14. Tolerantia Awards in Bern Verliehen
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
// Newsletter #32 // September / Oktober 2019 S. 2 Würdigung 14. TOLERANTIA AWARDS IN BERN VERLIEHEN S. 19 S. 23 S. 27 S. 34 Opferhilfe Justiz Im Regenbogenkiez Aufruf zum Mitmachen HASS FÄLLE FÜR DIE NACHTBÜRGER- AUFRÄUMEN IM IM NETZ STAATSANWALTSCHAFT MEISTER TIERGARTEN Foto: 05.10.19, Bern – In der Rathaushalle der Stadt Bern (v.l.n.r.): Aisling Twomey, Advocacy Officer des Rainbow Projects aus Nordirland, David Reichlin, Vorstandsmitglied von Pink Cross, Roman zösischen Preisträger des Tolerantia Awards 2019 Collective des Intersexes et Alliés, Jérémy Falédam, Co-Präsident von SOS homophobie, Christa Arnet, MANEO-Beiratsmitglied und Mitglied Heggli, Geschäftsführer von Pink Cross, Henry Hohmann, Preisträger des Schweizer Tolerantia Awards 2019, Sara Canning, Lebenspartnerin der ermordeten Lyra McKee, der nordirischen Preis- der MANEO-Jury, Liz Grant (OBE), Vertreterin von Open for Business, Preisträger aus Deutschland, Thorsten Manske, Vizepräsident von Hertha BSC und Mitglied der MANEO-Jury, Karl von Rohr, trägerin des Tolerantia Awards 2019, Bartosz Staszewski, polnischer Preisträger des Tolerantia Awards 2019, Yga Kostrzewa, Vorstandsmitglied von Lambda Warszawa, Urs Sager, für den fran- Vizepräsident der Deutschen Bank und für Open for Business, und Bastian Finke, Leiter von MANEO und Leiter der MANEO-Jury. Foto: © David Rosenthal 2 3 Foto: 05.10.19, Bern – In der Rathaushalle der Stadt Bern: Aisling Twomey, Advocacy Officer des Rain- bow Projects aus Nordirland, würdigt die Preisträge- rin Lyra McKee. Foto: © David Rosenthal ie europäischen TOLERANTIA AWARDS werden als Mit den seit 2006 jährlich vergebenen TOLERANTA AWARDS wer- Gemeinschaftspreis der Organisationen MANEO den Personen, Einrichtungen und Gruppen für herausragendes (Deutschland), SOS homophobie (Frankreich), Engagement geehrt. Ihr Engagement betont demokratische Lambda-Warszawa (Polen), The Rainbow Project Prinzipien wie Gleichberechtigung, Solidarität, gesellschaft- (Nordirland) und Pink Cross (Schweiz) vergeben. liche Vielfalt und Toleranz sowie Einsatz gegen Homophobie, DGeehrte wurden am 5. Oktober 2019 in der Rathaushalle von Rassismus, gegen jede Form von gruppenbezogener Menschen- Bern: ‚Open for Business‘, ein internationales Netzwerk von feindlichkeit im eigenen Land, in Europa und darüber hinaus. Unternehmen (Deutschland), ‚Collective des Intersexes et Al- liés (CIA)‘ (Frankreich), Bartosz Staszewski, LSBT+Aktivist Die auszeichnenden Organisationen gehören der ‚EUROPEAN und Filmemacher (Polen), Lyra McKee, Journalistin, (Nordir- ALLIANCE AGAINST HOMOPHOBIA (Berlin Alliance)‘ an, die von den land), und Henry Hohmann, Mitbegründer des ‚Transgender Organisationen aus Deutschland, Frankreich und Polen 2005 Network Switzerland‘ (TGNS) (Schweiz). in Berlin gegründet worden war und der sich 2014 ‚The Rain- bow Project‘ aus Nordirland und 2016 ‚Pink Cross‘ aus der Schweiz angeschlossen haben. Gemeinsam engagieren sich die Organisationen gegen Diskriminierung und vorurteilsmo- tivierte Gewalt, beraten und unterstützen Opfer homophober und trans*phober Gewalt und setzte sich für gesellschaftliche Aufklärung und demokratische Grundwerte, im eigenen Land und Europa ein. Grundlage des Bündnisses ist die gemeinsam unterzeichnete „Tolerancja-Erklärung“. Titelstory Jede Organisation wählt mit einer eigenen Jury eine*n Preis- FÜR HERAUSRAGENDES ENGAGEMENT träger*in aus dem eigenen Land. Der MANEO-Jury 2019 gehör- ten folgende Personen an: Christa Arnet, ehem. Mitarbeiterin in der Berliner Senatskanzlei, Pieke Biermann, Schriftstellerin DIE 14. EUROPÄISCHEN und Übersetzerin, Thorsten Manske, Vizepräsident von Hertha BSC, Martin Reichert, Autor und Journalist, Dr. Berndt Schmidt, Intendant des Friedrichstadt-Palastes, André Schmitz, Kultur- TOLERANTIA AWARDS staatssekretär Berlin a.D., Lala Süßkind, ehem. Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Seyran Ates¸, Rechtsanwältin und Frauenrechtlerin, Pascal Thibaut, Journalist, Norbert Thor- mann, Unternehmer, und Bastian Finke, Leiter von MANEO, Vorsitzender der Jury. 4 5 DIE PREISTRÄGER VON 2019 kzeptierende Haltungen gegenüber LSBTI* wirken sich Menschenrechte sind universal und nicht teilbar“, wie Fab- Geschlechtsidentität ist nicht nur eine Verletzung der universa- positiv auf ihre psychische Gesundheit und Entwicklung rice Houdart, der UN-Menschenrechtsbeauftragte, festhielt. len Menschenrechte, sondern wirkt sich langfristig nachteilig Aaus. Und psychische Gesundheit ist eine wesentliche Es geht also nicht nur um die Bekämpfung von Diskriminie- auf die Leistungen von Individuen, Unternehmen und Gesell- Voraussetzung für Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und so- rung am Arbeitsplatz, sondern auch um die Unterstützung von schaften aus. Bis 2020 möchte die Initiative fünfzig bis hundert zialer Teilhabe. Doch noch immer betrachten viele ein Outing Emanzipationsbestrebungen im öffentlichen Diskurs – sogar weitere WEF-Mitglieder als Mitstreiter gewinnen. am Arbeitsplatz als „Karrierefalle“ - also genau an jenem Ort, im Hinblick auf Gesetzesänderungen. So können Unterneh- an dem wir einen Großteil unseres Lebens verbringen. men eine Schlüsselrolle im Kampf gegen Diskriminierung und Gewürdigt wird das Engagement von OPEN FOR BUSINESS, eines Ausgrenzung von LSBTI* spielen. internationalen Netzwerkes, das sich den Kampf um Gleichbe- Um diese Situation zu verbessern und überhaupt mehr für rechtigung und gegen Diskriminierung zum Ziel gesetzt hat, LSBTI*-Inklusion gesellschaftlich zu erreichen, hat sich 2015, Seit ihrer Gründung hat die Initiative OPEN FOR BUSINESS mehrere und zwar durch Aufklärung und Information, durch Dialog vor dem Hintergrund weltweit zunehmender Gegenreaktionen bedeutende Studien veröffentlicht. So erschien 2018 ein Report und Impulssetzung, durch Forschung und Reports zur globa- auf die erreichte Gleichberechtigung von LSBTI*, die Initiative über Großstädte und LSBTI*, aus dem hervorging, dass „Städ- len Lage der LSBTI*. OPEN FOR BUSINESS steht weltweit für die OPEN FOR BUSINESS mit Hilfe der „Clinton Global Initiative“ ge- te, die LSBT+ aktiv einbeziehen, sich im globalen Wettbewerb Umsetzung der UN-„Standards of Conduct for Business“ ge- gründet. Neben global agierenden Unternehmen waren daran besser entwickeln.“ Das schaffe „innovative Ökosysteme“, gen LSBTI*-Diskriminierung, nicht nur in den Unternehmen auch namhafte LSBTI*-Organisationen wie die US-amerikani- die eine verstärkte Konzentration auf Fähigkeiten und Talente der angeschlossenen Mitglieder, sondern auch in anderen Foto: 05.10.19, Bern – In der Rathaushalle der Stadt Bern: Liz Grant (OBE), Vertreterin des Netzwerkes Open for Business, Preisträger des deutschen Tolerantia Awards 2019. Sie war sche ‚Human Rights Campaign‘ beteiligt. sowie eine bessere Lebensqualität ermöglichten. LSBTI*- in- gesellschaftlichen Bereichen, mit denen sie durch Wirtschafts- aus London angereist. Sie bedankte sich im Namen des Netzwerkes für die Auszeichnung. klusive Städte entwickelten sich eher zu global integrierten beziehungen verflochten sind. Wir würdigen diesen Zusam- Foto: © David Rosenthal OPEN FOR BUSINESS setzt sich ein für LSBTI*-Rechte: International Drehkreuzen für hochkarätige Unternehmen. menschluss und damit all die engagierten Menschen, die sich durch den Konsens der beteiligten Unternehmen, dass jede Po- – auch mit aktiver Unterstützung aus Deutschland – persönlich litik gegen die Gleichberechtigung von LSBTI* immer auch den 2019 erschienen ein Report über Taiwan, der sich für die Öff- einsetzen, um OPEN FOR BUSINESS zu einer einflussreichen Kraft Deutschland Interessen der Wirtschaft und der wirtschaftlichen Entwicklung nung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und LSBTI*- In- zu machen. Wie zum Beispiel Karl von Rohr, der stellevertre- OPEN FOR BUSINESS zuwider läuft. Regional durch die Aufklärungs- und Unterstüt- klusion einsetzte, und ein Report über Kenia und die Kosten tende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, der im April zungsarbeit der Firmen vor Ort. „Open, inclusive and diverse der Diskriminierung von LSBTI* für die Wirtschaft des Landes 2019 mit einer Gruppe von OPEN VOR BUSINESS-Mitgliedern im societies are better for business and better for economic growth“. – es waren 1,3 Milliarden Dollar Verlust pro Jahr. Vatikan für Gleichberechtigung von LSBT* eingetreten ist. Sie wollen ihren weltweiten Einfluss dafür einsetzen, dass die Rechte der LSBTI*-Communities nicht nur geachtet, sondern Ebenfalls 2019 folgte ein weiterer Report mit dem Titel „Channel Die deutschen TOLERANTIA AWARDS gingen bisher an: Volker auch ausgebaut werden. Dazu organisieren sie weltweite Tref- of Influence“, in dem es vor allem um Punkt 5 des UN-„Standard Beck, Mitglied des Deutschen Bundestages, Grüne, und Günter fen und finanzieren Studien, die Aufklärung und Argumenta- of Conduct for Business“ geht: Was können Unternehmen zur Dworek, Aktivist der Lesben und Schwulen Bewegung (2006); tionshilfen bieten. Unternehmen können zu Schlüsselfiguren öffentlichen Unterstützung tun? Er liefert insgesamt 27 kon- Die Gruppe “Menschenrechte und sexuelle Identität (MERSI)” im Kampf gegen Diskriminierung und Ausgrenzung werden, krete Vorschläge und Impulse für Firmen, wie sie sich in den von amnesty international (2007); Philipp Lahm, Kapitän der „Ich freue mich, dass Open for Business und damit die hin- etwa in Ländern, in denen LSBTI* der Verfolgung ausgesetzt Ländern, in denen sie tätig sind, für Inklusion stark machen deutschen Fußballnationalmannschaft, und Dr. Theo Zwanzi- ter ihr stehenden Koalition unterstützender Partner und sind, wie beispielsweise