<<

Stand: 2017 Horst Pohlmann , und mit ihren Einzugsgebieten in Westfalen und angrenzenden Gebieten

Die Gewässer-Teileinzugsgebiete der vom Bergischen Land bzw. 1987 (Wuppertalsperre; Abb. 2) in Flüsse Wupper, Sieg und Lahn gehö- Teile Westfalens vom Rheinland. Nur Betrieb genommen. Sie dienen der ren zur Flussgebietseinheit des Rheins. in Bereichen zwischen Schwelm und Trink- und Brauchwasserversorgung, Sie umfassen eine Gesamtfläche von Meinerzhagen entwässern einzelne der Elektrizitätsgewinnung, dem rd. 9.600 km2 in den Bundesländern westfälische Gebiete (in der Summe Hochwasserschutz sowie der Niedrig- Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz rd. 80 km2) zur Wupper. wassererhöhung und nicht zuletzt der und Hessen (Abb. 1). In Westfalen be­ Die Wupper entspringt in einem Freizeitgestaltung. finden sich davon nur ca. 860 km2 (ca. Hochmoor bei (Bergi- Außer der Dhünn (40 km Länge, 4 % seiner Fläche), die den äu­ßers­ten sches Land) ca. 500 m westlich der 200 km2 Einzugsgebiet) weist die Süden und schmale Bereiche am Süd- Grenze nach Westfalen und trägt zu- Wupper insgesamt nur kleine Ne­ben­ westrand in den Kreisen -Witt- nächst den Namen „Wipper”. Bereits gewässer auf (Abb. 2), die je­doch genstein, Olpe und Ennepe--Kreis nach 4 km ist ihr Wasserstand talsper- meist mit kleinen Stauanlagen, außer- umfassen (Abbn. 1 u. 2). renbeeinflusst (Zu­fluss von der Bru- halb der vom Wupperverband bewirt- cher Talsperre). Den Namen Wupper schafteten Talsperren, versehen sind. Wupper bekommt die Wipper im Bereich der Nordöstlich von Leichlingen ver- Kerspeeinmündung nach einer Fließ- lässt die Wupper ihr in das Bergische Die Wupper (114 km Länge) mit länge von 10 km im Wipperfürther Land tief eingeschnittenes Tal, er­ einem Einzugsgebiet von 830 km2 Ortsteil Ohl (Geobasis NRW). Die von reicht die Niederrheinische Bucht und entwässert den größten Teil des zum rechts mündenden Bäche Kerspe, mündet nach weiteren 15 km bei Le- Rheinischen Schiefergebirge gehören- Neye und Bever haben ihre Quellen in verkusen in den Rhein (Abb. 2). den Bergischen Landes. Westfälisches Westfalen und sind mit gleichnamigen Gebiet wird von der Wupper nur als Talsperren versehen (Abb. 2). Sieg Grenzfluss berührt (Abb. 2). Die heute vom Wupperverband Die Wasserscheide 2. Ordnung im Wuppereinzugsgebiet betriebenen Das Einzugsgebiet des Sieg-Oberlaufes trennt an der Nordostseite des Ein- 14 Talsperren wurden zwischen den ist weitgehend identisch mit dem des zugsgebietes näherungsweise das Jahren 1892 (Eschbachtalsperre) und im südlichen Teil Westfalens liegenden Siegerlandes und umfasst eine Fläche von 630 km2. Die größeren Bereiche des insgesamt 2.850 km2 großen Ein- zugsgebietes der Sieg liegen jedoch im NRW-Landesteil Nordrhein sowie in Rheinland-Pfalz (Abb. 1). Das südliche Rothaargebirge bil- det im Nordosten die Wasserscheide zu den Einzugsgebieten von (Einzugsgebiet ) und Lahn. Weiter südlich verläuft sie über den markanten Höhenzug „Kalteiche“ auf den Höhen des Westerwaldes, wo sie anschließend in Rheinland-Pfalz zum südlich gelegenen Einzugsgebiet der abgrenzt (Abbn. 1 u. 2). Quelle: Bartholomew and Times Books 1993; eigener Entwurf Im Norden trennt die Wasserscheide zum Einzugsgebiet der Wupper das Bergische Land in zwei Teile, verläuft weiterhin im Bereich der Grenze zu Westfalen südostwärts und bildet anschließend die Grenze zwischen den Kreisen Olpe und Siegen-Witt- genstein. Die Sieg entspringt im südlichen Rothaargebirge in 603 m über NHN unweit der Quellen von Eder und Abb. 1: Die Gewässereinzugsgebiete von Wupper, Sieg und Lahn Lahn und fließt im niederschlags- Naturraum Quellen: Geobasis NRW, Hessisches Landesvermessungsamt; eigener Entwurf Quellen: Geobasis NRW, Abb. 2: Wupper, Sieg und Lahn mit ihren Nebengewässern in Westfalen und in angrenzenden Gebieten reichen Luv zunächst in westlicher springt auf den Höhen der Kalteiche fließen ihr u. a. die Bäche Ilse, Richtung (Abb. 2). Bereits nach we­ und entwässert die Nordabdachung und Laasphe zu (Abb. 2). nigen Kilometern Flusslauf wird ihr des Westerwaldes bzw. das südliche In Hessen verlässt die Lahn das über mehrere Beileitungsstollen (Abb. 2). Rheinische Schiefergebirge und er­ nach Bedarf und Kapazität Wasser Während weiterhin die ne- reicht das Westhessische Bergland. entnommen, um die mit nur einem ben kleineren Bächen linksseitig der Südlich des Burgwaldes fließen ihr kleinen Einzugsgebiet versehene einzige Nebenfluss ist, kommen von sowie die am Obernautalsperre (rd. 15 Mio. m3 Fas- rechts u. a. die Bröl sowie als größter entspringende zu, die mit 60 km sungsvermögen) zu versorgen. Nach Nebenfluss die hinzu. Die Sieg ihr größter Nebenfluss ist und an der der Mündung des Dreisbaches fließt mündet nördlich von in den Mündung eine größere Länge als die die Sieg nach Süden und er­reicht das Rhein und markiert den Be­ginn des Lahn selbst vorweist (Abb. 1), jedoch Stadtgebiet von Siegen. Hier nimmt Niederrheins (Abb. 2). die geringere Wassermenge führt. sie die bei der Einmündung in Bezug Hier wendet sich die Lahn nach Sü- auf Länge, Einzugsgebiet und mittle- Lahn den und bildet ein enger werdendes ren Abluss (MQ) größere Ferndorf auf, Tal zwischen Marburger Rücken und die somit hydrologisch der eigentliche Mit einer Länge von 245 km und Lahnberge. Im -Gießener Hauptfluss ist. einem Einzugsgebiet von 5.925 km2 fließen ihr Alna, Zwester Ohm Im oberen Einzugsgebiet der Fern- ist die Lahn der längste in Westfalen­ und Salzböde zu (Abb. 2). Ab Gießen dorf befindet sich in einem Seitental entspringende Nebenfluss des Rheins. wendet sich die Lahn in westliche die Breitenbachtalsperre, die selbst Sie entwässert in Westfalen auf einer Richtung und nimmt in die nur ein kleines Einzugsgebiet vorweist Fläche von rd. 150 km2 das südliche auf, deren Teileinzugsgebiet bis und deshalb zusätzlich über Beilei- Wittgensteiner Land. nach Westfalen reicht (Abbn. 1 u. 2). tungsstollen mit Wasser von der obe- Das gesamte Einzugsgebiet reicht Ab Wetzlar fließt die Lahn zwi- ren Ferndorf gefüllt wird. im Os­ten bis zum und Vo­ schen und wieder Nach Einmündung von Alche, gels­berg, im Süden bis zum Taunus. durchs Rheinische Schiefergebirge. Weiß und Eisernbach bildet die Sieg Im Westen verläuft die Wasserscheide Sie ist ab hier als klassifizierte Bun- kurz vor dem Verlassen Westfalens die über den Westerwald, die Kalteiche deswasserstraße ausgewiesen (Mo­ ersten beiden ihrer weiterhin zahlrei- und über das südliche Rothaargebirge toryachten). Als wichtigste Zubringer chen Flussschleifen und erreicht nach (Abbn. 1 u. 2). münden linksseitig (vom Taunus rd. 30 Flusskilometern Rheinland- Die Lahn entspringt im „Lahn­topf“ kommend) , Emsbach, sowie Pfalz. Ab hier ist das Siegtal mor- (603 m ü. NHN) auf dem Rothaarge- Mühlbach. Rechtsseitig, den südlichen phologisch geprägt durch zahlreiche birge, ca. 3 km südlich der Siegquel- Westerwald entwässernd, gelangen Mäander und Umlaufberge. le. Im Gegensatz zur Sieg fließt sie u. a. und Gelbach zur Lahn, In Betzdorf mündet mit dem jedoch im Lee des Rothaargebirges bevor sie in das Mittelrhein- Flüsschen das bis dahin größte nordostwärts. Nur die ers­ten 22 km tal er­reicht und dort anschließend in Nebengewässer der Sieg ein. Es ent- befindet sie sich in estfalen.W Hier den Rhein mündet (Abb. 1). ■