Architekturen Der Wissenschaft Architectures of Science

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Architekturen Der Wissenschaft Architectures of Science Architekturen der Wissenschaft Die Universitäten Berlins in europäischer Perspektive Naturwissenschaftliches Stadtquartier, 1878 © AIV, Archiv Berlin und seine Bauten The Universities of Berlin in European Architectures Perspective of Science seit 1565 Im Stadtschloss • Die Kunstkammer enthält erste wissenschaftliche Instrumente und naturkundliche Sammlungen 1710 Die ersten Wissenschafts bauten außerhalb des Festungsgrabens • Observatorium und Anatomie der Akademie • Charité bis 1809 Ein Forum der Wissenschaften entsteht • Königliche Bibliothek (1780) • das Prinz-Heinrich-Palais wird Universitätsgebäude (1809) frühes 19. Jh. Eine frühe Berliner Wissenschaftslandschaft • Tiermedizin • Ausbau der Charité • Bauakademie • neue Sternwarte spätes 19. Jh. Disziplinenbildung und Institutsbauten • Chemie • Physik • Geologie • Landwirtschaft • Biologie • Technik frühes 20. Jh. Einheit und Auslagerung • ab 1900 Dahlem: Botanischer Garten, Kaiser-Wilhelm-Institute • 1910 Universität an der Havel ? • 1912/1933 Adlershof: Versuchsanstalt für Luftfahrt • 1930 Buch: Hirnforschung • NS-Hochschulstadt Charlottenburg ? nach 1945 Geteilte Stadt, geteilte Wissenschaft • die Humboldt-Universität, Versuche der Erweiterung • die Technische Universität erneuert sich • die Freie Universität entsteht in Dahlem nach 1990 Die vereinigte Wissenschaftslandschaft Die Universitäten mit ihren über die Stadt verteilten Standorten bilden heute das Rückgrat der Berliner Wissenschaftsland- schaft: Nicht nur in Mitte, Charlottenburg und Dahlem, sondern auch von Adlershof oder Berlin-Buch bis nach Wedding oder Steglitz-Zehlendorf sind die Berliner Uni- versitäten präsent und vernetzen sich vielfältig mit außeruniversitären Wissen- schaftsinstitutionen. und damit auf das Forum Fridericianum in Berlins herausbildete, die symbolisch als Hauptstadt einer der wunderbaren Vorstellung des Berliner Wissen- Thema historischer Mitte, das ganz dem Repräsentations- späten Nation dienen sollte, zugleich aber auch ein schafts- und Universitätshistorikers Rüdiger vom bedürfnis des aufgeklärten Absolutismus Friedrichs Zentrum moderner Industrien und Infrastrukturen Bruch, der den Begriff der „Wissenschaft im Gehäuse“ II. verpflichtet war. Niemand dachte im Moment der der „zweiten industriellen Revolution“ war. So asso- geprägt hat. Damit sind über die institutionellen Universitäten haben sich tief in die Geschichte der Planung daran, dass hier eines Tages eine Universität ziierte jedermann in Europa um 1900 mit dem schil- Rahmenbedingungen hinaus auch die konkreten europäischen Stadt eingeschrieben. Schon früh entstehen würde, die als Vorbild der modernen Uni- lernden Begriff „Elektropolis“: Berlin. Im Hinblick Orte gemeint, die Hörsäle und Labore oder Biblio- prägten ihre Gebäude das Bild der Stadt maßgeblich. versität schlechthin dienen würde. So war es eher auf elektrische Straßenbeleuchtung, aber auch auf theken, die die Wissensproduktion ermöglichen. So ist etwa in Oxford, Bologna oder im Quartier La- von preußischem Pragmatismus motiviert, dass die elektrisch betriebene Straßenbahnen war Berlin Gehäuse gibt es als Muscheln oder Schneckengehäuse, tin in Paris, in Salamanca, Lissabon und Prag die 1809 neu gegründete Berliner Universität (heute Vorreiterin in Europa. Das beflügelte ganz ohne es meint aber auch den Kern eines Apfels, bei dem alte Universität heute noch in ihrem städtischen HU) das für Kronprinz Heinrich errichtete Palais Zweifel die auf Anwendung angelegten Wissen- die Samen in der Frucht eingeschlossen sind. Darüber Umfeld unmittelbar erfahrbar, greifbar. Und auch bezog. Aber es war auch keineswegs ein Zufall, das schaften, bescherte aber gerade ihnen Probleme: hinaus kann ein Gehäuse ein Schutzgehäuse sein, die modernen europäischen Universitäten, wie sie prestigeträchtige Unternehmen einer Universitäts- Denn wenn „die Elektrische“ vor der Haustür vorbei- z.B. für eine Uhr mit ihrem zarten Uhrwerk. Dieses seit Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden, setzten gründung dort zu behausen. Noch heute dürfte es ratterte, war etwa an präzise physikalische Messung- weite Bedeutungsfeld überträgt sich auf die Frage, im Laufe der Zeit architektonische Akzente, suchten eines der am meisten abgelichteten Gebäude sein, en in der Mitte der pulsierenden Hauptstadt kaum was es bedeutet: für die Wissenschaft zu bauen. Die sie doch in aller Regel mit ihren Gebäuden (nament- wenn in Deutschland über den Zustand der gegen- mehr zu denken. architektonische Form, die den Natur- und Lebens- lich ihren Hauptgebäuden wie auch den Gebäuden wärtigen Universität in den Medien berichtet wird. wie den Geisteswissenschaften ein Gehäuse geben für ihre Bibliotheken und Sammlungen) als einer star- Die Königliche Technische Hochschule zu Berlin, Zugleich stieß das selbstbewusste, von Humboldt soll und die die Universität in der Stadt positioniert, ken repräsentativen Geste in das städtische Umfeld die heutige Technische Universität, gegründet 1879 geprägte Ideal, die Einheit der Wissenschaften auch verbindet die sich ausdifferenzierenden Wissen- hineinzuwirken. Viele dieser universitären Bauten las- und verwurzelt in der wegweisenden Bauakademie in einem einheitlichen baulichen Ensemble zu ver- schaften mit der Metropole. Indem wir auf die sen sich heute zum europäischen Kulturerbe zählen. Karl Friedrich Schinkels sowie noch älteren Berg- wirklichen, an die von der Stadtentwicklung eng ursprünglichen Konzeptionen fokussieren und das und Gewerbeakademien, spiegelt architektonisch gezogenen Grenzen, bemerkenswerterweise über komplizierte „Leben“, die vielfältigen Umbauten Die Berliner Universitäten spielen in diesem Kontext das Selbstbewusstsein der technischen Wissen- alle politischen Umbrüche hinweg: Die Idee, alle und Umnutzungen der einzelnen Gebäude ausklam- eine Sonderrolle – und gleichen doch in mancherlei schaften und des Industriebürgertums, wie es sich Wissenschaften auf einem gemeinsamen Campus zu mern, konnten wir auch ungebaute Projekte und Hinsicht einem europäischen Muster. Seit rund drei insbesondere im späten 19. Jahrhundert manifestierte. versammeln, scheiterte mal um mal; ganz gleich, ob grandiose, aber gescheiterte Pläne einbinden und Jahrhunderten zieren und verändern Gebäude der Und schließlich die Freie Universität, eine Grün- man auf Entwürfe zum „Wettbewerb Groß-Berlin“ zeigen, wie sich der Architekturdiskurs der europäi- Wissenschaften das städtische Antlitz Berlins. Waren dung des Kalten Krieges: Sie lässt in ihren Gebäuden von 1910 sieht oder auf die Planungen einer „Hoch- schen Metropolen in ihnen niederschlug. es zunächst Bauten der Akademie der Wissenschaften in Dahlem ältere architektonische Schichten erkennen schulstadt“, wie sie die Nationalsozialisten im Rah- Die Berliner Architekturen der Wissenschaft ver- und der Charité, bestimmen seit dem frühen 19. (insbesondere der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft), men des Plans „Germania“ entwarfen. Auch die mit einen in sich Repräsentativität und Funktionalität, Jahrhundert bis heute die Universitäten das äußere setzte aber seit 1948 unmittelbar moderne, „westliche“, der SED abgestimmten Pläne von Universität und sie erzählen von Selbstbewusstsein und Macht, von Erscheinungsbild der Stadt mit. Besonders markant „amerikanische“ Akzente, die bis heute erkennbar Stadtbauamt, die sichtbarste Universität der DDR in Hybris, Zerstörung und Neubeginn, und sie zeigen, wirkte zunächst (durchaus einem internationalen geblieben sind. all ihren Teilen nach Blumberg zu verlegen, wurden wie gleichzeitig eine reiche Tradition bewahrt und Muster folgend), dass einzelne Wissenschaften funk- nicht verwirklich. In ihren Architekturen blieben Neues geschaffen wird. Auf diese Weise bilden die tionale Erfordernisse geltend machten, wie sie sich Berlin zeigt damit wohl deutlicher als die meisten die Berliner Universitäten dezentriert, auch über die Architekturen der Wissenschaft in Berlin einen dann in modernen Forschungsgebäuden nieder- anderen europäischen Metropolen, wie sich spezifi- historische „Wende“ von 1989/90 hinweg. lebendigen Teil des europäischen Kulturerbes. schlugen: zuerst für die Chemie, dann aber auch für sche Architekturen ausprägten, die sowohl den weitere (Natur-)Wissenschaften. funktionalen als auch den repräsentativen Bedürf- Das Europäische Kulturerbejahr gab den Anlass für die Gabriele Metzler und Arne Schirrmacher Zugleich ist das architekturgeschichtliche Profil der nissen der modernen Universitäten – und damit: der hier dokumentierte Ausstellung. Sie wurde in allen Berliner Universitäten – wie jenes weniger Universi- modernen Wissenschaften! – gerecht zu werden drei Berliner Universitäten gezeigt, und so wurde täten andernorts – von politischen Rahmen setzungen suchten. Von besonderem Interesse ist der Berliner die Diskussion über Wissenschaftsarchitektur in geprägt, die außeruniversitären, ja außerwissen- Fall aber auch, weil sich zeitgleich mit der modernen ihre historischen Gehäuse der Wissenschaft zurück- schaftlichen Logiken folgten. Schon die architek- Universität, der Disziplinierung der Wissenschaften getragen, auch um einen Anstoß für das Nachdenken tonischen Wurzeln der ältesten der drei Berliner und den damit einhergehenden besonderen Bedürf- über Wissenschaftsarchitekturen der Zukunft zu Universitäten, der heutigen Humboldt-Universität, nissen hinsichtlich der Infrastruktur (vor allem Labo- geben. Wir haben uns bei unserer Frage nach dem reichen zurück bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts ratorien) an diesem Ort eine europäische Metropole Ort der Wissenschaft in der Stadt leiten lassen von Universities
Recommended publications
  • Research Collection
    Research Collection Monograph Airport Aura A Spatial History of Airport Infrastructure Author(s): Mironov, Lilia Publication Date: 2020-02-26 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-b-000401702 Originally published in: http://doi.org/10.3218/3991-7 Rights / License: Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 2.5 Schweiz This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection. For more information please consult the Terms of use. ETH Library Lilia Mironov AIRPORT AURA A SPATIAL HISTORY OF AIRPORT INFRASTRUCTURE Hochschulverlag AG an der ETH Zürich Dear reader Thank you for downloading our Open Access publication! vdf Hochschulverlag is actively promoting Open Access and has been publishing free eBooks from various subject areas since 2008: List of Open Access publications Would you like to publish Open Access as well? vdf Hochschulverlag will make your publication available for downloading in webshops as well as ETH Research Collection Please contact us at [email protected] You can support Open Access easily. Here is our Donate button Thank you very much! @vdfVerlagETHZ vdf.hochschulverlag.eth.zurich Lilia Mironov AIRPORT AURA A SPATIAL HISTORY OF AIRPORT INFRASTRUCTURE Published with the support of the Swiss National Science Foundation. This work is licensed under a creative commons licence: Bibliographic Information published by Die Deutsche Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Internet at http://dnb.dnb.de. An online version of the work is made available under a Creative Commons license for use that is noncommercial. The terms of the license are set forth at https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.5/ch/deed.en.
    [Show full text]
  • EAHN Dublin 2016 Abstracts
    European Architectural History Network / Fourth International Meeting Dublin/Ireland/ June 2-4 2016 EAHN 2016 Dublin ABSTRACTS THURSDAY: 2 JUNE 2016 FIRST PAPER SESSION SESSION: Architectures of Waiting in the City Henriette Steiner, University of Copenhagen Visual representations of contemporary urban milieus commonly suggest precise or uninterrupted activity. People move unhindered in and out of buildings and vehicles pass smoothly through the city. However, we must acknowledge that as everyday users of the city, our activities are often punctuated by intermissions, halts, interruptions and delays. In fact, a significant amount of our time in the city is spent doing very little— simply waiting. In contemporary culture, the places where we tend to wait are frequently pigeonholed as neutral or even unremarkable spaces; interstitial settings that are patently functional but devoid of wider consequences and meaning. Despite being a modality of participation in urban life, waiting or loitering is seen as a negative that contrasts with more active, goal-oriented activities. This session presents an opportunity to reappraise the significance of urban architectures of waiting. In doing so, it will also uncover how the phenomenon of waiting is fundamental to how we negotiate not just individual buildings or architectural settings but also the wider urban realm. More often than not, places of waiting are important thresholds, liminal spaces that communicate between two or more different locations or activities. The session proposes to explore the intricate relationship between waiting as an urban praxis—something people incontrovertibly do in the city—and the urban places or architectures of waiting that support it. It will thereby cast new light on a phenomenon that we know all too well, but whose significance an explicitly urban phenomenon remains unexplored.
    [Show full text]
  • Best Time to Visit Alte Oper
    Alte Oper in Frankfurt, Germany Alte Oper, or Old Opera, that served initially as an opera house is today a concert venue, home to the Frankfurt Radio Symphony Orchestra. Designed by Richard Lucae in the Renaissance style, the opera house is known for its impressive architecture. It took seven years to complete the construction of the opera house, which opened in 1880. Also known as the Frankfurt Opernhaus, the 34-meter-high opera house had the capacity to seat 2000+ people. The building of Alte Oper housed a grand staircase, known as the "Imperial Staircase". Kaiser Wilhelm I of Germany was among the guests who attended the inauguration ceremony. Impressed Kaiser Wilhelm uttered: "Das könnte ich mir in Berlin nicht erlauben" which translates to 'I couldn't permit myself this sort of thing in Berlin'. Carl Orff's Carmina Burana is one of the famous works premiered at the opera house. During World War II, a bomb was dropped on the city in 1944, destroying the Alte Oper. Several measures were taken to prevent the building from collapsing altogether. Years later, there were plans for new construction on the site, but the people of Frankfurt fought to have the Alte Oper reconstructed. The City Council took almost 24 years to give approval for the reconstruction. The Alte Oper, using parts of its original façade, was rebuilt and opened its doors on August 28, 1981. Because a new Opera house had already been built in Frankfurt, the old one was named Alte Oper. Though Frankfurt has a new opera house, the Alte Oper still operates as a venue for concerts, performances, and plays.
    [Show full text]
  • Reconstruction and Utilization of Karl Friedrich Schinkel's Bauakademie Schinkel's Bauakademie
    RECONSTRUCTION AND UTILIZATION OF KARL FRIEDRICH SCHINKEL¶S BAUAKADEMIE HISTORY, FUTURE USE, FLOOR PLANS, CONSTRUCTION COSTS, PROFITABILITY ANALYSES Version 31 July 2016 SCHINKEL¶S BAUAKADEMIE INTERNATIONAL CENTRE FOR INNOVATION, EXHIBITIONS, EVENTS AND CONFERENCES (SCHINKEL-FORUM: INTERNATIONAL CENTRE FOR THE RESPONSIBLE CONCEPTION OF LIVING SPACE) WIEDERAUFBAU UND NUTZUNG DER SCHINKELSCHEN BAUAKADEMIE INTERNATIONALES ZENTRUM FÜR DIE VERANTWORTUNGSBEWUSSTE GESTALTUNG VON LEBENSRÄUMEN 1 Page 2 BAUAKADEMIE THROUGH THE AGES Bauakademie with monuments by Beuth (left), Schinkel (centre) 1945:Female Red Army soldiers and The ruins of the Academy and Deutsche Industrie- Bauakademie 202? (church Friedrichswerder- and Thaer (right; photo: 1888) American soldiers (viewed from Schlossfrei- bank buildings at Schinkelplatz, photo: Dr.- Ing. sche Kirche in the background), RKW Rhode heit Plaza to Schinkelplatz with Bauakademie Helmut Maier, in the fifties of the 20th century Kellermann Wawrowsky) and bank building in the background; source: feasibility study of the Senate for Urban Development and Transportation ± 1997 ± for the reconstruction of the Bauakademie) FRIENDS¶ ASSOCIATION FOUNDATION FOR THE RECONSTRUCTION OF THE BAUAKADEMIE 2 Page 3 BAUAKADEMIE: INTERNATIONAL CENTRE FOR THE RESPONSIBLE CONCEPTION OF LIVING SPACES TABLE OF CONTENTS ITEM PAGE ITEM PAGE Photographs of the Academy building 2 Table of contents 3 1. to 1.5) Introduction, 1.1) History of Schinkel¶s Bauakademie, 1.2) 7.4) 1st floor ± Level 2 ± (Drees & Sommer, Berlin): seminar rooms and 17 Reconstruction of the Academy building, 1.3) Utilization, offices (approx. 700 m2), gallery (approx. 400 m2) 1.4) Operating Bauakademie, 1.5) Final considerations 4 - 7 7.5) 2nd floor (Drees & Sommer, Berlin): exhibition space 18 1.6) Perspectives 7 (ca.
    [Show full text]
  • Zentralblatt Der Bauverwaltung Zeitschrift
    ZENTRALBLATT DER BAUVERWALTUNG VEREINIGT MIT ZEITSCHRIFT FÜR BAUWESEN MIT NACHRICHTEN DER REICHS- U. STAATSBEHÖRDEN • HERAUSGEGEBEN IM PR. FINANZMINISTERIUM SCHRIFTLEITER: DR.-ING. NONN UND DR.-ING. e.h. GUSTAV MEYER BERLIN, DEN 31. OKTOBER 1934____________________ 54. JAHR GANG, HEFT 44 Alle Rechte Vorbehalten. DER ADOLF HITLER-KANAL VORBEMERKUNG DER SGHRIFTLEITUNG. E in Beispiel, wie die Technik durch die schöpferisch belebende Kraft des Nationalsozialismus neu be­ fruchtet wird, bietet die Darstellung des Oderstrombaudirektors F ra n ziu s, der seinerzeit mit einer Denkschrift an den Führer und unterstützt durch den schlesischen Gauleiter und Ober Präsidenten Helmuth B rückner er­ reichte, daß der vom kleinlichen Wirtschafte- und Parteiinteresse bis dahin bekämpfte Plan des Adolf Hitler- Kanals endlich zur Ausführung kommen konnte. Dieser Kanal verbindet bisher vom Verkehr abgeschlossene Teile des Industriegebietes m it der schißbaren oberen Oder. Damit ist der seit vielen Jahren tobende unfruchtbare K am pf um die Milderung der Verkehrsferne dieses Grenzgebietes beendet, und damit sind nach langen Zeiten wirtschaftlicher Verkümmerung neue Lebensbedingungen für die gesamte oberschlesische Industrie geschaffen. Durch eine unnatürliche Grenzziehung und durch ungeeignete wirtschaftliche Maßnahmen vor der Macht­ ergreifung war diese Industrie nahezu zum Erliegen gebracht worden, während Polen in seinen neuen Grenz­ gebieten mit größten Mitteln eine starke Belebung erreichte. ■— Der dadurch schwelende Zwiespalt in der Grenz­ bevölkerung wird durch die nun eingeleilete Neubelebung des deutsch gebliebenen Oberschlesiens ebenfalls be­ seitigt. Der Tat der Erbauung des Adolf Hitler-Kanals wohnt demnach eine besondere, nationalpoliiisch nicht zu unterschätzende versöhnliche Auswirkung inne. So hat F ranzius Wesentliches zur Wiederbelebung des deutschen Ostens beigetragen. Damit wurde aber auch — was allgemein wichtig ist — der staatliche Hoheits­ charakter der technischen Arbeit wieder in das rechte Licht gerückt.
    [Show full text]
  • Marcello Piacentini's Tour of Germany in 1930 and 1931
    $UFKLWHFWXUDO Beese, C 2016 Grand Tour in Reverse: Marcello Piacentini’s Tour of Germany in 1930 and +LVWRULHV 1931. Architectural Histories, 4(1): 16, pp. 1–18, DOI: http://dx.doi.org/10.5334/ah.197 RESEARCH ARTICLE Grand Tour in Reverse: Marcello Piacentini’s Tour of Germany in 1930 and 1931 Christine Beese This article examines the impact of German architecture and urban planning upon the work of Marcello Piacentini (1881–1960), one of the most influential Italian architects of his time. Research contextualising his travels within his broad oeuvre of the early 1930s reveals how Piacentini took on the design strate- gies he observed during his stay in Germany. It also shows that Piacentini’s practices of travelling and sketching correspond to the importance he attached to the principle of site specificity in architecture. The paper helps to understand Piacentini’s efforts to modernize his architectural language in competition with the rationalist movement and reflects on different modes of travelling in the first half of the 20th century. It also sheds light upon the migration of architectural ideas in Europe during the first half of the 20th century. Introduction Mussolini’s first architect — an impression that continues During the 20th century, countless northern Europe- to this day.2 ans with an interest in the arts travelled south to study Despite this nationalist rhetoric, Piacentini had been ancient fragments or early modern palaces in Rome and concerned with the international architectural scene Naples. The classical canon maintained a strong influ- since the beginning of his career. Between 1910 and 1915 ence on modernist architects, like Le Corbusier or Men- he travelled to Belgium, Germany and North America delsohn, for whom Italy remained an essential point of and was brought into direct contact with the Wiener reference.
    [Show full text]
  • Responsibility of Science
    Responsibility of Science Germany, Darmstadt 04.08. - 11.08.2007 Welcome to the ISSC 07! Welcome to the ISSC 07! We are happy to welcome you as participants in Germany. Hoping that you have had a nice journey, we are looking forward to the week of the International Summer and Science Camp. We are proud to present you a very mixed program where everyone will discover totally new fields. juFORUM’s members are known for their open-mindedness and their interest in other disciplines. This year’s ISSC program is closer to our annual congress’ program than to the last year’s ISSC program in Sweden. The reason for that is on the one hand our very good experience with this kind of event. On the other hand, the ISSC is a great chance for juFORUM to introduce itself. And we hope you like what we show you! The motto “Responsibility of science” of the ISSC 07 was a sudden idea. But since we decided that, we heard and read everywhere about responsibility (per- haps we are just sensibilised now :-) ). So we are obviously totally in the spirit of the age. But regarding all the things that we heard and read, we don’t consider our workshop as redundant, far from it! On the contrary, we believe that it is necessary to think about it, to try to define what responsibility of science could be and how it could be realized in today’s life. We are curious what we are going to work out together! We hope to fulfil your expectations and provide some surprises! Your ISSC Organisation Team 1 ISSC 2007, Rhein-Main Area juFORUM e.V Contents Welcome to the ISSC 07! .
    [Show full text]
  • Carmen Aus Der Au Theodor Fontane Als Kunstkritiker Schriften Der Theodor Fontane Gesellschaft
    Carmen Aus der Au Theodor Fontane als Kunstkritiker Schriften der Theodor Fontane Gesellschaft Herausgegeben von der Theodor Fontane Gesellschaft e. V. Wisenschaftlicher Beirat Hugo Aust Helen Chambers Band 11 De Gruyter Carmen Aus der Au Theodor Fontane als Kunstkritiker De Gruyter Die Druckvorstufe dieser Publikation wurde vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung unterstützt. Die vorliegende Arbeit wurde von der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich im Herbstsemester 2015 auf Antrag der Promotionskommission Prof. Dr. Sabine Schneider (hauptverantwortliche Betreuungsperson) und Prof. Dr. Tristan Weddigen als Dissertation angenommen. This work was accepted as a PhD thesis by the Faculty of Arts and Social Sciences, University of Zurich in the fall semester 2015 on the recommendation of the Doctoral Committee: Prof. Dr. Sabine Schneider (chairperson of the committee) and Prof. Dr. Tristan Weddigen. ISBN 978-3-11-051466-7 e-ISBN (PDF) 978-3-11-051609-8 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-051612-8 ISSN 1861-4396 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Einbandabbildung: Porträt von Theodor Fontane, Deutsches Historisches Museum Bildarchiv Satz: Michael Peschke, Berlin Druck: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com Meinen Eltern Dank Mein herzlicher Dank gilt meiner Doktormutter Prof. Dr. Sabine Schneider. Sie hat mein Interesse für das Werk Theodor Fontanes geweckt und ihre Be- geisterung für Literatur an mich weitergegeben.
    [Show full text]
  • Kulturforum (2) Der Diskussionsprozess Von Juni 2004 - März 2005
    Architekturwerkstatt / Abteilung II SenStadt Kulturforum (2) Der Diskussionsprozess Kulturforum (2) - Der Diskussionsprozess (2) - Der Diskussionsprozess Kulturforum von Juni 2004 bis März 2005 7 Kulturforum (2) Der Diskussionsprozess von Juni 2004 - März 2005 Eine Dokumentation der 5 Architekturgespräche und des Online-Dialoges Impressum Herausgeber Senatsverwaltung für Stadtentwicklung -Kommunikation- Württembergische Straße 6 10707 Berlin www.stadtentwicklung.berlin.de Koordination, Konzept und Texte Senatsbaudirektor Dr. Hans Stimmann und Abteilung Städtebau und Projekte Referat IIA - Städtebauliche Projekte Werner Arndt, Werner Bialluch, Sibylle Rath Grafische Gestaltung Christian Fritsche, Philipp Eder Titelbild Einladungsplakate der letzten fünf Architekturgespräche zum Thema Kulturforum Druck MEDIALIS Offsetdruck GmbH Schutzgebühr: 5,- € Berlin, Juni 2005 Inhaltsverzeichnis Vorworte 4 Zum Diskussionsprozess 7 Der Online-Dialog 9 Architekturgespräch 64 I Zur Debatte: 13 Das Senatskonzept zur Weiterentwicklung Architekturgespräch 66 II Das Tiergartenviertel von 1840 bis 1945 17 Vortrag Prof. Dr. Helmut Engel 19 Vortrag Prof. Dr. Wolfgang Schäche 33 Architekturgespräch 67 III Die Landschaften von Hermann Mattern und Valentien + Valentien 43 Vortrag Dr. Gabriele Schultheiß 45 Vortrag Prof. Donata Valentien 50 Vortrag Prof. Günter Nagel 54 Architekturgespräch 68 IV Wettbewerbe und Pläne von 1963 bis 1989 59 Vortrag Dr. Edgar Wisniewski 61 Vortrag Dietrich Bangert 68 Vortrag Christine von Strempel 70 Architekturgespräch 72 V Kolonnaden,
    [Show full text]
  • Visioning and Re-Visioning: Designing for Changing Pedagogy Victor on the B1 Chair
    2016 AIA CAE SPRING CONFERENCE Berlin, Germany | April 17-21 Visioning and Re-Visioning: Designing for Changing Pedagogy Victor on the B1 chair Ergo forward. THE B1 CHAIR. BODIES IN MOTION. BRAINS IN MOTION. Art school hopeful. Victor’s dream is on track thanks to a program at vs-network.com Cafe Momentum that gives young men a bridge to sustaining careers. [email protected] VS – supporting individuality through design. 704.378.6500 TABLE OF CONTENTS Mission Statement and Goals ........................................................................................ 4 Letter from the Chair of CAE and Conference Committee ..................................... 7 Full Schedule .................................................................................................................... 10 Daily Digests Sunday: The Past, Present and Future ................................................................ 16 Monday: Suburban Berlin ....................................................................................... 24 Tuesday: Berlin’s Inner City Schools .................................................................... 42 Wednesday: Collective Consciousness ............................................................... 66 Thursday: The Bauhaus in Dessau........................................................................ 82 Additional Information Berlin Recommendations from Michael Webb .................................................. 87 Travel Scholarship Recipients ..............................................................................
    [Show full text]
  • Online City Tour
    Frankfurt am Main City tour A service of www.frankfurt.de 1 Cathedral 13 St. Paul’s Church 2 Kaiserpfalz franconofurd 14 St. Leonhard’s Church 3 Canvas House 15 Carmelite Monastery 4 Iron Bridge 16 Goethe House 5 Customs Tower 17 St. Catherine’s Church 6 Wertheim House 18 Hauptwache 7 Historical Museum 19 Old Opera House 8 Old Nikolai Church 20 Nebbien’s Garden House 9 Römerberg 21 Eschenheim Tower 10 Fountain of Justice 22 St. Peter’s Cemetery 11 Römer 23 Staufer Wall 12 Stone House 24 Jewish Cemetery Further information and city maps: Tourist Information Römer, Römerberg 27 (stop 11), telephone +49 (0)69 212 38800 Opening hours: Mon-Sat 09:30am – 3:30pm | Sun closed | closed on 25. – 26.12. and 01.01. 1 Cathedral Not even tourists and those new to Frankfurt can fail to miss the starting point of our historic stroll through the city: With its 95 m high tower rising over Frankfurt city centre, the Cathedral (Dom) can be seen from afar. Its beginnings date back to the year 852. Ten emperors were crowned here between 1562 and 1792. What does it matter that the term “Cathedral” is actually a slight exaggeration, because it was never the home of a bishop… Visitors can climb up the 300 steps leading to the 66 m high platform all year round. The Cathedral museum houses treasures such as a Gothic liturgical vestment from 1350 and a gold-plated shining monstrance from 1720. ADDRESS Domplatz TRANSPORT CONNECTION U 4/5, tram line 11/12 Römer © Stadt Frankfurt am Main Page 1/13 A service of www.frankfurt.de 2 Kaiserpfalz franconofurd ( Archaeological Garden ) From the Cathedral, we set out in the direction of Römerberg, the same route the Emperor took by foot after his coronation.
    [Show full text]
  • Deutscher Bundestag
    Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag Aktueller Begriff 100. Todestag des Reichstagsarchitekten Paul Wallot am 10. August 2012 Am 10. August 2012 jährt sich zum 100. Mal der Todestag des Architekten des Reichstagsgebäu- des, Paul Wallot. Das Parlamentsgebäude, 1894 eingeweiht und seit 1999 Sitz des Deutschen Bundestages, stellt sein Haupt- und Lebenswerk dar. Bereits seit seiner Eröffnung 1894 ist es eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Berlin. Geboren wurde Paul Wallot am 26. Juni 1841 in Oppenheim am Rhein; er entstammte einer Hu- genottenfamilie, die nach der Widerrufung des Edikts von Nantes durch Louis XIV. 1685 aus dem südlichen Frankreich nach Deutschland ausgewandert war und sich in Oppenheim angesiedelt hatte. Nach der Schulausbildung studierte er ab 1860 an der Technischen Hochschule Hannover sowie ein Jahr später an der Bauakademie in Berlin. Seine Ausbildung beendete Wallot 1863 an der Universität Gießen, ehe er nach bestandenem Examen für ein Jahr in der hessischen Bauver- waltung tätig wurde. Zwischen 1864 und 1868 arbeitete er unter anderem bei dem damals bekannten Berliner Archi- tekten Richard Lucae, der für den Bau der „Alten Oper“ in Frankfurt am Main verantwortlich zeichnete, und dem Schinkel-Schüler Friedrich Hitzig, dem Architekten des Berliner Börsenge- bäudes in der Nähe der Museumsinsel. 1867 und 1868 hielt sich Wallot zu Studien in Italien und England auf, bevor er sich als Privatarchitekt in Frankfurt am Main niederließ und ein eigenes Architekturbüro eröffnete. Seine Freundschaft mit dem Semper-Schüler Friedrich Bluntschli und eine weitere Reise nach Italien 1872, wo er vor allem die Architektur Palladios studierte, führte ihn an die italienische Hochrenaissance heran. Als Lucae 1877 starb, vollendete Wallot die „Alte Oper“ und erhielt damit die Chance, einen größeren und städtebaulich zentral platzierten Bau im Stil der internationalen Neorenaissance auszuführen.
    [Show full text]