Programmheft 14.10.2011
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Kammerkonzert »Ach Gott, vom Himmel sieh darein« Musik der Reformation und Gegenreformation Abschlusskonzert der Tagung »Musik in neuzeitlichen Konfessionskulturen« in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Volksliedarchiv Freiburg und dem Landeskirchlichen Archiv Stuttgart Freitag, 14. Oktober 2011, 20 Uhr Stadtkirche Stuttgart-Bad Cannstatt 333. KONZERT DER REIHE MUSIK AM 13. 2 Mit Ausnahme der Sonderkonzerte ist der Eintritt zu allen unseren Konzerten frei. Unser Prinzip »hohe Qualität – Eintritt frei« ist nur möglich, indem kirchliche Einrichtungen, zahlreiche Firmen und Institutionen, unsere Fördervereine und viele private Spender unsere musikalische Arbeit unterstützen. Wir danken allen Förderern und bitten unsere Konzertbesucher herzlich um eine Spende. Jeder Beitrag ist will- kommen. 3 Programm »Salve regina« »Ich will den Herren loben allezeit« für Tenor und Basso continuo Heinrich Schütz Claudio Monteverdi 1567-1643 Kleines geistliches Konzert für Tenor und B. c. SWV 306 * * »Ach Gott von Himmel sieh darein« (nach Psalm 12) »Es ist das Heil uns kommen her« Strophe 1+4: Martin Agricola 1486-1556 Strophe 1: Arnold von Bruck um 1490-1554 (Bearbeitung eines Chorsatzes) Bearbeitung eines Tenorsatzes 2+3 : Johann Hermann Schein 1586-1630 2-4+6: Johann Hermann Schein 7: Sixtus Dietrich um 1494-1548 »Ein feste Burg ist unser Gott« Bearbeitung eines Chorsatzes Martin Luther 1483-1546 »O unüberwindlicher Held, St. Michael« »Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort« (Würzburg 1621) Balthasar Resinarius 1486(?)-1544(?) Choralmotette »Wie schön leucht uns der Morgenstern« Philipp Nikolai 1556-1608 * Satz: Johann Hermann Schein »O süßer, o freundlicher, * o gütiger Herr Jesu Christe« Heinrich Schütz 1585-1672 »O quam pulchra es amica mea« Kleines geistliches Konzert für Tenor und B. c. für Tenor und B. c. SWV 285 Claudio Monteverdi * Choral für Violine und B. c. Andreas Weller Tenor William Brade 1560-1630 Annegret Siedel Violine Franziska Finckh Viola da Gamba »Alle Welt, was lebet und webet« Michael Freimuth Laute für Violine und B. c. Jörg-Hannes Hahn Orgel Peter Morhardt ?-1685 Dr. Meinrad Walter Moderation 4 Gesangstexte Die uns jetzt hat betroffen. Der alt’ böse Feind, [Salve Regina} Mit Ernst er’s jetzt meint, Sei gegrüßt, o Königin, Groß’ Macht und viel List Mutter der Barmherzigkeit; Sein’ grausam’ Rüstung ist, unser Leben, unsere Wonne Auf Erd’ ist nicht seinsgleichen. und unsere Hoffnung, sei gegrüßt! Zu dir rufen wir verbannte Kinder Evas; Mit unsrer Macht ist nichts getan, zu dir seufzen wir trauernd und weinend Wir sind gar bald verloren; in diesem Tal der Tränen. Es streit’ für uns der rechte Mann, Wohlan denn, unsere Fürsprecherin, Den Gott hat selbst erkoren. wende deine barmherzigen Augen uns zu Fragst du, wer der ist? und nach diesem Elend zeige uns Jesus, Er heißt Jesus Christ, die gebenedeite Frucht deines Leibes! Der Herr Zebaoth, O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria. Und ist kein andrer Gott, (zugeschrieben Hermann von Reichenau) Das Feld muss er behalten. Und wenn die Welt voll Teufel wär Ach Gott, vom Himmel sieh darein, Und wollt uns gar verschlingen, Und lass dich des erbarmen, So fürchten wir uns nicht so sehr, Wie wenig sind der Heilgen dein, Es soll uns doch gelingen. verführet sind die Armen, Der Fürst dieser Welt, Durch List der Ketzer immerdar, Wie sau’r er sich stellt, Der Glaub, der will verlöschen gar, Tut er uns doch nichts, In diesen unsern Landen. Das macht, er ist gericht’, Ein Wörtlein kann ihn fällen. Erstanden sind der Flegel viel, Ein jeder weiß es besser, Das Wort sie sollen lassen stahn Niemand dem andern weichen will, Und kein’n Dank dazu haben; sie treiben’s wie die B’sessn’n, Er ist bei uns wohl auf dem Plan Was die alt wahr Kirch gelehrt hat, Mit seinem Geist und Gaben. Das ist bei ihnen nur eitel Spott, Nehmen sie uns den Leib, Sie lassen sich nicht lenken. Gut, Ehr’, Kind und Weib: Lass fahren dahin, Sie lehren eitel falsche List, Sie haben’s kein’ Gewinn, Was Eigenwitz erfindet, Das Reich muss uns doch bleiben. Ihr Herz nicht eines Sinnes ist, (Martin Luther) in recht Wahrheit gegründet, Der predigt dies, der ander das, sie trennen’s Volk ohn alle Maß, Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort Der Klügst’ acht sich ein jeder. Und steur des Papsts und Türken Mord, Die Jesum Christum, deinen Sohn, Es wird das Volk aus dieser Lehr Stürzen wollen von seinem Thron! wie Sodom und Gomorrhen, Man acht kein Ehr noch Zucht nicht mehr, Beweis dein’ Macht, Herr Jesu Christ, Es ist eitel Schelt’n und Schnorren, Der du Herr aller Herren bist; Das Saufen und Fressen nimmt überhand, Beschirm’ dein’ arme Christenheit, Es wird nur all’s an Bauch gewandt, Dass sie dich lob’ in Ewigkeit! d’ Seel’ wird wohl vergessen. (Johann Leisentrit) Gott Heil’ger Geist, du Tröster wert, Gib dein’m Volk ein’rlei Sinn auf Erd’, Ein’ feste Burg ist unser Gott, Steh bei uns in der letzten Not, Ein gute Wehr und Waffen; G’leit uns ins Leben aus dem Tod! Er hilft uns frei aus aller Not, (Martin Luther) 5 O süßer, o freundlicher, Ich will den Herren loben allezeit, o gütiger Herr Jesu Christe, sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein, wie hoch hast du uns elende Menschen geliebet, Alleluja. wie teur hast du uns erlöset, Meine Seele soll sich rühmen des Herren, wie lieblich hast du uns getröstet, dass es die Elenden hören und sich freuen, wie herrlich hast du uns gemacht, Alleluja. wie gewaltig hast du uns erhoben, Preiset mit mir den Herren, mein Heiland, wie erfreuet sich mein Herz, und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen. mein Heiland, wenn ich daran gedenke, Alleluja. denn je mehr ich daran gedenke, Da ich den Herren suchte, anwortet er mir, je freundlicher du bist, je lieber ich dich habe. und er errettet mich aus aller meiner Furcht, Mein Erlöser, wie herrlich sind deine Wohltaten, Alleluja, und half mir aus allen meinen Nöten, die du uns erzeiget hast, Alleluja. wie groß ist die Herrlichkeit, (Psalm 34, 2-5. 7 mit eingefügtem »Alleluja«) die du uns bereitet hast. O, wie verlanget meiner Seelen nach dir, wie sehne ich mich mit aller Macht Es ist das Heil uns kommen her aus diesem Elende Von Gnad’ und lauter Güte, nach dem himmlischen Vaterland. Die Werke helfen nimmermehr, Mein Helfer, Sie mögen nicht behüten, du hast mir mein Herz genommen mit deiner Liebe, Der Glaub’ sieht Jesum Christum an dass ich mich ohne Unterlass nach dir sehne, Der hat g’nug für uns all’ getan, dass ich bald zu dir kommen Er ist der Mittler worden. und deine Herrlichkeit schauen sollte. (Autor unbekannt) Was Gott im G’setz geboten hat, Da man es nicht konnt’ halten, Erhub sich Zorn und große Not Alle Welt, was lebt und webet, Vor Gott so mannigfalten; was in Feld und Häusern ist, Vom Fleisch wollt’ nicht heraus der Geist, was nur Stimm und Zung erhebet, Vom G’setz erfordert allermeist, jauchzt Gott zu jeder Frist! Es war mit uns verloren. Dienet ihm, wer dienen kann, kommt mit Lust zu ihm heran! Es war ein falscher Wahn dabei, Gott hätt’ sein G’setz drum geben, Sprecht: Der Herr ist unser Meister, Als ob wir möchten selber frei er hat uns aus nichts gemacht, Nach seinem Willen leben; er hat unsre Leib und Geister So ist es nur ein Spiegel zart, an die lichte Welt gebracht; Der uns zeigt an die sünd’ge Art, wir sind seiner Allmacht Ruhm, In unserm Fleisch verborgen. seine Schaf und Eigentum. Nicht möglich war es, diese Art Gehet ein zu seinen Pforten, Aus eignen Kräften lassen. geht durch seines Vorhofs Gang, Wiewohl es oft versuchet ward, lobet ihn mit schönen Worten, Doch mehrt’ sich Sünd’ ohn Maßen; saget ihm Lob, Preis und Dank! Denn Gleißnerswerk Gott hoch verdammt, Denn der Herr ist jederzeit Und je dem Fleisch der Sünde Schand’ voller Gnad und Freundlichkeit. Allzeit war angeboren. Gott des Himmels und der Erde, Und wenn es nun erfüllet ist Vater Sohn und heilger Geist, Durch den, der es konnt’ halten, dass dein Ruhm bei uns groß werde, So lerne jetzt dein frommer Christ Beistand selbst und Hilf uns leist! Des Glaubens recht’ Gestalte. Gib uns Kräfte und Begier, Nicht mehr, denn: Lieber Herre mein, dich zu preisen für und für! Dein Tod wird mir das Leben sein, (Johann Franck) Du hast für mich bezahlet! 6 Daran ich keinen Zweifel trag’, Nach dir ist mir, Gratiosa coeli rosa, Dein Wort kann nicht betrügen. Krank und glimmet Nun sagst du, dass kein Mensch verzag’, Mein Herz, durch Liebe verwundet. Das wirst du nimmer lügen: Wer glaubt an mich und wird getauft, Von Gott kommt mir ein Freudenschein, Demselben ist der Himm’l erkauft, Wenn du mit deinen Äugelein Dass er nicht wird verloren. (Paul Speratus) Mich freundlich tust anblicken. O Herr Jesu, mein trautes Gut, Dein Wort, dein Geist, dein Leib und Blut O unüberwindlicher Held, Sankt Michael, Mich innerlich erquicken! komm uns zu Hilf, zieh mit zu Feld. Nimm mich freundlich Hilf uns hier kämpfen, In dein’ Arme, dass ich warme die Feinde dämpfen, Sankt Michael. Werd’ von Gnaden! Die Kirch dir anbefohlen ist, Sankt Michael, Auf dein Wort komm’ ich geladen. du unser Schutz- und Schirmherr bist. Von deiner Macht zu sagen weiß, Sankt Michael, Herr Gott Vater, mein starker Held, der höllisch Drach und sein Geschmeiß. Du hast mich ewig vor der Welt Den Drachen du ergriffen hast, Sankt Michael, In deinem Sohn geliebet. und unter deine Füß gefasst. Dein Sohn hat mich ihm selbst vertraut, Mit Luzifer hast du gekämpft, Sankt Michael, Er ist mein Schatz, ich bin sein’ Braut, Du hast sein Heer und Macht gedämpft. Sehr hoch in ihm erfreuet. O starker Held, groß ist dein Kraft, Sankt Michael, Eia, eia, Himmlisch Leben wird er geben ach komm mit deiner Ritterschaft.