Newsletter 05/13 DIGITAL EDITION Nr
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
ISSN 1610-2606 ISSN 1610-2606 newsletter 05/13 DIGITAL EDITION Nr. 328 - Mai 2013 Michael J. Fox Christopher Lloyd LASER HOTLINE - Inh. Dipl.-Ing. (FH) Wolfram Hannemann, MBKS - Talstr. 11 - 70825 K o r n t a l Fon: 0711-832188 - Fax: 0711-8380518 - E-Mail: [email protected] - Web: www.laserhotline.de Newsletter 05/13 (Nr. 328) Mai 2013 editorial THE BROKEN CIRCLE: Kino & Konzert im Schauburg Cinerama Theater, Karlsruhe Cast & Crew im Gespräch mit Wolfram Hannemann 5 JAHRE LEBEN: Baden-Württemberg-Premiere mit Cast & Crew Liebe Filmfreundinnen und WIDESCREEN WEEKEND: Filmfreunde! Wolfram Hannemann führt in „Hello, Dolly!“ ein Wann sind Sie das nächste Mal „online“? Es lohnt sich wieder einmal auf unseren Youtube-Kanal zu surfen. Dort gibt es nicht weniger als gleich vier Neuzugänge zu entdecken. Alles natürlich wie immer in Full HD. Wir freuen uns über jeden Klick und jedes „Like“. Also ran an die Tasten und viel Spaß dabei! Noch ein wichtiger Hinweis für alle, die sich schon auf das CinemaScope-Festival in der Karlsruher Schauburg gefreut haben: es findet leider vorerst nicht statt. Der Termin 01./0.2 Juni 2013 ist einer umfassenden Renovierung des Hauses zum Opfer gefallen. Einen Trost gibt es: aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Ihr LASER HOTLINE Team JÄGER DES AUGENBLICKS: Sportkletterer Stefan Glowacz und Holger Heuber im Gespräch mit SWR-Kinomann Herbert Spaich LASER HOTLINE Seite 2 Newsletter 05/13 (Nr. 328) Mai 2013 Star Trek Wars München hat mich wieder. Frisch aus der Schweiz zurück, lasse ich 15•-Kino-Tickets, zweisprachige Untertitel und nerventötende Filmpausen hinter mir. Als erstes ging es in meiner bayerischen Hei- matstadt auch nicht in den Biergarten oder auf den Marienplatz, sondern ins langjährige, heimi- sche Stammkino. Das sich einfach “Cinema” nennt, gegenüber vom NSU-Prozess in der Nymphenburgerstraße liegt und Filme in OV spielt. Für 5,50• tagsüber und nicht sehr viel mehr nächtens. So lobe ich mir das. Einer der ersten Filme, die ich mir in München an- sah, war Star Trek Into Darkness, das neueste Werk von J. J. Abrams. Ich bin von Kindesbeinen an ein Trekkie, kenne vor allem Next Generation auswändig, bin aber auch in den anderen Inkarnationen versiert. Wenn es je eine fiktionale Zivilisation gegeben hat, der ich angehören könn- te, Gene Roddenberrys Star Trek wäre meine Wahl. Der Ausflug ins Kino war Familiensache. Vater, Mutter und ich suchten uns eine 2D-Vorstellung heraus (dankbarerweise spielt das “Cinema” die- se abwechselnd mit 3D) und pilgerten in den kine- matographischen Tempel. Gute zwei Stunden lang folgten wir dem aktuellen Abenteuer der neuen al- ten Enterprise. Ich schmachtete von Uhura bis Kahn alle an, labte mich an der Schiffsarchitektur und genoss besonders den Wortwechsel zwi- schen Uhura und den Klingonen. nem Film hätte sie mir wohl an dieser Stelle vor die Schuhe gespuckt. Offensichtlich hatten wir Auf dem Heimweg fragte mein Vater in die Runde: zwar im selben Film gesessen, aber zwei ganz “Und, wie hat er euch gefallen?” Zeitgleich antwor- verschiedene Versionen gesehen. teten meine Mutter und ich: “Der war FÜRCHTER- LICH!” und “Der war GENIAL!” Wir sahen uns an. Meine Mutter, Historikerin, liberal, europäisch, Entsetzen auf beiden Seiten. “Wieso bitteschön sieht in dem Abrams-Werk einen Propagandafilm. fürchterlich?!” “Hast du denn keine Augen im Die grauen, strengen Uniformen, die Einheitlich- Kopf? Der war scheußlich, einfach nur igitt!” keit der Kleidung in der Zivilbevölkerung (meist schnaubte meine Mutter und unterstrich ihre Wor- ebenfalls grau), der martialische Ton, die gewalti- te mit einem entrüsteten Rachengeräusch. In ei- gen Kampfszenen und die stählernen Wolkenkrat- LASER HOTLINE Seite 3 Newsletter 05/13 (Nr. 328) Mai 2013 der Angst praktizieren und dies immer wieder fata- zer – meine Mutter fühlte sich stark an die Riefen- le Folgen hat, im Land wie auch außerhalb. Doch stahl-Ästhetik erinnert. Mir gefielen die langweili- ich sehe in Abrams Film nicht eine Billigung oder gen, grauen Uniformen auch nicht unbedingt, ich gar Propagierung dieser Angst und des Fest- sehe darin allerdings eher einen Kostümbildner, haltens an Waffen, die diese mit sich führt, son- der das “Darkness” im Titel etwas zu wörtlich um- dern einen Spiegel, den er seiner Kultur hochhält. gesetzt hat. Bei der Zivilbevölkerung, die wenig Star Trek Into Darkness ist eine Reaktion auf das einfallsreich gekleidet ist, sehe ich ein cleveres Leben mit der Paranoia und den unberechenbaren Zitat aus den Serien, in denen ebenfalls ganze Konsequenzen einer solchen. Wieso es in Into Völker ähnlich angezogen sind, ohne viel Indivi- Darkness keine Behinderten oder Minderheiten dualismus, weil einfach das Budget einer Folge gibt? Weil im Star-Trek-Universum Krankheiten dazu nie reichte. Gewaltige Kampfszenen sind mir weitgehend ausgemerzt wurden, der Zusammen- selten zuwider und was das Riefenstahl-Argument halt groß ist und die Minderheiten integriert wur- betrifft, so wage ich es doch, mich politisch un- den. Der aktuelle Film zeigt, viel mehr noch als korrekt sehr weit aus dem Fenster zu lehnen und der erste im Jahr 2009, ständig Aliens und Men- zu sagen: Ich hasse die Botschaft und den Zweck schen verschiedenster Art, Herkunft und Körper- von Riefenstahls Filmen, aber rein ästhetisch ge- baus, die alle im Dienste von Starfleet stehen. Die fallen sie mir. Wie sie mit Licht und Schatten um- Militarisierung, die Admiral Marcus anschiebt, ging, wie sie Bilder durchkomponierte und es empfinden die Offiziere als fremdartig und gefähr- schaffte, eine unausweichliche Stärke zu projizie- lich. Und so endet der Film auch, das kann man ren, das war große Kunst und extrem zielführend, ohne etwas zu verraten sagen, mit einem Happy auch wenn das Ziel ein schreckliches war. End, nämlich dem Aufbruch in neue Welten, als Doch die Interpretation meiner Mutter ist diese: Entdecker und nicht Eroberer. Dieses Ende war Die gezeigten Bilder spiegeln eine Gesellschaft meiner Mutter nicht genug, war der Film doch so wider, die ohne Waffengewalt und ständigem Auf- fehlerbehaftet, dass es ihr aufgesetzt und be- rüsten nicht leben kann. Eine Gesellschaft, die schwichtigend vorkam. zwar friedlich tut, aber auf keinen Fall militärische Macht abgeben wird. Und auch, dass alle gesund, Ich habe Star Trek Into Darkness geliebt. Meine schlank und schön sind, dass keine Minderheiten Mutter hat ihn gehasst. Letztendlich muss man auszumachen sind, das ist meiner Mutter zutiefst J.J. Abrams wohl beglückwünschen, dass er einen suspekt. Film kreiert hat, der so viel Eigeninterpretation er- möglicht, zum Nachdenken und Diskutieren anregt Ich sehe das anders. Ich sehe auch in Star Trek und nicht nur Fanfutter ist. Ich jedenfalls werde Into Darkness Gene Roddenberrys Vision, wenn Star Trek treu bleiben und mich der Meuterei ge- auch nicht ganz so poppig glänzend und bunt. gen Captain Abrams nicht anschließen. Ganz Denn im Film ist es eigentlich nur Admiral Marcus, egal, ob mich meine Mutter dann bezichtigt “vor der eine solch pathologische Angst vor Krieg und Liebe ganz blind” zu sein. Terrorismus hat, dass er seine Starfleet-Schwüre Anna Rudschies bricht und aufrüstet. Aber ein Einzelner ist nicht die Gesellschaft. Die Crew der Enterprise trifft weitaus moralischere Entscheidungen als er. Si- cher gibt es Parallelen zu dem, was die USA mo- Anna freut sich über Feedback: mentan durchmachen. Es ist klar, dass sie späte- [email protected] stens seit der letzten Bush-Regierung eine Kultur LASER HOTLINE Seite 4 Newsletter 05/13 (Nr. 328) Mai 2013 Wolfram Hannemanns Film-Blog Dienstag, 16. April 2013 spielenden Drama geht es um Wahrheit seinem Film HERZENSBRECHER so Die Geschichte in der Geschichte in und Fälschung und die Schritte, die ein manches Herz gebrochen hat. Dolan der Geschichte Schriftsteller bereit ist zu gehen, um geht bei seiner ultimativen Liebesge- In der ersten Pressevorführung der Erfolg zu haben. Mag sein, dass das schichte sogar so weit, dass diese in Woche ging es ums Schreiben und Ab- Drehbuch das eine oder andere Detail keiner Art und Weise an ein Geschlecht schreiben. der Handlung einfach unterschlägt, gebunden sein muss. Wenn Laurence aber es stört nicht weiter. Könnte es viel lieber Frau als Mann sein möchte, DER DIEB DER WORTE (1:1.85, DD nicht vielmehr darauf hindeuten, dass dann soll dies seine Liebe zu der rot- 5.1) alles (also auch die allererste Ebene) haarigen Fred keineswegs beeinträchti- OT: The Words einfach nur erfunden ist? Wirklich stö- gen. Auch wenn die ganze Umwelt ver- Verleih: Wild Bunch (Central) rend hingegen ist die musikalische Un- stört darauf reagiert, es ändert nichts Land/Jahr: USA 2011 termalung des Films. Die ist oft etwas an der Liebe zwischen den beiden Un- Regie: Brian Klugman, Lee Sternthal übertrieben und insgesamt einfach zu gleichen. Über einen Zeitraum von viel. Auch hier gilt der Leitspruch: we- zehn Jahren schildert Dolan das Auf Darsteller : Bradley Cooper, Zoe niger ist manchmal mehr. Insgesamt und Ab dieser ungewöhnlichen Bezie- Saldana, Jeremy Irons, Dennis Quaid, aber bietet DER DIEB DER WORTE hung, deren Tiefpunkte alleine durch Olivia Wilde passable Kinounterhaltung. eine intolerante Gesellschaft ausgelöst Kinostart: 23.05.2013 werden. Exzessive Bilder, pulsierende Mittwoch, 17. April 2013 Rhythmen und immer wieder Close Ups Ein erfolgreicher Romanautor liest aus Ein Mann wird zur Frau prägen den fast dreistündigen Film, der seinem neuen Buch, in dem es um einen Dass wahre Liebe nicht an ein Ge- gerne auch etwas kürzer hätte ausfallen erfolglosen Schriftsteller geht,