“Ere Is Only One War That Matters: the Great War… and It Is Here.”
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WirtschaftKino JanuarJanuar 20182018 51 “!ere is only one war that matters: the great war… and it is here.” Game of Thrones (Staffel 7) in der Kritik Ende August lief die letzte Folge der siebten Staf- Sta"el wieder zu bündeln, und auf die beiden we- Yves!Steichen fel der Erfolgsserie Game of !rones, der Adaption sentlichen Fragen zu reduzieren: Wer hat künftig in der Romanreihe A Song of Ice and Fire von George Westeros das Sagen, und wie besiegt man die White R.R. Martin, die seit 2011 von den beiden Showrun- Walkers? nern David Benio" und D.B. Weiss für den ame- rikanischen Pay-TV-Sender HBO umgesetzt wird. Neben den langersehnten Begegnungen zwischen Die Fans wissen natürlich, dass die Serie mit dieser beliebten Showcharakteren wie Jon und Daene- vorletzten Sta"el, bestehend aus sieben Episoden, rys leben die aktuellen Folgen aber auch von – im auf die Zielgerade eingebogen ist, denn vermutlich Gegensatz zu früheren Sta"eln – durchgängig am- 2019 wird das Intrigenspiel um die Vorherrschaft in bitionierten Regieleistungen und der düstereren Westeros in sechs weiteren Episoden (allerdings in visuellen Gestaltung, die die Figuren, ihre Kostüme, Spiel#lmlänge) seinen endgültigen Abschluss #nden. Rüstungen und Festungen wieder in erdigen, dunk- Zeit für eine Nachbetrachtung der aktuellen Sta"el. len Farben in Szene setzt. Einen unbestrittenen Höhepunkt bildet die Dothraki- und Drachen- Achtung: mit Spoilern aus den Sta!eln 1-7 attacke auf den Beutezug der Lannister-Armee in der vierten Folge (!e Spoils of War), in der GoT- Wie nicht anders zu erwarten, knüpfen die aktuel- Novize Matt Shakman alles au"ährt, was bereits len Folgen unmittelbar an die Ereignisse der sechs- frühere ikonische Schlachtsequenzen wie jene in ten Sta"el an, und führen von der ersten Episode Blackwater (S02), Hardhome (S05) und Battle of (Dragonstone) an nach und nach alle handlungsrele- the Bastards (S06) ausgezeichnet hat: Multiper- vanten Charaktere, die bis dato mehr oder weniger spektivität, Gespür für Tempo und Choreographie, getrennt voneinander agierten, (wieder) in Westeros und eine Kameraarbeit, die die Zuschauer mitten zusammen, um sie, zusammen mit ihren jeweiligen ins Geschehen katapultiert. Die fünfte (Eastwatch) Multiperspek- Verbündeten, gegeneinander und gegen die äußere und sechste Episode (Beyond the Wall ) zeichnen sich tivität, Gespür Bedrohung durch die Armee der White Walkers, auf- durch einige launige #lmhistorische Referenzen aus, für Tempo und zustellen. Ein !ron, drei starke Anwärter (Cersei indem sie sieben Publikumslieblinge und Antihel- Choreographie, Lannister, Daenerys Targaryen und Jon Snow), un- den, darunter „!e Hound“ und Tormund, in bester und eine aufhaltsam anrückende Eiszombies und feuerspei- Magni"cent Seven-Manier auf eine gefährliche Mis- Kameraarbeit, ende Drachen – den Verantwortlichen gelingt es sion jenseits der Mauer schicken – auch wenn beide die die Zuschauer also zunächst, die nach dem Mord an König Robert Folgen aufgrund ihrer (selbst für eine Fantasyserie) mitten ins Baratheon (S01) in alle Richtungen des GoT-Uni- gedehnten Interpretation der Raum- und Zeitver- Geschehen versums ausfasernden (und nicht immer leicht zu hältnisse gemischt aufgenommen wurden. Einen katapultiert. überblickenden) Handlungsstränge in der siebten versöhnlichen Abschluss stellt dagegen die 80-mi- 52 forumforum 380 380 KinoWirtschaft dass der Drache Viserion für ein ausgeglichene- res Kräfteverhältnis schließlich im Lager der White Walkers endet und im Sta"el#nale die schützende Mauer zerstört, um den Invasoren aus dem Eis den Weg nach Westeros zu ebnen. Das ist zwar freilich Kritik auf hohem Niveau, aber dennoch bedauerlich, da das Erfolgsrezept der Serie GoT – neben dem exzessiven Einsatz von Nacktheit und Gewalt – eben zum großen Teil auf ihrer Unvor- hersehbarkeit beruhte. Basierend auf den Romanen von Martin entwarfen Benio" und Weiss eine kom- plexe und anarchische, zugegebenermaßen oft auch krude Fantasy-Mittelalterwelt mit überraschender Tiefe, wohldosierten phantastischen Elementen, nachvollziehbaren Gesetzmäßigkeiten – und am- bivalenten, überaus präzise gezeichneten Charak- teren, die ihre politischen Ambitionen und Agenden in geradezu shakespeareschen Intrigen ummünzten. Da oft auch Neben#guren großen Ein$uss auf die Handlung nehmen konnten (man denke an Walder Frey und die Rote Hochzeit, oder die Meuterei, die nütige (!) siebte Episode (!e Dragon and the Wolf ) Alliser !orne in der Nachtwache gegen Jon Snow dar, die wieder die Balance zwischen Aktion und anzettelt), war für überraschende, elektrisierende Charakterentwicklung #ndet, und vor allem Cersei Wendungen gesorgt. in zwei Dialogszenen mit ihren Brüdern Tyrion und Jaime die nötige Bühne für ihre gefürchtete Unbere- Haben früher die Charaktere die Handlung durch chenbarkeit bietet. ihre Motive und Entscheidungen vorangetrieben, so scheinen sie sich heute eher dem Diktat der Hand- Neben diesen positiven Aspekten gibt es aber auch lung zu beugen. Völlig überraschend kommt diese Kritik zu üben: Zwar sind die Figurenzeichnungen Entwicklung allerdings nicht: Seit zwei Sta"eln hat und schauspielerischen Leistungen – allen voran die Serie die Romanvorlagen überholt – Weiss und Lena Headey (Cersei), Peter Dinklage (Tyrion) und Benio" müssen die Handlungen also ohne Mar- Maisie Williams (Arya Stark), die hier undurch- tins komplexe Buchvorlagen weiterspinnen, auch schaubarer denn je erscheint – wieder konstant auf wenn Letzterer weiterhin als Berater fungiert. Zu- sehr hohem Niveau, andere Figuren aber, wie etwa dem kommt auch das Konzept, in den sozialen Melisandre, Sansa Stark und Petyr Baelish haben Netzwerken und IMDB-Foren die Reaktionen der deutlich an Präsenz und Bedeutung verloren, und Zuschauer bis ins Detail zu analysieren, um dar- wirken teilweise wie reine Stichwortgeber. Auch die aus deren Erwartungen abzuleiten (sei es, um sie groß angekündigte Chaos#gur Euron Greyjoy, die zu bestätigen oder zu unterlaufen), nach mehreren optisch inzwischen wie ein Goth-Pirat aussieht, lie- Sta"eln schlichtweg an seine Grenzen. Schließlich fert interessante Ansätze, erhält aber bis auf einen dürfte auch der weltweite, kaum noch nachvollzieh- ziemlich irren Auftritt in der zweiten Folge (Storm- bare Hype und die Akzeptanz der Serie weit über born) noch wenig Raum zum Glänzen. die Publikumsgrenzen des Fantasygenres hinweg dazu beigetragen haben, dass die Macher inzwischen Es drängt sich daher der Verdacht auf, dass das weniger Experimente wagen – und die siebte Sta"el (eigentlich lobenswerte) Vorhaben der GoT-Macher, im direkten Vergleich zu den Vorgängersta"eln et- die Serie in dreizehn Episoden auserzählen zu wol- was konventioneller aus#el. Aber wie gesagt: Das ist len, nur bedingt aufgeht. Die reduzierte Laufzeit Kritik auf hohem Niveau. X macht sich deutlich bemerkbar, denn viele Ereignisse wirken hastig abgehakt. Die Serie hangelt sich so von einem Höhepunkt zum nächsten und nimmt sich weniger als üblich die Zeit, die Einsätze, die für die unterschiedlichen Parteien auf dem Spiel stehen, zu verhandeln – das Resultat sind teils vorhersehbare und kalkulierte Wendungen, wie etwa die Annähe- rung zwischen Jon und Daenerys oder die Tatsache, .