Forum Für Mitglieder Und Freunde Des Pazifik-Netzwerkes E.V
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UNDBRIE R F Forum für Mitglieder und Freunde des Pazifik-Netzwerkes e.V. Dezember 2013 Nr. 94 4/13 Aborigines in Australien Leben zwischen Tradition, Moderne und Daseinsberechtigung Aborigines, © Pazifik-Infostelle. Die Aborigines in Australien haben keine einfache Geschichte hinter sich: Noch heute leben sie teilweise abgeschottet in Communities und müssen bestimmten Regeln fo l- gen. Bildungschancen sind kaum vorhanden, es herrscht oft Armut. Dieses Leben teilen momentan drei Freiwillige aus Deutschland erfahren, die für ein Jahr in Alice Springs leben und dort an einem College für Aborigines tätig sind – und damit einen Beitrag für mehr Gleichberechtigung und Chancen leisten wollen. Doch nicht nur in Australien m a- chen junge Menschen Erfahrungen mit dem Pazifik – auch in Fidschi, Papua-Neuguinea oder Kiribati ist dies mit Hilfe von deutschen Organisationen möglich. Berichte aus Australien und Fidschi finden sie in diesem Rundbrief. Rundbrief Dezember 2013______ ____ ___ Seite 2 Editorial Liebe Mitglieder und Freunde des Pazifik-Netzwerks, es hätte ein Präzedenzfall werden kön- den Fragen einer Vertreibung durch den nen, vielleicht sogar werden sollen. Bei Klimawandel in Ozeanien suchte. „Die dem Ausgang jedoch bleibt zu hoffen, Würde der durch den Klimawandel ver- dass das Urteil nicht als Vorbild für eine triebenen Menschen muss ein Leitprinz ip zukünftige Rechtsprechung gelten kann: aller Pläne und Aktionen sein“, lautet ein Der I-Kiribati Ioane Teitiota hatte in Satz aus der Erklärung, die die interna- Neuseeland Asyl beantragt, weil er ab- tionale Konferenz verabschiedete. Schon geschoben werden sollte (Siehe auch damals wurde deutlich, dass Fragen Seite 42: Pressemitteilung des Netzwer- nach Menschenrechten in der Zukunft kes). Der 37-Jährige hatte vor Gericht eine große Rolle spielen würden – und damit argumentiert, dass es in seiner dass die juristischen Definitionen nicht Heimat Kiribati für seine Familie und ihn ausreichen, um die Situation der paz ifi- kein sauberes Trinkwasser gäbe – we- schen Inselstaaten und ihrer Bewohner gen der Veränderungen durch den Kli- ausreichend abzubilden. mawandel. Es bleibt zu hoffen, dass der aktuelle ju- Das Recht auf Zugang zu sauberem ristische Prozess auch einen Prozess des Wasser ist seit 2010 ein von den Verein- Umdenkens anstößt, in dem juristische ten Nationen anerkanntes Menschen- Begrifflichkeiten neu überdacht werden recht. Hätte das neuseeländische Ge- und die internationale Gemeinschaft zu richt Teitiota Recht gegeben, er hätte einer möglichst würdevollen, gerechten der erste anerkannte Klimaflüchtling der und respektvollen Behandlung von Men- Welt genannt werden können. Kiribati schen kommen kann, deren Heimat der leide zwar unter dem Klimawandel, Klimawandel unbewohnbar macht. räumte das Gericht ein, lehnte den An- Zu der Lektüre des letzten Rundbriefs trag des Mikronesiers jedoch ab. Die im Jahr 2013 gibt es für uns eine be- Begründung: Um einen Flüchtlingsstatus sonders erfreuliche Nachricht: Steffi anzuerkennen, müsse einem Menschen Kornder, ehemaliges Vorstandsmitglied laut UN-Konvention in seiner Heimat des Pazifik-Netzwerks, hat Mitte Oktober Verfolgung drohen. Da die Folgen des die frei gewordene Position in der Info- Klimawandels aber nicht einzelne, son- stelle übernommen und ist seit dieser dern alle Menschen betreffen, wurde Ausgabe für den Rundbrief verantwort- kein Flüchtlingsstatus anerkannt. lich (Siehe auch „Aus dem Arbeitsalltag“ Juristisch mag diese Argumentation von Seite 20). Ich wünsche Steffi alles stichhaltig sein. Die vom Paz ifik- Gute für ihre neue Aufgabe und euch Netzwerk mitgetragene Projektstelle und Ihnen viel Spaß bei der Lektüre des „Pacific Networking in Europe“ hatte Rundbriefs! 2010 die Konferenz „On the Run“ orga- nisiert, die Antworten auf die drängen- Mit pazifischen Grüßen! Erste Vorsitzende Pazifik-Netzwerk e.V. [email protected]. Rundbrief Dezember 2013______ ____ ___ Seite 3 Inhaltsübersicht Liebe Leserinnen und Leser, die Weihnachtsausgabe ist da – auch dem Müllprojekt der „Ivalu“ hat der inhaltlich vertreten mit einer schönen Rundbrief schon mal berichtet – doch Geschichte im Feuilleton, die nicht nur haben sie gemerkt, dass die Weltumseg- Kindern gefallen kann (S.35). lung nun zu Ende ist (S.13)? Und noch viel mehr: Auch Und etwas ganz neues gibt es auch zu das „Erstlingswerk“ von lesen: Freiwillige aus Fidschi und mir haben sie damit in ih- Australien erzählen von nun an in einer ren Händen. Im Oktober Kolumne von ihrem Leben in den Pazi- habe ich die Stelle von fikregionen (S.22). Das Netzwerk gibt Heike Gröschel-Pickel seit kurzem auch Pressemitteilungen übernommen. Warum es mich in die In- heraus – eine davon finden sie in die- fostelle verschlagen hat, lesen sie auf sem Rundbrief (S.42). Außerdem wer- Seite 20. den in diesem Rundbrief gleich zwei In dieser Ausgabe des Rundbriefes fin- Online-Shops mit paz ifikrelevanten den sie wieder viele spannende Artikel: Waren vorgestellt (S50.) – passend zu Wussten sie zum Beispiel, dass auf- Weihnachten, so wie auch die Vorstel- grund des Tourismus in Bali das lung von zwei wunderschönen Kalen- Wasser knapp wird(S.8)? Oder dass dern mit der Thema Pazifik (S.40+56). eine Frau aus Tahiti die Stellung der Alles in allem ist auch dieser letzte Frauen im Pazifik im Wandel sieht Rundbrief 2013 wieder prall gefüllt mit (S.13)? Oder ist ihnen bekannt, dass es Informationen aus, zum, über, vom Pa- auch in PNG große Handelskompagni- zifik. Und in diesem Sinne wünsche ich en gab (S.28)? Oder haben sie mitbe- ihnen mit der Lektüre viel Freude und kommen, dass auf der Buchmesse in viele spannende Erkenntnisse! Frankfurt jede Menge neuer Bücher aus und über den Pazifik erschienen sind (S.25)? Von der Weltumseglung und Steffi Kornder, Redakteurin Kurz notiert: 60 Jahre diplomatische Beziehungen Neuseeland & Deutschland Deutschland und Neuseeland feiern derzeit das 60-jährige Bestehen diplomatischer Bez iehungen zwischen den beiden Ländern. Aus diesem Grund haben die neuseeländische Botschaft in Deutschland sowie das Auswärtige Amt am 06. November 2013 zu einem Empfang in den Lichthof des Auswärtigen Amtes geladen. Der neuseeländische Bot- schafter in Deutschland, Seine Exzellenz Peter Rider, eröffnete die Aus- stellung „Te Ara – Maori Pathways of Leadership“, welche noch bis zum 28. November im Auswärtigen Amt zu sehen war. Rider betonte die enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Performance von Maori im Neuseeland, aber auch den persönlichen Austausch zwischen Menschen Auswärtigen Amt, Berlin. © Julika Meinert. aus beiden Ländern, beispielsweise im Tourismus und Universitätsall- tag. Neben Rider sprach auch Clemens von Goetze, der Leiter der zuständigen Abte i- lung für Asien/Pazifik, Afrika, Lateinamerika sowie dem Nahen und Mittleren Osten des Auswärtigen Amtes. Ein ungewöhnliches Bild bot sich den Besucher/-innen und vorbeikommenden Mitarbei- ter/-innen im Anschluss an die Reden, als die Bühne den Maori überlassen wurde: Während die Besucher/-innen mit neuseeländischem Wein und Bier sowie neuseeländi- schen Köstlichkeiten versorgt wurden, brachten die Maori den Anwesenden ihre Kultur näher, indem mehrere Lieder und Tänze aufgeführt wurden. Autor: Oliver Hasenkamp, Berlin, Vorstandsmitglied Pazifik Netzwerk. Rundbrief Dezember 2013______ ____ ___ Seite 4 Inhaltsverzeichnis 2 Editorial Julika Meinert 3 Inhaltsübersicht Steffi Kornder Kurz notiert: 3 60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Neuseeland Oliver Hasenkamp Berichte aus dem Pazifik 6 Bougainville – Festivalsaison, mit allem, was dazugehört Robert Neuböck 8 Enteignete Mine in PNG: Neues aus dem Bergbau Roland Seib 8 Wasserknappheit in Bali: Tourismus als Hauptverursacher Rita A. Widiadana Reiseberichte 10 Zu Besuch in Deutschland: Céline Hoiore unterwegs Julia Ratzmann, Mark Möller, Ingrid Schilsky 13 Die Weltumseglung der „Ivalu“ Corinna Mayer und Martin Finkbeiner Tagungsberichte 16 „Islands of Hope“ in Nürnberg Steffi Kornder Bericht aus anderen Organisationen 18 „… Love Asia, Think ASBC!...“ Georg Türk 19 Der Hamburg – Samoanische Club e.V. Barbara Saniter 20 Aus dem Arbeitsalltag von … Steffi Kornder in der Pazifik-Infostelle 22 Blick über den Tellerrand: Freiwillige in Ozeanien Das unentdeckte Australien Lorena Mack, Dorothea Engel und Magdalena Scheuerl 23 Die Fidschis: Die wunderschöne Hauptstadt Suva Johanna Schwarz Rezensionen 24 Hoffmann, Carl: Frauen und Kinder zuerst! Die gefährlichsten Reisen der Welt Julia Ratzmann Rundbrief Dezember 2013______ ____ ___ Seite 5 25 Nische für den Südpazifik: Besuch der Frankfurter Buchmesse 2013 Martin Feldmann 27 Gilbert, Jarrod: Patched: The History of Gangs in New Zealand Martin Feldmann 28 Anderhandt, Jakob: Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld Barbara Jordans 30 Zimmerer, Jürgen (Hrsg.): Kein Platz an der Sonne Ingrid Schilsky 31 Schieder, Dominik: Das Phänomen der coup culture Oliver Hasenkamp 34 Keep cool! Ein Klimawandelspiel Feuilleton 35 Das Christkind von Samoa 38 Regionale Treffen von Pazifik-Interessierten Nachrichten aus dem Verein 39 Julika Meinert 40 Eine Geschenkidee: „Pazifische Inseln 2014“ 41 Das Jahresseminar des Pazifik Netzwerk e.V. 42 Pressemitteilung des Pazifik-Netzwerks e.V. Bewohner von Kiribati beantragt Klima-Asyl in Neuseeland 43 Neues aus der Infostelle Julia Ratzmann 45 Termine 47 Feier- und Gedenktage 47 Neue Medien in der Präsenz-Bibliothek der Pazifik-Infostelle 47 Neue Bücher/Audios/DVDs im Handel 49 Internet-Tipps Tipps für den Wochenendausflug 52 Ein ganz besonderer Stoff: Tapa in Ozeanien