7–9/12 · Juli–September 2012 www.tu-.de/newsportal RH ınternDie Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin Gläserne Geschöpfe Der Kampf der Krankheit und des Meeres Bibliotheken Kasse Ausstellung, Workshops, eine Glasprin- Wie Fachzeitschriftenverlage durch ihre Gewinnpo- Was leistet das deutsche Gesundheits- zessin und ein mobiles Museum zeigen litik den offenen Zugang zu Forschungsergebnissen system? Anworten soll das Gesund- die Faszination von Glas in Wissenschaft behindern und wie Wissenschaftler sich dagegen heitsökonomische Zentrum geben, das und Kunst wehren wollen. Ein Standpunkt von Martin Gröt- an der TU Berlin eröffnet wurde Seite 5 schel Seite 8 Seite 9

Inhalt Daumen drücken für Olympia Aktuell Belohnung für die „Ochsentour“ Die Exzellenz-Sprecher Mat- thias Drieß und John M. Sullivan ­erzählen: UniCat plant neuen Stu- diengang „Master of Catalysis“, die BMS ein Postdoc-Programm Seite 3

Lehre und Studium Annäherung an die Wirklichkeit Ein neues Automodell soll fun- dierte Erkenntnisse zu den ­Strömungsverhältnissen liefern. Experimente im Windkanal Seite 6

Vermischtes Lokomotivenkönig in Feuerland TU-Hochschulsport (2), TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl TU-Hochschulsport (2),

Start-up-Märchen der industriel- © len Frühzeit – der Aufstieg des © August Borsig in Berlin Seite 16 Für die TU-Studenten Linus Lichtschlag (l.) und Eric Knittel (r.) erfüllte sich am 4. Juli ein Traum: det hat und Alumnus ist, war in dieser Saison vom Pech verfolgt und hätte das Ticket nach Sie fahren zu den Olympischen Spielen nach London. Die beiden Ruderer wurden vom Deutschen beinahe verpasst. Wenige Stunden vor Ablauf der bereits verlängerten Frist qualifizierte er sich mit Olympia-Stützpunkt für das deutsche Olympiateam nominiert, nachdem sie in den letzten Rennen einem furiosen Lauf in seiner Spezial-Disziplin, dem 1500-Meter-Lauf, mit einer persönlichen Best- klar die Olympia-Norm erfüllt hatten. Der 23-jährige Maschinenbau-Student Linus Lichtschlag wird zeit von 3:33,64 Minuten, die nicht nur zwei Sekunden unter der Olympia-Norm liegt, sondern auch Wa lt er-Höllerer- mit seinem Partner Lars Hartig im leichten Doppelzweier antreten, mit dem er im vergangenen Jahr noch die schnellste deutsche Zeit seit 15 Jahren ist. Nun heißt es Daumen drücken für die Sportler, V o r l e su n g sowohl die Deutsche Meisterschaft gewonnen hatte als auch das Weltcup-Rennen in München. die vom Spitzensportbeauftragten der TU Berlin, Martin Kiesler, im Rahmen der Kooperationsver- Auch der 29-jährige TU-Verkehrswesen-Student Eric Knittel rudert bereits seit mehreren Jahren bei einbarung „Hochschule des Spitzensports“ betreut werden. Auch rund 28 weitere TU-Sportlerin- Poesie bleibt den Doppelzweier-Wettbewerben in der Weltspitze mit. In London wird er im Doppelzweier-Boot nen und -Sportler profitieren von dem Programm. Bereits seit mehr als fünf Jahren ist die TU Berlin mit seinem Partner Stephan Krüger antreten, mit dem er in diesem Jahr bereits zwei Weltcup-Siege hier Kooperationspartnerin, um die Vereinbarkeit von Spitzensport und Studium zu sichern. Damit ­wichtig erringen konnte sowie einen im Jahr 2011. Außerdem standen die beiden bereits 2009 bei der Welt- fördert sie die Duale Karriere von Sportlerinnen und Sportlern. Martin Kiesler wird den Verlauf der meisterschaft in Poznan auf dem Siegertreppchen. Extrem spannend hatte es Carsten Schlangen Olympischen Spiele verfolgen und auf den Webseiten des TU-Sports aktuell berichten. pp (Mitte) gemacht. Der Leichtathlet, der inzwischen sein Architektur-Studium an der TU Berlin been- å www.tu-sport.de/index.php?id=2572 Wechsel an der Spitze der Berlin Mathematical School Neue Lösungen TU-Professor John M. Sullivan trat sein Amt als neuer Sprecher an Akademischer Senat beschließt Forschungsschwerpunkte er Mathematik-Profes- versitäten vor. Erster Spre- Dsor John M. Sullivan cher der mathematischen echs neue Forschungsschwerpunkte, von der TU Berlin ist neu- Graduiertenschule war Ssogenannte „Key Application Are- er Sprecher der Berlin Ma- Professor Günter M. Zieg- as“, ersetzen nun die ehemaligen acht TU Berlin/Pressestelle/Jacek Ruta TU Berlin/Pressestelle/Jacek ©

© thematical School (BMS). ler. Es folgten Jürg Kramer Zukunftsfelder der TU Berlin. Das be- Joachim Sartorius (l.) und Norbert Miller ver- Er trat zum 1. Juli 2012 und Konrad Polthier. schloss der Akademische Senat (AS) der bindet eine langjährige Kollegialität im Lite- turnusmäßig die Nachfol- John M. Sullivan studierte TU Berlin in seiner ersten Juli-Sitzung. raturbetrieb ge von Prof. Dr. Konrad in Harvard und Cambridge, Sowohl das Strategiepapier des TU-Prä- Polthier von der FU Ber- bevor er in Princeton pro- sidenten Jörg Steinbach als auch die roßer Andrang herrschte bei der lin an. Die Versammlung movierte. Nach Stationen umfangreichen Ausarbeitungen der AS- Gdiesjährigen Walter-Höllerer-Vor- der BMS-Professorinnen in Minnesota, an der Uni- Arbeitsgruppe „TU 2020“ sowie die lesung, zu der die Gesellschaft von und -Professoren wählte versity of Illinois in Ur- Ergebnisse der Diskussionen mit den Freunden der TU Berlin e.V. eingela- Sullivan bereits am 20. Ap- bana-Champaign und am Fakultäten waren Grundlage des Be- den hatte. Den Festvortrag hielt der ril 2012 einstimmig zum Mathematical Sciences Re- schlusses. Gemeinsam wird jetzt an ei- Kay Herschelmann ©

langjährige Leiter der Berliner Fest- neuen Sprecher und wür- © search Institute, Berkeley, nem Zukunftskonzept „TU 2020“ gear- spiele, Dr. Joachim Sartorius. „Poe- digte die Arbeit seines Vor- Konrad Polthier (r.) gratuliert seinem Nachfolger John M. Sullivan ist er seit 2003 Professor beitet. mit dem der AS nun das Konzept sie im Sinkflug? Lyrisches Sprechen gängers. Prof. Dr. Konrad an der TU Berlin und Mit- verabschiedete. Die Verständigung dar- im audiovisuellen Zeitalter„ hieß sein Polthier bleibt neben Prof. Dr. Jürg Die Satzung der BMS sieht alle zwei glied des DFG-Forschungszentrums auf sei ein wichtiger Schritt, so TU-Prä- Thema zur aktuellen Frage, welche Be- Kramer von der HU Berlin einer der Jahre eine Rotation im Amt des Spre- MATHEON, wo er sich mit Geomet- sident Jörg Steinbach. Welche Themen- deutung poetische Genres heute noch stellvertretenden Sprecher der BMS. chers zwischen den beteiligten Uni- rie und Visualisierung beschäftigt. tui felder es sind, lesen Sie auf Seite 2. tui haben. Und wer konnte da besser in das literarische Thema einführen als Norbert Miller, einer der renommier- Rita Süssmuth würdigt Erfolge im Exzellenzwettbewerb testen Literaturwissenschaftler un- serer Zeit, TU-Professor und Wegbe- ls Vorsitzende des Kuratoriums So bekam die Universität mehrere höchsten eingestufte technische Uni- gleiter von Walter Höllerer, zu dessen Agratuliere ich der TU Berlin und wichtige Auszeichnungen. Sie setzte versität in Deutschland. Auch ist sie Gedenken die Veranstaltung jährlich allen beteiligten Wissenschaftlerinnen sich im Wettbewerb EXIST-Gründer- weiterhin „Partnerhochschule des stattfindet. Auch mit Joachim Sartorius und Wissenschaftlern zu den Erfolgen kultur des Bundeswirtschaftsministe- Spitzensports“. Wissenschaftlerinnen verbindet Miller eine langjährige Kol- in der Exzellenzinitiative. Die weitere riums durch, wurde mit dem „Total E- und Wissenschaftler warben 2011 die legialität. Gemeinsam geben sie heu- Förderung eines Clusters in der Che- Quality-Prädikat für die vorbildliche neue Rekordsumme von 155 Millio- te die von Höllerer gegründete Zeit- mie und einer Graduiertenschule in Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ nen Euro ein und erhielten interna- schrift „Sprache im technischen Zeit- der Mathematik sichert ihr nicht nur ausgezeichnet, erhielt kürzlich erneut tional renommierte Preise wie den alter“ heraus. tui fast 40 Millionen Euro Drittmittel in das Zertifikat „audit familiengerechte Leibniz-Preis oder ERC Grants des den nächsten fünf Jahren, sondern ist hochschule“. Europäischen Forschungsrats. Auch Referat für Presse und Information auch Gradmesser für die hohe wissen- Die Deutsche Forschungsgemein- die Internationalisierung sowie Leis- schaftliche Leistung und Reputation. schaft (DFG) bescheinigte der TU tungen in der Lehre und in der Ent- TUB-newsportal Diese Erfolge stehen beispielhaft für Berlin die höchste Stufe bei der Um- wicklung der Universität als öffent- die Weiterentwicklung der TU Berlin setzung der forschungsorientierten liche Plattform mit großen Veran- in den vergangenen zwei Jahren“, so Gleichstellungsstandards, im aktuel- staltungen machen die Technische Susanne Kern Neues aus Forschung und Lehre © Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestags- © len Hochschul-Ranking nach Gleich- Universität Berlin zum attraktiven www.pressestelle.tu-berlin.de/newsportal präsidentin a. D., die im TU-Kuratori- TU-Kuratoriumsvorsitzende und Bundestags- stellungsaspekten belegt sie den Wissensort mitten in der deutschen um den Vorsitz führt. präsidentin a. D. Rita Süssmuth zweiten Platz und ist damit die am Hauptstadt. tui Seite 2 Aktuell TU intern Nr. 7–9 · Juli–September 2012 TU Berlin gibt sich neue Forschungsschwerpunkte Erster Teil des neuen Zukunftskonzeptes vom Akademischen Senat einstimmig beschlossen

Mit dem einstimmigen Beschluss des bunden mit der Profilbildung in der Akademischen Senats vom 4. Juli Forschung, dem hohen Drittmittelauf- 2012 hat sich die TU Berlin neue For- kommen und der Fähigkeit für neue schungsschwerpunkte gegeben. Die Forschungsfelder ist die Berufungspo- sechs „Key Application Areas“ lösen litik. In den kommenden Jahren stehen damit die bisherigen acht Zukunfts- etwa 110 weitere Neuberufungen an, felder ab. bevor 2020 der nächste große Genera- tionswechsel einsetzen wird. Eine Be- Die neuen Schwerpunkte richten setzung aller zukünftig frei werdenden sich auf die zentrale Vision „Solu- Stellen auf dem Niveau W3 ist in An- tions for Societal Challenges“ aus. betracht der Haushaltssituation nicht Sie stützen sich dabei auf bestehen- möglich. Gleichzeitig müssen aber de Querschnittskompetenzen und ge- strategisch entscheidende Fachgebie- sellschaftliche Verantwortungsberei- te konkurrenzfähig ausgestattet wer- TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl © che der TU Berlin. Grundlage für die © den. Vor diesem Hintergrund kommt Neuausrichtung waren das Strategie- den verbleibenden mit W2 oder W3 papier des Präsidenten, das er im De- zu besetzenden Professuren eine be- zember 2011 zur Diskussion vorleg- Die zentrale Vision: Solutions for Societal Challenges sondere Bedeutung zu. Sie müssen das te, sowie die umfangreichen Ausarbei- strategische Gerüst für die langfristige tungen der Arbeitsgruppe „TU 2020“ Our Key Application Areas Ziel. Benötigt werden innovative und leistungsstarke Beiträge Entwicklung der Fakultäten und Ins- des Akademischen Senats. Sie folgte Sie sind charakteristisch für die TU Berlin als eine technische zur Erweiterung der menschlichen Wissens- und Kommunikati- titute bilden und erfordern daher be- einer Anregung des Kuratoriums der ­Universität und stellen forschungsstarke Kernthemen dar: onsmöglichkeiten. sondere Aufmerksamkeit bei Auswahl Universität, für die Kernaufgaben der und Besetzung. Um dieses Berufungs- Forschung und Lehre gegenwärtige Materials, Design and Manufacturing Human Health geschehen in den kommenden Jahren Die steigende Lebenserwartung ist eine der großen Herausfor- Schwerpunkte, zukünftiges Potenzial Dieses Kernthema umfasst materialwissenschaftliche Innovatio- sicherzustellen, wurde mit dem Haus- nen mit der ganzheitlich betrachteten Herstellung marktfähiger derungen an die Gesellschaft von morgen. Mit dem demogra- und die Verantwortung gegenüber der halt 2012 ein neues „Professuren-Er- Produkte hinsichtlich der Produktionssysteme und Entwicklungs- fischen Wandel verbinden sich neue Aufgaben für Menschen Gesellschaft zu einer gemeinsamen linien sowohl vertikal von der Idee bis zum fertigen Produkt als über 70, präventive Strategien zur Vermeidung altersbeding- neuerungs-Programm“ (PEP – III) ins Darstellung zusammenzuführen. „In auch horizontal über verschiedene Produkte von den Ressour- ter Erkrankungen, eine geschlechterspezifische Gesundheitsfor- Leben gerufen und so konzipiert, dass dem intensiven Diskussionsprozess cen bis zum Recycling. schung, die Notwendigkeit neuer Technologien in Diagnostik das Programm in den nächsten Haus- haben wir alle Fakultäten gehört“, und Therapie. Die Entwicklung erscheint nur beherrschbar, wenn halten verstetigt werden kann. Damit so Prof. Dr. Rolf Möhring, der die AG Cyber-Physical Systems es gelingt, gesund alt zu werden. Die TU Berlin sieht sich zu- steht ein Gesamtbudget von 3,75 Mil- „TU 2020“ leitet. Auch innerhalb der Cyber-Physical Systems sind Systeme, bei denen die physikalische nehmend als ein essenzieller Baustein in der Gesundheitsregion lionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Arbeitsgruppe wurde das Ergebnis ein- Welt mit der virtuellen Welt verschmilzt, und bilden ein hochaktuel- Berlin-Brandenburg. Mit den Fakultäten wird nun ein Ver- stimmig beschlossen. les Forschungsthema. Schon heute sind mehr als 95 Prozent der Mi- teilungsschlüssel erarbeitet, der das Our Competencies „Die Verständigung auf neue For- kroprozessoren eingebettet in Alltagsgegenständen und Geräten gesamte Berufungsgeschehen umfas- und über Sensoren sowie Aktoren mit der Außenwelt verbunden. Um die Key Application Areas gruppieren sich die wesentlichen schungsschwerpunkte ist ein erster, Kompetenzen, in denen die Universität stark ist und die als Quer- sen soll. sehr wichtiger Schritt, der unser Selbst- Energy Systems and Sustainable Resource schnittskompetenzen unentbehrlich für die TU als technische Auch die AG „TU 2020“ steht noch verständnis definiert. Der Beschluss ­Management Universität sind. Dies sind: vor weiteren Aufgaben. „Nachdem des Akademischen Senats geht jedoch Dieses Kernthema umfasst die Forschung der TU Berlin zur Ener- n Engineering wir geklärt haben: ‚Wo stehen wir?‘ noch viel weiter: Das Präsidium wird gietechnik, zu Aspekten der Energiewende, des Klimawandels, n Computer Science und ‚Wohin wollen wir?‘, müssen wir gebeten, unser ursprüngliches Strate- der Wasserversorgung und zum Umgang mit begrenzten Res- n Humanities nun die Leitfragen ‚Wie können die giepapier zu einem ‚Zukunftskonzept sourcen generell. n Planning and Management Ziele erreicht werden?‘ und ‚Welche TU 2020‘ fortzuschreiben und den Se- n Mathematics konkreten Maßnahmen sind erforder- natoren noch vor dem Jahreswechsel Infrastructure and Mobility n Natural Sciences lich?‘ beantworten“, erklärt Prof. Dr. vorzulegen“, so TU-Präsident Prof. Vor dem Hintergrund des Klimawandels, des demografischen Roland Lauster, Mitglied der AG. „Es Wandels und wirtschaftlicher Veränderungen befasst sich die- Our Responsibilities Dr.-Ing. Jörg Steinbach. „Gemeinsam geht uns um das Aufbrechen von star- ses Kernthema mit den Herausforderungen und Möglichkeiten, Hier werden die Verantwortung, die die TU Berlin als technische mit der AS-Kommission und mit ande- unsere zukünftige Infrastruktur und Mobilität zu gestalten. Ein Universität gegenüber der Gesellschaft hat, und die Herausfor- ren Strukturen, um kurzfristige Verän- ren Akteuren in der Universität, zu de- besonderer Fokus liegt darauf, die kulturelle, soziale, räumli- derungen, die diese an die Universität stellt, beschrieben: derungen, um ein Umdenken und um nen die Dekane gehören, werden wir che und wirtschaftliche Beweglichkeit von Individuen und Ge- n Beneficial Processes and Products Flexibilisierung innerhalb der Fakultä- diese Schritte nun angehen.“ sellschaft zu fördern und planerisch zu steuern. n Technological Innovation ten und fakultätsübergreifend. Wir wol- Der Akademische Senat stimmte auch n Knowlegde Management len als Basis für das inneruniversitäre über die finanzielle Ausgangslage für Knowledge and Communication Systems n Education and Creating New Job Areas Handeln Vertrauen, die Einhaltung von die zu erarbeitende „Berufungsstra- Dieses Kernthema hat die Erforschung und Weiterentwicklung n Competitive Qualification Verbindlichkeiten und die Übernahme tegie bis 2020 – Neuauflage eines von Wissens-, Informations- und Kommunikationssystemen für von konkreter Verantwortung. Kom- Weitere Informationen dazu unter: Professuren-Erneuerungs-Programms zukunftsfähige Gesellschaften unter den Bedingungen der dy- munikation und Vertrauen statt Kont- namisch fortschreitenden wissenschaftlich-technischen Welt zum åå www.tu-berlin.de/?id=121645 (PEP)“ einstimmig ab. Denn eng ver- rolle – das ist unser Ziel.“ stt „MuLF“ wird Transparenz von der Bewerbung bis zur Graduierung „innoCampus“ Mit dem „Student Lifecycle Management“ will die TU Berlin Verbesserungen für Lehre und Studium schaffen

euer Name, neues Programm: Seit Forschung, Berufung, Lehre und Ver- Das klingt umfassend. Wer wird diese Eine kritische Phase – voraussichtlich Ndem 1. Juli 2012 gibt es das uni- waltung der TU Berlin sollen grundle- Aufgaben umsetzen? Ende 2014 – sind die Datenmigrati- versitätsweit als „MuLF“ bekannte gend weiterentwickelt, optimiert und on vom einen in das andere System Zentrum für Multimedia in Lehre und modernisiert werden. Der Akademi- Projektteam, Verwaltung und Fakul- sowie Mitarbeiterschulungen. Das ist Forschung nicht mehr – es wird zum sche Senat gab zu einem Großpro- täten müssen Hand in Hand arbeiten. eine große Herausforderung, denn teils „innoCampus“. Seit seiner Gründung jekt schon grünes Licht: dem „Cam- Neben dem Vizepräsidenten für Lehre müssen ja während dieser Zeit die Sys- 2004 arbeitet „MuLF“ an der Einfüh- pus-Management“, das in zwei Hand- gehören dem Lenkungskreis ein Stu- teme parallel laufen. Für 2015 ist der rung von E-Learning an der TU Berlin, lungsfelder aufgeteilt ist: „Student diendekan, der Leiter des Studieren- sogenannte „Roll-out“ vorgesehen: entwickelte die Plattform ISIS, küm- Lifecycle Management“ (SLM) und denservice, der Leiter des „innoCam- Das neue System geht in Betrieb. merte sich um die Medienausstattung „Enterprise Resource Management“ Hans-Ulrich pus“ – früher Zentrum für Multimedia TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl © sowie um IT-gestützte Systeme für (ERM). Zwei Arbeitsgruppen sollen © Heiß in Lehre und Forschung MuLF – sowie Welche Kosten werden entstehen? Forschung und Lehre – das „Moses- Handlungsempfehlungen zur Verbes- ein Studierendenvertreter an. Im Pro- Konto“ und das neue Studierenden- serung des Studierendenservice sowie Wie soll das konkret aussehen? jektteam sind natürlich ist auch tubIT Zur Finanzierung der Projektmitar- portal „myDESK“ sind Beispiele. Viele zur Optimierung der Verwaltungsab- dabei, das IT-Service-Center der TU beiter haben wir entsprechende Mit- TU-Einrichtungen profitieren von indi- läufe erstellen und anschließend die Wir orientieren uns bei der Gestal- Berlin, der Personalrat und das Strate- tel im Haushalt bereitgestellt. Größe- viduellen Serviceleistungen, zum Bei- Umsetzung in die Wege leiten. Als Vi- tung an der Lebenswirklichkeit der gische Controlling, das bereits detail- re Anschaffungen, die sich langfristig spiel der TU-Sport oder das Berliner zepräsident für die Lehre leiten Sie die Studierenden. Sie sollen die Mög- lierte Vorarbeiten zur Einführung ei- amortisieren wird, sind die Software, Zentrum für Hochschullehre (BZHL). Arbeitsgruppe SLM. Was ist das kon- lichkeit bekommen, online oder per nes Qualitätsmanagementsystems ge- die wir einkaufen müssen, sowie die Darüber hinaus umfasst die drittmit- krete Ziel des „Student Lifecycle Ma- Smartphone auf ihre Daten zuzugrei- leistet hat, sowie aus den Fakultäten Schulungen der Mitarbeiterinnen und telstarke Einrichtung – unter anderem nagement“? fen, also ihre Credits zu prüfen, Mo- selbstverständlich die Referentinnen Mitarbeiter. Dazu können wir auch auf entwickelte „MuLF“ eine Ressour- dulbeschreibungen zu lesen, sich zu und Referenten für Studium und Leh- Mittel aus der Berliner Qualitätsoffen- cenoptimierung für die RWTH Aa- Das gesamte Projekt steht im Zeichen Veranstaltungen und Prüfungen anzu- re. Das Kernteam wird aus Mitarbei- sive für Lehre zurückgreifen. chen – die Juniorprofessur im Fachge- der Qualitätsverbesserung der Lehre. melden und ihre Prüfungsergebnisse tern von „innoCampus“ bestehen, de- biet „Neue Medien in Mathematik und Bislang haben die Studierenden sehr online einzusehen, Bescheinigungen ren hohe Kompetenz in der IT-Unter- Liegen schon Erfahrungen anderer Naturwissenschaften“. Nun wurde das viel mit der Verwaltung ihres Studi- auszudrucken und so weiter. Das soll stützung von Studium und Lehre wir Einrichtungen vor? Zentrum für fünf weitere Jahre als „in- ums zu tun: Bewerbung, Immatriku- schließlich zu einer weitgehend pa- hier einbinden. no-Campus“ unter der Leitung von lation, Prüfungsanmeldungen, Aner- pierlosen Prüfungsabwicklung füh- Viele Universitäten sind dabei, moder- Prof. Dr. Christian Thomsen bewilligt. kennung von Leistungen oder Stu- ren. Die Warteschlangen vor dem Was sind die nächsten Meilensteine? ne Campus-Management-Systeme ein- Damit ist ihm auch eine weitere Aufga- dienplanerstellung. Ein neuartiges Prüfungsamt werden verschwinden. zuführen. Mit denen, vor allem mit den be zugewachsen: Es stellt die fachliche ManagementSystem soll den gesam- Auch die Beschäftigten in der Studie- Bis Ende 2012 erstellen wir eine Pro- technischen Universitäten der TU9- und personelle Basis für das „Student ten studentischen „Lifecycle“ qua- rendenverwaltung, in den Fakultäten zesslandkarte, die zeigt, welche Ver- Gruppe, sind wir im Gespräch. Jede hat Lifecycle Management“-Projekt der si aus einem Guss bieten. Auf einer und Fachgebieten werden deutlich waltungsabläufe das Studium be- jedoch spezifische Anforderungen, so- TU Berlin (siehe nebenstehendes In- Oberfläche sollen die Studierenden entlastet werden. Der gesamte Ver- gleiten und ins System eingebunden dass man nichts „von der Stange“ kau- terview). Das „inno“ im neuen Namen alle sie direkt betreffenden Abläufe waltungsablauf von der Bewerbung werden müssen. Außerdem werden fen kann, sondern ein individuell an- steht für Innovation und ist Programm: koordinieren können, ohne sich damit bis zur Graduierung wird dadurch für geeignete Software-Anbieter identifi- passbares System benötigt. Die Angebote werden von E-Learning beschäftigen zu müssen, welche Stel- alle Beteiligten vereinfacht, handhab- ziert. Ab 2013 werden Konzepte für auch auf IT-gestützte Lösungen im Ver- le der Technischen Universität Berlin bar, effizient und auch transparenter die einzelnen Prozesse ausgearbeitet Vielen Dank! waltungsbereich ausgeweitet. pp dafür zuständig ist. gestaltet. und die Ausschreibung vorbereitet. Das Gespräch führte Patricia Pätzold TU intern Nr. 7–9 · Juli–September 2012 AKTUELL Seite 3 Belohnung für die harte Arbeit – die Exzellenz-Sprecher erzählen UniCat plant neuen Studiengang „Master of Catalysis“, die BMS ein Postdoc-Programm

niCat-Sprecher Prof. Dr. Matthias Drieß be- Aufgeregtheit, verspätete Verkündung und Pläne für die Zukunft – am 15. Juni 2012 gaben Sullivan berichtet weiter: „Natürlich haben wir Urichtet: „Die Bekanntgabe hatte sich über die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat bekannt, welche Projek- sofort eine kurze Mail an alle Studierenden und eine halbe Stunde verzögert; dadurch wurde die te aus der Exzellenzinitiative für weitere fünf Jahre gefördert werden. Der Exzellenzclus- Professoren geschickt, die nicht anwesend waren. Spannung noch größer, als sie ohnehin schon war. ter „Unifying Concepts in Catalysis“ (UniCat) und die Graduiertenschule „Berlin Mathema- Es war sehr schön, zu wissen, dass sich die ganze Wie auch das TU-Präsidium, habe ich durch eine tical School“ (BMS) wurden weiter bewilligt. Es war ein großer Moment, dem viel Arbeit Arbeit gelohnt hat. Die erste Klausurtagung des E-Mail der DFG von der Entscheidung erfahren. vorausging. Neue Aufgaben werden folgen. E intern befragte dazu die Sprecher Prof. Dr. Vorstands, auf der wir uns über das Konzept für Ich war überaus erleichtert und froh, nicht nur Matthias Drieß von UniCat und Prof. Dr. John M. Sullivan von der BMS. den Verlängerungsantrag Gedanken gemacht ha- für die TU Berlin, sondern für die Berliner Na- ben, fand bereits im Oktober 2010 statt, die Be- turwissenschaften insgesamt. Ich bin ins Haupt- gutachtung im Februar 2012. Der Fortsetzungs- gebäude geeilt, um mit den UniCat-Mitgliedern antrag hat uns also anderthalb Jahre beschäftigt. anzustoßen.“ Die Verlesung der Ergebnisse durch Die Pressekonferenz der DFG haben wir dann je- den Präsidenten hatte bereits begonnen, als der denfalls gar nicht mehr mitbekommen. Die sollte UniCat-Sprecher bei Prof. Dr.-Ing. Jörg Stein- über einen Livestream gezeigt werden, aber das bach telefonisch nach dem Raum fragte, bevor hatte nicht geklappt.“ Tatsächlich war der DFG- er mit den Kolleginnen und Kollegen von Uni- Server unter den zahlreichen Zugriffen zusam- Cat, BMS und dem Präsidium mit Sekt ansto- mengebrochen. Zwei Wochen später hat die BMS ßen konnte. „Am späten Nachmittag habe ich bei ihrem Sommerfest den erfolgreichen Antrag mich mit meiner Familie getroffen. Wir sind ge- und den Sprecherwechsel gefeiert: „Da waren meinsam mit Kollegen ausgegangen und haben wir auf dem TU-Campus EUREF und haben ganz gefeiert“, erzählt er weiter und resümiert: „Das normal erst ein Friday-Colloquium durchgeführt war ein ganz großer Tag. Wir haben am Verlän- und dann mit einem richtig schönen Grillfest auf gerungsantrag anderthalb Jahre gearbeitet. Das die nächsten fünf Jahre angestoßen. Dabei konn- war eine Ochsentour! Wir mussten ja nicht nur ten wir auch gleich den Wechsel der Sprecher- die Wissenschaft, sondern das Gesamtgefüge be- schaft von der FU Berlin zurück an die TU Ber- rücksichtigen.“ lin begießen.“ Zu seiner neuen Position bei der Und welches sind die nächsten Schritte? „Wir Graduiertenschule sagt der Mathematiker: „Von werden schnell die Bürokratie hinter uns lassen Anfang an, seit 2006, habe ich mich für die BMS und uns wieder zu 120 Prozent der Forschung engagiert, zunächst im Vorstand und anderen zuwenden. Dazu gehört eben auch, dass wir die Gremien und seit zwei Jahren als ,Co-Chair‘. besten Kräfte mobilisieren; auch auf Studieren- Turnusgemäß bin ich seit dem 1. Juli Sprecher TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl ©

denebene. Wir möchten zusammen mit den Stu- © der BMS. Damit habe ich noch größere Verant- dierenden Wege aufzeigen, um sie noch früher wortung dafür, dass die BMS auf ihren Erfol- auf diese spannende Exploration der Katalysefor- gen weiter aufbaut und dass sie ihre Ziele für schung mitnehmen die zweite Förder- zu können. Dafür schen Energieforschung und der Frage, wie wir rof. Dr. John M. Sullivan, der seit dem 1. Juli periode erreicht.“ werden wir einen nachhaltiger wirtschaften und mit Ressourcen Pder neue BMS-Sprecher ist, erzählt, wie es Und was steht jetzt neuen Studiengang, verantwortlich umgehen. Die Studierenden ha- ihm am Entscheidungstag ergangen ist: „Wir wa- auf der Agenda der den ,Master of Ca- ben mit der Katalyse ein außerordentlich mo- ren schon nach unserer Begutachtung im Februar BMS? „Die Studie- talysis‘, als ein neu- dernes Wissenschaftsfeld vor sich. Das spiegelt ganz zuversichtlich, dass es mit der zweiten För- renden haben zum es Format neben sich natürlich in der Ausbildung, in Lehrinhal- derperiode klappt. Wir wussten, dass wir mit der Glück meistens den Bachelor- und ten und in Praktika wider. UniCat hat sich zu BMS etwas Tolles aufgebaut haben, und glaub- Stipendien, die un- Master-Studiengän- einem internationalen Spitzenzentrum der Ka- ten, dies den Gutachtern gezeigt zu haben. Aber abhängig von der gen für Chemie ein- talyseforschung entwickelt. Und wenn man eine als es dann so weit war, dass die Entscheidungen neuen Finanzie- führen. Das ist ein Abschlussarbeit in diesem Bereich anfertigt, ist verkündet werden sollten, waren wir doch ganz rung die geplanten TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl TU Berlin/Pressestelle/Jacek Ruta TU Berlin/Pressestelle/Jacek © © © fächerübergreifen- das ein starkes Wiedererkennungsmerkmal und schön aufgeregt.“ Die DFG-Pressekonferenz, die drei Jahre lang lau- © Matthias Drieß der Studiengang, ich bin mir sicher, dass es sehr attraktive aka- um 15 Uhr beginnen sollte, und die entscheiden- fen. Ich hoffe, dass John M. Sullivan der an allen Insti- demische und unternehmerische Möglichkeiten de Nachricht der DFG ließen auf sich warten: „Es jetzt die Verträge tutionen in Berlin, die an UniCat beteiligt sind, bietet.“ Zum Standort in der Hauptstadt sagt wurde uns versprochen, dass die Sprecher der für das tolle BMS-Office-Team nicht nur verlän- studiert werden kann. Es ist zwar schwierig, das Professor Drieß: „Berlin braucht die Wirtschaft Projekte vorher per E-Mail benachrichtigt wer- gert, sondern auch verstetigt werden können – zu organisieren, aber ich bin sehr optimistisch, für neue Jobs, und Spitzenforschung zieht Un- den. Aber da kam einfach keine Mail. Wir drück- die BMS ist eine permanente Institution. Bevor dass wir ihn im nächsten Jahr anbieten können“, ternehmen an. Die Chemie-Absolventen müssen ten andauernd auf ,Aktualisieren‘, aber nichts! wir aber beginnen, die geplanten neuen Ele- sagt Drieß mit Blick in die Zukunft. dann nach dem Studium nicht mehr in den Sü- Die Schalen mit Nüssen, die für den Empfang mente der Graduiertenschule wie zum Beispiel Das wäre ein ganz großes Signal. Es zeigt, dass den ziehen. Ich fühle mich mit Berlin verbunden im Hauptgebäude vorgesehen waren, leerten ein Postdoc-Programm aufzubauen, müssen wir die Chemieausbildung in Berlin Spitzenniveau und bin froh, dass man der Stadt jetzt das geben wir noch vor der Verkündung, Nervennahrung den Bewilligungsbescheid abwarten. Eine kleine hat. Drieß macht deutlich, dass UniCat für die kann, was sie verdient. Die Leute können stolz eben … als dann um kurz vor halb vier endlich Kürzung wurde ja schon angekündigt. Wir müs- Studierenden und ganz Berlin neue Möglich- darauf sein, was Berlin in der Exzellenzinitiative die Nachricht übers Handy ankam, waren wir sen sehen, wie sich das auf unsere Vorhaben aus- keiten schafft: „Die Zukunft liegt in der chemi- erreicht hat.“ Jana Bialluch sehr erleichtert und haben uns riesig gefreut.“ wirkt.“ Jana Bialluch

m e i n U n g e n aus d e r u n i v e r s i tät Hausaufgaben in „TUB U+topia 2022“ Berlin gemacht Studienanfängerzahlen nd sie bewegt sich doch: In den schungels abzubauen; es sieht aber so wieder anderen Identität verwandelt, dualisierte Gespräche mit der univer- kontinuierlich erhöht Uvergangenen zehn Jahren wur- aus, als ob demnächst auch die TUB- es werden geheime Strategiepapiere sitären Spitze. So haben in „Physics den enorme Fortschritte erzielt, was „Rundschreiben“ ganz eingestellt veröffentlicht, andere vorschnell ver- and Society“ (2010) Autoren in einer und und Länder wollen über mög- die Zufriedenheit, Schaffensfreude werden können. Die LINF-Parameter abschiedet, und die Frage nach dem Studie zu universitären Kommunika- Bliche Konsequenzen der neuen Vo- und Kollegialität unserer Hochschul- wurden auf drei Kernparameter zu- Sinn des Ganzen ist zwischenzeitlich tionsstrukturen herausgefunden, dass rausberechnungen der Kultusminis- lehrerinnen und -lehrer betrifft, so sammengestrichen. Doch viel bleibt womöglich in Vergessenheit geraten? „individuals far apart in the organiza- terkonferenz zu den Studienanfän- das Ergebnis der extern vergebenen noch zu tun, zum Beispiel brauchen Über all dem ist es inzwischen Som- tion interact little with each other and gerzahlen beraten. Die Gemeinsame Evaluierung „How is it going, Prof?“. die Hochschullehrerinnen und -lehrer mer geworden und es wird Zeit, dass receive a disproportionate number of Wissenschaftskommission (GWK) Aus der alten Technischen Universität immer noch zu lange, um die neuen wir uns über ein messages from higher le- hat die Staatssekretärs-Arbeitsgrup- Berlin hat sich ein Campus der kol- 24-Stunden-Einstellungsvorgänge stu- paar Aspekte des vels in the administra- pe Hochschulpakt beauftragt, bis zum legialen Schaffensfreude entwickelt. dentischer Mitarbeiterinnen zu unter- universitären Le- tive hierarchy“. Sie fin- Herbst einen entsprechenden Bericht Viele Schritte trugen dazu in einem schreiben. Der vollständige Zusam- bens Gedanken „Motivation und Klima den diese Ergebnisse vorzulegen. Die Laufzeit des Hoch- Bottom-up-Erneuerungsprozess bei. menbruch der überbordenden Bolog- machen, die so tragen entscheidend zur wenig ermutigend? Wir schulpaktes bis 2020 wurde bekräftigt, Ein Coup war zum Beispiel mit den na-Bürokratie setzte nie da gewesene nicht in Gremien auch. Wenn die kleine der die hohen Studienanfängerzahlen Realisierbarkeit einer neuen Wissenschaftsfreiheits-Forma- Kreativität in Lehre und Studium frei: diskutiert wer- Vision eingangs Sie je- der letzten Jahre ermöglicht habe so ten „Wild Card“, „Per Handschlag“ sei es im Zuge des digital unterstützten den, die aber, so Vision bei.“ doch angesprochen hat, die GWK. Berlin habe nicht nur die und „Job-Tausch“ gelungen. Auch die weit engeren Kontakts zwischen Stu- wissen wir seit wenn Sie an der Verbes- Vorgaben des Hochschulpaktes ein- Jahresgespräche unserer Kolleginnen dierenden und Lehrenden, seien es Langem aus der serung des kollegialen gehalten, sondern weit übertroffen, und Kollegen mit Präsidium und De- etwa die „Lichthof-Toga“-Lectures, Organisationsfor- Austauschs an der TU so Wissenschaftssenatorin Sandra kanen kommen bestens an; selbst die ein absoluter Höhepunkt der akade- schung, einen entscheidenden Beitrag Berlin interessiert sind, um Forschung Scheeres. Die Hauptstadt sei damit in der Hochschullandschaft lange Zeit mischen Woche im Sommersemester zur Realisierbarkeit einer Vision leis- und Lehre Erfolg versprechend be- ihrer Verantwortung für den Ausbau verschwiegene Workaholic-Problema- 2022. Welcome back, Humboldt! ten: die Motivation und das Klima an treiben und stets neu erfinden zu kön- der Studienplätze nachgekommen. tik konnte sensibel aufgegriffen wer- Sie merken es schon, Sie sind einer der TU Berlin. Dabei braucht ab und nen – dann besuchen Sie uns auf un- Angesichts des doppelten Abiturjahr- den. Familienfreundliche Universität Fata Morgana aufgesessen – doch zu- zu auch die zahlenmäßige Randgrup- serer Website und bleiben Sie gleich gangs und vor allem angesichts des schließt nun auch unser Kollegium rück ins Hier und Heute! Die TU Ber- pe der Professorinnen und Professo- dort, diskutieren Sie mit und nehmen Bedarfs an hervorragend ausgebilde- selbst mit ein. Nicht zuletzt trat dieses lin denkt, spricht und schreibt derzeit ren Aufmerksamkeit und Pflege sowie Sie eine unserer nächsten Einladungen ten Expertinnen und Experten sei die offene, sachlich streitbare, engagierte so einiges darüber, wie sie im Jahr Raum für kollegialen Austausch, sei an, wenn Sie die Gegenwart und Zu- Anhebung der Kapazitäten absolut Kollegium selbst den Beweis an, dass 2020 als Lehr- und Forschungsinstitu- es uns also ausnahmsweise einmal er- kunft kollegial mitgestalten möchten! notwendig. Im Hochschulpakt 2020 nichts so sehr der Vergangenheit ange- tion dastehen möchte. Es werden Stra- laubt, auch darüber zu sprechen. Prof. Dr. Johann Köppel, hat sich das Land Berlin dazu ver- hört wie das seinerzeitige Strippenzie- tegien gehämmert, Pläne geschmiedet, In Zeiten der Spar-Mantras, der Verän- Prof. Dr. Angela Ittel, pflichtet, rund 19 500 Studienanfän- hen in Gremien und Fraktionen. Kommissionen gebildet, sattsam Spar- derungen in wissenschaftlichem Leben Prof. Dr. Ulrike Woggon, ger pro Jahr aufzunehmen. Berlin hat Zugegeben, noch nicht ganz er- modelle gebastelt, Corporate-Iden- und Kultur, werden Gespräche, Kon- Prof. Dr.-Ing. Oliver Brock in den letzten Jahren sogar die Studi- reicht wurde die Zielvorgabe, pro tity-Waben gezeichnet und nur Wo- takte für das Vorankommen unserer enanfängerzahlen kontinuierlich auf Jahr zehn Prozent des Verwaltungsd- chen später fröhlich in Ovale einer Alma Mater noch wichtiger als indivi- ååwww.tu-plus.org über 31 000 erhöht. tui Seite 4 Innenansichten TU intern Nr. 7–9 · Juli–September 2012

T U 9 G 100 Jahre Peter-Behrens-Halle, Gemeinsame eine Geschichte in Bildern … Strategien Die Ästhetik ie technische und naturwissen- Dschaftliche Forschung an unseren der Bewegung Universitäten braucht mehr Frauen, hier setzt das neu gegründete Netz- ach dem gemeinsamen Campus- werk „TU9G“ an. Anfang Juli schlos- Nfest von TU Berlin und UdK Ber- sen sich die Frauen- und Gleichstel- lin im vergangenen Jahr ist auch für lungsbeauftragten der führenden den kommenden Oktober wieder eine technischen Universitäten Deutsch- große gemeinsame Feier geplant. „Die lands bei einem Treffen an der TU Ästhetik der Bewegung“ soll das Mot- Berlin unter diesem Namen zusam- to am 23. Oktober 2012 nachmittags men. Das „G“ steht dabei für Gender heißen. Gastgeber sind die beiden Equality ebenso wie für Gleichstel- Uni-Präsidenten Prof. Dr.-Ing. Jörg lung. „Das Thema Gleichstellung er- TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl (2), TU Berlin TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl (2), Steinbach (TU Berlin) und Professor © lebte in den vergangenen fünf Jahren © Martin Rennert (UdK Berlin) sowie einen enormen Bedeutungszuwachs der Bezirksbürgermeister Reinhard an den Hochschulen“, sagt Dr. Andrea Naumann und Prof. Dr.-Ing. Henning Blumtritt, Zentrale Frauenbeauftrag- Meyer, Dekan der TU-Fakultät V Ver- te der TU Berlin, die gemeinsam mit kehrs- und Maschinensysteme, Leiter Dr. Uta Zybell von der TU Darmstadt des Fachgebiets Konstruktion von Ma- als Sprecherin der TU9G gewählt wur- schinensystemen und Hausherr der de. „Das Netzwerk will diese heute Halle an der Straße des 17. Juni 144. notwendige stärkere Profilierung von Gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Chris- gleichstellungspolitischen Themen an toph Gengnagel, dem Ersten Vizeprä- den TU9 unterstützen.“ Eine Haupt- sidenten der UdK Berlin, wird er in aufgabe der Gleichstellung an den die Thematik einführen. Exponate, TU9 ist die Gewinnung von weibli- eine Podiumsdiskussion und natürlich … heißt eine kleine Foto-Ausstellung, die in der traditionsreichen Halle am schutz stehenden Gebäude auf dem Gelände für ihre Produktion: große chem Nachwuchs vom Studienbeginn auch der gesellige Austausch mit Ver- TU-Standort TIB-Gelände im Wedding dauerhaft zu sehen ist. Sie gibt Ein- Elektromaschinen, Bahnmaterialien und Leuchten, Widerstände und Hoch- bis zur Professur, da Frauen in den na- köstigung sind darüber hinaus vorge- blicke in die Bau- und Umbaumaßnahmen der letzten 100 Jahre, informiert spannungsmaterialien sowie elektrische Haushaltsgeräte. Ende der 50er- turwissenschaftlich-technischen Fä- sehen. Nähere Informationen werden aber auch über die zukünftige Nutzung für Wissenschaft und Wirtschaft. Jahre arbeiteten am Humboldthain rund 6000 Menschen. Nach Krise und chern nach wie vor stark unterreprä- noch folgen. pp Peter Behrens, geboren 1868, interessierte sich für die Zusammenführung Schließung in den 70er- und 80er-Jahren kaufte das Land Berlin die „Fab- sentiert sind. Ziele der TU9G sind un- von Kunst und Technik. In seinem Büro arbeiteten so berühmte Architek- rikstadt“. Heute befinden sich in den alten Gebäuden der Technologie- und ter anderem die Implementierung der ten wie Ludwig Mies van der Rohe, Walter Gropius und Le Corbusier. 1907 Innovationspark Berlin (TIB), Fachgebiete der TU Berlin, die Deutsche Wel- Gleichstellung in die Strategie- und Neues für wurde er in den künstlerischen Beirat der Allgemeinen Elektricitäts-Ge- le TV, die Siemens-Nixdorf AG und die Bankgesellschaft Berlin AG. Haupt- Qualitätsentwicklung der Universitä- sellschaft (AEG) berufen, die kurz darauf mit dem Bau der Montagehalle nutzerin der großen umgebauten Halle ist seit Juli 2003 das TU-Institut für ten, die Steigerung der Frauenanteile Hochschullehrende für Großmaschinen und einer neuen Fabrik für Bahnmaterial begann. Das Bauingenieurwesen. Hier können unter anderem Großgeräte das Festig- auf allen Qualifizierungsstufen sowie Hallengebäude war 136,88 Meter lang (später 180 Meter) und 33 Meter keits- und Verformungsverhalten von Bauteilen im Maßstab 1:1 testen. Im in Führungspositionen, die Bildung icht nur die Studierenden, auch breit, insgesamt ähnlich groß wie ein Fußballfeld (rund 5500 Quadratme- Juli 2003 wurden in festlichem Rahmen die Schlüssel übergeben. Seitdem strategischer Allianzen zur Berufung Ndie Lehrenden sind manchmal Ler- ter), überdacht in 24 Metern Höhe. Das Foto unten links zeigt die Halle um heißt die Halle nach ihrem Erbauer „Peter-Behrens-Halle“. pp von Wissenschaftlerinnen sowie die nende. Im Berliner Zentrum für Hoch- 1912. Knapp 80 Jahre lang nutzte die AEG die seit 1986 unter Denkmal- ) [email protected] å www.tu-berlin.de/?id=5095 Vernetzung mit außeruniversitären schullehre (BZHL) können sie seit An- Wissenschaftsorganisationen. pp fang 2009 über den eigenen Tellerrand blicken, ihren Lehrstil überprüfen, Neues zur Hochschuldidaktik erfah- Tanz mit Mickey und Minnie ren, Anregungen von Kolleginnen und Kollegen aus anderen Hochschulen Auf der RoboCup German Open 2012 gaben die Roboter ihr Bestes aufnehmen und sich weiterqualifizie- ren. Das senatsfinanzierte BZHL, das it seinen selbst gebauten Robo- Ziel des RoboCup-Turniers ist es, die von allen 13 staatlichen Hochschulen Mtern und einem Disneyland-The- Forschung und interdisziplinäre Aus- des Landes Berlin getragen wird, ist aterstück eroberte das Schülerteam bildung in den Bereichen künstliche angesiedelt an der TU Berlin. Seit An- „KätheDance“, das die TU Berlin ver- Intelligenz und autonome mobile Sys- trat, bereits im April 2012 den vierten teme zu fördern. Platz in der Kategorie „RoboDance- Die erfolgreiche Schülergruppe „Kä- Primary“. Das Team qualifizierte sich theDance“ entstand im Rahmen des für die RoboCup-Weltmeisterschaft in Nachwuchsförderprogramms „GET- Mexiko im Juni 2012. IT“ an der TU Berlin, das Schülerin- TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl ©

Roboterliebhaber aus ganz Europa nen und Schülern einen Einblick in die © trafen aufeinander, um auf der Ro- Natur- und Ingenieurwissenschaften Die Roboter-AG des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums mit ihren selbstgebauten Theater-Robotern boCup German Open 2012 in Mag- ermöglicht. Im Rahmen des Förder- deburg ihre neuesten Entwicklungen programms geht das „GET-IT“-Team namite-Fußballmannschaft des DAI- nie an der Fußball-Simulation in 2-D vorzuführen. Beim größten Roboter- an Schulen und informiert die Schü- Labors der TU Berlin ihre NAO-Ro- gearbeitet, seit Ende 2011 haben wir turnier Europas wurden gleich zwei lerklassen vor Ort. In einer mehrwö- boter auf das Spielfeld. Jeweils vier nun NAO-Roboter und programmie- verschiedene Turniere ausgetragen: die chigen Arbeitsgemeinschaft am Käthe- NAO-Roboter, sogenannte humanoide ren diese zum Fußballspielen“, er- Deutsche „RoboCup Junior“-Meis- Kollwitz-Gymnasium in Berlin berei- Roboter, versuchten im Team Tore zu klärt Axel Heßler. Das Multi-Robot- privat ©

© terschaft für Schülerinnen und Schü- tete die Tutorin Olga Hahn mit ihrem erzielen. „Der RoboCup macht sehr System bietet eine hervorragende Leitet das BZHL: Madeleine Bernhardt ler sowie der Wettbewerb „RoboCup Team „KätheDance“ den Auftritt vor. viel Spaß. Hier können wir uns mit Anwendungsplattform für Lehre und Major Competition“ für Forscher- und Beim RoboCupJunior-Tanzwettbe- anderen austauschen und sehen, wie Forschung der künstlichen Intelligenz, fang dieses Jahres wird die Geschäfts- Wissenschaftlerteams aus allen euro- werb hatten sie die größten Gestal- der aktuelle Forschungsstand ist“, sagt Robotik und Software-Programmie- stelle von der Juristin und Psycholo- päischen Ländern. Die TU Berlin war tungsmöglichkeiten für die Konstrukti- der Leiter des DAInamite-Teams Axel rung. Am Fachgebiet „Agententech- gin Dr. Madeleine Bernhardt geleitet. beim Schüler- und beim Wissenschaft- on der Roboter und die Ausgestaltung Heßler und betont: „In der Arbeitsge- nologien in betrieblichen Anwendun- „Wenige Tätigkeiten bieten einen so lerwettbewerb vertreten, der Fußball- einer Aufführung. Sie bauten ihre ei- meinschaft können alle Interessierten gen und der Telekommunikation“ der umfassenden Einblick in die Struktu- roboter, Serviceroboter und Rettungs- genen Minnie- und Mickey-Mouse-Ro- mitmachen.“ DAInamite wurde 2004 Fakultät IV Informatik und Elektro- ren und die Organisation der verschie- roboter zeigte. Die Teams traten in den boter, schneiderten Kostüme und san- gegründet und umfasst alle Aktivitäten technik werden Seminare und Prak- denen Berliner Hochschulen“, sagt sie. drei Disziplinen Tanzen, Fußball und gen zu ihrem Theaterstück. des DAI-Labors rund um den Robo- tika in dem Bereich angeboten. Das hochschulübergreifende Angebot Rettungseinsatz gegeneinander an. Beim RoboCup-Fußball ließ die DAI- Cup. „Anfangs haben wir in erster Li- Özlem Beytas des Zentrums ist bei den Lehrenden bereits etabliert, doch es gibt auch ei- niges Neue: „Zunehmend beliebt bei Fitness als Beruf Professorinnen und Professoren sind Seit zwei Jahren bildet die TU Berlin auch Sport- und Fitnesskaufleute aus individuelle Coachings, ebenso die On-Demand-Maßnahmen und zahl- portlich sehen sie aus, die beiden durchaus von der in der Wirtschaft“, wirtschaft gehören ebenfalls zu ihrem reichen Workshops zu ,Schwierige Si- Sangehenden Sport- und Fitness- sagt Baldur Hartung. „Zum Beispiel Beschäftigungsfeld. Besonders gefällt tuationen in der Lehre meistern‘ oder kaufleute Sarah Jeworksi und Baldur haben wir keine Wochenend- und Fei- den beiden die Arbeit im Fitnessstudio ,Stimm-Kraft-Training für Lehrende‘.“ Hartung, die seit eineinhalb Jahren be- ertagsdienste wie die meisten aus un- der TU Berlin, wo sie ein Drittel der Madeleine Bernhardt, die in Köln und ziehungsweise seit sechs Monaten an serer Berufsschulklasse.“ Und seine Zeit ihrer betrieblichen Ausbildung ver- Berlin Psychologie sowie an der Pari- der Zentraleinrichtung Hochschulsport Kollegin Sarah Jeworski ergänzt: „Und bringen. „Dort betreuen wir die Teil- ser Sorbonne Jura studierte, hat eini- ausgebildet werden. Kein Wunder, ein es ist ein recht moderner Betrieb: Wir nehmer, übernehmen die Aufsicht, hel- ge Coaching-Erfahrung. Sie hat unter Faible für körperliche Betätigung müs- müssen keine Verträge mit Kunden fen bei Problemen mit der Buchung, er- anderem im Konfliktmanagement ge- sen sie schon für diesen Beruf mitbrin- machen – bei uns kann man sich on- stellen Einsatzpläne und wachen über arbeitet, zur Zeugen- und Beschuldig- gen. Schließlich müssen sie auch schon line anmelden.“ das Vorhandensein aller notwendigen privat ©

tenvernehmung, zu juristischer Ent- mal Geräte vorführen oder sportliche Wenn sie ihre dreijährige Ausbildung © Materialien“, erzählt Sarah. Und Bal- scheidungs- und Urteilsfindung, zu Anfänger einweisen. Aber vor allem beendet haben, werden sie durch ihre TU-Azubis Sarah Jeworski und Baldur Hartung dur weist auf einen besonderen Bonus Emotionsmanagement und auch eini- wollen sie Dienstleistungskaufleute vielfältigen betriebswirtschaftlichen, hin, auf den er sich schon ganz beson- ge Bücher und Artikel zu diesen The- werden. Sport- und Fitnesskaufmann organisatorischen und kundenorien- ckeln, Kunden zu betreuen und zu be- ders freut: Am Ende des dritten Ausbil- men veröffentlicht. Für das kommende oder -frau ist ein anerkannter Ausbil- tierten Tätigkeiten zu einem reibungs- raten, sowohl über Sportangebote als dungsjahres bekommen wir auch noch Wintersemester hat sie einige neue An- dungsberuf nach dem Berufsbildungs- losen Sportbetrieb in Fitness- und Ge- auch über gesundheitliche Aspekte von die Möglichkeit, die Fitnesstrainer-B- gebote im Gepäck. Näheres dazu auf gesetz. Seit zwei Jahren kann er auch sundheitsstudios oder Vereinen und Bewegung und Ernährung. Marketing- Lizenz zu erwerben. pp der BZHL-Website. pp an der TU Berlin erlernt werden. Verbänden beitragen können. Sie sol- und Veranstaltungsplanung und -durch- „Die Arbeit in einer öffentlichen Ein- len lernen, Konzepte für Sport- und an- führung sowie Rechnungswesen, Con- ååwww.tu-sport.de ååwww.bzhl.tu-berlin.de richtung unterscheidet sich schon dere Dienstleistungsangebote zu entwi- trolling oder Aufgaben in der Personal- ååwww.ab.tu-berlin.de TU intern Nr. 7–9 · Juli–September 2012 Wissenschaft und Kunst Seite 5 Gläserne Geschöpfe des Meeres Eine Ausstellung, Vorträge und Workshops präsentieren die Geschichte des Werkstoffs Glas in Wissenschaft und Kunst

Majestätisch gleitet sie durch die „Gläsernen Geschöpfe des Meeres“, Reinhold Burger und die erste Serien- Meere, ihre langen bläulich-violetten die Leopold und Rudolf Blaschka fertigung der Röntgenröhre, ebenfalls Fangfäden hinter sich herziehend. auf eine bis heute unnachahm- in Berlin, wird präsentiert, aber auch Wer ihr zu nahe kommt, den lähmt liche, faszinierende Weise zwi- moderne Wissenschaft: Prof. Dr. Ste- sie durch ihr tödliches Nesselgift: Die schen 1863 und 1890 in Dresden fan Eisebitt vom TU-Institut für Op- Portugiesische Galeere, eine Art Rie- hergestellt haben, kunstvoll in Szene tik und Atomare Physik klärt über die senqualle, vor der man besser Reiß- gesetzt von den Fotokünstlern Hans- optischen Eigenschaften von Glas auf, aus nimmt, wenn man sie im Meer Jürgen und Heidi Koch. Auch einige über Strahlung, Licht und die Unter- sichtet. Wer sie trotzdem einmal aus ebenfalls auf Glas gedruckte Fotos der suchung von Nanomaterialien per der Nähe betrachten will, sollte Mitte Pflanzenobjekte aus der gleichen meis- Röntgenstrahlen. Der Fotograf Tom September in die TU Berlin kommen. terlichen Hand (siehe Info-Kasten), Norberg verrät einige Tricks für strah- die sich heute in der Universität Har- lende Ergebnisse in der Glasfoto- Rund 50 dieser filigranen Meeres- und vard in den USA befinden, sind zu se- grafie, und es wird eine Samm- Weichtiere, realistisch und wissen- hen. „Glas in Wissenschaft und Kunst“ lung, auch historische Stücke Pelagia schaftlich korrekt durch geniale Glas- heißt die Ausstellung in den beiden an sind dabei, von Geissler-Röh- noctiluca bläserkunst nachgebildet, werden dort den historischen Lichthof der TU Ber- ren zur Untersuchung und De- zu sehen sein: Sechs der kostbaren lin angrenzenden Senatssälen, die den monstration von Gasentladungen Glastiere aus dem Berliner Naturkun- spektakulären Rahmen bildet für das erläutert. Schließlich spielt auch Ar- Blaschkas Kunst für demuseum sowie rund 40 großforma- Symposium mit Vorträgen und Work- beitssicherheit eine Rolle, beispiels- die Wissenschaft tige, auf einen glä- shops, mit dem der Verband Deutscher weise der Brandschutz in der Werkstatt sernen Untergrund Glasbläser e.V. (VDG) sein 40-jähriges oder der Umgang mit Chemikalien wie Im Jahre 1853 unternahm der Gold- gedruckte Fotos der Bestehen begeht. Flusssäure, worüber Mitarbeiterinnen schmied und Glasbläser Leopold „Wir möchten die Einladung der TU und Mitarbeiter des Sicherheitstechni- Blaschka aus gesundheitlichen Grün- Berlin, die uns diese repräsentativen schen Dienstes der TU Berlin sowie der den eine Seereise – und studierte Räume zur Verfügung stellt, dazu nut- Bis ins Betriebsarzt der Universität referieren. dabei Meerestiere, die Seeleute aus zen, öffentlich zu zeigen, wie vielfäl- ­Detail aus Weitere Wissenschaftler der TU Berlin dem Ozean fischten. Es war der Be- tig, wichtig und aktuell der Beruf des Glas nach- geben Einblick in ihre Wissenschaft in ginn einer heute weltberühmten Glasapparatebauers heute ist“, sagt gebildet: der umfangreichen Ausstellung: Die Sammlung von filigran und realis- Hans-Jürgen und Heidi Koch (2) Hans-Jürgen und Heidi Koch Norbert Zielinski, 1. stellvertreten- Tubularia © Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Michael tisch gearbeiteten Tieren und Pflan- © der Vorsitzender des VDG, Glas- indivia Kneissl vom Institut für Festkörper- zen aus Glas, deren Herstellungs- apparatebauer und Leiter der physik stellt die Entwicklung der so- techniken nach wie vor weitgehend Glastechnischen Werkstatt im genannten Gasphasen–Epitaxie in der unbekannt sind. In der böhmischen Institut für Physik der TU Ber- Halbleiterphysik vor, die Arbeitsgrup- Region, aus der Familie Blaschka lin. „Ebenso wollen wir auf die Be- pe Nichtlineare Optik und Laserphy- stammte, war das Arbeiten mit Glas deutung verweisen, die Glastechnik in Geschichte und sik von Prof. Dr. Ulrike Woggon und und Edelsteinen eine jahrhunderte- Wirtschaft und Wissenschaft hat. Des- Hightech Prof. Dr.-Ing. Joachim Eichler zeigt, alte Tradition. Leopold Blaschka hat- wegen gibt es neben den speziellen wie und warum Glas mit einer großen te in seinem Handwerksbetrieb bis- Fachbeiträgen auch zahlreiche Vor- Ausstellung: 15. 9. bis 3. 10. 2012, Aufdampfanlage beschichtet wird und lang den Lebensunterhalt mit Me- träge, die für die Öffentlichkeit inte- Mo–Fr, 10–18 Uhr was es mit den Laserstrahlen auf sich tall- und Edelsteinarbeiten sowie mit ressant und kostenlos sind. Besonders Eröffnung durch TU-Präsident Prof. hat. Laborglas aus der Chemie wird zu der Herstellung von Glasaugen ver- Dr.-Ing. Jörg Steinbach und die Lau-

Glasprinzessin Ines Steiner Fotostudio

© empfehlenswert für Interessierte sind sehen sein, die technische Glasbear- dient. Zusammen mit seinem Sohn an der Uni © auch die par- schaer Glasprinzessin Laura Hein: beitung und – als besonderer Lecker- Rudolf, der das Unternehmen bis 14. 9. 2012, 14.00 Uhr, TU-Hauptge- Ein Highlight und etwas fürs Auge allel im Licht- bissen – ein Space-Shuttle-Fenster der 1939 weiterführte, machte er sich bäude, Lichthof verspricht der Auftritt der Glasprin- hof stattfinden- US-Herstellerfirma Corning als Bei- bald an die Nachbildung von Mee- Workshops: 14. und 15. 9., 10.00 bis zessin Laura Hein aus dem thürin- den Workshops, spiel für Glasverwendung und -bear- restieren und Pflanzen aus farbigem 17.30 Uhr, Lichthof gischen Lauscha, die mit gläserner bei denen beitung in der Luft- und Raumfahrt. Glas. Sie benutzten winzige Werk- Vorträge: 14. 9. zwischen 9.45 Uhr Krone und filigran gefertigtem Glas- man Glasblä- Die Firma hat auch das sogenannte Go- zeuge zum Glätten und Ziselieren und 17.30 Uhr sowie 15. 9. von 9.00 zepter am 14. September um 14 Uhr ser bei der Ar- rilla-Glas erfunden, das mit den ersten und entwickelten geniale Techniken bis 12.00 Uhr. Orte: Hörsäle H 104 die Ausstellung „Glas in Wissenschaft beit beobach- iPhones 2007 auf den Markt kam. zur Farb- und Oberflächengestaltung (gegenüber Audimax), H 1058 (Kon- und Kunst“ im Lichthof der TU Berlin ten kann.“ Daneben präsentieren sich mit Stän- der Objekte. Mit ihren realistisch und rad-Mellerowicz-Saal) und H 1012 eröffnen wird. Die Lauschaer verste- Dazu gehören den und Vitrinen, sowohl im Lichthof perfekt hergestellten Objekten wur- (Horst-Wagon-Saal), TU-Hauptge- hen viel vom Kunstglasbläserhand- zum Beispiel als auch in den beiden Ausstellungssä- den die Blaschkas schließlich weltbe- bäude, Straße des 17. Juni 135, werk. Die Stadt ist nicht nur bekannt die Herstellung len, der historische Glasverarbeitungs- rühmt. Ihre Tiere und Pflanzen dien- 10623 Berlin für den handgefertigten Christ- von effektvol- standort Rathenow – er kann eben- ten als Anschauungsmaterial in Lehre Ausführliches Programm: baumschmuck, das lampengebla- len gläsernen falls auf eine 200-jährige Geschichte und Forschung in 70 Ländern rund åå www.vdg-ev.org sene Glas, Hüttenglas und die Ferti- Hohlgefäßen, zurückblicken und ist noch heute be- um den Globus. In Europa sind heu- åå www.physics.tu-berlin.de/home gung künstlicher (Menschen-)Augen von einer Rönt- kannt für seine optischen Geräte, inno- te nur noch rund 50 von den 2500 åå www.glasbruecke.de aus Glas, sie ist auch das Zuhause ei- genröhre, von vative Glaswerkstoffe für Brillen und zoologischen Exponaten vorhan- ner besonders schönen Symbolfigur gläsernen La- technisches Gerät –, das Museumsdorf den, etwa 30 davon im Berliner Na- Thüringens: der Lauschaer Glasprin- borartikeln, von Baruther Glashütte, ein Denkmal im turkundemuseum. Eine Sammlung zessin, die seit 1992 gekürt wird. kleinsten Glas- Werkstoff bis zum heutigen Hightech- Landkreis Teltow-Fläming/Branden- von 3000 Pflanzenobjekten besitzt Die 18-jährige Laura, die in der Lau- objekten oder Material vorgestellt, ebenso die Ver- burg, das sich mit der Technikgeschich- die Harvard-Universität in den USA. schaer Farbglashütte zur Einzelhan- die Mikroein- einigung von Wissenschaft und Kunst te des alten Glasmacher-Ortes beschäf- Um 1890 hatte die Universität die delskauffrau ausgebildet wird, über- schmelzung von in den Blaschka-Meerestieren, die Dr. tigt, sowie die „Glasbrücke Berlin – naturgetreuen gläsernen Pflanzen Glastieren, De- Sabine Hackethal vom Berliner Natur- Stiftung für europäische Glaskunst“. für ihr neues Botanisches Museum

nahm im November 2011 das Amt Norberg Tom © der 16. Glasprinzessin, das durchaus © koartikeln, aber kundemuseum erläutert: „Die Model- „Wir hoffen, dass wir mit diesem Pro- in Auftrag gegeben. Ein Förderver- verpflichtend ist: Rund 25 Veranstal- Der Schlangenkühler: auch medizi- le der Blaschkas versetzen Naturwis- gramm nicht nur die Wertschätzung ein kümmert sich heute um Restau- tungen jährlich schmückt die „Ho- Wärmetauscher für die nische Anwen- senschaftler bis heute in Erstaunen“, des Publikums für den faszinierenden rierung und Erhaltung des ehemali- heit“ deutschlandweit mit ihrer An- Anwendung im Labor dungen wie die sagt sie. „Sie sind morphologisch feh- Werkstoff Glas gewinnen“, so Norbert gen Wohn- und Werkstatthauses der wesenheit. pp Herstellung von lerfrei und halten wissenschaftlichen Zielinski, „sondern auch das in der Öf- Blaschkas in Hosterwitz/Dresden. ))[email protected] Glasaugenprothesen. In den Vorträ- Betrachtungen bis ins Detail stand.“ fentlichkeit wenig bekannte Berufsbild pp gen wird der Werkstoff Glas in seiner Geschichtliches, wie die Erfindung der des Glasapparatebauers präsentieren åå www.blaschka-haus.de ganzen Bandbreite vom historischen Thermosflasche durch den Berliner können.“ Patricia Pätzold

Ein Museum auf Achse – von der Alchemie zum Computermodell Der mobile Ausstellungsraum des Carl Bosch Museums Heidelberg zeigt an der TU Berlin einen „Historischen Streifzug durch das chemische Labor“

in komplettes Museum auf Produktionsstätten, hundert, das präsentieren weitere The- Edem Vorplatz der TU Berlin: beispielsweise zur meninseln, stand nicht mehr das Pro- Ab dem 6. August bis zum 4. Kräuterverarbeitung. bieren, sondern das wissenschaftliche November 2012 macht an der Hier wurden optima- Experiment als Erkenntnismittel mo- TU Berlin die Wanderausstel- le Verfahren zur Ge- derner Wissenschaft im Mittelpunkt lung des Carl Bosch Museums winnung der medi- der Laborarbeit. Sie erhielt zunehmend Heidelberg Station. 2005 konzi- zinisch nutzbaren wirtschaftliche Bedeutung bis hin zur piert, ist die Ausstellung seither Stoffe aus Pflanzen Gründung ganzer Chemiewerke. Last, „auf Achse“ durch den deutsch- und Tieren gesucht. not least ist eine Themeninsel dem sprachigen Raum, um Schülerin- Natürlich ist neben modernen, fast menschenleeren Labor nen und Schülern, Studierenden der Schreibstube des mit hochentwickelter Labortechnik Carl Bosch Museum Heidelberg (2) ©

und allen anderen Interessierten © theoretisierenden Al- gewidmet, während chemische Fanta- einen unterhaltsamen und lehr- Ein Museum auf Reisen: das mobile Haus wird ab August auf dem Vorplatz des TU-Hauptgebäudes Station machen chemisten mit Perga- sien zumeist am Computer entstehen. reichen Einblick in die wech- ment, Tintenfass und Patricia Pätzold selvolle Geschichte der chemischen schen Theorielabor der Zukunft. „Pro- und Metalle, Probierscherben zum Ab- Gänsekiel auch die geheimnisumwit- Forschung zu geben. Acht Themenin- bieren geht über Studieren“ war oft trennen der Edelmetalle vom Blei so- terte Alchemistenküche der Goldsu- Öffnungszeiten: 10–17 Uhr, Eintritt 2,– seln informieren über Traditionen in das Motto, wenn im Mittelalter Proben wie kleine Destillationskolben und cher und Porzellanerfinder zu sehen, Euro (erm. 1,– Euro). Schulklassen können der Chemieforschung und der Labor- für handwerkliche Verwendung herge- anderes – Utensilien eines solchen frü- die sich oft durch vergitterte Fenster, sich über das TU-Schulportal anmelden. entwicklung von der mittelalterlichen stellt wurden. Typische Arbeitsmittel hen Labors sind ebenso zu sehen wie verrußte Wände und eine offene Feuer- ååwww.tu-berlin.de/?id=120072 Probierkunst bis hin zum futuristi- waren Tiegel zum Schmelzen der Erze diejenigen weiterer mittelalterlicher stelle auszeichnete. Mit dem 19. Jahr- ååwww.museum.villa-bosch.de Seite 6 Lehre & Studium TU intern Nr. 7–9 · Juli–September 2012 Tag d e r O ff e n e n T ü r Annäherung an die Wirklichkeit TU-Campus EUREF stellt sich vor Ein neues Automodell soll fundierte Erkenntnisse zu den Strömungsverhältnissen liefern

er neue TU-Campus EUREF lädt Im großen Windkanal der TU Ber- Dam 19. Juli Studieninteressierte, lin steht an diesem 15. Juni 2012 ein Unternehmen, Fachverbände und Ar- kleines, weißes Auto aus Gips und beitgeber mit Begeisterung für Ener- Epoxydharz. 120 Zentimeter lang, gieeffizienz und Klimaschutz herzlich 45 Zentimeter breit und 40 Zentime- ein, das Master-Programm „Stadt und ter hoch, markiert es vielleicht den Energie“ und den neuen TU-Campus Beginn eines neuen Forschungszeit- EUREF am Gasometer in Schöneberg alters am Fachgebiet für Experimen- kennenzulernen. telle Strömungsmechanik. Das Professorenteam, Wissenschaftle- rinnen und Wissenschaftler stellen die Das Auto heißt „DrivAer“, und das Be- Lehrangebote und Praxisprojekte der sondere an ihm ist, dass es ein realis- drei Master-Studiengänge vor, und die tisches Modell eines Autos ist. „Bisher EUREF-Partnerunternehmen infor- forschten auch wir am sogenannten Ah- mieren über berufliche Perspektiven. med-Körper, um die außerordentlich Vor Ort wird auch die Studienberatung komplizierten Strömungen an einem Fragen zu Bewerbung, Zulassung, Fi- Auto zu entschlüsseln“, sagt Christoph nanzierung und Förderung beantwor- Strangfeld, wissenschaftlicher Mitar- ten. Darüber hinaus werden Führun- beiter in der Arbeitsgruppe Fahrzeug- gen über den EUREF-Campus – Mo- Aerodynamik am Fachgebiet von Pro- dellstadt der Zukunft – angeboten. Mit fessor Oliver Paschereit. „Aber dieses E-Mobilen, Segways und Energieeffizi- 1984 entwickelte Modell abstrahiert so enzhaus-Modellen zum Anfassen und stark von der Wirklichkeit – es hat zum TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl ©

Ausprobieren können Besucherinnen Beispiel keine Vorderhaube, keine Rä- © und Besucher das Reallabor „EUREF- der, keine Spiegel, keine gekrümmten Der Student Hanns-Joachim Schmidt (l.) und der wissenschaftliche Mitarbeiter Dirk Wieser montieren das neue Automodell „DrivAer“ für mehrere Campus“ erfahren. Flächen und Heckschrägen –, dass die Messreihen im Windkanal der TU Berlin. Das Modell wurde im Institut für Mathematik „ausgedruckt“ Die Veranstaltung ist kostenlos. Für gewonnenen Forschungsdaten nur be- das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt. dingt aussagekräftig sind. Und für die „DrivAer“ trotzdem. „Wir haben eini- Der „DrivAer“ wird in den nächsten anderen wollen wir Erkenntnisse ge- Ein persönliches Beratungsgespräch Autoindustrie selbst haben sie eigent- ge Erfahrung bei der 3-D-Digitalisie- Wochen im Windkanal immer wieder winnen, wie die Strömungen durch kann bei Bedarf vorab per E-Mail ver- lich keinen Wert.“ Mit „DrivAer“ soll rung und -Visualisierung sowie beim einer Windstärke von 150 Kilometern Konstruktionselemente im Auto ak- abredet werden. tui sich das ändern. 3-D-Druck – angefangen bei kompli- pro Stunde ausgesetzt. 64 Sensoren tiv beeinflusst werden können. Da- Entwickelt wurde „DrivAer“ in den zierten Strukturen, die mathematische in seinem Inneren messen Kräfte und für aber brauchen wir realistische Da- 19. Juli 2012 von 10 Uhr bis 13 Uhr Computern der TU München zusam- Zusammenhänge als reale Objekte ab- Drücke am Heck. Im Rahmen einer ten“, so Strangfeld. Denn letztend- EUREF-Campus, Torgauer Straße 12–15, men mit Audi und BMW. „DrivAer“ ist bilden, über Architektur- und Geomo- Diplomarbeit werden Hunderte von lich gehe es allein darum, Kraftstoff 10829 Berlin eine Art Hybrid aus den verschiedenen delle wie etwa die topografische und Daten gesammelt, ausgewertet und beziehungsweise Energie zu sparen, ))[email protected] Pkw-Modellen der beiden Autoherstel- geologische Darstellung bis hin mit jenen der TU München vergli- fügt Dirk Wieser hinzu, ebenfalls wis- ååwww.campus-euref.tu-berlin.de ler. Dass er nun als reales Objekt im zu Modellen menschlicher Organe aus chen. senschaftlicher Mitarbeiter in der Ar- Windkanal der TU Berlin steht, ist mög- computertomografischen Untersuchun- „Wir wollen mit den Messungen die beitsgruppe Fahrzeug-Aerodynamik. lich, weil am TU-Institut für Mathema- gen –, aber das Auto war bisher eines Strömungsphänomene am Auto bes- Gerade im beginnenden Zeitalter der tik ein 3-D-Labor existiert und die Wis- der aufwendigsten Projekte, für das wir ser verstehen, um zum einen den Wi- Elektromobilität ist dies entscheidend, Meldungen senschaftler dort über das Know-how einen 3-D-Druck erstellt haben“, er- derstandswert zu verkleinern, also die haben die E-Autos gegenwärtig doch Infos über Studiengänge per verfügen, aus den Computerdaten ein zählen Ben Jastram und Joachim Wein- Kraft jener Wirbel, die sich am Heck noch den Makel, mit einer Batteriela- QR-Codes für Smartphones reales Automodell dreidimensional aus- hold, beide wissenschaftliche Mitarbei- bilden und das Auto nach hinten zie- dung zu wenige Kilometer zurückle- zudrucken. Eine Herausforderung war ter im 3-D-Labor. hen und somit abbremsen. Und zum gen zu können. Sybille Nitsche /tui/ Junge Studieninteressierte informie- ren sich zunehmend online und mittels digitaler Medien. Die Allgemeine Studie- Der virtuelle rendenberatung der TU Berlin hat auf Spaß an kniffligen Aufgaben dieses Nutzerverhalten reagiert und ihre TU-Studierende beim Konstruktionswettbewerb „bonding Engineering Competition“ Klassenraum Informationen zu Bachelor- und Master- Studiengängen in Print und Web neu auf- m Juni kämpften in Duisburg und Es- nen innovative Wege bei der Personalre- ateinamerika ist der Kontinent mit einander abgestimmt. Die Webseiten bil- Isen elf studentische Gewinnerteams krutierung bieten“, sagt Florian Reinke Lden größten sozialen Ungleichhei- den künftig das Zentrum aller Informati- aus neun bundesweiten Vorrunden vom „bonding“-Team Berlin, der an der ten weltweit. Dies spiegelt sich auch onsstränge in diesem Bereich. Sie bieten um den Sieg in dem deutschlandwei- TU Berlin Wirtschaftsingenieurwesen in der Bildung wider. Insbesondere alle nötigen Erstinformationen, einen ten Konstruktionswettbewerb „bon- studiert. Beim Finale beispielsweise be- Schülerinnen und Schüler aus länd- kompakten inhaltlichen Einstieg in den ding Engineering Competition“ (bEC), kamen die Studierenden zusätzlich ein lichen Regionen, armen Haushalten, Studiengang, vertiefende Links zu An- an dem knapp 300 Studierende teil- umfangreiches Rahmenprogramm ge- Angehörige von Minderheiten et ce- sprechpartnern und Informationen der nahmen. Auch ein Team der TU Berlin boten, unter anderem die Besichtigung tera schaffen den Zugang zu mathe- Fakultät sowie Kontaktdaten und Bera- war dabei. Organisiert hatte den Wett- des Stahlwerkes und des Ruhrmuseums. matischen und naturwissenschaftli- tungszeiten der Allgemeinen Studien- bewerb, der am 8. Mai in Berlin ge- Bereits in Berlin hatte es nach der Sie- chen Studiengängen nicht. beratung. Die Informationshefte werden startet war, die studentische Initiative gerehrung in persönlicher Atmosphäre Am Institut für Mathematik der TU künftig digital einlesbare Cover tragen so- „bonding“ mit Mitgliedern aus Dres- einen intensiven Austausch mit Thysse- Berlin startete unter Leitung von wie einen per Smartphone abfotografier- den, Mannheim, Jena und Berlin. nKrupp, der Deutschen Bahn und der Prof. Dr. Hartmut Schwandt An- baren QR-Code, wodurch ein direkter Zu- Die konstruktive Aufgabe der ersten AutoVision GmbH gegeben. fang des Jahres das Projekt „CLA- gang zur entsprechenden Webseite des Runde: der Bau eines Leuchtturms aus „Wir sind zwar nicht unter die Top VEMAT“, das hier ansetzt. Zusam- V. Studiengangs hergestellt wird. Für künf- begrenzten Materialien und mit be- Drei gekommen, aber unser Ver- men mit fünf weiteren Partneruniver- tige Messeauftritte liegen zwei attraktive stimmten Grundfunktionen wie einer einszweck ist es vor allem, Kontakte sitäten in Ecuador, Chile, Kolumbien, bonding e. ©

und zielgruppengerecht gestaltete Bro- Mindesthöhe oder Blinkeffekt. Unter- © zwischen Studierenden und Unterneh- Kuba und den Niederlanden zielt das schüren – eine zur Vorstellung der Ba- stützt wurde die Veranstaltung in Ber- Konstruktionsaufgabe: blinkender Leuchtturm men herzustellen“, sagt Florian Rein- Projekt auf die Verbesserung des Zu- chelor-, eine für die Master-Studiengän- lin von TU-Professor Dr.-Ing. Dietmar ke. „Interessierte und engagierte Kom- gangs zu mathematischen und natur- ge – bereit. Auch diese verweisen auf die Göhlich, Leiter des Fachgebiets „Me- klärt der Jury-Vorsitzende Dietmar militoninnen und Kommilitonen sind wissenschaftlichen Studiengängen in entsprechenden Webseiten. thoden der Produktentwicklung und Göhlich. Das mehrtägige Bundesfina- deshalb immer zur Mitarbeit eingela- den lateinamerikanischen Partnerlän- Mechatronik“, Fakultät V Verkehrs- le fand Mitte Juni bei ThyssenKrupp in den und können uns in unserem Büro dern sowie auf die Stärkung des uni- Buchreihe Hochschuldidaktik und Maschinensysteme. „Die Veran- Essen und Duisburg statt, wo der Bau auf dem TU-Campus kontaktieren. Im versitären Austauschs. Gefördert wird wird fortgesetzt staltung vermittelt auf wunderbare einer Transport- und Trennvorrichtung August geht es dafür zum Europafina- „CLAVEMAT“ mit 900 000 Euro von Weise Spaß am Lösen einer kniffli- die komplexe Aufgabe bildete. le nach Zagreb, finanziert von unserer der Europäischen Kommission im /tui/ Mit einem Buch über innovati- gen technischen Aufgabe. Kreativität, 13 Unternehmen hatten die Studieren- Partnerorganisation BEST!“ tui Rahmen des ALFA-Programms. Die- ve Lehrformen wird im August 2012 technisches Verständnis und vor allem den als Unterstützer des diesjährigen ses hat die Verbesserung der Hoch- die erfolgreiche Buchreihe „Crashkurs auch gute Teamarbeit sind die Schlüs- Wettbewerbs gewonnen. „Sie profitie- (030) 3 15 06 84-0 schulausbildung in Lateinamerika Hochschuldidaktik“ aus dem Weiterbil- %% sel zum Erfolg für Studierende“, er- ren von solchen Veranstaltungen, die ih- ååwww.bonding.de/berlin zum Ziel. Als Erstes wird ein „Virtuel- dungsprogramm des wissenschaftlichen les Klassenzimmer“, eine E-Learning- Personals der TU Berlin fortgesetzt. Für Plattform für Schülerinnen und Schü- projektorientierte Weiterbildung gibt es ler sowie das Lehrpersonal, eingerich- einen großen Bedarf, denn für Lehrende tet. Es soll die Mathematikausbildung ist ein Projekt mit vielen Planungsunsi- Ein starker Bolide verlässt den Stall an den Schulen verbessern. Außerdem cherheiten verbunden, die es in den Griff Zum siebenten Mal hieß es Ende Juni für mo- wird mit einem Online-Mathematik- zu bekommen gilt. In diesem Buch wird torsportbegeisterte TU-Studierende: „Roll- Brückenkurs der Übergang von der das Weiterbildungsmodul „Projektarbeit out“. Der neue Rennbolide FT2012 des Formu- Schule zur Universität erleichtert. Um in der Lehre“ der TU Berlin beschrieben: la-Student-Teams der TU Berlin stellte an re- Studierende in den ersten Semestern Theorie, Hinweise zu Didaktik und Be- nommiertem Ort, in der Classic Remise Berlin, zu unterstützen und Studienabbrüche wertung sowie Überlegungen zum di- den neu konzeptionierten, mit 450-Kubikzenti- zu verhindern, werden darüber hinaus daktischen Konzept werden ausführlich meter-Einzylindermotor ausgestatteten Flitzer an den beteiligten Universitäten Fach- dargelegt. Daneben stellt die Autorin vie- vor, der damit viel leichter ist als seine Vier- mentorien in Mathematik angeboten. le praktische Lehrmaterialien sowie eini- zylinder-Vorgänger. Die Studierenden dankten Das mit E-Learning und Mentoring er- ge Projekte exemplarisch vor. vielen Unterstützern aus der Wirtschaft sowie fahrene Institut für Mathematik koor- Monika Rummler (Hrsg.), Innovative Lehr- TU-Professor Volker Schindler, der das Team be- diniert das Projekt zusammen mit der formen: Projektarbeit in der Hochschule. rät. Nun bereiten sie sich auf den Hockenheim- Escuela Politécnica Nacional in Quito Projektbasiertes und problemorientiertes Ring im August vor sowie auf das Rennen „For- (Ecuador). tui Lehren und Lernen, Beltz-Verlag, Weinheim mula SAE Italy“ im September. pp FaSTTUBe

2012, ISBN 978-3-407-36521-7 ©

å www.fasttube.de © ))[email protected] TU intern Nr. 7–9 · Juli–September 2012 Lehre & Studium Seite 7

Sicherheit für Doppel-Master Verbraucher Technik ohne Geschlechtergrenzen aus Schanghai er Ausbildung von Expertinnen Studienprogramm zu Genderaspekten in Natur- und Ingenieurwissenschaften Tongji-Tag an der TU Berlin Dund Experten der Lebensmittel- chemie, die für Verbraucherschutz und Frau Bath, wieso beschäfti- ein Forschungsprojekt, das aschinenbau und Konstruktions- Lebensmittelsicherheit in Berlin sor- gen Sie sich als Mathema- Forschungsergebnisse zur Mtechnik, Stadt- und Landschafts- gen, komme wachsende Bedeutung tikerin und Informatikerin Vergeschlechtlichung von planung, Wirtschaft, Management und zu, so Sabine Toepfer-Kataw, Berliner wissenschaftlich mit Ge- Technik und den Ingenieur- Logistik. Auf vielen Gebieten arbeitet Staatssekretärin für Verbraucherschutz schlechterfragen? wissenschaften systematisch die TU Berlin mit der Tongji-Univer- (im Foto links). Studierende hatten die zusammenträgt sowie the- sität in Schanghai in Forschung und Politikerin, die sich im Vorfeld beson- Schon im Studium galt die oretische und empirische Lehre zusammen. Seit 1995 sind bei- ders für eine zeitnahe Gestaltung des hoch angesehene Mathe- Forschungslücken in der ge- de Universitäten durch einen Koope- Praktikums und gegen die Reduzie- matik als männliches Fach. schlechterkritischen Technik- rationsvertrag partnerschaftlich ver- rung von Praktikumsplätzen im Lan- Ich fragte mich, wie das ge- gestaltung aufdeckt und ex- bunden. Am 6. Juli hatten TU-Mitglie- deslabor Berlin-Brandenburg einge- sellschaftliche Bild der Ma- emplarisch bearbeitet. der und Gäste beim „Tongji-Tag“ der thematik und die Unterre- TU Berlin Gelegenheit, sich bei Vorträ- präsentanz von Frauen mit Welche Ziele verfolgen Sie in gen und Workshops über die Inhalte den fachlichen Inhalten der Lehre? der gemeinsamen Arbeit mit den chi- und Methoden zusammen- nesischen Wissenschaftlerinnen und hängen. In der Informatik Die Studierenden sollen Wissenschaftlern auszutauschen und wurde demgegenüber nach Kompetenzen entwickeln, Kontakte zu knüpfen. In einer feier- den gesellschaftlichen Aus- Geschlechteraspekte in ihr lichen Zeremonie wurden unter ande- wirkungen von Informati- natur- oder ingenieurwissen- rem Doppel-Master-Urkunden an die onstechnologien gefragt. In schaftliches Fach zu integrie- Absolventen des Doppel-Master-Pro- meiner Dissertation arbei- ren. Dazu begleite ich sie zu- gramms „Urban Design“ verliehen. privat ©

© tete ich heraus, auf welche sammen mit den Fachbetreu- Auch der Präsident der Tongji, Prof. verschiedenen Weisen Soft- enden bei ihren Studien- und PEI Gang, Ph.D., sowie der langjäh- setzt hatte, zu einer Besichtigung des ware und IT vergeschlecht- Abschlussarbeiten. Histori- rige Generalsekretär des Deutschen privat ©

Instituts für Lebensmittelchemie ein- licht sein können und wel- © sche und gesellschaftstheore- Akademischen Austauschdienstes, Dr. geladen. Bei einem Rundgang infor- che Methoden der Tech- Corinna Bath ist seit April 2012 Gastprofessorin am Zent- tische Aspekte spielen dabei Christian Bode, waren gekommen. mierte der geschäftsführende Direk- nikgestaltung sich im Sinne rum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung ebenso eine Rolle wie Fra- Für sein langjähriges Engagement in tor Prof. Dr. Lothar Kroh (Foto rechts) eines „De-Gendering“ da- (ZIFG) der TU Berlin. Die Stelle wird für zwei Jahre aus dem gen nach wissenschaftlicher der Kooperation zwischen den bei- die Staatssekretärin über Forschungs- gegensetzen lassen. Berliner Programm für Chancengleichheit finanziert. Verantwortung und Ethik. den Universitäten erhielt Präsident schwerpunkte und experimentelle La- Es geht um geschlechterkri- PEI Gang die Große Ehrenmedail- borausbildung in der TU-Lebensmittel- Wie kann Technik „verge- tische Forschung und Gestal- le der TU Berlin. Außerdem wurden chemie. Die Forschung beschäftigt sich schlechtlicht“ sein? deraspekte berücksichtigen muss. Das tung. Seit März haben sich fast 50 Stu- in dankbarer Würdigung ihres Bei- unter anderem mit der thermischen gilt für alle Fächer. dierende angemeldet, darunter etwa trags zur nachhaltigen Entwicklung Farb- und Aromabildung in Lebensmit- Geschlechterwissenschaftliche Unter- die Hälfte männliche. Die Reflexion der freundschaftlichen Beziehungen teln, die in Kaffee, Kakao und Malz er- suchungen zeigen, dass Unterschiede Sollten mehr Frauen Ingenieurinnen über die eigenen Fachinhalte und ih- drei Silberne Ehrenmedaillen an wei- wünschte Ergebnisse zeitigen, bei der in der Nutzung von Technologien nicht werden, um eine bessere Technik zu ren Zusammenhang mit der Kategorie tere Mitglieder des Tongji-Präsidiums Zuckerherstellung aber negativ wirken. notwendig entlang der Geschlechter- entwickeln? Geschlecht wird offenbar von vielen sowie an den Vizedirektor des Chi- Daneben werden sekundäre Pflanzen- grenzen verlaufen. Es gibt weder „die“ als eine sinnvolle Ergänzung zu den nesisch-Deutschen Hochschulkollegs stoffe aus verschiedenen Pflanzen un- Frauen und „die“ Männer noch „weib- Geschlechtsstereotype Differenzen im Studieninhalten gesehen. Auch kön- (CDHK) verliehen. tersucht, zum Beispiel aus Broccoli, die liche“ und „männliche“ Nutzungswei- Ingenieurberuf lassen sich empirisch nen sie sich wissenschaftlich mit gän- über das Krebsrisiko senkende Eigen- sen. Viele dieser Studien empfehlen al- nicht nachweisen. Im Rahmen des TU- gigen Stereotypen auseinandersetzen, schaften verfügen, sowie Lebensmit- lerdings, die „Ich-Methodik“ zu über- Studienprogramms „Gender Studies die ihren Erfahrungen widersprechen, telinhaltsstoffe unter toxikologischen winden. Technikgestaltende neigen in den Ingenieurwissenschaften. Tech- zum Beispiel, dass Frauen Technik Fragestellungen beforscht. Die Studie- dazu, ihre Vorstellungen der Realität, nik – Wissenschaft – Praxis“ versuchen nicht kompetent bedienen können. renden nutzten schließlich die Gele- ihre eigenen Wünsche und technischen wir Vorschläge zu entwickeln, wie sich genheit, Sabine Toepfer-Kataw auf ein Kompetenzen in den Produkten um- bereits etablierte Methoden und Vor- Das Gespräch führte Dipl.-Biol. Bär- Problem aufmerksam zu machen, das zusetzen. Das ist problematisch, wenn gehensweisen in den Ingenieurwissen- bel Mauss, Programmleitung und ihnen sehr am Herzen liegt: Die anste- dies eine männlich geprägte Gruppe schaften um Aspekte der Geschlech- Genderberatung TU Berlin/Pressestelle/Jacek Ruta TU Berlin/Pressestelle/Jacek ©

hende Umstellung des Staatsexamens- junger, westlicher Technikinteressier- terforschung erweitern lassen. In der © studiengangs auf Bachelor und Master ter ist. Es geht also nicht darum, „frau- Informatik liegen beispielsweise mit Im Studienprogramm „Gender Stu- Die Tongji-Universität wurde 1907 bringe den Absolventen ohne die Mög- enfreundliche“ Produkte zu gestal- „Participatory Design“ oder „Values dies in den Ingenieurwissenschaften. Tongji-Präsident PEI Gang erhielt die Große lichkeit einer Staatsprüfung keine Vor- ten, zum Beispiel ein Auto mit mehr in Design“ Methoden vor, die zur ge- Technik – Wissenschaft – Praxis“ ha- Ehrenmedaille der TU Berlin teile, da gerade im dritten Abschnitt Platz für Einkäufe und Kinderwagen schlechterkritischen Technikgestaltung ben Studierende und Promovieren- de der Natur-, Technik- und Planungs- wichtige Rechtskenntnisse erworben zu schaffen. So etwas würde qua tech- genutzt werden können. von der deutschen Regierung als ers- wissenschaften sowie der Informatik würden, so die Studierenden. tui nischem Design wieder für Haushalt und Mathematik die Möglichkeit, sich tes großes Projekt auswärtiger Kultur- und Kinder zuständig erklären. Viel- Was sind Ihre aktuellen Forschungs- grundlegend mit Gender-Studies-Inhal- politik gegründet. Zunächst war Tongji mehr muss die Technikgestaltung aus schwerpunkte? ten zu befassen und diese in ihren je- eine Medizinhochschule, der 1912 die Geschlechterforschungsperspektive weiligen Studienfächern anzuwenden. Ingenieurhochschule angeschlossen darauf zielen, vielfältige Produkte Ich untersuche Modelle des Huma- Das Programm wurde von Bärbel Mauss wurde. Heute gehört die Tongji-Uni- mit unterschiedlichen Funktionalitä- nen, zum Beispiel die Menschenbil- konzipiert. Es ist am Zentrum für Inter- versität zu den führenden Hochschu- ten für unterschiedliche Nutzerinnen der, die in die Robotik einfließen, disziplinäre Frauen- und Geschlechter- len Chinas und ist eine der 39 Uni- und Nutzer zu entwickeln, ohne dass Vorstellungen von Sozialität, Gefüh- forschung (ZIFG) angesiedelt und star- versitäten im renommierten Projekt diese als „männlich“ oder „weiblich“ len oder auch solche über Wissenspro- tete im März 2012 mit großem Erfolg. „985“ der chinesischen Regierung, das ) [email protected] angesehen werden. Mittlerweile be- duktion, die dem Semantic Web und zum Ziel hat, die Mitgliedsuniversitä- ) [email protected] tont auch die Deutsche Forschungsge- Linked Open Date zugrunde liegen, % 314-2 41 55 ten zu Weltklasse-Institutionen aufzu- meinschaft, dass gute Forschung Gen- auf Geschlechteraspekte. Ich plane bauen. pp Studium und Familie sind kein Gegensatz Aktuelle Wahlergebnisse Ein neues Tandem-Programm unterstützt Studierende mit familiären Verpflichtungen om 18. bis 22. Juni 2012 waren die Vertreter sowie vier Nachrückerinnen VStudierenden der TU Berlin aufge- und Nachrücker für ihren Personalrat tudierende mit Kindern oder tor beziehungsweise einer Mento- rufen, das XXXIII. Studierendenparla- zu wählen. Deren Amtszeit läuft vom Spflegebedürftigen Angehöri- rin. Idealerweise studieren beide ment zu wählen. Von 28 709 Wahlbe- 1. Oktober 2012 bis 30. September gen sind zeitlich weniger flexi- im selben Studiengang. So kann rechtigten stimmten 2351 Studierende 2013. Wahlberechtigt waren 2469 stu- bel. Der Besuch von Veranstal- der Mentor – der in Vorbereitung mit. Die weitaus meisten der 60 Sitze dentische Beschäftigte, 175 davon gin- tungen in den Tagesrandzeiten, seiner Rolle eine Schulung erhält – im Parlament errangen die Gruppen gen wählen. Die meisten Stimmen ver- Gruppenarbeitstreffen und Ähn- auch fachspezifisches Wissen und „EB 104 & Freitagsrunde“ (20 Sitze) einigten Karoline Fahl, Manuel Brüm- liches erfordern ein gutes Zeit- Informationen weitergeben, die sowie „Fachschaftsteam & Friends“ mer und Jan Siedler auf sich. Weitere management, um Studium, Fami- durch familienbedingte Fehlzei- (9 Sitze). Alle Ergebnisse und Namen Ergebnisse veröffentlicht der Wahlvor- lie und oft auch noch Arbeit zu ten entstanden sind. Es ist daran der Kandidaten hat der Studentische stand für die Wahl des Personalrats der vereinbaren. Erkrankungen oder gedacht, dass das Engagement des Wahlvorstand zum Studierendenpar- studentischen Beschäftigten. pp ein Ausfall der Kinderbetreuung Mentors oder der Mentorin auch lament online veröffentlicht. Auch TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl © führen da oft zu Fehlzeiten und © als Studienleistung anerkannt die studentischen Beschäftigten wa- ååwww.tu-berlin.de/?id=118139 Lernrückständen. Auch viele La- Das Tandem-Team: Zeinab Hijazi, Nina Maschke, Anja werden kann. Pro zweisemestrigem ren aufgerufen, 15 Vertreterinnen und ååwww.tu-berlin.de/?id=16551 bor- oder Werkstattarbeiten fallen ­Doetsch-Nguyen (v. l.) Durchgang werden 20 Tandems auf- in Schwangerschaft und Stillzeit genommen. Ziel sind die Verbesse- weg, und häufig genug fehlt auch noch Mit dem Familienbüro und dem „audit rung der Studiensituation der Zielgrup- Optik studieren die Akzeptanz der besonderen Situati- familiengerechte hochschule“ entstan- pe, bessere individuelle Erfolgsquoten, on bei Kommilitonen und Lehrenden. den weitere Angebote. die Verringerung der Abbruchquoten ie Hauptstadtregion Berlin-Bran- in Berlin-Brandenburg gibt. Acht Stu- Das Studium wird verzögert oder sogar Zum Sommersemester 2012 nahm nun insbesondere von Studentinnen mit Fa- Ddenburg gehört mit den Zukunfts- diengänge bietet allein die TU Berlin ganz abgebrochen. Bei anderen Studie- das dreiköpfige Koordinationsteam für milie sowie die langfristige Erhöhung branchen Optische Technologien und an. Der Sprecher des „Optik“-Clus- renden führt die Problematik zu einem ein neues Mentoring-Programm „TU- des Frauenanteils in den MINT-Fächern Mikrosystemtechnik zu den innova- ters, Prof. Dr. Günther Tränkle, Direk- Verzicht auf Familiengründung bezie- Tandem“ seine Arbeit an der TU Ber- durch eine positive Außenwirkung der tivsten Regionen Europas. Der Cluster tor des Ferdinand-Braun-Instituts, hat hungsweise diese erfolgt sehr spät. lin auf, finanziert vom Bundesfor- TU Berlin. Bewerbungen als Mentee, „Optik“ ist eines der fünf zentralen In- an der TU Berlin die S-Professur Mik- Regelmäßig organisiert die Allgemei- schungsministerium im Rahmen des Mentor oder Mentorin sind voraussicht- novationsfelder der Hauptstadtregion. rowellen- und Optoelektronik inne. pp ne Studienberatung bereits seit Jah- Hochschulpakts III, Laufzeit bis 2016. lich ab Februar 2013 möglich. tui Jetzt erschien der zweite „Bildungs- ren die Veranstaltungen und Beratun- Ein Tandem besteht aus einer oder ei- atlas“ 2012/2013, der einen aktuel- Der Bildungsatlas 2012/2013 ist kosten- gen zum Thema „Studieren mit Kind“. nem Studierenden mit familiären Ver- %%314-2 73 20 len Überblick über die facettenreichen los downloadbar. Es gibt auch Eltern-und-Kind-Zimmer. pflichtungen (Mentee) und einem Men- ååwww.tu-berlin.de/?id=119598 Bildungsangebote in diesem Bereich ååwww.optecbb.de/Bildungsatlas Seite 8 standpunkte TU intern Nr. 7–9 · Juli–September 2012

err Prof. Grötschel, die Preise für Fachzeit- Der Boykottaufruf „The Cost of Knowledge“, Hschriften explodieren, Universitätsbiblio- initiiert von den beiden hoch renommierten Ma- theken können sie sich kaum mehr leisten. Mit thematikern und Fields-Medaillen-Trägern Tim Wissen, das von Forschern produziert und von Gowers und Terence Tao und mittlerweile von der öffentlichen Hand finanziert wird, erzielen 11 000 Wissenschaftlern weltweit unterschrie- Großverlage mit minimalem eigenen Einsatz ben, ermutigt Forschende, generell nicht mehr hohe Renditen. Sie sichern sich alle Rechte und bei „Elsevier“ zu publizieren und bei dem Verlag zwingen die Institutionen, das Wissen überteu- auch nicht zu kaufen. Aber was kommt danach? ert „zurückzukaufen“. Das verhindert den frei- en Zugang zum Wissen und behindert Forschung Zunächst: Unter den 11 000 Wissenschaftlern und Lehre inzwischen stark. Die Wissenschaft sind etwa 2000 Mathematiker. Das zeigt, wie beginnt jetzt, sich zu wehren. Wie kommt das sich die Bewegung schon auf andere Fachgebie- Wissen eigentlich in die Zeitschrift? te ausgeweitet hat. Der Elsevier-Verlag wurde ausgewählt, weil er der größte Player in diesem Wir haben es in der Tat mit einer massiven wirt- Spiel ist, obwohl die anderen, wie Springer oder schaftlichen Fehlentwicklung zu tun, mit einer Li- Wiley, genauso verfahren. Ein Kreis von 34 Leu- zenz zum Gelddrucken für Verlage. Ich rede hier ten, die diesen Boykott unterstützen und zu de- nur über öffentlich betriebene Wissenschaft und nen ich als Generalsekretär der „International über Fachzeitschriften, nicht über Forschung in Mathematical Union“ auch gehöre, diskutiert der Industrie und auch nicht über Bücher. Ein derzeit, wie es anschließend weitergehen kann. normaler Wissenschaftler an einer Universität, Es gibt keine einfachen Lösungen, ich kann Ih- zum Beispiel ein Mathematiker wie ich, produ- nen keinen Königsweg in eine bessere „wissen- ziert etwa zwei bis fünf Artikel jährlich – bezahlt schaftliche Publikationswelt“ anbieten. Auch vom Steuerzahler. Der „chief editor“ einer Fach- der politische Druck, das deutsche Urheberrecht zeitschrift überfliegt einen eingereichten Artikel zu ändern, bringt wenig, weil das keine inter- kurz und reicht ihn zur genaueren Prüfung an ei- nationale Wirkung hat. Wir Mathematiker veröf- nen „associate editor“ weiter. Dieser ist Experte fentlichen derzeit „Best-Practice-Dokumente“ des speziellen Fachgebiets. Zwei oder drei Gut- für Autoren, in denen wir unter anderem raten, achter verfassen einen detaillierten „referee re- Rechte nicht vollständig und nur befristet abzu- port“ und anschließend wird entschieden, ob das geben. Die jungen Leute trauen sich das natür- Paper angenommen, überarbeitet oder abgelehnt lich nicht so leicht, aus Angst, dann nicht ver- wird. Diese sehr aufwendige Qualitätsprüfung si- öffentlichen zu können. Doch wir versuchen chert die Hochwertigkeit der Veröffentlichung. Bis Folgendes zu vermitteln: Wir haben die Macht, hierher sind allerdings nur Kollegen in den Pro- denn wir produzieren; ohne uns gibt es keine zess involviert, die für ihre Arbeit keinerlei Ho- wissenschaftlichen Zeitschriften, und wir müs- norar kassieren. Das ist eine Art Hol- und Bring- sen uns und unsere Leistung in diesem Markt schuld unter Forschenden. Jeder schreibt selbst besser platzieren. und möchte begutachtet werden. Ich war in mei- TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl ©

nem bisherigen Leben Mitherausgeber von 17 © Ist es praktikabel, was ebenfalls diskutiert wird, Zeitschriften. Noch nie erhielt ich einen Cent für die Vergabe von Fördermitteln zwingend an eine diese Arbeit, und andere Kolleginnen und Kolle- spätere Open-Access-Veröffentlichung zu knüp- gen eben auch nicht. Die Wissenschaftsverlage tun fen? Immerhin gibt es auch die „Berliner Er- jedoch so, als seien sie es, die für die Qualitätssi- Wissenschaft im Würgegriff klärung über offenen Zugang zu wissenschaft- cherung sorgen. In Wahrheit bekommen sie die- lichem Wissen“ von 2003, ein wichtiger Meilen- se kostenlos von der Wissenschaftsgemeinschaft stein der Open-Access-Bewegung, die bis heute geliefert. In der Regel liefert der Autor heute au- Wie Fachzeitschriftenverlage durch ihre Gewinnpolitik den von 363 Institutionen unterzeichnet wurde. ßerdem ein weitgehend druckreifes Manuskript ab, in der Mathematik meist mit dem Programm offenen Zugang zu Forschungsergebnissen behindern und Ich habe schon vor mehr als 15 Jahren versucht, „LaTeX“ hergestellt, das besonders gut geeignet wie Wissenschaftler sich dagegen wehren wollen bei der DFG auf eine solche Regelung hinzuwir- ist für die Darstellung mathematischer Formeln. ken. Das war damals undenkbar. Heute ist das Die Verlage haben also, wenn überhaupt, auch nur Interview mit Martin Grötschel Bewusstsein für dieses Problem gewachsen. In ei- noch wenig mit dem Layout zu tun, sie organisie- nigen Ländern wird so etwas sogar bereits prak- ren lediglich noch Druck, Marketing, Vertrieb und tiziert. Das halte ich für einen guten Weg. Bei der elektronische Bereitstellung. Dafür verlangen sie auf 100, maximal 200. Doch 1000 brauchen wir schaftler haben kein direktes finanzielles Inter- Einstein Stiftung Berlin haben wir das ebenfalls absurd viel Geld und steigern ständig die Preise. nicht. Hier wird ein Mehr an Information vorge- esse am Schreiben. Sie wollen und müssen ihre bereits diskutiert. Doch wir können und wollen Sie schöpfen dabei bis zu 40 Prozent Gewinn vom gaukelt, das wir gar nicht haben wollen, wofür Forschungsergebnisse veröffentlichen, Belege für nicht als einzelne, vergleichsweise kleine Insti- Umsatz ab. Die Budgets der Universitäten kön- wir aber teuer bezahlen müssen. Daran gehen ihr wissenschaftliches Arbeiten liefern, für ihren tution vorpreschen. Richtiger wäre der Weg über nen bei dieser Preistreiberei einfach nicht mehr im Übrigen viele kleine Verlage zugrunde, denn Lebenslauf, ihre Publikationsliste, ihre Karriere die Deutsche Forschungsgemeinschaft, denn es mithalten. Am Ende verfügen wir trotz großer In- durch die Bündelabonnements bei Großverlagen und auch als Nachweis für Mittelzuweisungen. braucht eine einheitliche Regelung. formationsflut über immer weniger „nachlesbares bleibt kein Geld mehr für den Ankauf der Pro- Ich als einigermaßen erfolgreicher Wissenschaft- Wissen“: Wir können das nicht mehr bezahlen, dukte kleiner Verlage übrig. Die seriösen famili- ler am Ende meiner Karriere kann es mir leis- Das Gespräch führte Patricia Pätzold was wir selber produziert haben. engeführten Wissenschaftsverlage verschwinden. ten, wenig zu veröffentlichen oder in nicht so Der in der Mathematik wichtige wissenschaftli- angesehenen Zeitschriften, es schadet mir nicht ååwww.TheCostofKnowledge.com Wie schaffen es denn die Verlage, einen solchen che Springer-Verlag war ein solches Unterneh- mehr. Doch junge Forscher haben keine Alterna- Druck auszuüben? men. In den vergangenen Jahren ist er durch die tive, sie müssen in Zeitschriften publizieren, die Hände mehrerer Heuschrecken gegangen, heute ein hohes „Ranking“ haben. Wissenschaftsadmi- Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Einerseits durch clevere Vertriebsstrategien. Sie ist er bei ausländischen Investoren gelandet, die nistratoren schauen nicht auf den Inhalt, sondern Martin Grötschel ist TU- versuchen, Großverträge mit ganzen Universi- von reinen Profitinteressen getrieben werden. auf den Publikationsort und solche Pseudo-Be- Professor für Mathema- tätsverbünden oder sogar Ländern abzuschlie- Gegen Geschäftstüchtigkeit und im Verhältnis wertungen wie Impact-Faktoren und h-Indizes. tik, Vizepräsident des ßen, die große Preisintransparenz erzeugen, da zum geleisteten Mehrwert angemessene Gewin- Die Verlage haben das natürlich erkannt und stei- Konrad-Zuse-Zentrums man häufig nicht mehr den Preis einer einzel- ne ist nichts einzuwenden, hier werden jedoch gern gerne den Marktwert ihrer Produkte durch für Informationstech- nen Zeitschrift erfahren kann. Die angeblich immense Profite durch Monopolstrategien und Hinweise auf Objektivität vorgaukelnde „Quali- nik und Vorstandsvor- frohe Botschaft ist, dass man Preisnachlässe bei die Ausnutzung gewisser Zwangslagen junger tätsindikatoren“. Einige Wissenschaftler glauben sitzender der Berliner Abnahme vieler verschiedener Zeitschriften Wissenschaftler und von Universitäten erzielt. selbst an diese, und so laufen wir durch Kon- Einstein Stiftung sowie bekommt. Doch nicht jeder will all diese Zeit- zentration unserer Publikationen in „gehypten“ Generalsekretär der In- schriften haben. Allein in der Mathematik gibt Sie sind auf diese Publikationsmöglichkeit ange- Zeitschriften in eine weitere Falle, die von allen ternationalen Mathe- es über 1000 Zeitschriften, von denen ich zum wiesen, um in ihrer Karriere weiterzukommen … Verlagen aktiv gepflegt wird. Diese Indikatoren matiker-Vereinigung Beispiel etwa zehn regelmäßig lese, mit allen TU- sind manipulationsanfällig, es gibt bereits Fälle, (International Mathe- TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl ©

Kollegen zusammen kommen wir so vielleicht Natürlich! Wissenschaftlerinnen und Wissen- wo dies nachgewiesen werden konnte. © matical Union, IMU) Der Kampf der Bibliotheken Zeitschriften verschlingen mehr als die Hälfte des Budgets der TU-Universitätsbibliothek

ie Universitätsbibliothek bie- Normen und „Web of Science“, lie- Bestand gekoppelt ist. Die 145 sehr den schwächt die Verhandlungsposi- TU Berlin Dtet im Rahmen ihrer finanziel- © gen bei jeweils über 50 000 Euro pro hochpreisigen Elsevier-Zeitschriften tion der Bibliotheken und erschwert len Möglichkeiten den Zugang zu al- © Jahr. Hinzu kommen jährliche Preis- binden allein 46 Prozent des Biblio- Abbestellungen. len für Wissenschaft, Forschung und steigerungen zwischen drei und sechs theksbudgets für Printzeitschriften, Zusätzliche Zeitschriften oder Daten- Lehre relevanten Medien. Die meis- Prozent für Zeitschriften- und Daten- weitere 16 Prozent sind durch die banken, für die aus den Fakultäten ten wissenschaftlichen Zeitschriften, bankabonnements, unabhängig von 131 Abos des Wiley-Verlages gebun- und Fachgebieten dringender Bedarf bibliografischen und Volltextdaten- der Medienform. Der Erwerbungsetat den. Gerade die Vertragskonditionen angemeldet wird, können von der Bi- banken sowie zunehmend auch Bü- der Universitätsbibliothek der TU Ber- der für die MINT-Fächer besonders re- bliothek nur durch deren finanzielle cher sind mittlerweile elektronisch Wolfgang lin stieg dagegen innerhalb von zehn levanten Verlage sind häufig sehr rest- Beteiligung oder Einstellung anderer verfügbar und stehen so raum- und Zick Jahren insgesamt um nur vier Prozent. riktiv und auf Umsatzsteigerung aus- Angebote realisiert werden. zeitunabhängig zur Verfügung. Doch So zahlen wir heute für Zeitschriften gerichtet: Sie erlauben keine oder nur Um dennoch Zugang zu allen für For- auch die Nachfrage nach gedruckten Zeitschriften, aber auch das wachsen- und Datenbanken 70,5 Prozent unse- sehr geringe Abbestellquoten und le- schung, Lehre und Studium relevan- Medien, beispielsweise Lehrbüchern, de Angebot von Datenbanken und E- res Gesamtbudgets. gen feste Preissteigerungsraten fest. ten Veröffentlichungen zu ermögli- bleibt bestehen. Books hat diese Kostenentwicklung Preissteigerungen können wir also nur Auch der Zusammenschluss der wis- chen, bietet die Universitätsbiblio- Bereits seit den 90er-Jahren kämpft noch verschärft, da für elektroni- auffangen, indem wir den Erwerb von senschaftlichen Bibliotheken in Berlin thek Dokumentlieferdienste an, über die Bibliothek mit steigenden Kos- sche Medien 19 Prozent Umsatzsteu- Monografien einschränken oder Zeit- und Brandenburg zu einem Konsorti- die schnell und für TU-Angehörige ten, vorwiegend für die gedruckten er, für gedruckte nur sieben Prozent schriftenabonnements abbestellen. um führt aufgrund der Monopolstel- kostenfrei die benötigte Literatur be- Zeitschriftenabonnements im natur- Steuern anfallen. Allein die Kosten Doch auch das ist schwierig, da der lung der Verlage nur bedingt zu bes- schafft wird. wissenschaftlich-technischen Bereich. für die vier wichtigsten Datenban- Zugriff auf elektronische Zeitschrif- seren Vertragsabschlüssen. Doch die Dr. Wolfgang Zick, Die Umstellung auf elektronische ken der TU Berlin, darunter die DIN- ten vertraglich oft an den abonnierten drängende Nachfrage der Forschen- Leiter der Universitätsbibliothek TU intern Nr. 7–9 · Juli–September 2012 Forschung Seite 9 Kleine Boje – große Ein Ungeheuer Die Form der Wirkung aus Sprache Universität TU-Alumnus Bernard Kryszak Linguistisches Forschungs- Gottfried Semper fand mit der erstellt Strömungsanalysen für projekt untersucht Me- ­Züricher Hochschule eine neue Form die deutschen Olympia-Segler im taphern, die ­Gewalt be­ für technische Hochschulen. Sie englischen Segelrevier schreiben ­wurde zum Stil-Archetypus im Seite 11 Seite 10 19. Jahrhundert Seite 12 Vergessene Kultur Was leistet das Gesundheitssystem? j u n g e w i s s e n s c h a f t wiederentdecken Elektropolis Berlin Gesundheitsökonomisches Zentrum an der TU Berlin eröffnet roße Teile Südeuropas besitzen In einer Serie stellen wir in H intern Gein oft vernachlässigtes Land- die Forschungen junger Wissenschaft­ schafts- und Gartenkulturerbe. Dieses lerinnen und Wissenschaftler an der zu schützen und auch touristisch zu TU Berlin vor. entwickeln steht auf der Agenda des Es war in Berlin, wo das erste öffent- von der Europäischen Union kofinan- liche Elektrizitätswerk in Deutschland zierten SEE-Programms („The South in Betrieb genommen wurde. In der East Europe Transnational Coopera- Markgrafenstraße 35 erinnert eine Ge- tion Pro­gramme“). Dazu gehören die denktafel an dieses Ereignis im Jahr Länder Albanien, Österreich, Bosnien- 1885. Mit der Elektrifizierung begann Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, die nicht nur der Aufstieg Berlins zum be- Ehemalige Jugoslawische Republik Ma- deutendsten Standort für die deutsche zedonien, Griechenland, Ungarn, Teile Elektroindustrie im 20. Jahrhundert, Italiens, die Republik Moldawien, Mon- der „Lebenssaft“ der industriellen Re- tenegro, Serbien, Slowakei, Slowenien volution prägte fortan auch die Archi- sowie Teile der Ukraine. Im Rahmen tektur der Stadt. Wie sich dieser Prozess dieses Programms wurde kürzlich für vollzog und wer daran beteiligt war, das Projekt „CultTour – (Garten-)Kul- untersuchte Thorsten Dame in seiner turelles Erbe als Kristallisationspunkt Dissertation „Elektropolis Berlin. Die für Nachhaltigen Tourismus“ rund Energie der Großstadt. Bauprogramme 2,7 Millionen Euro über drei Jahre an und Aushandlungsprozesse zur öffent- Drittmitteln bewilligt. Acht internati- lichen Elektrizi- onale Projektpartnerteams sind daran tätsversorgung in beteiligt. Die Projektidee „CultTour“ Berlin“ am Cen- entstand in der siebenbürgischen Ge- ter for Metropo- meinde Avrig. Dort liegt der einzige litan Studies bei BVMed-Bilderpool ©

erhaltene barocke Garten des Landes. © Prof. Dr. Adrian Bereits seit 2010 ist das TU-Institut für Effizienz und Leistungsmessung bei der klinischen Versorgung sind unter anderem Themen des neuen Zentrums von Buttlar. Im Landschaftsarchitektur und Umwelt- Blickpunkt sei- TU Berlin/Pressestelle/Jacek Ruta TU Berlin/Pressestelle/Jacek ©

planung, Fachgebiet für Vegetations- Seit Juli 2012 bildet das Fachgebiet Gesundheitsversorgung. Die Aktivi- tor untersuchen und so das Potenzial ner Forschungen © technik und Pflanzenverwendung von Management gemeinsam mit Part- täten des Gesundheitsökonomischen von Leistungsmessung evaluieren. standen die All- Thorsten Dame Prof. Dr. Norbert Kühn, als Projekt- nern der TU Berlin und der Charité ei- Zentrums am Fachgebiet Management Die Projekte sind eng miteinander ver- gemeine Elektrici- partner involviert. Es arbeitet eng mit nes der vier vom Bundesministerium im Gesundheitswesen werden von knüpft und kooperieren mit weiteren täts-Gesellschaft (AEG)und die Berliner der Universität für Bodenkultur Wien, für Bildung und Forschung (BMBF) Prof. Dr. Leonie Sundmacher koordi- Institutionen des Gesundheitswesens. Elektricitäts-Werke (BEW). Seine wirt- Institut für Landschaftsarchitektur, zu- zunächst für vier Jahre geförderten niert und umfassen ihre Nachwuchs- Diese Institutionen liefern Sekundär- schafts- und architekturhistorischen sammen. Projektmanagerin ist die dip- Gesundheitsökonomischen Zentren gruppe CHeC (Challenging Inequities daten der Gesetzlichen Krankenversi- Untersuchungen ergaben, dass sich die lomierte TU-Landschaftsplanerin Ant- in Deutschland. Die TU Berlin erhält in Health and Health Care), die Projek- cherung, während die Kassenärztliche Entwicklung der öffentlichen Berliner je Brüning. 1,8 Millionen Euro. Insgesamt gehen te RAC (Responsiveness in ambulatory Bundesvereinigung Daten des ambu- Elektrizitätsversorgung durch ihre zwei An vier „Pilot-Orten“ in den Partner- rund 2,2 Millionen Euro an das Berli- care) und EMSiG (Preclinical emergen- lanten Sektors zur Verfügung stellt. Protagonisten AEG und BEW in einem ländern sollen erarbeitete Konzep- ner Zentrum, das am 12. Juli feier- cy services in Germany). Die Nachwuchsgruppe CHeC koope- hochkomplexen Prozess aus privat- te und Strategien zunächst eingesetzt lich eröffnet wurde und von Prof. Dr. Das Projekt der Nachwuchsgruppe riert darüber hinaus mit der Charité wirtschaftlichen Ansprüchen und Zie- werden. Sind Orte von garten-, land- Reinhard Busse geleitet wird. CHeC hat eine umfassende Bericht- und arbeitet mit Primärdaten, welche len und kommunalen wirtschaftlichen, schafts- und kulturhistorischem Wert erstattung zur Bevölkerungsgesund- in klinischen Studien erhoben wurden. politischen und kulturellen Interessen mit ihren spezifischen Gegebenheiten Das Gesundheitsökonomische Zent- heit und zum Ausmaß von Ungleich- Ziel ist es, die Ergebnisse in nachvoll- vollzog. „Keineswegs war sie nur das in den Ländern lokalisiert sowie die rum BerlinHECOR (Centre for Health heit in Gesundheit und Gesundheits- ziehbaren Kennzahlen zusammenzu- Resultat von handelndem Unterneh- touristischen Anforderungen und Po- Economics Research) verfolgt ne- versorgung in Deutschland sowie zu fassen und somit eine transparente men und Architekt. Die Stadt als Akteur tenziale erhoben, wird die TU Berlin ben einer nachhaltigen, international ihren Gründen zum Ziel. Das Teilpro- Leistungserfassung des deutschen Ge- spielte eine herausragende Rolle“, sagt „Garten-CultTour-Routen“ durch die wahrgenommenen gesundheitsökono- jekt RAC wird Daten zu „Responsive- sundheitssystems zu begründen sowie Thorsten Dame, der Bau- und Möbel- beteiligten Länder erarbeiten. pp mischen Forschungsstruktur die Ent- ness“ bei den niedergelassenen Ärz- eine Evidenz-basierte Gesundheits- tischler lernte und in Lübeck und Ber- wicklung, Organisation und Implemen- ten, im sogenannten ambulanten Sek- politik zu ermöglichen. Die Ergeb- lin Architektur und Denkmalpflege stu- tierung einer umfassenden Leistungs- tor, erheben und auswerten, also der nisse werden in internationalen Fach- dierte. Aus der Dissertation ist ein mit messung und -rechnung innerhalb des Frage nachgehen, ob die Versorgung zeitschriften veröffentlicht, aber auch über 370 Abbildungen reich illustriertes deutschen Gesundheitssystems. Die im Rahmen von strukturierten Versor- mittels einer hierfür angelegten Inter- gleichnamiges Buch hervorgegangen. Leistungsmessung bezieht sich, ange- gungsprogrammen den in sie gesetz- netplattform der deutschen Öffentlich- Derzeit wird diskutiert, für die Bauten lehnt an das „Health System Frame- ten Erwartungen der Patienten gerecht keit zugänglich gemacht. Die Erarbei- der Elektrifizierungsepoche von 1885 work“ der Weltgesundheitsorgani- wird. Das Projekt EMSiG untersucht, tung internationaler Vergleiche und bis 1945 bei der UNESCO den Sta- sation WHO, auf vier Bereiche: Be- ebenfalls als Neuland, die Effizienz Summer Schools sowie Austauschpro- tus als Weltkulturerbe zu beantragen. völkerungsgesundheit, Messung von des präklinischen Rettungsdienstes gramme mit renommierten Partnern in Sybille Nitsche Ungleichheit in Gesundheit und Ge- im Vergleich zwischen den Bundes- Brüssel, , London, , Rot- Thorsten Dame, Elektropolis Berlin. A. Brüning A. ©

© sundheitsversorgung, „Responsiven- ländern. Das weitere TU-Teilprojekt terdam und York sind fester Bestand- Die Energie der Großstadt, Blick auf den Garten der ehemaligen ess“ (Patientenzufriedenheit oder Ein- IQM-GH, geleitet von Prof. Dr. med. teil der Arbeitsplanung. tui Gebr. Mann Verlag, Berlin 2011 Sommerresidenz des Barons Samuel von gehen auf gerechtfertigte Erwartungen Thomas Mansky, wird den Erfolg von Brukenthal in Avrig/Rumänien der Bevölkerung) und Effizienz in der Qualitätsmessung im stationären Sek- ååwww.BerlinHECOR.de Neu bewilligt Richtige Entscheidung in der Katastrophe Gesundes Fischfutter /pp/ Jährlich wird etwa ein Drittel der Mit „SIMKAS-3D“ wird ein System zur effektiven Krisenbewältigung entwickelt weltweit gefangenen Fische zu Fisch- mehl und -öl verarbeitet. Sie dienen als ine Katastrophe bahnte sich an: Es Zeit des Geschehens: das Mathema- sen die Akteure kooperieren und kom- über hinaus die von Mitarbeiterin- Futtermittel in der Aquakultur. Doch der Ehatte einen Unfall gegeben. Wasser-, tikgebäude der TU Berlin, 13. 3. 2012. munizieren. So wird ein Wasserwerk nen und Mitarbeitern des Bereichs Bedarf an Fischfutter steigt, während die Strom-, Fernwärme- und Gasnetz wa- Doch das Szenario war zum Glück mit Strom betrieben, Leitungsnetze „Sicherheit – Risiko – Privatheit“ am Produktion von Fischmehl und -öl sinkt. ren in Mitleidenschaft gezogen. Die nicht real. Die Meldungen über Schä- oder Anlagen liegen dicht nebeneinan- Zentrum Technik und Gesellschaft Pflanzliche Alternativen enthalten meist zentralen Versorgungssysteme und den kamen nicht aus ganz Berlin, son- der: Die Systeme sind komplex, nicht der TU Berlin erhobenen Abhängig- zu wenige ungesättigte Fettsäuren. Im in der Folge auch Verkehr, Telekom- dern aus dem Nebenraum. Sie waren jedes Szenario ist vorherzusehen. Ent- keiten zwischen den dargestellten April 2012 startete nun ein großes Ver- munikation und viele andere Diens- über Monate hinweg vorbereitet wor- scheider müssen in die Lage versetzt Netzkomponenten. bundforschungsprojekt, das qualitativ te drohten zusammenzubrechen. Die den, um die Krisenstäbe beim Manage- werden, auch auf Unvorhergesehenes Auf dieser Basis entwickelte das Un- hochwertige und nachhaltig produzierte Zeit drängte. Ein Krisenstab aus Ver- ment des „Worst Case“ beobachten zu zu reagieren und systemübergreifend ternehmen „DHI wasy“ ein Software- Alternativen auf der Basis von Hefen und tretern von vier Unternehmen war zu- können. Der „Praxistest“ war Teil des zu kommunizieren. Eine treffende Zu- basiertes Decision-Support-System. Algen entwickelt, um der Überfischung sammengekommen und musste nun Forschungsprojekts SIMKAS-3D, des- standsanalyse und darauf aufbauende Die gemeinsame Krisenstabsübung un- der Weltmeere entgegenzuwirken und gleichzeitig Störungen beheben und sen Ziel es ist, ein Software-basiertes Prognosen bedürfen einer integrier- ter Federführung des Zentrums Tech- zur Sicherung der Welternährung beizu- deren negative Folgen in Grenzen hal- Entscheidungshilfesystem für effek- ten Darstellung, um auch unter Zeit- nik und Gesellschaft (ZTG) der TU tragen. Das Projekt, an dem sieben Part- ten. Zudem forderten Behörden und tives Krisenmanagement zu realisie- druck und unter sich ständig ändern- Berlin und der Wiener Firma „infra­ ner beteiligt sind, wird vom Bundesmi- Pressevertreter, laufend über Lage und ren. Dafür müssen alle zugehörigen den Rahmenbedingungen die richtige protect“ stellte den ersten Test dar. Die nisterium für Ernährung, Landwirtschaft ergriffene Maßnahmen informiert zu physikalischen und sozialen Prozes- Entscheidung zu treffen. Beteiligten waren sich einig, dass die und Verbraucherschutz im Rahmen des werden, Kunden meldeten Ausfälle se zwischen Anlagen und Akteuren Im Projekt SIMKAS-3D wurden da- Erkenntnisse aus dieser ersten Übung Programms zur Förderung von Innova- und Schäden. Zwischen den Versor- abgebildet und die Interaktionspunk- her vom Institut für Geodäsie und mit dem Demonstrator als Keimzelle tionen in der Aquakultur mit 2,3 Milli- gungssystemen und über ihre Grenzen te zwischen den Systemen, die zu Er- Geoinformationstechnik der TU Ber- eines virtuellen Lagezentrums für alle onen Euro gefördert und von Prof. Dr. hinaus entstanden Domino- und Kas- eigniskaskaden führen können, ge- lin (IGG) georeferenzierte Netzdaten ein großer Schritt auf dem Weg zu ei- Peter Neubauer vom Fachgebiet Biover- kadeneffekte, die nicht von einem der klärt werden, um Modell und Analyse der vier Netzbetreiber in das 3-D- ner gemeinsamen Krisenbewältigung fahrenstechnik im Institut für Biotechno- Krisenstäbe allein, sondern nur in Ko- der sich wechselseitig beeinflussenden Stadtmodell Berlins City-GML inte- gewesen sei. tui logie koordiniert. operation überblickt und schließlich Systeme zu erstellen. Je mehr die Sys- griert. Das von Thomas Becker (IGG) åå www.tu-berlin.de/?id=60802 beherrscht werden konnten. Ort und teme sich vernetzen, desto mehr müs- entwickelte Datenmodell enthält dar- ååwww.tu-berlin.de/?id=78963 Seite 10 Forschung TU intern Nr. 7–9 · Juli–September 2012

J u b i l äu m 125 Jahre genau Ein Ungeheuer aus Sprache Vorträge der Physikalisch Linguistisches Forschungsprojekt untersucht Metaphern, die Gewalt beschreiben Technischen Bundesanstalt vor allem Krankheitsmetaphern wie amit uns die Zeit nicht davon- „Krebs“ und „Virus“ oder Ungeheuer- Dläuft, wurde in der Nacht zum 1. Metaphern wie „Hydra“ und „Krake“ Juli 2012 in die koordinierte Weltzeit verwendet werden, um islamistischen UTC und in unsere Mitteleuropäische Terrorismus zu charakterisieren, wo- Sommerzeit (MESZ) eine Schaltse- bei das Lebensbedrohliche, die schnel- kunde eingefügt. Eingebaut wird die- le Ausbreitung sowie die mutmaßliche se Schaltsekunde von der Physikalisch Unbesiegbarkeit betont werden. Diese Technischen Bundesanstalt (PTB) in Metaphern besitzen ein hohes Emoti- die von ihr verbreiteten Zeitsignale. onspotenzial. Sie dienen in den mas- Bereits seit 125 Jahren wacht die PTB senmedialen Texten, vor allem auch in (vor dem Zweiten Weltkrieg Physika- der Boulevardpresse, zur intensivie- lisch Technische Reichsanstalt), deren renden Beschreibung der Bedrohung erster Präsident der Wissenschaftler durch Terrorismus. Hermann von Helmholtz war, über die Im Projekt werden aber nicht nur die Genauigkeit von Maßen, Gewichten Vorstellungen untersucht, die über Me- und auch von Zeit. Seit Jahren ist die taphern zum Ausdruck kommen, son- PTB in Forschung und Lehre eng ver- dern es werden alle Argumentationen bunden mit der TU Berlin. Diese be- analysiert, die sich auf Terrorismus be- sondere Verbindung wird auch am 17. ziehen. Die Untersuchung hat dadurch Oktober 2012 deutlich, wenn die PTB auch ergeben, dass im Diskurs, vor al- im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkei- lem in linksorientierten Publikations- ten ab 13 Uhr zu Vorträgen über die medien, Darstellungen zu finden sind, moderne Wissenschaft vom Messen, welche die Ursache und Gefahr von is- die Metrologie, ins Audimax der TU lamistischem Terrorismus relativieren. Fotolia/Rabbit75 ©

Berlin einlädt. Die Weltzeit, zukünftige © Ein häufiges Argument ist, dass Armut, Chiptechnologien und moderne medi- Die Terroranschläge im September 2001 in New York stehen häufig als Synonym für islamistische Gewalt Unterdrückung und Ignoranz entschei- zinische Bildgebung werden unter an- dende Ursachen für Terrorismus seien; derem die Themen sein. Anschließend Welchen Zusammenhang könnte eines der brisantesten kontrovers dis- Untersuchung zusammengestellt: rund eine Vorstellung, die von der Terroris- wird offiziell das restaurierte und mit es geben zwischen einem Krebsge- kutierten Themen, das die massenme- 100 000 deutschsprachige Pressearti- musforschung längst als unzutreffend einer neuen Kuppel sowie modernster schwür, einem heimtückischen Virus, diale Berichterstattung immer wieder kel verschiedener Publikationsmedi- bewertet wurde. Um die Forschungs- Laborausstattung für die Medizinische einer Hydra mit hundert Köpfen, ei- beherrscht. en aus einem Zeitraum von 1993 bis fragen des Projekts auch interdiszipli- Messtechnik versehene Observatori- nem Kraken, der seine Tentakel stän- Prof. Dr. Monika Schwarz-Friesel, 2011. Im Mittelpunkt der Textanalysen när zu erörtern, fand am 29. Juni 2012 um in Charlottenburg eingeweiht. pp dig neu formiert, einem Netzwerk Leiterin des Fachgebiets Allgemeine stehen metaphorische Konstruktionen an der TU Berlin ein Workshop statt, aus eigenständigen Zellen, einem Linguistik, untersucht mit ihrer For- und ihr Wirkungspotenzial: Metaphern bei dem Psychologen, Sprach-, Me- ååwww.ptb.de/125jahre Franchise-Unternehmen mit vielen schergruppe im DFG-Projekt „Aktu- sind das wichtigste sprachliche Mittel, dien- und Politikwissenschaftler aus Filialen und einem Sumpf, den es elle Konzeptualisierungen von Terro- um komplexe und abstrakte Phänome- dem In- und Ausland „Metaphern der auszutrocknen gilt? All diese Bilder rismus – expliziert am Metaphernge- ne verständlich zu machen. Entspre- Gewalt vor und nach 9/11“ diskutier- wurden in den Massenmedien ver- brauch im öffentlichen Diskurs nach chend wird der für viele Menschen un- ten. Abstracts der Vorträge sind auf der wendet, um islamistischen Terroris- dem 11. September 2001“, wie is- heimliche und schwer zu begreifende Projekt-Webseite zu finden. mus zu charakterisieren. lamistischer Terrorismus in deutsch- Terrorismus oft metaphorisch verba- Dr. Helge Skirl,wissenschaftlicher sprachigen Printmedien dargestellt lisiert. So hieß es etwa in der Frank- Mitarbeiter im Fachgebiet Dieser internationale Terrorismus ist wird und welche geistigen Vorstellun- furter Allgemeinen Zeitung am 17. 9. Allgemeine Linguistik seit den Anschlägen vom 11. Septem- gen von Terrorismus dabei vermittelt 2001: „Fundamentalistischer Terroris- ber 2001 in den USA und diversen werden. Im Projekt wurde ein umfang- mus ist ein Krebsgeschwür im Islam.“ ååwww.linguistik.tu-berlin.de/menue/ Folgeanschlägen weltweit bis heute reiches Textkorpus für die empirische Die Projektanalyse hat ergeben, dass workshop_2012 Wettbewerbsvorteile durch Normen und Patente Meldungen Wirkung von 3-D-Filmen Studie zum Umgang von Unternehmen mit den Wirtschaftsinstrumenten auf Kinder

ormen stehen der Allgemeinheit „Die INS-Studie hat gezeigt, dass kleinen und mittleren Unternehmen /tui/ Das Fachgebiet „Psychologie Neuer Nzur freiwilligen Nutzung zur Ver- deutsche Unternehmen mit ihren Pa- mit relativ vielen Patentanmeldungen Medien und Methodenlehre“ der TU Ber- fügung, während Patente dem Patent- tentierungs- und Normungsaktivitä- eine interessante Zielgruppe für das lin will gemeinsam mit der Martin-Luther- inhaber ein exklusives Nutzungsrecht ten auf der einen Seite ähnliche Zie- DIN Deutsche Institut für Normung Universität Halle-Wittenberg die Wirkung zusichern. So unterstützen Normen le verfolgen. Sie wollen ihre Wettbe- e.V. Diese gälte es noch proaktiv zu von 3-D-Filmen auf Kinder wissenschaft- den Marktzugang von Produkten, wäh- werbsposition sichern, streben aber erschließen, um gerade in innovativen lich untersuchen. Dafür werden noch Kin- Nobler Preis rend Patentierung dem Unternehmen auch eine höhere Rechtssicherheit Technologiefeldern die Unternehmen der zwischen sechs und acht Jahren mit Alleinstellungsmerkmale sichert. Doch an. Auf der anderen Seite stoßen sie mit dem höchsten technologischen ihren Eltern gesucht. Hintergrund ist die für Ingenieure wie nutzen Unternehmen die Möglich- bei der Nutzung dieser beiden Instru- Know-how in die Normung einzube- Diskussion, ob 3-D-Filme, insbesondere keiten, die sich daraus ergeben? Was mente aber auch auf Probleme. Stich- ziehen. Zum anderen verlangten die mit emotional aufwühlendem Inhalt, eine Queen Elizabeth Prize for sind Motive und mögliche Hinder- worte sind ,hohe Kosten‘ und ,lange ähnlichen Schwierigkeiten gerade andere FSK-Einstufung erhalten sollten als Engineering nisse? Diesen Fragen ging die Studie Verfahrensdauern‘“, fasst Knut Blind kleiner Unternehmensgruppen bei die gleichen Filme in 2-D. Den Kindern „Die Interrelation von Normung und wesentliche Erkenntnisse aus der Stu- der Patentierung und Normung eine wird ein Film entweder in der 2-D- oder er neue „Nobelpreis für Ingeni- Patentierung“, die Prof. Dr. Knut Blind, die zusammen. Grundsätzlich zögen bessere Integration beziehungsweise der 3-D-Version gezeigt. Die Eltern erfah- Deure“, der Queen Elizabeth Prize Professor für Innovationsökonomie an die Unternehmen die Patentierung Abstimmung der bisher getrennten ren, wie ihr Kind physisch und psychisch for Engineering, der mit einer Million der TU Berlin sowie Leiter der For- einem Engagement in der Normung Förderinstrumente. Künftige Förder- auf den Film reagiert, ob sich Auswirkun- Pfund dotiert ist und im vergangenen schungsgruppe „Public Innovations“ vor. Diese neuen Erkenntnisse bilden maßnahmen sollten beides beinhal- gen auf seine Sehfunktionen zeigen und Jahr in England aus der Taufe gehoben am Fraunhofer FOKUS, zusammen mit die Basis für einige Handlungsemp- ten, so Knut Blind. pp ob ihr Kind überhaupt 3-D sehen kann. wurde, soll im Frühjahr 2013 erstmals dem DIN Deutschen Institut für Nor- fehlungen, die die Studie gibt. Zum Als Belohnung bekommen die Kinder je- vergeben werden. Bis September 2012 mung e. V. im Juni vorstellte. einen existiere in den innovativen ååwww.din.de weils zwei Kinogutscheine. Die Studie sind Nominierungen möglich. Der läuft noch bis 3. August 2012. neue Preis wird von einer Stiftung ei- ))[email protected] niger großer Industrieunternehmen Hopfenstopfen oder „Mainstream-Bier“? getragen, darunter auch Siemens. Die „Plattenvereinigung“ britische Königin Elisabeth II. leiht ih- Ein altes Verfahren wird wiederbelebt – Besucher der „Langen Nacht“ durften kosten dokumentiert Bauphasen ren Namen und ist Schirmherrin. Der /tui/ Das Projekt „Plattenvereinigung“, Preis wird alle zwei Jahre für besonde- elches Bier schmeckt besser? Bei Die Mehrheit der Teilnehmerinnen das Recyclingarchitektur mit wiederver- re Leistungen und wegweisende Inno- Wder diesjährigen Langen Nacht und Teilnehmer konnte sich für die wendeten Bauteilen aus dem Olympia- vationen im Ingenieurwesen verliehen, der Wissenschaften nahm das Fach- hopfengestopften Biere begeistern: dorf München von 1972 sowie mit Bau- die weltweit den größten technischen gebiet Brauwesen der TU Berlin sei- Von rund 430 Teilnehmern haben teilen aus einer Hochhaussiedlung der Fortschritt und nachweislichen Nutzen ne Gäste auf eine ganz besondere Ge- 240, also etwas mehr als die Hälfte, DDR-Wohnarchitektur in Frankfurt/Oder für die Menschheit erbringen. Er soll schmacksreise mit. die ausgeprägte Note in den beiden zum Inhalt hatte, hat eine vollständige die Bedeutung der Ingenieurwissen- Dabei verkosteten die Besucher jeweils hopfengestopften Bieren bevorzugt. Abschlussdokumentation herausgege- schaften für die heutige Gesellschaft drei Biere. Zwei davon wurden mit 190 von ihnen favorisierten das Bier ben. Ein Beispielgebäude, das sowohl als unterstreichen und Verdienste in die- dem Verfahren des Hopfenstopfens mit mit normaler Hopfennote. „Man er- Schauplatz eines Theaterstücks diente als sem Bereich würdigen. Dem Preisko- unterschiedlichen Hopfensorten (Chi- kennt zwar, dass das in angelsächsi- auch als temporäre Installation auf dem mitee gehören bedeutende Persönlich- nook und Cascade) hergestellt. Das schen Ländern populäre Verfahren Tempelhofer Feld stand, war mit Unter- keiten aus Industrie und Wissenschaft Verfahren des Hopfenstopfens wird des Hopfenstopfens in Deutschland stützung des TU-Fachgebietes Bauphy- an, die auf ihrem jeweiligen Gebiet angewandt, um dem Bier eine beson- noch nicht so verbreitet ist und vie- sik und Baukonstruktion von Prof. Dr.- führend sind und jede Disziplin des ders intensive Aromanote zu verleihen. le noch die ,Mainstream-Biere‘ be- Ing. Frank U. Vogdt erbaut worden. Der Ingenieurwesens und jede Region der Dabei gibt man den Hopfen erst im vorzugen“, sagt Thomas Kunz, Mit- Bericht dokumentiert Idee, Themen und Welt repräsentieren. Dazu zählt auch Gär- oder Lagertank ins kalte, reifen- arbeiter im Fachgebiet. „Dennoch Hintergrund sowie alle Bauphasen, Bil- der Präsident der Deutschen Akade- de Bier hinzu. Es existieren verschie- ist davon auszugehen, dass der ste- dungsformate, Partner und Veranstaltun- mie für Technikwissenschaften „aca- dene Techniken: Am Fachgebiet Brau- tig steigende Trend zu mehr ge- gen in der Peter-Behrens-Halle und auf tech“, Prof. Dr. Reinhard Hüttl. pp wesen der TU Berlin werden pro 50-Li- schmacklicher Biervielfalt auch der Tempelhofer Freiheit. TU Berlin © ter-Fass 100 Gramm Hopfenpellets in © die Leidenschaft für Biere mit ver- åå www.plattenvereinigung.de ååwww.qeprize.org einem „Strumpf“ befestigt und entfal- Das Hopfenstopfen in einen Strumpf verleiht schiedenen Aromen stärken wird.“ åå www.tu-berlin.de/?id=83160 ååwww.ukingermany.fco.gov.uk ten sechs Tage lang ihr Aroma. dem Bier eine intensive Aromanote Agnieszka Asemota TU intern Nr. 7–9 · Juli–September 2012 Alumni Seite 11 TU Berlin/Pressestelle/Jacek Ruta (3) TU Berlin/Pressestelle/Jacek © © Geschafft! Abschied von der Uni mit feierlichen Urkundenübergaben bei den Wirtschaftsingenieuren, in der Fakultät III Prozesswissenschaften und der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik (v. l.)

Turbo für Kleine Boje – große Wirkung Meldungen Gründungs­teams: Karl-Scheel-Preis Start-up+ TU-Alumnus Bernard Kryszak erstellt Strömungsanalysen für die deutschen Olympia-Segler für Physikerin /bk/ Dr. Kathy Lüdge vom TU-Institut für tart-up+“ heißt ein neues Pro- Der Laptop von Dr. Bernard Krys­ Theoretische Physik wurde am 22. Juni Sgramm, das der TU-Gründungsser- zak unterscheidet sich deutlich von 2012 mit dem Karl-Scheel-Preis 2012 ge- vice für besonders vielversprechende herkömmlichen Modellen. Er ist ehrt – der höchsten Auszeichnung, die Gründungsteams entwickelt hat, um eher kompakt, aus einer Metall-Le- die Physikalische Gesellschaft zu Berlin diese mit gezielten Maßnahmen zu gierung, spritzwassergeschützt und (PGzB) vergibt. Geehrt wurde sie für ihre fördern. Es beinhaltet Seminarange- man sieht ihm an, dass er viel be- herausragenden wissenschaftlichen Ar- bote zu Fragen rund um das Manage- nutzt wird. Zum Einsatz kommt er beiten auf dem Gebiet der Nanophoto- ment. Zudem bietet es Unterstützung beispielsweise in diesen Wochen nik, speziell der Modellierung der Dyna- in Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Weymouth, dem Segelrevier der mik von Quantenpunktlaserstrukturen. sowie die finanzielle Förderung von Olympischen Spiele 2012 in England. Die PGzB vergibt den Karl-Scheel-Preis internationalen Unternehmerreisen. für eine hervorragende wissenschaft- Seit Anfang Juni 2012 werden im Rah- Hier liefert er dem „Audi Sailing Team liche Arbeit, die in der Regel nach der men von „Start-up+“ die ersten vier Germany“ wichtige Daten. Beim Se- Promotion entstanden sein soll. Der Preis Teams gefördert, die durch den TU- geln geht es nicht nur um günstigen ist mit 5000 Euro dotiert. Die 1976 ge- Gründungsservice ausgewählt wur- Wind, sondern auch darum, was unter borene Nachwuchswissenschaftlerin Ka- den. Zu den Auswahlkriterien zäh- der Wasseroberfläche passiert. Strö- thy Lüdge ist in der Arbeitsgruppe von len, dass sich das Team bereits in der mungen spielen beim Kampf um Me- Prof. Dr. Eckehard Schöll auf dem Ge- Betreuung des TU-Gründungsservice daillen eine wichtige Rolle. Und die- biet der nichtlinearen Laserdynamik tä- befindet, dass die Innovation über ein se hat TU-Alumnus Bernard Krys- tig. Zugleich ist sie Teilprojektleiterin des herausragendes Alleinstellungsmerk- zak im Visier. Er gehört seit 2010 zum an der TU Berlin angesiedelten Sonder- mal verfügt und dass das Team durch Technik-Team der deutschen Olympia- forschungsbereiches 787 „Halbleiter-Na- hohe Motivation und Zuverlässigkeit Segler und ermittelt über eine von ihm nophotonik“. überzeugt. entwickelte Treibboje die Strömungen privat ©

in den unterschiedlichen Segelrevie- © Berliner Sommer-Uni gezielte MaSSnahmen ren. Der 40-Jährige passt mit seinen Strömungen spielen beim Kampf um Medaillen eine große Rolle. Bernard Kryszak liefert die Daten Kompetenzen perfekt zu dieser Aufga- /bk/ Vom 27. August bis zum 2. Sep- Zu den nun geförderten Teams gehört be. „Ich bin sozusagen auf einem Se- ständig dazu. Zur Messung von Strö- die wiederum für den Trainer wichti- tember 2012 findet die 27. Berliner Som- die „Veodin GmbH“ – ein Start-up, das gelboot groß geworden. Meine Eltern mungen entwickelte er eine spezielle ge Informationen liefern. „Beim Segeln mer-Uni statt mit dem Thema: „Huma- einen innovativen Tastaturkürzel-Trai- waren passionierte Segler und ich habe Boje, die eher wie ein Stab aussieht gibt es sehr viele und sehr unterschied- ne Zukunft durch technische und sozi- ner für Microsoft-Office-Programme meine gesamte Kindheit und Jugend und gänzlich unter Wasser liegt. „Wir liche Parameter, die berücksichtigt ale Innovationen“. Im Mittelpunkt der entwickelt hat. Auch „DexLeChem“, quasi auf Segelbooten verbracht“, fahren das jeweilige Segelrevier im Vor- werden müssen. Es ist ein Hightech- Sommer-Uni, die von der Berliner Aka- ein Start-up, das an zukunftsweisen- sagt Bernard Kryszak. Daneben hat er feld einer Regatta mehrfach ab. Dabei Sport, bei dem man möglichst we- demie für weiterbildende Studien e. V. den Themen der nachhaltigen Chemie sich immer schon für Technik interes- lassen wir die Boje an markanten Stel- nig dem Zufall überlassen sollte“, so gemeinsam mit der TU Berlin angebo- arbeitet, ist in das Programm aufge- siert und studierte Elektrotechnik an len der Strecke zu Wasser, wo sie die Kryszak. Immerhin hat sich das deut- ten wird, steht die Frage nach dem Bei- nommen worden. Ebenso „SOPATec der TU Berlin. Nach der Promotion im Strömungen misst und per Funk die sche Segelteam hohe Ziele gesetzt: trag der Wissenschaft für die mensch- UG“. Es entwickelt eine Messtech- Jahr 2002, die er in England am Man- Daten auf meinen Rechner sendet“, Man möchte zwei olympische Medail- liche Zukunft. TU-Professorinnen und nik, die chemische oder pharmazeu- chester Institute of Science and Tech- erklärt Kryszak. len nach Hause bringen. Am 23. Juli -Professoren unterschiedlichster Fach- tische und biotechnologische Prozes- nology abschloss, beschäftigte er sich Im Olympiarevier von Weymouth ver- macht sich Bernard Kryszek auf den gebiete gehen in ihren Vorträgen darauf se optimiert. Das vierte Team, das bei beruflich die vergangenen zehn Jahre ändern sich halbstündlich, abhängig Weg nach England. „Ich habe einfach ein. Außerdem gibt es ein umfangreiches „Start-up+“ dabei ist, heißt „Testobject mit Energiesystemen und weniger mit von den Gezeiten, die Strömungsge- den optimalen Job gefunden, ich ver- Besichtigungsprogramm mit Führungen GbR“ und arbeitet an einer Plattform, Strömungen. Parallel zu seiner Arbeit schwindigkeiten. „Die maximale Strö- binde Hobby und Beruf. Etwas Besse- durch wissenschaftliche Einrichtungen. auf der mobile Anwendungen getestet gehörte das Segeln jedoch weiterhin mung überschreitet zwei Knoten, das res gibt es nicht.“ Im Gepäck für Wey- åå www.BerlinAkademie.de werden können. bk zu seinem Leben. Er war auf verschie- sind 60 Meter pro Minute“, so Krys- mouth hat er das Stömungsmesssys- denen Regatta-Booten für Navigation zak. Durch regelmäßige Messfahrten tem „CurrentNow“ und den Laptop, Erfolgreich vernetzt ååwww.gruendung.tu-berlin.de und Technik zuständig. Die Auseinan- kann er das Revier vorab analysieren um den Strömungen auf den Grund zu /tui/ Der digitale Personal Trainer „hör- dersetzung mit Strömungen gehörte und Strömungsvorhersagen erstellen, gehen. Bettina Klotz sport.de“ erhält in der ersten Finanzie- rungsrunde einen sechsstelligen Betrag. Ausgezeichnete Thilo Veil, TU-Alumnus und Gründer der Mit „Carsharing per App“ zur Businessplan-Platzierung xx-well.com AG, sowie die HERNEST Be- Dissertation teiligungsgesellschaft investieren in das as TU-Start-up „carzapp“ hat ein Fahrzeugen in seiner direkten Umge- sellos, aufzuschließen. Im Auto ist ein Internet-Start-up Hikuku GmbH, das r. Christian Meuer wurde am 21. Dneuartiges Carsharing-Modell bung. Der Autobesitzer beantwortet Schlüssel deponiert, der jedoch nicht „hörsport.de“ entwickelt hat. „Digita- DJuni mit dem „SANDiE Ph.D. entwickelt und damit beim Business- daraufhin die Anfrage über die App funktioniert, wenn sich Personen auf le Medien werden in Zukunft entschei- prize 2010–2012“ ausgezeichnet. Den planWettbewerb Berlin-Brandenburg oder das Webportal. Die persönliche anderen Wegen als über die App Zu- dend zur Lösung wichtiger Probleme im mit 1500 Euro dotierten Preis erhielt (BPW) in der Kategorie „BPWservice“ Schlüsselübergabe wird in diesem Fall gang zum Auto verschaffen. Gründer Gesundheitsmarkt beitragen. Das Team er für seine Dissertation zum Thema den mit 8000 Euro dotierten zweiten durch eine sichere Hardware-Lösung von „carzapp“ sind die TU-Absolven- von ,hörsport.de’ hat uns mit seiner Idee „GaAs-based Quantum-Dot Semicon- Platz belegt. „Carzapp“ bietet ein pri- ersetzt, wodurch der Aufwand für das ten Sahil Sachdeva (Technische Infor- überzeugt“, begründet Thilo Veil seine ductor Optical Amplifiers at 1.3 µm for vates Carsharing, das Menschen, die direkte Aufeinandertreffen entfällt. matik) und Yannik Feige (Wirtschafts- Entscheidung, als Investor einzusteigen. All-Optical Networks“. Betreut wur- ihr Auto gerade nicht benötigen, mit „ZappKit“ heißt die Hardware-Box, ingenieurwesen) sowie Oliver Lüns- Kennengelernt haben sich Thilo Veil so- de er von Prof. Dr. Dieter Bimberg am denen verbindet, die kurzfristig mobil die private Vermieter in ihr Auto ein- tedt, der am Karlsruher Institut für wie Tim Bärmann und Dr. Sven Ehlert TU-Institut für Festkörperphysik. Ver- sein wollen. Der Nutzer hat zu güns- bauen können und die den jeweiligen Technologie studiert hat. Unterstützt von „hörsport.de“ auf einem Alumni. geben wird der Preis vom „SANDiE tigen Konditionen über eine App oder Mieter des Autos autorisiert, den Wa- wird das Team vom TU-Gründungsser- Angel.Abend der TU Berlin. Network of Excellence“. bk online Zugriff auf eine Vielzahl von gen per Smartphone-App, also schlüs- vice. bk TU Berlin/Pressestelle/Jacek Ruta (3) TU Berlin/Pressestelle/Jacek © © Endlich! Wiedersehen an der Uni feiern jährlich die ehemaligen TU-Mitglieder – dieses Mal im Juli 2012 im „Café Campus“ Seite 12 architekturgeschichte TU intern Nr. 7–9 · Juli–September 2012 Wie baut man eine technische Hochschule? Gottfried Semper gab die erste Antwort mit der Züricher Hochschule. Sie wurde zum Stil-Archetypus im 19. Jahrhundert

Das 19. Jahrhundert war das letzte Säkulum, in dem Hochschu- Vier Verwandte len als Einheit von Repräsentation und Lehre errichtet wurden. Wie also baute man eine Universität, ein Polytechnikum? Als Polytechnikum Zürich, gegrün- 1810 die neu gegründete Berliner Universität im Prinz-Hein- det 1855, heute: Teil der Eidgenössi- rich-Palais am Forum Fridericianum eine Heimstatt fand, war schen Technischen Hochschule (ETH) das eine Verlegenheitslösung. Preußen war nach der Nieder- und der Universität Zürich. Architekt: lage gegen Napoleon am Staatsbankrott vorbeigeschrammt. Gottfried Semper (1803–1879), der Es gab kein Geld für Neubauten, das Palais stand seit dem seit 1855 Leiter der Bauschule am Tod des Prinzen leer und suchte eine angemessene Nutzung. Polytechnikum Zürich war. Bauzeit: So übereignete der preußische Fiskus Eigentumsrecht und 1858–1864 ­Sanierungskosten der jungen Universität. Technische Hochschule Berlin, ge- gründet 1879 durch Zusammen- Den ersten genuinen Hochschulbau in schluss von Bau- und Gewerbeaka- Spree-Athen schuf 1836 Karl Fried- demie. Architekten: Richard Lucae rich Schinkel mit der Bauakademie am (1829–1877), seit 1873 Direktor der Werderschen Markt. Sie galt noch als Bauakademie, Friedrich Hitzig (1811– Schule, nicht als „universitas“. Es war 1881), Privatarchitekt, und Julius Gottfried Semper, der die Frage stell- Raschdorff (1823–1914), seit 1879 te: Wie baut man ein Polytechnikum? Architektur-Professor an der TH Ber- Die Antwort war das Gebäude der Zü- lin. Bauzeit: 1878–1884 richer Hochschule. Es wurde der Ar- chetypus für den Hochschulbau im 19. Staatliche Polytechnische Universi- Jahrhundert. Schon in seiner Dresdner tät „Peter der Große“ in St. Peters- Zeit reflektierte Semper über moder- burg, gegründet 1899, heute Univer- ne Universitätsbauweise und vertief- sitätsstatus. Architekt: Ernst-Friedrich F. te sich in zwei Traditionslinien. Da gab Willich (1860–1949?), seit 1920 in den es die mittelalterliche Klosterarchitek- USA lebend. Bauzeit: 1900–1905 tur und die Hochschulbauten der Re- Eisenbahnhochschule Moskau, ge- naissance – das Collegio di Spaga in gründet 1896, heute: MIIT – Moskauer Bologna (1365) von Matteo Gattapo- Institut für Transport-Ingenieure, seit ne und den römischen Palazzo la Sapi- 1993 Universitätsstatus. Architekt: Wil- enza (1575) des Giacomo della Porta. helm Eduard Maximilian Karl Höppe- Deren Arkadeninnenhöfe finden sich – ner (russisch Maxim Gep­pener). Bau- Bauten für die ETH 1855-2005-gta-Verlag 2005 (2) Bauten für die ETH 1855-2005-gta-Verlag © vielfältig variiert – in den europäi- © zeit: Bauabschluss 1898 schen Hochschulen wieder. Zugleich Die imposante Zweiflügelfassade mit Mittelrisalit und dahinterliegenden Innenhöfen der Züricher Universität wurde zum europäischen Vorbild war Semper der Auffassung, dass Orte des polytechnischen Wissens als „Pa- ren von Sempers Bau begeistert. Sie Semper übernahm er die Idee des ge- einigen Nebenbauten im Jahre 1884. in St. Petersburg. Zum ersten Direktor läste des Geistes“ auffallen sollten. liebten ihn als ihr „Bildungshaus“ in schlossenen Vierflügelbaus, die Innen- Am 2. 11. 1884 fand die feierliche Ein- wurde 1900 Fürst Andrej Gagarin er- Mit seinem Schweizer Kollegen Jakob Konkurrenz zum Bundeshaus in Bern. höfe, den repräsentativen Hochrenais- weihung des neuen „Palastes der Tech- nannt. Die Bauplanung ging an Ernst- Burckhardt, Buchautor von „Kultur Etwas mehr als ein Jahrzehnt später er- sance-Stil, die Arkaden des Lichthofes nik“ statt. Bald galt dieser Monumen- Friedrich Wirrich. Der Fürst und Wirrich der Renaissance in Italien“, teilte Sem- hielt, nach langem Streit, auch Berlin und vieles mehr. Allerdings maß der talbau als architektonisches Vorbild – unternahmen eine Dienstreise durch per die These, dass jene Periode auch ein Polytechnikum. Im März 1876 be- Grundriss des Berliner Technikums vor allem für russische Baumeister, was Europa und informierten sich über 36 kultur- und stilbildend für das moder- schloss das preußische Parlament die 228 x 90 Meter. Damit war es der da- bisher wenig bekannt ist. Hochschulen in England, Frankreich, ne bürgerliche Zeitalter wirken müs- Vereinigung von Bau- und Gewerbe- mals größte nichtsakrale Bau Preu- Im Zarenreich plante der Eisenbahnma- Österreich-Ungarn, Deutschland und se. Das Züricher Polytechnikum wur- akademie sowie die Errichtung eines ßens. Unerwartet starb Lucae im No- nager und Finanzminister Sergej Witte, der Schweiz. Bis 1905 erbaute Wir- de 1858 bis 1864 errichtet. Es ist ein repräsentativen Hochschulgebäudes. vember 1877. Der Architekt Friedrich der liberale „Diktator des jungen rus- rich das gigantische Hochschulgebäu- monumentaler Vierflügelbau von 125 Mit der Bauplanung wurde Richard Hitzig übernahm Projektplanung und sischen Kapitalismus“ (Essad Bey) eine de im Stil des russischen petrinisch-ba- mal 75 Metern und mit zwei Innenhö- Lucae beauftragt. Dieser war – wie Bauausführung. Konzeptionell änderte technische Modernisierung. Dafür soll- rocken Klassizismus. Was Fassadenglie- fen, einem repräsentativen Eingangs- Semper – glühender Verfechter des er die Breite des nördlichen Mittelrisa- ten in Russland viel mehr Ingenieure derung und Mittelrisalit betrifft, weisen risalit, einem festlichen Vestibül und Renaissance-Baustils. Als der Stand- lits und wählte Kolonnaden- statt Ar- und Naturwissenschaftler ausgebildet sie Ähnlichkeiten mit der Berliner TH langen Wandelgängen. Die Züricher, ort der Hochschule am Charlotten- kadenform. Hitzig starb 1881, als der werden. Für dieses Ziel initiierte Witte auf. Diese traditionsreiche Petersbur- als Calvinisten eigentlich eher das Ein- burger Knie feststand, präzisierte Lu- Rohbau fertiggestellt war. Julius Rasch- 1899 den Bau der Staatlichen Polytech- ger Hochschule, die heute Universitäts- fache und Ornamentlose liebend, wa- cae im März 1877 seine Entwürfe. Von dorff vollendete das Hauptgebäude mit nischen Hochschule „Peter der Große“ status hat und Kontakte zur TU Berlin

Die Technische Hochschule Charlottenburg (l. u., heute TU Berlin, die Fassade des Haupt- gebäudes ist nicht erhalten) wurde kurz nach dem Züricher Polytechnikum von mehreren Architekten errichtet und übertraf dieses an Größe. Stilbildend war auch das Foyer ­(Berlin l., Zürich r.). Während einer Rundreise des zaristischen Baumeisters Wirrich zu euro- päischen Hochschulen fand dieser die Vorbil- der für die Polytechnische Hochschule „Peter der Große“ in St. Petersburg (r. u., oberes Bild). Ähnlichkeiten zu diesem Stil zeigt auch die einige Jahre später geschaffene Eisen- bahnhochschule MIIT in Moskau (r. u.)

pflegt, brachte berühmte Nobelpreis- träger, Naturwissenschaftler und Tech- niker hervor – wie zum Beispiel den Kernphysiker Igor Kurtschatow, den Flugzeugkonstrukteur Oleg Antonow, die Nobelpreisträger Schores Alfjorow und Pjotr Kapiza (Physik) sowie Niko- lai Semjanow (Chemie). Für die russische Volkswirtschaft wa- ren sichere, gut funktionierende Eisen- bahnlinien von essenzieller Bedeutung. Universität St. Petersburg, Grinkod Petersburg, Universität St. © Durch einen Ukas Nikolais II. wurde © 1896 die Eisenbahnhochschule in Mos- kau gegründet. Der Lehrbetrieb am MIIT begann 1897 mit 63 Studenten in einem Haus in der Twerskaja, unweit des Kremls. 1898 zog die Hochschule in das heutige Hauptgebäude in der Bachmetjevskaja-Straße um. Der Ar- chitekt hatte übrigens deutsche Wur- zeln: Wilhelm Eduard Maximilian Karl Höppener (russisch Maxim Geppener, 1848–1924). Dieser dreistöckige Flü- gelbau weist ebenfalls einige visuelle Ähnlichkeiten mit dem Berliner Vor- A. Savin A. TU Berlin (2) © © © © bild auf. Hans Christian Förster TU intern Nr. 7–9 · Juli–September 2012 Menschen Seite 13 Engagiert für das Maßgeschneidert aus dem Biolabor Meldungen Weltklima Im Forschungsbeirat in Kaiserslautern m 27. Juni 2012 verlieh die TU Ber- Georg-Forster-Stipendiat Hernán Daniel Biava sucht nach neuen Bausteinen des Lebens Alin die Ehrendoktorwürde an Prof. /tui/ Professorin Dipl.-Ing. Elke Pahl-We- Dr. Dr. h. c. Hans Joachim Schellnhu- Sein Forschungsschwerpunkt ist ber wurde in den Forschungsbeirat der ber. Sie würdigte damit seine hervorra- die Biokatalyse. Dr. Hernán Daniel Universität Kaiserslautern berufen. Auf- genden wissenschaftlichen Verdienste ­Biava ist auf der Suche nach biolo- gabe des Beirats ist die Begutachtung der in der Klimafolgenforschung und Poli- gischen Katalysatoren, die den Zell- universitären Forschungsschwerpunkte. tikberatung. Professor Schellnhuber in- stoffwechsel in Organismen nicht Besonders im Fokus von Elke Pahl-Weber, spirierte neue Forschungsansätze wie nur beschleunigen, sondern ihn in die an der TU Berlin das Fachgebiet Be- die Forschung zu Kippelementen des einer gewünschten Weise beeinflus- standsentwicklung und Erneuerung von sen. Gelingt dies in großem Maß- Siedlungseinheiten leitet, ist die Stadt- stab, könnten preisgünstig, umwelt- und Regionalplanung. freundlich und aus regenerativen, nämlich biologischen Quellen maß- Vorstandsvorsitzender geschneiderte Moleküle hergestellt der Betriebswirte werden, die pharmazeutischen Pro- /tui/ Der Verband der Hochschullehrer dukten, Pestiziden, Kosmetika und für Betriebswirtschaft wählte auf seiner sogar Lebensmitteln gewünschte Ei- Hauptversammlung im Juni Prof. Dr. genschaften schenken würden. Dodo zu Knyphausen-Aufseß zum neu- en Vorstandsvorsitzenden. Die Amts- Seit einigen Monaten arbeitet der dauer läuft von 2013 bis 2014. Dodo zu 34-jährige Argentinier, dem von der Knyphausen-Aufseß leitet an der TU Ber- TU Berlin/Pressestelle/Jacek Ruta TU Berlin/Pressestelle/Jacek © © Alexander von Humboldt-Stiftung lin das Fachgebiet Globales und Strate- Hans Joachim Schellnhuber mit Prof. Dr. Julian (AvH) ein Georg-Forster-Stipendium gisches Management und ist zurzeit De- Nida-Rümelin, Ludwig-Maximilians-Universi- bewilligt wurde, im Arbeitskreis Bio- kan der Fakultät VII für Wirtschaft und tät München, Staatsminister a. D. katalyse von Prof. Dr. Nediljko Budisa Management. Der international orien- am TU-Institut für Chemie, der auch tierte Verband setzt sich aus über 2000 Weltklimas und deren Folgen oder das im TU-Exzellenzcluster UniCat inte- Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- handlungsorientierte „2° C-Ziel“. Mit griert ist. Das Stipendium vergibt die lern der Betriebswirtschaftslehre an Uni- seinem interdisziplinären Forschungs- AvH an überdurchschnittlich qualifi- versitäten einschließlich universitätsna- ansatz ist das PIK (Potsdam Institut für zierte Wissenschaftler aus einem Ent- her Forschungseinrichtungen zusam- Klimafolgenforschung) unter Professor wicklungsland am Anfang ihrer wis- men. Schellnhubers Leitung zu einem Pio- senschaftlichen Laufbahn. Mit dem nier der weltweiten Nachhaltigkeits- Arbeitskreis forscht Biava im Grenz- Neue Aufgabe forschung geworden, mit dem WBGU gebiet zwischen Chemie und Biolo- im Präsidialbüro (Wissenschaftlicher Beirat der Bundes- gie. Konkret versucht man dort neue, regierung Globale Umweltveränderun- sogenannte nicht-kanonische Amino- /pp/ Bereits seit einiger Zeit begegnet gen) und anderen Beratungstätigkeiten säuren herzustellen und diese in Pro- man im Büro des TU-Präsidenten einem erreiche er wie kein anderer Entschei- teine einzubauen. Langfristig soll da- neuen, freundlichen Gesicht. Claudia dungsträger, so die Begründung. Der durch der genetische Code von Or- Mund hat im Juni die Büroleitung von TU Berlin ist Hans Joachim Schellnhu- ganismen erweitert werden. Durch ihrer langjährigen Vorgängerin Ursu- TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl © la Buschle übernommen, die vor neu- ber unter anderem durch das gemein- diese Veränderung sollen Enzyme © same Engagement im Klimanetzwerk hergestellt werden, die die industriel- Katalysatoren aus Hernán Biavas Labor sollen Produkten wie Pestiziden, Kosmetika und Lebens- en Herausforderungen im kürzlich ge- Climate KIC (Climate Knowledge and le Synthese von Wert- und Wirkstof- mitteln neue Eigenschaften schenken gründeten „UniCat-BASF Joint Lab“ Innovation Community) des Euro- fen vereinfachen. steht. Claudia Mund hat als ausgebilde- päischen Instituts für Innovation und Einer der Schwierigkeiten, die bei daher ihre dreidimensionale Struktur befasste er sich mit der Synthese te Fremdsprachensekretärin für Englisch Technologie (EIT) verbunden. tui der Synthese solcher Moleküle über behalten. „Nediljko Budisas Gruppe und Charakterisierung von Mangan- und Französisch über 20 Jahre lang Er- enzymkatalysierte Verfahren auftre- gehört zu den führenden auf diesem Komplexen und untersuchte unter fahrungen in Instituten und in der Indus- ten, hat sich Biava angenommen: der Gebiet, und so bin ich glücklich, mit anderem deren katalytische Eigen- Ehrung für mangelnden Stabilität der Enzyme ihm und in der anregenden multidis- schaften als Bleichmittel in Verbin- in organischen Lösungen. Er arbeitet ziplinären Umgebung an der TU Ber- dung mit Wasserstoffperoxid. Dann Joachim Milberg am „fluorous effect“, der durch die lin arbeiten zu können“, so Hernán wandte er sich biochemischen Vor- Einschleusung fluoridierter hydro- Biava. Der junge Chemiker promo- gängen in der Biomasse zu. Er arbei- m 14. September 2012 wird Prof. phober Aminosäuren in die Enzym- vierte an der National University of tete bereits an einigen Lehrbüchern Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Dr.-Ing. struktur dafür sorgt, dass die Enzyme Rosario in Argentinien. In seiner Dis- mit und gewann für seine Arbeiten TU Berlin/Pressestelle/ Ulrich Dahl

A ©

E. h. mult. Joachim Milberg mit dem nicht mit der sie umgebenden orga- sertation sowie in seiner anschlie- mehrere Preise und Medaillen. © Georg-Schlesinger-Preis des Landes nischen Flüssigkeit interagieren und ßenden wissenschaftlichen Tätigkeit Patricia Pätzold Berlin für Produktionstechnik ausge- zeichnet. Milberg promovierte 1971 an Claudia der TU Berlin. Nach einer herausragen- Rot verkauft sich nicht Mund den wissenschaftlichen Karriere an der TU München, der ETH Zürich und der Die neu berufene Professorin Katrin Talke erforscht den Zusammenhang von Design und Marketing TU Berlin war er von 1993 bis 2002 trie gesammelt. Dort war sie als Assis- Vorstand der BMW AG und ist heute ässlichkeit verkauft sich schlecht“ Arbeit zu diesem Thema. Diese ging tentin und Koordinatorin für Veranstal- Aufsichtsratsvorsitzender des Unter- Hwar das Credo des berühmten dem Problem nach, wie anders das tungen sowie in der Öffentlichkeitsarbeit nehmens sowie Gründungspräsident amerikanischen Designers Raymond Design eines neuen Automodells sein tätig. 2009 kam sie an die TU Berlin, wo der Akademie der Technikwissenschaf- Loewy (1893–1986). „Aber auch rote soll, damit es sich am Markt behaup- sie das Büro am Fachgebiet Logistik- ten „acatech“. Der Preis, heute maß- Espressomaschinen verkaufen sich ten kann. „Während in der Literatur dienstleistungen und Transport von Prof. geblich finanziert von der TSB Techno- nicht gut“, sagt Katrin Talke. In Feldex- das Neue eines Autos immer in Re- Dr. Ralf Elbert organisierte sowie für den logiestiftung Berlin, wird zu Ehren des perimenten erforscht die neu berufene ferenz zum Angebot der Konkurren- Stifter des Lehrstuhls DB Schenker tätig Produktionsforschers Georg Schlesin- Professorin für das Fachgebiet Marke- ten gesehen wird, also wie anders der war, bevor sie ins Büro des TU-Präsiden- ger seit 1979 alle drei Jahre für heraus- ting zusammen mit ihrer wissenschaft- Kleinwagen des Herstellers A im Ver- ten wechselte. ragende wissenschaftliche Leistungen lichen Mitarbeiterin Katrin Fritzmann, gleich zu den Kleinwagen der Herstel- auf dem Gebiet der Produktionstech- welchen Einfluss Designelemente auf ler B, C und D ist, interessieren uns Neuer Ombudsmann nik verliehen. Den Vorsitz des interna- den Verkaufserfolg haben. „Wir unter- – und das ist neu – noch zwei weite- ernannt tionalen Kuratoriums führt Prof. Dr. suchten unter anderem drei Varianten re Referenzpunkte: die Neuheit eines /tui/ Der Präsident der TU Berlin, Prof. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann vom Ins- einer Espressomaschine, die seit 2007 Autos im Vergleich zu seinem Vorgän- Dr.-Ing. Jörg Steinbach, ernannte zum titut für Werkzeugmaschinen und Fab- auf dem Markt sind. Jede Maschine ger sowie zu den anderen Modellen Ombudsmann der Kommission zur Un- rikbetrieb (IWF) der TU Berlin. tui gleicht der anderen bis auf die letz- des Markenportfolios des Autoherstel- tersuchung wissenschaftlichen Fehlver- te Schraube, und alle sind in Funkti- lers“, erläutert Talke. Indem alle drei haltens Prof. Dr.-Ing. Matthias Rötting, on und Qualität identisch. Nur in der Perspektiven betrachtet wurden, ist Leiter des TU-Fachgebiets Mensch-Ma- Clara-von-Simson- Farbe unterscheiden sie sich – und es ihr und ihrem wissenschaftlichen schine-Systeme im Institut für Psycholo- genau die macht den großen Unter- Mitarbeiter Sebastian Müller gelun- gie und Arbeitswissenschaft. Seine drei- Preis verliehen schied“, sagt Katrin Talke. Das wei- gen, ein rechnerisches Optimum zu

Peter Vogel, Hamburg Vogel, Peter jährige Amtszeit läuft vom 1. April 2012 © ße Modell verkaufe sich „gigantisch“, © modellieren. Talke: „Wir können zei- bis zum 31. März 2015. ornelia Junghans, Leslie Leben, das schwarze und das rote aber stün- Katrin Talke: Gestaltung wird unterschätzt gen, dass ein neues Modell am erfolg- åå www.tu-berlin.de/?id=23507 CMaria Wuithschick und Lena-Ma- den bleischwer in den Regalen. „Um reichsten ist, wenn es sich deutlich von rie Ritte werden am 13. Juli mit dem besser zu verstehen, welche Manage- ke. Für den genialen Loewy gab es je- den Modellen der Konkurrenz unter- JMS Award in Kyoto Clara-von-Simson-Preis ausgezeich- ment-Entscheidungen hinter der Pla- doch an dem Zusammenhang von De- scheidet, moderat anders im Vergleich net, mit dem jährlich die besten Ab- nung und Steuerung dieser Variationen sign und wirtschaftlichem Erfolg gar zu seinem Vorgängermodell und mo- /tui/ Nicolas Dietl wird für seine wis- schlussarbeiten von Absolventinnen, stehen, führen wir auch Interviews“, keinen Zweifel: „Von zwei Produk- derat anders aussieht als die übrigen senschaftliche Arbeit auf dem Gebiet vorrangig aus den Natur- und Tech- so die 36-Jährige. Die Ergebnisse zeig- ten, die in Preis, Funktion und Quali- Modelle des Firmen-Portfolios.“ Für der Massenspektrometrie am 20. Sep- nikwissenschaften, geehrt werden. ten, dass der Einfluss von Designva- tät nichts unterscheidet, wird das mit die Untersuchungen werteten die Wis- tember 2012 mit einem „JMS Award“ Der mit 6000 Euro dotierte Preis wird rianten auf den Produkterfolg unter- dem attraktiven Äußeren das Rennen senschaftler historische Daten aller ausgezeichnet. Der mit 1500 US-Dollar durch die Zentrale Frauenbeauftrag- schätzt werde. Hersteller und Händler machen.“ wichtigen Autohersteller der vergan- dotierte Preis wird vom Journal of Mass te der TU Berlin ausgelobt. Cornelia müssten deshalb erhebliche finanzielle Fragen des Produktdesigns stehen im genen 25 Jahre aus. Spectrometry vergeben. Überreicht be- Junghans (Physik) erhielt den ersten Einbußen hinnehmen. Mittelpunkt des Forschungsinteresses Ein weiterer Schwerpunkt von Katrin kommt Nicolas Dietl den Preis auf einer Preis von 2500 Euro, Leslie Leben Aber nicht nur in der Praxis werde die von Katrin Talke, die an der FU Ber- Talke sind Themen, die an der Schnitt- Fachtagung in Kyoto. Er studierte Che- (Mathematik) den zweiten Preis und Gestaltung als Marketingfaktor unter- lin Betriebswirtschaftslehre studier- stelle zwischen Marketing und Inno- mie an der TU Berlin und ist seit 2009 1500 Euro, Maria Wuithschick (Che- schätzt, auch in der Wissenschaft, ins- te, an der TU Berlin promovierte und vationsmanagement liegen und die die wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Ar- mie) und Lena-Marie Ritte (Elektro- besondere in der Betriebswirtschafts- sich an der Karl-Franzens-Universität Frage berühren, wie sich Innovationen beitsgruppe von Prof. Dr. Drs. h. c. Hel- technik) zwei dritte Preise und jeweils lehre sei Produktdesign ein bislang Graz habilitierte. Nahezu abgeschlos- am Markt durchsetzen können. mut Schwarz im TU-Institut für Chemie. 1000 Euro. bk wenig erforschter Bereich, weiß Tal- sen ist eine weitere wissenschaftliche Sybille Nitsche Seite 14 Tipps & Termine TU intern Nr. 7–9 · Juli–September 2012

Ferchau ––– Diverses ––– Vereinigung von Kunst und Technik Weiterbildung: Spezialisten Auf Tuchfühlung ging Christoph Kilian im Gesundheitssystem aus Köln mit elektrischen Teilchen und Health Technology Assessment (HTA) be- Seide. Seiner Installation „Tuchfühler – zeichnet einen Prozess der systematischen Eine Gruppe elektromechanischer Ein- Bewertung gesundheitlicher Technologien. heiten ertastet ein Seidentuch, das sich Dazu zählen Diagnose- und Behandlungs- mit der Luft und den Besuchern im Raum methoden, medizinische Geräte, Arznei- bewegt“ (das Foto zeigt einen Ausschnitt) mittel, Rehabilitation und Prävention so- erkannte die Jury des diesjährigen Fer- wie organisationsunterstützende Systeme chau-„ART OF ENGINEERING“-Wett- im Gesundheitswesen. Die internetbasier- bewerbs den ersten Preis, 10 000 Euro, te Weiterbildung „HTAonline“ des Fach- zu. Das Thema lautete „Swarming – Kol- gebiets Management im Gesundheitswe- lektive Mobilität“. Die Künstlerinnen sen der TU Berlin hat zum Ziel, den hohen und Künstler sollten „Schwärme“ neu Bedarf an Spezialistinnen und Spezialisten entwickeln oder das soziale Phänomen auf diesen Gebieten zu treffen und berufs- des Schwarmverhaltens in Kunst und begleitend auszubilden. Es wird ein inter- Technik neu integrieren. Die hochkarä- aktiver und durchgehend moderierter On- tige Jury mit Repräsentanten aus Wirt- line-Kurs mit drei Präsenzveranstaltungen schaft, Forschung, Museen und Hoch- (Blended Learning) angeboten. Der Kurs schulen bewertete die eingereichten läuft vom 31. 8. 2012 bis 10. 2. 2013 und ist Werke nach technischer Finesse, künst- kostenpflichtig. Anmeldung bis 31. 7. 2012. lerischer Aussage und interaktiver Kon- å www.mig.tu-berlin.de zeption. Die Preisverleihung nahm die niedersächsische Ministerin für Wissen- schaft und Kultur, Prof. Dr. Johanna Wan- (Work-)Life-Balance ka, vor. pp Gesundheitstag 2012 mit å www.ferchau.de sportlichem Wettkampf Heyer/Miklautsch, Universität Stuttgart Heyer/Miklautsch, ©

© Die Besucherinnen und Besucher erwarten sowohl vielfältige Infostände von TU-Ein- Balnea – Architekturgeschichte des Bades Die Ausstellung des über vierzig kunstvoll gearbeitete Modelle aus verschiedenen Materiali- richtungen wie Betriebsärztlicher Dienst, Architekturmuseums der TU Berlin, die im Musterraum der Bauakade- en von Studierenden der Architekturfakultät Stuttgart gezeigt, die unter Sicherheitstechnische Dienste und Um- mie, Berlin-Mitte, stattfindet, entführt in die Welt des Badens und der Anleitung von Kunsthistorikern, Architekten und Gestaltern entstanden. weltschutz, Personalrat und vielen ande- Bäder. Obwohl alltäglich genutzt, ist die Geschichte dieser Bauaufgabe Erläuterungstafeln stellen sie in ihren baugeschichtlichen Kontext. Ein Be- ren, als auch von Partnern wie Kranken- eine recht unbekannte Welt geblieben. Der Schwerpunkt der Ausstellung zug zur Berliner Bäderkultur reicht vom Entwurf Haller von Hallersteins kassen, der Rentenversicherung oder dem liegt in der Zeit der Aufklärung, in der mit dem Badehaus ein neuer Bau- zu einem Badehaus in den Zelten (1800) über die Volksbrause des Oskar Pflegestützpunkt Charlottenburg. Vorträge, typus entstand. Nach dem Tiefstand der Körperpflege im 17. Jahrhundert Lassar (1882) bis zu jüngsten Entwürfen von Berliner Badeschiffen. Eröff- eine Podiumsdiskussion sowie ein „Trep- entdeckte man das Baden in stehendem und fließendem Wasser wieder. net wurde die Ausstellung am 12. 7. von Prof. Dr. Paul Kahlfeldt, Internati- penhauslauf“ (Anmeldung erforderlich) Für die gewandelte Vorstellung von Hygiene auf der Basis neuer medizini- onale Bauakademie Berlin e. V., Dr. Hans-Dieter Nägelke, Architekturmu- runden das Programm ab. scher Erkenntnisse und für eine bewusstere Körperkultur wurden Bauten seum der TU Berlin, sowie von Dr. Susanne Grötz, der Kuratorin. Begleitet Zeit: 26. September 2012, 11–15 Uhr Veranstalter: TU Berlin, Arbeitskreis Ge- entworfen, in denen das Baden zelebriert wurde. Badeschiffe, öffentliche wird sie von der Buchveröffentlichung „Balnea. Architekturgeschichte des sundheitsförderung Kontakt: Ulrike Hart- Wasch- und Badeanstalten, Entwürfe zu Badehäusern im Park und die Bades“, herausgegeben von Susanne Grötz und Ursula Quecke. Im Bild mann-Voß % 314-2 40 91 ) ulrike.hart- im 18. Jahrhundert entstehenden Seebäder an Nord- und Ostsee boten ein Modell des Stuttgarter Maurischen Bades von 1894 pp [email protected] Ort: TU Berlin, den Architekten Gelegenheit, ganz neue Raum- und Bautypen auszu- Zeit: 12. 7. bis 30. 8. 2012, Di–So 11–19 Uhr Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, blau- bilden. Die Ausstellung stellt markante Stationen, verschiedene Formen Ort: Musterraum der Bauakademie, Schinkelplatz 1, 10117 Berlin es Foyer vor der Cafeteria „Wetterleuch- Ferchau © und Phänomene der Badekultur und der Bäderarchitektur vor. Es werden å www.architekturmuseum-berlin.de ten“ und Foyer vor dem Audimax © –––––––––– Preise & Stipendien –––––––––– DAAD-Preis 2012 wählt schließlich eine Jury den Gewin- wicklung und Erprobung neuartiger Lehr- Erwin-Stephan-Preis mierte Projekt wird in einer Dokumenta- ner aus. und Prüfungsformate oder die Neugestal- tion vorgestellt und durch das HDT einem Der Deutsche Akademische Austausch- å www.podcampus.de/wettbewerb tung von Modulen und Studienabschnitten Der Erwin-Stephan-Preis wird bereits seit breiten Publikum zugänglich gemacht. Die dienst (DAAD) vergibt auch 2012 wieder zu schaffen. Bewerbungsschluss ist der 31. 1991 zweimal im Jahr an TU-Absolven- Einreichungsfrist endet am 20. Oktober einen Preis für ausländische Studierende Audi Production Award August 2012. tinnen und -Absolventen mit überdurch- 2012. der TU Berlin. Damit sollen besondere aka- å www.stifterverband.info/wissenschaft_ schnittlichen Abschlussnoten und kur- å www.deutscher-weiterbildungspreis.de demische Leistungen und bemerkenswertes Bereits zum dritten Mal wird der mit ins- und_hochschule/lehre/fellowships zer Studiendauer vergeben. Der Preis ist gesellschaftliches oder interkulturelles En- gesamt 12 500 Euro dotierte Audi Produc- zweckgebunden für die Unterstützung ei- gagement ausgezeichnet werden. Für den tion Award ausgerichtet. Dieser internati- nes Auslandsaufenthaltes im Zusammen- Internationale Praktika mit 1000 Euro dotierten Preis sind keine onale Innovations-Wettbewerb für die Au- Wilhelm-Ostwald- hang mit Forschung, Lehre oder Weiterbil- Der Finanz- und Vermögensberater MLP Eigenbewerbungen möglich. Nominierun- tomobil-Produktion der Zukunft bietet dung. Die Preisgelder betragen 4000 Euro und das Karrieremagazin „high poten­tial“ gen können bis zum 15. August 2012 ein- Studierenden, Wissenschaftlerinnen, Wis- Nachwuchspreis für Diplom-, 2500 Euro für Master- und starten zum neunten Mal die Initiative gereicht werden. senschaftlern, Ingenieurinnen und Ingeni- Der Wilhelm-Ostwald-Nachwuchspreis 1500 Euro für Bachelor-Abschlüsse. Vor- „Join the best“. Studierende aller Fachrich- å www.tu-berlin.de/?id=85691 euren die Chance, visionäre Ideen zu ent- wird 2012 erneut von der Wilhelm-Ost- aussetzung ist, dass der Studienabschluss tungen können sich um 13 Auslandsprakti- wickeln und mit Experten aus der Produk- wald-Gesellschaft zu Großbothen e.V. ge- zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht län- ka bei international tätigen Unternehmen podcampus-Wettbewerb tion zu diskutieren. Einsendeschluss ist der meinsam mit der Gesellschaft Deutscher ger als ein Jahr zurückliegt. Nächster Be- bewerben; beim finalen Assessment Center 31. August 2012. Chemiker und der Deutschen Bunsen-Ge- werbungsschluss ist der 1. Oktober 2012. werden darüber hinaus etwa 100 weitere Das Multimedia Kontor Hamburg sucht å www.audi.de/production-award sellschaft verliehen. Der mit 2500 Euro å www.tu-berlin.de/?id=97251 In- und Auslandspraktika vergeben. MLP wieder den besten Videopodcast aus dotierte Preis beinhaltet die kostenfreie stellt für jedes Praktikum ein Stipendium Hochschule, Wissenschaft und Forschung. Fellowships für Innovationen Mitgliedschaft in allen drei Gesellschaften Deutscher für die Flug- und Unterkunftskosten bereit. Gemeint sind „echte“ Podcasts, die die während zweier Jahre und wird für eine Außerdem erhalten die Stipendiatinnen Möglichkeiten des Mediums ausschöp- in der Hochschullehre herausragende Dissertation oder gleich- Weiterbildungspreis und Stipendiaten ein Versicherungspaket fen: zum Beispiel Magazinsendungen aus Zum zweiten Mal schreiben die Baden- wertige Leistung vergeben, in der im Sin- Ziel des Deutschen Weiterbildungspreises und eine Kreditkarte. Teilnahmeberechtigt Wissenschaft und Forschung, Lehrfilme, Württemberg Stiftung, die Joachim Herz ne Ostwalds Brücken zwischen ganz un- ist es, den Stellenwert der Weiterbildung sind alle deutschsprachigen Studierenden, Experteninterviews oder Screencasts. Als Stiftung und der Stifterverband bis zu 15 terschiedlichen Disziplinen geschlagen für die Öffentlichkeit stärker zu verdeutli- Doktorandinnen und Doktoranden, außer- Preis winkt ein iPad. Einreichungsfrist ist Fellowships aus. Sie sind mit jeweils bis zu werden. Vorschlagsberechtigt sind Hoch- chen und die kontinuierliche Arbeit an der dem Bachelor-Absolventinnen und -Absol- der 15. August 2012, 23.59 Uhr. Vom 1. 50 000 Euro dotiert. Die Summe ist zweck- schullehrerinnen und -lehrer; Vorschläge Qualität der Lehre zu fördern. Der vom venten, die direkt im Anschluss einen Mas- bis 30. September stellen sich alle Beiträ- gebunden für die Anschubfinanzierung ei- können bis 31. Oktober 2012 eingereicht Weiterbildungsinstitut Haus der Technik ter planen. Die Bewerbungsfrist endet am ge auf podcampus.de dem Online-Voting. nes geplanten Entwicklungsvorhabens. Ziel werden. e.V. (HDT) ausgeschriebene Preis ist mit 12. Dezember 2012. Aus den zehn bestbewerteten Podcasts des Programms ist es, Anreize für die Ent- å www.wilhelm-ostwald.de insgesamt 10 000 Euro dotiert. Das prä- å www.jointhebest.de –––––––––– Ausstellungen –––––––––– Dörflicher Ort in der Metropole MASTER RELEASE 2012

Das Böhmische Dorf liegt mitten in der umgesetzt. Die Böhmen und ihre Nach- de einer Großstadt hilfreich waren. Auch Dreizehn Absolventen gen zu sehen sein. Metropole Berlin. Seit seiner Entstehung fahren verhalfen der Wohngegend zu ihren heute spielen enge soziale Verflechtungen des Master-Studien- Das Ausstellungs- vor 275 Jahren verbinden sich hier länd- dörflichen Strukturen mit Gasthäusern, Lä- eine wichtige Rolle für Migrantinnen und gangs bühnenbild_sze- konzept – von den liche und urbane Eigenschaften miteinan- den und wichtigen Treffpunkten für die Ge- Migranten, um in der neuen Heimat anzu- nischer Raum der TU Studierenden selbst der. Noch heute findet man im Böhmischen meinschaft, die unerlässlich für das Prospe- kommen und mit den vielfältigen neuen Berlin präsentieren in entworfen und re- Dorf unweit der Karl-Marx-Straße in Neu- rieren von Böhmisch-Rixdorf waren. Denn Herausforderungen umzugehen. Die Orte dieser Ausstellung ihre alisiert – zeigt mit kölln, das zwar einen U-Bahn-Anschluss sie ermöglichten enge soziale und räumli- verdeutlichen, wie verschiedene (Migran- Abschlussarbeiten im unzähligen Um- besitzt und durch viele verschiedene Eth- che Netzwerke, die für das Leben am Ran- ten-)Gruppen das Gebiet prägen und es zu „TAK – Theater Auf- zugskartons und

nien geprägt ist, bäuerlich anmuten- einem Stadtlabor machen, in bau Kreuzberg“. Die TU Berlin/bühnenbild_szenischer raum Europaletten die © de Gassen und Gärten. Deutlich ver- dem ausgetestet wird, wie Studierenden zeigen © Aufbruchstimmung binden sich hier ländliche und urba- Menschen verschiedenster Bühnen- und Kostüm­ der jungen Kreati- ne Eigenschaften miteinander. Ende ethnischer, kultureller und entwürfe für das selten gezeigte Schauspiel ven, die nach zwei intensiven Studienjahren Juni wurde die Ausstellung „Keine sozialer Hintergründe mitei- „Das Wintermärchen“ von William Shakes- nun in die Berufswelt ziehen. MASTER RE- Urbanität ohne Dörflichkeit – das nander leben. Die Ausstellung peare sowie für Verdis Oper „Macbeth“, die LEASE 2012 dient als Plattform zum Aus- Böhmische Dorf als Stadtlabor“ in zeigt etwa 25 historische und nach Shakespeares gleichnamigem Schau- tausch zwischen Bühnenbildnern, Szenogra- der Galerie im Saalbau eröffnet. Als aktuelle Orte der Migration in spiel komponiert wurde. Den professionel- fen, Regisseuren und Ausstellungsmachern Kooperation zwischen dem Fach- Rixdorf. Zudem gibt sie einen len, szenografischen Blick warfen einige Stu- und wird mit Musik sowie Vorträgen beglei- gebiet Planungs- und Architektur- Überblick über die Siedlungs- dierende auch auf andere Skakespeare’sche tet. pp soziologie der TU Berlin und dem geschichte des Böhmischen Aspekte, entwickelten Ausstellungspavil- Kulturamt Neukölln haben TU-Stu- Dorfes. Zu sehen bis zum 30. lons und Installationen, auch im Rahmen Zeit: 31. August bis 2. September 2012 dierende gemeinsam mit Prof. Dr. September 2012, Di–So, 10– des Forschungsprojektes „Interdisziplinäres ) [email protected] Cordelia Polinna und der Designe- 20 Uhr, Galerie im Saalbau, Raumlabor“. Außerdem werden weitere freie % 314-7 21 74 Olivia Grandi © rin Sophie Jahnke das Projekt zu © Karl-Marx-Straße 141, 12043 künstlerische Arbeiten in Form von Model- å www.tu-buehnenbild.de Böhmisch-Rixdorf konzipiert und Böhmische Gastlichkeit im Neuköllner „RichardStübl“ Berlin. tui len, Zeichnungen und medialen Einspielun- å http://masterrelease2012.wordpress.com TU intern Nr. 7–9 · Juli–September 2012 Tipps & Termine Seite 15

Einstein Stiftung Gremien Der „Berliner Wirtschaftsgespräche Akademischer Senat e. V.“ lädt ein zur Vorstellung der ­Berliner Einstein Stiftung Neue Techno- jeweils um 13.00 Uhr logien, Forschung, Wissenschaft Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Raum H 1035 Dienstag, 18. 9. 2012, 19 Uhr 5. September 2012 Begrüßung: Dr. Rudolf Steinke, Ge- 24. Oktober 2012 schäftsführendes Vorstandsmitglied Berliner Wirtschaftsgespräche e.V. 14. November 2012 Podium/Vortrag: Prof. Dr. Martin Gröt- 5. Dezember 2012 schel, Vorstand der Einstein Stiftung å www.tu-berlin.de/asv Berlin Moderation: Annerose Steinke, Administrative Geschäftsführerin des Kuratorium Konrad-Zuse-Zentrums. jeweils 9.30–12.30 Uhr Die Einstein Stiftung Berlin, 2009 vom Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Land Berlin gegründet, will Wissenschaft Str. des 17. Juni 135, Raum H 1035 und Forschung in Berlin auf internatio- 19. Oktober 2012 nalem Spitzenniveau fördern und die 14. Dezember 2012 Stadt als attraktiven Wissenschaftsstand- 18. Januar 2013 ort etablieren. Förderprojekte aus Stif- 22. März 2013 tungskapital und Landesmitteln werden von einer hochkarätig besetzten, unab- 10. Mai 2013 hängigen wissenschaftlichen Kommissi- 19. Juli 2013 on ausgewählt. Zustiftungen und Förder- å www.tu-berlin.de/asv gelder sind willkommen. Prof. Dr. Mar- tin Grötschel, Vorstandsvorsitzender der Sprechstunde des Stiftung und TU-Mathematik-Professor, TU-Präsidenten wird den Beitrag erläutern, den die Ein- stein Stiftung für den Wissenschafts- 25. Juli 2012, 10.00–11.30 Uhr

standort Berlin künftig leisten wird. Pu- TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl © Um Voranmeldung wird gebeten: blikumsfragen sind willkommen. Ort: © ) [email protected] Bundesanstalt für Materialforschung Sommersteinprogramm Pünktlich zum Sommeranfang bietet Dipl.- telt. Treffpunkt: Hardenbergplatz, unter der großen goldenen Uhr an der (BAM), Unter den Eichen 44–46, 12203 Geologin Dr. Gerda Schirrmeister Führungen für Interessierte, die wissen Fassade Bahnhof Zoologischer Garten Berlin, Kleine Kapelle im Haus 89. Ein- möchten, woher die Steine herausragender Baudenkmäler, die Steine zu Samstag, den 11. August 2012, 14–16 Uhr In den 1980er-Jahren Erstsemestertag 2012 tritt für Nichtmitglieder: 12 Euro ihren Füßen in der Stadt oder die Steine der neuen modernen Bauwerke begann man mit der Aufwertung der Plätze. Naturwerksteine wurden www.bwg-ev.net an der TU Berlin å der Metropole kommen. Termine: für die Pflasterung, für Skulpturensockel, die Gestaltung interessanter Samstag, den 21. Juli 2012, 14–16 Uhr, Naturwerksteine im Olym- Brunnenanlagen und die Rekonstruktion der kriegszerstörten Figuren des Am 24. Oktober 2012 wird der traditionel- Ausstellung piapark Für die Gestaltung der Gebäude, Freitürme, Umgrenzungsmau- Elefantentores zum Zoologischen Garten eingesetzt. An den umliegen- le Erstsemestertag an der TU berlin stattfin- den. Alle neuen Studierenden werden fei- ern und Skulpturen des über 130 Hektar umfassenden Areals am Ran- den Gebäuden vom Aquarium bis zum Palace Hotel am Europa-Center „Die Welt der Dinge“ erlich willkommen geheißen. Im Audimax de des Grunewaldes sind Naturwerksteine das dominierende Materi- sind weitere Verwendungsphasen von 1913 bis in die jüngste Zeit mit findet ein Festakt mit Begrüßung durch Noch bis 27. Juli 2012 läuft die Ausstellung al. Entsprechend den politischen und wirtschaftlichen Umständen zur vielfältigen Naturwerksteinen zu erleben. Treffpunkt: Weltkugelbrunnen „Die Welt der Dinge“ in der Artothek der den TU-Präsidenten statt. In diesem Rah- Bauzeit 1934 bis 1936 wurden nur einheimische Rohstoffe eingesetzt. (Wasserklops) am Breitscheidplatz n.b.k. Das Projekt des Instituts für Kunst- men werden der Preis für vorbildliche Leh- wissenschaft und Historische Urbanistik Dabei spiegelt die bevorzugte Verwendung von Kalksteinen die speziel- Samstag, den 25. August 2012, 14–16 Uhr, Steine aus aller Welt im re der Gesellschaft von Freunden der TU geht den unterschiedlichen Facetten ei- le Blütezeit der seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts aufgekommenen südlichen Tiergarten zwischen Ebertstraße und Hofjägerallee Die Berlin e.V. sowie der Erwin-Stephan-Preis ner Welt der Dinge in der Welt der Kunst Kalksteinmode wider. Bei genauer Betrachtung kann man verschiedene Grüne Lunge mitten in Berlin hat eine lange Geschichte, die durch ver- verliehen. Anschließend lädt das Präsidium nach. Das Konzept stammt von Studieren- Sorten mit unterschiedlichen Entstehungsbedingungen erkennen. Treff- schiedene gestalterische, aber auch zerstörerische Phasen gekennzeich- zum Willkommens-Brunch in den Lichthof, den unter Leitung von Prof. Dr. Magdalena punkt: Rositter Platz net ist. Mit dem Rückbau der Entlastungsstraße hat das Areal zuletzt an bei dem die Erstsemester die Möglichkeit Bushart. Ort: Artothek der n.b.k., Chaus- Samstag, den 4. August 2012, 14–16 Uhr, Naturwerksteine rund Aufenthaltsqualität gewonnen. Für die Gestaltung waren und sind ne- haben, mit Vertreterinnen und Vertretern der Universität ins Gespräch zu kommen. seestraße 128/129, Zeit: Di und Do, 14-20 um die Gedächtniskirche: vom Hardenberg- zum Breitscheidplatz ben der Flora auch Naturwerksteine – insbesondere für Denkmäler und Außerdem erwartet die Gäste ein großer Uhr; Mi und Fr, 14-18 Uhr. Die bauliche Entwicklung des Gebietes lässt sich an erhaltenen Gebäu- Skulpturen – wesentliche Elemente. Mit dem jüngsten Projekt Global Info-Markt. den seit dem Ende des 19. Jahrhunderts nachvollziehen, beginnend mit Stone präsentieren dank des unermüdlichen Einsatzes von Herrn von Ort: TU-Hauptgebäude, Audimax und In­for­ma­tio­nen zu Veran­ ­stal­tun­gen und der Ruine der 1895 erbauten Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, über Schwarzenfeld gewichtige Steine, die zwischen 1999 und 2010 ihre Rei- Lichthof, Zeit: 24. 10. 2012, zwischen ­Terminen der TU Berlin: Bauten vom Anfang des 20. Jahrhunderts am Kurfürstendamm, Nach- se in den Tiergarten antraten, die fünf Kontinente: Amerika, Australien, 11.00 und 14.00 Uhr. åå www.tu-berlin.de/?id=731 kriegsbauten an der Joachimstaler Straße und Neuverkleidungen aus den Europa, Afrika und Asien. Treffpunkt: Eingang zum Tiergarten am Ahorn- åå www.ca­reer.tu-ber­lin.de 1980er-Jahren. Zu allen Zeiten waren Naturwerksteine ganz wesentlich steig, große Steinbank åå www.studienberatung.tu-berlin.de/ beteiligt. Erfreulicherweise gilt das auch für das gerade vollendete Zoo­ Kosten: 10 Euro. Um Anmeldung wird gebeten: Impressum ?id=7007 fenster, das markant zwischen Hardenberg- und Breitscheidplatz vermit- ) [email protected] Herausgeber: Stabsstelle für Presse, Öf- fentlichkeitsarbeit und Alumni der Tech- nischen Universität Berlin, Straße des ––––––– Veranstaltungen ––––––– 17. Juni 135, 10623 Berlin % (030) 314-2 29 19/-2 39 22 13.–15. Juli 2012 torische Bauforschung Kontakt: Corinna geschichte und Berlin-Brandenburgische preisträger Prof. Dr. Gerhard Ertl über Ka- Fax: (030) 314-2 39 09 Rundgang 12 – Tage der offenen Tür an der Tell ) [email protected] Ort: TU Ber- Akademie der Wissenschaften Kontakt: talyse und Oberflächen ) [email protected] UdK Berlin lin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, David Blankenstein, M. A., TU Berlin % Veranstalter: Exzellenzcluster „Unify- å www.pressestelle.tu-berlin.de Veranstalter: Universität der Künste Berlin vor dem Hauptgebäude Zeit: 10.00 Uhr – 314-2 86 88 ) d.blankenstein@tu-berlin. ing Concepts in Catalysis“ (UniCat) und Chefredaktion: Stefanie Terp (stt) Ort: (fast) alle UdK-Gebäude. Programm Kinder 6–10 Jahre, 13.00 und 16.00 Uhr – de å www.kunstgeschichte.tu-berlin.de TU Berlin Kontakt: Dr. Martin Penno Chef vom Dienst: Patricia Pätzold-Algner kann unter ) [email protected] Erwachsene Anmeldung: Bitte bei corinna. å www.bbaw.de Ort: Französische Bot- % 314-2 85 92 ) martin.penno@tu-ber- (pp, KoKo) Redaktion: Jana Bialluch (jb), Ramona Ehret (ehr), Bettina Klotz (bk) bestellt werden. Eintritt frei. å www.udk- [email protected] anmelden. schaft, Pariser Platz 5, 10117 Berlin lin.de Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni (Alumni), Sybille Nitsche (sn) berlin.de (Abendvortrag am 20. 9. 2012)/Akademie- 115, 10587 Berlin, Chemiegebäude, Hör- 17.–18. September 2012 saal C 130 (13.00–16.30 Uhr)/TU Ber- Layout: Patricia Pätzold-Algner gebäude am Gendarmenmarkt, Einstein- Fotos: Ulrich Dahl 31. August 2012 Windenergie – Ausbau und Repowering in lin, Marchstraße 6, 10587 Berlin, Gebäu- Saal, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin Zeit: WWW-Präsentation: Ulrike Friedrich, NachKlang – Ensemble und Elektronik der Stadt- und Regionalplanung de BEL, Catalysis Inn (16.50–21.00) Zeit: 20. September 2012, 18.00 Uhr (Abend- Katharina Auer Konzert Wissenschaftliche Fachtagung 13.00–21.00 Uhr vortrag)/21. und 22. September 2012, Be- Gesamtherstellung: omnisatz GmbH, Veranstalter: Ensemble unitedberlin und Veranstalter: TU Berlin, Fachgebiet Städ- ginn jeweils 9.30 Uhr Blücherstraße 22, 10961 Berlin Elektronisches Studio der TU Berlin, Fach- tebau und Siedlungswesen – „Orts-, Re- 11.–12. Oktober 2012 % (030) 2 84 72 41 10 gebiet Audiokommunikation, unterstützt gional- und Landesplanung“ Kontakt: Dr. Gründungen von Offshore-Bauwerken – 26. September 2012 ) [email protected] von der Initiative Neue Musik Berlin und Tim Schwarz % 314-2 80 77 ) t.schwarz@ 8. Hans Lorenz Symposium Wie organisiere ich mein Studium? Druck: Henke Pressedruck, Berlin dem DAAD Kontakt: Andre Bartetzki, isr.tu-berlin.de å www.tu-berlin. Symposium Veranstalter: Technische Universität Ber- Anzeigenverwaltung: unicom Werbe- Fachgebiet Audiokommunikation % 314- de/?id=29500 Ort: TU Berlin, Straße des Veranstalter: TU Berlin, Fachgebiet agentur GmbH, % (030) 5 09 69 89-0, lin, Studienberatung und Psychologische 2 23 27 ) [email protected] å 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Grundbau und Bodenmechanik – Dege- Fax: (030) 5 09 69 89-20 unitedberlin.de/styled-12 å www.ak.tu- Hörsaal H 1012 Zeit: 9.45 Uhr Hinweis: Ta- Beratung Kontakt: Michael Winteroll % bo, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stavros A. Savi- å www.unicommunication.de berlin.de/studio Ort: St. Elisabeth-Kirche, gungsbeitrag 190 Euro, für Studierende der 314-2 56 08 ) michael.winteroll@tu-ber- dis Kontakt: Dr. Bettina Albers % 314- ) [email protected] Invalidenstraße 3, 10115 Berlin (Mitte) TU Berlin beitragsfrei lin.de Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 7 20 61 oder -7 23 41 ) albers@grundbau. Vertrieb: Ramona Ehret, % 314-2 29 19 Zeit: 20.00 Uhr. Eintritt: 15/10 Euro 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H tu-berlin.de å www.grundbau.tu-berlin. Auflage: 16 000 20.–22. September 2012 105 Zeit: 9.00–11.00 und 13.00–15.00 Uhr de/symposium Ort: TU Berlin, Gustav- Erscheinungsweise: monatlich, neunmal 9. September 2012 „Mein zweites Vaterland ...“ Alexander von Meyer-Allee 25, 13355 Berlin, TIB-Gelän- im Jahr/27. Jahrgang „Tag des offenen Denkmals“ Humboldt und Frankreich 8. Oktober 2012 de, Gebäude 13b, Hörsaal A Zeit: 9.00– Redaktionsschluss: siehe letzte Seite. Schnitzeljagd auf dem TU-Gelände Tagung Einweihung des Gerhard-Ertl-Centers 18.30 Uhr (11. Oktober)/9.00–14.00 Uhr Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt mit der Mei- Veranstalter: TU Berlin, Fachgebiet His- Veranstalter: TU Berlin, Fachgebiet Kunst- Festveranstaltung mit Vortrag von Nobel- (12. Oktober) nung der Redaktion übereinstimmen. Unverlangt eingesandte Manuskripte und Leserbriefe können nicht zurück- ––––––– Personalia ––––––– Wir fördern das geschickt werden. Die Redaktion behält sich vor, diese zu veröffentlichen und Honorarprofessur – verliehen Ernennungen in Gremien, - Sie auch? zu kürzen. Alle Rechte vorbehalten. Professor Dr. Bernd Wiedemann, Fachge- Beiräte, Ausschüsse, Nachdruck, auch auszugsweise, sowie biet „Kraftfahrzeugantriebe“ in der Fakul- Vervielfältigung u. Ä. nur mit ausdrück­ Kommissionen “Wooga möchte mit dem Deutschlandstipen- licher Genehmigung des Herausgebers. tät V Verkehrs- und Maschinensysteme der E intern wird auf überwiegend aus Alt- TU Berlin, zum 24. Mai 2012. Professor Dr. Klaus-Robert Müller, Fach- dium* junge Talente gezielt unterstützen, den gebiet Maschinelles Lernen, ist von der Ausbildungsstandort Berlin und besonders die papier bestehendem und 100 % chlor- technischen Wissenschaften fördern. frei gebleichtem Papier gedruckt. Gastprofessur – verliehen Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wis- © Ruta, TU Berlin Gleichzeitig möchten wir sichtbar machen, wie „Preis für das beste deutsche Hoch­ Professorin Corinna Bath, Fachgebiet senschaften zum ordentlichen Mitglied ge- Anne Seebach (l.) und Gitta Blatt (r.), Wooga GmbH mit reizvoll das Arbeiten in einem jungen flexiblen schulmagazin“, 2005 verliehen von „Gender Studies in den Ingenieurwissen- wählt worden. der Stipendiatin Maren Ifland (Technische Informatik) Start-up ist. Dabei ist es für uns Ehrensache mit „Die Zeit“ und der Hochschulrekto­ schaften“ in der Fakultät I Geisteswissen- Professorin Dr. Karola Rück-Braun, Fach- den ansässigen Universitäten eng zusammen- renkonferenz (HRK) für das Publika­ schaften der TU Berlin, zum 1. Mai 2012. gebiet „Organische Chemie“, wurde für zuarbeiten und im Austausch zu stehen.” tionskonzept der TU-Presse­stelle die Amtsdauer von 2012 bis 2015 zur Vor- Anne Seebach, Wooga GmbH Beilagenhinweis: In der vorliegenden standsvorsitzenden der Liebig-Vereinigung Ausgabe finden Sie eine Beilage der Lehrbefugnis – verliehen für Organische Chemie der Gesellschaft Kontakt: Anja Kathrin Schultz Telekom Innovation Laboratories (T- Dr. Kathy Lüdge, wissenschaftliche Mitar- Deutscher Chemiker (GDCh) gewählt. Die Tel.: +49 30 - 314 25309, E-Mail: [email protected] Labs), der Forschungs- und Entwick- beiterin an der TU Berlin, für das Fachge- Liebig-Vereinigung ist die Fachgruppe der http://www.career.tu-berlin.de/deutschlandstipendium lungsabteilung der Deutsche Telekom biet „Theoretische Physik“ in der Fakul- GDCh, die sich den Themen der Organi- AG, gleichzeitig einem An-Institut der *Das Stipendium wird je zur Hälfte (150 €) von privaten Geldgebern und vom Bund getragen und ist steuerlich absetzbar. tät II Mathematik und Naturwissenschaften schen Chemie im engeren wie weiteren TU Berlin. Wir bitten um Beachtung. der TU Berlin, zum 18. April 2012. Sinne widmet.

wooga_final.indd 1 03.07.2012 11:49:06 Seite 16 Vermischtes TU intern Nr. 7–9 · Juli–September 2012

U n i ve rsitätsarchi v ARBEITSPLATZ UNI Durchs wilde Borsigs Aufstieg – ein Start-up-Märchen Ohne sie geht gar nichts. Viele gute Geister sorgen in der Universität Abessinien Mit 117 000 Schrauben begann die Karriere des „Lokomotivenkönigs“ dafür, dass der Betrieb von For­ schung und Lehre gut läuft. H in­ Die Geschichte der Firma August tern stellt einige von ihnen vor. Borsig war ein biedermeierliches Start-up-Märchen. Am 22. Juli 1837 – Ein Wassersportkamerad weckte in ihm vor 175 Jahren – fand der erste Ei- die Leidenschaft. Die Leidenschaft für Fla- senguss auf dem Gelände Chaus- schenschiffe. Der gelernte Bootsbauer be- seestraße/Ecke Torstraße statt. Als gann sich mit den filigranen Schiffen zu Borsig den Sprung in die Selbst- beschäftigen, eignete sich schnell gro- ständigkeit wagte, beflügelten ihn ßes Können an, wurde Deutscher Meister Erfindergeist, Konstruktionstalent, und im Jahr 2000 sogar Vizeweltmeister. Wagemut, aber auch ein Schulden- Sein kleinstes Schiff passte in eine Glüh- berg. Fünf Jahre später feierte Ber- birne. „Aber die Flaschen waren mir ir- lin ihn als „Lokomotivenkönig“. Sein gendwann nicht mehr klar genug, das Aufstieg war atemberaubend. Noch Glas verzerrt die Ansicht, deshalb baue TU Berlin/Universitätsarchiv ©

© heute hat der Name „Borsig“ einen ich heute Modelle als Dioramen im Maß- Markttreiben in Abessinien um 1930 guten Klang. stab 1:150 oder 1:128“, erzählt Bernd J. Braatz, der auch in dieser Klasse bald as Leben von Leo von Zur Mühlen Als Kind einer Handwerkerfamilie Goldmedaillen gewann Er blickt dabei D(1888–1953) war reich an Aben- wurde er am 23. Juni 1804 in Bres- von seinem Arbeitsplatz in der „Rosa teuern und endete tragisch. Er starb lau geboren. Mit 15 Jahren ging er Röhre“ auf die Spree. 25 Jahre hat er in 1953 in Moskau. Dort endete seine bei einem Zimmermann in die Lehre der Versuchsanstalt für Wasserbau und letzte Odyssee, die mit seiner Verhaf- und besuchte parallel die Kunst- und Schiffbau (VWS) auf der Schleuseninsel tung 1947 durch die Rote Armee be- Bauhandwerksschule, um auch archi- die Modellfertigung geleitet, Schiffsmo- gann und über Workuta schließlich in tektonisches Wissen zu erwerben. Sei- delle in Zusammenarbeit mit den Wis- die Kremlstadt führte. Geboren im ne Leistungen brachten ihm schließ- senschaftlern hergestellt, vor allem strö- Baltikum, studierte von Zur Mühlen lich ein Stipendium für das legendäre mungstechnisch neuartige Propeller. Ins- in Dorpat, der einzigen deutschspra- Berliner Gewerbeinstitut ein, wo Peter gesamt ist er seit 33 Jahren, seit 1979, chigen Universität Russlands, Geolo- Christian Beuth ein strenges Regiment an der VWS, die 2001 als Zentralein- gie. Bereits als junger Mann nahm er führte. Der junge Borsig legte sich mit richtung der TU Berlin aufgelöst wurde. an Expeditionen in den Kaukasus teil. dem Direktor wegen der Lehrinhalte Bernd J. Braatz wurde dem Team Außen- Nach der Promotion in Freiburg 1914 an und ging ab. Erbost rief ihm Beuth dienste der TU-Bauabteilung zugeordnet arbeitete er als Geologe und wurde – nach, er werde es nie zu etwas bringen. und betreut nun mit einigen Kollegen Förster © als Hausmeister insgesamt neun Häuser, unterbrochen von Expeditionen nach Doch er sollte Unrecht behalten. Borsig © Sibirien, Turkmenistan, Äthiopien und vertiefte sein praktisches Wissen über Borsigs Grabmal auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin einschließlich der Universitätsbibliothek. in andere Länder – 1925 Privatdozent, Zukunftstechnologien wie Eisenverar- „Dort ist natürlich immer am meisten zu 1934–1945 außerordentlicher Pro- beitung und Maschinenbau. Seit 1825 sig“ und der des englischen Marktfüh- die Pumpenanlage für die Fontänen tun“, erklärt er, „was damit zusammen- fessor der Abteilung Bergbau an der war er Mitarbeiter und bald „Faktor“ rers Stephenson. Trotz einiger Anlauf- von Sanssouci, die noch heute in ei- hängt, dass dort viel Publikumsverkehr TH Berlin. Sein Nachlass (1930 bis (Betriebsleiter) bei der Eisen- und Ma- schwierigkeiten gewann Borsig mit ner „falschen“ maurischen Moschee 1945), zwei laufende Regalmeter, be- schinenfirma Franz Anton Egells in der einem sensationellen Zehn-Minuten- anzuschauen sind, er baute die Kup- findet sich daher im TU-Archiv. Über Chausseestraße. 1828 heiratete er aus Vorsprung – und konnte anschließend pelkonstruktionen für die Potsdamer den Materialien liegt eine Aura des Liebe – nicht wegen der Mitgift – die zur Lokomotiven-Massenproduktion Nikolaikirche und für das Berliner Geheimnisvollen. Allein acht Rollen Küstertochter Louise Praschl. 1829 übergehen. Diese spannende Wett- Schloss. Im März 1854 konnte Firma Agfa-Schmalfilm, für deren Betrach- wurde Sohn Albert geboren. Seine Ab- fahrt ist auch eine der Schlüsselszenen Borsig ihre 500. Lok feiern, und der tung dem Archiv das entsprechende sicht, Unternehmer zu werden, gab des zum Jubiläumsjahr im Jaron-Ver- Chef hatte weitere große Pläne. Er Vorführgerät fehlt, harren der Ent- Borsig nicht auf. Als sein Vertrag mit lag erschienenen Romans „Der König trieb den Ausbau der neuen Fabrik-, TU Berlin/Pressestelle/ Ulrich Dahl deckung. Zum Nachlass gehört unter Egells ablief, erwarb er ein Firmen- vom Feuerland“, in dem der bekann- Wohn- und Gartenanlagen in Moabit © © anderem umfangreiches Material der grundstück vor dem Oranienburger te Krimiautor Horst Bosetzky, vielen voran und eröffnete eine schlesische Bernd J. Braatz mit seinem Walfänger Forschungsreise nach Abessinien, wie Tor, von den Berlinern später „Feuer- auch unter dem Kürzel „-ky“ bekannt, Dependance. Doch plötzlich, am 6. „Kate Cory“ von 1865 Äthiopien damals genannt wurde. Von land“ getauft, und eröffnete 1837 sei- den rasanten unternehmerischen Auf- Juli 1854, ereilte ihn der Tod. 100 000 herrscht.“ Klar, dass der Job besonders Zur Mühlen unternahm sie 1930/31. ne Eisen- und Maschinenbaufirma. Da stieg des berühmten Maschinenbau- Berliner säumten seinen letzten Weg. vielfältig ist. Er organisiert Winterdiens- er sich hoch verschuldet hatte, nahm er ers im industriell aufstrebenden Berlin Borsigs Nachfahren entwickelten die te, führt kleinere Reparaturarbeiten aus jeden Auftrag an. Er begann mit dem des 19. Jahrhunderts literarisch umge- Firma weiter, noch heute ist der Name oder organisiert die größeren, begutach- Guss von 117 000 Schrauben für die setzt hat. Programm im Maschinenbau – doch tet Wasserschäden oder beseitigt sie ge- Berlin-Potsdamer Eisenbahn. Das En- Und auch Beuth war wieder in Bor- sie ist längst in anderen Händen. An gebenenfalls selbst, und wenn jemand ir- gagement für diese neue Verkehrstech- sigs Leben getreten. Auf der Berliner August Borsig erinnert jedoch ein im- gendwo im Aufzug stecken bleibt, sorgt nologie ebnete den Weg zum Berliner Gewerbeausstellung 1844 erhielt sei- posantes Grabmal auf dem Dorothe- er für dessen Befreiung. Bei diesen Aufga- Lokomotivenkönig. Anfangs reparierte ne 24. Lok „Beuth“ eine Goldmedail- enstädtischen Friedhof in der Chaus- ben kommen ihm natürlich seine hand- er nur die aus den USA und England le. Der Streit war längst beigelegt und seestraße – vis-à-vis dem Ort, wo er werklichen Fähigkeiten besonders zugu- stammenden Loks. Er analysierte ihre der einstige Gegner schätzte die Fir- sich seine „Königswürde“ erarbeitete. te. Die künstlerischen Ambitionen steckt Konstruktion, verbesserte sie und er- ma Borsig als Musterunternehmen. Hans Christian Förster TU Berlin/Universitätsarchiv

© er dann in sein aufwendiges Hobby. Etwa

© warb Patente. Am 24. Juli 1841 ging er Obwohl der Lokomotivenbau das 200 Stunden arbeitet er an jedem seiner Leo von Zur Mühlen bei der Laborarbeit ein Wagnis ein: Er initiierte eine Wett- Kerngeschäft war, blieb seine Produk- Die Serie „Orte der Erinnerung“ im Netz: Modelle. Diese sind sowohl unter Samm- fahrt zwischen seiner ersten Lok „Bor- tionspalette breit: Borsig konstruierte ååwww.tu-berlin.de/?id=1577 lern weltweit als auch bei Museen sehr Es war jene Zeit, als der letzte christ- begehrt. Auch im Deutschen Technikmu- liche Kaiser, der „König der Könige“, seum Berlin sind einige seiner Werke zu Haile Selassi I. (1892–1975), in Äthio- Der Reichstag im Koffer bewundern. Die Bauzeit ist natürlich da- pien, das nie eine europäische Kolonie Tastmodell mit Audio-Guide und Gebärdensprache von abhängig, ob es sich um einen Kut- war, seine Regierung begann. Während ter handelt, um eine Brigg, eine Schone- der 21 Monate dauernden Expedition, eit drei Jahren begleitet ein Audio- bote für Besucher mit Behinderung: ryacht, einen Walfänger oder ein histo- die der geologischen Erkundung dien- SGuide Besucher der Reichstagskup- einen Audio-Guide mit Audiodeskrip- risches Kriegsschiff. Anregungen holt er te, machte von Zur Mühlen Fotos, fer- pel. Der elektronische Kuppelführer tion und Tastkoffer für Blinde sowie ei- sich aus dem Internet oder auch aus sei- tigte Karten an und schrieb auf sei- erzählt in 20 Minuten und übersetzt nen Video-Guide für Gehörlose. ner inzwischen zu großem Umfang ge- ner Remington-Reiseschreibmaschine in zehn Sprachen alles Wissenswerte Für die Blinden wird der Basis- wachsenen privaten Fachbibliothek. „Die Berichte über Land und Leute. Eine über das Reichstagsgebäude und seine text durch eine umfangreiche Audio­ Details müssen stimmen“, erklärt er, „bei Quintessenz dieser Reise stellt das Umgebung, den Deutschen Bundestag, deskription ergänzt. Der Tastkoffer einem Modell sieht man jeden falschen 1935 veröffentlichte Buch „Im Banne die parlamentarische Arbeit und die knüpft an die bewährten Tastmodel- Millimeter.“ Dabei lernt man natürlich des Äthiopischen Hochlandes“ dar, Sehenswürdigkeiten Berlins. Seit 2007 le des Reichstagsgebäudes an und ent-

Dt. Bundestag/Lichtblick/Achim Melde Dt. auch viel über Geschichte, Technologie- © das viele Fotos enthält. Die Mehrzahl sind das Gebäude und die Umgebung © hält elf Tastreliefs ausgewählter Ob- entwicklung, Schiffbau, Segelmacherei dieser 1930/31 gemachten Fotos be- des Parlaments- und Regierungsvier- Was liegt in der Nähe des Bundestages? Das jekte in der Umgebung des Bundesta- und auch Waffentechnik. Patricia Pätzold findet sich heute als Negative im Zur- tels sowie der Plenarsaal aber auch für Tastrelief gibt Auskunft für Blinde ges, unter anderem das Brandenburger åå www.braatz-schiffsminiaturen.de Mühlen-Nachlass. Viel Geld und ein Blinde und Sehbehinderte durch Tast- Tor, das Bundeskanzleramt und das ausgezeichnetes detektivisches Talent modelle erfahrbar. Burkhard Lüdtke, tenverbänden entworfen und gebaut. Reichstagsgebäude selbst. Der Video- sind sicher noch nötig, um diese heute der an der TU Berlin am Institut für Als Weltneuheit präsentierte nun der Guide für Gehörlose enthält eine kulturhistorisch mehrfach interessante Architektur Modellbau lehrt, hat die Deutsche Bundestag Anfang Juni zu- Übersetzung des Basistextes in die Ge- Fallobst Äthiopien-Expedition aufzuarbeiten. Modelle mit seinen Studierenden und sammen mit Projektleiter Burkhard bärdensprache und soll später in wei- Nach der EM: Überzahl Hans Christian Förster in Zusammenarbeit mit Behinder- Lüdtke zwei neue Informationsange- tere Sprachen übersetzt werden. pp In der Nachspielzeit sagt ARD-Kommen- tator Steffen Simon zum wiederholten Mal, der nach vorn eilende Manuel Neu- er (Torwart) sei nun „der zwölfte Feld- Technische Universität Berlin spieler“. 12 gegen 11. Umso blamabler, TU-Hauptgebäude, dieses 1:2. UNI-SHOP neben dem Audimax STRASSE DES 17. JUNI 135 Der Tagesspiegel, 30. Juni 2012

SHIRTS / JACKEN / TASCHEN / LIFESTYLE / UND MEHR SCHLUSS Die nächste Ausgabe der 20% Rabatt E intern erscheint im Oktober. auf TU-Bestellungen Redaktionsschluss: WWW.TU-BERLIN-SHOP.DE 21. September 2012