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ORCHESTERMUSIK WERKE· ORCHESTRAL FÜR TASTENINSTRUMENTE MUSIC · MUSIQUE POUR · KEYBOARD ORCHESTRE WORKS · MÚSICA DE ORCHESTA LES ŒUVRES POUR INSTRUMENT À CLAVIER · OBRAS PARA TECLADO

[3] + [4] Original & Transcription Original und Bearbeitung / Original y transcripción MM4127/4128-2 07.07.2004 12:31 Uhr Seite 2

Aufnahmeleitung und Digitalschnitt/Producer and digital editor/Directeur de l’enregistrement et montage Johann Sebastian digital/Dirección de grabación y corte digital: Stefan Weinzierl Toningenieur/Sound engineer/Ingénieur du son/Ingeniero de sonido: Stefan Weinzierl Aufnahme/Recording/Enregistrement/Grabación: Bach 3.–5.10./21.–26. 11. 1999, Kath. Pfarrkirche Oberried/Freiburg Einführungstext/Programme notes/Texte de présentation/Textos introductorios: Prof. Dr. Robert Hill (1685–1750) Redaktion/Editor/Rédaction/Redacción: Dr. Andreas Bomba Cembalo//Clavecin/Clave: Original und Bearbeitung Nach Pascal Taskin (, 1769) von Keith Hill (Manchester, Michigan/USA, 1998) After Pascal Taskin (Paris, 1769) by Keith Hill (Manchester, Michigan/USA, 1998) Original and Transcription D’après Pascal Taskin (Paris, 1769) par Keith Hill (Manchester, Michigan/USA, 1998) Según Pascal Taskin (Paris, 1769) por Keith Hill (Manchester, Michigan/USA, 1998) Original et transcription Lautenklavier/-harpsichord/Luth-clavecin/Clave-laúd: Original y transcriptción Von Keith Hill (1995), frei rekonstruiert nach Beschreibungen aus dem Bach-Zirkel By Keith Hill (1995), freely reconstructed after descriptions from the Bach circle Par Keith Hill (1995), reconstruction libre d’après des descriptions du cercle Bach Sonaten und Partiten nach Originalwerken für Violine Solo Obra de Keith Hill (1995), libremente reconstruido según descripciones del Círculo de Bach Bearbeitungen nach J. A. Reinckens Hortus musicus /Clavicorde/Clavicordio: Sonatas and Partitas after Original Works for Solo Violin Keith Hill, Clavichord (1997), fünf Oktaven bundfrei, nach Friderici (ca. 1750) Transcriptions after J. A. Reincken’s Hortus musicus Clavichord by Keith Hill (1997), five-octave unfretted, after Friderici (ca. 1750) Clavicorde de Keith Hill (1997), 5 octaves sans touchettes, d’après Friderici (1750 environ) Sonates et partitas d’après des œuvres originales pour violon seul Clavicordio obra de Keith Hill (1997), de cinco octavas sin traste, según Friderici (aprox. 1750) Transcriptions d’après l’Hortus musicus de J. A. Reincken Deutsche Übersetzung: Dr. Miguel Carazo & Associates Sonatas y partitas sobre obras originales para solo de violín Traduction française: Helene Janny Traducción al español: Julián Aguirre Muñoz de Morales Transcripciones sobre el Hortus musicus de J. A. Reincken Internationale Bachakademie E-Mail: [email protected] Robert Hill © 1999 by Hänssler-Verlag Internet: http://www.bachakademie.de 2000 by Hänssler-Verlag Lute-harpsichord/Lautenklavier/Luth-clavecin/Clave-laúd Harpsichord/Cembalo/Clavecin/Clave Clavichord/Clavicorde/Clavicordio

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CD 1 Total Time: 65:35 Partita g-Moll/G Minor/sol mineur/sol menor * 29:30 Sonata C-Dur/C Major/ut majeur/Do mayor BWV 966 *** 12:22 nach/after/d’après/según Partita d-Moll /D Minor/ré mineur/re menor BWV 1004 nach/after/d’après/según J.A. Reincken Transkription: Robert Hill 1. Prélude 88 2:12 1. Allemanda 11 6:05 2. Fuga 99 5:14 2. Corrente 22 2:44 3. Adagio/Presto 1010 1:44 3. Sarabanda 33 4:03 4. 1111 3:12 4. Giga 44 4:06 5. Ciaccona 55 12:32 Adagio a-Moll/A Minor/la mineur/la menor BWV 965/I *** 12 2:20 nach/after/d’après/según J.A. Reincken Sonata d-Moll/D Minor/ré mineur/re menor BWV 964 * 17:51 nach/after/d’après/según Sonata a-Moll/A Minor/la mineur/la menor BWV 1003 Sonata a-Moll/A Minor/la mineur/la menor BWV 965 * 22:48 1. Grave 66 3:34 nach/after/d’après/según J.A. Reincken 2. Fuga 77 7:01 1. Adagio 1313 2:22 3. Andante 88 4:26 2. 1414 3:56 4. Allegro 99 2:50 3. Adagio/Presto 1515 1:37 4. Allemande 1616 4:29 Sonata G-Dur/G Major/sol majeur/Sol mayor BWV 968 * 17:56 5. 1717 3:09 nach/after/d’après/según Sonata C-Dur/C Major/ut majeur/Do mayor BWV 1005 6. 1818 1:18 Transkription Nos 2 – 4: Robert Hill 7. Gigue 1919 5:47 1. Adagio 1010 3:38 2. Fuga - Alla breve 1111 8:18 Fuge B-Dur/B-flat Major/si bémol majeur/Si bemol major BWV 954 ** 2020 5:15 3. Largo 1212 3:08 nach/after/d’après/según J.A. Reincken 4. Allegro assai 1313 2:52 Sonata c-Moll/C Minor/ut mineur/do menor ** 15:05 nach/after/d’après/según Sonata g-Moll/G Minor/sol mineur/sol menor BWV 1001 CD 2 Total Time: 75:48 Transkription: Robert Hill 1. Adagio 2121 3:29 Partita E-Dur/E Major/mi majeur/Mi mayor BWV 1006a ** 17:25 2. Fuga. Allegro 2222 5:18 1 1. Preludio 1 3:40 3. Siciliana 2323 2:37 2 2. Loure 2 3:29 4. Presto 2424 3:41 3 3. Gavotte en Rondeau 3 2:40 4 4. Menuet I 4 1:41 * Cembalo/Harpsichord/Clavecin/Clave 5 5. Menuet II 5 2:36 ** Lautenklavier/Lute-harpsichord/Luth-clavecin/Clave-laúd 6 6. Bourrée 6 1:26 *** Clavichord/Clavicorde/Clavicordio 7 7. Gigue 7 1:55 4 5 MM4127/4128-2 07.07.2004 12:31 Uhr Seite 6

Robert Hill eincken gehört allein durch sein fast ein Jahrhun- Original und Bearbeitungen R dert umspannendes Leben (1623 – 1722) zu den be- merkenswerten Musikern seiner Zeit. 1663 wurde er »Es sind eigentlich violini soli senza basso, 3 Sonaten Nachfolger seines Lehrers Heinrich Scheidemann als und 3 Partien, lassen sich aber auf dem Clavier sehr Organist der Hamburger Katharinenkirche. Wer da- wohl spielen.« (Jacob Adlung, Anleitung zu der musi- mals die norddeutsche Orgelkunst studieren wollte, kalischen Gelahrtheit, 1758) tat dies bei Reincken in Hamburg und bei Dietrich DEUTSCH »Der Verfasser spielte sie selbst oft auf dem Clavichorde, Buxtehude in Lübeck. Auch und fügte von Harmonie so viel dazu bei, als er für hat zu diesem Zweck zwischen 1700 und 1705 die nöthig befand.« (Johann Friedrich Agricola, 1775, beiden Hansestädte besucht. Zahlreiche seiner Orgel- Bach-Dokumente III, Nr. 808) werke sind die Früchte dieser Anregungen. Außerdem soll Bach im Jahre 1720, als er sich zum Zwecke einer Bewerbung erneut in Hamburg aufhielt, dem Meister iese beiden Bemerkungen aus dem Kreise von Jo- D zwei Stunden auf der Katharinen-Orgel vorgespielt hann Sebastian Bachs Kollegen (Adlung) bzw. haben, einem Instrument, dessen Zungenstimmen Schülern (Agricola) sowie ein Manuskript von Trans- Bach besonders schätzte. Der Nekrolog berichtet, kriptionen für Tasteninstrumente (BWV 964 und daß Reincken, der damals bey nahe hundert Jahre alt 968), das von einem weiteren Schüler Bachs (Johann war, Bach aufgab, über den Choral »An Wasserflüs- Christoph Altnickol) abgeschrieben wurde und sich sen Babylon« (s. Edition Bachakademie Vol. 90 und im Besitz wieder eines anderen (Johann Gottlieb 97) zu improvisieren und ihm anschließend das Müthel) befand, legen hinreichend Zeugnis davon Kompliment machte: Ich dachte, diese Kunst wäre ge- ab, daß es innerhalb des Bach-Zirkels durchaus ge- storben, ich sehe aber, daß sie in Ihnen noch lebet. Auf bräuchlich war, seine Werke für Solovioline für das Reinckens Vorschlag geht wohl auch das einem nie- Spiel auf Tasteninstrumenten zu bearbeiten. Ob die derländischen Volkslied nachempfundene Thema der Transkriptionen BWV 964 und 968 von Bach selbst g-Moll-Fuge BWV 542/II (Vol. 93) zurück. vorgenommen wurden, ist eine andere Frage, die kontrovers diskutiert wird. Was Bach bei Reincken und Buxtehude tatsächlich gelernt hat, läßt sich über den Status der Anregung achs in jugendlichen Jahren entstandene Bearbei- B hinaus kaum bestimmen. Sein Sohn Carl Philipp tungen von Triosonaten aus Johann Adam Reinckens Emanuel teilt mit, daß er sich Bruhnsens, Reinckens, Hortus musicus zeigen jedoch, daß Bach bereits seit Buxtehudens und einiger guter französischer Organisten langem an der Transkription von Violinkammermu- Werke zu Mustern genommen und die Komposition sik für Tasteninstrumente interessiert war. größthenteils nur durch das Betrachten der Wercke der Robert Hill damaligen berühmten und gründlichen Componisten 6 7 MM4127/4128-2 07.07.2004 12:31 Uhr Seite 8

DEUTSCH und angewandtes eigenes Nachsinnen erlernet habe. dem musikalischen Gehalt unbearbeiteter Sätze zu von BWV 968 in einer zeitgenössischen Transkripti- während das Cembalo für die übrigen Stücke verwen- Wie später Bach pflegte Reincken die Kunst, ver- tun haben, oder er reflektiert den Lernprozeß, der on überliefert ist, könnte auf die Schwierigkeit hin- det wurde. In unseren Bearbeitungen von BWV 1001 schiedene musikalische Stile miteinander zu verbin- zweifellos zunächst die Transkriptionen anregte. Die deuten, die dieser Satz im Vergleich mit den übrigen und 1004 sind die Originale um eine Quinte tiefer den, insbesondere die altmeisterliche Kunst der nie- Fuge B-Dur BWV 954 (nach Hortus musicus VI) fällt drei für eine wirkungsvolle Bearbeitung aufwirft. transponiert, wie z. B. BWV 964. derländischen Schule Jan Pieterszoon Sweelinck zwischen die anderen Bearbeitungen des Hortus mu- (1562 – 1621) und die süddeutsch-italienische Mo- sicus und Bachs Bearbeitungen italienischer Trioso- Die Vervollständigung der Bearbeitung von BWV derne etwa Johann Jakob Frobergers (1616 – 1667) natensätze, wie z. B. derer von Albinoni (Vol. 103). 968 besteht, ebenso wie bei den anderen Violin-

und Alessandro Pogliettis (+ 1683). 1678 beteiligte Bachs Einfügungen sind dem Charakter nach weni- stücken, die wir komplett transkribiert haben, in der DEUTSCH sich Reincken außerdem an der Gründung der Ham- ger konzertant als die in der Fuge in BWV 965, und Komposition einer idiomatisch angemessenen Partie burgischen Oper am Gänsemarkt. Neun Jahre später die Sprache der Harmonie läßt ebenfalls auf ein für die linke Hand. Insbesondere mußte dort, wo die veröffentlichte er unter dem Titel Hortus musicus früheres Entstehungsdatum dieser Bearbeitung Violine im Original weniger kontrapunktischen Cha- (Der Musikgarten) sechs Sonaten für zwei Violinen, schließen. rakter hat, wie z. B. im letzten Satz von BWV 968, Viola da Gamba und Basso continuo. Diese aus ins- hauptsächlich durch Improvisation eine Baßstimme gesamt 30 Suitensätzen bestehenden Sonaten boten Bach bearbeitete seine Partita E-Dur BWV 1006 ausgearbeitet werden, die genügend kontrapunkti- Bach womöglich einen ersten Berührungspunkt mit (Vol. 119) in einer 1737 datierten Urschrift, gut sche Belebtheit aufweist, um die Sopranstimme aus- moderner Ensemblemusik, was sein Interesse zusätz- fünfzehn Jahre nach der Originalkomposition für So- zugleichen. Die zeitgenössischen Cembalobearbei- lich erklären mag. lovioline. Es ist nicht klar, ob die Transkription für tungen von Stücken für Viola da Gamba von Antoine Tasteninstrumente gedacht ist, da die äußerst simple Forqueray waren dabei ein Vorbild. Bachs eigene Be- Die Entstehung der Reincken-Bearbeitungen Bachs Baßstimme sich auch für andere Instrumente eignen arbeitungen der Fuge aus BWV 1001 für Orgel läßt sich nicht sicher datieren. Den Umfang der Fuge könnte. Wir fanden jedoch Bachs Bearbeitung sehr (BWV 539, Vol. 96) und Laute (BWV 1000) konn- der a-Moll-Sonate BWV 965 (nach Sonate I aus dem wirkungsvoll auf dem Lautenklavier und möchten ten für diesen Satz ebenfalls herangezogen werden. Hortus musicus) hat Bach durch Einfügen frei kompo- mit dieser Aufnahme eine Lanze dafür brechen, daß nierter Episoden erweitert. Der Stil dieser Episoden Bach sich bei der Transkription eben dieses Instru- Ungeachtet der Bemerkung Agricolas darüber, daß sowie der daraus folgende, an ein Solokonzert erin- ment vorstellte. Bach seine Violinstücke auf dem Clavichord spielte, nernde Kontrast zwischen den Episoden und den the- fanden wir, daß insbesondere die Fugen- und Pre- matischen Teilen lassen darauf schließen, daß sie Die Bearbeitungen BWV 964 und 968/I, ob sie nun stosätze sich viel besser für das Cembalo eignen als während Bachs Anstellung in Weimar (1708-1717) von Bach stammen oder nicht, sind meisterhaft aus- für das Clavichord. Um sowohl das Lautenclavizym- entstanden. Mit ihrem großzügigen Umfang ähneln geführt. Insbesondere das Adagio BWV 968 bietet bel und das Clavichord als auch das Cembalo auf die- die Suitensätze, die ausgedehnter sind als Bachs eige- eine außergewöhnliche neue Interpretation des ser Doppel-CD zu vereinen, beschlossen wir, den er- ne frühe Suiten für Tasteninstrumente, den soge- Stücks, die ähnlich genial ist wie andere Überarbei- sten Satz der Reincken-Bearbeitung BWV 965 und nannten »Englischen Suiten« (Edition Bachakademie tungen Bachs, z. B. seine Bearbeitung des Eröff- die beiden Sätze aus BWV 966 auf dem Clavichord Vol. 113), die aus der späteren Weimarer Periode nungssatzes von BWV 1006 mit obligater Orgel als zu spielen. Das Lautenklavier ist mit der Original- stammen müssen. Der unfertige Zustand der C-Dur- Sinfonie für die Kantate BWV 29 »Wir danken dir, transkription BWV 1006a sowie unserer Bearbeitung Sonate BWV 966 (nach Hortus musicus XI) mag mit Gott« (Vol. 9). Die Tatsache, daß nur der erste Satz in c-Moll der Sonate g-Moll BWV 1001 vertreten,

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DEUTSCH Robert Hill classic), den »Goldberg-Variationen« sowie ausgewähl- Robert Hill Catherine’s in Hamburg. Those who wanted to study ten Cembalosuiten, ebenfalls von Bach. Auf dem Original and Transcription the north German school of organ playing, did so Fortepianist, Cembalist und Dirigent, ist seit 1990 Pro- Fortepiano sind u.a. das Gesamtwerk von Franz Schu- with Reincken in Hamburg and with Dietrich Buxte- fessor für historische Tasteninstrumente und historische bert für Violine und Fortepiano mit Anton Steck er- »They are actually violin solos without bass, three sona- hude in Lübeck. Johann Sebastian Bach also visited Aufführungspraxis an der Staatlichen Hochschule für schienen, sowie Duowerke von Fernando Carulli für tas and three partitas, which however can be very well the two Hanseatic towns for this purpose between Musik Freiburg. Er studierte zunächst Cembalo bei Gu- Fortepiano und historische Gitarre, mit der Gitarristin played on keyboard«. (Jacob Adlung, Anleitung zu der 1700 and 1705. These visits inspired him to write stav Leonhardt am Sweelink Conservatorium Amster- Sonja Prunnbauer. musikalischen Gelahrtheit (1758) many of his organ compositions. Moreover, in 1720, dam. 1987 promovierte er an der Harvard-University when Bach travelled to Hamburg to apply for a new Als Musiker legt Robert Hill besonderen Wert darauf, (Cambridge, Massachusetts/USA) mit einer musikwis- »The composer played them often himself on the cla- job, he allegedly gave the master a two-hour concert die Wiederbelebung vergangener Musizierpraktiken in senschaftlichen Arbeit über Johann Sebastian Bachs vichord, and added as much harmony to them, as he fo- on the organ of St. Catherine’s, an instrument, which möglichst kreativem Sinne zu gestalten. Sein Ziel ist es, frühe Kompositionen für Tasteninstrumente. Von 1986 und necessary.« (Johann Friedrich Agricola, 1775, Bach particularly appreciated for its reed pipes. The den Spielraum, den herausragende Musiker der Vergan- bis 1990 war Robert Hill Professor für Musikwissen- Bach-Dokumente III, Nr. 808) obituary reports that Reincken, who was almost a genheit in ihrer eigenen Musikkultur genießen durften, schaft und Aufführungspraxis an der Duke-Universität hundred years old, told Bach to improvise a chorale on wiederzugewinnen. Die Aufgabe der historischen Auf- (Durham, North Carolina/USA). Als Klavierist be- By the Rivers of Babylon (s. Edition Bachakademie führungspraxis versteht er als einen Bereich, in dem schäftigt er sich mit dem Tastenrepertoire von ca. 1600 hese two remarks from J. S. Bach’s circle of collea- vol. 90 and 97) and then paid him the following Wissenslücken im geschichtlichen Bild durch Intuition T

bis 1900, aufgeführt auf allen gebräuchlichen Tastenin- gues (Adlung) and students (Agricola), together with compliment: I thought this art was extinct, but I see ENGLISH und Phantasie überwunden werden müssen. strumenten, vom Cembalo, Clavichord und Lauten- a manuscript of keyboard transcriptions (BWV 964 that it still lives in you. The theme of the Fugue in G werck (darmbezogenes Cembalo) bis zu den Fortepiani Für die Edition Bachakademie spielt Robert Hill meh- and 968) copied by a further Bach pupil (Johann Minor (BWV 542/II (Vol. 93)) after a Dutch folks- der Mozart-, Schubert- und Schumannzeit sowie dem rere CDs mit frühen Cembalowerken Johann Sebastian Christoph Altnickol) and owned by yet another (Jo- ong was probably based on a suggestion of Reincken modernen Klavier. Er ist als Dirigent mit verschiedenen Bachs ein. Bereits erschienen ist außerdem seine Auf- hann Gottlieb Müthel) amply testify to the practice as well. Barockorchestern in Deutschland tätig und ist Gründer nahme der »Kunst der Fuge« (Vol. 134). of transcribing the solo violin works of Bach for key- des Kammermusikensembles l’Ottocento. board within his circle. Whether the transcriptions But, beyond the status of inspiration, it’s difficult to BWV 964 and 968 are by Bach himself is another tell what Bach really learnt from Reincken and Buxte- Robert Hill gewann 1982 den Erwin-Bodky-Wettbe- matter, one of some dispute. hude. His son Carl Philipp Emanuel reports that he werb für Alte Musik (Boston), erhielt im folgenden Jahr took example of the works of Reincken, Buxtehude and ein Stipendium durch das National Endowment for the Yet Bach’s youthful transcriptions of trio sonatas some good French organists and learnt composition Arts und gewann 1988 den Noah-Greenberg-Award der from ’s Hortus musicus show mostly by studying the works of the famous and thorough American Musicological Society (Philadelphia). Von that Bach was long interested in keyboard transcripti- composers of his age and his own applied reflections. 1983 bis 1986 spielte Robert Hill regelmäßig mit dem ons of violin chamber music. Like Bach after him, Reincken practised the art of Barockensemble Musica Antiqua Köln zusammen. Zu combining various musical styles in particular the seinen zahlreichen Schallplatteneinspielungen zählen His lifetime that spanned almost an entire century traditional art of the Dutch school of Jan Pieterszoon u.a. die Sonaten für Violine und Cembalo von Johann (1623 – 1722) alone made Reincken one of the re- Sweelinck (1562 – 1621) and the modern southern Sebastian Bach mit Reinhard Goebel sowie neuerdings markable musicians of his age. In 1663 he succeeded German and Italian styles of a Johann Jakob Frober- auch mit Dmitry Sitkovetsky (erschienen bei hänssler his teacher Heinrich Scheidemann as organist of St. ger (1616 – 1667) and (+ 1683).

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In 1678 Reincken also co-founded the Hamburg ne Forqueray served as one model. Bach’s own tran- Robert Hill ach transcribed his E-Major Partita BWV 1006 Opera on Gänsemarkt. Nine years later he published B scriptions of the fugue from BWV 1001 for organ (Vol. 119) in an autograph dated 1737, a good fifteen six sonatas for two violins, viola da gamba and basso (BWV 539, Vol. 96) and lute (BWV 1000) could also fortepianist, harpsichordist and conductor has been pro- years after the original composition for solo violin. continuo under the title Hortus musicus (Musical be consulted for that movement. fessor for historical keyboard instruments and historical Whether the transcription is for keyboard is unclear, Garden). These sonatas consisting of 30 suite move- performing practices at Freiburg’s College of Music since since the very simple bass-line might be suited to ments probably offered Bach a first encounter with gricola’s remark about Bach’s playing of his violin 1990. His first harpsichord studies were with Gustav other instruments as well. Nonetheless, we found A modern ensemble music, which may also explain his pieces on the clavichord notwithstanding, we found Leonhardt at ’s Sweelink Conservatory. In Bach’s transcription to be very effective on the lute- interest in it. particularly the fugal and presto movements to be far 1987 he obtained a PhD at Harvard University (Cam- harpsichord, and through this recording wish to better suited to the harpsichord than to the cla- bridge, Massachusetts/USA) with a musicological thesis make a case for this instrument as the one for which ENGLISH he date of origin of Bach’s Reincken-transcriptions vichord. In order to integrate the lute-harpsichord on Johann Sebastian Bach’s early compositions for key- T Bach conceived the transcription. is uncertain. In the fugue of the A-minor sonata and clavichord as well as harpsichord into this double board instruments. From 1986 to 1990 Robert Hill was BWV 965 (after sonata I from Hortus musicus), Bach CD, we elected to record the first movement of a professor for musicology and performing practices at he transcriptions BWV 964 and 968/I, whether has enlarged the dimensions by interpolating freely T Reincken transcription BWV 965 and the two move- Duke University (Durham, North Carolina/USA). As a they are by Bach or not, are masterfully done. In par- composed episodes. The style of these episodes, as ments of BWV 966 on the clavichord. The lute-har- clavierist his focus is on the keyboard repertoire of the ticular, the Adagio BWV 968 is an extraordinary re- well as the resulting concerto-like contrast between psichord is represented with the original transcripti- period from around 1600 to 1900, performed on all the envisioning of the piece, on a level of inspiration si-

episode and thematic portions suggest an origin du- on BWV 1006a and our transcription in C Minor of period keyboard instruments, from the harpsichord, cla- ENGLISH milar to other of Bach’s reworkings, for example his ring Bach’s tenure in Weimar (1708-1717). The am- the G-Minor Sonata BWV 1001, while the har- vichord and lute-harpsichord (harpsichord with strings arrangement of the opening movement of BWV 1006 ple dimensions of the suite movements, broader than psichord is used for the remaining pieces. Our tran- of gut) to the fortepianos of the Mozart, Schubert and with organ obligato as the Sinfonia to cantata BWV in Bach’s own early keyboard suites, are similar to scriptions of BWV 1001 and 1004 have transposed Schumann eras and the modern piano. He works as a 29 »Wir danken dir, Gott« (Vol. 9). That only the those of the so-called (Edition Bacha- the originals down a fifth, like BWV 964. conductor for several orchestras in Germany first movement of BWV 968 survives in a contem- kademie Vol. 113) which must date from the later and has founded a chamber music ensemble named porary transcription may reflect the difficulty of ef- Weimar period. The incomplete state of the C-Major l’Ottocento. fectively transcribing that movement, compared with sonata BWV 966 (after Hortus musicus XI) may have the remaining three. to do with the musical substance of untranscribed In 1982 Robert Hill won the Erwin Bodky Competiti- movements, or it may reflect the learning process that on for Ancient Music (Boston), received a grant from the he work of completing the transcription of BWV doubtless motivated the transcription to begin with. T National Endowment for the Arts a year later and won 968, as in the other violin pieces we transcribed fully, The B-flat Fugue BWV 954 (after Hortus musicus VI) the Noah-Greenberg-Award of the American Musicolo- lies mainly in the composition of an idiomatically ap- falls between the other Hortus musicus transcriptions gical Society (Philadelphia) in 1988. From 1983 to propriate part for the left hand. Particularly where and Bach’s transcriptions of Italian trio-sonata move- 1986 Robert Hill performed regularly with the Baroque the violin original is less contrapuntal in character, ments, for example those by Albinoni (Vol. 103). ensemble Musica Antiqua Köln. His numerous album for example in the final movement of BWV 968, a Bach’s interpolations are less concertante in character recordings include Johann Sebastian Bach’s sonatas for bass-line that offers enough contrapuntal life to ba- than in the fugue of BWV 965, and the harmonic violin and harpsichord with Reinhard Goebel and re- lance the treble line had to be worked out, largely language likewise suggests an earlier date of origin for cently with Dmitry Sitkovetsky (published by hänssler through improvisation. The contemporary clavecin this transcription. classic), the »Goldberg Variations« and select har- transcriptions of pieces for viola da gamba by Antoi- 12 13 MM4127/4128-2 07.07.2004 12:31 Uhr Seite 14

psichord suites, also by Bach, to name a few. His publis- bridge gaps in our knowledge of the historical picture Robert Hill grands musiciens de son époque. En 1663, il devient hed recordings on the fortepiano include the complete using our intuition and imagination. Original et transcription le successeur de son professeur Heinrich Scheide- works of Franz Schubert for violin and fortepiano with mann à l’orgue de l’église Sainte-Catherine de Ham- Anton Steck, and duo works by Fernando Carulli for Robert Hill will make several CD recordings of Johann bourg. Quiconque à cette époque voulait étudier l’art fortepiano and historical guitar with guitarist Sonja Sebastian Bach’s early harpsichord works for Edition »En fait, ce sont des solos de violon sans basse, 3 sonates de l’orgue en Allemagne du Nord allait chez Prunnbauer. Bachakademie. And his recording of the »Art of Fugue« et 3 partitas, mais qui conviennent très bien au clavier«. Reincken à Hambourg et chez Dietrich Buxtehude à (Vol. 134) has already been published. (Jacob Adlung, Anleitung zu der musikalischen Ge- Lübeck. Johann Sebastian Bach, lui aussi, partit étu- As a musician it is Robert Hill’s foremost aim to revive lahrtheit/1758) dier dans les deux villes hanséatiques entre 1700 et musical performing practices of the past as creatively as 1705. Un grand nombre de ses pièces d’orgue sont les

ENGLISH possible. He wants to regain the freedom exceptional »Le compositeur les interpréta souvent lui-même au cla- fruits de ces inspirations. On dit aussi qu’en 1720, musicians of the past enjoyed in their own musical cul- vicorde en apportant l’harmonie qu’il jugeait nécessai- alors qu’il séjournait de nouveau à Hambourg pour ture. For him historical performing practices allow us to re«. (Johann Friedrich Agricola, 1775, Bach-Doku- postuler un poste, Bach aurait joué devant le maître mente III, n° 808) deux heures durant sur l’orgue de Sainte-Catherine, un instrument dont Bach appréciait particulièrement Ces deux remarques, qui proviennent du cercle de les registres. Selon la nécrologie, Reincken, qui avait collègues (Adlung) et d’élèves (Agricola) de J.-S. alors presque cent ans, demanda à Bach d’improviser Bach, ainsi qu’un manuscrit de transcriptions pour sur le choral »An Wasserflüssen Babylon« (voir Editi- clavier (BWV 964 et 968) copiées par un autre élève on Bachakademie vol. 90 et 97) et lui déclara ensuite: de Bach (Johann Christoph Altnickol) mais que pos- »Je croyais cet art mort, mais je vois qu’il vit encore en sédait un autre élève (Johann Gottlieb Müthel), té- vous«. C’est sans doute aussi sur l’avis de Reincken moignent amplement de la pratique de transcription que Bach composa le thème de la fugue en sol mineur pour clavier des oeuvres pour violon seul de Bach au BWV 542/II (vol. 93) en s’inspirant d’un chant po- sein de son cercle. La question de savoir si les tran- pulaire hollandais. scriptions BWV 964 et 968 sont de Bach lui-même est une autre affaire, qui prête à discussion. Au delà de l’inspiration incontestable que lui appor- FRANÇAIS tèrent ses rencontres avec Reincken et Buxtehude, il Toutefois, les transcriptions du jeune Bach de sona- est pratiquement impossible de dire ce que Bach a tes en trio de l’Horticus musicus de Johann Adam réellement appris d’eux. Son fils Carl Philipp Emanu- Reincken montrent que Bach s’intéressa longtemps el déclara qu’il avait pris pour modèles des oeuvres de aux transcriptions pour clavier de pièces de musique Bruhnsen, Reincken, Buxtehude ainsi que de quelques de chambre pour violon. bons organistes français, et fait l’apprentissage de la composition par la seule observation des oeuvres des Le fait qu’il ait vécu près d’un siècle (1623 – 1722) compositeurs renommés et rigoureux de l’époque et par contribue déjà à placer Reincken parmi les plus une réflexion appliquée. Comme Bach le ferait plus

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tard, Reincken avait l’habitude d’associer différents cale des mouvements non transcrits, ou bien refléter te rendons grâce, ô Dieu« (vol. 9). Le fait que seul le dans notre transcription en ut mineur de la sonate en styles musicaux, en particulier l’art incontesté de l’é- le processus d’apprentissage qui sans aucun doute l’a premier mouvement de BWV 968 ait été repris dans sol mineur BWV 1001, tandis que le clavecin est uti- cole néerlandaise Jan Pieterszoon Sweelinck (1562 – poussé à la transcription. La fugue en si bémol ma- une transcription contemporaine reflète la difficulté lisé pour les autres pièces. Pour nos transcriptions de 1621) et l’école moderne de l’Allemagne du Sud et de jeur BWV 954 (d’après Hortus musicus VI) se situe de transcrire de manière effective ce mouvement, par BWV 1001 et 1004, nous avons abaissé les originaux l’Italie, par exemple de Johann Jakob Froberger (1616 entre les autres transcriptions de l’Hortus musicus et rapport aux trois autres. d’une quinte comme pour BWV 964. – 1667) et Alessandro Poglietti (+ 1683). En 1678, les transcriptions de Bach de mouvements de sonates Reincken participe à la fondation de l’opéra du Gän- en trio italiennes, comme celles d’Albinoni (vol. L’achèvement de la transcription de BWV 968, semarkt (ou »marché aux oies«) à Hambourg. Neuf 103). Les interpolations de Bach ont un caractère comme nous avons effectué une transcription com- ans plus tard, il publie sous le titre Hortus musicus moins concertant que celles de la fugue de BWV 965 plète des autres pièces pour violon, consiste princi- (»Jardin musical«) six sonates pour deux violons, vio- et le langage harmonique laisse également supposer palement à composer une partie qui convienne d’un le de gambe et basse continue. Ces sonates, qui se que l’origine de cette transcription se situe à une date point de vue idiomatique à la main gauche. Notam- composent au total de 30 mouvements de suite ont antérieure. ment là où l’original pour violon a un caractère moins peut-être permis à Bach d’entrer pour la première fois contrapunctique, par exemple dans le mouvement fi- en contact avec la musique d’ensemble moderne, ce Bach transcrivit sa partita en mi majeur BWV 1006 nal de BWV 968, nous devions en grande partie par qui pourrait également expliquer son intérêt. (vol. 119) dans un autographe datant de 1737, plus improvisation élaborer une ligne de basses assez con- de quinze ans après la composition originale pour trapunctique afin d’équilibrer la ligne des aigus. Les On ne connaît pas la date exacte de l’origine des violon seul. On ne sait pas très bien si la transcripti- transcriptions contemporaines pour clavecin de piè-

FRANÇAIS transcriptions par Bach des oeuvres de Reincken. on est pour clavier car la ligne des basses, très simple, ces pour viole de gambe d’Antoine Forqueray ont ser- Dans la fugue de la sonate en la mineur BWV 965 pourrait tout aussi bien convenir à d’autres instru- vi de modèle. Les transcriptions de Bach de la fugue (d’après la sonate I de l’Hortus musicus), Bach a élargi ments. Néanmoins, nous avons trouvé que la tran- de BWV 1001 pour orgue (BWV 539, vol. 96) et luth les dimensions en interpolant en toute liberté les épi- scription de Bach fait beaucoup d’effet sur le luth-cla- (BWV 1000) ont également pu être prises en consi- sodes composés. Le style de ces épisodes ainsi que le vecin, et par cet enregistrement nous pensons pouvoir dération pour ce mouvement. résultat de cette interpolation – un contraste, dans le argumenter de manière convaincante que la tran- style du concerto, entre l’épisode et les thèmes – lais- scription de Bach était également destinée au luth- Malgré la remarque d’Agricola concernant la façon sent supposer que l’origine date de la période où Bach clavecin. dont Bach interprétait sur clavicorde ses pièces pour FRANÇAIS était titularisé à Weimar (1708-1717). La largeur des violon, nous avons trouvé que les mouvements fugato dimensions des mouvements de suite – plus grande Les transcriptions BWV 964 et 968/I – qu’elles et presto notamment convenaient beaucoup mieux au que dans les premières suites pour clavier de Bach – soient ou non de Bach – furent accomplies de main clavecin qu’au clavicorde. Afin d’intégrer dans ce est similaire à celle de ce qu’on appelle les suites de maître. En particulier l’adagio BWV 968 est une double CD aussi bien le clavecin que le luth-clavecin anglaises (Edition Bachakademie vol. 113), lesquelles extraordinaire reconception de la pièce, dont le ni- et le clavicorde, nous avons choisi d’enregistrer sur datent très certainement de la fin du séjour de Bach à veau d’inspiration est similaire à d’autres transcripti- clavicorde le premier mouvement de la transcription Weimar. Le fait que la sonate en ut majeur BWV 966 ons de Bach, comme par exemple l’arrangement du de Reincken BWV 965 ainsi que les deux mouve- (d’après Hortus musicus XI) soit restée incomplète mouvement d’ouverture de BWV 1006 avec orgue ments de BWV 966. Le luth-clavecin est représenté pourrait soit avoir un rapport avec la substance musi- obligé, comme Sinfonia de la cantate BWV 29 »Nous dans la transcription originale BWV 1006a ainsi que

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Robert Hill pour violons et clavecin de Johann Sebastian Bach avec Robert Hill notables de su época. En 1663 se convirtió en sucesor Reinhard Goebel ainsi que dernièrement avec Dmitry Original y transcripción de su maestro Heinrich Scheidemann como organista pianiste (piano-forte), claveciniste et chef d’orchestre, est Sitkovetsky (parus au hänssler Classic), »l’Art de la Fu- de la Iglesia de Santa Catarina de Hamburgo. Quien depuis 1990 Professeur d’instruments à clavier histori- gue« de Bach (première version), les »Variations de »Son realmente solos para violín sin bajo, tres sonatas y en aquel tiempo quisiera estudiar el arte nortealemán ques et de leur pratique d’exécution au cours de l’histoire Goldberg« ainsi que des suites choisies sur clavecin, tres partitas que sin embargo se pueden tocar muy bien del órgano, lo hacía con el maestro Reincken en à la »Staatliche Hochschule für Musik« de Freiburg. Il également de Bach. L’œuvre complète de Franz Schubert en el teclado.« (Jacob Adlung, Introducción a la erudi- Hamburgo y con el maestro Dietrich Buxtehude en étudia tout d’abord le clavecin auprès de Gustav Leon- pour violons et piano-forte avec Anton Steck a égale- ción musical, 1758) Lübeck. También Johann Sebastian Bach visitó con hardt au »Sweelink Conservatorium« d’Amsterdam. Il ment paru sur le piano-forte, ainsi que des duos de Fer- este fin ambas ciudades hanseáticas entre 1700 y passa en 1987 son doctorat à l’Université de Harvard nando Carulli pour piano-forte et guitare historique »El mismo compositor las tocaba frecuentemente en el 1705. Muchas de sus obras para órgano son frutos de (Cambridge, Massachusetts / U.S.A.) et présenta une avec la guitariste Sonja Prunnbauer. clavicordio y les añadía tanta armonía como considera- estas sugerencias. Además parece ser que en el año thèse dont le thème était les premières compositions pour ba necesaria.« (Johann Friedrich Agricola, 1775, Do- 1720, cuando se encontraba otra vez en Hamburgo instruments à claviers de Johann Sebastian Bach. Robert Hill, le musicien, tient tout particulièrement à cumentos de Bach III, nº. 808) con ocasión de presentar una solicitud de trabajo, Robert Hill fut Professeur de musicologie et de la pra- faire revivre les pratiques musicales du passé dans un Bach tocó para el maestro dos horas en el órgano de tique d’exécution à l’Université Duke (Durham, Caro- sens le plus créatif possible. Son objectif est de regagner Santa Catarina, instrumento dotado de una lengüe- line du Nord / U.S.A.) de 1986 à 1990. En sa qualité la liberté d’action dont les remarquables musiciens du Estas dos observaciones del círculo de colegas (Ad- tería cuyas voces apreciaba Bach en gran medida. El de spécialiste de la musique pour clavier, il se consacre à passé jouissaient dans leur propre univers musical. Il en- lung) y alumnos (Agricola) de Bach, junto con un necrólogo relata que Reincken, a la sazón casi cente- l’étude du répertoire sur clavier, composé de 1600 env. à tend par étude de la pratique d’exécution historique le manuscrito de transcripciones para teclado (BWV nario, rogó a Bach que improvisara sobre el coral ti-

FRANÇAIS 1900 et exécuté sur tous les instruments à clavier usuels, travail constituant à combler avec intuition et imagina- 964 y 968) copiadas por otro discípulo de Bach (Jo- tulado »Junto a los ríos de Babilonia« (v. Edition du clavecin, au clavicorde et du »« (clave- tion les lacunes existantes de la représentation histori- hann Christoph Altnickol) y propiedad de otro de el- Bachakademie vol. 90 y 97), y al final le dedicó el si- cin monté de cordes de boyau) aux pianos-forte de l’épo- que. los (Johann Gottlieb Müthel), forman un copioso te- guiente elogio: Yo creía que este arte había muerto, que de Mozart, de Schubert et de Schumann ainsi que stimonio de la práctica bachiana, propia de su círcu- pero ahora veo que vive en usted. A la propuesta de sur le piano moderne. Il dirige plusieurs orchestres baro- Robert Hill interprète pour l’ Edition Bachakademie lo, de transcribir para teclado obras de solo para Reincken se remonta también seguramente el tema de ques en Allemagne, et fonde l’Ensemble de musique de sur plusieurs CD des œuvres pour clavecin, compositions violín. Otro tema objeto de cierta discusión es si las la Fuga en sol menor BWV 542/II (Vol. 93) basado chambre l’Ottocento. datant des premières années de Johann Sebastian Bach. transcripciones BWV 964 y 968 fueron realizadas o en un canto popular de los Países Bajos. En outre son enregistrement de »L’Art de la Fugue« (Vol. no por el mismo Bach. Robert Hill remporta en 1982 le premier prix du con- 134) a déjà paru. Lo que realmente aprendió Bach de los maestros cours Erwin-Bodky pour Musique Ancienne (Boston), le Ya las transcripciones juveniles de Bach sobre sona- Reincken y Buxtehude apenas se puede determinar »National Endowment for the Arts« lui décerna l’année tas para trío del Hortus musicus de Johann Adam más allá del nivel de la sugerencia. Su hijo Carl Phi- suivante une bourse d’études et il remporta en 1988 le Reincken habían sido desde hacía tiempo objeto de lipp Emanuel informa que se tomó como modelos las »Noah-Greenberg-Award« de la société »American Mu- interés para transcripciones para teclado de música de obras de Bruhnsen, Reincken, Buxtehude y algunos bu- sicologocal Society« (Philadelphia). Robert Hill joua à cámara para violín. enos organistas fraceses y que aprendió a componer en intervalles réguliers avec l’ensemble baroque »Musica gran parte únicamente gracias a la contemplación de las

Antiqua Köln« de 1983 à 1986. Parmi ses nombreux Reincken, debido a su casi centenaria trayectoria vi- obras de los entonces famosos y básicos compositores, ESPAÑOL enregistrements sur disques, il y a entre autres les sonates tal (1623 – 1722), se cuenta entre los músicos más aplicando además su propio sentido de la inspiración.

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Igual que haría posteriormente Bach, Reincken culti- flejar el proceso de aprendizaje que sin duda motivó movimiento, comparado con los tres restantes. han transpuesto los originales una quinta más abajo vaba el arte de combinar entre sí diversos estilos mu- el comienzo de la transcripción. La fuga en si bemol igual que BWV 964. sicales, especialmente el arte de los maestros antiguos major BWV 954 (sobre Hortus musicus VI) se incluye El trabajo de completar la transcripción de BWV de la escuela holandesa de Jan Pieterszoon Sweelinck entre las otras transcripciones del Hortus musicus y 968, como en las otras piezas para violín que hemos (1562 – 1621) y el estilo modernos suralemán-italia- las transcripciones bachianas de los movimientos de transcrito plenamente, radica principalmente en la no de Johann Jakob Froberger (1616 – 1667) y de sonata italiana para trío, por ejemplo las de Albinoni composición de una parte idiomáticamente apropia- Alessandro Poglietti (+ 1683). Por otra parte, en 1678 (vol. 103). Las interpolaciones de Bach son de carác- da para la mano izquierda. Particularmente donde el participó Reincken en la fundación de la Ópera ham- ter menos concertante que en la fuga de BWV 965, y original para violín es de carácter menos contrapun- burguesa de la plaza Gänsemarkt. Nueve años más el aspecto de lenguaje armónico sugiere una datación tual, por ejemplo en el movimiento final de BWV tarde publicó bajo el título Hortus musicus (El jardín más antigua para el origen de esta transcripción. 968, hubo de elaborarse una línea de bajo que ofre- musical) seis sonatas para dos violines, viola da gam- ciese suficiente vida contrapuntual como para equili- ba y bajo continuo. Estas sonatas, formadas de un to- Bach transcribió su partita en Mi mayor BWV 1006 brar la línea de trémolo, sirviéndose en gran medida tal de 30 movimientos de suite ofrecieron a Bach den- (vol. 119) en una obra autógrafa fechada en 1737 que de la repentización. Las transcripciones contemporá- tro de lo posible un primer punto de contacto con la es una composición para solo de violín escrita quince neas para clavecín, de piezas escritas para viola da moderna música de conjunto, circunstancia que pue- años largos después del original. No está claro si la gamba por Antoine Forqueray sirvieron de modelo. de explicar adicionalmente su interés. transcripción es para teclado toda vez que la sencillí- Las transcripciones propiamente bachianas de la fuga sima línea de bajo podría ser apropiada también para de BWV 1001 para órgano (BWV 539, vol. 96) y La fecha de origen de las transcripciones bachianas otros instrumentos. Sin embargo, creemos que la laúd (BWV 1000) podrían ser consultadas también de Reincken es incierta. En la fuga de la sonata en la transcripción de Bach es muy efectiva en el clave-laúd para este movimiento. menor BWV 965 (sobre la sonata I del Hortus musi- y a lo largo de esta grabación deseamos considerar cus), Bach alargó las dimensiones de la obra interpo- este instrumentos como aquel para que el Bach conci- A pesar de la observación de Agricola sobre la inter- lando episodios de composición libre. El estilo de bió esta transcripción. pretación en el clavicordio de sus piezas para violín, estos episodios así como el contraste resultante a consideramos que, sobre todo los movimientos de modo de concierto entre el episodio y las proporcio- Las transcripciones BWV 964 y 968/I, tanto si son fuga y presto, son mucho más apropiadas para el cla- nes temáticas sugieren su origen durante la estancia de Bach como si no, son de una lograda maestría. En ve-laúd que para el clavicordio. Con el fin de integrar de Bach en Weimar (1708-1717). Las amplias dimen- particular el adagio BWV 968 constituye un extraor- el clave-laúd y el clavicordio igual que el clave en este ESPAÑOL siones de los movimientos de suite, más extensas que dinario reenfoque de la pieza en un nivel de inspira- doble CD, hemos optado por grabar el primer movi- en las primeras suites propias de Bach para teclado, ción semejante a los arreglos de Bach, por ejemplo su miento de la transcripción de Reincken BWV 965 y son similares a las de las llamadas suites inglesas (Edi- disposición del movimiento de apertura BWV 1006 los dos movimientos de BWV 966 en el clavicordio. tion Bachakademie vol. 113) que deben datar del úl- con órgano obligato como la sinfonía para la cantata El clave-laúd está representado con la transcripción timo período de Weimar. El estado incompleto de la BWV 29 »Te damos gracias Dios, (vol. 9). El hecho original BWV 1006a y con nuestra transcripción en sonata en do mayor BWV 966 (sobre el Hortus musi- de que solamente el primer movimiento de BWV 968 do menor de la sonata en sol menor BWV 1001,

cus XI) puede tener algo que ver con la sustancia mu- sobreviva en una transcripción contemporánea puede mientras que el clave se utiliza para las restantes pie- ESPAÑOL sical de movimientos no transcritos, o bien puede re- reflejar la dificultad de transcribir efectivamente ese zas. Nuestras transcripciones de BWV 1001 y 1004

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Robert Hill Sitkovetsky (publicadas en hänssler classic), el »Arte de la fuga«, las »Goldberg Variationen« así como suites sel- pianista, cembalista y director de orquesta, es desde ectas para cémbalo del mismo autor. Ha editado, entre 1990 profesor de instrumentos de teclado históricos y otras, la obra completa de Franz Schubert para violín y práctica de la interpretación histórica en la Escuela piano junto con Anton Steck así como obras de dúo de Estatal de Música de Freiburgo (Staatliche Hochschule Fernando Carulli para piano y guitarra histórica con la für Musik Freiburg). Primero estudió cémbalo con Gu- guitarrista Sonja Prunnbauer. stav Leonhardt en el Sweelink Conservatorium de Am- sterdam. En 1987 se doctoró en la Harvard University Como músico concede Robert Hill especial importancia (Cambridge, Massachusetts/ USA) con un trabajo de al renacimiento de pretéritas prácticas musicales de musicología acerca de las composiciones tempranas para modo tan creativo como sea concebible. Su propósito instrumentos de teclado de Johann Sebastian Bach. De consiste en reactualizar las maneras de los músicos sob- 1986 a 1990 fue Robert Hill profesor de musicología y resalientes del pasado en el contexto de la propia cultura práctica de la interpretación en la Universidad de Duke musical de éstos. La tarea de la práctica interpretatoria (Durham, North Carolina/ USA). Como pianista se de- histórica es considerada por Hill mismo como un domi- dica al repertorio de teclado de 1600 a 1900 aproxima- nio en el que las lagunas del saber histórico hayan de damente, que ejecuta en todos los instrumentos de tecla- vencerse por medio de la intuición y la fantasía. do habituales, desde el cémbalo, el clavicordio, y el cla- ve-laúd (cémbalo de tripa) hasta los fortepiani de las Para la Edition Bachakademie grabó Robert Hill varios épocas de Mozart, Schubert y Schumann así como el pi- CDs con obras tempranas para cémbalo ano moderno. Actúa como director en diversas orquestas de Johann Sebastian Bach. Acaba de publicarse dedicadas a la música del Barroco de Alemania y es fun- además su grabación de »El arte de la fuga« (Vol. 134) dador del grupo de música de cámara l’Ottocento.

Robert Hill ganó el año 1982 el concurso Erwin Bodky de música antigua (Boston), obtuvo el año siguiente una ESPAÑOL beca del National Endowment for the Arts y ganó en 1988 el Noah Greenberg Award de la American Musi- cological Society (Filadelfia). De 1983 a 1986 actuó Robert Hill regularmente con el grupo de música barro- ca Musica Antiqua de Colonia. Entre sus numerosas in- terpretaciones para discos destacan, entre otras, las sona- tas para violín y cémbalo de Johann Sebastian Bach con Reinhard Goebel así como, recientemente, con Dmitry

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