Phoenix Rising Spielzeit: 42:29 VÖ: 26.06.2020
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Band: Kenziner (FIN) Genre: Neo-Classical / Progressive / Power Metal Label: Pure Steel Records Album: Phoenix Rising Spielzeit: 42:29 VÖ: 26.06.2020 Neo-Classical Progressive Power Metal. Das ist schon mal eine ordentliche Ansage. Und wie fast immer, wenn mit Genrebezeichnungen um sich TRACKLIST geworfen wird, werde ich echt neugierig, ob auch drin ist, was draufsteht. 01. Eye Of Horus 02. Listen To The Devil Direkt zu Beginn wird bereits Vollgas gegeben. Alles ist sehr schnell und 03. Shadow Of The Moon vollgepackt mit Noten und Gesang. Erst "Shadow Of The Moon" verschafft 04. Tears Of Destiny die ersten Verschnaufspausen, wenn auch sehr kleine. Auch gibt es hier die 05. The Mirror ersten Anzeichen von Neo-Klassik in Form kürzerer Licks, die als Übergang 06. Osiris Rising zwischen zwei Passagen genutzt werden. 07. Curse Of The Pharaoh 08. To Hell And Back Kleiner Exkurs: Neo-Klassik 09. Phoenix Rising 10. The Miracle Der Begriff "Neo-Klassik" ist musikalisch zum Beispiel in Dark Wave, Electro und Metal vertreten und zeichnet sich in diesen Genres jeweils anders aus. In der Kunstmusik ist auch vom Neo-Klassizismus die Rede und hat auch dort wieder seine eigene Auslegung. Auf Metal bezogen, wird mit Neo-Klassik eine starke Orientierung an klassischer Musik verbunden. Das zeigt sich vor allem in sehr virtuosem Gitarrenspiel, das sehr an Melodien von Vivaldi oder LINEUP J.S.Bach erinnern kann. Prominente Vertreter dieser Richtung sind Ritchie Peter "Zinny" Zalesky - Vocals Blackmore, Yngwie Malmsteen oder Bands wie Rhapsody of Fire und Children Jarno Keskinen - Guitars of Bodom. (Sehr zu empfehlen: Auf YouTube mal nach Alexi Laihos Cover von Jupi Hjelt - Bass Ariel Perchuk - Keyboards Vivaldis Sommer suchen). Make Lievonen - Drums "Tears Of Destiny" traut sich im Vergleich zu den vorangegangenen Songs ein wesentlich verträumteres Flair zu bieten, gekennzeichnet durch ein sehr perliges Piano. "Osiris Rising" nimmt dann etwas mehr Tempo heraus, büßt dabei aber keineswegs an Aggressivität oder Elan ein. Auch mit "To Hell And Back" ist ein weiterer Song vorhanden, der ein wenig Abwechslung INFORMATIONEN reinbringt. Diesmal durch einen sehr stampfenden Rhythmus, der gerade im facebook.com/kenzinerofficial Kontrast zum Dauerfeuer der Drums in anderen Songs enorm guttut. Der www.jarnokeskinen.fi Titeltrack "Phoenix Rising" sorgt ein weiteres Mal für mehr Tempo, wenn Autor: Felix auch nicht derart schnell, wie die Songs zu Beginn des Albums. Rund wird das Album dann noch mit "The Miracle", einer ruhigen Ballade. Solche Balladen gehören ja beinahe zum guten Ton jeder Power Metal-Produktion, bilden hier aber auch einen angenehmen Kontrastpunkt zum bisherigen Album und damit einen gelungenen Ausklang. Der Gesang variiert immer wieder. Mal aggressiv, mal auch druckvoll und mit Background Vocals harmonierend. Dabei wird der Text immer klar artikuliert und wirkt sehr präsent. Die Drums setzen rhythmisch schwere Akzente. Das stört hier und da schon mal die Mühen, die in die Melodien und Harmonien gesteckt wurden. Metal Only e.V. Wolfgang Steiner Hohenstaufenstr. 56 D-73779 Deizisau [email protected] www.metal-only.de Betroffen sind nicht alle Songs oder Passagen, aber stellenweise zerknüppeln die Drums alles, was ihnen im Weg steht. Bezeichnend dafür steht "The Mirror", in dem die Keys beinahe vollständig durch Blast Beats erdrückt werden. Durch das Riffing der Gitarren lässt sich aufgrund der dominanten Drums kaum eine Rhythmik erfühlen. Sie zeichnen sich aber durch Virtuosität aus und können auch über die Soli hinaus, etwa in kleineren Licks, immer wieder glänzen. Der Bass sticht wenig heraus, aber die gesamte Musik hat eine Mächtigkeit, woran dieser nicht ganz unschuldig sein dürfte. Die Keys verleihen dem Ganzen noch mehr Fülle, gerade als Begleitinstrument und fallen besonders positiv auf, weil sie nicht über komplette Songlängen hinweg penetrant im Vordergrund stehen, sondern immer wieder subtil auftreten oder gänzlich schweigen. Fazit: In "Phönix Rising" steckt sehr viel angriffslustige Spielfreude drin. Jeder Song macht auf seine Art richtig Spaß. Auf Dauer heben sich viele Songs nur in Details vom Rest ab und so wird das Hörerlebnis doch immer wieder etwas monoton. Da schafft auch eine Ballade am Ende keine Abhilfe. Nichtsdestotrotz ist das sehr solider Power Metal. Elemente von Neo- Classical und Progressive Metal habe ich jetzt kaum bemerken können, was auch nicht weiter schlimm ist, aber doch manchem Fan die Erwartungshaltung an das Album vergällen könnte. Punkte: 7/10 Anspieltipp: Tears Of Destiny, Phoenix Rising Metal Only e.V. Wolfgang Steiner Hohenstaufenstr. 56 D-73779 Deizisau [email protected] www.metal-only.de .