ZENTRALBLATT DER BAUVERWALTUNG VEREINIGT MIT ZEITSCHRIFT FÜR BAUWESEN MIT NACHRICHTEN DER REICHS- U. STAATSBEHÖRDEN • HERAUSGEGEBEN IM PR. FINANZMINISTERIUM SCHRIFTLEITER: DR.-ING. NONN UND DR.-ING. e.h. GUSTAV MEYER , DEN 31. OKTOBER 1934______54. JAHR GANG, HEFT 44 Alle Rechte Vorbehalten.

DER -KANAL VORBEMERKUNG DER SGHRIFTLEITUNG. E in Beispiel, wie die Technik durch die schöpferisch belebende Kraft des Nationalsozialismus neu be­ fruchtet wird, bietet die Darstellung des Oderstrombaudirektors F ra n ziu s, der seinerzeit mit einer Denkschrift an den Führer und unterstützt durch den schlesischen Gauleiter und Ober Präsidenten Helmuth B rückner er­ reichte, daß der vom kleinlichen Wirtschafte- und Parteiinteresse bis dahin bekämpfte Plan des Adolf Hitler- Kanals endlich zur Ausführung kommen konnte. Dieser Kanal verbindet bisher vom Verkehr abgeschlossene Teile des Industriegebietes m it der schißbaren oberen Oder. Damit ist der seit vielen Jahren tobende unfruchtbare K am pf um die Milderung der Verkehrsferne dieses Grenzgebietes beendet, und damit sind nach langen Zeiten wirtschaftlicher Verkümmerung neue Lebensbedingungen für die gesamte oberschlesische Industrie geschaffen. Durch eine unnatürliche Grenzziehung und durch ungeeignete wirtschaftliche Maßnahmen vor der Macht­ ergreifung war diese Industrie nahezu zum Erliegen gebracht worden, während Polen in seinen neuen Grenz­ gebieten mit größten Mitteln eine starke Belebung erreichte. ■— Der dadurch schwelende Zwiespalt in der Grenz­ bevölkerung wird durch die nun eingeleilete Neubelebung des deutsch gebliebenen Oberschlesiens ebenfalls be­ seitigt. Der Tat der Erbauung des Adolf Hitler-Kanals wohnt demnach eine besondere, nationalpoliiisch nicht zu unterschätzende versöhnliche Auswirkung inne. So hat F ranzius Wesentliches zur Wiederbelebung des deutschen Ostens beigetragen. Damit wurde aber auch — was allgemein wichtig ist — der staatliche Hoheits­ charakter der technischen Arbeit wieder in das rechte Licht gerückt. Der Techniker hat über sein Reißbrett hinaus alle Folgen seines technischen Tuns zu bedenken, und nur der Techniker selbst kann die Technik in die dem Volksganzen dienenden Bahnen lenken. — In einem weiteren Aufsatz von Regierungsbaurat Albrecht und Regierungsbaumeister N iebuhr wird die technische Ausgestaltung des Kanals eingehend geschildert.

D I E BEGRÜNDUNG FÜR DEN BAU Von Georg F ranzius, Oderstrombaudirektor, vordem Vorstand des preuß. Wasserbauamts Gienritz.

Der Bau des „Oberschlesischen Kanals“, der heute weitere arbeiten in ihm, wohnen aber außerhalb davon den stolzen Namen „Adolf Hitler-Kanal“ trägt, wurde bis hinaus über die Oder. Noch jetzt ist es trotz der begonnen auf Grund der eigenen Entscheidung des Zerstücklung infolge des Versailler „Friedens“ das Führers in der Reichskabinettsitzung vom 22. Sep­ zweitgrößte Industriegebiet Preußens. tember 1933. Eine Begründung für die zwingende Not­ Grundlage der Wirtschaft ist die Kohle. Die neue wendigkeit dieses Baues hatte ich dem Führer schon Blei-Scharley-Grube fördert auf deutschem Boden im Mai 1932 in einer Denkschrift überreicht. Diese Zinkerz. Daneben stehen Eisenhütten und Stahlbau­ blieb bis zur Entscheidung alleinige Grundlage; sie betriebe, weitere verarbeitende Industriezweige und endete einen dreißigjährigen Kampf um die Sicherung der Lebensbedarf der Bevölkerung. Dieses Industrie­ der Zukunft Oberschlesiens. Diesen Erfolg erreichte gebiet ist grenzpolitisch in einer schwierigen Lage. die Denkschrift im Deutschland Adolf Hitlers, weil Von drei Seiten eng von Grenzen umschnürt, ist es sie frei war von jeder kapitalistischen Errechnung von militärisch kaum zu decken. An das deutsche Mutter­ Zins und Rente aus Bau-, Unterhaltungs- und Be­ land aber schließt es nur die Provinz Schlesien, die triebskosten, weil sie statt dessen ein Bild gab von selber langgestreckt zwischen zwei Grenzen liegt. den unerläßlichen Bedürfnissen eines deutschen Grenz­ Erst dreihundert Kilometer vom Industriegebiet ent­ gebiets. Die Denkschrift war nicht Rechnung, fernt beginnt das deutsche Land sich zu weiten. sondern Leben. Darin liegt ihre grundsätzliche In der Menge der Bevölkerung besteht diesseits Bedeutung. und jenseits der unnatürlichen Grenze kein Unter­ Von diesem Gesichtspunkt aus möge die nach­ schied; sie ist hüben und drüben gleich in Blut, stehende kurze Darstellung der genannten Denk­ Sprache, Religion und bodenwüchsiger Kultur. Dazu schrift ein Beispiel sein für die Art, in der heute der bestehen zahllose verwandtschaftliche, freundschaft­ Ingenieur seine Planung schaut. liche und geschäftliche Verbindungen. Die westober­ schlesische Wirtschaft ist in wichtigen Teilen ange­ Das heutige oberschlesische Industriegebiet springt wiesen auf die ostoberschlesische, also heute polnische als Keil in das polnische Land hinein. Mehr als eine Wirtschaft. Die einzige Grobstraße für Walzeisen halbe Million Volksgenossen leben auf engem Raum, steht in der ostoberschlesischen Friedenshütte, die

673 einzige Zinkhütte im ostoberschlesischen Lipine. konnte und mußte das Gegenstück sein zu der Ver­ Deutscher Stahl und deutsches Zinkerz müssen daher bindung der Ruhr nach dem Osten durch den Mittel­ auch zur Weiter Verwendung in Deutschland zunächst landkanal. Mit dem Industriegebiet aber verbindet über die Grenze. die Oder außer der Reichsbahn nur der auf Friedrich Das junge Polen förderte von Beginn an mit allen den Großen zurückgehende Klodnitzkanal. Er ist Mitteln auf seiner Seite jede nationale Bewegung. heute kein Verkehrsweg mehr, und doch wird er noch Auch wirtschaftlich setzte es alle Kräfte gerade hier befahren. Noch 1932 wollte die Stahlindustrie sich ein. Der Absatz ostoberschlesischer Kohle wurde an zwei großen Ausschreibungen in und durch den Bau der Bahn nach Gdingen und durch Oppeln nur dann beteiligen, wenn sie ihre Bauteile auf Ausnahmetarife begünstigt, die nicht die Selbstkosten dem Kanal verladen könne. Denn die Zulauffrachten der Beförderung deckten. Die Städte, besonders der Reichsbahn vom Industriebezirk zur Oder sind Kattowitz, wurden ausgebaut, große hervorragende dank den Staffeltarifen so hoch, daß selbst die äußerst Bauwerke entstanden. Als trotz allem die wirtschaft­ gedrückten Schiffsfrachten auf der Oder keinen aus­ liche Lage Ostoberschlesiens ungünstig blieb, beschloß reichenden Ausgleich ergeben. die polnische Regierung die Kanalisierung dcrPrzemsa Die Frage w irtschaftlicher Hilfe mußte beant­ zur Weichsel und den Bau eines großzügigen Kohle- wortet werden mit der Forderung einer frachtbilligsten und Industriehafens bei Myslowitz. Der Beginn der Verbindung zur Oder. Diese Forderung bestand tat­ Arbeiten folgte dem Beschluß auf dem Fuß. sächlich seit mehr als dreißig Jahren. Über die Währenddem überließen die damaligen Machthaber Durchführung herrschte Uneinigkeit. Ursprünglich in Deutschland Westoberschlesien sich selbst. Schlim­ wollte Obersclilesien den Kanal. Die Regierung ver­ mer als anderwärts war in Oberschlesien der Rückgang langte aber eine wesentliche Beteiligung Oberschlesiens der Wirtschaft im Anschluß an die Scheinblüte der und seiner Industrie an den Baukosten und daran letzten Jahre des vorigen Jahrzehnts. Die erwähnte scheiterte jahrzehntelang der Bau. Volkswirt­ Zerstücklung, die den vorher einheitlichen Bau des schaftliche Notwendigkeiten hätten nicht an Industriegebiets zerstört hatte, machte sich geltend. bürokratischen Grundsätzen scheitern dürfen. Als Schwerer noch waren die Folgen der wirtschaftsgeo­ dann die oberschlesische Wirtschaft niederging, fehlte graphischen Lage. Tn einem Umkreis von 300 km der Regierung vollends das zum Bau erforderliche waren mehr als neun Zehntel der Fläche Ausland, das Geld. Da der Bau aber das Mittel zum Wiederauf­ eigene Industriegebiete gleicher Art in Ostober­ stieg war, hätte dafür Geld vorhanden sein müssen. schlesien und im tschechischen Mährisch-Ostrau- Daß es da sein kann, hat inzwischen die national­ Witkowitz-Karvin besaß. Fast der gesamte Inland­ sozialistische Regierung gezeigt. absatz mußte erst mehr als 300 km durchlaufen, ehe Die Haltung der früheren Regierungen führte zur sich ihm Abnahmegebiete öffneten. Diese Verkehrs­ Untersuchung zweier anderer Möglichkeiten, den ferne war Oberschlesiens Verhängnis. frachtbilligen Anschluß an die Oder zu geben. Die Arbeitslosigkeit im Industriebezirk erreichte Vom Bergbau wurde eine private Grubenbahn nach fast die höchsten Sätze von ganz Deutschland, und Cosel-Hafen geplant. Sie mußte billiger werden als der Blick in die Zukunft mußte die aus der geschil­ ein Kanal und bot den Gruben noch im Falle späteren derten Lage sich ergebenden Besorgnisse noch ver­ Bedarfs den Vorteil, aus dem Odertal Sand für ihren stärken. Fast wie ein Schicksalsjahr lag vor Ober­ Spülversatz zurückbringen zu können. Noch ist die schlesien das Jahr 1937. Mit ihm läuft das Genfer Frage solchen späteren Bedarfs unsicher; auf lange Abkommen ab, das zur Zeit die Grenzverhältnisse Sicht sind nähere Sandlagcr vorhanden; ungewiß ist, zwischen West- und Ostoberschlesien regelt. Mit der ob der Spülversatz bleiben wird. Aus eignen Mitteln Notwendigkeit weiterer Sonderregelung muß gerechnet die Grubenbahn zu bauen, waren am Ende die Gruben werden. Dabei günstige Ergebnisse zu erzielen, be­ nicht in der Lage; die Hilfe des Reichs blieb erforder­ dingt eine gesunde und gesicherte Lage der westober­ lich. Rascher und einfacher als ein großer Bau, zudem schlesischen Wirtschaft, ein starkes Deutschbewußt­ ohne Einsatz von Mitteln erreichbar, war ein letzter sein diesseits der Grenze. Weg; er hieß: Senkung der Reichsbahnfrachten. Das gleiche Jahr bringt die neue Verbindung des Jeder Plan fand seine Verfechter in Oberschlesien. Ruhrgcbicts mit Berlin und dem Osten des Reichs Die Erzielung eines frachtbilligen Anschlusses des durch den Mittellandkanal. Der ohnehin übermächtig Industriebezirks an die schiffbare Oder durfte aber gewordene Wettbewerb der Ruhr wird damit erneut nie das alleinige Ziel der Maßnahmen zur Verbesserung verstärkt. Ihn zurückzudrängen auf das bis dahin der wirtschaftlichen Lage sein. Erforderlich war vor bestehende Maß durch die von der Regierung ver­ allem und unter allen Umständen, das Grenzdeutsch­ sprochene zusätzliche Kanalabgabe war weder ernst­ tum zu erhalten und darüber hinaus zu kräftigen. lich zu fordern noch durchzuführen: man baut keine Hierfür ist die verarbeitende Industrie von einem Verkehrswege und darf sie nicht bauen, um dann Werte, der ihre wirtschaftliche Bedeutung weit über­ auf ihren volkswirtschaftlichen Nutzen zu verzichten. steigt. Denn der gelernte Arbeiter der verarbeitenden Der mitteldeutsche, vor allem der Berliner und der Industrie unterscheidet sich hier durchweg von dem Stettiner Markt mußte Oberschlesien durch den Bau größeren Teile der Bevölkerung. Die völkischen des Mittellandkanals verlorengehen. Das hätte den Unterschiede gegenüber Ostoberschlesien, die im Zusammenbruch des oberschlesischen Bergbaues be­ ganzen wenig vorhanden sind, bestehen gerade bei dem deutet. Bei den Eisenhütten und der Stahlindustrie gelernten Arbeiter. Er ist dadurch der stärkste Träger war fraglich, ob sie diesen Zeitpunkt überhaupt noch des Deutschtums. Deswegen muß die verarbeitende erleben würden. Durchgreifende Hilfe war daher für Industrie unbedingt erhalten und möglichst weiter das oberschlesische Industriegebiet wirtschaftlich wie ausgebaut werden. Ferner aber war, auch gerade aus grenzpolitisch Lebensnotwendigkeit. Es galt, die ver­ nationalpolitischen Rücksichten, der außerordent­ hängnisvolle Verkehrsferne vom inländischen Absatz­ lichen Arbeitslosigkeit mit großzügiger Arbeitsbe­ gebiet so sehr wie möglich zu verringern. schaffung zu Leibe zu gehen. Nur damit war eine Vierzig Kilometer westlich des Industriegebiets rase he Besserung der wirtschaftlichen Lage Tausender floß die von Cosel-Hafen abwärts schiffbare Oder. Sie darbender Volksgenossen zu erzielen.

674 Die oben umrissene besondere Bedeutung der ver­ Schon aus ihrer Einseitigkeit heraus konnte die arbeitenden Industrie wird in Zukunft noch wachsen. Arbeit des Gruben^ahnbaues nicht jenen Widerhall Die Kohlenvorräte des Industriebezirks sind nicht in der Bevölkerung finden, der erstrebt wurde. Mehr unerschöpflich; schon ist bei einzelnen Teilbezirken noch deshalb nicht, weil es sich nicht um ein Werk für der Zeitpunkt vorauszusehen, an dem die Gruben die gesamte Allgemeinheit handelte, sondern um eine stillgelegt werden müssen. Die dann frei werdenden Hilfe nur für die Gruben. Aus diesem Grunde aber Arbeitskräfte wird die verarbeitende Industrie war auch ausgeschlossen, Reichsmittel dafür einzu­ aufnehmen müssen, oder es bleibt dort sterbendes setzen : Geld des deutschen Volkes durfte nicht wieder Volk zurück. Schließlich ist wichtig, die schwer für einzelne Konzerne gegeben werden. ringende Oderschiffahrt zu stärken. In ihr stecken Endlich hatten für die Binnenschiffahrt Tarifer­ nicht nur die zweitausend Schiffseigner, die ihre mäßigung und Grubenbahn gleichermaßen allein Selbständigkeit in den Jahrzehnten der immer mehr mittelbare Bedeutung. um sich greifenden Konzernbildung bewahrt haben. Mit ihr auf Verderb und Gedeih verbunden sind Der Bau eines neuzeitlichen, allen Bedürfnissen des kleine Schiffswerften, Ausrüstungsgeschäfte und Verkehrs entsprechenden Kanals war den beiden Handwerker aller Art. In diesen wirtschaftlichen genannten Hilfsmitteln weit überlegen. Er stellte Kleinbetrieben liegt ein volkswirtschaftlicher und nicht eine Verbindung vom Industriebezirk zur Oder nationalpolitischer Wert, der unbedingt erhalten dar, sondern er legte das Industriegebiet unmittelbar werden muß. an die Wasserstraße, die dem Bergbau und jeder Den geschilderten Forderungen an die Art der Hilfe Industrie, wie jedem Lebensbedarf der Bevölkerung für das oberschlesische Industriegebiet vermag am zur Verfügung stand für alle Zeit. wenigsten eine einfache Erm äßigung der Reichs- An dieser Stelle braucht nicht mehr die Überein­ bahntarife gerecht zu werden. stimmung der Anforderungen mit den von dem Kanal­ Mit dem Bau der Grubenbahn gemeinsam mußte bau gewährten Möglichkeiten einzeln dargelegt zu sie einen geradezu nachteiligen Einfluß auf die Ent­ werden. Nur noch ein Blick in die Zukunft sei ge­ wicklung der verarbeitenden Industrie haben, indem stattet. Eines Tages wird der Gedanke eines Oder- sie die von jener benötigte Kohle an der entfernt Donau-Kanals Wirklichkeit werden, einer Wasser­ bleibenden Wasserstraße verbilligte. Das war ein ver­ straße von der Ostsee zum Schv'arzen Meer. Mit ihm stärkter Anreiz zu jener Standortverlagerung der ver­ erschließen sich im Siidosten Europas neue aufnahme­ arbeitenden Industrie, die schon abzuw andern be­ fähige Märkte. Der wird diese besitzen, der sie zuerst gonnen hatte. Schon war im Odertal unterhalb Cosel- gewinnt. Oberschlesien besitzt dann eine gute und Hafen eine Großkokerei erbaut, unweit davon hatte unmittelbare Verbindung mit dem Oder-Donau-Kanal Bata eine große Schuhfabrik errichtet, bei Cosel durch den selber war ein Großkraftwerk geplant, eine Zinkhütte „Adolf Hitler-Kanal“. für oberschlesische Erze war an der Kreuzung von Elbe und Mittellandkanal vorgesehen. Diese örtliche Die Denkschrift vom Frühjahr 1932 war Kampf­ Trennung von Erzeugung und Verarbeitung ist wert­ schrift. Dieser Charakter kommt in der vorstehenden voll an anderer Stelle; an der oberschlesischen Grenze Wiedergabe nicht zum Ausdruck. Damals war er durfte sie nicht begünstigt werden. zwingendes Erfordernis. Denn das Erkennen des Arbeit schuf im Gegensatz zur Tarifermäßigung Notwendigen allein genügt nicht. Erst der Kampf der Bau der Grubenbahn. Die Arbeit mußte freilich gibt den Erfolg. — stark einseitig auf die Stahlindustrie fallen, während Den letzten und schönsten Erfolg erreichte ich, als ihre weitestgehende Vielseitigkeit erwünscht war. Sie der Führer dem begonnenen Werk auf meine Bitte mußte Antrieb geben für viele Gewerbe und vor allem seinen Namen verlieh. W erde der Adolf H itler- auch für ungelernte Arbeiter. Nur damit konnte sie Kanal Oberschlesien, mit ihm dem ganzen jedem Erwerbslosen offen stehen. deutschen Osten zum Segen!

DIE TECHNISCHE AUSGESTALTUNG Von Regierungsbaurat A lbrecht, Vorstand des Wasserbauamts Gleiwitz, und Regierungsbaumeister N iebuhr, Gleiwitz.

Bei der Aufstellung des Entw urfs für den Industrie­ Betrieb genommen wird, ermöglichte es, auf der unter­ kanal Cosel-Industriegebiet waren drei Hauptgesichts­ halb Sersno gelegenen Kanalstrecke ohne Pumpwerke punkte maßgebend. Der Kanal mußte erstens weit auszukommen, was eine erhebliche Verbilligung sowohl genug ins Industriegebiet hineingeführt werden, um in der Herstellung als auch im Betriebe des Kanals seine Aufgabe, den frachtbilligen Anschluß herzu­ bedeutet. stellen, zu erfüllen. Zweitens war an eine Verwirkli­ Ausbaugröße. chung des Kanals nur zu denken, wenn die Kosten für Der Adolf Hitler-Kanal stellt die Fortsetzung der den Kanal in mäßigen Grenzen blieben; kostspielige Oderwasserstraße dar. Seine Abmessungen waren Bauwerke mußten vermieden werden. Schließlich daher den Schiffahrtverhältnissen auf der Oder ent­ wurde der Entwurf bestimmt durch die Rücksicht­ sprechend zu wählen. Für die Oder und die anschlie­ nahme auf die für Speisungszwecke verfügbaren be­ ßenden Kanäle ist zur Zeit der sogen, „neue Plauer schränkten Wassermengen. Durch die bereits seit Maßkahn“ mit 67 m Länge, 8,20 m Breite und 1,80 m 1930 im Bau befindliche Staubeckenanlage in Sersno1) Tiefgang maßgebend. Im Hinblick auf den geplanten wurde die Frage der Speisung des Kanals erheblich Oder-Donau-Kanal, dessen Mündungsstrecke in die vereinfacht. Das Vorhandensein der Staubecken, von Oder mit 0 bis 9 km des Adolf Hitler-Kanals zusam­ denen das erste bereits im Laufe des Jahres 1936 in menfällt, waren auch die zur Zeit auf der Donau

‘) Vgl. S. 141 d. Bl. 675 Le sch n itz Chcchlau B ro s lo w itz Peiskretschom

Wodnit a -A, Slawentzitz f! i

I T Ptawniowitz /S ) Sersno

liechhammer^ Tatischau 'ßeufhen Rudzinitz Staubecken" S e rsn o

Loband'

H in d e n b u /

Königshütte Krzonom tz B tro w o Gleiwitz

V; Kohlengruben

Dziergowitz O Hütten und Jndustriewerke K och low itz 6r. NZukirch ä Blei-und Zinkerzgruben

Abb. 1. Übersichtsplan. verkehrenden größten Fahrzeuge zu berücksichtigen; betrieb mitbenutzt werden kann. In dem ausgedehn­ dies sind Schifte von 67,3 m Länge, 9,5 m Breite und ten ebenen Niederungsgelände der Klodnitz zwischen 2,25 m Tiefgang. Größere Fahrzeuge verkehren auf der Gleiwitz und Laband bietet sich ferner genügend Er- Donau erst unterhalb Gonjöe, kommen also für den weiterungs- und Entwicklungsmöglichkeit für den Verkehr’ nach Oberschlesien nicht in Frage. Waren Hafen. Auch Industriegelände steht in ausreichendem die Abmessungen des Kanals somit durch die genann­ Maße zur Verfügung. ten Schiffgrößen festgelegt, so ist doch, um einen Längsschnitt des Kanals. späteren Ausbau des Kanals auf das 1000 t-Schiff Der gesamte Höhenunterschied zwischen der Oder nicht auszuschließen, bei der Wahl des Kanalquer­ und dem Endhafen Gleiwitz beträgt 43,60 m (Abb. 2). schnittes sowie bei den lichten Weiten der Schleusen Durch die besonderen örtlichen Verhältnisse lagen, und Brücken auf das 1000 t-Schiff entsprechend Rück­ abgesehen von der Oderhaltung, bereits drei weitere sicht genommen worden. Haltungshöhen fest: Li nienführung. 1. die Haltung des Oder-Donau-Kanals auf NN Die gewählte Linie (Abb. 1, Ubersichtsplan) ist + 182,0 m, nach verschiedenen Untersuchungen als die zweck­ 2. die Haltung des Unterkanals der Staubecken in mäßigste festgelegt worden. Den Ausgangspunkt des Sersno auf NN + 194,50 m und Kanals bildet das dritte Hafenbecken des Coseler 3. die Haltung des Oberkanals Staubecken Sersno Oderhafens. Die Wahl dieses. Ausgangspunktes ver­ auf NN + 204,80 m. meidet einerseits die Schaffung einer neuen Ein­ Die Festlegung der übrigen Haltungen ergab sich mündung in die Oder, die stets vermehrte Unterhal­ aus den örtlichen Verhältnissen, wobei mit Rücksicht tungsarbeiten bedeutet, anderseits kann der durch den auf die Ausführung der Schleusenkammern in Stahl­ Bau des Kanals naturgemäß an Bedeutung verlierende spundwänden übermäßig große Schleusengefälle mög­ Oderhafen in Cosel in Zukunft bequem als Liege- und lichst zu vermeiden waren. Im ganzen sind sechs Kuppelplatz für Schleppzüge Verwendung finden. Schleusen vorgesehen mit einem mittleren Gefälle Der Kanal verläuft zunächst ostwärts und kreuzt von 43,6 : 6 = 7,27 m, gegenüber 18 Schleusen des die zweigleisige Hauptbahnstrecke Kandrzin-Oppeln alten Kanals mit i. M. 49,13 : 18 = 2,73 m Gefälle. Das und etwa 200 m weiter östlich die eingleisige Neben- höchste Schleusengefälle beträgt 10,4 m, das kleinste bahnstrecke Kandrzin-Groß-Strehlitz. Von hier ab 4,20 m. wendet sich der Kanal nach Südosten, überschreitet Die erste Schleuse „Klodnitz“ liegt oberhalb der das Klodnitztal, um am Südufer in östlicher Richtung zweigleisigen Hauptbahnstrecke Kandrzin-Oppeln. Sie bis nach Slawentzitz weiter zu führen. Auf dieser erhält ein Gefälle von 10,40 m. Die Lage der Schleuse Strecke wird die spätere Einführung des geplanten war bestimmt durch die Reichsbahnstrecke Kandrzin- Oder-Donau-Kanals erfolgen. Von Slawentzitz bis Oppeln. Die Höhenlage der weiteren Haltung wurde Plawniowitz folgt der neue Kanal im allgemeinen der gewählt mit Rücksicht auf die bestehenden Vorflut­ Linie des alten Klodnitzkanals, erst oberhalb Plawnio­ verhältnisse; ferner war auf die an dieser Stelle erfor­ witz schwenkt'er nordöstlich ab. Von hier ab werden derliche Zusatzspeisung des Kanals durch die Klodnitz der im Rahmen des Entwurfs für eine Staubecken­ Rücksicht zu nehmen. Der Aufstieg zur dritten Hal­ anlage bei Sersno bereits ausgehobene Unter- und tung erfolgt mittels Schleuse „Neudorf“ bei km 7,96. Obergraben unter entsprechender Erweiterung des Die Schleuse liegt unmittelbar südlich der Provinzial­ Querschnittes benutzt. Der Kanal endet zwischen straße Kandrzin-Slawentzitz und erhält ein Gefälle Laband und Gleiwitz. Hier wird auch der Endhafen von 6,20 m. Die Höhenlage der Haltung ist mit Rück­ liegen. Die gewählte Lage des Hafens hat den Vorteil, sicht auf den geplanten Oder-Donau-Kanal, dessen daß die Reichsbahn über den östlich von Petersdorf spätere Einmündung, wie schon erwähnt, hier vorge­ gelegenen Gleiwitzer Verschiebe- und Güterbahnhof sehen ist, auf N N + 182,0 m gewählt. Bei km 15,3 angeschlossen wird, so daß dieser für den Verschiebe­ oberhalb Slawentzitz erfolgt der Aufstieg zur vierten

676 Abb. 2: Längsschnitt des Kanals.

Haltung. Die Schleuse „ Slawentzitz“ liegt westlich Die Wasserspiegelbreite beträgt 37,0 m, die Wasser- der Michniksherge, sie erhält ein Gefälle von 6,25 m. tiefe in der Mitte des Kanals 3,50 m. Von der Mitte Der neue Kanalspiegel liegt 1,47 m über dem Wasser­ steigt die Sohle auf 9,5 m mit einer Neigung 1:19, spiegel des alten Kanals, der neue Querschnitt wird dann auf 4,0 in mit einer Neigung 1 : 4, von hier ab durch entsprechende Verbreiterung des alten Kanals auf 7,0 m mit einer Neigung 1 : 214. Diese Böschungs­ hergestellt. Die vierte Schleuse „Lohnia“ vermittelt neigung reicht bis + 0,80 m über Normalspiegel. den Aufstieg zum Unterkanal Staubecken Sersno Eine Steindecke ist von — 0,80 bis + 0,80 111 vor­ und erhält ein Gefälle von ebenfalls 6,25 m. Die Hal­ gesehen. Oberhalb der Steindecke erhalten die Ein­ tungshöhe entspricht dem niedrigsten Stau in den schnittböschungen 1 (Mache Neigung. Ein Treidel­ Staubecken Sersno, deren Grundablässe unmittelbar weg ist in 3,0 m Höhe über Kanalspiegel mit einer in die Haltung NN -f- 194,50 einmünden. Das Stau­ Breite von 1,5 m angeordnet. Die angegebenen beckengefälle wird überwunden durch die fünfte Böschungsneigungen gelten für den Regelfall. In Schleuse „Sersno“ mit einem Normalgefälle von Einzelfällen werden, soweit es die Bodenverhältnisse 10,30 m, das sich bei Hochwasser bis auf 11,60 m ver­ verlangen, flachere Böschungen zu wählen sein. größert. Der Aufstieg zur letzten Haltung erfolgt Für die Brücken ist eine lichte Weite von 37,0 -f- 2.1,5 durch die Schleuse „Laband“, die Lage der Schleuse = 40,0 m vorgesehen. Die lichte Durchfahrthöhe ist durch die örtlichen Verhältnisse bedingt. Das Schleusengefälle beträgt 4,20 m. Die Haltungshöhe der Endhaltung ist mit Rücksicht auf den Gleiwitzer Hafen auf NN + 209,0 m festgelegt. Querschnittausbildung. Der Kanal erhält einen muldenförmigen Quer­ schnitt (Abb. 3), der ähnlich dem des Mittelland­ kanals ausgebildet ist, mit einem Wasserquerschnitt von 91,76 m2. Das Verhältnis von Wasserquerschnitt zu eingetauchtem Schilfquerschnitt beträgt für den -466. 3. K anal­ 91 76 neuen Plauer Maßkahn g~9Q~’~j-gQ = 1 : 6,21. querschnitt.

Abb. 4. Dichtungen der K anal­ sohle.

jitolfZja

Krümelton d a m Qsom. Kiesschüttung

»>w),vFvv>v.*wrvxivin}\im?WTO-*vm:irwwi'VMXpm'T/?m;viWJW*rp^ - U * 4 i

677 soll 4,0 m über dem höchsten schiffbaren Wasserspiegel straßenüberführungen und sieben Überführungen betragen. In den Krümmungen sind Querschnitt­ von Land- und Feldwegen. Hierzu kommt eine er Weiterungen, abgestuft nach dem Krümmungs­ Reihe von Treidel- und sonstigen kleineren Brücken. halbmesser, vorgesehen. Bei einem Krümmungs­ Im einzelnen auf die geplanten Überführungen ein­ halbmesser r = 500 m beträgt die Kurvenverbreite­ zugehen, liegt nicht im Rahmen dieses Aufsatzes. rung 5,0 m und nimmt dann bis auf 0,0 m bei einem Bei Kanal-km 6,4 kreuzt der Kanal die Klodnitz. Halbmesser r = 2000 m ab. In den Auftragstrecken Zur Unterführung der Klodnitz ist ein Dücker für sind je nach Lage des Kanalwasserspiegels über dem rd. 60 m3/sek. Durchfluß mit einem Querschnitt von Grundwasserstand verschiedene, gedichtete Quer­ 30 m 2 aus Eisenbeton vorgesehen. Bei größerer schnitte (Abb. 4) in Aussicht genommen. Die Wasserführung der Klodnitz wird der Kanal zur Ab­ Tondichtung hat im allgemeinen eine Stärke von führung des Klodnitzwassers mit herangezogen. Dies 0,30 m. Bei höheren Dammstrecken wird diese bis geschieht durch einen gepflasterten Hochwasser­ auf 0,60 m verstärkt. Die Schutzschicht besteht aus überfall bei Kanal-km 7,5. einer 0,5 m starken Kiesdecke. An weiteren Bauwerken sind noch zu erwähnen: Bauwerke. ein Rohrdücker, ein Auslaßbauwerk für die Klodnitz Für die Ausbildung der Schleusen war die Forderung und ein Einlaßbauwerk für die Klodnitz, auf die nach einer hohen Leistungsfähigkeit bei billiger hier aber nicht näher eingegangen werden soll. Ausführung maßgebend. Ferner war mit Rücksicht Speisung des Kanals. auf die verfügbaren, beschränkten Wassermengen Zur Speisung des Kanals dient die Klodnitz. Die zu Speisungszwecken auf Wasserersparnis besonders Klodnitz führt bei Gleiwitz ein Mittelwasser von Bedacht zu nehmen. Vergleichende Vorunter­ 2,74 cbm/sek., bei Sersno von 3,79 cbm/sek. Das suchungen führten zu dem Ergebnis, daß unter diesen Niedrigwasser beträgt bei Gleiwitz 0,68 cbm/sek., Voraussetzungen die einschiffige Zwillings­ bei Sersno 0,92 cbm/sek. Bei dem zunächst zu er­ schleuse am wirtschaftlichsten ist. Für die ein­ wartenden Verkehr von etwa 3 Millionen t je Jahr schiffige Schleuse sprach ferner der Umstand, daß zu Tal beträgt der Wasserbedarf des Kanals bei es sich bei dem Adolf Hitler-Kanal um einen etwa Gleiwitz 0,72 cbm/sek., bei Sersno 1,89 cbm/sek. 40 km langen Stichkanal der Hauptwasserstraße und bei Lohnia 1,15 cbm/sek. Bei Lohnia sind außer­ Oder—Donau handelt. Aus dem Endhafen bei Glei- dem zur Speisung der Klodnitz ständig mindestens witz sowie einzelnen Privat-Ladestellen gehen die 200 Liter je Sekunde abzugeben, ferner zweitweise Schiffe zur Oder und von dort entweder diese abwärts 200 bis 300 Liter je Sekunde zu Berieselungszwecken. oder später in den Oder-Donau-Kanal. Umgekehrt Es ergeben sich daher bei Niedrigwasser in Gleiwitz findet die gleiche Zusammenfassung und Wieder­ eine Fehlmenge von 0,04 cbm/sek., in Sersno eine verteilung des Verkehrs statt. Für solchen Verkehr Fehlmenge von 0,97 cbm/sek., in Lohnia eine Fehl­ ist es gegeben, Schleppzüge nur auf der durchgehenden menge von 0,14 bzw. 0,44 cbm/sek. Die Fehlmengen Wasserstraße laufen zu lassen, auf dem Zubringer aber in Gleiwitz und in Sersno müssen durch Pumpen mit Einzelschiffen zu fahren. Hinzu kommt die Tat- gedeckt werden, die Fehlmenge in Lohnia wird durch sacheder zunehmendenVerwendung von Motorschiffen, entsprechende Zuschüsse aus den oberhalb gelegenen die gleichfalls für die einschiffige Schleuse spricht. Staubecken gedeckt. Für den Kanal sind daher einschiffige Zwillings­ Häfen. schleusen mit gegenseitigem Wasserausgleich vor­ Die Lage des Endhafens zwischen Gleiwitz und gesehen. Die Schleusen erhalten eine nutzbare Länge Laband ist bereits bei dem Abschnitt „Linienführung“ von 72 m und eine nutzbare Breite von 12 m. So erläutert. Für die Planung und den Ausbau des können die Schleusen, wenn sich später hierfür die Not­ Hafens sowie der erforderlichen Hafenanschluß­ wendigkeit erweisen sollte, durch entsprechende Ver­ gleise hat sich ein Hafenausschuß gebildet, der sich längerung auch für 1000 t-Schiffe befahrbar gemacht aus Vertretern der «Industrie sowie der beteiligten werden. Die Schleusen erhalten Kammern aus eisernen Stadtgemeinden Gleiwitz und Hindenburg zusammen­ Spundwänden und massive Häupter. Die Spundwand­ setzt. Der Hafen dient in erster Linie dem Verladen bauweise ist bei verschiedenen neueren Schleusen der Kohle, man rechnet mit 2,5 bis 3 Mill. t jährlich. bereits angewendet und hat sich durchaus bewährt; Außerdem werden die von Schweden kommenden sie ist erheblich billiger als jede andere Bauweise. Eisenerze, die Erzeugnisse der Eisenindustrie, ferner Zum Zwecke des Wasserausgleichs werden die Ober­ Benzol sowie Stückgüter usw. umgeschlagen •werden. häupter der Schleusen durch einen Stollen von Der Hafen erhält selbstverständlich Anschluß an 9 m2 Querschnitt mit einander verbunden. Der die Reichsbahn sowie die erforderlichen Zuwegungen. Stollen erhält in der Mitte ein nach beiden Seiten Insbesondere ist auch ein Anschluß an die Reichsauto­ kehrendes R ollkeilschütz. Die Oberhäupter werden bahn vorgesehen, die die drei Industriestädte Gleiwitz, mit versenkbaren Segmenttoren, die Unterhäupter Hindenburg und Beuthen miteinander verbinden mit Hubtoren oder Stemmtoren ausgerüstet. Das soll rind bereits in diesem Jahre in Angriff genommen Füllen oder Entleeren der Schleusen erfolgt durch die wird. Von privater Seite ist ferner ein Anschluß der Torverschlüsse selbst, im Oberhaupt durch Senken Ball-Borsigschen Sandbahn sowie der Sandbahn der des Tores, im Unterhaupt durch eingebaute Segment­ „Preussag“ geplant. schütze. Über die zweckmäßigste Ausgestaltung der Für den Kohlenumschlag ist die Verwendung von Schleusenverschlüsse sowie der Füll- und Leerein­ K übelw agen vorgesehen, welches das neuzeitlichste richtungen werden z. Zt. Untersuchungen durch die und wirtschaftlichste Umschlagverfahren und zu­ Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau in gleich dasjenige ist, das die größte Schonung der Berlin durchgeführt. Kohle gewährleistet. Der letztere Gesichtspunkt ist Der Kanal kreuzt drei Reichsbahnstrecken, ferner sehr wichtig, da die oberschlesische Kohle verhältnis­ eine Reihe von Provinzialstraßen, Kreisstraßen und mäßig weich ist. Der Hafen wird im ersten Ausbau verschiedene Land- und Feldwege. Es sind im ganzen zw’ei Hafenbecken mit insgesamt 2400 m Kailänge, im Zuge des Kanals zu errichten drei Reichsbahn­ ferner einen von den übrigen Häfen getrennten überführungen, davon zwei zweigleisig, neun Kunst­ Benzolumschlaghafen erhalten. Der Hafen wird mit

678 den erforderlichen Umschlagvorrichtungen (Torwipp- ist, sichern soll, so folgt zwangsläufig, daß der Adolf kränen, Schuppen, Speicheranlagen und dergl.) aus­ Hitler-Kanal ebenfalls im Jahre 1938 dem Verkehr gerüstet. Ferner gehört zum Hafen ein größerer übergeben werden muß. Hafenbahnhof, auf dem die Wagen zu ordnen sind. Kosten. Der Hafen Gleiwitz liegt von Beuthen rd. 24 km Die Kosten des Kanals betragen etwa 45 Millionen entfernt. Alle drei Großstädte Oberschlesiens liegen Reichsmark, bei 40,6 km Länge daher rd. 1,11 also noch innerhalb des Fahrbereichs des Lastkraft­ Millionen RM je km. Bei einer wirtschaftlichen wagens vom Gleiwitzer Hafen entfernt. Betrachtung des Kanals würden die ersparten Im Zuge des Kanals sind ferner einige private Kosten an Arbeitslosenunterstützung von den Umschlagstellen geplant. Bei km 37,0 wird von der Kanalkosten abzuziehen sein. Auf den Bau­ Herminenhütte und dem Nickelwerk in Laband stellen werden nach überschlägiger Berechnung etwa eine gemeinsame Umschlagstelle hergestellt werden. 4 Millionen Tagewerke anfallen. Hierzu kommen Bei km 11,3 ist eine Umschlagstelle für die Papier­ noch rd. 2 Millionen Tagewerke in den Betrieben und fabrik in Blechhammer geplant, außerdem wird vor­ Werkstätten. Werden die ersparten Beträge an aussichtlich bei Ujest, km 15,0, eine Ladestelle ein­ Arbeitslosenunterstützungen als verlorene Zuschüsse gerichtet werden. angesetzt, so betragen die eigentlichen Baukosten Bauzeit. des Kanals bei einem Zuschußsatz von 2,50 RM je Mit dem Bau des Adolf Hitler-Kanals ist auf Grund Tagewerk entsprechend dem von der Reichsanstalt des Reichskabinettsbeschlusses vom 22. September für Arbeitsvermittlung bei Notstandsmaßnahmen 1933 bereits Anfang November desselben Jahres be­ z. Zt. gezahlten Sätzen und bei rd. 6 Millionen Tage­ gonnenworden2). Als Bauzeit sind etwa 4 Jahre vor­ werken 30 Millionen RM. Bei einer voraussichtlichen gesehen. Da der Adolf Hitler-Kanal die Wettbewerbs­ Einnahme an Schiffahrtabgaben von 720 000 RM fähigkeit der oberschlesischen Kohle auf dem Berliner im Jahr und einem Aufwand an Verwaltungs- und Markt gegenüber der Ruhrkohle auch nach Vollendung Unterhaltungskosten von etwa 360 000 RM im Jahr des Mittellandkanals, die im Jahre 1938 zu erwarten ergibt sich ein Einnahmeüberschuß von 360 000 RM im Jahr. Die Verzinsung des Kanals errechnet sich *) Über die Grundsteinlegung vgl. S. 316 d. Bl. daher zu etw a 1,2 Prozent.

TECHNISCHE HOCHSCHULE BERLIN 50 JAHRE IN CHARLOTTENBURG Von Dr. phil. Franz Jahn, Berlin.

Am 2 . November sind 50 Jahre vergangen, seit das der Münze, mit besonderer Sorgfalt eingerichtet ge­ neue Gebäude der Technischen Hochschule an der wesen zu sein3). Berliner Straße in Charlottenburg in Gegenwart des Als drittes Gebäude hat ein Haus an der Ecke Kaisers Wilhelm I. feierlich eingeweiht und dem Rektor der Charlotten- und Zimmerstraße, also im südlichen und Senat übergeben wurde1). Bei dieser Gelegenheit Teil der Friedrichstadt, zu gelten. Man verlegte ist es angebracht, in Erinnerung zu bringen, wo über­ einen Teil der Vorlesungen in dieses Haus, als im all und in welcher Weise die Hochschule seit ihren Jahre 1806 der Raum in der Münze zu eng ge­ ersten Anfängen im Jahre 1799 untergebracht ge­ worden war. wesen ist2). Das vierte Gebäude wurde die von Schinkel er­ Als erstes Gebäude ist die alte Kunstakademie zu richtete . Auch diese war anfangs nicht nennen, die Unter den Linden dort, wo sich heute für die Bauschule allein bestimmt. Im Erdgeschoß die Preußische Staatsbibliothek befindet, gestanden enthielt sie Verkaufsläden, die vermietet wurden, im hat. Dieser Bau, aus dem heraus die verschiedensten zweiten Stockwerk die Diensträume der Oberbau­ Institute, vor allem Hochschulen, Museen und Biblio­ deputation. Aber es war hier doch zum erstenmal theken, sich selbständig gemacht haben, hat der Bau­ erreicht, daß die Räume, die für die Bauschule be­ schule provisorisch für die ersten eineinhalb Jahre stimmt waren, von Anfang an für ihre Zwecke ein­ als Unterkunft gedient. Sie ist hier unter Becherers gerichtet werden konnten. Bei der Münze war das Leitung am 21. April 1799 mit 10 Studierenden noch nicht möglich gewesen. Die Bauschule bekam eröffnet worden. wie dort wieder nur ein Stockwerk, das erste, aber die Das zweite Gebäude war die alte Münze, die auf Grundfläche ihrer Räume betrug doch jetzt schon rd. dem Platz des 1794 abgebrannten Friedrichswerder- 1200 qm, also das vierfache von der in der Münze. schen Rathauses am Werderschen Markt von 1800 Jetzt kommen auch zum erstenmal Säle von 10x30 m bis 1886 gestanden hat, bis sie abgerissen wurde, um v o r; die kleineren Räum e waren 10 X 10 m groß. Dieses einem modernen Geschäftshause Platz zu machen. In Gebäude ist 1835 bezogen worden, und in ihm ist die der Münze hat die Bauschule das oberste Stockwerk Schule bis 1884 geblieben. Die Besucherzahl stieg innegehabt. Sie besaß hier eine Bibliothek mit Lese­ zwar auch in dieser Periode weiter an, von 139 im zimmer, einen Zeichensaal, Vorlese- und Unterrichts­ Studienjahr 1829/30 bei mehrfachen erheblichen zimmer sowie einen besonderen Saal für die großen Schwankungen auf 809 im Jahre 1873/74 und 930 im Modelle. Alle Räume zusammen werden kaum eine Jahre 1875/76. Aber die erforderlichen Erweiterun­ größere Grundfläche als 300 qm eingenommen haben. gen konnten zunächst in dem Gebäude selbst vor­ Jedoch scheinen sie von Heinrich Gentz, dem Erbauer genommen werden. Sowohl das zweite Stockwerk als *) Vgl. Zentralblatt der Bauverwaltung 1884, S. 455. auch das Erdgeschoß wurden allmählich der Schule *) Für die Geschichte der Hochschule vgl. D obbert: Bauakademie, überlassen. Gewerbeakademie und Technische Hochschule zu Berlin. Berlin 1884. Vergl. auch S tü v e: Neubau der Technischen Hochschule in Berlin, Zentralblatt der Bauverwaltung 1883, S. 403 ff., und K oss: Zur Geschichte der Tech­ 3) D oebber, Heinrich Gentz, Berlin 11)16, S. 47, wo die Beschreibung, nischen Hochschule in Berlin, Zentralblatt der Bauverwaltung 1884, S. 447 ff. die Gentz selbst von der Münze gegeben hat, im Auszüge wiedergegeben ist.

679 Abb. 1. Die Technische Hochschule im Jahre 1884.

Das nun zu nennende fünfte Gebäude ist Entwurf Das sechste Gebäude ist deshalb das Kreutz-, geblieben (vgl. Abb. 3)4). Es handelt sich um den Platz später Hackesche Palais mit seinen Nachbarhäusern. der Werderschen Mühlen zwischen der Bauakademie Es liegt mitten in der Berliner Altstadt, Kloster­ und dem Schloß. Die Bauakademie sollte auf diese straße 36. Der berühmte Leonhard Thurneysser hat Weise durch einen ganz in ihrer Nähe liegenden Neu­ 1584 hier gewohnt. Unter Friedlich Wilhelm I. ließ bau um die Hälfte vergrößert werden. Der Plan der Geheime Staatsrat von Kreutz durch den Schüler stammt aus dem Jahre 1876 und ist von dem dama­ Schlüters, Martin Böhme, das Haus zu einem präch­ ligen Direktor der Bauakademie, Richard Lucae, tigen Palais ausbauen. Es ist also ein sowohl histo­ entworfen worden. Die Ausführung unterblieb in­ risch »als auch künstlerisch in Berlin hervorragendes folge der Bildung der Technischen Hochschule, die Gebäude. Im Jahre 1821 ist das Gewerbeinsfitut noch im Jahre 1876 beschlossen wurde und 1879 hier eröffnet worden. Auch dieses Institut hat sich endgültig erfolgte. Gleichzeitig mit dem Erweite­ rasch vergrößert, konnte sich aber immer von neuem rungsbau hat Lucae noch ein anderer Plan zur Ver­ durch den Ankauf weiterer Nachbarhäuser helfen. größerung der Bauakademie beschäftigt. Er wollte Die Gewerbeakademie war bis 1884 in diesen Häusern das Akademiegebäudo selbst durch Verlegung des untergebracht. Treppenhauses in den bis dahin freien Lichthof ge­ Das siebente Gebäude blieb wieder Ent wmf. räumiger machen. Dieser Plan ist nach seinem 1877 Es sollte auf den Platz an der Ecke der Zimmer- und erfolgten Tode im Jahre 1879 verwirklicht worden. der Königgrätzer Straße kommen, wo heute das Bei den bisher erwähnten Gebäuden handelt es Museum für Völkerkunde steht, und sollte ehi voll­ sich um solche der Bauakademie. Im folgenden ständiger Neubau für die Gewerbeakademie werden. haben wir nun die Gewerbeakademie zu berücksich­ Der Plan5) ist ebenfalls im Jahre 1876 von Lucae tigen. Denn aus diesen beiden technischen Schulen ist entworfen worden, wurde aber ebenso bald darauf, die Berliner Technische Hochschule hervorgegangen. obwohl er bereits unmittelbar vor der Ausführung

4) Nach den im Architekturarchiv der Technischen' Hochschule befind­ 4) Der vollständige Entwurf befindet sich im Architekturarchiv der lichen Originalaquarellen von R. Lucae. Technischen Hochschule.

Abb. 2. Der geplante Erweiterungsbau an den Wer- Abb. 3. Der geplante Erweiterungsbau an den Wer- derschen Mulden, von SO, vom Schloßplatz aus gesehen, derschen Mühlen, von

680 stand und genehmigt war, infolge der Bildung der lustes ihrer Geschichte ist für die Hochschule des­ Technischen Hochschule fallen gelassen. halb vorhanden, weil der Neubau in Charlotten­ Das achte Gebäude wurde nun das der Technischen burg sich weder selbst auf historischem Boden be­ Hochschule in Charlottenburg, das vor 50 Jahren in findet, noch sonst in irgend einer Beziehung zu den Benutzung genommen worden ist und das noch heute, ehemaligen Gebäuden steht. Einzelne Erinnerungs­ obwohl die Hochschule seitdem viele und erhebliche stücke sind zwar mit herüber genommen worden: diese Erweiterungen erfahren hat, als Hauptgebäude dient. aber sind so verstreut, daß sie als Zeugen der Ge­ Seit ihren ersten Anfängen im Jahre 1799 ist die schichte der Hochschule nicht wirksam hervortreten. Technische Hochschule also in recht vielen, zum Teil Wäre es nicht möglich, in dem Hochschulgebäude historisch bedeutenden Gebäuden untergebracht ge­ eine kleine historische Sammlung anzulegen, durch wesen. Die Erinnerung an diese vergangenen Zeiten die die Entwicklung, die hier nur kurz angedeutet droht leider verloren zu gehen. Die Gefahr des Ver- werden konnte, anschaulich vor Augen geführt würde ?

MITTEI LUNGEN Professor Dr.-Ing. e. h. Hermann Jansen ein geringer Abnutzungswiderstand, weiter geringe wurde von dem „Institut Social Roumain“ in Rißbildung. Bei der jetzigen Prüfung hochwertiger Bukarest für seine städtebaulichen Verdienste zum Zemente wäre bisweilen ein schlechtes Verhältnis Ehrenmitglied ernannt. zwischen Zug und Druck festgestellt worden, aber nur deshalb, weil die Prüfung im Laboratorium eine Tagungen. andere sei als die Verarbeitung auf der Baustelle. Generalversammlung des Vereins Deutscher Portland- Denn hier würde mit mehr Wasser und mit gemischt­ zement-Fabrikanten in München im September 1934. körnigem Sand gearbeitet. Prüfe man in der richtigen Weise nach der Art der. Baustelle, so finde ein Aus­ Der Vorsitzende Dr. Kneisel wies in "seiner gleich statt zwischen normalem und hochwertigem Eröffnungsansprache darauf hin, daß dem Verein der Zement. Schwachbrand habe merkwürdigerweise Vorwurf der Industriegebundenheit gemacht worden kleine Schwindmaßo, dagegen große Quellung er­ sei. Die Industrie sei stolz darauf, daß ihre Wissen­ geben. Vier Voraussetzungen bedingten die E igen­ schaft in gutem Sinne industriegebunden ist. Dieses schaften der Zem ente: 1. die Rohmehlaufbereitung, zeige schon die uñeigennützige Zusammenarbeit 2. die chemische Zusammensetzung, 3. das Brennen, mit den Technischen Hochschulen. Industriegebunden 4. das Mahlen. Bei der Rohmehlaufbereitung sei müsse die Arbeit des Vereins sein, 1. weil die Auf­ festgestellt worden, daß mit steigender Mahlfeinheit gaben aus der Industrie kämen, 2. weil die Mittel von des Rohmehls und mit steigender Brenntemperatur der Industrie zur Verfügung gestellt würden. Der eine Festigkeitserhöhung Hand in Hand geht. feste Wille des Vereins sei, an dem neuen Werk Hitlers mitzuarbeiten. Bei den Prüfmethoden müsse zugestanden werden, Professor Eitel führte dann ungefähr aus: Die daß das Normenprüfverfahren nicht geeignet Welt erwartet von uns Richtlinien für den besten sei für die Feststellung der Eigenschaften von Straßen­ Zement, denn immer noch ist die deutsche Wissen­ bauzementen. Der richtige Weg seien Rißbildungs­ schaft und ihre Forschung für die Allgemeinheit versuche und plastische Mörtelprüfung. von größter Wichtigkeit. Nur äußerste Anstrengung Professor Graf verwies darauf, daß maßgebend könne uns allerdings auf dem errungenen Platz in sei für die Güte eines Betons der Zement, der der internationalen Gemeinschaft halten. Das ganze Zuschlag, das Messen und Mischen, der Transport Problem des Zementes und des Betons könne man und die Nachbehandlung. vom medizinischen Standpunkt betrachten und zwar Bei Versuchen, die er durchgeführt habe, wäre sei zunächst die Zusammensetzung des Klinkers und durch Austrocknung die Festigkeit stark herab­ deren Klärung mit der Anatomie zu vergleichen, gesetzt worden, auf 67 bis 86 vH der feucht erhärteten das Abbinden des Zementes dagegen mit der Physio­ Körper. Beim Schwinden trete die Verkürzung all­ logie. Geklärt sei der anatomische Teil, nämlich mählich ein, die Risse treten erst nach Jahren auf; die Zusammensetzung des Klinkers. Die kommende zu beachten sei, daß an der Oberfläche das Schwinden Aufgabe sei die Klärung des physiologischen Teiles, schneller eintrete als im Kern. es wäre nämlich festzustellen, worin das W esen der Bei den Zuschlagstoffen sei die Körnung von sehr B indekraft eigentlich besteht. Mit Analysen allein großer Bedeutung und zwar sowohl die Gestalt des wäre nichts anzufangen, genau wie in der Gesteins­ Kornes als auch das Korngrößenverhältnis. Wenig kunde. Die von den Amerikanern durchgeführte Sand sei im allgemeinen erwünscht, etwa 27 vH. Die Methode der Berechnung allem sei gefährlich und Körnungen selbst müssen scharf getrennt geliefert führe nicht zum Ziel. Ergänzt müsse sie werden werden, sonst seien Schwankungen unvermeidlich. durch mineralogische Methoden. Folgende Punkte Durch falsche, allerdings nach den Beton­ wären augenblicklich von Wichtigkeit : 1. Die Wärme­ bestimmungen noch zulässige Körnungen entwicklung beim Abbinden, 2. die Schwindung, könne die Festigkeit auf die Hälfte des erreichbaren 3. die Verarbeitbarkeit. Wertes herabgesetzt werden, und es wäre dann starke Die näheren Ausführungen des Vortragenden waren Zementzumischung notwendig, um die richtigen spezialwissenschaftlicher Art, deren Behandlung Festigkeiten zu erhalten. Diese Zementzumischung dem besonderen Schrifttum überlassen bleiben muß. habe aber Schwinden im Gefolge. Es müsse darauf Dr. Haegermann verwies in seinem Vortrag geachtet werden, daß bei der Verarbeitung der Beton darauf, daß der Zement ungeahnte Bedeutung durch im oberen Teil nicht zu wasserreich würde, sonst das Straßenbauprogram m erlangt habe, während würde Schwanden die Folge sein. Denn dann erhielte bisher die Betonstraße merkwürdigerweise wenig gerade der obere Teil des Betons die unwillkommenen Beachtung gefunden hätte. Gefordert werde zunächst Eigenschaften.

681 Nach der Verarbeitung sei gute Nachbehandlung übersteigt. Es war bis vor am Platze, bei Frost Warmhaltung. Denn zwei Ze­ kurzem noch Tatsache, mente, die bei 21° gleiche Festigkeit hatten, wären daß in den ländlichen bei tiefer Temperatur in den Festigkeiten sehr ver­ Feuerungen Holz und schieden geblieben. ähnliche Brennstoffe mei­ Dr. P etry berichtete weiter über den Bauvorgang stens mit keinem höheren und verwies zunächst darauf, daß alle Berechnungs­ Wirkungsgrad als etwa methoden von Betonstraßen versagten; wenn die 40 bis 50 vH verbrannt Betonstraße aber in erfahrungsmäßig genügender wurden, während wissen­ Dicke hergestellt würde, dann wäre Biegung, Bruch schaftliche Versuche ge­ oder Zersplitterung nicht möglich. Auch bei höherer zeigt hatten, daß in Bewehrung dürfe deshalb eine Verminderung der modernen, technisch rich­ Dicke nicht stattfinden. Beim Bauvorgang sei cs tig konstruierten Feue­ notwendig, für jedes Los die Zuschläge gesondert rungen ein Wirkungsgrad zu lagern. Zweckmäßig wäre Gewichtszuteilung der von 80 bis 90 vH ohne Zuschlagstoffe und notwendig ein Priifraum an Ort Schwierigkeiten zu er­ und Stelle zur Feststellung des Wassergehaltes, des zielen ist. Abbindebeginns und der Körnung. Eine Lagerung Die vom Ausschuß für des gemischten Betons dürfe unter keinen Umständen Technik in der Forstwirt­ stattfinden. Zweckmäßig wäre es, wenn die Misch­ schaft in Angriff genomme­ maschinen dem Bauvorgang folgten und zwar hinter nen Untersuchungen, die oder neben dem Bauvorgang. Ortfeste Mischer gemeinsam mit den wich­ hätten den Nachteil, daß der Beton gemischt an die tigsten Stellen der Wärme­ Verarbeitungsstellc gebracht werden müsse. Für das wirtschaft durchgeführt Planum sei gute Verdichtung erforderlich sowie voll­ wurden, hatten sich daher kommene Ebenheit, damit die Betonplatte sich be­ die Aufgabe gestellt, in wegen könne. Besonders wichtig sei die völlige Tren­ einfachen und praktischen nung der Decke vom Untergrund und von den Seiten­ Feuerungen sämtliche im schwellen, trotzdem träten zuweilen Bisse auf, auch deutschen Haushalt zur Abb. 1. Querschnitt eines Bewehrung würde hier keine gute Abhilfe schaffen. Verwendung kommende Kachelofens mittlerer Brennstoffe mit hohem Die Fugen müßten als Raumfugen ausgebildet werden. Größe für Holzfeuerung. Das Problem der Mittelfuge sei noch nicht völlig ge­ Wirkungsgrad zu verwer­ löst. Im allgemeinen seien versetzte Querfugen bei ten und gleichzeitig Ver- Mittelfugen am Platze. Wichtig sei auch bei den sottungen der Schornsteine und andere unliebsame Be­ Fugen, daß sie dicht hielten, damit kein Wasser in den gleiterscheinungen, die sich früher vor allem beim Holz­ Untergrund eindringe. R. Grün. brand ergeben hatten, zu vermeiden. Im Laufe der Untersuchungen stellte sich heraus, daß die gasreicheren Konstruktion und Ausführung. Brennstoffe wie Holz, Torf und bis zu einem gewissen Grade auch Braunkohle eine andere Feuerungstechnik Fortschritte auf dem Gebiete der Hausbrandfeue­ erfordern als die gasarmen Brennstoffe wie Steinkohle, rungen. Koks usw.. Während bei letzteren schon dann eine Auf dem Gebiete der Hausbrandfeuerungen sind ausreichende Verbrennung erzielt wird, wenn genügend durch planmäßige Arbeiten im Laufe der letzten Jahr­ Unterluft durch die Rostspalten dem Brennstoff zu­ zehnte manche Fortschritte erzielt worden; sie be­ strömt, darf bei den gasreicheren Brennstoffen nur schränkten sich meistens aber nur auf die bessere Aus­ verhältnismäßig wenig Unterluft zugeführt werden; nützung von Braunkohlenbriketts, Steinkohlen und dagegen ist verhältnismäßig viel Oberluft erforderlich, sonstigen Kohlenarten, während die gasreicheren um die Teerdämpfe in der richtigen Weise zur Ver­ Brennstoffe wie Holz und Torf hierbei vollständig un­ brennung zu bringen. Es handelt sich also im letzteren berücksichtigt blieben. Gerade die Bedeutung des Falle um das Prinzip der Halbgasfeuerung, wobei der Holzes als Brennstoff geht daraus hervor, daß noch Verbrennungsvorgang in zwei Phasen zerlegt wird. rd. 35 vH der jährlich im Haushalt verbrauchten Zunächst wird der Brennstoff unter geringer Luftzu­ Wärmemenge aus Holz erzeugt wird, eine Zahl, die fuhr vergast, um dann an einer anderen Stelle der den Verbrauch an Braunkohlenbriketts nennenswert Feuerung unter verstärkter Zufuhr von erhitzter, gut

Abb. 2. Austauschbare Roste des Feuerungseinsatzes. Abb. 3. Eingebauter Feuerung seinsalz. dem Lande und in den kleinen Städten, nicht nur in ihrem Wirkungsgrad wesentlich zu verbessern, son­ dern auch die Bedienung zu vereinfachen und zu er­ leichtern. Es sollte daher von allen denjenigen Stellen, die Bauaufträge zu vergeben haben, Wert darauf ge­ legt werden, daß bei den Feuerungen diese Neuerung zur Anwendung kommt. Forstmeister Dr. v. Monroy. Vom Deutschen Normenausschuß. Der Ausschuß für einheitliche technische Baupolizei­ bestimmungen hat den Normblattentwurf DIN E 1055 Bl. 4 „Belastungsannahmen im Hochbau, Windbelastung“ ausgearbeitet, der in der Zeitschrift „Der Bauingeniaur“, Heft 41/42, veröffentlicht wurde. Oberabbrand Unter abbrand Einsprüche hiergegen sind in doppelter Ausfertigung (Zeitbrand). ( Dauerbrand). bis zum 10. Jan u ar 1935 an den Deutschen N orm en­ Abb. 4. Einsätze, für Holzbrandfeuerung. ausschuß, Berlin NW 7, Dorotheenstraße 40, einzu- reichen. verteilter Zweitluft die restlose Verbrennung zu er­ Zur Rundholzpreisbildung reichen. Neben dem Prinzip der Halbgasfeuerung ist wurde auf Grund einer Besprechung der zuständigen für die gasreicheren Brennstoffe aber meistens auch Ministerien, des Reichsforstamtes und des Reichs­ ein wesentlich größerer Füllschacht erforderlich, um nährstandes eine amtliche Stellungnahme bekannt- die entsprechend großen Brennstoffmengen aufzu­ gegeben. Danach soll grundsätzlich eine Erhöhung nehmen. Schließlich hat sich herausgestellt, daß nicht der Rundholzpreise in der kommenden Einschlag- der obere Abbrand für diese Brennstoffe sich am gün­ periode unterbleiben. Nur in Ausnahmefällen ist für stigsten bewährt, sondern der untere Brand, wobei Nadelstammholz eine Erhöhung bis zu 10 vH des ge­ stets immer nur so viel Gas erzeugt wird, wie für die wogenen Durchschnittpreises im Vorjahre zulässig. Erwärmung des Raumes im Augenblick wirklich ge­ Für Buche und anderes Laubnutzholz kann, soweit braucht wird. Auf diese Weise war es möglich, durch sein Preis noch unter dem Friedenspreis liegt, eine Verwendung des Prinzips der Halbgasfeuerung und des Erhöhung bis zu 15 vH des oben erwähnten Durch­ unteren Abbrandes auch in gewöhnlichen Kachelöfen schnittpreises stattfinden. bei dem sonst außerordentlich schnell verbrennenden Holz einen Dauerbrand von etwa 20 Stunden zu er­ Wettbewerbe. zielen. Eine schematische Zeichnung von der Art der Kongreßhalle in Rostock Oberluftzuführung ist in Abbildung 1 gegeben. Um den Töpfern die Arbeiten aber zu erleichtern, sind (vgl. S. 247 u. 329 d. Bl.). Es erhielten: den ersten neuerdings Einsätze geschaffen worden, wodurch die Preis die Architekten Zerbe und H arder, Berlin- jedesmalige Berechnung der Rostgrößc und der Ober­ Hamburg, den zweiten Preis Regicrungsbaumeister luftzuführung fortfällt. In diesen Einsätzen sind alle Ernst K rüger, Berlin, und Dipl.-Ing. Hanns D ust- diese Maße von vornherein gegeben, und cs ist lediglich m ann, den dritten Preis Architekt Erich zu P utlitz, notwendig, je nach dem vorwiegend zu verwendenden Hamburg, den vierten Preis die Architekten Karl Brennstoff einen Rost zu wählen, der mehr oder weniger Schneider, Charlottenburg, und Willi K aem pfert, Rostspalten aufweist. In Abbildung 2 sind diese Berlin. Angekauft wurden die Entwürfe von Hans Roste dargestellt und man ersieht hieraus, wie ein Hubert Leufken, Berlin, von Stadtbaurat Max Handgriff genügt, um den Ofen für die verschiedenen Vogeler, Weimar, von Dipl.-Ing. Ulrich Boehden, Brennstoffe umzugestalten. Abbildung 3 zeigt den a. Main, von Herbert Lusch, Bernau, und Einbau eines solchen Einsatzes in einen Kachelofen Heinz Behnke, Berlin, von Dipl.-Ing. Fritz Boysen, und Abbildung 4 stellt das Prinzip des oberen und Bremerhaven, und von Fritz Hochfeldt, Berlin- unteren Abbrandes einander gegenüber. Während beim Siemensstadt. Die öffentliche Ausstellung der Ent­ oberen Abbrand der ganze Brennstoffvorrat gleich­ würfe findet vom 21. Oktober bis zum 3. November zeitig zur Entflammung gelangt, entwickelt sich beim im Kunst- und Altertumsmuseum in Rostock statt. unteren stets nur eine geringe Gasmenge ähnlich wie Das teilbare, steuerfreie Einfamilienhaus. beim Holzgasgenerator, die dann durch die beiden seitlichen Öffnungen in besondere Verbrennungs­ Einen Wettbewerb um dem jeweiligen Bedürfnis kammern geleitet wird und durch die Zuführung der entsprechende teilbare Einfamilienhäuser veranstal­ tete anläßlich ihres 25jährigen Bestehens die Zeit­ stark erhitzten Luft sowie durch die heißen Scha­ schrift „Bauwelt“, Berlin. 20 Entwürfe wurden mit motteplatten restlos verbrennt. Dasselbe Prinzip Preisen und Anerkennungen ausgezeichnet. Der läßt sich auch bei Herden, Waschkesselfeuerungen, Dämpfvorrichtungen usw. in ähnlicher Weise an­ Träger des ersten Preises ist noch nicht ermittelt. Zweite Preise erhielten Dipl.-Ing. Sep R uf, München, wenden. In jedem Falle ist hierbei eine wichtige und die Architekten von Heinemann, Lorf und Aufgabe, den Rost im Verhältnis zur Kohlefeuerung dänisch, Dortmund. Je ein dritter Preis wurde zu­ vertieft einzusetzen, so daß hierdurch das richtige erkannt dem Regierungsbaumeister a. D. Dr.-Ing. Ausbrennen der Flamme vor sich gehen kann. H. W urster, , dem Architekten Hermann Durch diese feuerungstechnischen Neuerungen, die Tausch, Leipzig, und dem Dipl.-Ing. Karl Röder, unter anderem in dem Buch „Das Holz als Brenn- Wuppertal-Barmen; je ein vierter Preis den Archi­ und Kraftstoff“’*') eingehend dargestellt sind, ist es tekten Gerhard Weber, Berlin, Lothar M artin, möglich geworden, die Feuerungen, insbesondere auf Weimar, Walter Böckmann, Berlin-Marienfelde, *) Verlag „Der Deutsche Forstwirt“, Berlin. und Franz Jaud, München.

683 Biiclierliste. Zahlen zur Bauwirtschaft 1934.

Alle bei der Schriftleitung eingehenden Werke werden 1933 1934 in diesem Verzeichnis aufgeführl. Rücksendungen der E in h eit Werke können nicht stattfinden. August Sept. August Sept. Bücher können durch den Verlag Wilhelm Ernst u. Sohn, Indexziffern der Gropius’sche Buch- u. Kunsthandlung, Berlin W8, Baukosten1) ...... 1928/30=100 71,9 72,5 75,6 75,6 Wilhelmstr. 90, bezogen werden. Baukosten *)...... 1 9 1 3= 100 12 5 6 126,6 132,1 132,1 Baustoffpreise1) ... 1913=100 104,7 104,7 111,4 111,4 Bericht über die Holztagung 1933 des Fachaus­ Preise in RM : schusses für Holzfragen beim Verein deutscher Inge­ Mauersteine. Bln.4) 1000 S t. 24,00 24,00 20,90») 20,50») Dachziegel, Bln.4) . 1000 St. 44,00 44,00 42,00 42,00 nieure und Deutschen Forstverein. Berlin 1934. Stiickkalk, Bln.4).. 10 t 215,30 215,30 215,30 215,30 VDI-Verlag. 70 S. in Din A 5 mit 9 Abb. Geh. 2 KM. Zement, Bin ...... 10 t 367,00 367,00 349,00 349,00 Z em ent. E s s e n ------10 t 378,00 378,00 368,00 368,00 Träger ab Oberhaus. 1 t 107,50 107,50 107,50 107,50 Fischer, Theodor. Zwei Vorträge über Proportionen. Schmiedeeiserne München u. Berlin 1934. R. Oldenbourg. 102 S. in R ö h ren 4) ...... 100 111 81,00 81,00 77,76 77,76 kl. ° mit 43 Abb. Geb. 3,80 KM. Fichtenbretter. 8 Süddeutschld.*). 1 cbm 27,00 27,00 36,00 36,00 Kantholz4). Bln. .. 1 cbm 36,00 36,00 49,50 50,00 Fischer, Dr. und Dr. Blechschmidt, Steuerbefrei­ Fensterglas ...... 1 qm 1,35 1,35 1,28 1,28 ungen und Gebührenerleichterungen für den Woh­ T ariflöhne: (Bln.) nungsbau. Heft 7 der Handbücherei des Wohnungs­ gel. Bauarbeiter... Rpf. je Std. 108,00 108,00 108,00 108,00 wesens. Eberswalde-Berlin-Leipzig 1934. Vorlags­ ungel. Bauarbeiter. Rpf. je Std. 90,0090,00 90,00 90,00 292 265 gesellschaft R. Müller m.b.H., 56 S. in °. Geh. 1,85 A rbeitslose 7).... in 1000 486 436 8 B au m arkt : 8) Reichsmark. Bauerlaubnisse*) *°) Wohngebäude...... Stück 3168 2483 3026 — Für ein einheitliches deutsches Wasserrecht. Veröffent­ W oh n u n gen ...... Stück 4932 4583 6013 — gewerbl. Gebäude . 1000 cbm 761,2 281,7 629,8 — lichung der Abwasserfachgruppe der Deutschen Ge­ öffentl. Gebäude .. 1000 cbm 202,4 32,1 195,0 — sellschaft für Bauwesen. Sonderausgabe des „Ge­ Baubeginne •),°) sundheits-Ingenieur“ 1934, Heft 9. München-Berlin. Wohngebäude...... Stück 28052762 3104 — W oh n u n gen ...... S tück 4503 4762 5839 — R. Oldenbourg. 28 S. Din A 4. Geh. 1,50 RM. gewerbl. Gebäude . 1000 cbm 280,6 228,9 604,1 — öffentl. Gebäude .. 1000 cbm 117,1 72,7 191,0 — Merkblatt für die Beschaßenheit, Herstellung und Bauvollendungen10) Untersuchung von kalteinbaufähigen, aus Gießteer her- Wohngebäude...... S tü ck 1820 2142 2621 — W o h n u n g e n ...... Stück 5464 6907 8047 — gestellten Teermineralmassen. Ausgearbeitet vom Aus­ darunter Umbau . S tück 2590 2841 3769 — schuß „Teerstraßen“ der Studiengesellschaft für Auto­ gewerbl. Gebäude . 1000 cbm 167,4 218,0 212,3 — öffentl. Gebäude .. 1000 cbm 100,9 121,6 96,1 — mobilstraßenbau. Charlottenburg 1934. Selbstverlag. 7 S. in 8°. Geh. 0,20 RM. *) Für städt. Wohnhäuser. — ») Für Baustoffe insgesamt (Hoch- und Tiefbau). — *) Durchschnittlicher Marktpreis.— 4) Ab Werk.— ‘) Sägcfallende Rode, Otto. „Billiger bauen“. Untersuchungsformen Ware, Werk Verkaufs preise ab Oberbayern. — •) Nach Aufgabe. — 7) Ge­ lernt«, angelernte und ungelernte Arbeiter. — *) In Groß- und Mittelstädten im wirtschaftlichen Baubetrieb. Eberswalde-Berlin- (über 50000 Einw.). — •) Ohne An-, Um- und Aufbauten. — 10) Die Zahlen Leipzig 1934. R. Müller, Verlagsgesellschaft m.b.H., für August 1933 sind berichtigt. 93 S. in 8° mit 50 Abb. Geh. 2,95 RM. Rode, Otto, Die Selbstkostenberechnung und ihre Der Zementabsatz im September 1934 Prüfung im wirtschaftlichen Baubetrieb. Eberswalde- belief sich nach Mitteilung des Deutschen Zement­ Berlin-Leipzig 1934. R. Müller, Verlagsgesellschaft bundes auf 607 000 Tonnen gegenüber 594 000 Tonnen m .b.H. 68 S. in 8° mit 30 Abb. Geh. 3,20 RM. im August 1934.

AMTLICHE NACHRICHTEN Preußen. Minden i. Westf., Clausen von Celle an die Wasser­ straßendirektion in Hannover. Ernannt: der Regierungsbaurat (W) Wilhelm H a rt­ Überwiesen: die Regierungsbauräte (W) Edner mann beim Wasserbauamt in Glückstadt zum Vor­ vom Wasserbauamt Münster i. Westf. an die Wasser­ stand dieses Wasserbauamts, der Regierungsbaurat baudirektion in Münster i. Westf., Schell vom Rose beim Wasserbauamt in Rheine zum Vorstand Wasserbauamt II in Hannover an das Schleppamt des Wasserbauamts in Rheine. daselbst; — der Regierungsbaumeister Friedrich Versetzt: der Oberregierungs- und -baurat (W) Pfaue vom Schleppamt in Hannover an das Wasser­ Bock von der Wasserbaudirektion in Münster an die bauamt II daselbst. Wasserstraßendirektion in Hannover; — Regierungs­ Überwiesen unter Wiederaufnahme in den Staats­ und Baurat (W) Dr.-Ing. H eiser von der Regierung dienst: die Regierungsbaumeister (W) Gustav Poppe in Schleswig an die Wasserbaudirektion in Stettin; — dem Wasserbauamt in Tapiau, U hl dem Vorarbeiten­ die Regierungsbauräte (W) Scheunemann vom amt in Elbing als Leiter. Wasserbauamt in Hameln an das Wasserbauamt in Münster i. Westf. als Vorstand, Franz Marx von Die Staatsprüfung haben bestanden: die Regierungs­ Neuhaldensleben (Kanalbauamt in Magdeburg) an das bauführer Hermann Albrecht, Fritz Priesing Wasserbauamt in Frankfurt a. Main, Crackau vom (Hochbaufach); — Gerhard Rottm ann, Joachim Kanalbauamt in Oebisfelde an das Wasserbauamt in Timm (Wasser- und Straßenbaufach); — Herbert Tilsit, Franke von Dessau nach Hagen i. Westf. als Fleck, Heinz Sabarth (Eisenbahn- und Straßen­ Leiter der Dienststelle „Der Kulturbaubeamte“ ; — baufach); — Arthur Großkopf, Wilhelm Höfing- die Regierungsbaumeister (W) Röhrs vom Wasser­ hoff (Maschinenbaufach). bauamt in Emden nach Marne i. Holst., Giesecke In den Ruhestand sind versetzt: die Oberregierungs­ vom Wasserbauamt in Tilsit an das Neubauamt in und -bauräte (W) Raddatz bei der Wasserbau­

684 direktion in Stettin, Innecken bei der Wasser­ vom 22. Mai 1934 übersende ich zur Kenntnisnahme straßendirektion in Hannover, Theuerkauf bei der und Beachtung mit folgender Maßgabe: Oderstrorabauverwaltung in Breslau; — die Regie­ Im Einvernehmen mit dem Herrn Reichsminister rungsbauräte (W) O ffenberg, Vorstand des Wasser­ für Volksaufklärung und Propaganda soll in teilweiser bauamts in Rheine, und Oskar M üller, Vorstand des Abweichung von den Ausführungen seines Erlasses Wasserbauamts in Glückstadt. vom 22. Mai 1934: Auf Antrag aus dem Staatsdienst entlassen: R e­ 1. die Verpflichtung, bei Bauaufgaben künftighin gierungsbaumeister (W) P ott (beurl.). Aufträge für Künstler und Kunsthandwerker * vorzusehen, nicht von einer starren Kostengrenze abhängig gemacht werden; RdErl. d. Pr. FM . vom 6. 10. 1934, betr. Aufträge 2. auch ein starrer Prozentsatz von der Gesamt­ an bildende Künstler und Kunsthandwerker bei kostensumme für besagte Zwecke nicht festgelegt Bauaufgaben der Staatshochbauverwaltung — V 11 werden, weil bei den verschiedenen Bauvorhaben Nr. 131fAo. 1-9 — . dieMögiichkeiten,Kunstwerke u.dgl.anzubringen, Der Reichsminister Berlin, den 22. 5. 1934. zu verschieden sind; für Volksaufklärung und Propaganda. 3. die Verpflichtung, bildende Künstler und Kunst­ V I 6200/18. 5. handwerker heranzuziehen, nicht auf Hochbauten (1) Baukimst ist Sinnbild des Staatslebens. Die Richtigkeit beschränkt sein, sondern sich auf alle Bauvor­ dieses Satzes beweist in bedauerlichem Maße die Baukunst haben erstrecken, bei denen der Natur der Sache der Nachkriegszeit, deren materialistische Einstellung nur nach eine solche Möglichkeit besteht. zu häufig zu jener überspitzten, öden, sogenannten „neuen Sachlichkeit“ führte. Diese Sachlichkeit verzichtete auf die Ich ersuche, künftig folgendermaßen zu verfahren: Mitwirkung der bildenden Kunst und des künstlerisch schaffen­ In den Vorentwürfen ist im Erläuterungsbericht den Handwerks und nahm damit den deutschen Kulturschaf­ ein Vorschlag zu machen über die Höhe der Summe, fenden die Möglichkeit, an den großen Aufgaben der Bau­ die für Kunst und kunsthandwerkliche Arbeiten auf­ kunst den künstlerischen Ausdruck des Volksganzen mitzu­ gewandt werden soll; nach Möglichkeit ist zu erläu­ formen. Die nationalsozialistische Regierung, in Sonderheit tern, für welche Arbeiten im einzelnen diese Summe mein auf diesem Gebiet federführendes Ministerium, hat die Aufgabe, hier Wandel zu schaffen und im Rahmen des großen gedacht ist. In den ausführlichen Kostenanschlägen allgemeinen Arbeitsbeschaffungsprogramms — in Sonderheit ist ein Betrag „für künstlerische Ausgestaltung“ auf dem Gebiete des* Bauwesens — dem kunst- und kultur- unter Titel „Insgemein“ aufzunchmen und dabei schaffenden Menschen wieder Arbeits- und Gestaltungsmög­ anzugeben, aus welchen Sonderaufträgen oder Zu­ lichkeit zu gewähren. Zur Erreichung dieses Zweckes müssen schlägen zu einzelnen Positionen des Anschlages er die Bauverwaltungen des Reiches, der Länder und der Ge­ sich zusammensetzt. meinden voranschreiten und durch ihr Beispiel anregend auf Im übrigen weise ich darauf hin, daß in besonderen die privaten Bauherren wirken. Fällen die Reichskammer der bildenden Künste in (2) Ich halte es hierbei für unerläßlich, daß bei allen Hoch­ bauten (Neu-, Um- und Erweiterungsbauten) des Reiches, Berlin sowohl wie ihre Landesstcllen zu künstlerischer der Länder, der Gemeinden, der Körperschaften des öffent­ Beratung und zur Benennung geeigneter Künstler lichen Rechtes und der Körperschaften, bei denen Reich, und Kunsthandwerker jederzeit zur Verfügung stehen. Länder oder Gemeinden die Aktienmehrheit oder die Mehrheit Meldungen nach untenstehendem M uster bitte ich der Geschäftsanteile besitzen, grundsätzlich ein angemessener mir zum 1. März jeden Jahres zu machen. Fehlanzeige Prozentsatz der Bausumme für die Erteilung von Aufträgen ist erforderlich. an bildende Künstler und Kunsthandwerker aufgewendet Dr. Popitz. wird. Als Bausumme sind die gesamten Herstellungskosten des Bauos anzusehen mit Ausschluß der Kosten des Erwerbes An die Herren Reg.Präs. und den Herrn Präs. der und der Aufschließung des Baugrundstüekes. Pr. Bau- xi. Fin.Dir. (3) Von obigem Grundsatz dürften, abgesehen von Bauten für untergeordnete Zwecke, die in keiner Beziehung zu Straßen Muster. oder Plätzen stehen, noch die Bauten ausgenommen werden, Der Reg.Präsident...... deren Bausumme den Betrag von 10 000 RM nicht übersteigt. Übersicht über die bei den Bauvorhaben des Haus­ (4) Zu den Arbeiten der bildenden Kunst und des Kunst­ haltsjahres 19../.. für bildende Künstler und Kunst­ handwerks rechne ich u. a. Kunstschöpfungen auf dem Ge­ handwerker aufgewandten Mittel. biete der Malerei, der Bildhauerei, der Schmiedekunst, der Gießerei, der Kunstglaserei, der Kunstschnitzerei, der Kunst­ Gesamtbau­ Für bildende Künst­ tischlerei und ähnlicher Kunsthandwerke. Ich rechne hierzu ler und K unsthand­ nicht alle Serien- und fabrikmäßig hergestellten Erzeugnisse summe nach Dienst­ Bau­ handwerker vor­ sowie rein handwerkliche Arbeiten ohne künstlerische Bedeu­ dem Kosten­ gesehene Summe tung, wie Anstreicherarbeit, Stuckaturarbeiten üblicher Art stellen vorhaben - und dergleichen. anschlag in % der in RM Bau- (5) Ich bitte ferner Vorsorge zu treffen, daß das mit dem in RM Bau verbundene oder innerhalb des Baues angebrachte Kunst­ summe werk nicht um seiner selbst willen als zwecklose Zutat, sondern Pr. Neubau des.. 200 000,00 5 000,00 2 /2 % sinnvoll in Beziehung zu dem Zweck des Gebäudes, zu den ört­ Staats- Erw eite­ lichen Begebenheiten und zur Umgebung gebracht wird. hochbau- Endlich bitte ich mit Rücksicht auf die furchtbare Notlage der am t bzw. rungsbau freischaffenden Künstler und Kunsthandwerker bei den von selbstän­ des ...... 100 000,00 2 000,00 2% mir gewünschten zusätzlichen Arbeiten für die bildende Kunst dige ört­ Umbau des.. und das Kunsthandwerk Künstler, die einen Lehrauftrag liche (Saaleinbau) 20 000,00 2 000,00 10% haben oder die in irgendeinem Beamten- oder Angestellten­ Baulei­ Umbau der verhältnis stehen, nur ausnahmsweise heranzuziehen. tung ehemaligen An die Landesregierungen. Kaserne X V orstehende A bschrift eines Erlasses des Herrn zu W oh­ Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda nungen .... 30 000,00 —

685 RdErl. d. FM . vom 8.10. 1934 über die Beliändigung ich die Baugenehmigungsbehörden, vor der Weiter­ von Merkblättern über Fernsprechleilungen bei Aus­ gabe der vorgenannten Anträge darauf zu achten, daß gabe der Bauscheine — V 18. 2000/33 — . a) die Bauvorlagen vollständig und die geplanten Bauwerke erschöpfend zeichnerisch dargestellt sind, Seit Jahren bemühen sich die Baudienststellen der Deutschen Reichspost, die Bauherren, Bauunter­ b) die Berechnungen und Zeichnungen deutlich lesbar nehmer, Architekten usw. zu veranlassen, daß sie bei sind, Errichtung von Bauten für die Fernsprechanschluß­ c) die Berechnungen mit Seitenzahlen und bei größe­ leitungen nach Möglichkeit die verdeckte Leitungs­ rem Umfang auch mit Inhaltsverzeichnis versehen führung (Führung der Leitungen in einem Rohrnetz sind, unter Putz) vorsehen, die sich bei Starkstromleitungen d) auf der ersten Seite der Berechnung angegeben ist, schon längst eingeführt hat. Bei der verdeckten Füh­ welche Belastungen zugrunde gelegt sind, ferner rung werden die Leitungen der Sicht und dem Zugriff welche Baustoffe vorgesehen sind, und welche entzogen. Neben der Erhöhung der Betriebssicherheit Festigkeiten sie haben sollen (bei Stahl Marken­ wird auch die Sicherheit von Personen und Eigentum bezeichnung z. B. S t 37 • 12, bei Beton z. B. der Fernsprechteilnehmer erhöht, weil bei Überfällen in 28 > 180 kg/cm2), ferner welche zulässigen und bei Ausbruch von Feuer eine Außerbetriebsetzung Spannungen zugrunde gelegt sind, wie hoch sich des Fernsprechers weniger leicht möglich ist. Die ver­ die Bodenpressung errechnet und welcher Art der deckt geführten Leitungen sind zudem unabhängig von Baugrund und ggf. die Grundwasserverhältnisse späteren Instandsetzungsarbeiten an Haus und Woh­ sind, auch wie die Windkräfte aufgenommen und nungen. in den Baugrund geleitet werden sollen, Obwohl die Reichspost schon seit Jahren die Kosten e) bei Bauwerken mit besonderer Benutzungsart, z.B. für alle Rohrnetze außerhalb der geschlossenen Woh­ bei Fabriken, nähere Angaben über den Betrieb, die nungen (z. B. in Treppenhäusern) übernimmt, wenn Art und die Gewichte der aufzustellenden schweren die Schlitze zur Unterbringung der Rohre für Rech­ Maschinen, der Behälter usw. gemacht sind. — nung des Bauherrn hergestellt werden, gibt es immer Ihre Lage ist in den Zeichnungen durch skizzen­ noch eine beträchtliche Zahl von Bauherren und hafte Darstellung der Umrisse anzugeben, ebenso Architekten, die die Herstellung dieser Schlitze ab­ sind ihre Auflagepunkte einzutragen. — lehnen, weil ihnen vorbereitende Maßnahmen für f) die Zeichnungen das ganze Bauwerk in Grund­ künftige Fernsprechanschlüsse nicht wichtig genug rissen und Schnitten deutlich darstellen, auch alle erscheinen. Um diese genannten Kreise zur Aufgabe erforderlichen Maße, die Stab- und Balkenquer­ ihrer Zurückhaltung zu veranlassen, habe ich es für schnitte und die Postennummern enthalten, nach angebracht gehalten, ihnen die erwähnten Vorzüge der denen die statische Berechnung einzuteilen ist. — verdeckten Leitungsführung bei Gelegenheit des bau­ Die Lage der Schnitte ist in den Grundrissen und polizeilichen Genehmigungsverfahrens vor Augen zu ggf. in den anderen Schnitten anzugeben. — führen. Der geeignete Zeitpunkt hierfür ist der der g) bei schwierigen Konstruktionen Einzelzeichnungen Aushändigung der Bauscheine. Wenn es auch nicht der wichtigsten Teile, bei allen Eisenbetonbauten angängig erschien, die Bauschoinc (als amtliche Ur­ Bewehrungszeichnungen vorliegen, kunden) selbst mit solchen Hinweisen zu versehen, so h) die Zeichnungen gemäß DIN 823 gefaltet und außen steht doch nichts im Wege, bei ihrer Erteilung die mit Aufschrift versehen sind, Bauherren und Bauunternehmer auf die Zweckmäßig­ i) für außergewöhnliche Formeln und Berechnungs­ keit der verdeckten Leitungsführung aufmerksam zu verfahren entweder die zugänglichen Quellen (ge­ machen, zumal cs sich dabei nicht um die Werbung für nauer Buchtitel, Verfasser, Auflage, Seite und wenn ein bestimmtes Fabrikat oder eine bestimmte Leistung nötig Verlag) angegeben oder die Formeln soweit zu Erwerbszwecken, also nicht um eine Reklame im entwickelt sind, daß ihre Richtigkeit nachgeprüft eigentlichen Sinne handelt. Die Reichspostverwaltung werden kann. — Das gleiche gilt bei Übernahme hat zu diesem Zweck das beiliegende Merkblatt*) aus­ von Zahlenwerten aus Tafeln usw. — Im allgemei­ arbeiten lassen. Es erscheint zweckmäßig, bei der nen sind möglichst die genormten Bezeichnungen Aushändigung der Bauscheine für Neu- und Umbauten zu verwenden (Erlaß vom 25. 2. 25 — II 9. 155 — von Wohn- und Geschäftsgebäuden je ein solches Sonderbeilage zu den Reg.A m tsblättern) *). -— Merkblatt beizufügen. Außergewöhnliche Buchstabenbezeichnungen sind Die Merkblätter werden den Baugenehmigungs­ zu erklären. — behörden auf Anfordern von der Drucksachenstelle k) ein Abdruck der Zulassungsurkunde beiliegt, wenn des Reichspostzentralamts in Berlin-Tempelhof unent­ besonders zugelassene Bauweisen (Baustoffe und geltlich geliefert. Bauarten) verwendet werden sollen, Im Aufträge 1) die nach der Gebührenordnung vom 13. 11. 1923 E g g e rt. (Zentralbl. d. Bauverw. S. 563) vorgeschriebene An die Herren Regierungspräsidenten usw. Verpflichtungserklärung auf Zahlung der Gebühren * beigefügt ist, wenn den Nachprüfungsantrag nicht eine staatliche Baugenehmigungsbehörde stellt. — RdErl. d. FM . vom 12.10. 1934, betr. die Prüfung Handelt es sich um Anträge, die nach § 16 der schwieriger statischer Berechnungen — V. 19. 2420 RGO. zu behandeln sind, so ist dio entscheidende B ln ./41 — . Beschlußbehörde anzugeben. — Die bei der staatlichen Prüfungsstelle für statische m) der Rohbauwert der Bauanlage angegeben ist und Berechnungen eingehenden Anträge auf Prüfung diese Angabe durch eine beigebrachte Berechnung, schwieriger statischer Berechnungen sind häufig in der die ortsüblichen Preise eingesetzt sind, nach­ unvollständig und unübersichtlich. Hierdurch wird geprüft werden kann. nicht nur die Prüfungsstelle belastet, sondern auch die Fehlen nötige Zeichnungen, Berechnungen oder Bearbeitung der Anträge verzögert. Deshalb ersuche sonstige Unterlagen, so haben dio Baugenehmi­ *) Hier nicht abgedruckt. *) Zentralbl. d. Bauverw. 1025, S. 179.

686 gungsbehörden bei Übersendung des Antrages an zernent der RBD Berlin, Le in er, Dezernent der RBD die Prüfungsstelle hierauf besonders hinzuweisen Ludwigshafen (Rhein), Finner, Vorstand des Be­ und für baldige Ergänzung und Nachsendung zu triebsamts Landau (Pfalz), Dr.-Ing. Fey, Dezernent sorgen. Etwaigen Nachträgen haben sie die ge­ der RBD München, H eckei, Vorstand des Betriebs­ prüften Hauptberechnungen nebst den Zeichnungen amts Dresden 2, Spröggel, Dezernent der RBD sowie die alten Prüfungsbemerkungen beizufügeri. Dresden, G rüner, Vorstand des Betriebsamts Ulm, Entsprechendes gilt auch bei Um- und Erweite­ Eugen K ern, Dezernent der Obersten Bauleitung für rungsbauten. den Bau von Kraftfahrbahnen in Stuttgart, K ölm el, Erwünscht ist es, daß die Baugenehmigungs­ Vorstand des Betriebsamts Offenburg, Rochlitz, behörden vor der Weiterleitung der statischen Be­ Vorstand des Betriebsamts Basel, W itzei, Vorstand rechnungen an die Prüfungsstelle zu den Be­ des Betriebsamts Oldenburg 1, und Dr.-Ing. Froh ne, lastungsannahmen und zu der Beanspruchung des Dezernent der RBD Dresden; — zum Reichsbalmrat: Baugrundes Stellung nehmen. Reiehsbahnbaumeister Johannes K räm er beim Neu­ bauamt Berlin 1 und die technischen Reichsbahnober­ Im Aufträge inspektoren Edwin Schulz, Vorstand des Betriebs­ E g g e rt. amts Mühldorf (Oberbay.), Keidel beim Betriebs­ An särntl. RegPräs., den Staatskommissar der Haupt­ amt Stettin; — zum Reichsbahnamtmann: die Reichs­ stadt Berlin, den Verbandspräs. in Essen, die Landräte, bahnoberinspektoren Kliese in Berlin, Decker und die Stadtkreise, die sonstigen Baugenehmigungs­ Stollberg in Essen, Georg Michel in Dortmund, behörden und die Staatshochbauämter. Viktor Voß in Hanau, W esthoff in Bebra, Franz * H appe in Halle (Saale), Wilhelm Grcwe in Hanno­ RdErl. d. FM . vom 16.10.1934, betr. baupolizeiliche ver, Käm m erling in Köln, Seddig in Königsberg (Pr.), Elkemann in Hagen (Westf.), Sosna und Zuständigkeiten ( V 18. 2322/24). Stöckel in Dresden, Lenz in Gaschwitz, Eugen Bericht vom 24. September 1934 — Ia Hr Nr. 2895 —. Wemmer in Stuttgart-Bad Cannstatt, Rometscli Die Bestimmung im § 35 der Polizeiverordnung und Hans Zirn in Stuttgart, M öst in Heilbronn, Karl über die Einstellung von Kraftfahrzeugen (Erlaß vom M oritz, Eppinger, Grosholz und Georg Fries in 9. 5. 1931 — II 2322/2. I ) 1), nach der die Befreiung Karlsruhe, Hofheinz in Schwetzingen, Friedrich von den Vorschriften in den Eällen des § 5 Abs. 1 Vogt in Basel, Spanhake in Oldenburg, Christoph und 3 und des Abschnittes B nur der Regierungspräsi- M üller in , Tiotzsch in Eisenach, Sandrock dent erteilen kann, ist durch das Gesetz über baupoli­ in Kassel, K affarnik in Oppeln, Piehl und K rienke zeiliche Zuständigkeiten vom 15. 12. 1933 — Ges.S. in Frankfurt (Oder), Friedberger in München-Laim, S. 4912) — abgeändert worden. Auch diese Dis­ Max P eter in Breslau; die technischen Reichsbahn­ pensbefugnis steht jetzt der Baugenehmigungsbe- oberinspektoren D em uth in Görlitz, Freischlad in hörde zu, unbeschadet jedoch der Vorschrift des § 2 Duisburg, Wilhelm Haupt, Pfau und Wilhelm Abs. 2 des Gesetzes. Rübesamen in Essen, Karl Kothe in Frankfurt Im Aufträge (Main), Oskar Schm idt in Stralsund, Albert B ertram E g g e rt. in Wuppertal-Elberfeld, Wilhelm M iller in Augsburg, Zanner in München, Reithm ann in Regensburg, An den Herrn Regierungspräsidenten in Magdeburg Konstantin Gail und Karl Stoll in Stuttgart, Abschrift zur Kenntnis. G raser in Kornwestheim, Wilhelm K aiser in Olden­ Im Aufträge burg; die Reichsbahninspektoren Pfahl in Essen und E g g e rt. K iessner in Ludwigshafen (Rhein). An die übrigen RegPräs., den Staatskommissar der Versetzt: die Reichsbahnoberräte Karl Schneider, Hauptstadt Berlin u. den Verbandspräs. in Essen. Vorstand des Betriebsamts Halle (Saale) 2, als Dezer­ nent zur RBD Wuppertal, Dr.-Ing. Paul H offm ann, Deutsches Reich. Vorstand des Betriebsamts Bremen 1, als Leiter zur Obersten Bauleitung für den Bau von Kraftfahr­ Reichsbahn-Gesellschaft. Ernannt: a) bei der Haupt­ bahnen in Stettin, Fölsing, Vorstand des Betriebs­ verwaltung zum Reichbahndirektor und Mitglied der amts M.-Gladbach, als Dezernent zur Obersten Bau­ Hauptverwaltung: der Reichsbahnoberrat Dr.-Ing. leitung für den Bau von Kraftfahrbahnen in Frank­ Adalbert B aum ann; — zum Reichsbahnoberrat: der furt (Main), Johannes Neumann, Dezernent der Reichsbahnrat H enkel; — b) bei der Betriebsverwal­ Obersten Bauleitung für den Bau von Kraftfahr­ tung zum Präsidenten der RBD in Stuttgart: der bahnen in Frankfurt (Main), als Leiter zur Obersten Vizepräsident H o n o 1 d daselbst; — zum Direktor bei der Bauleitung für den Bau von Kraftfahrbahnen in Reichsbahn: der Reichsbahnoberrat Karl Bauer in Breslau, K äufler, Vorstand des Betriebsamts Leip­ Ludwigshafen (Rhein); — zum Reichsbahnoberrat: der zig 4, als Vorstand des Betriebsamts Breslau 4; die Reichsbahnoberrat i. R. Lauböck in München; die Reichsbahnräte Dr.-Ing. Halank, Dezernent der Reichsbahnräte Oskar H eyne, Vorstand des Betriebs­ RBD Wuppertal, als Dezernent zur RBD Dresden, amts Cottbus2, G engelbach, Vorstand des Betriebs­ Albert Seeger, bisher bei der RBD Hannover, zur amts Oberlahnstein, Elias, Dezernent des RZB in Hauptverwaltung in Berlin, Dr.-Ing. Zinßer, bisher Berlin, Karl K och, Vorstand des Neubauamts Rügen­ bei der Hauptverwaltung in Berlin, als Vorstand zum damm in Stralsund, A ngres, Vorstand des Betriebs- Betriebsamt Halle (Saale) 2, Karl E itel, bisher bei amts Düsseldorf, Dr.-Ing. H alank, Dezernent der der RBD Köln, als Vorstand zum Betriebsamt Altena RBD Dresden, Dr.-Ing. K ollm ar, Vorstand des Be­ (Westf.), Dr.-Ing. Heinrich Meyer, Vorstand des triebsamts Berlin 1, Eugen E rnst, Dezernent der Betriebsamts Altena (Westf.), als Vorstand zum Be­ Obersten Bauleitung für den Bau von Kraftfahr­ triebsamt Braunschweig 1, Max M üller, Vorstand des bahnen in Frankfurt (Main), Dr.-Ing. Steinhagen, Betriebsamts Duisburg 3, als Dezernent zur RBD Dezernent der RBD Altona, Günther L üttich, De- Essen, Ehrenberg, Vorstand des Neubauamts l) Zentralbl. d. Bauverw. 1931, S. 325; — *) ebenda 1933, S. 674. Driesen (Neum.), als Vorstand zum Betriebsamt

687 Berlin 5, S teinfatt, bisher bei der RBD Essen, als rung von Oberfranken und Mittelfranken, K. d. I.; Vorstand zum Betriebsamt Kassel 2, W eiler, bisher den mit dem Titel und Rang eines Regierungsoberbau- bei der RBD Oppeln, als Vorstand zum Betriebsamt rates ausgestatteten Bauamtsdirektor und Vorstand Berlin 6, W intgen, bisher bei der RBD Wuppertal, des Kulturbauamtes Weilheim Ottmar Huß zum als Vorstand zum Betriebsamt Duisburg 3, Reeker, Regierungsoberbaurat bei diesem Amte; mit Wirkung Vorstand des Neubauamts Duisburg 1, als Vorstand vom 1. Oktober 1934 den mit Titel und Rang eines zum Betriebsamt Köln, Reinhard, bisher beim Oberregierungsrates ausgestatteten Bauamtsdirektor RZB in Berlin, als Vorstand zum Betriebsamt M.- und Vorstand des Straßen- und Flußbauamtes Gladbach, Albrecht Schm idt, Vorstand des Betriebs­ Bamberg, Eduard D ürst, auf sein Ansuchen wegen amts Allenstein 1, als Vorstand zum Betriebsamt nachgewiesener Dienstunfähigkeit mit dem Ausdruck Bremen 1, Dr.-Ing. Gerhard Schram m , bisher bei des Dankes für seine treuen Dienste in den dauernden der RBD Augsburg, zur Hauptverwaltung in Berlin, Ruhestand versetzt; mit Wirkung vom 1. November Hermann Sei bei, bisher bei der RBD Ludwigshafen 1934 den mit Titel und Rang eines Oberregierungsrates (Rhein), als Vorstand zum Betriebsamt Augsburg 2, ausgestatteten Regierungsbaurat 1. Kl. im Staats­ Langewand, bisher bei der RBD Oldenburg, als ministerium des Innern, August Schüller, zum Bau­ Dezernent zur RBD Münster (Westf.); — die Reichs­ amtsdirektor und Vorstand des Straßen- und Fluß­ bahnbaumeister D annenberg, bisher beim Neubau­ bauamtes Regensburg; in etatmäßiger Eigenschaft amt Düsseldorf 1, als Vorstand zum Neubauamt unter Berufung in das Beamten Verhältnis ernannt: Duisburg 1, und Q uarck, bisher bei der RBD Karls­ den Bauassessor bei der Regierung von Niederbayern ruhe, zum RZB in Berlin. und der Oberpfalz, K. d. I., Otto Bauschinger, Übertragen: den Reichsbahnoberräten Grabski, zum Regierungsbaurat am Landbauamt Amberg; Dezernent der RBD Berlin, die Geschäfte eines Abtei­ den bei der Ministerialbauabteilung im Staatsmini­ lungsleiters, Walter B inder, Vorstand des Betriebs­ sterium des Innern verwendeten Bauassessor bei der amts Berlin 6, die Geschäfte eines Dezernenten bei der Regierung von Oberbayern, K. d. I., Karl Gsänger RBD Berlin, Walter Gaecks, Vorstand des Betriebs­ zum Regierungsbaurat beim Landbauamt Traun­ amts Stettin 2, die Geschäfte eines Dezernenten bei stein ; den Bauassessor beim Kulturbauamt Hof der RBD Stettin; — den Reichsbahnräten Johannes Hermann Ehrmann zum Regicrungsbaurat bei K uhnke, Vorstand des Betriebsamts Berlin 5, die diesem Amt. Geschäfte eines Dezernenten bei der RBD Berlin, Kraft allgemeiner Ermächtigung durch den Reichs­ K lingbeil, bisher bei der RBD Stettin, die Stellung statthalter in Bayern wird mit Wirkung vom 1. Sep­ des Vorstandes des Betriebsamts Stettin 2; — dem tember 1934 der Regierungsbaurat am Landbauamt Reichsbahnbaumeistcr Stüw e in Driesen (Neumark) Nürnberg Dr.-Ing. Winfried Leonhardt in gleicher die Stellung des Vorstandes des Neubauamts Driesen Diensteseigenschaft an das Landbauamt Ansbach (Neumark). berufen und der Regierung von Oberfranken und Überwiesen: der Rcichsbahnoberrat Ernst Rohde, Mittelfranken, Kammer des Innern, zur Dienst­ Leiter der Obersten Bauleitung für den Bau von leistung zugeteilt; mit Wirkung vom 1. November Kraftfahrbahnen in Breslau, als Dezernent zur RBD 1934 der mit dem Titel und Rang eines Regierungs­ Breslau, der Reichsbahnrat Lempe, Vorstand des oberbaurates ausgestattete Bauamtsdirektor und Vor­ Betriebsamts Braunschweig 1, als Vorstand zum stand des Straßen- und Flußbauamtes Regensburg, Betriebsamt Braunschweig 2. Josef Sckm id, in gleicher Diensteigenschaft an das In den Ruhestand getreten: der Reichsbahndirek­ Straßen- und Flußbauamt Bamberg in etatmäßiger tionspräsident Hermann M eyer, Präsident der RBD Weise berufen. Erfurt, die Reichsbahnräte H allstein, Vorstand des Der Reichsstatthalter in Bayern hat auf Vorschlag Betriebsamts Gießen 2, Putmans bei der RBD der bayer. Landesregierung mit Wirkung vom 1. Ok­ W uppertal. tober 1934 den Bauassessor bei der Regierung von Auszeichnungen: der Präsident des Deutschen Unterfranken und Aschaffenburg, K. d. I., Hans Roten Kreuzes, SKH Herzog Carl Eduard von Poppel zum Regierungsbaurat am Straßen- und Sachsen-Coburg und Gotha, hat mit Zustimmung des Flußbauamt. Wiirzburg unter Berufung in das Be­ Führers und Reichkanzlers dem Direktor der Deut­ amtenverhältnis in etatmäßiger Eigenschaft ernannt. schen Reichsbahn-Gesellschaft Staatssekretär a. D. Dem wegen Erreichung der gesetzlichen Alters­ Vogt und dem Reichsbahndirektor und Abteilungs­ grenze mit Wirkung vom 1. November 1934 in den leiter Geheimen Regierungsrat Dr. Beyer für ihre dauernden Ruhestand tretenden, mit Titel und Rang Verdienste um den Reichsbahn-Waisenhort die eines Regierungsoberbaurates ausgestatteten Bau­ I. Klasse des Deutschen Roten Kreuzes und dem amtsdirektor und Vorstand des Landbauamtes Am­ Reichsbahnoberamtmann Eugen Jaeger aus dem berg Ferdinand R othe wurde für seine treuen Dienste gleichen Anlaß die II. Klasse dieses Ehrenzeichens der Dank ausgesprochen. verliehen. Gestorben: die Reichsbahnräte Joachim Busch, Sachsen. Vorstand des Betriebsamts Köln, und Franz B ehrens, Die Regierungsbauführer: K rauß, W ittgenstein, Vorstand des Betriebsamts Hameln. Schwarz, Haenel, Dr.-Ing. Rauda und Hoyer erhielten die Befugnis zur Führung der Bezeichnung Bayern. „Regierungsbaumeister“. Der Reichsstatthalter in Bayern hat auf Vorschlag der bayer. Landesregierung mit Wirkung vom 1. Sep­ Württemberg. tember 1934 in etatmäßiger Weise befördert : den mit Der Reichsstatthalter hat im Namen des Reichs dem Titel und Rang eines Regierungsoberbau­ den im Geschäftskreis des Technischen Landesamts rates ausgestatteten Bauamtsdirektor und Vorstand planmäßigen Baurat der Bes.-Gr. 4a Steinheil beim des Strafen- und Flußbauamtes Neu-Ulm Eduard Straßen- und Wasserbauamt Ludwigsburg zum Vor­ H ohenleitner zum Oberregierungsrat an der Regie­ stand dieses Amts ernannt.

Schriftleitung: Berlin C 2, Ara Festungsgraben 1. Für den nichtamtlichen Teil verantwortlich: Ministerialrat Dr.-Ing. Nonn als Hauptschriftleitcr und Geheimer Oberbaurat Dr.-Ing. e. h. Gustav Meyer als Ingenieurschriftleiter, beide Berlin. — Verlag von Wilhelm Ernst* Sohn. Berlin 0 Druck: Preußische Druckerei- und Verlags-Aktiengesellschaft Berlin