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Paläste am rechten Seineufer Durchs jüdische Viertel von Tour 3 Marais

Mit seinem adeligen Touch ist das Ursprünglich war das Marais eine un- Sehe jüdisch geprägte Marais heute wirtliche Gegend – „Marais“ bedeutet wer eines der beliebtesten und „Sumpf“ – am Rande der Hauptstadt. teuersten Wohnviertel der Stadt. Doch nachdem das Gebiet im Spätmit- Den Reiz machen jedoch nicht nur telalter trockengelegt worden war, stieg die vornehmen Stadtpaläste aus; es schnell zur vornehmsten Wohnge- vielmehr machen es die Kneipen, gend der Stadt auf. Mitglieder der aris- Restaurants, Modeboutiquen und tokratischen Führungsschicht ließen Galerien zu einem der lebendigs- sich hier ihre „Hôtel“ genannten Stadt- ten Quartiere der Stadt. paläste errichten, Madame de Sévigné beispielsweise empfing ihre Besucher im Hôtel Carnavalet, das heute das Stadtmuseum von Paris beherbergt. Auch der schönste Platz von Paris, die , liegt im Marais. Als die Adeligen dem König nach Versailles folgten, begann der allmähliche, aber stete Niedergang des Viertels. Hand- werker und Tagelöhner zogen in die herrschaftlichen Häuser, die mehr und mehr verfielen. Ende der 1960er-Jahre verfügten zwei Drittel der Wohnungen weder über fließendes Wasser noch über eine eigene Toilette. Doch ein En- de des steten Verfalls nahte: Auf Veran- lassung des damaligen französischen Kultusministers André Malraux wurde die historische Bausubstanz des Marais unter Denkmalschutz gestellt und um- fassend saniert. Zahlreiche adelige Stadtpalais wie das Hôtel de Sully und das Hôtel Salé wurden seither aufwän- dig restauriert und einer musealen Nut- zung zugeführt; das Marais ist dadurch Mémorialal d dee l laa ShoShoah, Holocaust- zu einem der beliebtesten Viertel der Museum, S. 50 Stadt aufgestiegen, wie ein Blick auf HHôtelôtel d dee S Sullyully, Fotoausstellungen die Immobilienpreise zeigt. Ein Appar- im Stadtpalast, S. 53 tement an der Place des Vosges können sich heute nur noch sehr gut betuchte PPllace desdes VosgesVosges, Symmetrie par Bürger leisten, zu deren erlesenem excellence, S. 54 Kreis auch Jack Lang, Malrauxs Nach- MMuséeusée CarnavaletCarnavalet, Pariser Stadt- folger als Kultusminister, gehört. geschichte, S. 55 Das Marais ist auch bekannt als das jü- Tour MuséeMusée N Nationalational PicassoPicasso, auf den dische Viertel von Paris. Zudem hat in Mara Spuren von Picasso, S. 55 den letzten Jahrzehnten eine andere, Marais Karte S. 51 . 49 Gare d’Austerlitz S. 62 Tour 4 Musée Picasso Pav. de I'Arsenal . Um sich auf werfen. In un- S. 170 Tour 13 Gare Place des Vosges de l’Est Nord Gare du ). Nur einige Häuser S. 32 Tour 2 S. 24 Tour 1 Musée National , dessen Garten einen Panthéon Panthéon Bas. du Sacré- Cœur Maison de d’Histoire Naturelle Sehenswertes Musée du Royal Palais Opéra Garnier Bal du Gare Gare Palais du Luxembourg St-Lazare St-Lazare Gare Musée de la Magie Village Saint-Paul l'Elysée Palais de Invalidendom Musée Carnavalet Station Pont-Cardinet das Maraissich einzustimmen, ein Abstecher zum empfiehlt repräsentativen Das altehrwürdige Marais ist sicherlich das richtigeüber Viertel für( ein die Museum Pariser Stadtgeschichte direkten Zugang zur gehört. Lohnend ist auch einam Abstecher Sonntag,meisten denn Boutiquen dann undMarais Geschäfte haben geöffnet im und die verkehrsberuhigt. die Straßen sind Hôtel de Sully besitzt. Der von Häusern ausgeln roten Zie- undsäumte Platz weißen strahlt eine BruchsteinenAtmosphäre faszinierende aus. ge- DieArkaden kleinen, ziehen intimen sich wie Logengrüne um Geviert, das das einst alsdiente. Turnierfeld Viele Schriftsteller wiese Alphon- Daudet, Georges Simenon undHugo Victor haben angewohnt; der dem Gedenken Place andes des den „Glöckners Autor Vosges von Notre-Dame“met wid- sich das mit ihren einladenden Straßencafés an. Wer will,Blick in kann die idyllischen Höfe anschließend derdes Trödler einen mittelbarer Nähedas befindet sich auch Hôtel des Invalides École Militaire Arc de Eiffelturm Eiffelturm Triomphe Chaillot Palais de , gelangt man , der über die Maison de Radio France Mémorial de la Arsenal ’ Hôtel de Sens Pavillon de l ; an einer von der Rue Saint , ein Mekka der Fotokunst. Vorbei an einem spätmittelalterlichenpalais, Adels- dem Shoa zum Antoine abzweigenden Straße liegt das Maison Européennephie de la Photogra- Spaziergang Die TourMarais beginnt am durch HôtelPariser de Ville. das Vom RathausFrançois altertümliche aus Miron an führt derFassade klassizistischen die derProtais Kirche Rue vorbei in St-Gervais-et-St- Richtungmerksamkeit Osten. Auf- verdienen dassche spätgoti- Kircheninnereaus und einige demHäuser noch Spätmittelalter in der stammende beispielsweise Rue die François Fachwerkbauten Miron, Nr. 11 so und 13.Hôtel Repräsentativ de ist Beauvais, auch eindem das Adelspalast aus 17. Jahrhundert.straße In befindet sich einer das Seiten- ebenfalls oft verfolgtederheit ihre Min- LiebeMarais für das entdeckt:Pariser Gay-Commu- Die nity trifft sichzugsweise vor- inBars den undpen Knei- linksrechts und der Rue Sainte-Croix de laWer Bretonnerie. freundliches“ Café ein oder Re- staurant sucht, „gay- am orientiert besten an sich dengebrachten gut sichtbar Regenbogenfahnen. an- Beiviel so einvernehmlichem Nebeneinander von Schwulen undes Juden auch nicht, dass verwundert die jüdischelengruppe Schwu- „Beit Haverim“tivsten zu homosexuellen den Organisationen ak- aktuellen städtebaulichen Projekte von Paris informiert. Fürholsamen einen kurzen Zwischenstopp er- die bietet Place du sich Marché Sainte-Catherine 50 Tour 3: Marais

Paris im Kasten Jüdisches Paris Zwischen und befindet sich das jüdische Viertel von Paris, dessen Ursprünge bis in das frühe 13. Jahrhundert zurückreichen. Zu den alteingesessenen Familien aus dem Elsass und dem Midi sind im Laufe der Zeit zahlreiche Juden aus Osteuropa und Nordafrika gestoßen. Nur ein kleines Stück abseits der großen Boulevards taucht man in den engen Gassen rund um die ge- wissermaßen als jüdische „Hauptstraße“ fungierende in eine ei- gene Welt mit besonderem Flair ein. Streng orthodoxe Juden mit Hüten, Schläf- chenlocken, langen Bärten und bis zu den Füßen reichenden Kaftanen schlendern zwischen orientalischen Spezialitätengeschäften, koscheren Metzgereien und Lä- den mit hebräischen Kultgegenständen umher. Das Restaurant Jo Goldenberg war bis vor kurzem eine in ganz Paris bekannte Adresse für Liebhaber der jüdischen Küche, erlesene – selbstverständlich koschere – Feinkost findet man bei Florence Kahn. Nur am Samstag, dem Sabbat, ist das jüdische Viertel verwaist und die Ge- schäfte sind meistens geschlossen; die Straßen füllen sich erst wieder nach Ein- bruch der Dunkelheit mit Leben, denn der Sonnenuntergang, und nicht die Uhr- zeit, läutet traditionsgemäß das Ende der Sabbat-Ruhe ein. weiter beherbergt das Musée Cognacq- In der Rue de Temple, deren Name Jay eine erlesene Privatsammlung; noch an den bis 1314 hier ansässigen hochkarätige moderne Kunst wird in Orden der Tempelritter erinnert, befin- dem im Hôtel Salé untergebrachten det sich das Musée d’Art et d’Histoire Musée National Picasso präsentiert, du Judaisme; es informiert auf sehr an- dessen Besuch auf keinen Fall ver- sprechende Weise über die Geschichte säumt werden sollte. Während man und Kultur der jüdischen Gemeinde durch das Marais schlendert, lohnt es von Paris. sich – falls die Möglichkeit besteht –, Rund um die Rue Sainte-Croix de la einen Blick in die „Hinterhöfe“ der Bretonnerie ist die Pariser Gay-Szene Stadtpaläste zu werfen, die gelegent- zu Hause. Neben einschlägigen Bars, lich fast die Größe eines Parks ein- Restaurants und Sexshops gibt es auch nehmen. Das Musée de la Chasse et de Friseure, Modeboutiquen und Reisebü- la Nature befindet sich ebenso in ei- ros, die ihr Angebot speziell auf ihre nem der typischen Adelspaläste wie schwule Klientel abgestimmt haben. In das Nationalarchiv (Archives nationa- der lang gestreckten Rue de Rosiers, der les). Letzteres liegt an der Rue des Hauptstraße des jüdischen Marais, sind Francs-Bourgeois, die der Beatnik Jack traditionell Feinkosthändler und Juwe- Kerouac als „the street of the out-spo- liere ansässig. ken middle classes“ charakterisierte.

Sehenswertes Mémorial de la Shoah als größtes euro- Holocaust-Museum päisches Holocaust-Museum wieder er- Mémorial de la Shoah öffnet worden. Insgesamt wurden 23 Millionen Euro investiert, um das Nach umfangreichen Umbau- und Er- Museum um 4000 Quadratmeter zu er- weiterungsarbeiten ist jetzt in Paris das weitern. Neben einer stimmungsvollen ee ll ee ll

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Gedenkwand im Mémorial de la Shoah

Krypta und einer Dauerausstellung zur teren Adelspalast aus dem 18. Jahrhun- Geschichte der französischen Juden zwi- dert, anspruchsvolle Fotokunst präsen- schen 1933 und 1945 gibt es auch ein be- tiert. Neben themenbezogenen Ausstel- eindruckendes Mahnmal: Auf meterho- lungen aus dem 15.000 Arbeiten um- hen Marmorwänden wurden die Namen fassenden Fundus (Mapplethorpe, Hel- aller 76.000 Juden eingraviert, die wäh- mut Newton, Irving Penn, Nan Goldin, rend der deutschen Besetzung Frank- Hervé Guibert etc.) finden regelmäßig reichs bis zum August 1944 in die Ver- Retrospektiven statt, die sich dem nichtungslager deportiert wurden. Eine Werk eines renommierten Fotografen 30 Meter lange „Mauer der Gerechten“ widmen. Eine Buchhandlung und ein erinnert zudem an 2693 Franzosen, die nettes kleines Café, das der Architekt während der Nazi-Besatzung Juden ge- Nestor Perkal entworfen hat, sind eben- rettet und geschützt haben. falls vorhanden. 17, rue Geoffroy-l’Asnier, 75004. Saint-Paul 5–7, rue de Fourcy, 75004. Saint-Paul – Pont Marie (Linie 1 oder 7). Tgl. außer Sa so- (Linie 1). Mi–Fr 11–20, Do bis 22, So 10–20 Uhr. wie an jüdischen Feiertagen 10–18 Uhr, Do bis Eintritt 10 €,erm.6€; Mi ab 17 Uhr Eintritt frei! 22 Uhr. Im Sommer wird So um 14 Uhr immer www.mep-fr.org. eine kostenlose Fahrt zum ehemaligen Sam- mellager Drancy angeboten. Eintritt frei! www. memorialdelashoah.org. Pariser Stadtentwicklung in Modellen Pavillon de l’Arsenal Fotokunst im Adelspalast Im Pavillon, einer für das 19. Jahrhun- Maison Européenne de la dert typischen Glas-Eisen-Konstruktion, wird mit Hilfe von Modellen, Fotos, Photographie Videos und Zeichnungen über die ge- Verteilt auf sieben Ebenen, wird im genwärtigen Veränderungen des Pariser Hôtel Hénault de Cantobre, einem wei- Stadtbilds sowie den Einfluss der Stadt- Marais Karte S. 51 ), 53 ,erm. € Hôtel de Sens – Saint-Paul (Linie 1). Cour d’Honneur 19 Uhr. Eintritt 14 – Sehenswertes . www.museedelamagie.com. € 10 Mi, Sa und So 14 hunderten, wobei neben der Zauberei spiegel eine wichtigePräsentation Rolle ist spielt. etwas antiquiert, Die doch Hôtel de Sully Der einstige Stadtpalastvon Sully des gehört zu Herzogs denAdelspalais imposantesten desweise Marais. befindet sich Glücklicher- dasim Besitz Hôtel der de öffentlichen Hand, Sully eine sodass Besichtigung problemlosist. möglich Die Anlage zeigt typischele Merkma- für die PalaisEingangsportal im Marais: öffnet Hinter dem sichsentative der Ehrenhof reprä- ( Fotoausstellungen im Stadtpalast der den Palast der Straßedem entrückt Empfang und der Gästedem diente. Hinter schließt breit sich eineiner gelagerten Orangerie Garten begrenzt wird. an,der Ein der Räumlichkeiten Haupttrakt Teil wird von heute vonNationalen der Denkmalschutzbehörde Reich des MagischenExponaten und Irrealen aus mit den letzten zweiauch Jahr- die optische Illusion samt Zerr- hat das Museum durchaus Charme. 11, rue Saint-Paul, 75004. Spätmittelalterliches Paris , € 18.30 Uhr, Sully Mor- – Saint-Paul (Linie 1). 19 Uhr. Eintritt zur – . 19 Uhr. Eintritt: frei! www.pavillon- € – Tgl. außer Mo und So 13 arsenal.com. Bibliothek ist frei! Bei Sonderausstellungen 6 Nicht nur für Zauberlehrlinge Musée de la Magie Für alle Freunde von Zauberkästen-hüten. und Das kleine Museum führt in das land (Linie 7). Tgl.So außer Mo 11 10.30 1, rue du Figuier, 75004. Zusammen mit dem(Quartier Hôtel Latin) gehört deSens zu das Cluny den einzigen Hôtel erhaltenenpalästen Stadt- de aus dempisch Spätmittelalter. für Ty- diese Zeitßige ist Grundriss sowie der der unregelmä- wuchtige,festungsartige fast Charakter des Gebäudes, das heute die Bibliothekbergt. Forney beher- Entspannung bietetGarten an der der Rückseite des kleine Palastes. erm. 4 Spätmittelalterlicher Stadtpalast Hôtel de Sens 21, boulevard Morland, 75004. geschichte auf denmiert. Ein Urbanismus Muss für infor- ArchitekturfansLiebhaber und von Stadtplanungen. 54 Tour 3: Marais genutzt. Im Erdgeschoss befindet sich Hôtel de Rohan-Guéménée und das zudem eine gut sortierte Buchhandlung Hôtel Richelieu. mit Schwerpunkt Pariser Kunst und Angesichts dieser aristokratischen Ele- Kultur. Der Garten besitzt einen direk- ganz erscheint es kaum mehr vorstell- ten Zugang zur Place des Vosges. bar, dass die Häuser an der Place des 62, rue Saint-Antoine, 75004. Saint-Paul Vosges zu Beginn des 20. Jahrhunderts (Linie 1). www.hotel-de-sully.fr. völlig heruntergekommen waren und einem Armenquartier glichen. 1924 fand Symmetrie par excellence hier ein junger, fast mittelloser Belgier namens Georges Simenon im Haus Place des Vosges Nummer 21, das einst Kardinal Riche- Dieses regelmäßige, auf Symmetrie be- lieu bewohnt hatte, eine günstige Par- dachte Ensemble steht in dem Ruf, der terrewohnung. Simenons Nachbar soll schönste Platz von ganz Paris zu sein. übrigens ein Pfeife rauchender und Hut Der rechteckige Platz wird von 36 tragender Doktor gewesen sein, der un- identischen zweistöckigen Pavillons ter seinem richtigen Namen Maigret we- mit roten Ziegelsteinfassaden und nig später als kleinbürgerlicher Kommis- hoch aufragenden Schieferdächern ein- sar in die Literaturgeschichte einging. gerahmt. Nur der Pavillon des Königs an der Südseite und der gegenüberlie- Wohnhaus des Literaten gende Pavillon der Königin überragen die anderen Häuser als Ausdruck des Maison de Victor Hugo hierarchischen Standesbewusstseins Victor Hugo, einer der berühmtesten um ein Stück. Benannt sind die herr- französischen Schriftsteller, lebte von schaftlichen Häuser nach ihren frühe- 1832 bis 1848 im Hôtel Rohan- ren Besitzern, wie beispielsweise das Guéménée an der Place des Vosges. Das

Place des Vosges: Beliebter Treffpunkt für ein Sonnenbad Marais Karte S. 51 55 Saint-Paul (Linie 1). Tgl. Sehenswertes 18 Uhr. Eintritt frei! www.musee – außer Mo 10 cognacqjay.paris.fr. 8, rue Elzévir, 75003. Auf den Spuren von Picasso Musée National Picasso Der damaligeMalraux Kultusminister verabschiedetewonach André ein die ErbschaftssteuerForm Gesetz, von auch Kunstwerken entrichtet in wer- den konnte.starb, Als kam Pablo derdiese Picasso französische Weise Staat in 1973 den auf mälden, Besitz 158 von Skulpturen, 203 88sowie Keramiken Ge- unzähligen Zeichnungen,und Fotos anderen wertvollenDas Dokumenten. weiträumige, imHôtel Marais Salé gelegene wurdezigartige auserkoren, die Sammlung ein- Den zu Auftrag, beherbergen. des den ehemaligen königlichenumzubauen, Palast Salzsteuereintreibers erhieltRoland Simounet. Ein Glücksgriff, der denn Simounet verstand es Architekt alten meisterhaft, Stadtpalast den seiner neuenmung Bestim- zuzuführen. Fragmentierteme Räu- und verwinkelte Raumfolgen sorgen für einereise überraschende durch Entdeckungs- Picassosund Schwellen Œuvre; markieren Rampen phasen die von Haupt- Picassos künstlerischem Gemäldegalerie im Adelspalast Musée Cognacq-Jay Das nach ErnestJay, Cognacq dem Gründerehepaar und des Kaufhau- Louise ses La Samaritaine, benanntezeigt Museum wertvolle GemäldeJahrhundert. aus Das aus dem dem 16.dert 18. Jahrhun- stammende Adelspalais ist mitlesenen er- Möbeln, Porzellansem und Nippes diver- eingerichtet,Werke so von dass Watteau,cher die Fragonard, und Bou- RubensRahmen präsentiert in werden. Beachtlich einemist würdigen das Aufgebotin der jedem zweiten Museumswärter, Raum steht einerotes in Jackett gehüllte ein Aufsichtsperson. .www. € Saint-Paul Bastille (Linie 1, . Audioguide auf , erm. 4 € € 18 Uhr. Eintritt frei! 18 Uhr. Eintritt frei! – – . www.maisonsvictorhugo.paris.fr. € 5 und 8). Tgl. außerSonderausstellung Mo 10 8 bzw. 6 Deutsch 5 Bei Sonderausstellungen 5 Pariser Stadtgeschichte 6, place des Vosges, 75004. ihm zu Ehrenbietet die eingerichtete Möglichkeit, ein Museum Place Haus des an Vosges der vonlernen. innen Präsentiert kennenzu- werden neben Origi- nalmanuskripten und persönlichen Er- innerungsgegenständen auchdie Bilder, Hugo gesammeltweisen hat. mehrere Zudem Gemälde,Hugo be- dass nicht nur Victor als Schriftstellerbesaß. Talent Wer kein ausgewiesenesfür die Faible französische Literatur hegt, wird nach dem Besuch destuell enttäuscht Museums sein. even- (Linie 1). Tgl. außer Mo 10 23, rue de Sévigné, 75003. carnavalet.paris.fr. Musée Carnavalet Die absolut sehenswertenPariser Schätze des Stadtmuseums sindauf seit zwei 1989 verteilt. Da benachbartegebende ist Adelspaläste Hôtel einmal Carnavalet;sich das es den namens- widmet Anfängengeschichte der von Pariser der Stadt- Mittelalter Frühzeit bis zur über Aufklärung. Erinnert das wirud auch an Madame dehier Sévigné, die zwischen 1677 undhat 1696 und durch gewohnt ihre Briefe,in die Einblicke die gesellschaftlichenam Hof Verhältnisse desrühmt Sonnenkönigs geworden geben, ist. be- Hôtel Das benachbarte Ledokumentiert Peletier die Stadtgeschichteder de seit Revolution. Eine Saint-Fargeau NachbildungMarcel von ProustsOriginalbett, in dem Zimmer Proustseiner große „Suche Teile nach mit der verlorenengeschrieben Zeit“ dem hat,Fundus gehört wie ebenso eintigten Nachbau zum der Guillotine. berüch- 2019 Hinweis: ist das Bis Museumrungsarbeiten geschlossen. Ende wegen Renovie- 56 Tour 3: Marais Werdegang. Gezeigt werden zudem weise irgendwo in Afrika, Asien oder Werke aus Picassos privater Sammlung Amerika einem stolzen Jäger vor die (Miró, Cézanne, Matisse, Braque etc.). Flinte gelaufen ist, dazwischen wird die Im zweiten Stockwerk finden regelmä- Ausstellung durch ein paar skurrile Ex- ßig Ausstellungen statt, die sich mit ponate wie eine überdimensionale Gi- dem Werk Picassos auseinandersetzen. raffe aufgelockert. Überzeugten Jagd- Fazit: Absolut sehenswert! gegnern und Pazifisten ist von einem 5, rue de Thorigny, 75003. Saint-Paul Besuch daher dringend abzuraten. (Linie 1). Tgl. außer Mo 10.30–18, Sa und So ab Daran können auch Gemälde von 9.30 Uhr Uhr. Eintritt 14 €, erm. 11 €, Chardin, Desportes, Vernet und ande- Audioguide 5 €. Für EU-Bürger unter 26 J. ist ren renommierten Künstlern, die sich der Eintritt frei, am 1. So im Monat für alle! im 18. Jahrhundert romantisierend dem www.museepicassoparis.fr. Thema Jagd genähert haben, nichts än- dern. Da das Hôtel de Guénégaud das Von Jägern und Gejagten einzige noch gut erhaltene Palais ist, das der Architekt François Mansart Musée de la Chasse et entworfen hat, lohnt sich aber ein Blick de la Nature in den Innenhof. Als Schöpfer der nach Das Museum befindet sich im einstigen ihm benannten Mansardendächer hat Hôtel de Guénégaud des Brosses und er den französischen Klassizismus beherbergt eine ansehnliche Samm- maßgeblich geprägt. lung zur Jagdgeschichte. Neben einer 60, rue des Archives, 75003. Hôtel-de-Ville umfangreichen Waffensammlung kann (Linie 1 und 11). Tgl. außer Mo 11–18 Uhr, Mi man noch allerhand ausgestopftes Ge- bis 21.30 Uhr. Eintritt 8 €,erm.6€.www. tier bewundern, das unglücklicher- chassenature.org.

Paris im Kasten Die Affäre Dreyfus – eine endlose Geschichte? Jahrzehntelang spaltete die Dreyfus-Affäre die französische Gesellschaft in Gegner und Anhänger des Hauptmanns, in Militaristen und Antimilitaristen. Auf der einen Seite standen Republikaner, Radikale, Sozialisten und Freimaurer, die, ange- führt von Emile Zola („J’accuse“), die Rehabilitierung Dreyfus’ erreichten, auf der anderen Seite klerikale Reaktionäre und Royalisten. Mehr noch, die Affäre Dreyfus markiert nicht nur die Geburtsstunde des engagierten linken Humanismus, son- dern auch den Beginn des europäischen Faschismus. Der französische Antisemitismus, der ebenfalls in der Affäre Dreyfus wurzelt, wurde und wird in den öffentlichen Diskussionen bis in die jüngste Gegenwart hinein gerne verdrängt. Es verwundert daher auch nicht, dass sich die französi- schen Militärs aus fadenscheinigen Gründen weigerten, ein 1985 von dem Bild- hauer Louis Mittelberg gefertigtes Dreyfus-Denkmal auf dem symbolträchtigen Hof der Pariser Kriegsschule aufzustellen. Im Jahre 1994 sorgte die Dreyfus-Affäre für den vorerst letzten Eklat: In einem Aufsatz zum 100. Jahrestag der Verurteilung von Alfred Dreyfus bezeichnete Oberst Paul Gaujac, der Leiter der Historischen Abteilung des Heeres, Dreyfus’ Unschuld nur als eine „These“ und bezichtigte ihn indirekt, eine Mitschuld an der französischen Niederlage im Ersten Weltkrieg zu tragen, da er die Integrität der französischen Armee zerstört habe. Der französische Verteidigungsminister François Léotard reagierte unverzüglich und entließ Gaujac trotz heftiger Proteste von Seiten der Militärs, ohne ihn auch nur angehört zu haben.