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Zu BBeessuucchh bei «Pulse LiLivvee»» iinn Kenia Nah am Geschehen. Nah am Kunden. Gegenwart und Zukunft des Unternehmens Ringier: CEO Marc Walder (l.), Verleger Michael Ringier und Robin Lingg (r.). Er vertritt die Ringier-Familie in der nächsten Generation. Von Generation zu Generation Es geht weiter Unternehmensmagazin März 2018 INHALT 4 «Bei ‹Stille Nacht› hört es aber auf» Weichenstellung im Hause. Michael Ringier, Marc Walder und Robin Lingg im grossen Interview über Firma, Familie 4 «Niemand trieb, niemand und (journalistische) Fehler. 12 12 Am Puls(e) Kenias Ringier Journalistenschüler Pauline musste sich verbeugen, Broccard über «Pulse Live» in Nairobi, wo man auf die sozialen Medien und die mobile Generation Afrikas setzt. es ging ganz schnell.» 16 Blickpunkt Ringier Die besten Pressefotos des Quartals. Michael Ringier 18 Inspiration für die Zukunft An der Ringier Management Conference kommen 220 Ringier Führungskräfte aus 19 Ländern zusammen – und befassen sich mit der Zukunft des Unternehmens. 20 Wie ich täglich die Demokratie retten soll Ringier Journalistenschüler Florian Wicki 16 ist beim Start des digitalen Magazins «Republik» dabei. Und fragt sich, was mit essayistisch-welterklärenden Artikeln wirklich bewegt werden soll. 24 Das erste Labor Edwy Plenel und seine Mitstreiter gründeten vor zehn Jahren «Mediapart». Das Online-Magazin ist heute die wichtigste unabhängige Stimme in Frankreichs Presselandschaft. 26 Meine Nacht mit James Bond DOMO-Autor René Haenig verbringt eine Nacht mit 007. Nein, nicht im Bett. Sondern auf einem Klo, in dessen Ecke eine Leiche liegt. Trotzdem: Bond ist und bleibt ein Gentleman. 28 Herzensbildung Verleger Michael Ringier schreibt darüber, wieso sich Bildung und Barbarei nicht ausschliessen. Und Das März- was wir daraus lernen müssen. DOMO 29 My Week – Adetola Adegbite Weshalb die Leiterin der Finance als eMagazin Intelligence in Nairobi jeden Tag um 6.30 Uhr im Büro sein muss. 30 Nadias Leben von A bis Z Jubiläum: Nadia De Sousa Barros / Buch-Tipp von Marc Walder Coverfoto: Christoph Köstlin Impressum Herausgeber: Ringier AG, Corporate Communications. Leitung: René Beutner, CCO, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich. Kontakt: [email protected] Chefredaktor: Alejandro 18 Velert. Redaktionelle Mitarbeit: Ulli Glantz und Markus Senn (visuelle Umsetzung), Pauline Broccard, Vinzenz Greiner, René Haenig, Peter Hossli, Florian Wicki Übersetzer: Gian Pozzy (Französisch), Claudia Bodmer (Englisch), Ioana Chivoiu, (Rumänisch), Korrektorat: Peter Hofer, Regula Osman, Kurt Schuiki (Deutsch), Patrick Morier-Genoud (Französisch), Claudia Bodmer (Englisch), Mihaela Stănculescu, Lucia Gruescu (Rumänisch). Layout/Produktion: Zuni Halpern (Schweiz) Bildbearbeitung: Ringier Redaktions-Services Zürich. Druck: Ringier Print Ostrava und SNP Leefung Printers. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit Einverständnis der Redaktion. Auflage: 26 10 000 Exemplare. DOMO erscheint auf Deutsch, 20 Französisch, Englisch und Rumänisch. Fotos: Gian Marco Castelberg, Sven Torfinn, Corinne Dubreuil, Thomas Buchwalder, Getty Images DOMO – März 2018 | 3 GENERATIONENWECHSEL «Bei ‹Stille Nacht› hört es aber auf» Generationenwechsel bei Ringier: CEO Marc Walder kauft zehn Prozent der Aktien und wird Michael Ringier dereinst als VR-Präsident nachfolgen. Robin Lingg wird das neue Oberhaupt der Ringier-Familie. Interview: Peter Hossli Fotos: Christoph Köstlin ressehaus Zürich, 6. Stock. Auf MR: Der Deckungsgrad zwischen Unternehmen vorfinden kann. Mit der P einem Tisch angerichtet sind Marc und der jetzigen Ringier- Realität hat das Wortspiel nichts zu Wasser, Datteln und Kägi fret. In der Generation ist hoch. Es beginnt bei tun. Das Unternehmen Ringier gehört Mitte sitzt CEO Marc Walder (52), der Integrität, geht über Ehrlichkeit zur Familie Ringier. links von ihm VR-Präsident Michael bis hin zum Ehrgeiz. All das sind Wessen Idee war es, Marc Walder Ringier (68), rechts dessen Neffe, wichtige Qualitäten. zum Teilhaber und designierten VR- Geschäftsleitungsmitglied Robin RL: Marc und ich arbeiten seit fünf Präsidenten von Ringier zu machen? Lingg (38). Alle tragen weisse Hem- Jahren zusammen. Er trägt die MR: Bei anderen Firmen heisst es den, nur Walder und der Reporter gemeinsame Vision der Familie schnell: «Ich habe die Idee gehabt.» dazu eine Krawatte. mit. Die Grenzen zwischen Familie Wir … und Marc lösen sich bei der Arbeit RL: … wir wissen es gar nicht … Herr Ringier, was ist ein echter Ringier? auf. Was richtig, was falsch ist, MR: … wirklich nicht. Es entstand Michael Ringer (MR): Es gab bei sehen wir alle gleich. ganz natürlich, wie vieles bei uns. uns alles – wahnsinnig Tüchtige, Wird die Firma jetzt zu «Waldier», wie RL: Plötzlich stand es im Raum, weniger Tüchtige, die Ausgeflippten. der «Blick» das geschrieben hat? dann sagten alle: Ja, so ist es. Herr Walder, Sie sind neu Teilhaber der RL: Wortspiele scheinen eine spezielle MR: Es war logisch, dass es so ist. Ringier AG. Was ist Ringier für Sie? journalistische Disziplin zu sein … Bei Ringier passieren Dinge einfach? Marc Walder (MW): Ringier steht MW: … als ich das im «Blick» sah, MW: Robin hatte einen sehr guten für die Bereitschaft, Risiken erschrak ich ein wenig. Das Wortspiel Job in Mexico City, bei einem einzugehen, sich immer wieder neu ist völlig vermessen. Ringier ist eines Pharmakonzern, der deutlich zu erfinden, für grosse Verantwor- der traditionsreichsten Schweizer grösser ist als Ringier, mit … mit wie tung gegenüber Mitarbeitenden. Familienunternehmen, das in der vielen Mitarbeitern, Robin? Und Ringier steht für ein modernes fünften Generation geführt wird, RL: 45 000 … Medienunternehmen, das es nun in die sechste Generation geht. MW: … mit 45 000 Mitarbeitern. Als geschafft hat, sich zu diversifizie- MR: Das Wort «Waldier» habe ich ich bereits CEO war, haben Michael, ren und zu digitalisieren. als Erster gesagt, insofern ist es Robin, dessen Mutter Evelyn und ich Herr Lingg, Sie sind der Jüngste in der okay. Ich hoffe ja, dass wir mehr zu uns gefragt, ob wir Robin zu Ringier Runde. Weiss man mit 38 schon, was «Ringer» werden und somit die bringen sollten. Niemand dachte ein Ringier ist? «Gier» endlich loswerden. daran, dass er fünf Jahre später hier MR: Mit dieser Mutter bestimmt! Wie sehen Sie fortan Ihre Aufgabe, den ertragreichsten Bereich der Robin Lingg (LG): Etwas weiss ich: Herr Walder? Firma verantworten würde, den Schubladisieren lässt sich ein Ringier MW: Während der Phase, in der ich digitalen, der fast 70 Prozent des nicht. Wir sind flexibel. Ringier lässt Ringier leiten darf, stelle ich die operativen Gewinns einbringt. Er einem viele Freiheiten. Weichen, damit die nächste Genera- führt diesen Bereich, weil er viel Warum ist Marc Walder ein Ringier? tion ein möglichst gut aufgestelltes leistet, weil er Ringier in Afrika 4 | DOMO – März 2018 GENERATIONENWECHSEL grossartig weiterentwickelt hat – und MR: Mit gemeinschaftlichen nicht, weil er zur Familie gehört. Erlebnissen. Die Familie muss Michael Ringier: MR zu MW gewendet: Vor 25 Jahren wichtig sein. An Weihnachten fährt dachte niemand, dass du CEO wirst. niemand in die Ferien. Zu Weih- Der Gelassene RL: Das Erfolgsgeheimnis der fünf, nachten kommen alle im Familien- Aufgewachsen in Zofingen als jüngs- nun sechs Generationen liegt darin, haus in Merlischachen zusammen. tes von vier Kindern, entdeckt Mi- dass man nicht auf Jahrzehnte Das haben wir schon immer chael Ringier, 68, seine Leidenschaft hinaus plant, sondern versucht, gemacht, und das werden wir für den Journalismus während eines immer das jeweils Beste zu tun. weiterhin tun. Praktikums 1973 bei der «Münchner MR: Meine beiden Schwestern Ist Marc Walder da jeweils dabei? Abendzeitung». 1974 absolviert er haben kaum gedacht, dass ich das MR: Nein, mit der Firma hat das mit dem ersten Lehrgang die Ringier halb anständig hinbringen würde. nichts zu tun. Journalistenschule. 1984 steigt er Man lässt einander machen, dann RL: Wir reden nie über das ins Familienunternehmen ein, seit funktioniert es – meistens. Geschäft, sondern schauen zum 1991 ist er Verwaltungsratspräsident. Herr Ringier, Sie haben vor Jahren 700. Mal «Die Hard 3», ich koche, Unter der Ägide des passionierten schon angetönt, dass Sie Marc wir haben es zusammen gut. Kunstsammlers und Hobbygolfers Walder nachziehen wollen. Was hat Daran ändert nichts, dass Marc Wal- wandelt sich das Unternehmen vom es gebraucht, um Ihre Schwestern zu der zehn Prozent an der Firma hält? klassischen Zeitungs- und Zeitschrif- überzeugen, die Mitaktionärinnen? MR: Es gibt nach wie vor eine tenverlag zu einem internationalen, MR: Das war nicht zentral. Firma, und es gibt eine Familie. Das diversifizierten Medienkonzern. (Bild: Sondern? ist wichtig. Das trennen wir. Marc Michael Ringier 1987 in seinem Büro MR: Nötig war, dass ich endlich wäre es peinlich, mit uns «Stille im Pressehaus) über mein eigenes Alter nachdach- Nacht» zu singen. Sicher, er ist in te. Dabei merkte ich: Ja, ich bin älter den letzten 25 Jahren ein Teil der geworden, ohne es wahrzunehmen. Familie geworden. Das kommt mit Welchen Schluss zogen Sie daraus? der Beteiligung zum Ausdruck. MR: Es ist dringend, den Generatio- Bei «Stille Nacht» hört es aber auf. nenwechsel anzugehen. Meine Bisher besassen drei Aktionäre je Schwestern Evelyn und Annette ein Drittel. Wollte einer oder eine musste niemand überzeugen. verkaufen, kamen nur die beiden an- RL: Das ist ja kein Verhandlungs- deren als Käufer in Frage. Wie haben ergebnis. Es gab kein Hin und Her. Sie diese Regel umgangen? Kein «Ich gebe dir das, du mir das». MR: Plötzlich