Folkwang Universität der Künste Fr_15. April 2011 | 10.00 bis 17.00 Uhr Kammermusiksaal

1971 - 2011: 40 Jahre elektroakustische Musik an Folkwang

_Symposium zur elektroakustischen Musik in Deutschland und Europa

Redaktion: Kommunikation & Medien, Folkwang Universität der Künste Folkwang Universität der Künste | Klemensborn 39 | D-45239 Essen | Tel. +49 (0) 201.49 03-0 | www.folkwang-uni.de Freitag, 15. April 2011 10:00 bis 17:00 Uhr (Kammermusiksaal), Eintritt frei

10:00 Uhr Begrüßung durch den Prorektor Prof. Michael Niesemann

10:15 Uhr Priv.-Doz. Dr. Stefan Drees (Essen / Rostock): Elektroakustische Musik an Folkwang: Tendenzen – Entwicklungen – Fragestellungen

11:00 Uhr Kaffeepause

11:30 Uhr : Zur Revision von »Projekt 2«

12:15 Uhr Prof. Dr. Elena Ungeheuer (Würzburg): Elektromusikalische Gestalten, Figuren und Skulpturen und ihre Gesten

13:00 Uhr Mittagspause

14:30 Uhr »Was machen die da eigentlich?« Prof. Dirk Reith (Essen) und Prof. Thomas Neuhaus (Essen) im Gespräch über die Elektronische Musik an Folkwang. Gesprächsleitung: Stefan Drees

15:30 Uhr Folkmar Hein (Berlin): Elektronische Musik ist kein Geigenunterricht, oder: Die Virulenz des »E« in der Musik

16:15 Uhr Prof. Dr. Christoph von Blumröder (Köln): Historische Praktiken elektroakustischer Klangprojektion

17:00 Uhr Ende

Freitag, 15. April 2011 19:30 Uhr (Neue Aula):

40 Jahre elektroakustische Musik an Folkwang: Werke von Lehrenden und Alumni des ICEM Eintritt 5 Euro/3 Euro (ermäßigt)

Anschließend Empfang im Foyer der Neuen Aula

Samstag, 16. April 2011 10:00 bis 12:30 Uhr (Kammermusiksaal), Eintritt frei

»Wo steht die elektroakustische Musik heute?« Roundtable mit Leitern von Studios und anderen Institutionen. Teilnehmer: Andre Bartetzki, Michael Beil, Frank Böhme, Achim Bornhöft, Ludger Brümmer, Orm Fin- nendahl, Thomas Neuhaus, Dirk Reith und Kilian Schwoon. Diskussionsleitung: Stefan Drees

14:00 Uhr (Neue Aula): 40 Jahre elektroakustische Musik an Folkwang: Werke von Gästen und Freunden des ICEM Eintritt frei Elena Ungeheuer: Studium der Musikwissenschaft, Ethnologie und Psychologie in Kurzbiografi en der Teilnehmer: Bonn, bis WS 2010/11 Professur an der TU Berlin, ab WS 2011/12 Professur an der Universität Würzburg, Gastprofessur an der Kunstuniversität Graz, Forschungen, Andre Bartetzki: geboren 1962 in Berlin begann Andre Bartetzki seine Berufsaus- Lehre und Veröffentlichungen zum Verhältnis von Musik und Medien, Medienäs- bildung und Arbeit als Tontechniker in den Rundfunkstudios der ehemaligen DDR. thetik, musikalisches Hören, Musik und Sprache, Musikpsychologie, Kunstvermitt- 1987–1993 absolvierte er das Tonmeisterstudium an der Musikhochschule »Hanns lung, Kunst und Wissenschaft, Musik im 20./21. Jahrhundert, elektroakustische Eisler« in Berlin, wo er das Studio für elektroakustische Musik gründete und bis Musik, Medienkunst, musikalische Akustik. Publikationen (Auswahl): Elektroakus- 2002 leitete. Von 1999–2004 arbeitete er im elektroakustischen Studio der Musik- tische Musik (Hg.), Handbuch zur Musik des 20. Jahrhunderts, Laaber: Laaber- hochschule »Franz Liszt« als Dozent und technischer Leiter und hatte gleichfalls Verlag 2002 (darin 68 Seiten als Autorin); Wie die elektronische Musik »erfunden« einen Lehrauftrag an der Bauhaus-Universität in Weimar inne. Seit Ende 2009 leitet wurde ... Quellenstudie zu Werner Meyer-Epplers Entwurf zwischen 1949 und er gemeinsam mit Volker Straebel das Elektronische Studio der TU Berlin. 1953, Mainz: B. Schott’s Söhne, 1992, inkl. CD; Ist das Medium von Musik?, in: SOUND STUDIES. Traditionen – Methoden – Desiderate, Bielefeld 2008; Die Michael Beil: studierte in Stuttgart Klavier, Musiktheorie und Komposition. Ab Analyse von Medienkunst und Musik als Thema pragmatischer Medientheorie, in: 1996 unterrichtete er in Berlin Musiktheorie und Komposition als Leiter der Abtei- D. Gethmann, Klangmaschinen zwischen Experiment und Medientechnik, Bielefeld lungen für Neue Musik und Studienvorbereitung an den Musikschulen in Kreuzberg 2010, S. 197–210 und Neukölln. Im Jahr 2000 gründete Michael Beil zusammen mit Stephan Winkler die Gruppe Skart zur Konzeption von Konzerten mit intermedialen Inhalten und organisierte zwischen 2000 und 2007 eine Reihe von Skart-Konzerten. In dieser Zeit übernahm Michael Beil außerdem die künstlerische Leitung des Festivals Klang- werkstatt. Neben zahlreichen Aufträgen erhielt Michael Beil eine Auszeichnung im Kompositionswettbewerb Camillo Togni in , Stipendien für die Cité des Arts in Paris, für das Künstlerhaus Wiepersdorf und das Heinrich-Gartentor-Stipendium für Videokunst in Thun. 2007 wurde Michael Beil an die Hochschule für Musik und Tanz Köln als Professor für elektronische Komposition berufen und leitet dort das Studio für Elektronische Musik.

Christoph von Blumröder: geboren 1951, wurde nach Promotion (1979) und Ha- bilitation (1990) an der Universität Freiburg i. Br. 1996 auf die Professur für Musik der Gegenwart am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität zu Köln beru- fen. Dort begründete er die Veranstaltungszyklen Komposition und Musikwissen- schaft im Dialog (1997) und Raum-Musik (1998) sowie die Schriftenreihe „Signale aus Köln. Beiträge zur Musik der Zeit“ (bislang 15 Bände). Im Kontext zahlreicher Veröffentlichungen zur neuesten Musikgeschichte gilt ein besonderes Interesse der elektroakustischen Musik, die er als einen Schwerpunkt in Forschung und Lehre am Kölner Musikwissenschaftlichen Institut etablierte; zuletzt erschien sein Buch Neue Musik im Spannungsfeld von Krieg und Diktatur (= Signale aus Köln, Bd. 13), Wien 2009. chen und Realzeitsysteme. Neben den verschiedensten Verbindungen von (elek- tronischer) Musik und Bühnenkünsten im Sinne eines multimedialen integrativen Frank Böhme: Professor für angewandte Musik an der Hochschule für Musik Theaters interessieren ihn vor allem Aspekte der Formalisierung und automatischen und Theater Hamburg und Prodekan des Dekanats ZWOELF an der HfMT. Daneben Generierung musikalischer Strukturen. Seine Musik wird, ebenso wie seine Compu- leitete er von 2006 bis 2011 an der HafenCity Universität das Studienprogramm [Q] terprogramme international auf entsprechenden Festivals und Konferenzen präsen- STUDIES. Arbeitsschwerpunkte: Musik an der Schnittstelle zu anderen Künsten und tiert. Medien im Kunstkontext. Unterrichtstätigkeit: Jazzgeschichte und Medientheorie.

Dirk Reith: geb. 1947, studierte Komposition an der Robert Schumann Musikhoch- Achim Bornhöft: studierte an der [damaligen] Folkwang Hochschule in Essen bei schule in Düsseldorf bei Milko Kelemen. Parallel Tonigenieurstudium. Von 1974 bis Nicolaus A. Huber und Dirk Reith sowie am Computer Center for Research in Music 1976 studierte er Computer-Komposition am Institut of Sonology der Universität and Acoustics (CCRMA) der Standford University. Seine Kompositionen und chore- Utrecht bei Gottfried Michael Koenig. 1986 war er innerhalb eines Forschungsvor- ographischen Arbeiten wurden mit diversen Preisen und Stipendien ausgezeichnet habens Leiter des Fachbereichs Musik in der Projektgruppe zur Planung des ZKMs und auf internationalen Festivals im In- und Ausland aufgeführt. Achim Bornhöft (Zentrums für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe). In den letzten Jahren leitet das Studio für Elektronische Musik am Mozarteum in Salzburg. kompositorische Beschäftigung, vornehmlich mit der Verbindung von mecha- nischen Instrumenten und Elektronik, multimedialen Bühnenprojekten und auf dem Ludger Brümmer: Zum 01.04.2003 übernahm der Komponist Ludger Brümmer Gebiet der algorithmischen Komposition. Dirk Reith ist Gründer des Elektronischen (geb. 1958 in Werne, NRW) die Leitung des Instituts für Musik und Akustik am Studios an der Folkwang Universität der Künste (1971) und Professor für Komposi- ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie. Brümmer, der dem ZKM bereits tion. Er ist der künstlerischer Leiter des ICEM (Institut für Computermusik und Elek- seit 1993 als Gastkünstler für verschiedene Projekte verbunden war, hielt zuletzt tronische Medien) der Folkwang Universität, sowie Begründer des Internationalen seit April 2002 eine Professur für Komposition am Sonic Research Centre in Belfast Festivals für Computer-Musik und Medienkunst ex machina in Essen und Mitbe- inne. Im Zentrum seiner Musik steht die Verwendung des Computers als künst- gründer des Festivals november music. Er war über mehrere Jahre Vorsitzender der lerisches Mittel zur Komposition und elektronischen Klangerzeugung. Zugleich gnmr (Gesellschaft für Neue Musik Ruhr). Sechs Jahre leitete er die bemüht sich Brümmer über die Musik hinaus um die Realisation multimedialer Arbeitsgemeinschaft Multimedia und Kunst, und die Arbeitsgemeinschaft Interak- Projekte, u.a. der Integration von Video und Tanz, ein interdisziplinäres Prinzip, das tive Medienbühne NRW des Ministeriums für Schule, Weiterbildung, Wissenschaft er in Zukunft am ZKM fortführen will. Nach seinem Pädagogikstudium an der Uni- und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. Seit 1996 ist Dirk Reith Herausge- versität in Dortmund studierte Ludger Brümmer von 1983 bis 1989 Komposition ber der CD Reihe „ex machina“ bei Nicolaus A. Huber und Dirk Reith an der [damaligen] Folkwang Hochschule in Essen. Brümmer arbeitete in der Folge mehrfach eng mit modernen Choreografen Kilian Schwoon: geboren 1972 in Hannover. Er studierte Komposition bei Nico- zusammen. So entstand 1991 das Stück »Ruhrort« in Zusammenarbeit mit der Cho- laus A. Huber und elektronische Komposition bei Dirk Reith an der [damaligen] reografi n Susanne Linke. Dieses mehrfach international aufgeführte Stück verwen- Folkwang Hochschule und setzte anschließend seine Studien am Centro Tempo Re- dete reale Klänge aus den Werkhallen der Schwerindustrie des Ruhrgebietes, die ale in Florenz bei fort. Seit 2007 ist er als Professor für Elektronische mit Hilfe des Computers musikalisch bearbeitet wurden. Brümmer erhielt für seine Komposition an der Hochschule für Künste Bremen tätig. elektro-akustischen Kompositionen zahlreiche nationale und internationale Preise, unter anderem zweimal den Grand Prix Golden Pierre beim Synthese Festival in Bourges, den Busoni-Preis der Akademie der Künste Berlin, die Goldene Nica der Ars Electronica in Linz, sowie den Larry Austin Award des ICMA in San Francisco.

Stefan Drees: seit 1998 Lehrbeauftragter für Musikwissenschaft an der Folkwang Folkmar Hein: geboren 1944, aufgewachsen im westfälischen Marsberg, absol- Universität der Künste; seit 2009 Privatdozent an der Hochschule für Musik und vierte an der Technischen Universität Berlin Elektrotechnik und an der Hochschule Theater Rostock; 2009/10 Professurvertretung am Institut für Musikwissenschaft für Musik Berlin den Studiengang Tonmeister. Von 1974 bis 2009 war er Wissen- und Musikpädagogik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster; im Som- schaftlicher Mitarbeiter an der TU Berlin und Leiter des Elektronischen Studios. mersemester 2011 Lehrauftrag am Institut für Musikwissenschaft der Universität Er gründete 1982 zusammen mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD das Wien sowie Professur-Vertretung am Musikwissenschaftlichen Institut der Philipps- Festival INVENTIONEN. Von 1991 bis 1997 war er Vorsitzender der Deutschen Ge- Universität Marburg. Redaktionsmitglied der Neuen Zeitschrift für Musik, der sellschaft für Elektroakustische Musik »degem«, seit 2009 ist er Ehrenmitglied der Zeitschrift Die Tonkunst und Mitherausgeber der Zeitschrift Seiltanz. Forschungs- degem. 2010 erhielt er den Ehrenpreis des Deutschen Klangkunstpreises. schwerpunkte: Musik des 20./21. Jahrhunderts, Musik und Medien, Performance, Violinmusik. Gottfried Michael Koenig: Gottfried Michael Koenig, geboren 1926 in Mag- Orm Finnendahl: Orm Finnendahl studierte 1983–90 Komposition und Musikwis- deburg, studierte Kirchenmusik, Komposition, Klavier, Analyse, Akustik und senschaft bei Frank Michael Beyer, Gösta Neuwirth und Carl Dahlhaus in Berlin. Computertechnik. Mehrere Jahre nahm er an den Darmstädter Ferienkursen teil, 1995–98 weiterführende Studien bei Helmut Lachenmann in Stuttgart. 1988/89 be- wo er später auch als Dozent auftrat. 1954-1964 war Koenig Mitarbeiter am suchte er das California Institute of the Arts in Los Angeles, 1991–95 war er künst- elektronischen Studio des WDR in Köln, 1962-1964 Dozent für elektronische lerischer Leiter der Kreuzberger Klangwerkstatt. Unterrichtstätigkeit u.a. am elektro- Musik, Komposition und Analyse an der Kölner Musikhochschule. 1964 berief ihn nischen Studio der TU Berlin und dem Institut für Neue Musik der HdK Berlin, deren die Universität Utrecht als künstlerischen Leiter ihres Studios für elektronische Leiter er von 1996–2001 war. In den Jahren 2000–2004 Lehrtätigkeit am Institut Musik (seit 1967 Institut für Sonologie). Diese Position hatte er inne bis 1986, als für Computermusik und elektronische Medien (ICEM) der [damaligen] Folkwang das Institut vom Königlichen Konservatorium in Den Haag übernommen wurde. Hochschule in Essen. Verschiedene Stipendien und Preise, darunter Kompositions- Koenigs theoretische Schriften erschienen unter dem Titel »Ästhetische Praxis« preis der Landeshauptstadt Stuttgart 1997, Busoni-Preis der Akademie der Künste im Pfau Verlag, Saarbrücken. Die meisten Instrumentalpartituren hat der TONOS Berlin 1999, Prix Ars Electronica Linz 2001 und CynetArt Award 2001 in Dresden. Musikverlag in Darmstadt herausgebracht. 1987 wurde Koenig mit dem Matthijs Sein Interesse an elektronischen Medien und der durch sie provozierte Versuch Vermeulen-Preis der Stadt Amsterdam und 1999 mit dem Christoph und Stephan einer fortwährenden Neubestimmung des eigenen Selbstverständnisses führte zu Kaske-Preis ausgezeichnet. 2002 verlieh ihm die Universität von Saarbrücken die Kompositionen, die technologische Hilfsmittel wie Computer, Zuspielbänder und Ehrendoktorwürde der philosophischen Fakultät. Das ZKM in Karlsruhe würdigte Live-Elektronik einbeziehen. Seit 2000 verstärkte Zusammenarbeit mit Improvisati- 2010 sein Lebenswerk mit dem Giga-Hertz-Preis. onsmusikern, Tanzensembles und Medienkünstlern. CD-Veröffentlichungen bei Wer- go. Seit 2004 Professur für Komposition und Leitung des Studios für elektronische Thomas Neuhaus: geb. 1961, studierte an der [damaligen] Folkwang Hochschule Musik an der Musikhochschule Freiburg. in Essen Komposition bei Wolfgang Hufschmidt und elektronische Komposition bei Dirk Reith. Seit 1988 arbeitet er als Komponist mit dem Theater der Klän- ge, Düsseldorf, seit 1994 unterrichtet er am ICEM der Folkwang Universität der Künste. 2000–2004 unterrichtete er auch an der Hochschule für Künste Bremen. Seit Oktober 2004 ist er Professor für Musikinformatik am ICEM. Er ist Gründungs- und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Neue Musik Ruhr. In den 1980er und 1990er Jahren war er Mitentwickler des AUDIAC Projektes zur computergestützten Komposition und Klangsynthese und entwickelte verschiedene Kompositionsspra