstrategie CHANCEN DER REGIONALISIERUNG INTEGRATION DIGITALISIERUNG IN DAS GESCHÄFT u zentral soll bearbeitet werden, was Skaleneffekte ermöglicht u Ausbau und Erweiterung digitales Leistungsangebot und die direkte Kundenbeziehung vor Ort nicht beeinträchtigt als wichtiger Teil der Strategie u Innovationsleaderin im digitalen Zahlungsverkehr INTEGRATION DIGITALISIERUNG IN DAS GESCHÄFT u will im Mobile Payment weiterhin eine führende Rolle spielen u Online-Beratung mit Beraterauswahl und Terminvereinbarung

SCHWEIZER BANK | AUGUST 2015 13 BALLUNGSRÄUME MARKTPOTENZIAL

05 06 07

ZÜRCHER KB MIGROS BANK

ZKB hält jeden dritten Spar- fast jeder dritte Stadtbas- Nummer drei im Schwei- franken im Kanton Zürich ler Sparfranken bei BKB zer Privatkreditmarkt 4 von 10 Hypothekar- 2 von 3 Hypothekenfran- 528 000 Kunden in den franken in Zürich von ZKB ken im Kanton von BKB Ballungszentren

DIFFERENZIERUNGS MERKMALE DIFFERENZIERUNGS MERKMALE DIFFERENZIERUNGS MERKMALE u Universalbank mit regionaler Verankerung u unabhängige Beratung (Weitergabe Retros, u genossenschaftliche Wurzeln: keine und internationaler Vernetzung Best-in-Class-Ansatz, Zertifizierung der Berater) Gewinnmaximierung u günstige und unkomplizierte Produkte WACHSTUMSPOTENZIAL WACHSTUMSPOTENZIAL u beschränkt; Margendruck bleibt bestehen u Synergiepotenzial zwischen Handel, Gross- WACHSTUMSPOTENZIAL kunden- und Kreditgeschäft u qualitatives Wachstum ist vorrangig CHANCEN DER REGIONALISIERUNG u Affluent- und Kreditgeschäft (mittlere KMU) u Stärkung persönlicher, lokaler Beratung CHANCEN DER REGIONALISIERUNG CHANCEN DER REGIONALISIERUNG u regionale Organisation: Vorteil lokaler Nähe INTEGRATION DIGITALISIERUNG u Hohe Marktdurchdringung durch Bündelung u national tätige Bank: erlaubt, gewisse u Stärkung Online- und Mobile-Banking-Kanäle der Kräfte auf Basel und Region Geschäfte zentral zu erbringen

physische Kontakt mit Kunden in Filialen dient künftig in düster: Wenn die Zinsen dereinst wieder deutlich steigen, erster Linie der Beratung bei komplexeren Bankgeschäften können schlank aufgestellte Banken und Finanzdienstleis- im Kredit- und Anlagebereich. ter aufgrund ihrer besseren Kostenstrukturen – sie streben «Wir wissen, wie scharf Sie darauf sind, mit ihrem Banker maximal 40 Prozent Personalkostenanteil an – mit besseren auch an einem Samstagmorgen sprechen zu können», Konditionen auf Kundensuche gehen. hiess es in einem Fernsehwerbespot, den die britische Bar- clays Bank in den 1980er-Jahren verbreiten liess. Im Spot Lokal denken und handeln versuchte eine Meute von Menschen, sich mit einem Filialen wird es weiterhin geben. Ältere, wohlhabende Kun- Rammbock Zugang zu einer Bankfliale zu verschafen, um den mögen sie. Ebenso das nahe Kleingewerbe, das Kredite die wichtigen Bankgeschäfte mit einer lebendigen Person braucht und abends den Bargeldbestand zu Fuss in die zu besprechen und nicht über eine Maschine abwickeln zu Filia le transferiert. Das Problem der nicht nachhaltigen müssen, wie die Bank damals argumentierte. Kostenstrukturen wird dadurch aber nicht gelöst. Einige Diese Zeiten sind längst vorbei. Gemäss den Statistiken Banken überlegen sich die Einrichtung von ein, zwei der SNB hat sich die Zahl der Bankflialen in der Schweiz «Flagship»-Filialen für komplexe Transaktionen und eine seit dem Höchststand von 1990, als es rund 4300 Geschäfts- Reduktion des Kleinflialnetzes auf Automaten-Zweigstel- stellen gegeben hat, auf 2463 (2014) fast halbiert. Der Sie- len. Vorbilder dafür gibt es im Ausland: Die Commerzbank geszug der Bancomaten, des E-Banking und des neuen beispielsweise will in Deutschland ihre Sruktur auf solche Mobile Banking hat dazu geführt, dass die Zahl der Filialen Flagship- und Satellitenflialen umbauen. Banken wie die mit 2 bis 3 Prozent pro Jahr sinkt. Hinzu kommt, dass etliche Odeabank (Türkei), Capitec (Südafrika) oder ING (Nieder- Kredit- und Auslandsgeschäfte, für welche bis vor kurzer lande) experimentieren mit Filialen-Designs, die eher an Zeit ausschliesslich Bankflialen zuständig waren, von klei- Boutiquen oder Telecom-Shops erinnern. nen Fintech-Start-ups attackiert werden. «Eine rein strukturelle Anpassung ohne kulturellen Fit Für die «alten» Banken ist dieser Trend unvorteilhaft: oder eine strategische Neuausrichtung ohne die entspre- Denn margenstarke Geschäfte sind weg, und die Kosten chenden Strukturen wird nicht optimal auf den Boden kom- der Filialen bleiben hoch. Die Kosten einer Online-Trans- men», sagt Bernhard Koye. Zu den Strukturen zählt die lo- aktion liegen im niedrigen Rappen-Bereich, die eines Filial- kale und regionale Wirtschaft. Wenn diese eingebunden besuchs im zweistelligen Franken-Bereich. Auch die Aus- wird, stützt das auch ein lokales Filialnetz. Laut Koye betrei- sichten für die herkömmlichen Geschäftsmodelle sind ben beispielsweise einige Volksbanken in Deutschland

14 AUGUST 2015 | SCHWEIZER BANK MARKTPOTENZIAL BALLUNGSRÄUME

08 09 10

LUZERNER KB VALIANT

Luzerner halten 53 % des Eigenmittel-Deckungs- rund 40 000 bzw. 10 % Aktienkapitals (Free Float) grad bei 240 Prozent der KMUs sind Kunden

2 ca. /3 Luzerner und jede neun mobile Bankfilialen total 83 Geschäftsstellen, zweite Firma als Kunden in einem LKW 67 davon im Marktgebiet

DIFFERENZIERUNGS MERKMALE DIFFERENZIERUNGS MERKMALE DIFFERENZIERUNGS MERKMALE u auf spezifische Bedürfnisse ausgerichtete u Low-Risk-Strategie: «Sicherheit vor Risiko» u einfache Produkte und schlanke Prozesse Produkte, Dienstleistungen (Service-Paket Privi- u im «BILANZ»-Private-Banking-Rating seit dem WACHSTUMSPOTENZIAL leg 50; Leistungskonzept Unternehmerbank) Start 2009 als einzige Bank immer mit Medaillenplatz u Kundengelder jährlich um rund 3 % steigern WACHSTUMSPOTENZIAL WACHSTUMSPOTENZIAL u Ausleihungen jährlich um rund 2 % steigern u grösstes Potenzial im Private Banking u seit 20 Jahren kontinuierliches Wachstum CHANCEN DER REGIONALISIERUNG und im nationalen Firmenkundengeschäft in verdaubaren Schritten u in einzelnen Kantonen zu wenig bekannt u kotiert und seit 2012 ohne Staatsgarantie INTEGRATION DIGITALISIERUNG INTEGRATION DIGITALISIERUNG u Digitalisierung hilft, interne Prozesse zu CHANCEN DER REGIONALISIERUNG u auf allen Kanälen einheitliches Erlebnis vereinfachen und Abläufe zu beschleunigen u 63 000 Aktionäre zu ca. 90 Prozent in BE/SO

dereinst die Filialen aufsuchen werden, wenn es um solche Filialen wird es weiter- Geschäfte geht. Insofern sind Investitionen in Zweigstellen auch Investitionen in die Zukunft – unter Annahme stabil hin geben. Ältere, bleibender Gewohnheiten. Demgegenüber stehen die Online-Plattformen, vor allem wohlhabende Kunden auch jene der jungen Fintechs. Allerdings sind diese keine Selbstläufer, wie die Analysten der Deutschen Bank erklären: mögen sie. Ebenso das Solche mobilen Banken müssten «Walled Gardens» errich- ten, um die Kunden möglichst lange auf ihren eigenen Platt- nahe Kleingewerbe. formen zu halten und diese mit selbstentwickelten und/oder hinzugekauften bzw. einlizenzierten Diensten zu versorgen.

Photovoltaikanlagen und legen so den Fokus auf Nachhal- Differenzierung wird entscheidend sein tigkeit in der Nachbarschaft. Auch die Teilnahme an lokalen Hier liegt eine grosse Chance für Regionalbanken. Bisher Business-Netzwerken oder deren Initiierung zählt zu den haben sich die Fintechs vor allem darauf konzentriert, nach Möglichkeiten, die Bedeutung der Bank für die potenzielle, US-Vorbild Einzellösungen zu entwickeln. Der Blick für das lokale Kundschaft aufrechtzuerhalten und zu fördern. In Grosse und Ganze, den beispielsweise die aufstrebenden diesem Zusammenhang kann auch eine Crowdfunding- Online-Banken aus China beibehalten, fehlt im Westen Plattform (Kredite aus der Region, vor allem auch für die lo- teilweise. «Bei einem raschen Vorgehen besteht das Risiko, kalen Unternehmen) sowohl für die Bank als Vermittlerin dass viele Investitionen in Prototypen getätigt werden, die als auch für KMUs und die Anleger interessant sein. nicht marktfähig werden», sagt Koye. «Andererseits kann Ofen ist, ob für die Banken solche graduellen Verbesse- man jetzt auch mit Prototypen den Marktgang wagen und rungen ausreichen, um auch in Zukuft bestehen zu kön- bewusst die bisherige Kultur der Perfektion brechen.» Kul- nen. Die jungen Menschen nehmen die neuen Trends am turell helfe beides, die Regionalbanken agiler zu machen. schnellsten auf, und sie benötigen noch keine komplexe- Klar ist, dass es angesichts der fortschreitenden Digitalisie- ren Beratungen, weil es zu früh ist für Hypothekarkredite rung des Bankgeschäfts und der zunehmenden Regulie- oder KMU-Finanzierungen. Regionalbanken, die auf Fili a- rungsdichte für kleinere, regional tätige Finanzinstitute im- len setzen, gehen davon aus, dass die jungen Menschen mer schwieriger werden wird, im harten Wettbewerb gegen

SCHWEIZER BANK | AUGUST 2015 15 B A L L U N G S R Ä U M E MARKTPOTENZIAL

11 12

AARGAUISCHE KANTONALBANK

2 Jeder fünfte Sparfranken hält /3 der Sparfranken in ZG und 2 im Kanton liegt bei AKB fi n a n z i e r t c a . /3 der Hypotheken fi nanziert fast jede mehr als jede dritte Bankfi liale vierte Hypothek im Kanton im Kanton ist von der Zuger KB

DIFFERENZIERUNGS MERKMALE DIFFERENZIERUNGS MERKMALE u Nähe zum Kunden, dichtes Filialnetz u ganzheitliche Beratung in Bezug auf die individuelle Lebensphase u langjährige Beziehungen Bank/Kunde WACHSTUMSPOTENZIAL u Sicherheit (Staatsgarantie) u Konzentration auf Wirtschaftsregion Zug und nicht ausserhalb WACHSTUMSPOTENZIAL CHANCEN DER REGIONALISIERUNG u intakt und gut: Aargau ist ein attraktiver Wohnkanton u Region Zug ist wirtschaftlich sehr stark und bietet gute Chancen CHANCEN DER REGIONALISIERUNG INTEGRATION DIGITALISIERUNG u Die AKB ist regional breit und gut verankert u neue IT-Plattform 2013, um digitaler Entwicklung Rechnung zu tragen INTEGRATION DIGITALISIERUNG u Geschäfts- als auch Privatkunden-E-Banking-Zugriff u Online-Trading-Plattform sowie E-Banking mittels Mobile Banking App auf Dienstleistungen via Smartphone u zusätzliche Schritte sind geplant u E-Banking-Strategie bringt weitere Neuerungen

13 14

BASELLANDSCHAFTLICHE KB NEUE AARGAUER BANK

554 Mio. Franken E-Hypothek; 50 % der Privatpersonen und durch Swissquote vertrieben KMUs im Aargau sind Kunden 24 Niederlassungen, 1 Kunden- fi nanziert jedes vierte Objekt center und 1 Mobile Bank im Aargau

DIFFERENZIERUNGS MERKMALE DIFFERENZIERUNGS MERKMALE u Reputation: keine Skandale (USA), keine Bussen und Gerichtsfälle u zertifi zierte Berater: d.h. konsistente Beratungsqualität mit hoher u erste Bank mit Onlinehypothek/Crowdfunding/Erdbebenversicherung Anlagekompetenz; «BILANZ»-Auszeichnung zum vierten Mal in Folge WACHSTUMSPOTENZIAL WACHSTUMSPOTENZIAL u traditionelle Distribution entsprechend BIP-Wachstum u im Wirtschaftsgebiet AG überdurchschnittlich hoch u Zuwanderungskanton: schweizweit einer der attraktivsten CHANCEN DER REGIONALISIERUNG Wohn- und Wirtschaftskantone u Vertrieb regional, Digital-Tools schweizweit in Zieldienstleistungen CHANCEN DER REGIONALISIERUNG INTEGRATION DIGITALISIERUNG u regionale Universalbank, bei der man alles aus einer Hand erhält u Das Geschäftsmodell basiert auf vier Pfeilern: Orientierung am Kundenverhalten, Omni-Channeling, Prozess-Management mit INTEGRATION DIGITALISIERUNG integralem Regelwerk und Partner-Management u mit NABHOME führendes Immoportal im Aargau ALLE BILDER: ZVG

16 AUGUST 2015 | SCHWEIZER BANK MARKTPOTENZIAL BALLUNGSRÄUME

die überregionalen Banken und gegen die Grossbanken so- wie gegen die Fintechs auf technologischer Ebene zu beste- Die Regionalbanken hen. UBS etwa beurteilt den Markt in den Ballungszentren bei starker Konkurrenz als generell gesättigt. sehen ihr Wachs- Die Grossbank setzt mit ihren Plattformen auf eine «ge- samtheitliche Multikanalstrategie mit erstklassigem Kun- tumspotenzial in der denerlebnis». Einerseits zeichnet sie sich aus durch innova- tive digitale Lösungen wie etwa die jüngst lancierte P2P-App starken regionalen «Paymit», anderseits durch ein dichtes Filialnetz (157 in den betrachteten Kantonen) mit starker lokaler Veranke- Verankerung sowie in rung und einem grossen Pool an Expertenwissen in allen Regionen. Die grösste Universalbank der Schweiz bedient schnellen und kurzen mit einem lückenlosen Angebot über das ganze Finanz- spektrum (Sparen, Anlegen, Vorsorge) jeden dritten Haus- Entscheidungswegen. halt, fast die Hälfte aller Schweizer Unternehmen und jede dritte Privatperson. Auch stark vertreten mit einer Multika- nal-Strategie ist die Credit Suisse im defnierten Marktge- biet, insbesondere, wenn man die Tochtergesellschaft kundengeschäft und Kreditgeschäft mit mittleren Firmen Neue Aargauer Bank (NAB) hinzuzählt. Weitere überregio- als Schlüssel für Zusatzgeschäfte im Anlagebereich noch nal tätige Banken wie Postfnance und Migros Bank zeich- mehr nutzen und das Geschäft mit Afuent-Kunden aus- nen sich ebenfalls durch starke Online-Strategien und in- bauen. novative digitale Angebote aus. Bei Valiant sieht man bei den KMUs grosses Potenzial, Auch die Kantonalbanken, die Raifeisenbanken, NAB und die NAB vertraut auf den Aargau als einem der attrak- und Valiant verfolgen Multikanal-Strategien und bieten tivsten Wohn- und Wirtschaftsgebiete schweizweit sowie Mobile-Apps im Zahlungsverkehr und teilweise Online- auf die starke Zuwanderung. Die Hypotheken (NAB, ZKB) an. In erster Linie sehen diese sieht das grösste Wachstumspotenzial im Bereich Private Banken ihr Wachstumspotenzial aber in der starken regio- Banking sowie im nationalen Firmenkundengeschäft. nalen Verankerung und Marktdurchdringung sowie in den Die Berner Kantonalbank weist darauf hin, dass das schnellen und kurzen Entscheidungswegen. Eine wichtige Wachstumspotenzial aufgrund tiefer Zinsen und Negativ- Rolle wird zweifellos eine vertrauenswürdige Marke mit zinsen vorderhand gebremst ist. Dies betrefe nicht nur die hoher Reputation spielen. Bankbranche, sondern die ganze Gesellschaft (u.a. wegen Die Diferenzierung allein über die ausgesprochene der Negativzinsen auf Pensionskassen-Geldern). Aufgrund Kundennähe, eine starke regionale Verankerung sowie der Zinssituation seien Prognosen schwierig, merkt Postf- Kontinuität und Sicherheit als verlässlicher Partner für die nance an. regionale Wirtschaft wird aber in Zukunft kaum mehr ge- nügen, um die Bankkunden von morgen zu gewinnen. Mit Gehen die Regionalbanken unter? erstklassiger Beratung durch zertifzierte Berater möchten Ohne Zweifel: Die Herausforderungen für die Banken sind sich indes die meisten Institute etablieren. Um sich erfolg- gross. Und dass Digitalisierung künftig im Banking eine reich zu diferenzieren, müssen sich die Banken aber durch wichtige Rolle spielen wird, ist unbestritten. Die Frage ist, ob spezielle, transparente Angebote hervorheben. Die Basler Banken «die frmeninterne Kultur und die frmenexternen Kantonalbank beispielsweise bietet nach eigenen Angaben Rahmenbedingungen eines immer schneller, digitaler und «vollständig unabhängige Beratung» an. Diese beinhaltet dif erenzierter werdenden Wettbewerbs zusammenbrin- unter anderem unaufgeforderte Weitergabe von Retrozes- gen», wie es Andreas Dietrich von der Hochschule Luzern sionen und einen Best-in-Class-Ansatz. Valiant geht in der im IFZ Retail Banking Blog ausgedrückt hat. Aus der Fin- Kundenbetreuung noch einen Schritt weiter und schaft tech-Branche gibt es Stimmen, die den Regionalbanken ein sprichwörtliche Kundennähe durch Besuche bei den Kun- baldiges Ende voraussagen. Die Schweiz sei zu klein für ein den zuhause und im Betrieb, wenn das gewünscht wird. Bankennetz von dieser Grösse. Zudem wolle der Kunde von morgen lieber eine gute Plattform statt eine schöne Filiale in Grenzen des Wachstums der Nähe. Und weil innovative Online-Plattformen teuer Es erstaunt nicht, dass UBS die Wachstumschancen in den sind, müssten sich die kleineren Ins titute zusammenschlies- disruptiven Entwicklungen in der Digitalisierung sieht. sen, wenn sie nicht in einem grös seren Marktteilnehmer Derweil setzt Raifeisen nach wie vor auf die Strategie des aufgehen wollen. qualitativen Wachstums. Insbesondere in urbanen Agglo- Wer Skalenefekte nutzen kann, ist auf jeden Fall im Vor- merationen mit verhältnismässig tiefen Marktanteilen be- teil. Aber auch eine strategische Diferenzierung kleiner steht für die Genossenschaft noch grosses Potenzial. Quali- Banken wird in den kommenden Jahren den Unterschied tatives Wachstum ist auch für die Migros Bank vorrangig. ermöglichen und Chancen eröfnen, um vom Kundenpo- BKB will das Synergiepotenzial zwischen Handel, Gross- tenzial proftieren zu können.

SCHWEIZER BANK | AUGUST 2015 17