Secret Invitation

Richard Strauss . Lieder CHRISTIANE KARG Malcolm Martineau 13 | Madrigal, op. 15, Nr. 1 2:58 Drei Lieder der Ophelia, (Sophie Hasenclever nach · a er op. 67, Nr. 1-3 Michelangelo Buonarroti) (Ludwig Seeger nach · a er Shakespeare) Richard Strauss Lieder 19 | »Wie erkenn’ ich mein Treulieb« 2:28 14 | Heimkehr, op. 15, Nr. 5 2:14 20 | »Guten Morgen, (Adolf Friedrich, Graf von Schack) s ist Sankt Valentinstag« 1:13 01 | Das Rosenband, op. 36, Nr. 1 2:54 07 | Freundliche Vision, 21 | »Sie trugen ihn 15 | Morgen, op. 27, Nr. 4 3:42 (Friedrich Gottlieb Klopstock) op. 48, Nr. 1 2:37 auf der Bahre bloß« 3:52 (John Henry Mackay) (Otto Julius Bierbaum) 02 | Ständchen, op. 17, Nr. 2 2:36 22 | Malven, op. posth. 2:40 16 | Die Nacht, op. 10, Nr. 3 2:52 (Adolf Friedrich, Graf von Schack) 08 | Geduld, op. 10, Nr. 5 4:47 (Betty Wehrli-Knobel) (Hermann von Gilm zu Rosenegg) (Hermann von Gilm zu Rosenegg) 03 | Hat gesagt – bleibt’s nicht 23 | Allerseelen, op. 10, Nr. 8 3:12 17 | Befreit, op. 39, Nr. 4 4:58 dabei, op. 36 Nr. 3 2:01 09 | Zueignung, op. 10, Nr. 1 1:39 (Hermann von Gilm zu Rosenegg) (Richard Dehmel) (Traditional) (Hermann von Gilm zu Rosenegg) 24 | Am Ufer, op. 49a, Nr. 3 2:25 18 | Leises Lied, op. 39, Nr. 1 2:32 04 | Die Georgine, op. 10, Nr. 4 3:43 10 | Heimliche Au orderung, (Richard Dehmel) (Richard Dehmel) (Hermann von Gilm zu Rosenegg) op. 27, Nr. 3 3:10 (John Henry Mackay) 05 | Alphorn, o. op. 4:21 (Justinus Kerner) 11 | Begegnung, o. op. 2:03 (Otto Friedrich Gruppe) 06 | Traum durch die Dämmerung, CHRISTIANE KARG Sopran · soprano op. 29, Nr. 1 3:08 12 | Ich wollt ein Sträußlein MALCOLM MARTINEAU Klavier · piano (Otto Julius Bierbaum) binden, op. 68, Nr. 2 2:44 (Clemens von Brentano) FELIX KLIESER Horn (04)

2 3 Für dieses Ausprobieren unterschiedlicher Emp ndungen und neuer Stilmittel »Der Augenblick, in dem eignen sich gerade die Lieder, weil die poetischen Texte, die Strauss zur Vertonung aussucht, in großer Verdichtung einzelne Gefühle herauspräparieren: Erwartung,  irrende Vorfreude, Liebe, Ängste, Enttäuschung, Verlust, Trauer, Wahnsinn, die Zeit stillsteht« Träume, Erlösung. Sie ö nen einen intimen Blick ins Innere des Seelenlebens. Er lotet dessen Grenzen aus, um Stimmungen in Töne zu verzaubern. Vielleicht erklärt sich so seine immer wieder kritisierte Wahl der Texte – Strauss schert sich nur ieder zu komponieren, das hat Richard Strauss (1864 – 1949) bedingt um die poetische Qualität, wenn der Text ihm eine interessante emotionale durch sein ganzes Leben begleitet. Lieder gehörten zu den ersten Nuance bieten kann. Kompositionen des Sohns eines Hornisten an der Münchner Hof- Gleichzeitig erkundet er in seinen Liedern die Ausdrucksmöglichkeiten der oper. Seine zweite Komposition ist ein Weihnachtslied, das schrieb menschlichen Stimme, und wie er sie später in seinen Opern einsetzen kann. Der der kleine Richard mit sechs Jahren. Bis zu seinem 18. Lebensjahr ver- Kapellmeister tut das umso freudiger, als er 1887 in München eine junge Sängerin tont er 60 Lieder, am Ende seines Lebens werden es 220 sein. Zwei aus der frühen als Schülerin annimmt, die ihm bald nach Weimar folgen wird und die er 1894 hei- Zeit hat Christiane Karg für diese CD aufgenommen – »Alphorn« (1878) und ratet – die Sopranistin Pauline de Ahna. Deren Stimme wird so beschrieben: »Meis- »Begegnung« (1880). Mit einem Lied schließt sich auch der Kreis seines Scha ens: terha geschult, nicht heroisch, humorvoll, mit anmuthiger Poesie, Tiefe seelischen »Malven« ist Strauss’ letztes, im November 1948 vollendetes Werk. Ausdrucks, warm, weich, freundlich, innig, mit feinster Durchdringung des dichte- Bis zum 16. Lebensjahr wächst er »ganz umgeben von klassischer Musik« auf, rischen Gehaltes, einem sicheren und schönen Darstellungstalent« – ein bis heute beim Lieder-Schreiben orientiert er sich anfangs an den Kunstliedern Schuberts gültiger Leitfaden für perfekte Strauss-Stimmen. Sie singt in der »Zauber öte« die und Brahms’. Bald beginnt Strauss’ Au ruch hin zu einem ganz eigenen Klanguni- Pamina, ist aber auch die Elisabeth beim ersten »Tannhäuser« auf Bayreuths Grü- versum. Für den Komponisten erweist sich die kleine Form dabei als hervorragen- nem Hügel und singt sogar Wagners Isolde. des Experimentierfeld, das er erweitert, indem er viele Lieder auch orchestriert. Für Pauline de Ahna schreibt Strauss viele seiner Lieder. Nach der Geburt ihres In seinen Liedern macht er sich vertraut mit großen Gesten und Pathos, mit Sohnes zieht sie sich 1897 von der Opernbühne zurück und konzentriert sich ganz dem gezielten-gezügelten Einsatz von Neuerungen der Moderne bis an die Grenze auf den Liedgesang. Das Ehepaar geht auf Tournee in Deutschland und den USA, zur Atonalität, mit den nostalgisch-schwärmerischen Stimmungen und melancho- und wird bejubelt. Bis Pauline 1906 ganz mit dem Singen au ört. lischem spätromantischen Weltschmerz. Vieles davon ndet sich schon in seinem Strauss komponiert in den folgenden Jahren seine großen Opernerfolge. Erst op. 10 in erstaunlicher Vollendung, in den ersten acht von ihm mit einer Opuszahl 1918 ndet er zum Lied zurück, nachdem er in der Sängerin Elisabeth Schumann gewürdigten Liedern. Gleich mehrere hat Christiane Karg für diese CD ausgewählt. eine geeignete Interpretin gefunden hat, deren Bandbreite ebenfalls von lyrischen

4 5 Mozart-Partien bis Wagners Evchen in den »Meistersingern«, der Fricka im »Ring Wie hat sie die Lieder, die sie hier singt, ausgewählt? »Es gibt solche, ohne die des Nibelungen« und dann Strauss’ Sophie im »Rosenkavalier« reicht. Auch sie eine CD mit Strauss-Liedern keinesfalls auskommt – ›Zueignung‹, ›Allerseelen‹, beherrscht sehr  exibel die Bandbreite vom Lyrischen bis zum Dramatischen. ›Morgen‹, ›Befreit‹, ›Ständchen‹. Und dann gibt es andere, die von besonderen Kein Zufall, dass Christiane Karg sich während der Aufnahmen für dieses Stimmungen, Gefühlen, Bildern erzählen.« Da gehe es ihr, sagt Christiane Karg, wie Album gleichzeitig auf ihre erste Sophie vorbereitete. Denn dass es Strauss-Lieder dem Komponisten: »In Liedern kann man sich für wenige Minuten in neuen Rollen werden sollten, stand schon länger fest: »Während der ersten Gespräche über ein ausprobieren, neue Haltungen erkunden – jedes Lied ist ja im Grunde eine Oper in neues Projekt kam im Dezember 2012 die Nachricht, dass die großartige Mozart- zwei, zweieinhalb, drei Minuten.« und Strauss-Sängerin Lisa della Casa gestorben ist, de nitiv eine der größten Und jedes Lied hat mit ihr selber zu tun. »Ich überleg mir zu jedem Lied eine Strauss-Interpretinnen. Da entstand die Idee, Strauss-Lieder aufzunehmen – nach Geschichte, die mir seine innere Haltung erklärt.« Die Geschichte hil , die manch- vielen Liedern, nach meiner Zdenka in ›‹, mit meiner Liebe zu ›Frau ohne mal altertümliche Sprache, die ja eine Chi re des Dichters für menschliche Gefühle Schatten‹ und schon im Hinblick auf den ›Rosenkavalier‹ Außerdem wird 2014 das ist, wieder in ein verstehbares Gefühl zu übersetzen, das meine Zuhörer kennen Jubiläums-Jahr gefeiert mit Strauss’ 150. Geburtstag. Und ich fühle mich als deut- und das sie berühren kann.« sche, als bayerische Sängerin Richard Strauss besonders nahe.« Einige der Lieder sind ihr besonders ans Herz gewachsen, allen vorweg Während ihrer Zeit im Opernstudio der Hamburgischen Staatsoper hat Chris- »Geduld« aus op. 10, das dem unentschlossenen Warten das Drängen und den tiane Karg bei der südafrikanischen Sopranistin Elizabeth Connell einen Meister- Abschied des ungeduldig Liebenden entgegenstellt. »Das ist das Leben: Man muss kurs absolviert. Auch sie hat eine Silberstimme. Karg erklärt: »Es gibt diese golde- sich Zeit lassen, auf der anderen Seite ist jede Minute kostbar.« nen Stimmen und die Silberstimmen. Die Silberstimmen sind schlank geführt, Oder »Madrigal« nach einem Text von des Malers und Bildhauers Michelan- haben eine ganz gute Mittellage und gute Tiefe. Sie können schnell ins Dramatische gelo Buonarroti – »eine meiner Entdeckungen, als ich ein Eifersuchtslied gesucht wechseln, haben dieses dringliche Metall und trotzdem auch diese ganz leichte, habe. ›Ins Joch beug ich den Nacken demutsvoll vor meiner Feindin‹ – das klingt glockenreine, manchmal fast schwerelose Höhe, die über allem schwebt und die altmodisch und verrückt. Aber wenn man sich überlegt, wie viele Dreiecksbezie- man für die Strauss-Opern auch braucht. Das ist mit einer Goldstimme, die sich hungen es gibt, ist das doch sehr, sehr modern.« Man muss es eben nur durch das viel mehr mischt, kaum zu machen.« Singen ins Heute übersetzen. Elizabeth Connell hat ihr auch verraten, was heute in Kargs Noten o als »mm« Dann die drei Lieder der irre gewordenen Ophelia aus Shakespeares »Hamlet«, eingetragen steht: »mm« steht für magic moment. »Viele Lieder bei Strauss kommen geschrieben 1918, in denen Strauss die Musik durch Collage und Aus üge ins Dis- von einem kleinen Punkt her, dann muss die Stimme aufmachen bis zu dem magic sonante ins Wahnsinnige treibt. Oder die beiden Lieder aus op. 27, 1894 für seine moment – das ist der Augenblick, in dem die Zeit stillsteht und wo es mit einer win- Braut geschrieben: »Heimliche Au orderung« in großem pathetischen Gestus, der zigen Zeitverzögerung in ein subito pianissimo mündet.« Wagners Isolde aufscheinen lässt und den Au ruch des Jugendstils zitiert, um die

6 7 Geliebte in der »wunderbaren, ersehnten Nacht« in den Garten zum Rosenstrauch zu locken. Während »Morgen« innig, in sich gekehrt und versonnen daherkommt: »Das ist eigentlich ein Gebet, eine Ho nung und beinahe eine Rezitation – nicht hoch, nicht tief, fast eine Sprechlage.« Oder »Traum durch die Dämmerung«, unfassbar zarte Gedanken an das kom- mende Rendezvous (»Mich zieht ein weiches samtenes Band / durch Dämmergrau in der Liebe Land«), das Strauss 1895 in den gerade mal 20 Minuten zu Papier brin- gen musste, die ihm seine Gattin dafür zugestand, weil sie mit ihm einen Spazier- gang machen wollte. Beim früh entstandenen »Alphorn« ist der junge Hornisten Felix Klieser dabei, »mit ihm zu arbeiten, das war eine ganz besondere Bereicherung, eine prägende Erfahrung für Malcolm und mich«, sagt Christiane Karg. Malcolm Martineau, der weltweit geschätzte schottische Pianist, ist der Beglei- ter für Christiane Kargs Silberstimme am Flügel. »Wir konzertieren seit einigen Jahren zusammen. Er ist ein großartiger, unprätenziöser Begleiter und Überset- zungshelfer, der ohne weiteres mit seinen 88 Tasten ein ganzes Orchester mit vielen unterschiedlichen Klangfarben ersetzen kann. Er hat Erfahrung als Korrepetitor und daher eine große Liebe zur Oper – das merkt man.« Wer beim »Ständchen« auf den Klavierpart achtet, weiß, was Christiane Karg meint: Martineau lässt es perlen und glitzern »wie Tritte der Elfen so sacht« – und plötzlich spürt man das Strausssche Mysterium, die »magic moments«, die »Won- neschauer der Nacht«. Felix Tonbach

Max Liebermann: Richard Strauss (1918)

8 9 Christiane Karg Christiane Karg debütierte im Sommer 2006 bei den Salzburger Festspielen und erregt seitdem als Opern- und Konzertsängerin international Aufsehen: 2009 wurde sie von der Zeitschri Opernwelt zur Nachwuchskünstlerin des Jahres gewählt. Im Oktober 2010 erhielt sie darüber hinaus den renommierten Musikpreis »Echo Klassik« der Deutschen Phono-Akademie für ihre erste bei Berlin Classics erschienene Lied-CD »Verwandlung – Lieder eines Jahres« (Klavier: Burkhard Kehring). Im August 2012 erschien ihre zweite CD »Amoretti« mit Arien von Mozart, Gluck und Grétry unter Jonathan Cohen und seinem Ensemble Arcangelo. Die Sopranistin, in Feuchtwangen (Bayern) geboren, erhielt ihre Gesangsaus- bildung am Salzburger Mozarteum bei Heiner Hopfner sowie in der Liedklasse von . Dort machte sie auch ihren Master Lied/Oratorium und den Abschluss im Fach Oper/Musiktheater, wofür man ihr die Lilli-Lehmann-Medaille verlieh. Nach einem Engagement im Hamburger Opernstudio wechselte Christiane Karg im Herbst 2008 als Ensemblemitglied an die , wo sie die wich- tigen Rollen ihres Fachs sang, darunter Susanna, Pamina, Servilia, Musetta, Zdenka und Melisande. Als Gast war sie an der Bayerischen Staatsoper, der Hamburgischen Staatsoper, der Komischen Oper Berlin, dem  eater an der Wien, der Opéra de Lille und beim Glyndebourne Festival zu erleben. Bei den Salzburger Festspielen war sie wiederholt eingeladen, u. a. als Amor in »Orfeo ed Euridice« unter der Lei- tung von Riccardo Muti und als Zerlina in Mozarts »Don Giovanni« unter Yannick Nézet-Séguin. Die Opernsaison 2013/2014 begann sie in Antwerpen und Gent, wo sie unter der Regie von Christoph Waltz und dem Dirigat von Dmitri Jurowski erst- mals Sophie in einer Neuproduktion des »Rosenkavalier« sang. Auch in Glynde-

10 11 bourne ist sie im Sommer 2014 wieder zu Gast, dieses Mal als Sandrina in Mozarts Strauss-Tagen nach Garmisch, zu den Elbphilharmonie-Konzerten nach Hamburg »La  nta giardiniera« unter Robin Ticciati sowie erstmals bei den Wiener Festwo- sowie zu den Schwetzinger SWR Festspielen. In dieser Saison gibt sie Liederabende, chen als Eurydike in Glucks »Orfeo«. begleitet von Gerold Huber, Malcolm Martineau, Wolfram Rieger und Graham Als Konzertsängerin gastierte Christiane Karg u. a. mit dem Concentus Musi- Johnson u. a. in Würzburg, Köln, München, Stuttgart, Heidelberg, Madrid, Aix-en cus unter Nikolaus Harnoncourt im Wiener Musikverein, dem NDR Sinfonie- Provence und Atlanta. orchester unter Leitung von Christoph Eschenbach und omas Hengelbrock, dem www.christianekarg.com Danish National Symphony Orchestra unter Manfred Honeck, dem ORS in Genf unter Marek Janowski, dem RSO Wien unter Cornelius Meister, dem Spanish Nati- onal Orchestra unter Joseph Pons sowie mit Les Arts Florissants, dem Philadelphia Orchestra, der Staatskapelle Dresden unter Christian ielemann, dem Mozarteum Orchester Salzburg sowie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Malcolm Martineau unter Mariss Jansons und mit Schumanns »Faust-Szenen« unter Daniel Harding. In Malcolm Martineau wurde in Edinburgh gebo- der aktuellen Saison präsentiert sie sich als Artist in Residence beim hr-Sinfonie- ren und studierte Musik am St Catharine’s Col- orchester in mehreren Konzerten mit Repertoire von Barock bis zur Moderne. Wei- lege, Cambridge, sowie am Royal College of tere Konzertengagements führen sie u. a. zur Mozartwoche nach Salzburg mit dem Music. Mozarteum Orchester unter Ivor Bolton, zum WDR Sinfonieorchester unter Chris- Als einer der führenden Liedbegleiter seiner toph Eschenbach mit Mozarts c-Moll-Messe, zur Tschechischen Philharmonie Prag Generation hat er mit zahlreichen weltberühm- unter Manfred Honeck mit Poulencs »Gloria« und Mozarts »Exsultate jubilate«, zu ten Sängerinnen und Sängern zusammengear- den Berliner Philharmonikern mit Mahlers 4. Sinfonie unter Yannick Nézet-Séguin beitet wie Sir omas Allen, Dame Janet Baker, sowie mit Brahms’ Requiem unter Herbert Blomstedt zu den Wiener Symphoni- Olaf Bär, Barbara Bonney, Ian Bostridge, Angela kern. Außerdem ist eine Tournee mit dem Gustav-Mahler-Jugendorchester unter Gheorghiu, Susan Graham, omas Hampson, der Leitung von David A am geplant. Della Jones, Simon Keenlyside, Angelika Kirch- Mit besonderer Leidenscha widmet sich Christiane Karg dem Liedgesang. Sie schlager, Magdalena Kožená, Solveig Kringel- ist regelmäßiger Gast der Schubertiade Hohenems/Schwarzenberg und der Wig- born, Jonathan Lemalu, Dame Felicity Lott, more Hall London. Rezitals führten sie unter anderem in den Grazer und Wiener Christopher Maltman, Karita Mattila, Lisa Milne, Ann Murray, Anna Netrebko, Musikverein, ins Konzerthaus Wien, zum Mozarteum Salzburg, in die Philharmo- Anne So e von Otter, Joan Rodgers, Amanda Roocro , Michael Schade, Frederica nie Essen, in das Concertgebouw nach Amsterdam, zum Edinburgh Festival, zu den von Stade, Sarah Walker und Bryn Terfel.

12 13 Malcolm Martineau präsentierte eigene Konzertreihen in der Wigmore Hall (Britten- und Poulenc-Zyklen sowie »Decade by Decade – 100 years of German Felix Klieser Song«, was von der BBC übertragen wurde) und beim Edinburgh Festival (sämtli- che Lieder von Hugo Wolf). In Europa trat er in der Londoner Wigmore Hall auf, Felix Klieser, Jahrgang 1991, erhielt schon als Fün ähri- im Barbican Center, der Queen Elizabeth Hall und im Royal Opera House; der Mai- ger den ersten Hornunterricht in seiner Heimatstadt länder Scala; im Pariser Châtelet; am in Barcelona; der Berliner Philharmonie Göttingen. Im Alter von 13 Jahren wechselte er zu Pro- sowie dem dortigen Konzerthaus, im Concertgebouw Amsterdam, dem Wiener fessor Jan Schroeder nach Hannover. Seit seinem 17. Konzerthaus und Musikverein, in Nordamerika in der New Yorker Alice Tully Hall Lebensjahr war er Jungstudent an der Hochschule für und der Carnegie Hall, in Australien im Sydney Opera House und in Aix-en-Pro- Musik und  eater in Hannover bei Prof. Markus vence, Wien, Edinburgh, der Schubertiade in München und den Salzburger Fest- Maskuniitty, wo er im Wintersemester 2010/2011 das spielen. reguläre Musikstudium aufgenommen hat. Er erhielt Seine Aufnahmeprojekte umfassen Recitals mit Liedern von Schubert, Schu- zahlreiche Preise – so ist er beispielsweise Bundespreis- mann und englischen Komponisten mit Bryn Terfel; Schubert- und Strauss-Alben träger im Wettbewerb »Jugend musiziert«. Darüber hin- mit Simon Keenlyside; weitere Recitals mit Angela Gheorghiu und Barbara Bonney, aus wurde ihm 2010 in Innsbruck der »Life Award« in der Kategorie »Kunst und Magdalena Kožená, Della Jones, Susan Bullock, Solveig Kringelborn und Amanda Kultur« verliehen. Entscheidende Impulse erhielt er durch verschiedene Meister- Roocro ; sämtliche Fauré-Lieder mit Sarah Walker und Tom Krause; sämtliche kurse, z.B. bei Prof. Peter Damm in Dresden sowie der International Brass Academy Volkslieder von Britten und Beethoven, sämtliche Poulenc-Lieder und Liederzyk- in Karlskrona, Schweden. len von Britten sowie Schuberts »Winterreise« mit Florian Boesch. Von 2008 bis 2011 war er Mitglied im Bundesjugendorchester, mit dem er in In dieser Saison wird er unter anderem mit folgenden Sängern zu hören sein: den größten Konzertsälen Deutschlands, u.a. der Berliner Philharmonie, Beetho- Simon Keenlyside, Magdalena Kožená, Dorothea Röschmann, Susan Graham, venhalle Bonn, Kölner Philharmonie und Philharmonie am Gasteig München kon- Michael Schade,  omas Oliemanns, Kate Royal, Christiane Karg, Florian Boesch zertierte. Er wirkte an zahlreichen Produktionen des Westdeutschen Rundfunks mit, and Anne Schwanewilms. Tourneen führten ihn auch durch die Schweiz, Italien, Österreich und Südafrika. Im Jahr 2004 wurde ihm von der Royal Scottish Academy of Music and Drama Felix Klieser spielte unter Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Mario Venzago oder die Ehrendoktorwürde verliehen, 2009 zum International Fellow of Accompani- Dennis Russell Davies. Außerdem konzertierte er mit der Rocklegende Sting bei den ment ernannt. 2011 war er Künstlerischer Leiter des Leeds Lieder Festivals. Deutschlandkonzerten auf dessen Welttournee und gab zahlreiche Solokonzerte im In- und Ausland. Im August 2013 erschien seine Debüt-CD »Reveries« bei Berlin Classics. Felix Klieser spielt ein F/B-Doppelhorn Modell 103 von Alexander.

14 15 emotions in greatly compressed form: expectation, tense anticipation, love, fear, “ e moment at which disappointment, loss, mourning, madness, dreams, relief. ey provide an intimate glance into the inmost soul. He tested their limits in order to turn moods into enchanting music. at perhaps explains his o en criticized choice of texts; Strauss time stands still” laid greater store on texts with an interesting emotional nuance than on poetic excellence. At the same time, he explored in his lieder the expressive potential of the ichard Strauss (1864-1949) wrote lieder throughout his life. ey human voice, and how he might use it later in his operas. Strauss the conductor was were among the  rst works the son of a Munich court opera horn- overjoyed to take on a young singing pupil in Munich in 1887 – the soprano Pauline ist composed. His second composition was a Christmas carol, writ- de Ahna; she would soon follow him to Weimar and they married in 1894. Her ten at the age of six. By the time he was eighteen, he had composed 60 voice was once described as follows: “Excellently trained, not heroic, humorous, lieder, and the number would swell to 220 by the end of his life. Chris- with graceful poetry, deep emotional expression, warm, so , kind, with deep feeling tiane Karg has recorded two of the early lieder for this CD – “A lphorn” (1878) and and  ne interpretation of poetic content, a sure and beautiful acting talent” – a “Begegnung” (1880). e programme ends with “Malven” of November 1948, the characterization of perfect Strauss voices to this day. She sang Pamina in the Magic last work Strauss completed. Flute, Elisabeth in the  rst production of Tannhäuser at Bayreuth and even por- Strauss grew up “quite surrounded by classical music” up to the age of sixteen, trayed Wagner’s Isolde. and initially oriented his lieder towards those of Schubert and Brahms. But he soon Pauline de Ahna withdrew from the opera stage in 1897, a er the birth of her began departing for a musical universe all his own. e small form proved to be an son, and concentrated henceforth on lieder-singing. Strauss wrote many of his excellent  eld for experimentation, and he went on to set many lieder for orchestra. lieder for her. e Strausses toured Germany and the USA together, and were In his lieder he familiarized himself with grand gestures and pathos, with the warmly received everywhere until Pauline stopped singing in 1906. deliberate but restrained use of modern innovations that bordered on atonality, Strauss composed his successful large operas in the ensuing years, returning to with the nostalgically rapturous moods and melancholy of late Romantic lieder only in 1918, a er he had found a suitable performer in the singer Elisabeth Weltschmerz. Many of those elements are already found in astonishingly complete Schumann, whose repertoire likewise ranged from lyrical Mozart roles to Wagner’s form in the eight lieder of op. 10, the  rst to which he assigned an opus number. Evchen in Die Meistersinger, Fricka in the Ring of the Nibelung and Strauss’s Sophie Christiane Karg has included several of them on this CD. in . Her voice was  exible enough to excel in both lyrical and dra- Lieder were especially suitable for experimenting with various emotions and matic roles. new stylistic devices, since the poetic texts Strauss chose to set present individual

16 17 It is no coincidence that whilst making the recordings for this album, Christi- scenes.” Her response to lieder, Christiane Karg says, is like that of the composer: ane Karg was also preparing to sing Sophie for the  rst time. She had made the deci- “For a few minutes, singers can test themselves in new roles and explore new pos- sion to record Strauss lieder some time before the opportunity to take part in the tures in lieder – each of them is fundamentally an opera in two, two and a half or opera came her way: “During the initial discussions of a new project, the news three minutes.” broke in December 2012 of the death of the great Mozart and Strauss singer Lisa And all lieder have to do with her inner self. “To each of them, I think up a della Casa, de nitely one of the greatest female Strauss interpreters. at was when story that explains its inner attitude for me. e story helps to translate the some- I had the idea of recording Strauss lieder – a er having sung many of them, a er times antiquated language – the poet’s cipher for human emotions – into an under- singing Zdenka in ‘A rabella’, having fallen in love with ‘Die Frau ohne Schatten’ and standable emotion that is known to my listeners and can move them.” already with an eye to ‘Der Rosenkavalier’. Moreover, 2014 will mark the 150th She has grown very fond of some of the lieder, particularly “Geduld” from op. anniversary of Strauss’s birth. As a German and as a Bavarian singer, I feel particu- 10, for the way it contrasts the irresolute waiting with the urgent emotions and part- larly close to Richard Strauss.” ing of the impatient lovers. “ at is life: one must take one’s time, yet every minute During her time at the opera studio of the Hamburg Staatsoper, Christiane is precious.” Karg attended a master class of the South African soprano Elizabeth Connell. She “Madrigal”, to a text by the painter and sculptor Michelangelo Buonarroti, is too has a “silver voice”. Karg explains: “ ere are golden voices and silver voices. “one of the lieder I discovered when searching for something on the subject of jeal- Silver voices are slender, have an excellent middle register and a good low one. ey ousy. ‘To the yoke I humbly bow my neck ... before my hostile mistress’ – that can rapidly switch to the dramatic, have an urgent quality and can nevertheless also sounds old-fashioned and crazy. But considering how many love triangles there are, be light, bell-like and sometimes almost weightless in the upper register,  oating it is altogether modern.” It just has to be transferred into the present through sing- above everything as is also called for in Strauss operas. at is hardly feasible for a ing. gold voice, which mixes qualities far more.” en there are Strauss’s three lieder of 1918, the songs of troubled Ophelia from Elizabeth Connell also told her about what o en appears as “mm” in Karg’s Shakespeare’s Hamlet, in which madness becomes evident by means of collage and sheet music today: it stands for “magic moment”. “Many of Strauss’s lieder proceed excursions into dissonance. Or the two lieder from op. 27, written for his betrothed from a small point, and then the voice must open up more and more until the magic in 1894. “Heimliche Au orderung” uses grand pathos that is reminiscent of Wag- moment – that is the moment at which time stands still and where a er a tiny delay, ner’s Isolde and marks the beginning of Jugendstil as the beloved is enticed to come the voice goes over into subito pianissimo.” to the rosebush in the garden in the “wonderful, longed-for night”. “Morgen”, on the How did she choose the lieder she sings here? “ ere are some, like ‘Zueignung’, other hand, proceeds with deep feeling, withdrawn and pensive: “It is actually a ‘A llerseelen’, ‘Morgen’, ‘Befreit’ and ‘Ständchen’, that simply must be on a CD featur- prayer, a hope and almost a recitation – not high, not low, practically in a speaking ing Strauss lieder. And then there are others that tell of special moods, feelings and voice.”

18 19 “Traum durch die Dämmerung” expresses extremely tender thoughts about the coming rendezvous (“A so velvet ribbon draws me through gloom of dusk to the land of love”). Strauss managed to commit it to paper in 1895 in the twenty minutes conceded him by his wife, who was longing to go for a walk with him.  e young hornist Felix Kieser participates in Strauss’s early “A lphorn”. “Work- ing with him was very rewarding, a formative experience for Malcolm and me,” says Christiane Karg.  e internationally esteemed Scottish pianist Malcolm Martineau accompanies Christiane Karg’s silver voice. “We have been performing together for some years now. He is a wonderful, unpretentious accompanist and interpreter who on his 88 keys can at the drop of a hat reproduce an entire orchestra of many tone colours. He is experienced as a rehearsal pianist and therefore has a deep love of opera – one notices that.” Anyone who listens carefully to the piano part in “Ständchen” will understand what Christiane Karg means: Martineau makes the music purl and twinkle “as dainty as footsteps of elves” – and suddenly one senses the mystery of Strauss, the “magic moment”, the “night’s shivers of delight”. Felix Tonbach

20 21 Christiane Karg Christiane Karg made her debut at the in the summer of 2006 and has been creating an international sensation in the elds of both opera and concert ever since.  e magazine Opernwelt made her emerging female musician of the year in 2009. In October 2010 she received the renowned “ECHO Klassik” music prize of the Deutsche Phono-Akademie for her rst lieder CD “Transformation – lieder of a year” with Burkhard Kehring at the piano, released on the BERLIN Classics label. August 2012 saw the release of her second CD “A moretti”, featuring arias by Mozart, Gluck and Grétry accompanied by Jonathan Cohen and his Ensemble Arcangelo. Born in Feuchtwangen (Bavaria), the soprano was trained by Heiner Hopfner and Wolfgang Holzmair (lieder) at the Salzburg Mozarteum.  ere she took her master’s degree in lieder/oratorio and graduated in opera/music theatre, for which she received the Lilli Lehmann Medal. In the autumn of 2008, a er an engagement at the Hamburg Opera Studio, Christiane Karg joined the ensemble of the Frankfurt Opera, where she sang the major soprano roles, including Susanna, Pamina, Servilia, Musetta, Zdenka and Melisande. She gave guest performances at the Bavarian Staatsoper, the Hamburg Staatsoper, the Komische Oper in Berlin, the  eater an der Wien, the Opéra de Lille and the Glyndebourne Festival. She has repeatedly been invited to the Salzburg Festival, where her roles included Cupid in Orfeo ed Euridice conducted by Ricca- rdo Muti and Zerlina in Mozart’s Don Giovanni conducted by Yannick Nézet- Séguin. She began the 2013/2014 opera season in Antwerp and Ghent, where she sang Sophie for the rst time in a new production of Der Rosenkavalier directed by Christoph Waltz and conducted by Dmitri Jurowski. She will give another guest performance in Glyndebourne in the summer of 2014, this time as Sandrina in

22 23 Mozart’s La nta giardiniera conducted by Robin Ticciati, as well as making her  rst the Elbphilharmonie Concerts in Hamburg and the SWR Festival in Schwetzingen. guest appearance at the Vienna Festival as Eurydice in Gluck’s Orfeo ed Euridice. During the present season she is giving lieder recitals, accompanied by Gerold In the concert  eld, Christiane Karg has performed with the Concentus Musi- Huber, Malcolm Martineau, Wolfram Rieger and Graham Johnson, in a number of cus under Nikolaus Harnoncourt at the Musikverein in Vienna, the NDR Sym- venues including Würzburg, Cologne, Munich, Stuttgart, Heidelberg, Madrid, Aix- phony Orchestra conducted by Christoph Eschenbach and omas Hengelbrock, en-Provence and Atlanta. the Danish National Symphony Orchestra conducted by Manfred Honeck, the ORS www.christianekarg.com in Geneva conducted by Marek Janowski, the Vienna Radio Symphony Orchestra conducted by Cornelius Meister, the Spanish National Orchestra conducted by Josep Pons, Les Arts Florissants, the Philadelphia Orchestra, the Dresden Staatska- pelle conducted by Christian ielemann, the Mozarteum Orchestra Salzburg and the Symphony Orchestra of Bayerischer Rundfunk conducted by Mariss Jansons and by Daniel Harding for Schumann’s Szenen aus Goethes Faust. As Artist in Resi- Malcolm Martineau dence with the Symphony Orchestra of Hessischer Rundfunk, in the current season Malcolm Martineau was born in Edinburgh, she is presenting repertoire ranging from Baroque to modern in several concerts. read Music at St Catharine’s College, Cambridge Other concert engagements will take her to the Salzburg Mozart Week with the and studied at the Royal College of Music. Mozarteum Orchestra under Ivor Bolton and will also include Mozart’s C minor Recognised as one of the leading accompa- Mass with the WDR Symphony Orchestra under Christoph Eschenbach, Poulenc’s nists of his generation, he has worked with many Gloria and Mozart’s Exsultate, jubilate with the Czech Philharmonic Orchestra in of the world’s greatest singers including Sir Prague under Manfred Honeck, Mahler’s Fourth Symphony with the Berlin Phil- omas Allen, Dame Janet Baker, Olaf Bär, Bar- harmonic Orchestra under Yannick Nézet-Séguin and Brahms’s German Requiem bara Bonney, Ian Bostridge, Angela Gheorghiu, with the Vienna Symphony Orchestra under Herbert Blomstedt. A tour with the Susan Graham, omas Hampson, Della Jones, Gustav Mahler Youth Orchestra conducted by David A am is also planned. Simon Keenlyside, Angelika Kirchschlager, Mag- Christiane Karg has a special passion for lieder-singing. She regularly appears dalena Kozena, Solveig Kringelborn, Jonathan at the Schubertiad in Hohenems/Schwarzenberg and the Wigmore Hall in London. Lemalu, Dame Felicity Lott, Christopher Malt- Recitals have also taken her to the Music Societies of Graz and Vienna, the Vienna man, Karita Mattila, Lisa Milne, Ann Murray, Konzerthaus, the Salzburg Mozarteum, the Essen Philharmonie, the Concert- Anna Netrebko, Anne So e von Otter, Joan Rodgers, Amanda Roocro , Michael gebouw in Amsterdam, the Edinburgh Festival, the Strauss Festival in Garmisch, Schade, Frederica von Stade, Sarah Walker and Bryn Terfel.

24 25 He has presented his own series at the Wigmore Hall (a Britten and a Poulenc series and Decade by Decade – 100 years of German Song broadcast by the BBC) and Felix Klieser at the Edinburgh Festival (the complete lieder of Hugo Wolf). He has appeared throughout Europe (including London’s Wigmore Hall, Barbican, Queen Elizabeth Born in 1991, Felix Klieser received his rst instruction in Hall and Royal Opera House; La Scala, Milan; the Chatelet, Paris; the Liceu, Barce- the horn in his native city of Göttingen at the age of ve. lona; Berlin’s Philharmonie and Konzerthaus; Amsterdam’s Concertgebouw and the When he was 13, he moved to Hanover to study with Pro- Vienna Konzerthaus and Musikverein), North America (including in New York fessor Jan Schroeder. At sixteen, he was accepted as a jun- both Alice Tully Hall and Carnegie Hall), Australia (including the Sydney Opera ior student at the Hochschule für Musik und  eater in House) and at the Aix-en-Provence, Vienna, Edinburgh, Schubertiade, Munich and Hanover under the care of Prof. Markus Maskuniitty, and Salzburg Festivals. he took up regular music studies there in the winter term Recording projects have included Schubert, Schumann and English song recit- of 2010/2011. He has been awarded numerous prizes, als with Bryn Terfel; Schubert and Strauss recitals with Simon Keenlyside; recital among them the national prize in Germany’s young-musi- recordings with Angela Gheorghiu and Barbara Bonney, Magdalena Kozena, Della cian competition “Jugend musiziert” and, in Innsbruck in 2010, the “Life Award” in Jones, Susan Bullock, Solveig Kringelborn; Amanda Roocro ; the complete Fauré the category “A rt and Culture”. He was decisively in uenced by a variety of master songs with Sarah Walker and Tom Krause; the complete Britten Folk Songs; the classes, notably with Prof. Peter Damm in Dresden and at the International Brass complete Beethoven Folk Songs; the complete Poulenc songs; and Britten Song Academy in Karlskrona, Sweden. Cycles as well as Schubert’s Winterreise with Florian Boesch. From 2008 to 2011 he was a member of the Bundesjugendorchester, and per-  is season’s engagements include appearances with Simon Keenlyside, Magda- formed with the BJO in the great concert halls of Germany, including the Berlin lena Kozena, Dorothea Röschmann, Susan Graham, Michael Schade,  omas Olie- Philharmonie, Bonn’s Beethovenhalle, the Cologne Philharmonie and the Gasteig manns, Kate Royal, Christiane Karg, Florian Boesch and Anne Schwanewilms. in Munich. He took part in numerous recordings made by Westdeutscher Rund- He was a given an honorary doctorate at the Royal Scottish Academy of Music funk, while tours took him through Switzerland, Italy, Austria and South Africa. and Drama in 2004, and appointed International Fellow of Accompaniment in Felix Klieser has played under such noted conductors as Sir Simon Rattle, Mario 2009. Malcolm was the Artistic Director of the 2011 Leeds Lieder festival. Venzago and Dennis Russell Davies. In August 2013 his debut CD “Reveries” was released on the Berlin Classics label. He played in concert with Sting at the German concerts of the rock legend’s world tour and has presented numerous solo recitals at home and abroad. Translations: Janet and Michael Berridge

26 27 01 | Das Rosenband Drum leise, mein Mädchen, daß nichts sich regt, So, quietly, my girl, so nobody stirs, (Text: Friedrich Gottlieb Klopstock) Nur leise die Hand auf die Klinke gelegt. gently put your hand on the latch.

Im Frühlingsschatten fand ich sie, In springtime shade I found her, Mit Tritten, wie Tritte der Elfen so sacht, With steps as dainty as footsteps of elves, Da band ich Sie mit Rosenbändern: there I bound her with ribbons of rose: Um über die Blumen zu hüpfen, as they hop over the  owers, Sie fühlt’ es nicht und schlummerte. she felt it not, and slumbered. Flieg leicht hinaus in die Mondscheinnacht,  y lightly into the moonlit night, Zu mir in den Garten zu schlüpfen. and creep up to me in the garden. Ich sah sie an; mein Leben hing I looked at her; with that look Rings schlummern die Blüten am rieselnden Bach Near by the  owers sleep by the babbling brook, Mit diesem Blick an ihrem Leben: my life hung upon hers: Und duften im Schlaf, nur die Liebe ist wach. fragrant though sleeping, while love keeps watch. Ich fühlt’ es wohl und wußt’ es nicht. I felt it, truly, and knew it not. Sitz nieder, hier dämmert’s geheimnisvoll Sit down here in the mysterious gloom Doch lispelt’ ich ihr sprachlos zu But I whispered to her without speech Unter den Lindenbäumen, beneath the linden trees, Und rauschte mit den Rosenbändern. and rustled the ribbons of rose. Die Nachtigall uns zu Häupten soll the nightingale overhead shall dream Da wachte sie vom Schlummer auf. Then she woke from her slumbers. Von unseren Küssen träumen, of the kisses we exchanged, Und die Rose, wenn sie am Morgen erwacht, And the rose, when she wakes tomorrow morn, Sie sah mich an; ihr Leben hing She looked at me; with that look Hoch glühn von den Wonnenschauern der Nacht. shall glow from the passionate thrills of the night. Mit diesem Blick an meinem Leben, her life hung upon mine: Und um uns ward’s Elysium. and all about us was Elysium.

03 | Hat gesagt – bleibt’s nicht dabei 02 | Ständchen (Text: Traditional) (Text: Adolf Friedrich, Graf von Schack) Mein Vater hat gesagt, My father told me Mach auf, mach auf, doch leise mein Kind, Open up, open up, only quietly my child, Ich soll das Kindlein wiegen, to rock the baby; Um keinen vom Schlummer zu wecken. to wake no one from their sleep. Er will mir auf den Abend and this evening he’ll cook Kaum murmelt der Bach, kaum zittert im Wind The stream scarcely murmurs, in the wind scarce trembles Drei Gaggeleier sieden; three chookie eggs for me. Ein Blatt an den Büschen und Hecken. any leaf on bush or hedgerow. Siedt er mir drei, If he cooks me three, Ißt er mir zwei, he will eat two of mine,

28 29 Und ich mag nicht wiegen and I’m not rocking Sind nicht zu kalt dir diese Nächte? Are not these nights too cold for you? Um ein einziges Ei. for a single egg. Wie lebst du diese Tage hin? How do you live these laborious days? Mein Mutter hat gesagt, My mother told me Wenn ich dir jetzt den Frühling brächte, Just think if I brought you the Spring, Ich soll die Mägdlein verraten, to tell on the maids; Du feuergelbe Träumerin! you  aming yellow dreamer! Sie wollt mir auf den Abend and this evening she’ll roast Drei Vögelein braten; three little birds; Wenn ich mit Maitau dich benetzte, If I sprinkled you with May dew, Brät sie mir drei, if she roasts me three Begösse dich mit Junilicht? watered you with June light? Ißt sie mir zwei, she will eat two of mine, Doch ach, dann wärst du nicht die Letzte, But then you wouldn’t be the last, Um ein einziges Vöglein and for one little bird Die stolze Einzige auch nicht. the proud sole survivor. Treib ich kein Verräterei. I’m not telling tales. Wie, Träumerin, lock’ ich vergebens? Why, dreamer, do I tempt you in vain? Mein Schätzlein hat gesagt, My sweetheart told me So reich’ mir schwesterlich die Hand, O­ er me your hand like a sister, Ich soll sein gedenken, to think of him, Ich hab’ den Maitag dieses Lebens for I have not known the May days of this life, Er wöllt mir auf den Abend and this evening he’ll give me wie du den Frühling nicht gekannt. any more than you have known Spring. Drei Küßlein auch schenken; three little kisses. Schenkt er mir drei, If he gives me three, Und spät, wie dir, du Feuergelbe, and late, as to you,  aming yellow  ower, Bleibt’s nicht dabei, that won’t be all. Stahl sich die Liebe mir ins Herz; love stole into my heart; Was kümmert michs Vöglein, Why worry about a little bird, Ob spät, ob früh, es ist dasselbe late or early, it is no less Was schiert mich das Ei. why care about that egg! Entzücken und derselbe Schmerz. a delight and no less an ache.

04 | Die Georgine 05 | Alphorn (Text: Hermann von Gilm zu Rosenegg) (Text: Justinus Kerner)

Warum so spät erst, Georgine? Why so late as this, dahlia? Ein Alphorn hör’ ich schallen, I hear an alphorn ringing, Das Rosenmärchen ist erzählt, The tale of roses has been told, Das mich von hinnen ruft; it calls for me to come; Und honigsatt hat sich die Biene and honey-sated, now the bee Tönt es aus wald’gen Hallen, does it ring from the woodland halls, Ihr Bett zum Schlummer ausgewählt. has chosen the bed where she will sleep. Tönt es aus blauer Luft? does it ring from the blue sky?

30 31 Tönt es von Bergeshöhe, Does it ring from the mountain tops, 07 | Freundliche Vision Von blumenreichem Tal? from the valley strewn with € owers? (Text: Otto Julius Bierbaum) Wo ich nur geh’ und stehe, Wherever I walk or stand, Hör’ ich’s in süßer Qual. I hear it sweetly taunting me. Nicht im Schlafe hab’ ich das geträumt, No sleep brought me this dream, Hell am Tage sah ich’s schön vor mir: in broad daylight I saw it shine before me: Bei Spiel und frohem Reigen, At play and or joyfully dancing, Eine Wiese voller Margeritten; a meadow full of daisies; Einsam mit mir allein, or when I am all alone, Tief ein weißes Haus in grünen Büschen; a white house set amid green bushes; Tönt’s, ohne je zu schweigen, It rings and never falls silent, Götterbilder leuchten aus dem Laube. images of gods glowing from the leaves. Tönt tief in’s Herz hinein. it rings deep in my heart. Und ich geh’ mit Einem, der mich lieb hat, And I am walking with one who loves me, Noch nie hab’ ich gefunden Never yet have I found Ruhigen Gemütes in die Kühle in peace of mind into the cool Den Ort, woher es schallt, the place from which it rings, Dieses weißen Hauses, in den Frieden, of this white house, into the peace Und nimmer wird gesunden And there will be no healing Der voll Schönheit wartet, daß wir kommen. that full of beauty waits till we come. Dies Herz, bis es verhallt. for this heart of mine, until it dies away.

06 | Traum durch die Dämmerung 08 | Geduld (Text: Otto Julius Bierbaum) (Text: Hermann von Gilm zu Rosenegg)

Weite Wiesen im Dämmergrau; Broad meadows in the gloaming; Geduld, sagst du, und zeigst mit weißem Finger Be patient, you say, and point your white  nger die Sonne verglomm, die Sterne ziehn, the sun has set, the stars are coming out. Auf meiner Zukunft festgeschloss’ne Tür; to the tight-shut door of my future. nun geh’ ich hin zu der schönsten Frau, Now I go to the most beautiful woman, Ist die Minute, die da lebt, geringer Does that living minute count for less weit über Wiesen im Dämmergrau, roaming o’er the meadow in the gloaming, Als jene ungebornen? Sage mir; than those yet unborn? Tell me! tief in den Busch von Jasmin. deep into thickets of jasmine. Kannst mit der Liebe du den Lenz verschieben, If you can put o the Spring with love, Dann borg’ ich dir für eine Ewigkeit, then I will be in your debt for ever, Durch Dämmergrau in der Liebe Land; Through gloom of dusk to the land of love; Doch mit dem Frühling endet auch das Lieben, but with the Spring love too will end, ich gehe nicht schnell, ich eile nicht; I do not walk fast, I do not haste. Und keine Herzens-Schulden zahlt die Zeit. and no debts of the heart are redeemed by Time. mich zieht ein weiches samtenes Band A soft velvet ribbon draws me on durch Dämmergrau in der Liebe Land, through gloom of dusk to the land of love, Geduld, sagst du und senkst die schwarze Locke, Be patient, you say, and drop your dark locks, in ein blaues, mildes Licht. into a gentle blue light. Und stündlich fallen Blumenblätter ab, and every hour the petals fall,

32 33 Und stündlich fordert eine Totenglocke and every hour tolls a passing-bell, Und du segnetest den Trank, and you blessed the drink, Der Träne letztes Fahrgeld für das Grab. the tear’s last fare to the grave. Habe Dank. accept my thanks. Sieh’ nur die Tage schnell vorüberrinnen, Just see how fast the days run by, Horch, wie sie mahnend klopfen an die Brust: hear how sternly they beat on the breast! Und beschworst darin die Bösen, And you exorcised its evils, Mach auf, mach auf, was wir nicht heut’ gewinnen, Open up! open up! what we win not today Bis ich, was ich nie gewesen, till I, unlike ever before, Ist morgen unersetzlicher Verlust. is lost for ever tomorrow. Heilig, heilig an’s Herz dir sank, holy, holy sank to your heart, Habe Dank. accept my thanks. Geduld, sagst du und senkst die Augenlider, Be patient, you say, and lower your eyes, Verneint ist meine Frage an das Glück; the answer No to my question of happiness; So lebe wohl, ich seh’ dich nimmer wieder, so now we must part, I will see you no more: So will’s mein unerbittliches Geschick. that is my unyielding fate. 10 | Heimliche Au orderung Du hast geglaubt, weil andre warten müssen You thought that if others must wait (Text: John Henry Mackay) Und warten können, kann und muß ich’s auch, and can wait, then I myself can and must; Ich aber hab’ zum Lieben und zum Küssen but I have for loving and kissing, Auf, hebe die funkelnde Schale empor zum Mund, Come, raise the gleaming cup to your mouth, Nur einen Frühling, wie der Rosenstrauch. like the rosebush, only one Spring. Und trinke beim Freudenmahle dein Herz gesund. and drink to your health at the joyful feast. Und wenn du sie hebst, so winke mir heimlich zu, And when you raise it, then catch my eye, Dann lächle ich und dann trinke ich still wie du ... and I’ll smile and drink quietly, just like you ...

09 | Zueignung Und still gleich mir betrachte um uns das Heer and quietly like me, observe round us the crowd (Text: Hermann von Gilm zu Rosenegg) (Text: Otto Friedrich Gruppe) Der trunknen Schwätzer – verachte sie nicht zu sehr. of garrulous drunkards – don’t look down on them. Nein, hebe die blinkende Schale, gefüllt mit Wein, No, lift the shining cup,  lled with wine, Ja, du weißt es, teure Seele, Yes, you know it well, dear soul, Und laß beim lärmenden Mahle sie glücklich sein. and let them relish the din of the meal. Daß ich fern von dir mich quäle, that far from you I fret, Liebe macht die Herzen krank, Love makes the heart sick, Doch hast du das Mahl genossen, den Durst gestillt, But if you’ve enjoyed the meal, your thirst quenched, Habe Dank. accept my thanks. Dann verlasse der lauten Genossen festfreudiges Bild, then quit the loud comrades’ merry feast, Und wandle hinaus in den Garten zum Rosenstrauch, and go into the garden, out to the rosebush, Einst hielt ich der Freiheit Zecher, Once, revelling in freedom, Dort will ich dich dann erwarten nach altem Brauch, there I shall await you, in the old manner, Hoch den Amethysten-Becher, I held high the amethyst beaker,

34 35 Und will an die Brust dir sinken, eh du’s geho t, and sink on your breast, before you expect it, In den Garten hinaus zu gehn. to get into the garden. Und deine Küsse trinken, wie ehmals oft, and drink in your kisses, as often of old, Da blühten die Rosen überall, The roses were in full bloom, Und  echten in deine Haare der Rose Pracht. and weave into your hair the gorgeous rose. Da sangen die Vögel mit lautem Schall, the birds singing t to burst, O komm, du wunderbare, ersehnte Nacht Oh come, you wonderful, longed-for night! Als hätten sie’s geseh’n. as if they’d seen.

11 | Begegnung 12 | Ich wollt ein Sträußlein binden (Text: Otto Friedrich Gruppe) (Text: Clemens von Brentano)

Die Treppe hinunter gesprungen Leaping down the stairs Ich wollt ein Sträußlein binden, I was going to make a posy Komm’ ich in vollem Lauf, I came at full speed, Da kam die dunkle Nacht, but then it was dark night Die Trepp’ empor gesprungen and leaping up the stairs Kein Blümlein war zu nden, and there was not a  ower to be found, Kommt er und fängt mich auf: he came and held me fast. Sonst hätt ich dir’s gebracht. or I would have brought it to you. Und wo die Treppe’ so dunkel ist, And where the stairs are oh so dark Haben wir vielmals uns geküßt, we kissed each other many times, Da  ossen von den Wangen Then tears  owed down my cheeks, Doch niemand hat’s gesehen. but no one saw. Mir Tränen in den Klee, my tears fell on the clover - Ein Blümlein aufgegangen one little  ower had come up, Ich komm’ in den Saal gegangen, I came into the dining room Ich nun im Garten seh. I see it in the garden. Da wimmelt’s von Gästen bunt, when it was full of guests, Wohl glühten mir die Wangen, my guilty cheeks were burning, Das wollte ich dir brechen I was going to pick it for you Wohl glühte mir auch der Mund: I felt my mouth on re. Wohl in dem dunklen Klee, from out the dark green clover, Ich meint’, es säh’ mir’s jeder an, I thought they all could see it, Da ng es an zu sprechen: but it began to speak: Was wir da mit einander getan -- what we two had been up to – »Ach, tue mir nicht weh! “Oh, do not hurt me! Doch niemand hat’s geseh’n. but no one saw. Sei freundlich in dem Herzen, Be kind of heart, Ich mußte hinaus in den Garten, I had to go into the garden Betracht dein eigen Leid, think of your own sorrow, Und wollte die Blumen sehn, and see the  owers, Und lasse mich in Schmerzen and do not make me su er Ich konnt’ es nicht erwarten, I couldn’t wait Nicht sterben vor der Zeit!« and die before my time!”

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Und hätt’s nicht so gesprochen, And if it had not said that, 14 | Heimkehr Im Garten ganz allein, in the garden all alone, (Text: Adolf Friedrich, Graf von Schack) So hätt ich dir’s gebrochen, I would have picked it for you, Nun aber darf’s nicht sein. but now that must not be. Leiser schwanken die Äste, More softly sway the branches, Der Kahn  iegt uferwärts, the boat  ies shoreward fast; Mein Schatz ist ausgeblieben, My darling has stayed away, Heim kehrt die Taube zum Neste, home comes the dove to its nest, Ich bin so ganz allein. and I am quite alone. Zu dir kehrt heim mein Herz. to you returns homeward my heart. Im Lieben wohnt Betrüben, In loving there is grieving, Und kann nicht anders sein. and that is how it must be. Genug am schimmernden Tage, Far enough on shimmering days, Wenn rings das Leben lärmt, when life raged all about, Mit irrem Flügelschlage with madly beating wings 13 | Madrigal Ist es ins Weite geschwärmt. it sought out foreign parts. (Text: Sophie Hasenclever nach · after Michelangelo Buonarroti) Doch nun die Sonne geschieden, But now the sun has disappeared, Ins Joch beug’ ich den Nacken demutvoll, To the yoke I humbly bow my neck, Und Stille sich senkt auf den Hain, and silence blankets the grove, Beug’ lächelnd vor dem Mißgeschick dies Haupt, bow gladly this my head at this misfortune, Fühlt es: bei dir ist der Frieden, my heart feels: you bring peace, Dies Herz das liebt und glaubt, bow this my heart that loves and believes Die Ruh bei dir allein. you alone bring rest. Vor meiner Feindin. Wider diese Qual before my hostile mistress. This torment Bäum’ ich mich nicht mit Groll, I do not resist with rancour, Mir bangt viel mehr, sie lindre sich einmal. I far more fear that it will yet be lessened. Wenn deines Auges Strahl When the light of your eyes 15 | Morgen Dies Leid verwandelt hat in Lebenssaft, has turned my pain into the bread of life, (Text: John Henry Mackay) Welch Leid hat dann zu töten mich die Kraft? what su ering has then the power to kill me? Und morgen wird die Sonne wieder scheinen, And tomorrow the sun will shine once more, und auf dem Wege, den ich gehen werde, and on the path that I shall take, wird uns, die Glücklichen, sie wieder einen she will reunite us, happy ones, inmitten dieser sonnenatmenden Erde ... in the midst of this sun-breathing earth ...

40 41 Und zu dem Strand, dem weiten, wogenblauen, and to the beach, that wide, wave-blue expanse, 17 | Befreit werden wir still und langsam niedersteigen, we will softly and leisurely go down, (Text: Richard Dehmel) stumm werden wir uns in die Augen schauen, silently we will look in one another’s eyes und auf uns sinkt des Glückes stummes Schweigen ... and on us descends the unspoken silence of happiness ... Du wirst nicht weinen. Leise, leise You will not weep. Gently, gently wirst du lächeln: und wie zur Reise you will smile; and as before a journey, geb’ ich dir Blick und Kuß zurück. I will look at you and return your kiss. 16 | Die Nacht Unsre lieben vier Wände! Du hast sie bereitet, Our own four walls! you have laid their foundations, (Text: Hermann von Gilm zu Rosenegg) ich habe sie dir zur Welt geweitet -- I have widened them to the world for you - o Glück! O joy! Aus dem Walde tritt die Nacht, The night emerges from the woods, Aus den Bäumen schleicht sie leise, slips softly forth from the trees, Dann wirst du heiß meine Hände fassen Then you will warmly grasp my hands Schaut sich um in weitem Kreise, surveys the scene far and wide: und wirst mir deine Seele lassen, and will leave me your soul, Nun gib acht. now look out! läßt unsern Kindern mich zurück. leaving me behind for our children. Du schenktest mir dein ganzes Leben, You gave me your whole life, Alle Lichter dieser Welt, All the lights of this world, ich will es ihnen wiedergeben -- I will pass it on to them - Alle Blumen, alle Farben all ­ owers, all colours o Glück! O joy! Löscht sie aus und stiehlt die Garben it quenches, and steals the sheaves Weg vom Feld. from the ‚ eld. Es wird sehr bald sein, wir wissen’s beide, It will be very soon, we both know, wir haben einander befreit vom Leide; we have freed each other from sorrow; Alles nimmt sie, was nur hold, It takes everything, all that is precious, so geb ich dich der Welt zurück. thus I give you back to the world. Nimmt das Silber weg des Stroms, takes the silver from the stream, Dann wirst du mir nur noch im Traum erscheinen Then you will not appear to me but in dreams, Nimmt vom Kupferdach des Domes takes from the cathedral’s copper roof und mich segnen und mit mir weinen -- bless me and weep with me - Weg das Gold. all the gold. o Glück! O joy!

Ausgeplündert steht der Strauch, Stripped is the blossoming shrub, Rücke näher, Seel an Seele; draw nearer, soul to soul; O die Nacht, mir bangt, sie stehle Alas for the night, I fear she will steal Dich mir auch. you too from me.

42 43 18 | Leises Lied 19 | Drei Lieder der Ophelia (Text: Richard Dehmel) (Text: Ludwig Seeger nach Shakespeare)

In einem stillen Garten In a quiet garden Wie erkenn’ ich mein Treulieb How should I your true love know An eines Brunnens Schacht, beside a well-shaft, Vor andern nun? from another one? Wie wollt’ ich gerne warten how gladly would I wait An dem Muschelhut und Stab By his cockle hat and sta , Die lange graue Nacht! all the long grey night! Und den Sandalschuh’n. and his sandal shoon.

Viel helle Lilien blühen Many fair lilies blossom Er ist tot und lange hin, He is dead and gone, lady, Um des Brunnens Schlund; about the mouth of the well; Tot und hin, Fräulein! he is dead and gone; Drin schwimmen golden die Sterne, in it the stars swim golden, Ihm zu Häupten grünes Gras, at his head a grass-green turf, Drin badet sich der Mond. in it there bathes the moon. Ihm zu Fuß ein Stein. Oho. at his heels a stone.

Und wie in den Brunnen schimmern And just as the well is bright Auf seinem Bahrtuch, weiß wie Schnee, White his shroud as the mountain snow, Die lieben Sterne hinein, with the light of the lovely stars, Viel liebe Blumen trauern. larded with sweet  owers; Glänzt mir im Herzen immer there glows in my heart for ever Sie gehn zu Grabe naß, which bewept to the grave did go Deiner lieben Augen schein. the light of your sweet eyes. O weh! vor Liebesschauern. with true-love showers.

Die Sterne doch am Himmel, The stars in the sky above, Die stehen all’ so fern; they are all so far away; In deinem stillen Garten in your quiet garden Stünd’ ich jetzt so gern. I would now so gladly stay.

44 45 20 | Mein junger frischer Hansel ist’s, For bonny sweet Robin is all my joy. Der mir gefällt – Und kommt er nimmermehr? And will he not come again? Guten Morgen, ’s ist Sankt Valentinstag To-morrow is Saint Valentine’s Day, And will he not come again? So früh vor Sonnenschein. all in the morning betime, Ich junge Maid am Fensterschlag and I a maid at your window, Er ist tot, o weh! No, no, he is dead; Will Euer Valentin sein. to be your Valentine: In dein Totbett geh, go to thy death-bed, Der junge Mann tut Hosen an, Then up he rose, and donn’d his clothes, Er kommt dir nimmermehr. he never will come again. Tät auf die Kammertür, and dupp’d the chamber door; Ließ ein die Maid, die als Maid let in the maid, that out a maid Sein Bart war weiß wie Schnee, His beard was as white as snow, Ging nimmermehr herfür. never departed more. Sein Haupt wie Flachs dazu. all  axen was his poll, Er ist hin, er ist hin, he is gone, he is gone, Bei Sankt Niklas und Charitas! By Gis and by Saint Charity, Kein Trauern bringt Gewinn: and we cast away moan: Ein unverschämt Geschlecht! alack, and ‹ e for shame! Mit seiner Seele Ruh God ha’ mercy on his soul! Ein junger Mann tut’s wenn er kann, Young men will do’t, if they come to’t; Und mit allen Christenseelen! And of all Christian souls! Fürwahr, das ist nicht recht. by Cock they are to blame. Darum bet ich! Gott sei mit euch! I pray God. God be wi’ ye! Sie sprach: Eh Ihr gescherzt mit mir, Quoth she, before you tumbled me, Verspracht Ihr mich zu frein. you promis’d me to wed:

Ich bräch’s auch nicht beim Sonnenlicht, So would I ha’ done, by yonder sun, 22 | Malven Wärst du nicht kommen herein. an thou hadst not come to my bed. (Text: Betty Wehrli-Knobel)

Aus Rosen, Phlox, Zinien or, Over roses, phlox and zinnias 21 | ragen im Garten Malven empor, mallows tower in the garden, duftlos und ohne des Purpurs Glut, unperfumed and without the blaze of purple, Sie trugen ihn auf der Bahre bloß They bore him barefac’d on the bier; wie ein verweintes, blasses Gesicht like a tear-stained, pallid face Leider, ach leider, den Liebsten! hey non nonny, nonny, hey nonny: unter dem gold’nen himmlischen Licht. beneath the golden heavenly light. Manche Träne ‹ el in des Grabes Schoß – and in his grave reign’d many a tear; - Und dann verwehen leise, leise im Wind. And then gently, gently gone with the wind Fahr wohl, fahr wohl, meine Taube! you must sing, a-down a-down, zärtliche Blüten Sommers Gesind. are the sweet blossoms, summer’s kin. and you call him a-down-a. 46 47 23 | Allerseelen er schaudert nicht; die Glut umschlingt nor does it shudder; the glow catches (Text: Hermann von Gilm zu Rosenegg) das höchste Land, im Meere ringt the highest cli s, the sea wrestles die ferne Nacht, with the distant night, Stell auf den Tisch die duftenden Reseden, Place on the table the sweet mignonettes, Die letzten roten Astern trag herbei, the last red asters add to them, sie zaudert nicht; der Flut entspringt nor does it tarry; from the waters emerges Und laß uns wieder von der Liebe reden, and let us speak of love again, ein Sternchen, deine Seele trinkt a new-bathed star; your soul drinks Wie einst im Mai. as once in May. das ewige Licht. the everlasting light.

Gib mir die Hand, daß ich sie heimlich drücke Give me your hand, and let me press it secretly; Translation: Janet and Michael Berridge Und wenn man’s sieht, mir ist es einerlei, and if we’re seen, it’s all the same to me. Gib mir nur einen deiner süßen Blicke, Give me just one of your sweet glances, Wie einst im Mai. as once in May.

Es blüht und duftet heut auf jedem Grabe, There’s blossom and perfume today on every grave, Ein Tag im Jahr ist ja den Toten frei, one day a year is reserved for the dead. Komm an mein Herz, daß ich dich wieder habe, Come to my heart, let me have you back, Wie einst im Mai. as once in May.

24 | Am Ufer (Text: Richard Dehmel)

Die Welt verstummt, dein Blut erklingt; The world falls silent, only your blood rings out; in seinen hellen Abgrund sinkt into its bright chasm sinks der ferne Tag, the far-o day,

48 49 Viele liebe Personen sind an diesem Projekt beteiligt, die ich hier nicht vergessen möchte. Mein Dank gilt in erster Linie dem Pianisten Malcolm Martineau, der mir mit Enthusiasmus und Perfektion zur Seite stand. Felix Klieser für seine warmen (Alp) Horn-Töne, dem Bayerischen Rundfunk, insbesondere Falk Häfner und seinem Team, der hervorragenden Arbeit von Torsten Schreier, meinem lieben Gesangslehrer Heiner Hopfner, der Photographin Gisela Schenker, der Stylistin Jutta Schröder, der Visagistin Angelika Francis für die mehr als gelungenen Photos, Herrn Kandelbinder, der uns in sein Reich gelassen hat. Außerdem der Agentur Loews in München und den Designern und . Nicht zu vergessen meiner Familie, Freunden und meinen Agenten, die mit Rat und Tat unterstützend zur Seite stan- den. Für die bereits dritte erfolgreiche Zusammenarbeit danke ich dem gesamten Edel- Team, das es nicht immer leicht mit mir hat, ganz herzlich.

Recording: 28.09-1.10.2013, Studio 1 des BR München Executive Producer: Falk Häfner (BR) ∙ Bernd Kussin (Edel) Recording Producer, Editing, Mastering: Torsten Schreier Recording Engineer: Peter Urban Piano Technician: Christian Fischer Photos: Gisela Schenker · Russell Duncan (p. 13, 25) · Maike Helbig (p. 15, 27) Design: www.groothuis.de ൿ & Ꭿ 2014 Edel Germany GmbH www.edelclassics.de · facebook.com/berlinclassics · youtube.com/berlinclassics

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