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Inhaltsverzeichnis

Vorwort Landrätin Maria Rita Zinnecker 4

Menschen für Menschen Bericht der Behindertenbeauftragten 5 Ehrungen 6

Personal 8

Kliniken Allgemeines 15 Klinik 16 Klinik Füssen 17 Klinikum Kaufbeuren 20 Klinik Obergünzburt 24 Veranstaltungen 25

Wirtschaft & Energie Wirtschaftsförderung 27 Klimaschutz 31

Regionalentwicklung Regionalmanagement 34 Tourismus 37 ÖPNV 40

Finanzen & Liegenschaften Grünes Zentrum 41 Hochbau 42 Kreishaushalt 43 Schulen und Medienzentren 47 Senioren und Pflegeheime 48

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Gleichstellungsstelle 49

Soziales & Familie EhrenAmt 50 Inklusion 52 jobcenter Ostallgäu 53 Jugendamt 53 Kreisjugendring 57 Senioren 59

Staatliches Schulamt 61

Bildung Bildungsregion 62 Bildungsberatung 63

Abfallwirtschaft 64

Sicher & Gesund Lebensmittelüberwachung 67 Veterinäramt 66 Gesundheitsamt 70 Öffentliche Sicherheit und Ordnung 72

Kommunales Wahlen 2014 74 Staatliche Rechnungsprüfung 77

Personenstand & Ausländerwesen 79

Verkehr & Straßen Tiefbau 81 Verkehrswesen 84

Bauen & Umwelt Bauverwaltung 85 Naturschutz 87 Wasserrecht 90 Allgäuer Moorallianz 92 Landschaftspflegeverband 96

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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich hoffe, dass 2014 für Sie alle ein gutes Jahr war. Für unser Ostallgäu war es das in jedem Fall. Wir sind auf vielen Ebenen wieder ein gutes Stück vorangekommen. So ist der Landkreis seit März nach langen und intensiven Vorbereitungen vom Kultusministerium zur „Bildungsregion in Bayern“ ernannt worden. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu optimalen Lernbedingungen für alle Menschen im Landkreis. Vorangekommen sind wir auch mit der Nachnutzung des Krankenhauses Obergünzburg: Mit dem Bezirk Schwaben hat es ein starker und verlässlicher Partner übernommen, der dort nun eine psychosomatische Akutklinik einrichten wird. Landrätin Maria Rita Zinnecker Für mich ist es äußerst wichtig, dass wir den Flüchtlingen, die zu uns ins Ostallgäu kommen, ein würdiges Lebensumfeld bieten können in dieser für sie so schwierigen Situation. Für uns alle ist das eine große Aufgabe, die wir im Sinne der Humanität aber sicherlich gemeinsam bewältigen werden.

Unsere Ehrenamtlichen im Landkreis haben auch 2014 wieder Großartiges geleistet. Dafür haben wir 500 von ihnen stellvertretend mit der Verleihung der Ehrenamtskarte gedankt. Außerdem erfahren Sie in diesem Jahresbericht etwas über die Fortschritte im Naturschutz und was es Neues bei der Kommunalen Abfallwirtschaft gibt – zum Beispiel über die Erfolge bei der Eindämmung des Kreuzkrautes – oder wie die Wirtschaftsförderung des Landkreises die Ostallgäuer Unternehmen unterstützt. Erfolge zeitigt auch der Klimaschutz im Landkreis: Ergebnis der Bemühungen von Kommunen und Landkreis ist der erste Platz in der deutschlandweiten „Solarbundesliga“.

In Jahresbericht des Landratsamtes Ostallgäu können Sie sich detailliert über alles informieren, was 2014 bei uns im Amt gelaufen ist. Service und Transparenz für unsere Bürgerinnen und Bürger genießen im Landratsamt höchste Priorität. Ich wünsche Ihnen allen viel Freude beim Lesen und Schmökern in unserem Jahresbericht 2014.

Ihre

Maria Rita Zinnecker, Landrätin des Ostallgäus

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4 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Bericht der Behindertenbeauftragten

Allgäu-Tirol-Barrierefrei: weitere Objekte zertifiziert

2014 konnten im Ostallgäu über 100 Objekte mit dem Signet Allgäu-Tirol-Barrierefrei ausgezeichnet werden. Viele der Objekte stammen aus dem Tourismusbereich (Hotels, Wanderwege, Sehenswürdigkeiten usw.), es waren aber auch einige öffentliche Gebäude dabei.

Weitere Informationen zu Allgäu-Tirol-Barrierefrei erhalten Sie hier.

Übergabe der Urkunde Allgäu-Tirol-Barrierefrei im Rathaus Marktoberdorf Bayern Barrierefrei 2023: Marktoberdorf ist Modellkommune in Bayern

In Bayern wurden 16 Modellkommunen für die exemplarische Umsetzung der Barrierefreiheit ausgewählt – darunter auch die Stadt Marktoberdorf. Bis Ende 2014 ist ein Planungsbüro beauftragt, gemeinsam mit der Stadt Marktoberdorf und der Behindertenbeauftragten unter dem Motto „Marktoberdorf für Alle“ Strategien für eine barrierefreie Kommune zu erarbeiten. Diese Strategie soll dann auch für andere Kommunen Möglichkeiten der Umsetzung der Barrierefreiheit aufzeigen.

„Marktoberdorf für Alle“: Öffentlichkeitsarbeit auf dem Wochenmarkt Sitzung der VKIB in Bayreuth

Der Landesvorstand der VKIB (Vereinigung der kommunalen Interessensvertreter von Menschen mit Behinderung in Bayern e.V.) traf sich zur Sitzung in Bayreuth. Unter anderem wurde die Innenstadt im Beisein der Presse im Hinblick auf die Barrierefreiheit bewertet.

Zahlen zu den Tätigkeiten im Jahr 2014

384 Beratungen: - 128 Beratungen von Einzelpersonen u. a. zum Thema „Bauen“ - 143 Beratungen von Architekten/Ingenieuren Testfahrt mit dem Rollstuhl durch Bayreuth (Bildquelle: Michael Weiser) - 62 Beratungen von Kommunen 85 Stellungnahmen zu Bauvorhaben 26 Ortsbegehungen im Ostallgäu

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5 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Ehrungen

Kommunalpolitiker sowie Frauen und Männer im Ehrenamt ausgezeichnet

Am 20. November ehrte Landrätin Maria Rita Zinnecker im großen Sitzungssaal im Landratsamt in Marktoberdorf 36 Kommunalpolitiker mit der Kommunalen Ehrenurkunde und zwei mit der Kommunalen Verdienstmedaille in Bronze. Außerdem wurden ehrenamtliche BRK-Angehörige der Wasserwacht und Bereitschaften im Landkreis Ostallgäu sowie Mitglieder des Technischen Hilfswerkes mit Auszeichnungen des Freistaates Bayern geehrt.

Landrätin Maria Rita Zinnecker sagte zu den Geehrten: „Sie alle haben sich mit Ihren Leistungen in die Herzen ihrer Mitmenschen eingebrannt und auch tiefe Spuren in der Gesellschaft hinterlassen“. Zahlreiche Ostallgäuer Ehrenamtliche sind vom Freistaat Bayern für herausragende Verdienste ausgezeichnet worden. Die Ehrungen nahm Landrätin Maria Rita Zinnecker vor.

Bundesverdienstmedaille für Wilfried Moser,

Wilfried Moser engagiert sich seit seiner Jugend in verschiedenen Ehrenämtern und trägt so seit Jahrzehnten bei, das Gemeinwesen in seiner Heimatgemeinde Ketterschwang zu stärken und zu fördern. So war er in den 80er-Jahren erster Vorsitzender der Katholischen Landjugend. Später engagierte er sich als Pfarrgemeinderat und Kommandant bzw. Schriftführer der Feuerwehr. Von 1996 bis 2009 war Wilfried Moser Mitglied des Gemeinderates.

Außergewöhnlich groß war das Engagement, das Herr Moser bei der schweren Erkrankung seiner Frau im Jahr 2009 zeigte. Nachdem sie nach einer schweren Operation zur Reha musste, fuhr ein halbes Jahr täglich von seiner Arbeitsstätte in Bad Wörishofen nach Burgau in das Therapiezentrum und übte unerlässlich mit ihr das Laufen, so dass sie Landrätin Maria Rita Zinnecker und Wilfried Moser am 17. September 2009 in Burgau entlassen wurde sich wieder selbständig fortbewegen konnte.

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6 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Bezirksmedaille für Ursula Lax

Den Einsatz von Ursula Lax für den Bezirk Schwaben würdigte Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert mit der Verleihung der Bezirksmedaille. Lax engagiert sich seit 20 Jahren im Bezirkstag - vor allem für Menschen mit Behinderung und für Pflegebedürftige ebenso wie für das Allgäu und dessen Kultur. Die Füssenerin ist Mitglied im Kultur- und Europaausschuss, im Sozial- und Psychiatrieausschuss sowie im Werkausschuss für den Eigenbetrieb . Seit 2003 hat Ursula Lax außerdem die Funktion als weitere stellvertretende Bezirkstagspräsidentin inne.

Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert und Ursula Lax.

Kommunale Verdienstmedaille in Bronze für Richard Ficker, Stöttwang

Richard Ficker war von von 1978 bis 2014 Mitglied des Gemeinderates Stöttwang. Von 1990 bis November 1999 war er zweiter Bürgermeister. 1999 wurde er dann zum ersten Bürgermeister gewählt und behielt dieses Amt bis 2014.

Landrätin Maria Rita Zinnecker und Richard Ficker

Kommunale Verdienstmedaille in Bronze für Rudolf Königsberger, Stöttwang

1984 wurde Rudolf Königsberger zum ersten Mal in den Stöttwanger Gemeinderat gewählt. Von 1996 bis 2002 war er dritter Bürgermeister und wirkte von 2002 bis 2014 unter Richard Ficker als zweiter Bürgermeister.

Landrätin Maria Rita Zinnecker und Rudolf Königsberger

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7 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Personal

Amtantritt Landrätin Maria Rita Zinnecker

Maria Rita Zinnecker hat am 2. Mai ihr Amt als Schwabens erste Landrätin angetreten. Als eine ihrer ersten Amtshandlungen hat sie eine Personalversammlung einberufen und sich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes vorgestellt: „Ich will diesen schönen Landkreis noch ein gutes Stück voranbringen“, kündigte sie an. „Die Mitarbeiter sind die Seele des Hauses und ich werde mit ihnen im Team arbeiten". Auch Auswärtstermine standen bereits in der ersten Woche an.

Zinnecker bringt unter anderem politische Erfahrung als Kreisrätin und Führungskompetenz aus ihren Tätigkeiten in verschiedenen Ämtern mit - zuletzt war sie Leiterin des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Landrätin Maria Rita Zinnecker an ihrem ersten Arbeitstag im Landratsamt Ostallgäu. Kaufbeuren tätig. Als priorisierte Themen nannte sie zu ihrem Amtsantritt den Gesundheitsstandort Ostallgäu, die Inklusion, eine positiv Gestaltung des demographischen Wandels sowie die Infrastruktur und Mobilität.

Bei den Stichwahlen vom 30. März setzte sich Zinnecker (CSU) mit 53,84 Prozent gegen Johann Fleschhut (FWO) durch.

Konstituierende Sitzung des Kreistags

Am 19.5.2014 fand sich der bei den Kommunalwahlen im März neu gewählte Kreistag erstmals zusammen. Das Gremium beschäftigte sich mit Organisation und Regelungen für die Wahlperiode 2014-2020. Auf dem Programm standen die Vereidigung der Landrätin, die Regelung zur Stellvertretung der Landrätin, die Geschäftsordnung für den Kreistag, die Entschädigungssatzung sowie die Besetzung von Ausschüssen und anderer Gremien.

Zum Stellvertreter der Landrätin wurde Lars Leveringhaus, (CSU), Bürgermeister aus Obergünzburg, gewählt. Er setzte sich gegen den Kandidaten der Freien Wähler, Manfred Rinderle aus , durch. Landrätin Maria Rita Zinnecker (2. v. r.) und ihre Zur ersten weiteren Stellvertreterin bestimmte das Gremium Angelika Schorer (CSU), Stellvertreter/in (v. l.): Dr. Hermann Seiderer, Angelika Schorer und Lars Leveringhaus. Landtagsabgeordnete aus . Ihr in der Abstimmung unterlegen war der SPD- Kandidat und ebenfalls Landtagsabgeordneter Dr. Paul Wengert aus Füssen.

Mehrere Kandidaten gab es auch für das Amt des zweiten weiteren Stellvertreters. Hier vereinte Dr. Hermann Seiderer, Bayernpartei, aus Marktoberdorf letzten Endes die Mehrheit der Stimmen gegenüber dem Kandidaten von Bündnis 90/Die Grünen, dem bisherigen zweiten weiteren Stellvertreter Hubert Endhardt aus Rieden a.F.

Die Mitglieder des neuen Kreistages, die Besetzung der Ausschüsse und der weiteren Gremien finden Sie hier.

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8 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Alles an (s)einem Platz: Ein- und Umzüge im Landratsamt abgeschlossen

Der Nordtrakt des Landratsamtes in Marktoberdorf wurde 2014 als letzter Bauabschnitt im Haus fertig saniert: Am 24. März begannen die ersten Mitarbeiter mit den Umzügen. Mit Staatlichem Schulamt, Abfallwirtschaft, Gesundheitsamt, Jobcenter Ostallgäu und Veterinäramt zogen auch alle bisherigen Außenstellen in Marktoberdorf erstmals in ein gemeinsames Landratsamt.

Der heutige Nordtrakt des Landratsamtes wurde in den ältesten Teilen in den 1920er Jahren errichtet. Das Gebäude war jedoch alles andere zeitgemäß und auch energetisch weit von heutigen Standards entfernt. Das hat sich nun mit der umfangreichen Sanierung geändert. Der vierstöckige Nordtrakt des Landratsamtes wurde mit neuen Fenstern, neuen Decken, einer neuen Heizungsanlage sowie einer Außendämmung versehen.

Jede Menge Akten und sonstiges Arbeitsmaterial war aufgrund der Umzüge zu bewegen.

Ausstellungen/Veranstaltungen im Haus

Auch im Jahr 2014 war das Landratsamt nicht nur Behörde, sondern auch Forum für Kunst und Kultur, für Ausstellungen und Veranstaltungen.

Januar: Klima schützen kann jeder

Gleich zu Beginn des Jahres spielte der Klimaschutz eine Rolle. Kurzweilig und interessant informierte die Ausstellung mit verschiedenen Elementen darüber, wie jeder von uns selbst „klimaschützen“ kann.

Juni: Sonderkonzert von „Musica Sacra International 2014“ mit Stehempfang

Bereits zum 12. Mal fand das Festival Musica Sacra International in Marktoberdorf statt. Einen Tag vor der offiziellen Auftaktveranstaltung gaben zwei der Ensembles ein Exklusivkonzert im Innenhof des Landratsamtes: Die Besucher konnten an dem Abend den Fayha Chor aus dem Libanon sowie ein indisches Quartett mit Tänzerin genießen.

Das Festival Musica Sacra wird seitens des Landkreises und der Stadt Marktoberdorf finanziell gefördert. Beim diesjährigen Festival trafen sich elf Ensembles aus sieben Nationen.

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9 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Juli: Schreinerinnung Marktoberdorf zeigt Gesellenstücke in der Ausstellung „Die Gute Form“

Eine Woche lang waren wieder 16 Gesellenstücke von Schreinerlehrlingen aus dem Ostallgäu und Kaufbeuren im Landratsamt ausgestellt. Alle Stücke wurden zu Beginn der Ausstellung von einer Jury bewertet. Drei der Arbeiten wurden dann im Rahmen des Wettbewerbs „Die Gute Form“ unter Anwesenheit der Schreinerlehrlinge, Eltern, geladen Gäste und Medienvertreter ausgezeichnet.

Oktober: „Altes Streuobst neu entdecken“

Mit dieser Wanderausstellung, einem Folgeprojekt des LEADER-Projektes „Erhaltung und Nutzung alter Kernobstsorten im bayerischen Allgäu und am Bodensee“, wurde in anschaulicher Weise auf die Wertigkeit alter Apfel- und Birnensorten eingegangen und auf die Anbaumöglichkeiten hingewiesen.

Die Kreisfachberaterinnen für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Ostallgäu haben mit dieser Ausstellung anschauliche Informationen über die Obstbaugeschichte des Allgäus vom Apfel- oder Birnenkern bis zur fertigen Sorte, über Verwertungsmöglichkeiten und die Gentechnik ins Ostallgäu geholt.

Höhepunkt der Ausstellung war die Möglichkeit der Sortenbestimmung durch den bekannten Pomologen Anton Klaus aus Oberneufach.

November: „Lebensträume“ – eine Fotoausstellung von Patienten und Mitarbeitern des St. Georghofs

Der St. Georgshof ist eine Einrichtung für psychisch erkrankte Menschen in Rettenbach, Frankau. Jeder dieser Menschen dort hat einen Lebenstraum: vom Beruf als LKW-Fahrer, Landwirt oder Konditor bis dahin, als Braut einmal im Mittelpunkt zu stehen.

Diese Lebensträume hat der Fotograf Armin Zacherl professionell in Szene gesetzt und festgehalten. Entstanden sind Bilder, die einen Teil der Persönlichkeit der Patienten wiederspiegeln. Indem der St. Georgshof diese Bilder auch der Öffentlichkeit zugänglich macht, möchte er auf die Sorgen und Wünsche der psychisch kranken Menschen hinweisen.

Die Auszubildenden am Landratsamt Ostallgäu

Der 02.09.2013 – 5 Azubis – die Nervosität steigt! Angekommen im Landratsamt – wir sind bereit!

In den Sachgebieten wurden wir freundlich aufgenommen und haben schon so richtig am Berufsleben teilgenommen.

Nach und nach fanden wir uns im Hause zurecht und mussten feststellen: hier ist es gar nicht so schlecht.

Egal ob faxen, kopieren oder telefonieren, Inzwischen schon im zweiten Lehrjahr (v. l.): Alexandra immer dran denken: bloß nicht blamieren! Hummel, Maresa Lang, Jan-Michael Häberle, Johannes Schmid, Anita Kraus und Kathrin Kinker. Zu Arbeiten gab es hier genug, zugemüllt bis an die Decke, auch einige Ergänzungslieferungen blieben auf der Strecke.

Im Haus sind sie schon längst bekannt,

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10 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Drei dicke Bücher – VSV werden die genannt.

Mit denen müssen wir uns jetzt 3 Jahre lang quälen, ach du Schreck! Die vielen Lehrbriefe dürfen ja auch nicht fehlen.

Die Berufsschule stand ab November auf dem Plan, also mussten wir täglich mit dem Zug nach Kempten fahrn.

VSV und Lehrbriefe schleppten wir dort hin und anfangs machten die Paragrafen überhaupt keinen Sinn.

Für die Lehrer hatten wir stehts (k)ein offenes Ohr, Zum Teil brachten wir auch gute Beiträge hervor.

Aufpassen hieß es, die Berufsschule hat ja auch einen Sinn und eigentlich ist sie auch gar nicht so schlimm.

Als Verwaltungsfachangestellte heißt es aber nicht nur lernen, das steht doch schon geschrieben in den Sternen!

Advent, Advent es ist soweit, wir hatten endlich Urlaubszeit.

Das zweite Lehrjahr bereitete eine Weihnachtsfeier vor, wir sangen vor dem Tannenbaum im Chor.

Auch an Fasching wurde gefeiert, getanzt und gelacht, bis das Landratsamt zusammenkracht.

Mit schweren Koffern ausgerüstet waren wir schon wieder fort, in Lauingen, es war extrem lustig dort.

Es war recht anspruchsvoll, es trüge uns nicht der Schein. Aber das Essen war gut, da hauten wir rein.

Drei Wochen haben wir gepaukt wie wild, wir hatten einen großen Willen. Die ersten Klausuren standen an, da war nichts mit „chillen“.

Im April ging schon wieder alles von vorne los: Berufsschule und Verwaltungsschule, da waren wir stellenweise ziemlich hoffnungslos.

Neu gestärkt und frisch motiviert gingen wir es an, Gesetzestexte waren nun dran.

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11 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Mal wieder hieß es: lernen, lernen, lernen, erst nach einigen Klausuren durften wir uns von dort wieder entfernen.

Nach und nach fiel es uns immer leichter, wir sahen in den Gesetzen nicht mehr ganz so viele Geister.

Das zweite Lehrjahr steht uns nun bevor, die Zwischenprüfung müssen wir meistern, wie auch die Azubis zuvor.

Inzwischen sind wir so gute Freunde, da trifft man sich nicht nur im Landratsamtgebäude.

Wir wünschen auch unseren Nachfolgern Spaß und viel Glück, werdet so cool wie wir, dann sind hier alle entzückt.

Was hilft am besten gegen ihr Verzagen? Genau! Ganz einfach uns, die Azubis fragen!

Alle 45 Gemeinden im Landkreis Ostallgäu können ab sofort das Geo-Informationssystem der Firma RIWA zentral über eine Landkreislizenz nutzen

Der Landkreis Ostallgäu ist unter den ersten Landkreisen in Bayern, die ihren Gemeinden die Nutzung eines gemeinsamen Geo-Informationssystems ermöglichen, um die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Landratsamt noch schneller und effektiver zu machen.

Die Kommunen können das System ohne eigene Kosten nutzen, diese übernimmt der Landkreis. „Großer Vorteil des Systems ist, dass es eine Basis für den interkommunalen Austausch von Daten bietet“, erklärte RIWA-Geschäftsführer Kraus. Das betrifft beispielsweise Flächennutzungspläne, Kanal- und Wasserleitungsdaten, Bauanträge oder Daten aus den Bereichen Naturschutz und Denkmalpflege. Landrat Johann Fleschhut mit RIWA-Geschäftsführer Günter Kraus bei der Vertragsunterzeichnung.

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12 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Führungswerkstatt macht fit für neue Führungsaufgaben

Zwei Jahre lang haben sie immer wieder mehrtägige Seminare besucht, haben Mehrarbeit in Kauf genommen und sich mit Themen wie Kommunikation, Rhetorik, Führungsmodellen, und Veränderungsmanagement befasst. Ihre Führungswerkstatt umfasste aber auch Projektarbeit, Coaching-Gespräche und Diskussionsabende mit gestandenen Führungskräften: Unsere Nachwuchsführungskräfte haben sich das Ziel gesetzt, einmal Verantwortung in unserem Haus zu tragen und haben zielstrebig auf ihr Ziel hingearbeitet.

Zum Abschluss der Führungswerkstatt erhielten sie nun in einer kleinen Feier aus den Händen von Landrätin Maria Rita Zinnecker ein Zertifikat für das abgeschlossene Schulungsprogramm. Landrätin Zinnecker betonte die Wichtigkeit guter Führung im Landrätin Zinnecker im Kreis der Nachwuchsführungskräfte des Landratsamtes, welche sich für Führungsaufgaben in Landratsamt. Führungskräfte seien Bindeglied zwischen ihren Mitarbeitern und der der Behörde fortgebildet haben. Von links: Rainer Amtsleitung und sie prägen maßgeblich die Außenwirkung eines Sachgebiets oder Kunzmann, Erich Weckend von der Akademie für Verwaltungs-Management, Gerhard Negele, Jürgen Fachbereichs auf die Bürger. Heinritz, Tobias Ott, Jörg Mayer, Landrätin Zinnecker, Annette Schopf, Birgit Osterried, Hubert Guggemos, Michael Filser, Sandra Hartmann, Personalchef Hermann Wißmiller und Michael Hailand. Auf dem Bild fehlt Stefan Miller.

Neue Internetseite, neuer Service: Landkreis Ostallgäu ist digitaler Pionier

Schnell, transparent, flexibel: Die frisch gestaltete Internetseite des Ostallgäus unter www.ostallgaeu.de bietet den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises jede Menge neuen Service: Jeder Nutzer kann sich seine Startseite ab sofort individuell zusammenstellen, um jederzeit schnell an die für ihn wichtigen Informationen zu gelangen.

Die neue Seite umfasst auch zahlreiche Online-Dienste rund um Zulassung, Um- oder Abmeldung von Fahrzeugen. Die Abfalltonne kann man ebenso online anmelden wie die Sperrmüllabholung – auch den Abfuhrkalender kann sich jeder Nutzer nun digital und für seine Gemeinde erstellen und auch in seine digitalen Kalender importieren. Zahlreiche Formulare können damit ab jetzt bequem von zu Hause ausgefüllt werden. Wer einen Mit der Neugestaltung der Interseite hat der Landkreis auch sein Service-Angebot im Internet verbessert. neuen Personalausweis hat, kann digital unterschreiben und spart sich dadurch Wege und Zeit. Als erster Landkreis in Deutschland bietet das Ostallgäu ab sofort einen komplett digitalen Bauantrag an. Weiteres Highlight der neuen Internetseite des Landkreises ist die interaktive und hochauflösende Karte, die mehr als 8.600 Einzelinfos zu den verschiedensten Themen bietet. Dort gibt es unter anderem Informationen zu Bus- und AST-Linien, zu Kitas und Schulen sowie zu Bebauungsplänen im Landkreis, dazu Freizeittipps und Wander- und Radrouten kombiniert mit Routenplaner und Öffnungszeiten.

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13 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Wege aus der Sucht zur Erhaltung des Arbeitsplatzes

Die Suchterkrankung eines oder einer Beschäftigten des Landratsamtes ist nicht nur für ihn selbst eine persönliche Katastrophe, sondern auch für seine Kollegen und Vorgesetzten eine schwierige Herausforderung. Im Landratsamt wurde daher eine detaillierte Handreichung erarbeitet, wie mit suchterkrankten Mitarbeitern umgegangen wird. Ziel ist es, dass der oder die Betroffene ihre Sucht so weit in den Griff bekommt, dass sein/ihr Arbeitsplatz erhalten werden kann.

Vereinbarung von Familie und Beruf: Kindertag im Landratsamt am Buß- und Bettag

Der Buß- und Bettag stellt Eltern schulpflichtiger Kinder vor eine Herausforderung: Der Tag ist schulfrei, aber nicht arbeitsfrei, so dass eine Kinderbetreuung zu organisieren ist. Das Landratsamt griff den Verbesserungsvorschlag eines Mitarbeiters auf und veranstaltete an diesem Tag erstmals einen „Kindertag“. Auf dem Programm stand neben einem Rundgang in der Behörde eine Führung und Aktivitäten im Stadtmuseum von Marktoberdorf, sowie Sport und Spiel in einer Turnhalle. 15 Kinder zwischen 6 und 13 Jahren waren dabei und hatten viel Spaß.

Sportlich ging's her beim Kindertag im Landratsamt.

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14 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Allgemeines

Die Kliniklandschaft im Ostallgäu hat sich verändert: Das Haus Obergünzburg ist in die wohl bestmögliche Nachnutzung überführt in Form einer psychosomatischen Klinik unter der Trägerschaft der Bezirkskliniken Schwaben. Und das Krankenhaus Marktoberdorf wurde erneut europaweit ausgeschrieben. Trotzdem sind insgesamt mehr Patienten behandelt worden. Das liegt nicht zuletzt am guten Miteinander der Mitarbeiter aller Häuser. Doch auch von Managementseite konnten viele der Herausforderungen erfolgreich bewältigt werden: Das Klinikum Kaufbeuren jetzt nach endlosem Baulärm nun endlich fertig gestellt und eingeweiht. Alles in allem sind wichtige Schritte getan worden, um nachhaltig auch die wirtschaftliche Situation des Klinikverbunds in dauerhaft bessere Bahnen zu lenken.

Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren bilden Notärzte aus

Weil es in den vergangenen Jahren im Ostallgäu immer wieder zu Besetzungsengpässen gekommen ist, haben sich die Chefärzte der anästhesie- und Intensivmedizin der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren dazu entschlossen, einen Kurs zur Ausbildung von Notärzten anzubieten. Die Weiterbildung zum Notarzt umfasst 80 Unterrichtsstunden in Notfallmedizin sowie 50 dokumentierte Einsätze unter Anleitung eines verantwortlichen Notarztes. Der Kurs wurde vom Landkreis und der Stadt mitfinanziert.

MIR 2014: Drei Tage Messe-Medizin satt!

Rund um die Gesundheit drehte sich alles auch in diesem Jahr wieder am Stand der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren auf der MIR 2014 in Marktoberdorf. Wie immer nahmen die Besucher gerne die Gelegenheit wahr, sich beim Chefarzt oder Oberarzt direkt zu Fragen rund um Gesundheit und Krankheit zu informieren: von Hüftprothese bis Kreuzbandriss, von Sodbrennen bis Darmkrebs, von Vorhofflimmern bis Schulterschmerz.

Gerne ließen sich die Besucher die leckeren Kostproben aus der Klinikküche am Stand der Kliniken Ostallgäu- Kaufbeuren schmecken.

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15 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Klinik Buchloe

Bereitschaftspraxis Geniall in der Klinik St. Josef

Mit der Bereitschaftspraxis Geniall gibt es seit Anfang des Jahres 2014 an der Klinik St. Josef ein ergänzendes Angebot zum Ärztlichen Notdienst. Die Bereitschaftspraxis ist für Patienten gedacht, bei denen kein Verdacht auf eine schwerwiegende Erkrankung besteht. Der Bereitschaftsarzt verfügt über alle wesentlichen diagnostischen Möglichkeiten zur unverzüglichen Abklärung von Erkrankungen: Blutabnahme, Ultraschall, Röntgen, EKG usw.

Dr. Rudi Wörmann, Chefarzt und Ärztlicher Direktor verschiebt Ruhestand auf später

Eigentlich hätte der 31. Mai 2014 sein allerletzter Arbeitstag werden sollen, doch für den Ruhestand war er einfach noch zu unruhig. Deshalb kam ihm die Bitte von Vorstand Dr. Philipp Ostwald, die Aufbauphase als Autorität in der Klinik St. Josef stabilisierend zu unterstützen, gerade recht. „St. Josef befindet sich im Aufwind“, stellte Wörmann fest und freut sich, dass er diesen Weg noch weiter mitgehen und mitgestalten kann

Das harmonische Miteinander, das Hand-in-Hand- Arbeiten, die kurzen Wege, die unkomplizierte Verständigung sind all die Dinge, die der Chefarzt und Ärztliche Direktor des Hauses St. Josef, Dr. Rudi Wörmann, ganz besonders schätzt.

Noch mehr Patientenkomfort bei Koloskopie

Dank einer großzügigen Spende des Buchloer Krankenhaus-Fördervereins verfügt die Endoskopie der Klinik St. Josef seit Juli 2014 über ein Zusatzgerät, das endoskopische Untersuchungen nun mit deutlich weniger Schmerzen zulässt.

Obwohl sich immer mehr Menschen vom hohen Nutzen einer Koloskopie in der Früherkennung von Darmkrebs überzeugen lassen, gehört das endoskopische Untersuchungsverfahren zu einer nach wie vor sehr angstbesetzten Untersuchung bei Patienten. Zum einen wird die nötige Säuberung des Darms im Vorfeld von vielen als extrem unangenehm empfunden. Zum anderen erlebten bisher viele Patienten die verbleibende Untersuchungsluft im Darm mitunter als äußerst schmerzhaft. Das neue CO2-Insufflationsgerät, das der Förderverein dem zertifizierten Kooperationspartner des Darmzentrums Kaufbeuren, Chefarzt Dr. Peter Meyer, gespendet hat, sorgt für erhebliche Schmerzreduktion beim Patienten.

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16 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Klinik Füssen

Schlaganfall: Schnell handeln rettet Leben

Weil schnelles Handeln Leben retten und vor Behinderung schützen kann, hat sich die Klinik Füssen als Kooperationsklinik dem so genannten NEVAS-Projekt (neurovaskulären Netzwerk für Südwestbayern) zur Versorgung von Schlaganfallpatienten angeschlossen. Ziel des Netzwerkes ist es, eine Infrastruktur zur telemedizinischen Versorgung von Schlaganfall-Patienten zu schaffen. Konkret heißt das: Kommt ein Patient mit Schlaganfall in die Kooperationsklinik Füssen, wird umgehend eine Verbindung in das Schlaganfallzentrum in Günzburg hergestellt, wo Schlaganfallspezialisten via Internet die vor Ort behandelnden Ärzte unterstützen.

Beim NEVAS-Projekt handelt es sich um eine Kooperation der Neurovaskulären Zentrumskliniken München Großhadern, Ingolstadt und Günzburg. Die Projektleitung ist an der Neurologischen Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians-Universität am Campus Großhadern angesiedelt.

Ambulanz und allgäuweiter Qualitätszirkel für Darmerkrankungen gegründet

Dr. Wiebke von der Emde, Oberärztin an der Klinik Füssen, hat an der Klinik Füssen eine Ambulanz für CED-Patienten (chronisch entzündlichen Darmerkrankungen) eingerichtet. Immer mehr junge Menschen leiden an chronischen Darmerkrankungen (CED) wie Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn.

Weil diese Patienten Ärzte immer wieder vor neue Herausforderungen stellen, ist ein Austausch mit Kollegen dringend erforderlich. Aus diesem Grund haben von der Emde und Dr. Andreas Feil, niedergelassener Internist mit Praxis an der Klinik Füssen, außerdem einen allgäuweiten CED-Qualitätszirkel eingerichtet, der sich viermal im Jahr trifft, um sich zu CED-Problemfällen auszutauschen. Regelmäßig besprechen Gastroenterologin Dr. Wiebke von der Emde und der Internist Dr. Andreas Feil mit gastroenterologisch ausgerichteter Praxis an der Klinik Füssen ihre Problempatienten. Daraus erwuchs die Idee, einen CED-Qualitätszirkel für Ärzte zu gründen.

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17 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Geprüfte Qualität in der Klinik Füssen

Wer sich in Füssen ein neues Hüft- oder Kniegelenk einsetzen lässt, darf sich ab sofort auf geprüfte Qualität verlassen. Denn seit kurzem ist Dr. Kai Scriba, Chefarzt der orthopädischen Chirurgie und Unfallchirurgie in der Klinik Füssen Mitglied im Endoprothesenregister Deutschland (EPRD). Mithilfe des EPRD können die Patienten nun noch umfassender beraten werden, da die Operateure beispielsweise umfassende Daten zu Qualität und Haltbarkeit der eingesetzten Implantate erhalten sowie schnelle Informationen zur Qualität und Sinnhaftigkeit neuer Operationstechniken.

Mit Oberarzt Dr. Bert Griesshammer, einem erfahrenen Gastroenterologen konnte die Gastroenterologie in der Klinik Füssen maßgeblich gestärkt werden.

Bestnoten für Geriatrische Reha in Füssen

Eine vorbildliche Behandlung älterer Menschen wurde jetzt der Geriatrischen Rehabilitation in Füssen erneut bestätigt. Nach monatelangen Vorbereitungen unter der Leitung von Dr. Claus Uecker unterzog sich die Abteilung erfolgreich einer zweiten externen Überprüfung nach DIN ISO 9001:2008 und den Anforderungen der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR). Zwei Tage lang hat der strenge Prüfer der WIESO CERT die Geriatrische Reha in Füssen auf Herz und Nieren überprüft. Nach vielen Befragungen und Begehungen ist er zu dem Schluss gekommen: „In der Geriatrischen Reha in Füssen sind alte multimorbide Menschen bestens aufgehoben.“

Alte Menschen zu motivieren, zu fordern und fördern, ihnen reelle Hoffnung auf ein Leben in Selbstständigkeit zu geben, sind neben erstklassiger Therapie die wichtigsten Anliegen des gesamten Teams der Geriatrischen Reha in Füssen.

Prävention statt Operation

Wohlstandserkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus nehmen deutlich zu. Auch jüngere Patienten sind immer häufiger übergewichtig mit den damit einhergehenden Erkrankungen wie Hypertonie und Diabetes mellitus mit seinen oft schwerwiegenden Folgeerkrankungen. Kardiologe und Internist PD Dr. Andreas König ist es setzt sich daher verstärkt in Sachen Prävention – vor allem durch die richtige Ernährung – ein und hat sich von der Deutschen Diabetes Gesellschaft die Zusatzbezeichnung Diabetologe erworben.

Als Diabetologe und Hypertensiologe ist es dem Leiter des Herzkatheterlabors der Klinik Füssen, PD Dr. Andreas König, ein besonderes Anliegen, sich in Sachen Prävention zu engagieren.

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18 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Mit angeborenem Herzfehler ganz normal leben

Im vergangenen Jahr haben sich Dr. Jörg Franke, Primarius der Kinderabteilung am BKH Reutte und Kardiologie-Chefarzt Dr. Martin Hinterseer unter dem Dach des ”Herzzentrums Füssen-Außerfern” zusammengetan, um Patienten mit angeborenen Herzfehlern in einer regelmäßigen gemeinsamen EMAH-Sprechstunde grenzüberschreitend betreuen zu können.

Herzfehler sind die häufigsten angeborenen Fehlbildungen beim Menschen. Muss operiert werden, benötigen die Patienten auf dem Web vom Kinder- und Jugendalter ins Erwachsenenleben eine kompetente ärztliche Beratung und Betreuung, die in den meisten Fällen über eine herkömmliche ärztliche Beratung weit hinausgeht. Denn nicht nur späte Dr. Jörg Franke, Primarius der Kinderabteilung am BKH Reutte und Kardiologie-Chefarzt Dr. Martin Hinterseer in Komplikationen müssen erkannt, weitere Eingriffe geplant und mögliche Komplikationen der Klinik Füssen sind für junge Erwachsene mit vermieden werden. Es geht insbesondere auch um Fragen der Lebensqualität, die sich für angeborenem Herzfehler vertrauensvolle medizinische Ansprechpartner und Begleiter. junge Herzpatienten auftun und die verständlicherweise einen Anspruch an eine möglichst normale Lebensführung haben.

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19 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Klinikum Kaufbeuren

Klinikum Kaufbeuren eingeweiht

Nach mehr als zwanzigjähriger Planungs- und Bauzeit wurde am 25. Juli das Klinikum Kaufbeuren feierlich eingeweiht. Rund 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen zeigten sich nicht nur beeindruckt vom modern gestalteten Eingangsbereich, dem einladenden Café und der neuen Klinikkapelle. Insbesondere überzeugte das Klinikum Kaufbeuren mit erstklassig ausgestatteten medizinischen Abteilungen und hochmoderner Medizintechnik, mit deren Hilfe tagtäglich komplexe und hochwertige Medizin in nahezu allen medizinischen Fachbereichen von hochmotivierten

Mitarbeitern geleistet wird. Welch wichtige Rolle dem Klinikum Kaufbeuren im Landkreis Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert, Landrätin Maria Rita als Schwerpunktversorger zukommt, betonte auch Verwaltungsratsvorsitzende Maria Rita Zinnecker und Oberbürgermeister Stefan Bosse durchschnitten das symbolische Band zur offiziellen Zinnecker, die das Klinikum Kaufbeuren als Herzstück des Verbundes bezeichnete. Einweihung des Klinikums Kaufbeuren nach mehr als zwanzigjähriger Planungs- und Bauzeit. Für die Sanierung sind 87 Millionen an staatlichen Geldern in das insgesamt rund 110 Millionen investiert worden, 5 Millionen an Subventionen für energetische Sanierung kamen noch hinzu. Oberbürgermeister Bosse blickte in seiner Ansprache auf eine schwierige Zeit zurück und dankte ausdrücklich seinem langjährigen politischen Weggefährten dem ehemaligen Landrat Johann Fleschhut, den schmerzhaften Weg mitgegangen zu sein.

Großer Tag der offenen Tür im Klinikum Kaufbeuren

Über 3000 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, sich beim Tag der offenen Tür Bereiche im Krankenhaus anzusehen, die normalerweise nicht zugänglich sind. Bei einem informativen Vortragsprogramm durch die Ober- und Chefärzte sowie vielen Präsentationen und Demonstrationen konnten sich die Besucher ein gutes Bild vom medizinischen Angebot am Klinikum Kaufbeuren machen.

Rund 3000 Besucher informierten sich beim Tag der offenen Tür im Klinikum Kaufbeuren.

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20 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Traumnoten fürs Traumazentrum: bessere Überlebenschancen für Schwerstverletzte

Wer im Einzugsbereich des Klinikums Kaufbeuren lebensgefährlich verunglückt, hat im deutschlandweiten Vergleich überdurchschnittlich hohe Chancen, seine schweren Verletzungen zu überleben: Der Jahresbericht 2013 des Traumaregisters, der Daten zu schwerstverletzten Patienten aus fast 600 Kliniken miteinander vergleicht, bestätigte dem Traumazentrum Kaufbeuren erstklassige Arbeit. Während im Durchschnitt rund 10 Prozent der Patienten mit vergleichbaren Verletzungen versterben, liegt die Letalität im Klinikum Kaufbeuren bei 6,1 Prozent.

Das Traumaregister bestätigt dem Team des zertifzierten Traumazentrums Kaufbeuren erstklassige Arbeit im deutschlandweiten Vergleich.

Neues Leben mit neuem Gelenk im zertifizierten Endoprothetikzentrum Kaufbeuren

Um die Qualität einer endoprothetischen Versorgung, also der Versorgung mit einem künstlichen Gelenk, sicherzustellen, zu erhalten und stetig zu verbessern, ist ein hohes Maß an Spezialisierung, Kompetenz und Erfahrung erforderlich. Das Zertifikat gemäß EndoCert der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), das das Klinikum Kaufbeuren im Herbst 2014 erhalten hat, garantiert überprüfte Behandlungsqualität nach strengsten Maßstäben und Kriterien.

Im zertifizierten Endoprothetikzentrum Kaufbeuren gewährleisten erfahrene Spezialisten Tag für Tag individuellste Betreuung und Behandlung vor, während und nach der Implantation eines Kunstgelenkes. Optimale Versorgung bei Herzinfarkt im deutschlandweiten Vergleich

Rund 600 Menschen erleiden jährlich im Ostallgäu einen Herzinfarkt. Wenn diese Patienten lebend das Krankenhaus erreichen, haben sie eine gute Chance, zu überleben. Ist nämlich der Notarztkontakt erst einmal hergestellt, dann dauert es im Herzinfarktnetzwerk Ostallgäu-Kaufbeuren gerade einmal 85 Minuten, bis zur Wiedereröffnung des verstopften Gefäßes mittels Herzkatheter im Klinikum Kaufbeuren. Sogar in städtischen Bereichen liegt diese Zeit oft bei über 90 Minuten.

Hervorragende Bewertungen erhielt die Arbeit des Herzteams im Herzzentrum Ostallgäu-Kaufbeuren. Das Bild zeigt von links: Oberarzt Dr. Ralph Hampe, Oberarzt Stefan Haller, ltd. Oberarzt Dr. Markus Riedl, Chefarzt PD Dr. Marcus Koller und Oberarzt Christian Jax.

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21 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Dr. Annette Zeller erhält Zertifikat

Krampfadern sind bei weitem nicht nur ein kosmetisches Problem. „Leider wird die Erkrankung häufig bagatellisiert“, so die Chirurgin Dr. Annette Zeller, die sich seit geraumer Zeit ganz auf das Spezialgebiet der Phlebologie konzentriert. 2014 hat die Oberärztin nach intensiver dreijähriger Fortbildung und erfolgreich abgelegter Abschlussprüfung das Zertifikat Phlebologie von der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie erhalten.

Brustzentrum Allgäu rezertifiziert

Vorbildliche Behandlung von Frauen mit Brustkrebserkrankung wurde dem Brustkrebszentrum Allgäu unter Leitung von Chefärztin Dr. Marianne Mayer bei der jüngsten Rezertifizierung bestätigt. Als herausragendes Merkmal, bewerteten die Zertifizierer vor allem die Tatsache, dass im Brustzentrum Allgäu die Anzahl brusterhaltender Operationen weit über dem deutschlandweiten Durchschnitt liegt.

Positiv aufgefallen sind unter anderem die sorgfältige Tumordokumentation und Betrachtung von Auffälligkeiten bei den Qualitätsparametern, die große Expertise und Aufarbeitung der eigenen Daten, die Qualität der Strahlentherapie mit neuester Technik sowie die unterstützenden Projekte wie Yoga, Nordic Walking und „Tumor on Tour“. Eine überdurchschnittlich hohe Rate von brusterhaltenden Operationen erreichen die Operateurinnen des Brustzentrums Kaufbeuren.

Facharztprüfung zum Gefäßchirurgen erfolgreich abgelegt

„Mir war ziemlich schnell klar, dass Gefäßchirurgie genau das ist, was ich machen will“, erzählt Dr. Markus Bayrhof, der 2007 als Assistenzarzt zu Prof. Dr. Dr. Heinrich Stiegler in die Gefäßchirurgie kam. Obwohl dies ursprünglich nur für eine gewisse Zeit geplant war, ist Bayrhof geblieben. Schnell stellte er für sich fest, dass die Gefäßchirurgie ein spannendes Fachgebiet ist, in dem man während der OP oftmals kurzfristig umdenken und neue Lösungen finden muss. Nun hat Bayrhof, der aus Geisenried bei Marktoberdorf stammt, mittlerweile mit seiner Familie aber in Kaufbeuren lebt, seine Facharztprüfung zum Gefäßchirurgen abgelegt. Als Funktionsoberarzt verstärkt er im Gefäßzentrum Kaufbeuren das Team um Ärztliche Leiterin Dr. Ute Dammer.

Geduld ist sicher etwas, so der Gefäßchirurg Dr. Markus Bayrhof, was bei all der Filigranarbeit in diesem Fachgebiet als unbedingte Voraussetzung zu sehen ist.

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22 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Dr. Rauchenzauner neuer Chefarzt für unsere Kinderklinik

„Wir freuen uns sehr, dass wir Dr. Rauchenzauner als neuen Chefarzt für unsere Kinderklinik gewinnen konnten“, so Klinikenvorstand Dr. Philipp Ostwald. „Er überzeugt neben seiner fachlichen Qualifikation insbesondere durch eine hohe Sozialkompetenz und eine sehr positive Ausstrahlung“ hebt Ostwald hervor.

Rauchenzauner studierte an der Uni in Innsbruck Medizin, legte seinen Facharzt in Allgemeinmedizin ab und bildete sich dann an der Uniklinik in Innsbruck weiter zum Facharzt für Pädiatrie. 2010 Habilitation in Neuropädiatrie, dann Tätigkeit im Epilepsiezentrum für Kinder und Jugendliche in Vogtareuth. Danach wechselte Rauchenzauner an die Uniklinik Freiburg mit dem Schwerpunkt Neuropädiatrie und Gemeinsam mit seinem Ärzteteam will der neue Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Makrus Rauchenzauner die Muskelerkrankungen. Wieder zurück in Vogtareuth, holte ihn schließlich das akademische Spezialgebiete der Neuropädiatrie, Endokrinologie und Lehrkrankenhaus Zams als stellvertretenden Chefarzt in die Kinderabteilung, seine letzte Diabetologie an der Kinderklinik Kaufbeuren etablieren. Station vor Kaufbeuren.

Brennpunkt Notfallzentrum

Im Notfallzentrum (NFZ) Kaufbeuren muss das Personal mit einem in den vergangenen Jahren kontinuierlich stark angestiegenen Patientenaufkommen zurechtkommen: Waren es in 2010 noch 14.602 Patienten, suchten 2013 bereits 19.335 Patienten das NFZ Kaufbeuren auf.

Um diesem Problem gerecht zu werden, wurde 2014 das so genannte Manchester-Triagesystem, ein EDV-gestütztes Programm, eingeführt. Das heißt, jeder Patient, der ins Notfallzentrum kommt, wird zunächst durch eine medizinische Fachpflegekraft nach in einem Diagramm festgelegten Fragenkatalog in die entsprechenden Behandlungsdringlichkeitsstufen Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau von „duldet keinen Aufschub“ bis „nicht dringend“ eingeordnet. Auf diese Weise kann qualifiziert und objektiv eine Behandlungsreihenfolge festgelegt werden.

Kleinstes EKG-Gerät der Welt

Um bei Herzrhythmusstörungen eine schwerwiegende Erkrankung auszuschließen, ist es wichtig, die Ursache der Symptome abzuklären. Hierfür wurde jetzt der ersten Patientin im Klinikum Kaufbeuren das kleinste EKG-Gerät der Welt eingesetzt. Für die Implantation dieses Gerätes kommen insbesondere Patienten infrage, die über Symptome von Herzrhythmusstörungen klagen, die sich im herkömmlichen Langzeit-EKG nicht „einfangen“ lassen, Patienten mit unklaren Bewusstseinsstörungen und Ohnmachtsanfällen sowie Patienten mit unklarem Schlaganfall.

Nur etwa streichholzgroß ist der Ereignisrekorder, der schwer diagnostizierbare Herzrhythmusstörungen aufzeichnet und im vergangenen Jahr erstmals von Kardiologie-Chefarzt PD Dr. Marcus Koller in Kaufbeuren implantiert wurde.

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23 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Klinik Obergünzburg

Bezirkskliniken Schwaben übernehmen die ehemalige Kreisklinik Obergünzburg

Die Bezirkskliniken Schwaben haben die ehemalige Kreisklinik Obergünzburg gekauft und wollen dort eine psychosomatische Akutklinik mit 50 Betten verwirklichen. Obergünzburg wird nach Günzburg, Kaufbeuren, Augsburg, Kempten, Memmingen, Donauwörth und Lindau der achte Klinikstandort unter dem Dach der Bezirkskliniken Schwaben.

In den Umbau, der Anfang 2015 beginnen soll, wird der Bezirk sieben Millionen Euro investieren. Ab Anfang 2016 sollen dort dann Patienten – beispielsweise mit affektiven Störungen (leichte bis mittelgradige Depressionen) – behandelt werden. In Obergünzburg sollen 50 bis 60 neue Arbeitsplätze entstehen, verteilt auf 40 bis 45 Vollzeitstellen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Pressekonferenz in der ehemaligen Kreisklinik Die Verwaltungsratsvorsitzende der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren, Landrätin Maria Rita Obergünzburg: (von links) Vorstandsvorsitzender Thomas Düll, Verwaltungsratsvorsitzender und Bezirkstagspräsident Zinnecker, lobte die Übernahme als „optimale Nachnutzung mit starkem Träger“. Das Jürgen Reichert (beide Bezirkskliniken Schwaben), Haus sei 2008 umfangreich saniert worden und befinde sich in einem Top-Zustand. Verwaltungsratsvorsitzende und Landrätin Rita Maria Zinnecker, stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender „Deshalb wollten wir hier unbedingt die 61-jährige Tradition dieses Hauses, wo schon und Oberbürgermeister Stefan Bosse (Kaufbeuren) sowie immer Menschen geholfen wurde, fortführen“, sagte sie. Vorstand Dr. Philipp Ostwald (alle Kliniken Ostallgäu- Kempten).

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24 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Veranstaltungen

Erster Ostallgäuer Gesundheitsstrukturdialog

Wie auch nach den Klinikschließungen von Marktoberdorf und Obergünzburg künftig die flächendeckende medizinische Versorgung in der Region sichergestellt werden kann, damit beschäftigte sich der erste Ostallgäuer Gesundheitsstrukturdialog. Als zentrales Ergebnis wurde die Bildung gut funktionierender Netzwerke und Kooperationen zwischen Kliniken und Ärzten wie auch Ärzten untereinander festgehalten.

Zum Dialog eingeladen hatte Klinikenvorstand Dr. Philipp Ostwald gemeinsam mit Dr. Marlene Lessel, Vorsitzende des Ärztlichen Kreisverbands. Unter der Moderation von Dr. Lessel diskutierten rund 30 Gäste in aller Offenheit, Ängste, Befürchtungen aber auch tatsächlich bestehende Probleme im Hinblick auf die medizinische Versorgung im Für einen ergebnisorientierten Austausch setzten sich Ostallgäuer Gesundheitsexperten an den runden Tisch. Ostallgäu.

Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren auf der MIR

Von Bluthochdruck bis Schlaganfall, von Hüftprothese bis Kreuzbandriss von Schilddrüse bis Darmkrebs, von Vorhofflimmern bis Lungenkrebs – die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren waren wieder mit einem umfangreiches Aktions- und Vortragsprogramm einer der meist besuchten Stände auf der MIR 2013 in der Karthalle in Kaufbeuren. Den Schwerpunkt des dreitägigen Programms bildete die moderne Medizin an den Kliniken Ostallgäu- Kaufbeuren mit all ihren Möglichkeiten. Welche Versorgungsmöglichkeiten gibt es bei Narbenbrüchen. Warum sollte man Krebserkrankungen in zertifizierten Zentren behandeln. Wie entstehen Krampfadern und wie kann man sie behandeln. Weshalb braucht ein Pensionär/-in einen guten Unfallchirurgen Wie wird ein künstliches Kniegelenk implantiert? Welche Therapie ist die richtige beim offenen Bein? Muss es „Willkommen in der Knochenwerkstatt“ – großer Andrang herrschte zur Live-OP einer Knieprothese am Modell. immer gleich eine neue Hüfte sein? Ist Vorhofflimmern eine harmlose Alterserscheinung oder gar eine Zeitbombe.

Diese und viele weitere Fragen beantworteten die Chef- und Oberärzte der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren auf der MIR. Besonderes Highlight des dreitägigen Programms war die kostenlose Babybauch-Fotografie vom Profi. Aber auch die gesunden Kostproben aus der Klinikküche ließen sich die Besucher gerne schmecken und konnten sich im Anschluss daran direkt einem blutzucker- und Blutdrucktest unterziehen.

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25 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Wundforum 2013

Zum 10. Mal trafen sich zahlreiche Referenten und Teilnehmer zum Wundforum im Modeon in Marktoberdorf, dem mittlerweile bundesweit drittgrößten Kongress zum Thema „moderne Wundbehandlung“. Bei der Eröffnung würdigte Landrat Johann Fleschhut das Engagement von Dr. Michaela Knestele, Chefärztin und Leiterin des Wundzentrums, die das Wundforum ins Leben rief und jährlich unter großem Einsatz organisiert. Was dabei als absolute Besonderheit weit und breit gelten dürfte: Der Kongress ist für die Teilnehmer kostenlos. Finanziert wird das Ganze durch eine Industrieausstellung aus dem medizinischen Fachbereich, die immerhin 36 Aussteller umfasst, die ihre Spezialprodukte im Foyer des Modeons vorstellen.

Eine Industrieausstellung im Foyer des Modeons ermöglicht es, das Wundforum für die Teilnehmer kostenlos anzubieten.

Lymphologen tagen in Marktoberdorf

Erstmals fand der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie (DGL) und der Gesellschaft Deutschsprachiger Lymphologen (GDL) im Marktoberdorfer Modeon statt. Drei Tage lang gab es Vorträge und Workshops satt für Patienten und Behandler. Es fanden insgesamt 12 Workshops und 2 Refresherkurse für die Lymphtherapeuten statt. Für die erfolgreiche Umsetzung des Kongresses waren viele Helfer aus dem Wundzentrumsteam vor Ort, die als Mikromädchen, Einlasskontrolle, am Orgastand oder am Computer mitgearbeitet hatten. Im Foyer fand wie auch beim Wundforum an allen Tagen eine Industrieausstellung statt.

Erstmals fand der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie (DGL) und der Gesellschaft Deutschsprachiger Lymphologen (GDL) im Marktoberdorfer Modeon unter Kongresspräsidentschaft von Dr. Michaela Knestele statt. Großer Kardiologenkongress in Irsee

Mehr als 100 Ärzte aus dem gesamten Allgäu waren der Einladung zum großen Kardiologen-Update ins Schwäbische Bildungszentrum nach Irsee gefolgt, das Dr. Marcus Koller im Juli 2013 veranstaltete. Hochkarätige Referenten aus Kardiologie und Herzchirurgie, darunter der „Kardiologenpapst“ Prof. Dr. Georg Ertl (Universität Würzburg), bis vor kurzem noch Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie sowie Prof. Wolfgang von Scheidt aus Augsburg und Prof. Christian Hagl aus München, behandelten aktuelle Aspekte der kardiologischen Schwerpunktthemen Herzinsuffizienz, Bluthochdruck sowie koronare Herzerkrankung und Herzrhythmusstörungen.

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26 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Wirtschaftsförderung

Botschafter-Netzwerk feiert zehnjähriges Bestehen

Begonnen hat alles im Jahre 2004 als in der Filmburg Marktoberdorf der Startschuss für das exklusive Netzwerk der Wirtschaftsbotschafter fiel. Seitdem werben die Botschafter nach dem Motto "Der beste Werbeträger für die Region sind wir selbst" für den Wirtschaftsstandort.

Die Mitgliederzahl liegt mittlerweile bei über 270 namhaften Personen aus Politik, Wirtschaft und dem öffentlichen Leben. Seit Bestehen wurden jedes Jahr seitens des Landkreises ein bis zwei Netzwerktreffen organisiert, um so den Austausch untereinander zu fördern.

Botschafter-Workshop

Im Februar folgten rund 50 Personen der Einladung des Landratsamtes ins Autohaus Singer in Marktoberdorf, um konkrete Ideen für die wirtschaftliche Entwicklung des Landkreises Ostallgäu zusammenzutragen. Besonders für die Bereiche Bestandspflege, Fachkräftesicherung, Standortmarketing und das Botschafternetzwerk selbst wurden vielen Ideen für Maßnahmen und Projekte zusammengetragen.

Zum Beispiel sollen die vielen Weltmarktführer im Landkreis mit ihren einzigartigen Produkten stärker präsentiert werden, um so die Bandbreite und Tiefe des starken Wirtschaftsstandortes Ostallgäu herauszustellen. Außerdem wird das Landratsamt mit einer Unternehmensbefragung regelmäßig Bedarfe der Ostallgäuer Unternehmerschaft Rund 50 Botschafter arbeitenden engagiert beim Workshop am 24.02.2014 im Autohaus Singer mit. abfragen, mit dem Ziel, die Standortbedingungen für Unternehmen zu verbessern.

Botschafter bei Andreas Gabalier

Der gemeinsame Besuch der Fernsehaufzeichnung der so genannten Volks-Rock’n’Roll- Show von Andreas Gabalier war mit Sicherheit eines der Highlights in der zehnjährigen Geschichte des Botschafter-Netzwerkes. Mehr als 150 Personen haben im Festspielhaus Füssen die Show in einer eigens eingerichteten „Botschafter-Lounge“ erlebt.

„Unsere Botschafter sind herausragende Persönlichkeiten, die die Bedeutung des Ostallgäus als entwicklungsstarker Wirtschaftsraum im Rahmen ihrer Geschäftsbeziehungen nach außen tragen und so aktive Standortwerbung betreiben“, lobt Landrätin Maria Rita Zinnecker. „Wir als Landkreis möchten uns so für das große Engagement der Botschafter bedanken.“ Der Besuch der Gabalier Show am 30.08.2014 im Füssener Festspielhaus war für viele Landkreis-Botschafter ein Höhepunkt des Jahres.

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27 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Botschafter-Gipfel leitet Neuausrichtung ein

Nach zehn Jahren Botschafter-Netzwerk war es an der Zeit für eine Weiterentwicklung. Mit dem Botschafter-Gipfel Anfang November im Explorer Hotel Neuschwanstein in wurde die Neuausrichtung des Netzwerkes eingeleitet.

Gemeinsam mit 90 Teilnehmern wurde vereinbart, zurückzukehren und die Ziele „Für die Region werben“, „Kontakte knüpfen und pflegen“ sowie „Mitgestalten“ aktiv zu leben. Landrätin Maria Rita Zinnecker sieht einen deutlichen qualitativen Schub für das Netzwerk und letztendlich auch für die Wirtschaftsregion Kaufbeuren-Ostallgäu. „Die Botschafter wollen mehr in die Pflicht genommen werden“, freut sich Landrätin Maria Rita Zinnecker. „Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam den Standort weiter festigen und Landrätin Maria Rita Zinnecker erarbeitet mit den Botschaftern die neue Strategie für das Netzwerk. noch attraktiver für unternehmerische Investitionen machen.“

Neues Wirtschaftsportal

Im Zuge der kompletten Überarbeitung des Internetauftrittes des Landkreises wurden auch die Wirtschaftsseiten neu konzipiert. Ziel ist es, das Wirtschaftsportal als Serviceportal für Unternehmen, Existenzgründer und Investoren zu etablieren. Das Portal hält dabei kompakte Informationen zum Wirtschaftsraum Ostallgäu und zu zahlreichen Serviceleistungen der Wirtschaftsförderung bereit und bietet einen hilfreichen und detaillierten Überblick über freie Gewerbeflächen, Förderprogramme, Kontaktadressen und Beratungsangebote in und rund um die Region (www.wirtschaft-ostallgaeu.de).

Informationsveranstaltung Breitband: Den Ausbau im Ostallgäu vorantreiben

Informationen aus erster Hand erhielten die über 50 anwesenden Vertreter der Ostallgäuer Gemeinden rund um das laufende bayerische Förderprogramm zum Breitbandausbau. Vertreter der Regierung von Schwaben, vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Marktoberdorf sowie vom Bayerischen Breitbandzentrum erläuterten an Hand von Beispielen die jeweiligen Verfahrensschritte des Förderprogramms und lieferten den Gemeindevertretern so einen hilfreichen Fahrplan. Ein Erfahrungsbericht der Stadt Buchloe rundete die Veranstaltung ab.

Im Ostallgäu stehen jeder Gemeinde bis zum Jahr 2018 eine durchschnittliche Mehr als 50 kommunale Vertreter informieren sich am Förderquote in Höhe von 73 Prozent und ein durchschnittlicher Förderhöchstbetrag in 16.9.2014 im Landratsamt über das Breitband- Höhe von bis zu 756.000 zur Verfügung. Förderprogramm.

Focus-Money Landkreisranking 2013: Ostallgäu deutschlandweit auf hervorragendem Platz 15

Das Ostallgäu verteidigt seine Spitzenposition aus dem Jahre 2010 und gehört deutschlandweit weiterhin zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Regionen. Dies belegt der Anfang des Jahres erschienene FOCUS-MONEY-Landkreis-Test. Von insgesamt 388 untersuchten Kreisen und kreisfreien Städten belegt der Landkreis einen hervorragenden Platz 15. Dies bedeutet sogar eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Jahr 2010, bei Focus Money dem das Ostallgäu auf Platz 18 geführt wurde.

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28 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Die Platzierungen zeigen die hohe Dynamik und Innovationskraft unserer Unternehmen und zeigen, dass auch der Landkreis seine Hausaufgaben bestens gemacht hat. Bereits im „Zukunftsatlas 2013“ kam das Ostallgäu der Firma Prognos unter die ersten 20 % aller 402 deutschen Landkreise und Städte.

Unternehmensbesuche: Wirtschaftsförderung sucht engen Kontakt zur Wirtschaft

Die Wirtschaftsförderung des Landkreises versteht sich als Helfer und Kümmerer unternehmerischer Anliegen. Ein wesentlicher Bestandteil sind hierbei regelmäßige Betriebsbesuche, da diese einen sehr intensiven Kontakt und Austausch mit den Unternehmen ermöglichen.

Im Jahr 2014 wurden unter anderem die Firmen Mitschke GmbH Co. Kunststoffwerk KG () ept GmbH und MK Zerspantechnik e.K. (beide -Buching) sowie Güscho Feinkost GmbH & Co. KG () besucht.

Landrätin Maria Rita Zinnecker und Wirtschaftsreferent Peter Däubler beim Unternehmensbesuch bei ept in Buching.

Besuch Invest In

Vertreter der Agentur „Invest in Bavaria“ machten sich im Oktober 2014 in Landkreis und Stadt ein genaues Bild von den Standortqualitäten sowie den verfügbaren Gewerbeflächen der Region. Der Landkreis Ostallgäu und die Stadt Kaufbeuren fordern seit langem von der Ansiedlungsagentur des Freistaates Bayern mehr Unterstützung bei Firmenansiedlungen.

Dr. Wolfgang Hübschle, Geschäftsführer von „Invest in Bavaria“, folgte der gemeinsamen Einladung von Landrätin Zinnecker und Oberbürgermeister Bosse zu Standortbesichtigungen des Gewerbeparks Allgäuer Land bei Füssen, des Dr. Wolfgang Hübschle von Invest in Bavaria zu Besuch im Fliegerhorstgeländes Kaufbeuren und des Industriegebiets der Stadt Buchloe. Ostallgäu

„Es kann nicht sein, dass unsere Region mit den deutlich spürbaren Folgen der Standortschließung allein gelassen wird“, machte Bosse deutlich und sieht den Freistaat Bayern in der Pflicht hier mehr Unterstützung zu leisten. „Invest in Bavaria kann hinsichtlich der gewerblichen Entwicklung die Wirtschaftsregion tatkräftig unterstützen“, stellte Landrätin Zinnecker klar.

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29 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Werbung für das Allgäu: Begehbarer Würfel vor dem Landratsamt

Von der Kemptener Festwoche direkt vor das Landratsamt Ostallgäu: Im September 2014 stand vor dem Haupteingang des Landratsamtes in Marktoberdorf ein begehbarer, leuchtend blauer Allgäu-Würfel. Dieser von der Allgäu GmbH konzipierte und zur Verfügung gestellte sogenannte „Markenkontaktpunkt“ macht über interaktive Elemente die Marke Allgäu und ihre Markenwerte erlebbar.

Über interaktive Elemente wird im Innenraum der viereinhalb mal viereinhalb Meter großen Holzkonstruktion die Markenwelt der Qualitätsmarke Allgäu erlebbar. Sieben Filme zeigen die Tradition und Bodenständigkeit sowie die vielfältige Innovations- und Wirtschaftskraft der Region. An einer großen Multifunktionswand können die Besucher die Vorzüge ‚ihres‘ Allgäus gemeinsam mit einem Foto ins World Wide Web schicken und Markenmanager Christian Gabler erläutert Landrätin werden so aktiver Teil der Standortmarke. Zinnecker das Konzept des Marken-Würfels.

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30 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Klimaschutz

Solarbundesliga

Der Landkreis Ostallgäu steht nicht nur im Allgäu, sondern auch bundesweit an der Spitze der Solarnutzung. Aus diesem Grund erhielten wir nicht nur den Titel des Allgäuer Solarmeisters 2014, sondern auch den des Deutschen Meisters in der Solarbundesliga 2014 verliehen. Das bedeutet, dass im Landkreis Ostallgäu die deutschlandweit meiste Photovoltaik- und Solarthermiefläche je Einwohner installiert sind.

Ein positiver Nebeneffekt der sauberen Stromerzeugung ist die hohe Wertschöpfung, die hierdurch in der Region generiert wird.

Klimaschutzbeauftragter Johannes Fischer (l.) nimmt die Auszeichnung von Andreas Witt (r.), dem Veranstalter der Solarbundesliga, entgegen. Quelle: Solarbundesliga / Lars MiFaZ: Mitfahrzentrale Ostallgäu Schulz Die Mitfahrzentrale MiFaZ ist ein Onlineportal, auf dem Pendler ihre Fahrtstrecken einstellen und so leichter Fahrgemeinschaften bilden können. Speziell für das Ostallgäu wurden knapp 100 potenzielle Pendlertreffpunkte in einem eigens eingerichteten und für den Nutzer kostenlosen Portal www.ostallgaeu.mifaz.de eingetragen.

Mit Fahrgemeinschaften lässt sich nicht nur ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch der Geldbeutel merklich entlasten. Als Flächenlandkreis ist das Ostallgäu bestrebt, den Bürgern Alternativen zur Nutzung des eigenen PKWs zu bieten.

Die Mitfahrzentrale entlastet Pendler und Umwelt.

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31 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Projekt ePlanB

Ziel des Projekts ePlanB ist es, ein intelligentes Ladesystem für Elektroautos zu entwickeln und am Pendlerparkplatz am Buchloer Bahnhof in der Praxis zu testen. Dazu haben sich Landkreis Ostallgäu, Stadt Buchloe sowie die Lechwerke und die Münchener Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. zusammengefunden.

Nach der Auswertung einer Pendlerbefragung im Herbst werden Anfang 2015 14 Elektrofahrzeuge an Pendler ausgegeben, die diese jeweils für 6 Monate kostenlos und auch privat nutzen können. An der P+R-Anlage in Buchloe werden 16 Ladepunkte installiert, wo die Pendler ihre Fahrzeuge kostenlos laden können. Nach fast 40 Monaten Vorbereitung konnte das Projekt in Buchloe am 17. September offiziell starten. Es läuft Start für ePlanB: Norbert Schürmann, LEW- bis Sommer 2017 laufen und verfügt über ein Budget von ca. 1,3 Mio. . Vorstandsmitglied, Josef Schweinberger, 1. Bürgermeister der Stadt Buchloe, Maria Rita Zinnecker, Landrätin des Landkreises Ostallgäu, Franz Josef Pschierer, Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium, und Prof. Dr. Wolfgang Mauch, Geschäftsführer der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE), stellten das Forschungsprojekt in Buchloe vor. Quelle: Lechwerke AG

Ein Elektroauto für's Landratsamt

Seit Mitte Mai verfügt das Landratsamt Ostallgäu über ein Elektroauto im Fuhrpark. Ziel ist es, eigene Erfahrungen zu sammeln, Vorbehalte abzubauen und selbstverständlich mit gutem Beispiel voran zu gehen. Dazu gehört auch, dass das Fahrzeug mit Ökostrom geladen wird. Bei der Anschaffung des viersitzigen e-up! von VW wurde das Landratsamt von den Lechwerken unterstützt.

V. l.: Johannes Fischer, Klimaschutzbeauftragter des Landkreises Ostallgäu, Landrätin Maria Rita Zinnecker und LEW-Vorstandsmitglied Norbert Schürmann präsentieren das kommunale Elektroauto vor dem Landratsamt Ostallgäu.

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32 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Landratsamt „geht grün“ und versendet Post CO2-neutral

Rund 200.000 Briefe und Infopostsendungen hat das Landratsamt Ostallgäu im vergangenen Jahr CO2-neutral verschickt und so mehr als 1,7 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 eingespart. Seit 2014 Jahr ist der Landkreis Ostallgäu zertifizierter Partner der Deutschen Post im Klimaschutzprogramm „GoGreen“.

In diesem Programm werden von der Post die durch die Sendungen entstehenden CO2- Emissionen berechnet und durch Klimaschutzprojekte in Deutschland, Afrika, Indien, Südamerika und weiteren Ländern weltweit neutralisiert. Zertifiziert und kontrolliert wird das Programm von der unabhängigen „Société Générale de Surveillance“. Diese hat gemeinsam mit der Deutschen Post auch dem Landratsamt ein Zertifikat über die eingesparte CO2-Menge ausgestellt, das Landrätin Maria Rita Zinnecker nun aus den Landrätin Maria Rita Zinnecker erhält von Deutsche Post- Händen von Deutsche Post-Vertriebsmanager Arnold Biberger erhielt. „Wir stehen als Vertriebsmanager Arnold Biberger die Landkreis für engagierten Klimaschutz und es ist nur selbstverständlich, dass wir auch Zertifizierungsurkunde. beim Postversand versuchen, CO2 einzusparen“, sagt Zinnecker.

Landkreis und Post: Ehrgeizige Klimaschutzziele

Die Kosten für die Teilnahme am Programm liegen bei etwa 80 jährlich. Laut Arnold Biberger wird der gesamte aus diesem Programm stammende Erlös von der Deutschen Post wieder in Klimaschutzprojekte investiert. Wie der Landkreis Ostallgäu mit seinem „Masterplan Energiezukunft“ hat sich auch die Post ein ehrgeiziges Klimaschutzziel gesetzt: Die will bis 2015 30.000 Tonnen CO2 einsparen. Der Landkreis Ostallgäu hilft dabei nun tatkräftig.

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33 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Regionalmanagement

Aufgaben des Regionalmanagements

Beim Regionalmanagement erfolgt die Koordination der regionalen Entwicklung des Landkreises. Insbesondere die Geschäftsführung der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) bergaufland Ostallgäu e. V. sowie die Begleitung und Umsetzung von Maßnahmen, die im Rahmen der EU-Förderprogramme LEADER oder INTERREG gefördert werden, gehören zu den Aufgaben des Regionalmanagements. Das Logo des neuen bergaufland Ostallgäu e. V. bergaufland Ostallgäu e. V.

Am 18.02.2014 wurde in Marktoberdorf der Verein „bergaufland Ostallgäu“ gegründet. Der Verein ist Träger der lokalen Entwicklungsstrategie und verantwortlich für deren Durchführung mit dem Zweck der nachhaltigen Entwicklung der Region Ostallgäu. Ziel ist die Steuerung zur nachhaltigen Entwicklung der Region durch Unterstützung von Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung.

Der Verein besteht neben der Mitgliederversammlung und dem Vorstand (1. Vorsitzende Landrätin Maria Rita Zinnecker, 2. Vorsitzender Jürgen Schwarz) aus dem Entscheidungsgremium, das über die künftige Förderung von Projekten im Rahmen von LEADER 2014 bis 2020 entscheidet. Neben den 55 Gründungsmitgliedern sind seither 14 neue Mitglieder hinzugekommen. Am 18.09.2014 fand die erste Mitgliederversammlung Die erste Mitgliederversammlung fand am 18.9.2014 statt. des Vereins statt. Hier wurde insbesondere die Geschäftsordnung und personelle Zusammensetzung des künftigen Entscheidungsgremiums sowie die Lokale Entwicklungsstrategie (LES) inklusive LAG-Gebiet zur Bewerbung von LEADER 2014 bis 2020 beschlossen. Weitere Informationen stehen unter www.leader-ostallgaeu.de zur Verfügung.

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34 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Lokale Entwicklungsstrategie 2014 - 2020

Die Lokale Entwicklungsstrategie (LES) stellt insbesondere die Entwicklungs- und Handlungsziele in den Schwerpunkten Demographie, Landwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz, Wirtschaft & Bildung, Tourismus sowie Kultur & Identität für die Region Ostallgäu für die kommenden Jahre dar und hat somit eine hohe Bedeutung für den Landkreis. Zudem dient die LES als Bewerbung für das EU-Förderprogramm LEADER für die Förderperiode 2014 - 2020.

In mehreren Workshops sowie thematischen Arbeits- und Fachgruppen unter breiter Beteiligung von zahlreichen Teilnehmern aus Tourismus, Wirtschaft, Bildung, Soziales, Kultur, Landwirtschaft, Umwelt und Natur sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern Präsentieren stolz die Lokale Entwicklungsstrategie 2014 bis 2020 (v. l.): Heiko Gansloser (Regionalmanager, wurden seit Anfang des Jahres die Entwicklungs- und Handlungsziele sowie erste Landkreis Ostallgäu und Geschäftsführer bergaufland Projektideen entwickelt. Die Lokale Entwicklungsstrategie wurde am 25.11.2014 beim Ostallgäu e. V.), Ethelbert Babl (Leader-Manager, AELF Kempten), Dr. Alois Kling (Leiter AELF Kempten), Maria Rita Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten offiziell eingereicht. Die Zinnecker (Landrätin Landkreis Ostallgäu und 1. Auswahl der LAGs in Bayern durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Vorsitzende bergaufland Ostallgäu e. V.), Jürgen Schwarz (2. Vorsitzende bergaufland Ostallgäu), Peter Däubler Landwirtschaft und Forsten (StMELF) erfolgt voraussichtlich Anfang 2015. Weitere (Leiter Kreisentwicklung Landkreis Ostallgäu) und Remigius Informationen stehen unter www.leader-ostallgaeu.de zur Verfügung. Erhardt (Abteilungsleiter Bildung und Beratung AELF Kaufbeuren).

Wandertrilogie Allgäu

Die Wandertrilogie Allgäu wurde unter Federführung des Ostallgäus als Kooperationsprojekt in drei Phasen mit 33 Kommunen im gesamten Allgäu umgesetzt. Ende Juli wurde die Wandertrilogie Allgäu offiziell eröffnet. Das Projekt wird im Rahmen des EU-Förderprogramms Leader 2007 - 2013 gefördert. Weitere Informationen stehen unter www.allgaeu.de zur Verfügung.

Die Wandertrilogie Allgäu ist ein insgesamt 876 km langes Wanderwegenetz, das sich über drei Höhenlagen erstreckt und die gesamte Vielfalt der Landschaft des Allgäus abbildet. Das Herzstück des Projekts sind die drei Wanderrouten Wiesengänger, Wasserläufer und Himmelsstürmer, die zusammen das Wegenetz bilden. Start- und Willkommensplatz der Wandertrilogie Allgäu, Quelle: Allgäu GmbH

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35 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Fernradweg Wertach erleben

Ziel des Projekts „Wertach erleben“ ist die Umsetzung eines Fernradweges entlang der Wertach vom Ursprung bis zur Mündung mit flankierenden Erlebniseinrichtungen. Dazu soll ein durchgängiges Leitsystem für die Radfahrer geschaffen werden. Die Anrainer- Kommunen werden außerdem mit verschiedenen Erlebnis-Infrastrukturelementen sowie radgerechten Rastplätzen, Abstellmöglichkeiten und Orientierungs- sowie Informationstafeln ausgestattet, die den Fernradweg erläutern.

Diese Maßnahmen sind nun in der Umsetzung und sollen zu Beginn der Radsaison im Jahr 2015 abgeschlossen sein. Das Projekt wird im Rahmen des EU-Förderprogramms Leader 2007 - 2013 gefördert.

Rad- und Naturerlebnis an der Wertach, Quelle: Reinhard Walk

Allgäu & Tirol barrierefrei

Barrierefreiheit bedeutet Lebensqualität, vor allem für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, wie z. B. Senioren, Familien mit Kindern oder Menschen mit Handicap. In der gesamten Region Allgäu & Tirol wurden im Rahmen des Projektes „Allgäu & Tirol barrierefrei“ deshalb öffentlich zugängliche sowie touristische Einrichtungen von speziell geschulten Teams besucht und auf ihre Zugänglichkeit für Menschen mit Handicap untersucht: von Unterkünften und Gastronomiebetrieben, Freizeitaktivitäten in der herrlichen Natur und Hallenbädern bis hin zu Einzelhandelsgeschäften und weiteren Einrichtungen des täglichen Bedarfs.

Im gesamten Projektgebiet sind zurzeit insgesamt 727 Objekte, davon im Landkreis Ostallgäu 206 Objekte, auf ihre Barrierefreiheit hin bewertet. Am 7.3.2014 wurden die ersten sieben Objekte im Landkreis Ostallgäu mit dem Signet „Allgäu & Tirol barrierefrei“ durch Übergabe der Urkunden ausgezeichnet. Die weiteren Auszeichnungen wurden im

Rahmen einer Bürgermeisterdienstbesprechung am 4.11.2014 an die Bürgermeister/innen Allgäu & Tirol barrierefrei zur Weitergabe an die entsprechenden barrierefreien Objekte in den jeweiligen Kommunen übergeben. Die mit unterschiedlichen Piktogrammen bewerteten Einrichtungen stehen auf der Internetseite www.allgaeu-tirol- barrierefrei.eu zur Verfügung.

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36 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Tourismus

Die KönigsCard – eine Erfolgsgeschichte mit Fortsetzung

2014 war für Deutschlands größte All-Inklusive-Gästekarte in den vier Tourismusregionen Allgäu, Tirol, Ammergauer Alpen und Blaues Land erneut ein erfolgreiches Jahr: Für die Gäste konnte die Zahl der Gastgeber als auch die Zahl der Erlebnisangebote gesteigert werden.

Auch für die Partnerbetriebe hat sich die KönigsCard 2014 wieder gelohnt: Die rund 120 KönigsCard-Leistungspartner und rund 480 KönigsCard-Vermieterbetriebe freuten sich über eine deutlich höhere Kundennachfrage (rund 715.000 Übernachtungen), eine damit verbundene höhere Auslastung und frühere Buchung der Gäste, über zusätzliche Umsätze, Die Königscard eine hohe Kundenzufriedenheit, eine stärkere Kundenbindung und einem deutlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren Mitbewerbern.

Mit der KönigsCard können Touristen rund 250 Leistungen aus den Bereichen Natur, Kultur, Sport und Freizeit kostenlos nutzen und so die Region noch intensiver kennen lernen. Gerade Familien freuen sich über den Vorteil der ersparten Eintrittsgelder und damit die geringere Belastung der Urlaubskasse sowie über das breite Angebot an ganzjährigen In- und Outdooraktivitäten.

Mehr zur Königscard finden Sie unter www.koenigscard.com.

Allgäuer Radltour 2014: Traumhafte Kulisse und Kaiserwetter lockte Radler aus nah und fern

Unter strahlend blauem Himmel mit Blick auf die schneebedeckten Berge konnten die rund 2.000 Teilnehmer der diesjährigen Allgäuer Radltour die Landschaft des Schlossparks genießen und mit dabei sein bei der ersten offiziellen Befahrung der Radrunde Allgäu, dem neuen touristischen Leitprodukt des Allgäus. Bei der anschließenden Zielparty auf dem Seeger Festplatz zeigten sich die Veranstalter Landkreis Ostallgäu und Aktienbrauerei Kaufbeuren und der Kooperationspartner Allgäu GmbH rundum zufrieden mit der Veranstaltung.

Die blaue Schlange von Radfahrern entdeckte auf der rund 35 km langen Tour die Erlebniswelt Schlosspark. Immer wieder boten sich den Teilnehmern traumhafte Blicke in Eröffnet wurde die Allgäuer Radltour von Landrätin Maria Rita Zinnecker. die Alpen und auf die Ruinen Eisenberg und Hohenfreyberg. Die Auffahrt der Teilnehmer auf die Radrunde Allgäu, dem neuen ADFC ****-Radweg, wurde von Pfrontener Alphornbläsern begleitet. Mit erfrischenden Getränken von der Aktienbrauerei Kaufbeuren und Musik von der Musikkapelle wurden die Radler an der Pausenstation in Speiden begrüßt. Dort wurde die Radrunde Allgäu, die Runde in die schönsten Ecken von Landrätin Maria Rita Zinnecker und Bernhard Joachim, Geschäftsführer der Allgäu GmbH vorgestellt und mit einer Fahrt durch den großen Allgäu Bogen erstmals offiziell befahren.

Eindrücke von der Allgäuer Radltour 2014 sehen Sie in der Bildergalerie rechts.

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37 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Allgäumobil im Schlosspark – Freie Fahrt mit Bus und Bahn: Jahresbilanz erneut positiv

Die zweite Jahresbilanz des Landkreises Ostallgäu zum Projekt „Allgäumobil - kostenfreier ÖPNV/SPNV für Gäste“ fällt positiv aus: Auch im zweiten Jahr wurden über 250.000 kostenfreie Bus- und Bahnfahrten von Gästen des südlichen Ostallgäus registriert.

„Unser Zusatzangebot kommt bei den Urlaubern gut an und wird bereits bei Buchung verstärkt nachgefragt“, so Landrätin Maria Rita Zinnecker. „Dies bringt dem Landkreis neue Urlaubsgäste und vermehrt auch die Wertschöpfung für das Ostallgäu“.

Übernachtungsäste der 12 projektbeteiligten Kommunen des südlichen Landkreises (Eisenberg, Füssen, Halblech, Hopferau, , Nesselwang, , Rieden, Roßhaupten, Rückholz, und Seeg) können mit ihrer elektronischen Gästekarte und KönigsCard beliebig oft Bus und Bahn fahren und so die Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele klimaneutral und ohne lästige Parkplatzsuche erkunden.

Auch die Umwelt profitiert von dem Projekt

In den beiden Projektjahren wurden bereits ca. 5,6 Mio. Bus-km in Anspruch genommen. Das entspricht ca. 448.000 kg CO2-Einsparung, wenn 160 g/km CO2 durchschnittlich substituiertes Treibhausgas und zwei Personen je PKW zugrunde gelegt werden. Der CO2-Ausstoß der Busse kann unberücksichtigt bleiben, da durch das Zusatzangebot lediglich bereits vorhandene Buslinien besser ausgelastet werden.

Neuer Rekord bei den Ankünften in 2013

Nach dem erfolgreichen Jahr 2012 hat auch in 2013 die Zahl der Ankünfte im Ostallgäu nochmals zugenommen. Dies entspricht einem Plus von 1,04 Prozent und einem Rekord von 1.078.033 Gästen, die die Region besucht haben. Bei den Übernachtungen hingegen war ein Rückgang von 0,1 Prozent zu erkennen.

Bei den Übernachtungen liegt das Ostallgäu damit im bayern- und allgäuweiten Vergleich vorne. Die Zuwachsrate bei den Ankünften liegt im bayernweiten Vergleich im Durchschnitt, allgäuweit etwas darunter.

Nach wie vor liegt damit ein starker Trend zum Kurzurlaub mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 3,68 Tagen in 2013 vor (Vergleich in 2012: 3,72 Tage).

Erfolgreiche Messesaison für das Ostallgäu

2014 war der Tourismusverband Ostallgäu mit seinen Mitgliedsgemeinden wieder auf vier Messen wieder erfolgreich vertreten: Auf Deutschlands wichtigster Tourismusmesse, der CMT Stuttgart (11. - 19.01.2014), war mit rund 2.000 Ausstellern aus 90 Ländern und 360 Tourismusregionen viel geboten und mit ca. 241.000 Besucher konnte ein neuer Rekord verzeichnet werden.

Mit den Messen Reisen Hamburg (05. - 09.02.2014), f.re.e München (19. - 23.02.2014) und der Freizeit Messe Nürnberg (26.02. - 02.03.2014) wurden drei weitere Messen besucht, die zahlreiche interessierte Besucher besonders zu den Themen Radeln und Wandern an den Stand des Tourismusverbandes und seiner Mitgliedsgemeinden lockten. Katrin Wekenmann (2. v. r.) vom Tourismusverband präsentierte das Ostallgäu auf der Freizeitmesse Nürnberg. Auch auf der Verbrauchermesse MIR, die von 27. bis 29. Juni 2014 ihre Pforten am MODEON-Gelände in Marktoberdorf geöffnet hatte, war der

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38 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Tourismusverband Ostallgäu vertreten und zeigte sich mit dem Verlauf der Messe sehr zufrieden. Den interessierten Besuchern wurde nicht nur die tolle Ostallgäu-Kollektion präsentiert, sondern auch der vielfältige Landkreis und dessen Sehenswürdigkeiten und Freizeitmöglichkeiten näher gebracht.

Qualitätsradregion Schlosspark

2014 stand ganz im Zeichen der Konzeption des Erlebnisraums Schlosspark - dem neuen touristischen Profil des Ostallgäus. So soll der Schlosspark als Teil der Qualitätsradregion "Radrunde Allgäu" auch selbst als Qualitätsradregion ausgestaltet werden.

Das Konzept wird in verschiedenen Bausteinen umgesetzt: Mit einem neuen Leitradweg „Schlossparkrunde“ werden die verschiedenen Landschaftszonen des Schlossparks verbunden und die besonderen Erlebnispunkte vernetzt. Die geplante Route ist etwa 218 km lang und soll auf einem mindestens ****-ADFC-Qualitätsniveau umgesetzt werden. Zweiter wichtiger Baustein der Qualitätsbestrebungen im Radbereich ist eine Zertifizierung als ADFCRadReiseRegion. Damit soll das Ostallgäu zu den ersten fünf Regionen gehören, die die Zertifizierung anstreben.

Die atemberaubende und abwechslungsreiche Landschaft kombiniert mit dem weltweit bekannten Schloss Neuschwanstein und eine schon vorhandene, hervorragende touristische Basisinfrastruktur bilden beste Voraussetzungen dafür, Qualitätsstandards zu schaffen, mit denen Aufenthaltsqualität der Radtouristen noch mehr gesteigert und die Wettbewerbsfähigkeit als Radregion erhöht wird.

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39 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

ÖPNV

Schulbus- und Bahnbegleiter

2014 waren im Landkreis Ostallgäu 296 Schulbus- und Bahnbegleiter im Einsatz, davon 159 in Marktoberdorf, 98 in Füssen und 39 in Obergünzburg. Das Projekt entwickelt und bewährt sich sehr gut und die Anzahl der Schüler/-innen, die sich von den Polizeiinspektionen Marktoberdorf, Füssen und Kaufbeuren zu Schulbus- und Bahnbegleitern ausbilden lassen, steigt stetig.

Die erfreulich hohe Anzahl von Schulbus- und Bahnbegleitern erlaubt uns, für die kommenden Schuljahre die Ausbildung neuer Begleiter speziell auf schwächer besetzte Linien zu konzentrieren.

Linienverkehr

Linie 10 – Kaufbeuren

In Zusammenarbeit mit dem zuständigen Busunternehmen, den betroffenen Kommunen und dem Landratsamt Ostallgäu wurden die Busumläufe auf dieser Linie optimiert. Zusätzlich wurden an den Samstagen zwei neue Verbindungen eingeführt, die gerade für Fahrgäste aus dem Landkreis für Einkaufsfahrten nach Kaufbeuren attraktiv sind.

Linie 74 Füssen – Walderlebniszentrum – Reutte (A)

Nachdem sich das Walderlebniszentrum (WEZ) in Füssen Ziegelwies zu einem Publikumsmagneten entwickelt hat, wurde nach einer Lösung gesucht, die ÖPNV-Anbindung dorthin zu verbessern. Zusammen mit dem zuständigen Busunternehmen wurden für die Sommersaison (Anfang Juni bis Mitte Oktober) zusätzliche Verbindungen eingerichtet.

Damit davon nicht nur das WEZ profitiert, wurden die Kurse bis zum Bahnhof Vils (A) verlängert. Werktags sind es vier und an Wochenend- und Feiertagen drei zusätzliche Verbindungen. Diese Fahrplanverbesserung ist ebenfalls für das Jahr 2015 geplant.

Anrufsammeltaxi

In den Jahren 2011 und 2012 wurde der bestehende AST im Landkreis Ostallgäu durch interne und externe Fachleute überprüft und ein Konzept für die zukünftige Entwicklung festgelegt. Die hohen Kosten für das bestehende System standen im Widerspruch zu den geringen Fahrgastzahlen. Nach Umsetzung der ersten Konzeptpunkte konnte für die Entwicklung der Jahre 2011 bis 2013 folgende positive Werte ermittelt werden: Fahrgäste: +18,5 % Anzahl Fahrten: +3,5 % Kosten: -20 %

Zudem konnte die durchschnittliche Anzahl der beförderten Personen pro Fahrt von 1,1 auf 1,3 gesteigert werden.

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40 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Grünes Zentrum

Das „Grüne Zentrum“ in Kaufbeuren nimmt Form an: Landrätin Maria Rita Zinnecker und Cornelia Bodenstab, Leiterin des Hochbaus am Staatlichen Bauamt Kempten, haben nun im Landratsamt eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Diese strategische Zusammenarbeit sieht vor, dass Landkreis Ostallgäu und Freistaat Bayern als Bauträger von Landwirtschafts- und Technikerschule sowie von Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eng zusammenarbeiten. „Wir wollen die Synergien perfekt nutzen“, erklärt Landrätin Zinnecker die Motivation für die Kooperation.

Um Synergieeffekte zu nutzen, werden laut Vereinbarung bei allen Bauleistungen gemeinsame Vergabeverfahren durchgeführt. Beide Gebäude stehen direkt nebeneinander und werden baulich miteinander verbunden sein, um neben der bestehenden natürlichen Landrätin Maria Rita Zinnecker und Cornelia Bodenstab thematischen Verbundenheit auch räumliche Nähe zu schaffen. „Die Wege sollen kurz vom Staatlichen Bauamt bei der Vertragsunterzeichnung sein“, sagt Zinnecker. Eng zusammenarbeiten werden die beiden Partner besonders bei der Planung des Komplexes. „Durch die gemeinsam abgestimmte Gestaltung des Gebäudes ergeben sich Einsparungen sowohl in den Flächen als auch im späteren Unterhalt“, erklärt Zinnecker.

Baubeginn Anfang 2016

Der gemeinsam geplante Gesamtkomplex aus Amt und Schulen wird rund 18 Millionen Euro kosten, wobei zehn Millionen Euro auf den Bau des Amtes entfallen, acht Millionen Euro wird der Landkreis in seine beiden Schulen investieren.

Mitte Dezember erfolgt die Ausschreibung der Planungen, die Planerleistungen werden dann Ende März 2015 vergeben. Mit dem Bau begonnen wird im Anfang des Jahres 2016, der Bezug ist für Dezember 2017 und die Gesamtfertigstellung für Juni 2018 vorgesehen.

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41 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Hochbau

Landkreis verbessert Jugendzeltplatz Rettenau

Der Jugendzeltplatz Rettenbach ist durch den Landkreis Ostallgäu weiter verbessert worden. Nach dem Bau im Jahr 2008 haben die Erfahrungen im Betrieb durch den Kreisjugendring ergeben, dass es immer wieder zu Engpässen bei den Duschen und Toiletten gekommen ist. Bei nassem Wetter bräuchten die Jugendlichen auch Platz zum Trocknen von Kleidung und Gegenständen, so der Vorsitzende des Kreisjugendrings Johannes Auburger und Geschäftsführer Erich Nieberle.

Eine Grobplanung, die auch weitere Stellplätze enthält, wurde bereits Ende 2013 im Kreistag besprochen. Diese beinhaltet die Errichtung eines Sanitärbereichs als Verlängerung des bestehenden Gebäudes sowie einen pavillonartigen Holzbau an die Stelle des bisherigen Großzeltes, das bereits Verschleißerscheinungen zeigt. Inzwischen zu klein: die Räumlichkeiten des Jugendzeltplatzes Rettenau Für die Erweiterungen wurden im Haushalt 2014 vom Landkreis 150.000 bereitgestellt. Insgesamt werden sich die Kosten aber auf ca. 200.000 belaufen: Nach einer Untersuchung der Trinkwasserversorgung wurde festgestellt, dass der Einbau einer Luft-Wärmepumpe zur Vermeidung von Legionellen notwendig ist. Der zusätzliche Kostenaufwand liegt bei ca. 50.000 .

Die Bauarbeiten haben Anfang November und werden bis zum Start der Zeltsaison im Mai abgeschlossen sein.

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42 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Kreishaushalt

Jahresabschluss 2013

Im Jahresabschluss wird das Ergebnis der Haushaltswirtschaft einschließlich des Stands des Vermögens und der Verbindlichkeiten zu Beginn und am Ende des Haushaltsjahres nachgewiesen. Der Jahresabschluss umfasst die Ergebnisrechnung, die Finanzrechnung, die Teilrechnungen, den Planvergleich, die Vermögensrechnung (Bilanz), einen Rechenschaftsbericht und ist innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss des Haushaltsjahres aufzustellen und sodann dem Kreisausschuss vorzulegen.

Die Arbeiten zum Jahresabschluss zum 31.12.2013 wurden von der Finanzverwaltung mit folgenden Ergebnissen fristgerecht abgeschlossen:

Die Ergebnisrechnung 2013 schließt mit einem ausgewiesene Jahresüberschuss in Höhe von + 2.313.950,69 ab und liegt um – 632.613,31 unter dem geplanten Jahresergebnis.

Die Finanzrechnung 2013 weist einen Finanzmittelfehlbetrag von - 7.896.204,36 aus, welcher insbesondere durch die Auszahlungen für Investitionen mit einem Rekordniveau von 31.867.449 und hier vor allem durch den Erwerb des Gymnasiums Buchloe im Rahmen einer einmaligen Kaufpreiszahlung in Höhe von rund 22,5 Mio. bedingt ist.

Der Saldo der Ergebnisrechnung in Höhe des Jahresüberschusses von + 2.313.950,69 stärkt die Position „Eigenkapital“ auf der Passivseite der Schlussbilanz 2013. Insgesamt erhöht sich die Bilanzsumme von einem Wert in Höhe von 165.562.963,67 zum 31.12.2012 auf einen Wert von 184.493.914,47 zum 31.12.2013 (+ 18.930.950,80 , rund + 11,4 %).

Der Haushaltsausgleich wurde im Rechnungsjahr 2013 erreicht. Der Gesamtbetrag der Erträge konnte den Gesamtbetrag der Aufwendungen um einen Wert in Höhe von + 2.313.950,69 übersteigen. Wie in den Vorjahren ist vorgesehen, den Jahresüberschuss 2013 der Ergebnisrücklage zuzuführen. Der Stand der Ergebnisrücklage zum 31.12.2013 nach Zuführung beträgt 15.928.720,65 .

Haushaltsrechtlich bedeutet dies unter Berücksichtigung des Vorsichtsprinzips, dass eventuell eintretende zukünftige Jahresfehlbeträge mit diesem variablen Rücklagenanteil ausgeglichen werden können.

Haushaltsplan 2014

Der Landkreis hat für jedes Haushaltsjahr eine Haushaltssatzung zu erlassen. Der Kreistag beschloss am 13.12.2013 über die Haushaltssatzung 2014 samt ihrer Anlagen in öffentlicher Sitzung und kann damit als eine von wenigen Kommunen die in der Landkreisordnung vorgeschriebene Vorlage des Haushaltsplans bei der Rechtsaufsichtbehörde spätestens einen Monat vor Beginn des Haushaltsjahres nahezu einhalten.

Haupteinnahmequelle des Landkreises ist die Kreisumlage mit einem Betrag von 55,4 Mio. bei einem Hebesatz von 47,5 v.H. Gegenüber dem Vorjahr 2013 erhöhte sich die Kreisumlage um + 4,6 v.H., was eine Erhöhung um + 2,4 Mio. bedeutet.

Der größte Einzelaufwandsposten ist die Zahlung der Bezirksumlage mit einem Volumen von 26.7 Mio. bei einem gleichbleibenden Hebesatz von 22,9 v.H.

Bestimmende Grundlagen für die Haushaltsplanung des Landkreises sind die Steuer- und Umlagekraftzahlen für das jeweilige Haushaltsjahr. Die jeweiligen Beträge können aus der Tabelle unten entnommen werden.

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43 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Der Haushalt 2014 ist von günstigen Rahmenbedingungen wie der Erhöhung der Umlagekraft um + 6,8 % gegenüber dem Vorjahr und der Erhöhung der Schlüsselzuweisungen um rund + 1,9 % gegenüber dem Vorjahr geprägt.

Die Eckdaten des Kreishaushalts 2014 lauten (ohne Betrachtung der kreiseigenen Senioren- und Pflegeheime):

Ergebnishaushalt

Gesamtbetrag der Erträge 108.386.420 Gesamtbetrag der Aufwendungen 107.225.446 Saldo (Jahresergebnis) + 1.160.974

Finanzhaushalt a) laufende Verwaltungstätigkeit Gesamtbetrag der Einzahlungen: 103.384.712 Gesamtbetrag der Auszahlungen: 99.954.855 Saldo: + 3.429.857 b) Investitionstätigkeit Gesamtbetrag der Einzahlungen: 7.184.119 Gesamtbetrag der Auszahlungen: 7.049.227 Saldo: + 134.892 c) Finanzierungstätigkeit

Gesamtbetrag der Einzahlungen: 3.191.540 Gesamtbetrag der Auszahlungen: 5.275.487 Saldo: - 2.083.947 d) Saldo des Finanzhaushalts: + 1.480.802

Höhe der Kreditaufnahmen: 3.191.540 Umlagesoll: 55.428.659 Summe der Umlagegrundlagen: 116.691.867 Umlagesatz der Kreisumlage: 47,5 .v. H. Höchstbetrag der Kassenkredite: 7.500.000

Verpflichtungsermächtigungen sind nicht vorgesehen.

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44 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Entwicklung der Umlagekraft 2014

Entwicklung der Umlagekraft 2014

Sportförderung

Vereinspauschale

Dies war eine Steigerung zum Vorjahr um 2,26 % bei gleichbleibendem Vergütungssatz des Bayer. Staatsministeriums für Unterricht und Kultus (pro Mitgliedereinheit 0,27 ).

Sportstättenförderung

Folgende Vereine des Landkreises Ostallgäu erhielten 2014 für den Bau und Erhalt von vereinseigenen Sportstätten eine Investitionsförderung in Höhe von 98.000,00 :

Verein: Bauvorhaben: Fördersumme: Bestanderhaltung FC Buchloe e.V. 1.000,00 Kunstrasenplatz SV Eggenthal e.V. Bau einer Sporthalle 60.000,00 TSV Aitrang e.V. Sanierung/Bau einer Sporthalle 37.000,00 Summe: 98.000,00

Ferner erhielt der Allgäuer Skiverband e.V. Oberstdorf für die Leistungszentren in Nesselwang und Pfronten eine Jahresförderung in Höhe von 2.000,00 .

Der Landkreis Ostallgäu hat im Jahr 2014 eine Vereinspauschale in Höhe von 222.000,00 an insgesamt 125 Sportvereinen ausbezahlt.

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45 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Sparkassenspende 2014

Auch im Jahr 2014 stellte die Sparkasse Allgäu ihren Gewährträgern anteilig Spendenmittel zur Verteilung an gemeinnützige Einrichtungen zur Verfügung. Im Landkreis Ostallgäu wurden 85.400 an 95 Vereine und Organisationen aus Sport, Kultur und Sozialem verteilt. Die feierliche Übergabe der Spenden fand am 02. Juli 2014 in der Bayerischen Musikakademie in Marktoberdorf statt.

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46 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Schulen und Medienzentren

Offene und gebundene Ganztagsklassen

Im Jahr 2014 wurden die Möglichkeiten der Ganztagesbetreuung in den kreiseigenen Schulen weiter ausgebaut. Bis zum Schuljahr 2014/2015 bestehen folgende Ganztagesklassen:

Don-Bosco-Schule Marktoberdorf: 5 gebundene und 5 offene Ganztagsklassen Erich-Kästner-Schule Füssen: 2 gebundene Ganztagsklassen Staatliche Realschule Buchloe: 4 gebundene Ganztagsklassen Staatl. Gymnasium Buchloe: 2 offene Ganztagsklassen

Gemeinsame Online-Distribution mit der Stadt Kaufbeuren

Am 05.12.2014 wurde die Zweckvereinbarung zur gemeinsamen Online-Distribution mit der Stadt Kaufbeuren, die ab dem 01.01.2015 in Kraft tritt, von Frau Zinnecker und Herrn Bosse unterzeichnet.

Die gemeinsame Leistungserbringung der Medienzentren im Landkreis Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren sollen allen im Landkreis und der Stadt bestehenden Schulen, soweit lizenzrechtlich abgesichert, ein vielseitiges Online-Angebot und den zeitgleichen Zugriff auf freigegebene Online-Medien ermöglichen.

Inklusion an der Johann-Jakob-Herkomer Schule, Staatliche Realschule Füssen

Die Staatliche Realschule Füssen hat vom Bayerischen Kultusministerium das Schulprofil „Inklusion“ verliehen bekommen und darf es seit 1. August 2014 führen. Sie ist damit eine von nur zwei Realschulen in ganz Schwaben, die dieses Profil hat. Derzeit sind schon mehr als 20 Inklusionsschüler an der Johann-Jakob-Herkomer-Schule.

Medienreferenz an der Staatlichen Realschule Buchloe

Die Staatliche Realschule Buchloe befindet sich derzeit noch in der zweijährigen Qualifikationsphase zur Bildung einer Medienreferenzschule. In dieser Projektphase werden die Medienpädagogischen Ansätze zusammengestellt. Mit Ablauf des Schuljahres 2014/2015 erhält die Schule eine Art Siegel und darf sich danach Medienreferenzschule nennen.

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47 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Senioren- und Pflegeheime

Senioren- und Pflegeheim Buchloe: Erweiterung und energetische Sanierung erfolgreich abgeschlossen

Gut sieht sie aus, die neue Fassade des Senioren- und Pflegeheims Buchloe, die aus einer Kombination aus Lärchenholz und eines Wärmedämmverbundsystems besteht. Die bisher vorhandenen Balkone wurden teilweise abgeschnitten und mit der Holzfassade verkleidet.

Nach diesen abschließenden Maßnahmen der Erweiterung und energetischen Sanierung konnten im Januar 2014 nun die letzten modernisierten und vergrößerten Zimmer von den Bewohnern bezogen werden. Insgesamt dreimal mussten die Senioren während der drei Bauabschnitte umziehen, bevor sie nun die neuen Räumlichkeiten beziehen konnten.

Positives Resümee: volles Engagement und viel Herz

Auch wenn die Bau- und Sanierungsarbeiten bei laufendem Betrieb in den vergangenen drei Jahren sowohl Mitarbeitern als auch Bewohnern einiges abverlangt haben, sind sich doch alle einig: Die Arbeiten haben sich gelohnt.

Heimleiter Karl Gebler und Pflegedienstleiterin Birgit König, maßgeblich mitverantwortlich für den reibungslosen Ablauf der Baumaßnahme, ziehen positive Bilanz. Alle beteiligten Firmen einschließlich ihres Mitarbeiterteams hätten in der dreijährigen Bauzeit Außerordentliches geleistet. Großer Dank gebührt auch den Bewohnern, die Lärm und Schmutz und die vielen Umzüge geduldig ertragen hätten.

Knapp 60 Jahre Geschichte hat das Haus an der Bürgermeister-Strauß-Straße in Buchloe hinter sich. Mit dem Erweiterungsbau und dem Abschluss der Sanierungsarbeiten konnte nun ein weiteres Kapitel geöffnet werden. Das Senioren- und Pflegeheim Buchloe verfügt nun über 105 (zuvor 85) vollstationäre Pflegeplätze.

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48 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Gleichstellungsstelle

Schwäbische Gleichstellungsbeauftragte tagten im Landratsamt Ostallgäu

Das jüngste Treffen der Landesarbeitsgemeinschaft der schwäbischen Gleichstellungsbeauftragten fand am 8. April 2014 im Landratsamt Ostallgäu statt. Bei dem Erfahrungsaustausch haben sich die Allgäu-Schwäbischen Gleichstellungsbeauftragten von Memmingen bis Neu-Ulm und Lindau im Allgäu über ihre Arbeit abgestimmt. Diesmal ging es um die Themen:

1. Bericht von Frau Kubik-Risch über den aktuellen Stand und Ergebnisse des Interreg-Projekts „Rollenbilder“ 2. Infos und Beratung für Schwangere und zum Thema Vereinbarkeit; Kontakthaltungsprogramme

3. Austausch über die Dienstbesprechung vom 20.02.2014 Die Allgäu-schwäbischen Gleichstellungsbeauftragten (von 4. Novellierung des Bayerischen Gleichstellungsgesetzes links): Heike Krautloher (Landkreis Ostallgäu), Elke Schad (Stadt Kaufbeuren), Ilona Authried (Landkreis Oberallgäu), 5. Berichte aus den Stellen; Erfahrungsaustausch Claudia Fuchs (Memmingen), Bernadette Kubik-Risch (Interreg-Projekt „Rollenbilder“), Helene Schumacher (Landkreis Lindau), Claudia Lichtenthal (Stadt Kaufbeuren), Sabine Blessing (Stadt Kempten), Antonia Wieland (Landkreis Günzburg), Renate Kögel (Landkreis Neu-Ulm), Verena Dengg (Stadt Kempten). Runder Tisch Häusliche Gewalt

Das diesjährige Treffen des Runden Tisches Häusliche Gewalt für die Region Kaufbeuren/Ostallgäu zum Thema „Systemische Beratung bei häuslicher Gewalt“ fand am 20. Oktober 2014 im Landratsamt Ostallgäu statt.

Als Referentin für das Thema konnte Dipl. Sozialpädagogin Petra Baumgärtner aus Bad Kreuznach gewonnen werden. Frau Baumgärtner ist systemische Supervisorin und Therapeutin und hat in ihrer beruflichen Laufbahn auch ein Frauenhaus geleitet.

Viele Frauen wollen sich trotz Gewalterfahrung im Grunde nicht von ihrem Partner, der oft Vater ihrer Kinder ist, trennen, aber sie wollen, dass die Gewalt aufhört. Der Referentin Dipl. Soz.päd. Petra Baumgärtner, systemische Beratungsansatz öffnet den Blick für alle am System Beteiligten – auch für Gleichstellungsbeauftragte Ostallgäu Heike Krautloher und Gleichstellungsbeauftragte Kaufbeuren Elke Schad bei der die Gewalt ausübenden Partner. Frau Baumgärtner stellte dem Arbeitskreis ihr Konzept Konzepterläuterung. und Ihre Erfahrungen vor. In praktischen Übungen wurden die Vorteile und Schwierigkeiten erarbeitet, die dieses neue Konzept der systemischen Beratung mit sich bringt. Aus den Fragen der Teilnehmer/innen entwickelte sich eine interessante Diskussion.

Mitglieder des Runden Tisches Ostallgäu/Kaufbeuren sind das Familiengericht Kaufbeuren, die Jugendämter, die Koordinierenden Kinderschutzstellen, die Erziehungsberatungsstellen, das Frauentelefon Kaufbeuren, die Notrufstelle für Opfer sexueller Gewalt, Frauenhaus Kaufbeuren/Ostallgäu, der Weiße Ring, die Schwerpunktsachbearbeiter Häusliche Gewalt der Polizeidienststellen in der Region, die Beauftragte der Polizei für Frauen und Kinder, Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, Kriminalpolizei Kaufbeuren, die Staatsanwaltschaft Kempten und die Rechtsantragsstellen für Familiensachen Kaufbeuren.

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49 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

EhrenAmt

Neuverleihung der Ostallgäuer Ehrenamtskarte 2014

Zum zweiten Mal wurde heuer die Ostallgäuer Ehrenamtskarte an herausragend engagierte Bürgerinnen und Bürger im Ostallgäu verliehen. In einer festlichen Veranstaltung am 19. Oktober im Marktoberdorfer Modeon überreichte Landrätin Maria Rita Zinnecker die Ostallgäuer Ehrenamtskarten stellvertretend an vier Ehrenamtliche, die aus den verschiedensten Tätigkeitsbereichen kamen. Insgesamt wurden rund 500 Ehrenamtliche mit diesem besonderen Dankeschön ausgezeichnet.

Durch das Rahmenprogramm führte Bayern-1-Moderatorin Ulla Müller. Der Festvortrag wurde vom Extrembergsteiger Stefan Glowacz mit einem Film über seine Baffin-Tour Verleihung der Ostallgäuer Ehrenamtskarte durch Landrätin Maria Rita Zinnecker (3. v. l.) an Elisabeth Geisert (1. v. l.), nach Nordkanada gestaltet. Er zog Parallelen zwischen seinen Abenteuern und dem Wilhelm Weinbrenner (2. v. l.), Alexander Spitschan (4. v. l.) Abenteuer Ehrenamt. Auch dabei brauche man Ausdauer, Gelassenheit und eine gute und Josefine Specht (3. v. r.), welche von ihren Ehrenämtern berichteten; Rechts daneben Brigitte Pal und Zusammenarbeit im Team. Marlene Dopfer von der Servicestelle EhrenAmt.

Die Königscard „Im OSTALLGÄU für unser EHRENAMT“ wurde erstmals im November 2012 verliehen. Geschaffen wurde sie als öffentliche Würdigung des Landkreises, um dem vielfältigen und unverzichtbaren ehrenamtlichen Engagement der Ostallgäuer Bürgerinnen und Bürger Rechnung zu tragen und eine sichtbare Anerkennung zu schaffen.

Mehr zur Verleihung inklusive einer ausführlichen Bildergalerie und Video finden Sie hier.

Ehrenamtliche stechen mit Landrätin Zinnecker in See

Landrätin Maria Rita Zinnecker lud die Inhaber der Ostallgäuer Ehrenamtskarte zur großen Rundfahrt auf den Forggensee ein. Sie nutzte die Gelegenheit, mit den Ehrenamtlichen ins Gespräch zu kommen. „Es ist beeindruckend, wie vielfältig das ehrenamtliche Engagement im Landkreis ist“, freute sie sich am Ende der stimmungsvollen Fahrt auf dem Forggensee.

Die Möglichkeit zur Fahrt auf dem Forggensee wurde gerne angenommen: das Schiff war voll besetzt. Obwohl das Wetter sich regnerisch zeigte, war die Stimmung an Bord bestens.

Landrätin Maria Ria Zinnecker lud die Ehrenamtlichen zur abendlichen Schifffahrt auf dem Forggensee ein.

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50 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Filmvorführung "Ziemlich beste Freunde"

Die Inhaber der Ehrenamtskarte wurden zur Vorführung des Films „Ziemlich beste Freunde“ eingeladen. Der Einladung folgten so viele Ehrenamtliche, dass die Marktoberdorfer Filmburg voll besetzt war.

Hauptpersonen im Film "Ziemlich beste Freunde" sind ein wohlhabender Franzose, der als Pfleger einen arbeitslosen Afrikaner auswählt. Für die beiden Männer, die das Leben so unterschiedlich gezeichnet hat, entwickeln sich durch das Betreuungsverhältnis ganz neue Perspektiven. Der Film, der auf einer wahren Begebenheit basiert, passt sehr gut zum ehrenamtlichen Engagement. Denn auch hier setzen sich Menschen ganz persönlich in den verschiedensten Bereichen für andere ein. Gerne nahmen die Ehrenamtskarteninhaber die Einladung zum Film „Ziemlich beste Freunde“ an.

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51 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Inklusion

Kommunaler Aktionsplan

Mit seinem kommunalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN- Behindertenrechtskonvention möchte der Landkreis Ostallgäu Barrieren für behinderte Menschen abbauen. Sie sollen die gleichen Chancen und Rechte wie Menschen ohne Behinderungen haben – in allen gesellschaftlichen Bereichen.

Runder Tisch Inklusion

Der Ablauf der Auftaktveranstaltung sowie die Themen des Aktionsplanes wurden beim Runden Tisch zur Inklusion am 22. September beschlossen. Neben den Sozialverbänden und der Behindertenarbeit konnten sich auch Vertreter von Selbsthilfegruppen und Landrätin Maria Rita Zinnecker begrüßt die Gäste und Behindertenvertretungen einbringen. Mitwirkenden der Auftaktveranstaltung.

Auftaktveranstaltung

Bei der Auftaktveranstaltung zum Aktionsplan am 11. November im Marktoberdorfer Modeon zeigte Sabine Wenng von der Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung dann auf, was zur Erarbeitung des Kommunalen Aktionsplanes alles notwendig ist: Zunächst muss erhoben werden, was der Ist-Stand an inklusiven Angeboten ist. Zudem werden in einer breiten Umfrage Menschen mit Behinderung im Landkreis über alltägliche Barrieren, ihren Lebensalltag und ihre Wünsche befragt.

Ab Basis dieser Informationen werden dann ab 2015 mehrere Arbeitsgruppen festlegen, welche Themenbereiche behandelt werden sollen. Dabei bearbeiten sieben Arbeitsgruppen jeweils einen Schwerpunkt:

1. Bildung und Erziehung 2. Ausbildung, Arbeit und Beschäftigung 3. Bauen, Wohnen und Wohnformen 4. Wohnen zu Hause, Ambulante Dienste, Pflege, Gesundheit, Vorsorge 5. Tourismus, Kultur, Freizeit, Sport 6. Mobilität 7. Bewusstseinsbildung und Kommunikation

Für die Teilnahme in den Arbeitsgruppen haben sich 79 Personen eingeschrieben.

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52 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Jobcenter Ostallgäu

Umzug des Jobcenters in das Landratsamt

Am 11.4.2014 war es soweit: Das Jobcenter zog von der Hochwiesstraße aus dem ehemaligen Schwesternwohnheim nach knapp neun Jahren aus und bezog den Südflur im Erdgeschoss des neu renovierten Landratsamtes.

Für die Kunden bedeutet dies eine wesentliche Erleichterung, das Jobcenter ist nun in der Mitte Marktoberdorfs untergebracht und die langen Wege in die Hochwiesstraße sind Vergangenheit, der Bahnhof liegt in unmittelbarer Nähe, von daher ist das Jobcenter nun problemlos zu erreichen.

Auch für die Mitarbeiter/-innen bedeuten die schönen, modernen und neurenovierten

Büros im Landratsamt eine wesentliche Verbesserung. Außerdem erleichtert die räumliche Freuen sich alle über den Umzug in die neuen Büros im Nähe die Wege zum Sozial- und Jugendamt. Landratsamt: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jobcenters. Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit 2014

Die Zahl der Arbeitslosen im SGBII-Leistungsbezug (Hartz IV) im Landkreis Ostallgäu ist im Jahr 2014 gegenüber 2013 leicht gestiegen, die Nachfrage nach Arbeitskräften im Bereich der einfacheren Tätigkeiten ist leicht gesunken. Trotz dieser Entwicklung beträgt die Arbeitslosenquote im Bereich SGBII im September 2014 im Landkreis Ostallgäu wie im September 2013 nur 0,9 Prozent.

Derzeit betreut das Jobcenter Ostallgäu im Landkreis 1162 Familien, die SGBII-Leistungen beziehen, 29 Familien mehr als im September 2013.

Neue Software ALLEGRO für AlgII-Leistungsverfahren

Der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) beschlossen, eine Nachfolgesoftware für die AlgII-Software A2LL zu entwickeln. Das neue System namens ALLEGRO wird seit dem 18.8.2014 eingeführt.

Grund für die Neueinführung: Als 2005 mit dem Inkrafttreten des Sozialgesetzbuches II das Arbeitslosengeld II rechtzeitig zum Jahresbeginn auszuzahlen war, wurde unter hohem zeitlichen Druck A2LL entwickelt. Die damalige Notwendigkeit einer schnellen Lösung hat jedoch dazu geführt, dass A2LL mit einigen Defiziten behaftet war. Mit ALLGERO werden diese Defizite nun behoben.

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53 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Jugendamt

Hilfe für Eltern: Landkreis Ostallgäu entwickelt Familienbildung weiter

2014 ist am Landratsamt Ostallgäu in Marktoberdorf eine Stelle für Familienbildung geschaffen worden. Mit Einrichtung der Stelle, die von Sozialwirtin Isabel Costian besetzt wird, fiel auch der Startschuss für die Teilnahme des Landkreises am Förderprogramm des Bayerischen Familienministeriums zur strukturellen Weiterentwicklung der Eltern- und Familienbildung und von Familienstützpunkten. Die Eltern- und Familienbildung will Familien bei der Erfüllung ihrer Erziehungsaufgabe helfen und sie durch konkrete Angebote unterstützen.

Zunächst wurden alle bereits vorhandenen familienbildenden Angebote erfasst. Von Mitte Oktober bis Mitte November 2014 fand dann eine Online-Elternbefragung statt. Diese richtete sich an alle Eltern mit Kindern bis zum 18. Lebensjahr, die im Landkreis Ostallgäu Isabel Costian leben. Die Ergebnisse werden verarbeitet und in einem Konzept zur örtlichen Eltern- und Familienbildung zusammengefasst.

Familienstützpunkte ab 2016 geplant

Ziel des Förderprogramms ist es, nach maximal zwei Jahren, also ab 2016, sogenannte Familienstützpunkte zu schaffen. Familienstützpunkte sind wohnortnahe Kontakt- und Anlaufstellen, die Angebote der Familienbildung vorhalten und mit anderen Einrichtungen gut vernetzt sind. Sie bieten für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Familien je nach Alter des Kindes und Familiensituation geeignete, passgenaue Angebote an. Familienstützpunkte sollen an bestehende Einrichtungen vor Ort angegliedert werden.

Erweitertes Führungszeugnis in der Jugendarbeit

Das Jugendamt Ostallgäu gemeinsam mit dem Kreisjugendring (KJR) und seinen Jugendverbänden befassten sich 2014 intensiv mit der Umsetzung des Schutzauftrags nach § 72 a SGB VIII. Dieser schreibt vor, dass Personen, die einschlägig vorbestraft sind, nicht im Rahmen der Jugendhilfe im Bereich Jugendarbeit eingesetzt werden dürfen.

Um dies sicherstellen zu können, ist das Jugendamt verpflichtet, mit den Vereinen eine Vereinbarung abzuschließen, in der geregelt ist, welche Tätigkeiten in der Jugendarbeit nur nach Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses ausgeübt werden dürfen.

Im Januar wurde ein gemeinsamer Arbeitskreis aus Jugendamt Ostallgäu, KJR,

Jugendverbänden, dem Jugendamt Kaufbeuren und dem Stadtjugendring Kaufbeuren Informationsveranstaltung in Marktoberdorf zum Thema gebildet, um für jeden Verband, jeden Verein und jede Organisation den Personenkreis zu "Erweitertes Führungszeugnis" definieren, der das erweiterte Führungszeugnis vorlegen muss.

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54 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Sozialraumanalyse veröffentlicht

Das Jugendamt veröffentlichte im November 2014 die zweite Fortschreibung der Sozialraumanalyse des Landkreises Ostallgäu mit einer Zusammenstellung an Zahlen und Daten zur Region aus den Jahren 2009 bis 2013. Die Sozialraumanalyse ist eine Methode der Sozialforschung, mit dem Ziel, Lebensräume, wie Gemeinden, Städte, Landkreise oder größere Sozialräume anhand von statistischem Datenmaterial zu beschreiben und zu vergleichen.

Im Vordergrund stehen dabei in erster Linie die Belastungsfaktoren, wie zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Scheidungen, Jugendkriminalität, Inanspruchnahme von Hilfen des Jugendamtes, Bezug von Leistungen nach dem SGB II etc., denn diese beeinflussen sehr wesentlich die Lebensbedingungen der Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien. Die Ergebnisse der Sozialraumanalyse sind eine wichtige Basis nicht nur für die weitere Entwicklung der Kinder und Jugendhilfe im Ostallgäu, sondern auch für alle anderen Sozialplanungen der Kommunen und des Landkreises. Zwei ausgewählte Beispiele aus der Sozialraumanalyse geben einen Einblick.

Die komplette Sozialraumanalyse finden Sie hier.

Weiterer Ausbau der Schulsozialarbeit an den Grundschulen im Landkreis

Im Ostallgäu wurde zum Schuljahr 2012/2013 die Schulsozialarbeit als erstes Jugendhilfe-Angebot an Grundschulen in Marktoberdorf und Buchloe als Modellprojekt eingeführt. Der Jugendhilfeausschuss hat nun für beide Schulstandorte eine Stellenaufstockung beschlossen und eine zusätzliche Stelle für die Grundschulen in Obergünzburg und zum Beginn des Schuljahres 2014/2015 eingerichtet.

Ziel des Jugendamtes ist die mittelfristige Versorgung aller Grundschulen mit Schulsozialarbeit in einem angemessenen Stundenumfang. Wichtige Grundlage für die Ermittlung des Bedarfs ist neben der Entwicklung der Schülerzahl die oben genannte Sozialraumanalyse.

Tagespflege: Rahmenbedingungen neu geregelt

Aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben wurden die Rahmenbedingungen der Kindertagespflege im Landkreis Ostallgäu neu geregelt. Dazu wurde die so genannte „Satzung über die Förderung in Kindertagespflege und die Erhebung von Kostenbeiträgen für die Inanspruchnahme der Förderung in Kindertagespflege im Landkreis Ostallgäu“ angepasst.

Kernpunkte der neuen Satzung sind die Neugestaltung des Pflegegeldes und die Festsetzung des von den Eltern zu leistenden Kostenbeitrages. Die Satzung trat am 1.9.2014 in Kraft und wurde im Amtsblatt Nr. 16 am 21.8.2014 veröffentlicht.

Die Tagespflege ist ein den Kindertageseinrichtungen gleichwertiges Betreuungsangebot und stellt eine flexible und bedarfsgerechte Ergänzung zu den Angeboten der Kindertageseinrichtungen dar.

Unterbringung und Versorgung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen

Da viele minderjährigen Flüchtlinge ohne Sorgeberechtigte nach Deutschland einreisen, muss unmittelbar nach dem Aufgriff ein Vormund festgelegt werden. Häufig wird, mangels geeigneter Alternativen, das Jugendamt zum Vormund des unbegleiteten Minderjährigen bestellt. Der Vormund hat dann die Aufgabe, sich um alle Belange des Mündels zu kümmern und sich damit auch um dessen Unterbringung und Versorgung zu kümmern.

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55 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Die Landkreise und kreisfreien Städte sind daher angehalten, zusätzliche Plätze für unbegleitete Minderjährige in Jugendhilfeeinrichtungen zu schaffen, damit eine bedarfsgerechte Betreuung zum Wohl der Jugendlichen sichergestellt werden kann. Der Landkreis Ostallgäu ist verpflichtet, 30 Plätze für unbegleitete Minderjährige vorzuhalten.

Pflegeelternausflug in die Umweltstation Legau 2014

Auch im diesem Jahr wurden die Pflegefamilien wieder mit einem Ausflug für ihre täglich geleistete Arbeit belohnt. Ziel war die Umweltstation in Legau. Etwa 20 Pflegeeltern und 20 Pflegekinder und leibliche Kinder konnten bei traumhaftem Herbstwetter sich zwischen dem Kanufahren auf der Iller mit einem Guide und Kochen ohne Strom unter fachlicher Anleitung entscheiden.

Zum Mittagessen trafen beide Gruppen wieder zusammen und aßen gemeinsam das vorwiegend ohne Strom gekochte Essen. Im Anschluss war noch genügend Zeit, das große Gelände der Umweltstation zu besichtigen, freies Spiel für die Kinder im großen Garten anzubieten, sowie ein guter Austausch zwischen den Pflegefamilien untereinander und Jugendamtsmitarbeitern zu gewährleisten.

Kochen ohne Strom unter fachlicher Anleitung war eine von zwei Angeboten des Pflegeelternausflugs 2014.

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56 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Kreisjugendring

Unsere Aufgaben: außerschulische Bildung, Freizeiten und Einrichtungen für Kinder, Jugendliche, Familien und JugendleiterInnen

Der Kreisjugendring und die Kommunale Jugendarbeit sind Kooperationspartner zur Erfüllung der Aufgaben der Jugendarbeit im Landkreis:

Der Kreisjugendring setzt sich als Arbeitsgemeinschaft seiner Mitgliedsverbände mit derzeit 20 Jugendverbänden und ca. 10.000 jugendlichen Mitgliedern für die Belange aller jungen Menschen im Ostallgäu ein. Die Kommunale Jugendarbeit ist eine Arbeitsgruppe des Jugendamtes mit dem Auftrag zur außerschulischen Jugendbildung. Sie fördert, plant und entwickelt Strukturen der Jugendarbeit und leistet ihren Beitrag zur Schaffung positiver Lebensbedingungen für junge Menschen.

7.187 Personen wurden mit den wichtigsten Freizeiten, Fahrten und Veranstaltungen, dem Freizeit – und Tagungshaus Eschers sowie dem Jugendzeltplatz RettenAu in Rettenbach direkt erreicht.

Ferienpass

Dieses Jahr machten 4.164 Kinder und Jugendliche von dem Ferienpass Gebrauch.

Der Ferienpass ist ein Angebot für einheimische Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahren, mit dem insgesamt über 150 Vergünstigungen in Anspruch genommen werden können. Darunter fallen u. a. der Besuch von Bädern, Museen und Bergbahnen im Ostallgäu, Kaufbeuren, Oberallgäu und Kempten. Er ist erhältlich bei allen Stadt- und Gemeindeverwaltungen bzw. Fremdenverkehrsämtern und wird jährlich im Zeitraum vom 1.7. bis 3.10. zur Unterstützung der Familien und der Förderung von Freizeitaktivitäten im Landkreis herausgegeben.

Freizeit- und Betreuungsangebote

694 Kinder und Jugendliche von 6 bis 16 Jahren machten bei der Marktoberdorfer Ferienfreizeit in den Sommerferien, dem Pfingstferienlager, der Winterfreizeit mit oder besuchten das Kinderkino.

Vor allem die Ferienlager waren 2014 gut nachgefragt, da sie eine wichtige Form der Kinderbetreuung in den Ferien darstellen. Sie sind fester Bestandteil der Urlaubsplanung der Familien.

Ebenso waren die Tagesveranstaltungen der Marktoberdorfer Ferienfreizeit gut frequentiert. Kinder und Jugendliche konnten auch dieses Jahr Polizei und Feuerwehr besuchen, Modellfliegen, Bogenschießen, Segelfliegen und vieles mehr. An der Bei den Ferienfreizeiten des Kreisjugendrings gibt's immer Winterfreizeit im Zillertal nahmen insgesamt 22 Jugendliche und junge Erwachsene teil. was zu lachen. Auch „Einsteiger“ konnten sich sportlich betätigen und fanden dabei Anschluss an Gleichgesinnte.

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57 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Jugendbildungsfahrt

Ein Highlight war dieses Jahr die Jugendbildungsfahrt nach Barcelona mit 25 Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die jährlichen Jugendfahrten in urbane Zentren Europas bieten die Möglichkeit, sich kulturell zu bilden und sich mit anderen Menschen auszutauschen. Der Kreisjugendring Ostallgäu bietet dieses Jugendbildungsprogramm bereits seit 1994 mit sehr gutem Feedback an.

Einrichtungen der außerschulischen Jugendbildung

Der Kreisjugendring Ostallgäu ist Betriebsträger von Einrichtungen der außerschulischen Jugendbildung, die von Jugendgruppen, Vereinen, Schulklassen und andere Organisationen für Zwecke der Jugendarbeit benötigt werden.

Freizeit- und Tagungshaus Eschers

Das Freizeit- und Tagungshaus Eschers ist ein Selbstversorgerhaus mit entsprechender Ausstattung. Es ist bestens geeignet für Ferienaufenthalte, Wochenendfreizeiten, Seminare, Tagungen und internationale Begegnungen. 2014 waren 70 Jugendgruppen, Vereine, Schulklassen und andere Organisationen mit 1.900 Kindern, Jugendlichen und

Erwachsenen zu Gast. Das Haus Eschers wird vom Kreisjugendring betrieben.

Dieses Jahr wurden Brandschutzertüchtigungsmaßnahmen mit einer Außentreppe, entsprechenden Rauchschutztüren und einem zusätzlichen Fluchtweg vom Landkreis Ostallgäu durchgeführt.

WaldWissenSpielplatz

Zur naturkundlichen Bildung und als Spielstation steht in unmittelbarer Nähe zum Haus der WaldWissenSpielplatz Eschers zur Verfügung. Mittelpunkt der Anlage ist eine 30 m lange Seilbahn. An einer Free-Climbing-Wand, einem Kletternetz und an weiteren Stationen gibt es für Kinder viel zu tun. Auf dem Barfußtastpfad, den Balancierstämmen und der Tiersprunggruppe kann Wahrnehmung und Geschicklichkeit trainiert werden. Der Waldlehrpfad mit Waldspielplatz wurde 2004 in Betrieb genommen und wird im Jahr 2015 grundlegend saniert.

Jugendzeltplatz „RettenAu“

In diesem Betriebsjahr genossen 11 Gruppen mit insgesamt 382 Kindern und Jugendlichen den Jugendzeltplatz „RettenAu“ in . Der Zeltplatz wurde 2009 offiziell eröffnet und bietet derzeit Platz für ca. 50 Personen. Wegen der guten Nachfrage wird vom Landkreis Ostallgäu am Sanitärhaus angebaut und ein „Freisitz“ in Holzständerbauweise errichtet. Eine Materialhütte mit Gruppenraum und Spielmöglichkeiten für Tischtennis und Volleyball stehen bereits zur Verfügung.

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58 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Senioren

Kontaktstellen Demenzhilfe Allgäu

In Buchloe wurde am 17.7.2014 die erste Kontaktstelle Demenzhilfe Allgäu eröffnet. Am 2.12.2014 folgte die Kontaktstelle Marktoberdorf.

Die wichtigsten Ziele dieser Kontaktstellen sind eine frühe Information und Beratung sowie eine zuverlässige und bezahlbare Entlastung der betreuenden/pflegenden Angehörigen. Sie bieten für Betroffene und Angehörige Erstinformationen, Vermittlung zu einer professionellen Beratung sowie die Ausbildung von ehrenamtlichen Demenzhelfern und die Vermittlung derselben. In den Stellen finden auch Vorträge und Gesprächskreise statt. V. l.: Stephan Vogt (Familiengesundheit 21 e.V. Die Einrichtung der Kontaktstellen ist eine der ersten Maßnahmen aus dem Memmingen), Alexander Zoller (Seniorenbeauftragter Landratsamt Ostallgäu), Landrätin Maria Rita Zinnecker, Demenzkonzept Ostallgäu. Der Landkreis Ostallgäu hat als erster Landkreis in Bayern ein BRK-Kreisgeschäftsführer Ostallgäu Thomas Hofmann, Demenzkonzept erstellt. Unter dem Motto „Einfach dazugehören“ wurden für 11 Renate Dantinger (Leiterin der Kontaktstelle Demenzhilfe Buchloe), Buchloes 1. Bürgermeister Josef Schweinberger Handlungsfelder über 100 Maßnahmenvorschläge formuliert. und Katharina Dursun, Fachberatungsstelle für pflegende Angehörige, Caritasverband Ostallgäu. Der Kontaktstellenaufbau erfolgt im Rahmen des allgäuweiten LEADER Projektes „Demenzhilfe Allgäu“. An dem bayernweit einmaligen Projekt (Laufzeit bis September 2015) beteiligen sich alle Allgäuer Landkreise und kreisfreien Städte. Als gemeinsame Plattform haben sie sich dafür die Allgäu GmbH ausgewählt. Fachlicher Leiter des Kontaktstellenaufbaus ist Stephan Vogt von der Familiengesundheit21 e.V. Memmingen. Im Ostallgäu wird das Projekt durch den Seniorenbeauftragten und den Akteuren vor Ort tatkräftig unterstützt. Die Trägerschaft für die Kontaktstellen sind vielfältig. Sie reichen vom klassischem Wohlfahrtsverband über Mehrgenerationenhäuser bis zur politischen Gemeinde.

Weitere Stellen werden 2015 in Obergünzburg, Füssen, Kaufbeuren, Roßhaupten (Mehrgenerationenhaus) und in Pfronten (Nachbarschaftliche Unterstützung und Zeitvorsorge e.V.) errichtet.

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59 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Projekt Lebensfreude Marktoberdorf

Der Rotary Club Marktoberfdorf hat gemeinsam mit einem Kreis engagierter Bürger das Projekt Lebensfreude Marktoberdorf gegründet. Die Eröffnungsfeier fand am 13.12.2014 mit einer gelungenen Feier und einer Segnung der Räumlichkeiten in der Schützestraße 14 statt. Die Stadt Marktoberdorf und der Landkreis Ostallgäu haben dieses innovative Projekt daher mit einer Anschubfinanzierung von je 10.000 unterstützt.

Ziel des Vereines ist es, ältere Menschen, die vereinsamt sind oder an einer Demenz leiden, mit Angeboten aus dem Selbsthilfe- und dem Therapiebereich zu unterstützen. Der Vereinsname „Lebensfreude“ ist dabei Programm, denn oberstes Ziel der Aktivitäten ist es, Licht in die Schattenseiten des Alters zu bringen. Pfarrer Klaus Dinkel (re.), 2. Vorsitzender der Lebensfreude e.V., bei der feierlichen Ansprache (Bildquelle: Lebensfreude e.V.). Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter http://www.lebensfreude- mod.de/index.php.

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60 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Staatliches Schulamt

Ganztagsbetreuung an der Adalbert-Stifter-Grundschule in Marktoberdorf

Zum Schuljahr 2014/15 geht die Adalbert-Stifter-Grundschule in Marktoberdorf eine Kooperation mit dem Familienzentrum St. Magnus ein und kombiniert die Betreuung in der Ganztagsklasse mit dem Hortangebot der Stadt Marktoberdorf. Ziel ist eine ganztägige Bildung und Betreuung einer Klasse, die die individuellen Fähigkeiten, Interessen und Begabungen der Schüler fördert, ihre Persönlichkeitsentwicklung forciert und die Eltern bei ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag unterstützt.

Konkret bedeutet das: Eine Kinderpflegerin übernimmt die Frühbetreuung zwischen 7.30 Uhr und 8.30 Uhr und ist während der Mittagszeit für die Essensausgabe verantwortlich. Eine Erzieherin begleitet die Schüler(innen) beim Mittagessen, bietet ein pädagogisch gestaltetes Freizeitangebot und unterstützt die Ganztagslehrkraft bei den Übungsphasen sowie während einzelner ausgewählter Unterrichtsstunden.

Für die Jahre 2015 bis 2018 ist der weitere Ausbau für alle Jahrgangsstufen geplant.

Berufsorientierung an den Mittelschulen im Landkreis Ostallgäu

Die Berufsorientierung ist das Alleinstellungsmerkmal der bayerischen Mittelschulen. Umgesetzt wird sie in den berufspraktischen Fächern durch Betriebspraktika und die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit.

Neben diesem Regelangebot boten die Schulen im Jahr 2014 folgende, außerordentliche Maßnahmen an:

Berufsorientierungsmessen gemeinsam mit der örtlichen Wirtschaft und Vertretern der berufsbildenden Schulen an der Mittelschule Germaringen und an der Anton-Sturm-Mittelschule Füssen. Berufsorientierung geht nur über praktisches Ausprobieren. "Praxis an Mittelschulen": Den Mittelschulen im Landkreis standen 2013 ca. 10.000 Euro, finanziert durch die Regierung von Schwaben, für praxisorientierte Projekte zur Verfügung. Schüler fertigten unter Anleitung externer Partner z. B. Pausenbänke und Aufbewahrungsmöbel. Dabei wurden Einblicke in das Berufsleben gewährt und konkrete Erfahrungen im Umgang mit Material und Fertigungstechnik gesammelt. "Vertiefte Berufsorientierung": Bewerbungstrainings, mehrtägige Aufenthalte in speziellen Berufsorientierungscamps, Praxismaßnahmen in Werkstätten freier Träger oder auch in Betrieben konnten von den Mittelschulen in Form von Modulen gebucht werden. Die Agentur für Arbeit und das Kultusministerium in Bayern stellten hierfür für das Ostallgäu gemeinsam über 165.000 Euro zur Verfügung. Das Angebot, Module zur Berufsorientierung zu buchen, wurde von allen Mittelschulen des Landkreises angenommen.

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61 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Bildungsregion

Auszeichnung als Bildungsregion in Bayern

Nachdem sich der Landkreis am 16. Oktober 2013 mit seinem Bildungskonzept beworben hatte, wurde er von dem Staatsminister für Bildung und Kultus, Ludwig Spänle, am 10. März 2014 als Bildungsregion in Bayern ausgezeichnet.

16 Maßnahmen haben die sechs Arbeitskreise der Bildungsregion entwickelt, bei denen sich über 100 Vertreter der schulischen und außerschulischen Bildungsträger, der Kommunen, Verwaltungen, Unternehmen, Vereine und Verbände beteiligt haben.

Signet der Bildungsregion Ostallgäu Neun Maßnahmen sind bereits umgesetzt oder kurz vor der Umsetzung. So ist zum Beispiel Arbeitskreis Schule-Wirtschaft in Marktoberdorf gegründet worden, in dem sich Schulen und Unternehmen absprechen, um Schülern bessere Chancen bei der Ausbildung und im Job zu geben. Die Termine der Schulen für ihre Praktikumswochen werden untereinander abgesprochen, dass die Unternehmen nicht in einer Woche von mehreren Schulen Anfragen bekommen. Eine unabhängige Beratungsstelle zum Thema Inklusion wurde am Schulamt eingerichtet und hilft vor allem betroffenen Eltern, aber auch Lehrern und Schulleitungen weiter.

Den Ergebnisbericht Bildungsregion mit der genauen Aufführung der Maßnahmenkonzepte und der schon vorhandenen Projekte finden Sie hier.

Drittes Dialogforum

Damit die Bildungsregion weiterhin aktiv und leistungsfähig bleibt, beschlossen die Teilnehmer des dritten Dialogforums eine neue Organisation. Künftig wird einmal im Jahr ein Dialogforum stattfinden, in dem die Teilnehmer an den sechs Arbeitskreisen mitmachen und während der Veranstaltung auch wechseln können. Der Stand der Bildung im Ostallgäu wird vorab durch die Bildungskoordination erhoben und dem Forum zur Verfügung gestellt. Aus dem Dialogforum heraus werden neue Maßnahmen und Projekte für die Bildungsregion beschlossen und dafür Arbeitsgruppen zur Umsetzung gegründet.

Podiumsdiskussion

Ein besonderer Jahresabschluss lieferte am 25. November die Podiumsdiskussion „Warum Bildung“ in der neuen Aula des Gymnasiums Marktoberdorf. Moderiert von Bettina Ahne vom Bayerischen Rundfunk haben sich drei Paten der Bildungsregion, Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, der Präsident des Bayerischen Jugendrings, Matthias Fack, der Geschäftsführer AGCO Fendts, Peter Paffen, Lena Schrecke und Bernhard Auch, Schüler des Gymnasiums, mit der Definition, Sinn und Zweck von Bildung beschäftigt.

V. l.: Bernhard Auch (Schüler des Gymnasiums), Matthias Fack (Präsident des Bayerischen Jugendrings), Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, Bettina Ahne (Bayerischer Rundfunk), Peter Paffen (Geschäftsführer AGCO Fendt), Lena Schrecke (Schüler des Gymnasiums)

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62 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Bildungsberatung

Neue Kursreihe Ruhestand AKTIV

In Kooperation mit den Fachstellen Ehrenamt und Seniorenarbeit wurde von Bildungsberater Michael Kühn die Kursreihe „Ruhestand AKTIV“ entwickelt. Ziel der Kursreihe ist es, Menschen im oder mit bevorstehendem Ruhestand zu ermutigen, zurückgehaltenen Interessen aktiv nachzugehen. In einer Art Biografiearbeit blicken die Kursteilnehmer zurück und entwickelten Ideen für Neues.

Unterstützt bei der Bewerbung wurde der Kurs von der Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung Ostallgäu – für die finanzielle Kursabwicklung wurde auf die gute Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Marktoberdorf zurückgegriffen. Einen aktiven Ruhestand hat die neue Kursreihe der Der erste Kurs umfasste zehn Kursteilnehmer und -innen. Diese haben durch ihr großes Bildungsberatung Ostallgäu zum Ziel. Potenzial, Engagement und Kompetenz schnell spannende Handlungsfelder für sich gefunden.

Neue Kurse „Abschluss nach dem Abschluss“ und „Berufliche Perspektiven“

Ganz im Zeichen des Mottos „Lebenslanges Lernen“ stehen die zwei neuen Kursangebote von Bildungsberater Michael Kühn „Der Abschluss nach dem Abschluss“ und „Berufliche Perspektiven“. Die kostenlosen Kurse finden an jeder Volkshochschule (Füssen, Marktoberdorf und Buchloe) zweimal im Jahr statt.

Abschluss nach dem Abschluss

In diesem Kurs wird den Menschen aufgezeigt, dass nach einem tollen Berufsabschluss eine Weiterbildung zum Meister, Techniker, Fachwirt oder ein Studium möglich und erreichbar ist oder auch eine zweite Ausbildung angedacht werden kann. Ziel ist es, die Menschen zum Lebenslangen Lernen zu motivieren und einen Prozess in Gang zu bringen sowie Kontakte zu Kammern und Bildungsträgern aufzuzeigen oder weiterzugeben.

Berufliche Perspektiven

Hier werden die Menschen ermutigt, ihr bisheriges berufliches Tun zu reflektieren und ihre berufliche Karriere bewusst zu planen und zu verwirklichen. Die Kursteilnehmer werden auch motiviert, bei schwierigen Arbeitssituationen und innerlicher Kündigung das Gespräch mit dem Arbeitgeber zu suchen und nach neuen und anderen Wegen im Unternehmen zu suchen.

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63 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Abfallwirtschaft

Ab 2016 führt ein einheimisches Unternehmen die Haus- und Biomüllabfuhr durch

2014 wurde die Einsammlung des Haus- und Biomülls ab 2016 ausgeschrieben und neu vergeben. Ab 2016 wird die Firma Hubert Schmid aus Marktoberdorf die insgesamt etwa 63.000 Abfallbehälter im Holsystem entleeren und die jährlich mehr als 14.000 Tonnen Hausmüll zum Müllheizkraftwerk des Zweckverbandes für Abfallwirtschaft nach Kempten und die mehr als 5.000 Tonnen Biomüll zur Verwertung im Erdenwerk bei Görisried transportieren. Durch diesen Auftrag wird die Firma Hubert Schmid Recycling und Umweltschutz GmbH in der Kreisstadt eine Reihe neuer Vollzeitarbeitsplätze schaffen.

Der Wechsel des Entsorgungsunternehmens bedarf umfangreicher organisatorischer Vorarbeiten

Neben internen Änderungen in der Organisation wird die Öffentlichkeitsarbeit bei der Umstellung eine große Rolle spielen, denn voraussichtlich wird sich ein Großteil der bisherigen Abfuhrtermine ändern.

Mit der neuen Abfall-App Ostallgäu nie mehr die Müllabfuhr verpassen

Für Smartphone-Nutzer bietet die Kommunale Abfallwirtschaft seit Ende 2014 einen neuen Service: Die Abfall App Ostallgäu erinnert automatisch daran, wann die Müllabfuhr das nächste Mal vorbei kommt. Auch wenn die Abholung vor oder nach Feiertagen an einem anderen Wochentag stattfindet, sind App-Nutzer so stets richtig informiert.

Über eine Karte oder eine Liste werden auch alle 45 Wertstoffhöfe und die acht zentralen Sammelstellen für Gartenabfälle angezeigt. Der App-Nutzer erfährt, wie lange der ausgewählte Wertstoffhof noch geöffnet hat und welche Abfallarten dort angenommen werden. Verfügbar ist die App für alle mobilen Apple Geräte und Endgeräte mit den Betriebssystemen von Android.

QR-Code für die Smartphone-App

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64 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Aktion „Sauberes Ostallgäu“ feiert 40. Geburtstag

Unter dem Motto „Unser Sauberes Ostallgäu“ sammeln Schulklassen, Vereine und weitere Gruppen Jahr für Jahr Abfälle ein, die achtlos in die Landschaft geworfen wurden. Die Aktion wird vom Landkreis gemeinsam mit den Ostallgäuer Städten, Märkten und Gemeinden koordiniert. Im Jubiläumsjahr gab es attraktive Preise zu gewinnen.

Seit Beginn der Abfallsammel-Initiative im Jahr 1974 haben sich mehrere tausend Kinder, Jugendliche und Erwachsene für ein sauberes Ostallgäu engagiert und in selbstlosem Einsatz Waldstücke, Wiesen und Bachläufe von illegal entsorgten Abfällen befreit. Mit der gesammelten Menge von insgesamt 10.000 Kubikmetern Abfall ließen sich rund vier olympische Schwimmbecken füllen! Bei der Preisverleihung zum 40. Geburtstag der Aktion Sauberes Ostallgäu im Landratsamt, v.l.n.r.: Yvonne Nissen, Leiterin Abteilung Verkehr, Kommunale Angelegenheiten Um das Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu würdigen, verloste die und Gesundheit, Georg Wohlhüter, Kommandant Kommunale Abfallwirtschaft in diesem Jahr Gutscheine für gemeinsame Ausflüge im Feuerwehr Bronnen, Norbert Heuchele, 1. Vorstand Feuerwehr Bronnen, Christine Herden, Lehrerin Ostallgäu. Gewinner des Preisausschreibens 40 Jahre Sauberes Ostallgäu waren: Mittelschule Buchloe, Johanna Purschke, Bürgermeisterin Gemeinde , Klaus Rosenthal, Leiter Sachgebiet Kommunale Abfallwirtschaft Feuerwehr Bronnen (Floßfahrt auf dem Lech) Walder Jugend (Besuch der Sommerrodelbahn in Nesselwang) Klasse 7a der Mittelschule Buchloe (geführte Moorerlebniswanderung)

Umweltfreundlich Gärtnern: Verkauf von Allgäuer torffreier Erde an Sammelstellen für Gartenabfälle

Eine umweltfreundliche Alternative zu konventionellen, torfhaltigen Gartenerden sind torffreie Erden. Die Allgäuer Moorallianz hat mit einem regionalen Erdenhersteller ein solches Pflanzensubstrat entwickelt. Es besteht aus Kompost, Rindenmulch und anderen Ausgangsstoffen regionaler Herkunft.

Um das Bewusstsein für umweltfreundliches Gärtnern zu stärken, fand an den Sammelstellen für Gartenabfälle in Marktoberdorf, Buchloe, Nesselwang und Roßhaupten eine vierwöchige Aktion statt, bei der sich Bürgerinnen und Bürger über die Vorzüge der Allgäuer torffreien Erde informieren und diese an Ort und Stelle erwerben konnten. Zahlreiche Hobbygärtner nutzten dieses Angebot. Die Aktion soll zu Beginn der kommenden Pflanzsaison wiederholt werden.

Allgäuer torffreie Erde

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65 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Profilierung und Rekultivierung der ehemaligen Bauschuttdeponie Schwangau

Die Deponie in Schwangau wurde bis in die 70er-Jahre als gemeindliche Hausmülldeponie genutzt. Anfang der 80er-Jahre übernahm der Landkreis die Deponie für die Ablagerung von Bauschutt. 2009 musste der Betrieb eingestellt werden, da die Deponie den erhöhten rechtlichen Vorgaben für die Ablagerung von Bauschutt nicht mehr gerecht wurde.

Nach Durchführung verschiedenster Vorerkundungen konnte 2014 die abschließende Profilierung und Rekultivierung in Angriff genommen werden. Die im Randbereich des Deponiegeländes vorhandenen Bäume und Sträucher wurden gerodet und die Wurzelstöcke entfernt. Für die Profilierung und Abdeckung mussten ergänzend zu den an der Deponie vorhandenen Erdlagern über 10.000 m³ Aushub angeliefert und eingebaut werden Die ehemalige Bauschuttdeponie Schwangau

Für den Abschluss des gesamten Projektes wird 2015 noch die Randentwässerung errichtet und die Oberfläche mit einer Ansaat (Entwicklung als Magerwiese) versehen.

Bauschuttdeponie Umwangs: Restverfüllung und Bepflanzung einer Ausgleichsfläche

2014 wurde die ehemalige Bauschuttdeponie Umwangs (Gemeinde Aitrang) von der Kommunalen Abfallwirtschaft wiederaufgefüllt, Humus aufgetragen und neu angesät. Bereits im Frühjahr konnte so eine Teilfläche zur landwirtschaftlichen Nutzung an den Grundstückseigentümer zurückgegeben werden.

Auch wenn von der ehemaligen Bauschuttdeponie bald nichts mehr zu sehen sein wird, hat das Einbringen des Bauschutts den natürlichen Standort doch verändert. Als Ausgleichsmaßnahme war die Kommunale Abfallwirtschaft gefordert, eine nahegelegene, 3.300 Quadratmeter große Grünfläche entlang eines Fichtenbestands neu zu bepflanzen. Insgesamt wurden 660 Pflanzen eingesetzt.

Der Landkreis Ostallgäu hat die Deponie seit den 80er-Jahren als Bauschuttdeponie betrieben. 2009 musste der Betrieb dieser Deponie eingestellt werden, da die Deponie rechtlichen Vorgaben nicht mehr erfüllt hatte.

Neue Schwachgasbehandlungsanlage für ehemalige Hausmülldeponie Füssen

Hausmülldeponien erzeugen schädliche Deponiegase – das gilt auch für ehemalige Deponien. Um den geänderten Deponiegasmengen und -zusammensetzungen der ehemaligen Hausmülldeponie Füssen gerecht zu werden, wurde im Sommer 2014 eine neue Schwachgasbehandlungsanlage aufgestellt. Das Deponiegas wird über die Entgasungsanlage abgesaugt und in einer Schwachgasfackel (CHC25 Kohlenwasserstoffkonverter) bei ca. 1.050 Grad Celsius immissionsarm verbrannt.

Auf der ehemaligen Hausmülldeponie Füssen wird seit 1986 kein Abfall mehr abgelagert. Sie ist seit dem Jahr 2000 vollständig rekultiviert und befindet sich in der Nachsorgephase. Gesamtansicht der Schwachgasbehandlungsanlage

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66 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Lebensmittelüberwachung

Lebensmittelüberwachung

Damit Lebensmittel, Bedarfsgegenstände, Kosmetika, freiverkäufliche Arzneimittel und Tabakerzeugnisse sicher sind, unterliegen im Landkreis Ostallgäu ca. 2.500 Betriebe der amtlichen Lebensmittelüberwachung. Bei den Kontrollen richtet sich das Augenmerk vor allem auf die Einhaltung der gebotenen Hygiene, der Lagertemperatur bei kühlpflichtigen bzw. tiefgefrorenen Lebensmitteln sowie der geforderten Eigenkontrollen einschließlich deren Dokumentation.

Es wurden 1529 Kontrollen und 578 Proben durchgeführt. Davon waren 412 ohne Beanstandung und 118 mit Beanstandung. Bei 48 Vorgängen stehen die Gutachten noch aus.

Sonderkontrollen

Im Rahmen des „Bundesweiten Überwachungsplanes“ (BÜP) erfolgten 2013 folgende Schwerpunktkontrollen:

Einhaltung der Heißhaltetemperatur und Ausstattung von Essensausgabestellen Überwachung von Lieferserviceunternehmen Überprüfung der Einhaltung der Produkttemperatur von Räucherlachsprodukten in Kühleinrichtungen und der betrieblichen Temperaturmessverfahren Temperaturüberwachung in Transportfahrzeugen für kühlpflichtige Lebensmittel Überprüfung des Hygienemanagements der Herstellung und Verteilung von Speisen in Altersheimen

Dabei ergaben sich abgesehen von kleinen Beanstandungen keine gravierenden Mängel.

Pferdefleischskandal

Seinen Anfang nahm der Skandal im Januar 2013 in Großbritannien. In Stichproben von Fertiglasagne, die nach Großbritannien geliefert wurde, wurden 60 - 100 Prozent Pferdefleisch ermittelt. Hersteller dieser Lasagne war eine französische Firma. Diese wiederum bezog das gehackte Rindfleisch von einem Betrieb aus Zypern, der von einem Niederländer geführt wurde.

Im Rahmen des europäischen Schnellwarnsystems wurden sämtliche Mitgliedstaaten über diese Missstände informiert. Aufgrund erweiterter Probennahmen, auch in Deutschland, wurden immer mehr falsch deklarierte Produkte, die anstatt dem deklarierten Rindfleisch Pferdefleisch enthielten ermittelt.

Der „Skandal“ zeigte sowohl den Ermittlungsbehörden als auch den Verbrauchern, dass kriminelle Energien trotz eines engmaschigen Überwachungsnetzes immer wieder Lücken in diesem Netz finden. Und damit zeigt er auch, dass die Lebensmittelüberwachung mehr denn je gefordert ist.

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67 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Veterinäramt

Tuberkulose-Bekämpfung

Der Landkreis Ostallgäu konnte bedeutende Fortschritte in der Bekämpfung der Tuberkulose verzeichnen. Bis auf einzelne Betriebe, die aus unterschiedlichen Gründen bisher noch nicht getestet werden konnten, sind mehr als 98 % der Betriebe in den letzten 1,5 Jahren auf das Vorliegen der Rindertuberkulose von den praktizierenden Tierärzten untersucht worden. Insgesamt wurden 90.986 (2014: 42.910) Rinder in 1.986 (2014: 919) Betrieben untersucht. In 10 rinderhaltenden Betrieben (2014: 3) wurde der Ausbruch der Rindertuberkulose amtlich festgestellt.

Sehr zufrieden zeigten sich alle Beteiligten mit den Untersuchungsergebnissen bei erlegtem Rotwild und bei den Rückkehrtieren von gefährdeten Alpen: Beim Rotwild konnte bisher bei keinem der untersuchten 290 (2014: 50) Tiere ein Befall mit Messung der Hautstärke Tuberkulose festgestellt werden.

Noch keine Entwarnung bei gesömmerten Rindern

Dank der der Mitarbeit der beteiligten Landwirte und Tierärzte konnten von den Hoftierärzten im Zeitraum November 2013 bis Mai 2014 insgesamt 4407 gesömmerte Rinder auf Tuberkulose untersucht werden.

Obwohl sämtliche getesteten Rückkehrtiere mit negativem Ergebnis untersucht wurden, kann von Seiten der Fachbehörden für die Sömmerungsperiode 2014 (noch) keine Entwarnung gegeben werden. Abweichend zur letzten Untersuchungsaktion 2013/2014 wurde aufgrund einer Risikobewertung für den Landkreis Ostallgäu für Weiderinder, die auf Gemeinschaftsweiden in den Gemeinden Pfronten, Nesselwang, Füssen, Schwangau und Halblech gesömmert wurden, die Rückkehruntersuchung empfohlen.

Für Weiderinder, die auf Alpweiden im benachbarten Österreich und in dem, vom Landratsamt Oberallgäu 2013 festgelegten Risikogebiet im Gemeindebereich Oberstdorf gesömmert wurden und somit aufgrund möglicher Kontakte mit Rotwild, einem erhöhten Risiko bezüglich einer Infektion mit dem Tuberkuloseerreger ausgesetzt waren, wurde die Untersuchung auf Tuberkulose angeordnet.

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68 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Umzug ins Landratsamt

Nach fünf Jahren Unterbringung in der Außenstelle konnten am 16./17. April 2014 die neuen Diensträume im Nordtrakt des fertig gestellten Landratsamtes bezogen werden. Der Bereich des Veterinäramtes umfasst 12 Räume im Erdgeschoss des Nordtraktes, darunter neun Büros, ein Labor, ein Hygienebereich mit Schleuse und einen Untersuchungsraum.

Alte Außenstelle in der Johann-Georg-Fendt-Straße Hundeschulen brauchen Erlaubnis vom Veterinäramt

Wer gewerbsmäßig Hunde ausbildet, benötigt seit August 2014 die Erlaubnis der zuständigen Veterinärbehörde. Hundeschulen haben einen wesentlichen Einfluss auf die Ausbildung von Hunden und geben Kenntnisse an die Hundehalter weiter. Mit der neuen Erlaubnispflicht sollen daher im Sinne der Tiere und des Tierschutzes Mindestqualitätsstandards im Hinblick auf die Sachkunde der Ausbilder und Schulungsleiter sichergestellt werden.

Der in Frage kommende Personenkreis wurde vom Veterinäramt ermittelt und über die neue Gesetzeslage informiert, nach der die verantwortliche Person die erforderlichen fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten nachweisen muss.

Exotische Gäste im Veterinäramt

Neben einem Skorpion und Bananenspinnen wurde im Sommer 2014 auch eine Afrikanische Riesenschnecke (Achatinidae), die auf der Straße gefunden wurde im Veterinäramt abgegeben. Diese, auch als große Achatschnecke bezeichnete Landlungenschnecke stammt ursprünglich aus dem tropischen Afrika, die Gehäuselänge kann bis zu 20 cm betragen.

Aufgrund der massenhaften Vermehrung ausgesetzter Riesenschnecken und dem damit verbundenen Schaden in Plantagen und Feldern sind die Haltung und das Aussetzen dieser Riesenschnecken in den USA strikt verboten. In Europa werden sie zunehmend als Heimtiere gehalten. Sie zählen zu den am leichtesten zu haltenden Terrarientieren und werden sogar handzahm. Unsere Schnecke befindet sich jetzt in der Obhut einer engagierten Tierhalterin, im Terrarium ist bereits Nachwuchs vorhanden.

Das Gehäuse der afrikanischen Riesenschnecke kann bis zu 20 cm lang werden.

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69 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Gesundheitsamt

Aktion „Diabetes bewegt uns“ des Gesundheitsministeriums

„Diabetes bewegt uns“ lautete das Schwerpunktthema 2014 des Gesundheitsministeriums. Zum Auftakt der Veranstaltung lud Staatsministerin Melanie Humbl zu einem „Fachforum Diabetes“ nach München ein, bei dem auch das Gesundheitsamt vertreten war.

Gemeinsam mit der Berufsschule Ostallgäu Marktoberdorf / Berufsfachschule (BfS) für Ernährung und Versorgung hat sich das Gesundheitsamt mit zwei Aktionstagen eingebracht. Nach Eröffnung der Veranstaltungsreihe durch Landrätin Frau Zinnecker hielt Bewegungstrainer Franz Hübner einen Fachvortrag mit dem Titel „Bewegung und Ernährung im Zu-sammenhang mit effektiver Diabetes-Vorbeugung“. Anschließend ging es mit dem Bus zum Alpspitzbad Nesselwang zu einem Aqua-Zumba „Schnupperkurs“, der V. l. n. r.: Referent Bewegungstrainer Franz Hübner, Klassensprecherin Nina Eberle, Direktor Remigius von den Schülerinnen und Schülern begeistert angenommen wurde. Abgerundet wurde Kirchmaier, Dr. Christian Hellmich vom Gesundheitsamt. der erste Aktionstag mit einem Diabetiker geeigneten Buffet im Biohotel Eggensberger in Hopfen am See.

Am zweiten Aktionstag in der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung erhielten die Schülerinnen und Schüler der 10., 11. und 12. Klassen einen Vortrag zu medizinischen Fakten im Zusammenhang mit Diabetes, sowie zu Möglichkeiten, durch geeigneten Lebensstil den Krankheitsverlauf zu vermeiden bzw. positiv zu beeinflussen. Ein gemeinsames Kochen und Bewirten des Lehrkörpers in der Küche der Berufsschule rundete schließlich die lokale Veranstaltungsreihe zur Diabetesprävention ab.

Bayerische HIV-Testwoche 2014 „Test jetzt!“

Unter dem Motto: „Test jetzt!“ lief im Juni 2014 eine landesweite Testwoche, die das Gesundheitsministerium ins Leben gerufen hatte und welche ermutigen sollte, sich auf HIV untersuchen zu lassen. Die vom Gesundheitsamt per Pressemeldungen beworbene und von den Ärzten durchgeführte Testwoche „Test jetzt!“ wurde sehr gut angenommen – ein gutes Zeichen für gesundheitsbewusste Ostallgäuer Bürgerinnen und Bürger.

In Bayern leben insgesamt rund 10.000 HIV-positive Männer und Frauen. Trotz guter Aufklärung über die Ansteckungsgefahren kam es 2013 im Freistaat zu 400 Neuinfektionen.

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70 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Suchtprävention: „Durchblicker-Aktionskoffer“

Das Gesundheitsamt hat einen so genannten „Durchblicker-Aktionskoffer“ entwickelt. Dieser vermittelt spielerisch die Folgen von Suchterkrankungen und hat die Reduzierung der Anzahl durch Alkohol auffälligen Jugendlichen zum Ziel. Im Frühjahr wurden die fertig gestellten „Durchblicker-Aktionskoffer“ der Öffentlichkeit vorgestellt – sie enthalten folgende Elemente:

Rauschbrillen mit Anleitung und Methodenhandbuch Magnetkartensatz: „Suchtverläufe und ihre Folgen“. „Alkohol-Quiz“: Als Spiel für Beamer und PC „Voll die Party“: Strategiespiel der Aktion Jugendschutz

DVD „Ich küssen keine Aschenbecher“ (BzgA) Vorstellung der neuen „Durchblicker-Aktionskoffer“ für Sportvereine auf dem 4. Marktplatz der Freiwilligenbörse Seit der Vorstellung waren die Koffer im Berichtsjahr bereits einige Male erfolgreich im im November 2014 im Sparkassenforum Kaufbeuren. Einsatz. Ab dem Jahr 2015 ist vorgesehen, dass der Koffer auch Bestandteil bei der Fortbildung für den Übungsleiterschein sein wird. Die Materialsammlung kann von (Sport-)Vereinen im Netzwerk, Schulen und weiteren interessierten Einrichtungen kostenlos ausgeliehen werden. BU: Vorstellung der neuen „Durchblicker-Aktionskoffer“ für Sportvereine auf dem 4. Marktplatz der Freiwilligenbörse im November 2014 im Sparkassenforum Kaufbeuren.

Gewaltprävention: „Kein normaler Tag“

Nach vielen Unterhaltungen mit Lehrern und Sozialpädagogen und Wolfgang Hawel, dem Präventionsbeauftragten des Gesundheitsamtes, haben sich die Schauspielerinnen Susanne Bloß und Sonja Welter (unter anderem bekannt aus Tabaluga TIVI des ZDF) entschieden, ein Theaterstück zum Thema Gewaltprävention / Mobbing zu schreiben. „Kein normaler Tag“ heißt dieses neue interaktive Projekt ihres „Mutwelten-Theaters“.

Inhalt des Theaterstücks: Olivias Welt ist in Ordnung, sie hat Freunde und freut sich nach den Sommerferien auf die Schule. Eine neue Schülerin Tamara kommt in ihre Klasse und beide freunden sich an. Jedoch fängt Tamara an, Olivia zu mobben. Nach einiger Zeit verändert die Neue Olivias Alltag soweit, dass sie „keinen normalen Tag“ mehr erlebt. „Kein normaler Tag“ in der Grundschule in Obergünzburg, Der erfolgreiche Ostallgäuer Auftakt fand im November 2014 in Zusammenarbeit mit ein interaktives Stück zur Gewaltprävention sowie besserer Konfliktbewältigung. Schulsozialarbeiterinnen und Lehrkräften in den Grundschulen Obergünzburg und Ronsberg statt. Es folgten weitere Aufführungen in der Mittelschule Pfronten. Auch für 2015 liegen bereits Anfragen vor.

Nähere Informationen: www.mutweltentheater.de

Sexualpädagogik

In Form von Workshops in meist achten Klassen weiterführender Schulen informierte das Gesundheitsamt zu Themen wie Liebe, Partnerschaft, verantwortungsvoller Umgang mit Sexualität sowie Prävention ungeplanter Schwangerschaften und sexuell übertragbarer Krankheiten. Die Workshops wurden wieder von zwei Mitarbeiterinnen der staatlich anerkannten Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen beim Landratsamt Ostallgäu ganzjährig durchgeführt.

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71 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Öffentliche Sicherheit und Ordnung

Grenzüberschreitende Katastrophenschutzübung „Ostallgäu / Reutte 2014“

Am Samstag, den 11.10.2014 fand von 14.00 bis 19.30 Uhr die grenzüberschreitende Katastrophenschutzübung „Ostallgäu / Reutte 2014“ statt. Dabei handelte es sich um eine sogenannte Katastrophenschutz-Vollübung. Das bedeutet, dass sowohl die Führungsstäbe der Behörden als auch die Katastrophenhilfe leistenden Organisationen waren im Einsatz. Ziel der Übung war es, die taktischen Führungs- und Einsatzgrundsätze, das Herstellen und Aufrechterhalten von Kommunikationsverbindungen, die Bewältigung von Großschadensereignissen und Katastrophen sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Führungsebenen, Organisationen und Einheiten unter einsatznahen Voraussetzungen zu üben. Eines der beiden Schadensszenarien: Im Grenztunnel Zwei Schadensszenarien: Verkehrsunfall im Grenztunnel und Bootsbrand auf dem Füssen sind bei einem Verkehrsunfall mehrere Fahrzeuge in Brand geraten. Forggensee

Gegen 14.00 Uhr kam es zunächst im Grenztunnel Füssen zu einem Verkehrsunfall, bei dem mehrere Fahrzeuge, darunter auch ein Reisebus, beteiligt waren. Da einige der Fahrzeuge in Brand gerieten, war die Sicht im Tunnel durch die Rauchentwicklung massiv beeinträchtigt. Fast 400 Einsatzkräfte von Feuerwehr, BRK, THW, Bergwacht und Polizei aus Bayern und Tirol waren damit beschäftigt, den „Brand“ im Tunnel zu löschen und die mehr als 100 Betroffenen, davon 35 Verletzte aus dem Tunnel zu retten, sanitätsdienstlich zu versorgen, zu betreuen und zur weiteren Versorgung abzutransportieren.

Um 16.35 Uhr ging dann ein weiterer Notruf bei der Integrierten Leitstelle Allgäu (ILS) in Kempten ein. Der Bootsführer der MS Allgäu teilte mit, dass das mit 75 Passagieren besetzte Fahrgastschiff in Brand geraten ist. Das Schiff befindet sich derzeit 400 Meter vom Bootshafen Füssen entfernt im südlichen Bereich des Forggensees und ist manövrierunfähig. Zur Brandbekämpfung, Evakuierung des Schiffes, Personenrettung aus dem Wasser und zur sanitätsdienstlichen Versorgung und Betreuung waren hier 135 Einsatzkräfte des BRK, der Wasserwacht, der DLRG, der Feuerwehr, des THW´s und der Polizei im Einsatz. Aus dem benachbarten Tirol waren die Feuerwehr und die Wasserrettung Reutte sowie ein Rettungshubschrauber im Einsatz.

Koordiniert wurden alle eingesetzten Kräfte auf deutscher Seite durch die Führungsgruppe Katastrophenschutz, die Örtliche Einsatzleitung sowie die Sanitätseinsatzleitung. Die ILS Allgäu wurde ebenfalls in den Übungsablauf einbezogen. Auf österreichischer Seite wurde am Tunnel eine „gemeinsame Einsatzleitung“ und die Bezirkseinsatzleitung eingesetzt. In diesen Führungsgremien waren insgesamt ungefähr 70 Personen tätig. Insgesamt nahmen an der bislang größten gemeinsamen Katastrophenschutzübung über 800 Personen (530 Bayern / 280 Tirol) – Einsatzkräfte, Verletztendarsteller, Beobachter und Übungsleiter – teil.

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72 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

3. Grenzüberschreitende Sicherheitstage Bayern/Tirol vom 24.10. – 26.10.2014 in Marktoberdorf

Unter dem Motto „Sicherheit bedeutet Lebensqualität – und hört an keiner Grenze auf!“ veranstaltete der Kreisfeuerwehrverband Ostallgäu anlässlich seines 20-jährigen Bestehens die dritten grenzüberschreitenden Aktionstage „Sicherheit in Bayern und Tirol“ vom 24. bis 26.10.2014 in Marktoberdorf.

Zahlreiche Führungskräfte, Mitglieder, Helferinnen und Helfer aller Blaulichtorganisationen und -behörden aus Bayern und Tirol nutzten die Möglichkeit, sich bei den angebotenen Fachvorträgen, Seminaren und Workshops zu informieren und fortzubilden. Die begleitende Fahrzeug- und Geräteausstellung gab nicht nur dem Fachpublikum reichlich Gelegenheit, sich über Neuigkeiten im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes zu erkundigen. Gelungener Abschluss der Sicherheitstage war der Landrätin Maria Rita Zinnecker und Bezirkshauptfrau Mag. Aktionstag für die Bevölkerung. Mehr als 20 Behörden und Organisationen mit Katharina Rumpf am Informationsstand des Landkreises Sicherheitsaufgaben aus Bayern und Tirol wirkten mit. Ostallgäu und des Bezirks Reutte.

Das Landratsamt Ostallgäu unterstützte bei der Organisation und Planung des Tages der Führung und nahm gemeinsam mit der Bezirkshauptmannschaft Reutte an den Aktionstagen teil. Am gemeinsamen Informationsstand wurde anhand der Alarm- und Einsatzplanung des „Grenztunnels Füssen“ sowie mit Film- und Fotovorführungen von der Katastrophenschutzübung „Ostallgäu / Reutte 2014“ die grenzüberschreitende Zusammenarbeit des Landkreises Ostallgäu mit dem Bezirk Reutte vorgestellt bzw. erläutert.

Zuschüsse für die Feuerwehren

Im Jahre 2014 stellte der Landkreis für die Förderung des Feuerlöschwesens 230.050,- zur Verfügung. 21 Zuschussanträge von 16 Gemeinden konnten bei der Auszahlung der Förderbeträge berücksichtigt werden.

Bezuschusst wurde die Beschaffung von Fahrzeugen und Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehren Aitrang, Buchloe, , Eisenberg, , Füssen, Buching, Lechbruck am See, , Marktoberdorf, Obergünzburg, Pfronten-Kappel, Roßhaupten, Ruderatshofen und Seeg sowie die Errichtung des Feuerwehrgerätehauses in .

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73 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Wahlen 2014

2014 waren ein zentrales Thema die Wahlen. Neben der Europawahl fanden auch die Kommunalwahlen im Landkreis statt, bei denen die Ämter von Bürgermeistern, Gemeinderäten, Kreisräten und das Amt des Landrats neu zu vergeben waren.

Landratswahl

Zur Wahl des Landrates haben sich im ersten Wahlgang vier Kandidaten gestellt: Maria Rita Zinnecker (CSU), Ilona Deckwerth (SPD), Hubert Endhardt (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) sowie der Amtsinhaber Johann Fleschhut (FWO) fanden sich bei der Wahl am 16.03.2014 auf dem Stimmzettel für die Landratswahl wieder.

Am Ende des Wahlabends erhielt Maria Rita Zinnecker 40,28 %, Johann Fleschhut 37,10 %, Hubert Endhardt 14,16 % und Ilona Deckwerth 8,45 % der 64.315 Wählerstimmen. Da keiner der Kandidaten mehr als 50 % der Stimmen auf sich vereinigen konnte, musste innerhalb von 14 Tagen nach dem ersten Wahldurchgang eine Stichwahl zwischen Maria Rita Zinnecker und Johann Fleschhut durchgeführt werden. 49.841 Wähler entschieden sich dabei am 30.03.2014 mit einer Mehrheit von 53,84 % für Maria Rita Zinnecker als neue Landrätin des Landkreises Ostallgäu.

Ergebnis Landratswahl

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74 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Ergebnis Stichwahl

Wahl des Kreistags

Für die 60 Sitze des Kreistages waren 8 Wahlvorschläge mit insgesamt 351 Kandidaten beim Büro des Kreiswahlleiters eingegangen. Die CSU erhielt dabei 26 Sitze, die FWO 11, GRÜNE und FWO jeweils 7, die Bayernpartei 4, ÖDP und Junges Ostallgäu jeweils 2 und die FDP einen Sitz.

Ergebnis Kreistagswahl

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75 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Wahl der Bürgermeister und Gemeinderäte

Bürgermeisterwahlen

Bei der Bürgermeisterwahl in den Gemeinden gab es in 16 von 45 Gemeinden einen Wechsel an der Führungsspitze. In 4 Gemeinden fand keine Bürgermeisterwahl statt, da diese bereits in den vorhergehenden Jahren Neuwahlen durchgeführt hatten. In der Stadt Marktoberdorf musste dabei am 30.03.2014 ebenfalls eine Stichwahl durchgeführt werden, wobei sich Dr. Wolfgang Hell (CSU) gegen Brigitte Schröder (FWO) durchsetzen konnte.

In der Gemeinde lehnte der am 16.03.2014 wiedergewählte Bürgermeister Thomas Steinhauser die Wahl ab, so dass am 29.06.2014 eine Neuwahl durchgeführt werden musste. Diese konnte Stefan Seitz für sich entscheiden. Die Ergebnisse der Bürgermeisterwahlen finden Sie hier.

Gemeinderatswahlen

Im Rahmen der Wahlprüfung der Gemeindewahlen sind bei der Gemeinderatswahl in Görisried Unstimmigkeiten aufgefallen. Bei der Überprüfung der Zähllisten wurden von der Kommunalaufsicht Zählfehler festgestellt. Daraufhin wurde eine Neuauszählung der Stimmen vorgenommen, was im Ergebnis sowohl zu einer Veränderung der Besetzung im Gemeinderat als auch der Reihenfolge der Listennachfolger geführt hat. Daraufhin wurden die Ergebnisse vom Kreiswahlleiter berichtigt. Das tatsächlich gewählte Gemeinderatsmitglied verzichtete allerdings auf seinen Sitz im Gemeinderat, so dass keine Änderung der tatsächlichen Besetzung des Gemeinderates eintrat.

Auch in der Gemeinde musste nach einer Neuauszählung der Stimmen die Reihenfolge der Listennachfolger korrigiert werden.

Europawahl 2014

Im Zeitraum vom 22. bis zum 25. Mai 2014 fanden europaweit in 28 Mitgliedstaaten die Wahlen der 750 Abgeordneten des Europäischen Parlaments statt. Deutschland fallen davon 96 zu verteilende Sitze zu. Bei der Europawahl konnten die Wähler aus 24 Wahlvorschlägen ihren Favoriten unterstützen. Aus dem Allgäu befinden sich derzeit zwei Vertreterinnen im Europaparlament. Barbara Lochbihler und Ulrike Müller erhielten nach dem Ergebnis der Europawahl 2014 einen Sitz im Parlament in Brüssel.

Die Ergebnisse der Europawahl finden Sie hier.

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76 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Staatl. Rechnungsprüfung

Stabile Konjunktur begünstigt kommunale Haushaltslage

Die anhaltend gute Konjunkturlage hat zu einer weiteren Steigerung der Steuereinnahmen geführt. Neben dem konjunkturabhängigen Aufkommen aus der Grundsteuer brachten die Einnahmen aus der Gewerbesteuer, die sich nach der Ertragslage der Unternehmen richtet, ein weiteres Rekordergebnis. Mit einer Erhöhung um 10 Mio. gegenüber 2013 summierten sich die Gewerbesteuereinnahmen im Landkreis auf 71,6 Mio .

Gewerbesteuer 2006 bis 2014 Mit den hohen Einnahmen konnten die Gemeinden ihre Haushaltslage weiter konsolidieren. „Nur“ 17,3 Mio. mussten die Gemeinden neu aufnehmen, wobei dieses Ergebnis wesentlich von Bidingen und Marktoberdorf beeinflusst wird, die beide zusammen 9 Mio. aufgenommen haben. 29 der 45 Gemeinden haben keine neuen Kredite aufgenommen. So sank der Gesamtschuldenstand aller Gemeinden von 168,3 Mio. (2013) auf 164,8 Mio. .

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77 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Schuldenstand 2006 bis 2013

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78 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Personenstand und Ausländerwesen

Steigende Asylberwerberzahlen

Das Jahr 2014 war geprägt von der Unterbringung einer stark angestiegenen Anzahl zugewiesener Asylbewerber. Waren es 2013 noch 7 dezentrale Unterkünfte, betreibt der Landkreis Ostallgäu Ende 2014 inzwischen 20 dezentrale Asylbewerberheime.

Diese Unterkünfte befinden sind in Buchloe, Halblech, Friesenried, Füssen, Germaringen, Lechbruck am See, Marktoberdorf, Pfronten, Seeg und Schwangau. Insgesamt leben im Ostallgäu damit derzeit 526 Asylbewerber: 453 Personen in den dezentralen Unterkünften und 73 in der Gemeinschaftsunterkunft der Regierung von Schwaben. Von diesen 526 Menschen sind 416 männlich und 110 weiblich – 98 davon sind Kinder unter 16 Jahren.

Die Hauptherkunftsländer sind Syrien, Nigeria, Pakistan, Afghanistan, Senegal und Eritrea.

Einweihung des Asylbewerberheims in Marktoberdorf

Am 29. Januar waren alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich das neu eröffnete Wohnheim für Asylbewerber in der Nordstraße 24 anzusehen. Nach einer kurzen offiziellen Eröffnung war ein Rundgang durch die Wohnanlage möglich.

Der Arbeitskreis Asyl sorgte dabei gemeinsam mit den Bewohnern für einen kleinen Imbiss. Die Bürgerinnen und Bürger konnten mit den Bewohnern ins Gespräch kommen und mehr über ihre Unterbringung in Deutschland, insbesondere in Marktoberdorf, erfahren.

Impressionen zur Einweihung finden Sie in der Bildergalerie und im Video rechts.

Asylsozialberatung

Die Caritas Augsburg hat für den Landkreis Ostallgäu eine Stelle in der Asylsozialberatung durch eine Sozialberaterin besetzt. Besetzt wurde die Stelle mit Marina Ruhland, die zum 1.11.2014 die Arbeit aufgenommen hat und sich um den südlichen Landkreis kümmert.

Berufschule: Klasse für berufsschulpflichtige Asylbewerber

Ab September wurde an der Berufsschule Ostallgäu eine Klasse für berufsschulpflichtige Asylbewerber eingerichtet werden. Das Modell umfasst 2 Jahre. Ein Vorbereitungsjahr zum sog. berufsintegrierenden Jahr (BIJ/V) und eben das berufsintegrierende Jahr (BIJ). Das Angebot besteht für 20 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 16 und 21 Jahren.

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79 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Weihnachtsaktion "Geschenk mit Herz"

Am Montag, den 22.12.2014, fand um 17 Uhr im Kurpark in Pfronten eine Übergabe von Weihnachtspaketen an Kinder von Asylbewerbern statt. Die Aktion "Geschenk mit Herz" wurde von der Hilfsorganisation Humedica in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Ostallgäu und die Gemeinde Pfronten durchgeführt.

Der stellvertretende Landrat Lars Leveringhaus verteilte die Geschenke gemeinsam mit Pfrontens Bürgermeisterin Michaela Waldmann und einem Vertreter von Humedica. Die übrigen Pakete für Kinder in Buchloe, Friesenried und Lechbruck wurden am Tag darauf vom Landratsamt ausgefahren und übergeben.

Stellvertretender Landrat Lars Leveringhaus und Bürgermeisterin Michaela Waldmann verteilen die Geschenke.

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80 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Tiefbau

OAL 7 - Ortsumfahrung von Ruderatshofen

Die Ortsdurchfahrten von Apfeltrang und Ruderatshofen haben einen regen Durchgangsverkehr. Die unübersichtliche Linienführung und Einmündungen wirken sich außerdem nachteilig auf die Verkehrssicherheit aus.

Im August 2014 konnte nun die Planfeststellung für die Ortsumfahrungen bei der Regierung von Schwaben beantragt werden – verspätet aufgrund einer notwendigen Erhebung zu Fledermausbeständen im Frühjahr 2013. Der Bau wird eine wesentliche Entlastung der Einwohner zur Folge haben, der gefährliche höhengleiche Bahnübergang in Ruderatshofen wird entfallen und somit die Verkehrssicherheit erheblich gesteigert.

Die Ausbaulänge beläuft sich auf ca. 5,0 km und beinhaltet zwei Straßenbrücken sowie So könnte die Straßenführung der neuen Ortsumfahrung eine neu zu errichtende Bahnunterführung. aussehen.

Pendlerparkplatz an der A7 bei Nesselwang vergrößert

Der Pendlerparkplatz an der A7-Anschlussstelle Nesselwang bei Lachen ist deutlich vergrößert worden. Statt der bisher 25 Stellplätze gibt es nun 45 Parkplätze für Pendler. Die Erweiterung ist ein Gemeinschaftsprojekt von Landkreis Ostallgäu und Marktgemeinde Nesselwang.

Die Erweiterung war notwendig geworden, da von Pendlern immer mehr Fahrgemeinschaften auf dem Weg Richtung Kempten und Füssen gebildet werden und unter der Woche die bisherige Flächen nicht ausreichten. Der Markt Nesselwang führte bei dem Gemeinschaftsprojekt die Grundstücksverhandlungen und der Bauhof des Landkreises Ostallgäu setzte die Tiefbauarbeiten um. Landrätin Maria Rita Zinnecker und Bürgermeister Franz Neubau der Mühlbach- und Lugenbachbrücke in Eggenthal (Kreisstraßen OAL 12 und OAL 3) Erhart begutachten den erweiterten Pendlerparkplatz.

Aufgrund des mangelhaften Zustandes und der Mindertragfähigkeit der beiden Brückenbauwerke in der Ortsdurchfahrt von Eggenthal sind beide Bauwerke abgebrochen und an der gleichen Stelle neu errichtet worden. Eine Sanierung ist aus wirtschaftlichen Gründen ausgeschieden. Außerdem wurde die unstetige Linienführung der Kreisstraße geändert um die Verkehrssituation in der Ortsdurchfahrt zu verbessern.

Die Arbeiten fanden unter Vollsperrung statt. Die Projektkosten belaufen sich auf ca. 730.000 . Das Projekt wird durch den Freistaat Bayern mit ca. 431.000 gefördert. Verkehrsfreigabe war nach dreieinhalb Monaten Bauzeit am 12.9.2014.

Die sanierte Mühlbachbrücke

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81 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Neubau der Gennachbrücke in Lamerdingen (Kreisstraße OAL 20)

Aufgrund des mangelhaften Zustandes und der Mindertragfähigkeit des Gesamtbauwerks wurde auch die Brücke abgebrochen und an der gleichen Stelle neu errichtet. Eine Sanierung ist aus wirtschaftlichen Gründen ausgeschieden. Die Arbeiten fanden unter Vollsperrung statt.

Die Projektkosten belaufen sich auf ca. 270.000 . Das Projekt wird durch den Freistaat Bayern mit ca. 160.000 gefördert. Verkehrsfreigabe war nach drei Monaten Bauzeit am 10.10.2014.

OAL 23 – Ortsdurchfahrt Leuterschach, Bauabschnitt 3 Die sanierte Gennachbrücke

Der Landkreis und die Stadt Marktoberdorf haben zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse die Ortsdurchfahrt von Leuterschach neu ausgebaut. Mit dieser Maßnahme wurden die Verkehrssicherheit, die Linienführung sowie die Lärm- und Schadstoffbeeinträchtigung für die Anwohner wesentlich verbessert. Gleichzeitig wurden durch die Herstellung von neuen Gehsteigen durch die Stadt sichere Wege für Fußgänger geschaffen. Mit diesem Ausbau wurde zusätzlich der Einmündungsbereich in Richtung Sportplatz / Allgäuer Brauhaus für eine bessere Führung des ein- und ausbiegenden Verkehrs umgestaltet. Hierfür war der Teilabbruch des gegenüberliegenden ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäudes erforderlich.

Die Arbeiten fanden unter Vollsperrung statt. Die Projektkosten belaufen sich bei einer Landrätin Maria Rita Zinnecker (helle Jacke) bei der Verkehrsfreigabe des Bauabschnitts 3 am 1.8.2014. Ausbaulänge von 465 m auf 942.000 . Das Projekt wird durch den Freistaat Bayern mit 537.000 gefördert. Verkehrsfreigabe war nach einer zügigen Bauabwicklung bereits nach dreieinhalb Monaten Bauzeit am 1.8.2014.

Mit der Fertigstellung des Ausbaus in der Ortsdurchfahrt Leuterschach im Jahr 2010 wurde bereits ein erster Bauabschnitt dem Verkehr freigegeben. Der letzte Bauabschnitt (OD Ronried) ist in 2015 vorgesehen.

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82 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

OAL 11 – Ausbau nördlich und südlich von Bayersried

Aufgrund des schlechten Fahrbahnzustandes, des unstetigen Straßenverlaufs mit Fahrbahnschäden, geringen Banketten sowie einer zu schmalen Fahrbahnbreite wurde die Kreisstraße nördlich und südlich von Bayersried neu ausgebaut und in der Ortsdurchfahrt eine neue Fahrbahndecke erstellt. Die Arbeiten fanden unter Vollsperrung in zwei Bauabschnitten statt.

Die Projektkosten belaufen sich bei einer Ausbaulänge von 1.650 m auf 1.826.000 . Das Projekt wird durch den Freistaat Bayern mit 1.050.000 gefördert. Verkehrsfreigabe war nach nur vier Monaten Bauzeit am 22.8.2014.

Der noch fast jungfräuliche neue Fahrbahnbelag der OAL 11 bei Bayersried

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83 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Verkehrswesen

Die Außenstelle Füssen in neuen Räumen

Spätestens seit der Einweihung des neuen Bürgerservices in Marktoberdorf war klar, dass auch in der Außenstelle in Füssen modernisiert werden muss. Nicht nur für unser Serviceversprechen gegenüber den Bürgerinnen und Bürger ist der Warteraum mittlerweile nicht mehr angemessen: auch serviceorientierte Standards wie in Marktoberdorf sind in den bisherigen Räumen zum Teil nicht umsetzbar.

Nach langer Suche konnte endlich ein geeignetes Objekt in der Herzogstraße gefunden werden. Nachdem der Kreisausschuss am 24.09. nach einer Ortsbesichtigung grünes Licht für die notwendigen Investitionen gegeben hat, haben die Planungen für den Umzug Der alte Standort der Außenstelle Füssen gehört bald der begonnen. Vergangenheit an. In den Räumen der ehemaligen Filiale der VR-Bank sind nun die Umbauarbeiten im Gange, so dass voraussichtlich im späten Frühjahr 2015 die Außenstelle Füssen in der Herzogstraße 3 Ihre Arbeit aufnehmen kann.

Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz lässt Besucherzahlen in der Führerscheinstelle steigen

Viel beschäftigt hat die Führerscheinstelle das im Jahr 2008 in Kraft getretene Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz (BKraftQG) nach dem LKW- und Busfahrer verpflichtet sind, im fünfjährigen Turnus eine Weiterbildung zu absolvieren.

LKW-Fahrer, die vor 2008 ihren Führerschein gemacht hatten, bekamen eine Übergangsfrist bis zum 9.9.2014, die Weiterbildungen bei der Führerscheinstelle vorzulegen und in den Führerschein eintragen zu lassen. Demensprechend groß war der Ansturm vor Ablauf der Frist.

Vorarbeiten zur i-Zulassung

Auch im Kfz-Zulassungswesen werden immer mehr Vorgänge digitalisiert. Ab 2015 wird es möglich sein, komplett ohne den Gang zur Zulassungsstelle sein Kfz online außer Betrieb zu setzen. Voraussetzung sind entsprechende modifizierte Plaketten und Fahrzeugscheine, die ab 1.1.2015 ausgegeben werden.

Um die Einführung der i-Abmeldung zum 1.1.2015 reibungslos über die Bühne zu bekommen, waren 2014 einige organisatorische und technische Anstrengungen notwendig: Wir haben Verträge mit Zahlungsdiensten geschlossen, modifizierte Plaketten und Fahrzeugscheine bestellt, Programmänderungen im Zulassungsprogramm einspielt, Mitarbeiter geschult und Vieles mehr.

In den kommenden Jahren werden zu den Abmeldungen Schritt für Schritt die weiteren Zulassungsvorgänge hinzu kommen.

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84 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Bauverwaltung

Baukonjunktur im Landkreis Ostallgäu

Die Baukonjunktur des Landkreises Ostallgäu hat im Jahr 2014 erneut nachgegeben, ist aber weiterhin sehr stabil und profitiert vom gleichbleibend hohen Interesse an einer sicheren Geldanlage in Immobilien. Wachstumsmotor für das Bauhauptgewerbe bleibt der Wohnungsbau, gestützt durch historisch niedrige Hypothekenzinsen. Hinzu kommt die Attraktivität der Wohnimmobilien für Investoren auf der Suche nach wertbeständigen Kapitalanlagen.

Neue landwirtschaftliche Bauvorhaben

Im Vergleich der einzelnen landwirtschaftlichen Bauvorhaben mit den Jahren 2010, 2011, 2012 und 2013 zeigt sich, dass die Anzahl der Bauanträge für neue Milchviehställe und sonstige Ställe stark zurückgegangen ist. Auch die Anzahl der sonstigen landwirtschaftlichen Maschinenhallen und sonstigen Hallen hat gegenüber den Vorjahren Rückgänge zu verzeichnen. In den Jahren 2013 und 2014 wurde keine Biogasanlage mehr beantragt. Insgesamt ist in den letzten Jahren ein steter Rückgang bei der Anzahl der landwirtschaftlichen Bauten zu verzeichnen.

Die Investitionskosten für neue landwirtschaftliche Bauvorhaben betrugen im Jahr 2014 11,23 Mio. (2013: 28,51 Mio. ).

Gewerbliche Bauvorhaben

Die Anzahl der gewerblichen Neubauten blieb 2014 annähernd gleich wie im Jahr 2013, im Jahr 2014 wurden 26 gewerbliche Bauten beantragt (2013: 21; 2012: 40). Die 11 im Genehmigungsfreistellungsverfahren eingereichten gewerblichen Bauvorhaben überschreiten das Vorjahresergebnis von 4 Anträgen leicht. Die Investitionskosten für neue Gewerbebauten (Bauanträge und Genehmigungsfreistellungsverfahren) betragen im aktuellen Berichtsjahr 2014 26,43 Mio. und übersteigen somit das Niveau des vorangegangenen Jahres 2013 (13,59 Mio. ).

Wohnungsbauförderung

Damit die speziellen Wohnbedürfnisse der Bevölkerung – insbesondere von Familien und Haushalten mit Menschen mit Behinderung – erfüllt werden können, bietet das Land Bayern Fördermöglichkeiten beim Neubau/Neukauf, Erweiterung oder Kauf von gebrauchten Immobilien für selbst genutzten Wohnraum an. Zielgruppe der sozialen Wohnraumförderung sind Haushalte unterhalb bestimmter Einkommensgrenzen. Im Jahr 2014 wurde eine Gesamtfördersumme in Höhe von 5,2 Mio. bewilligt.

Bayerisches Wohnungsbauprogramm

Beim bayerischen Wohnungsbauprogramm standen 2014 Fördergelder in Höhe von 770.000 zur Verfügung. Mit diesen Mitteln wurden sowohl Familien als auch Alleinerziehende gefördert. Wie immer konnten auch in diesem Jahr die Gelder wieder voll ausgeschöpft werden.

Anpassung von Wohnraum an die Belange von Menschen mit Behinderung

Bei der Anpassung von Wohnraum ist eine vermehrte Nachfrage zu verzeichnen. Dieses so genannte „leistungsfreie Darlehen“ wird von Menschen mit Behinderung zum Einbau eines Treppenliftes und zum barrierefreien Badumbau verwendet.

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85 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Planfertigerbesprechung

Gerade die Frage, wie aktuelle bauordnungsrechtliche und technische Regeln umgesetzt werden können, ist eine tägliche Herausforderung an Architekten und Fachplaner bei Umbaumaßnahmen in der vorhandenen Bausubstanz. as Landratsamt bot daher den Planfertigern in der diesjährigen Planfertigerbesprechung die Möglichkeit, ihre Kenntnisse im Bereich Brandschutz im Bestand zu vertiefen. Romana Scheidl von der Bayerischen Versicherungskammer hat in Ihrem Vortrag “Umgang mit Bestandsbauten und Sonderbauten im Bestand“ die vielfältigen Problematiken beim Thema Brandschutz in Bestandsbauten aufgegriffen und erörtern. Dipl.-Ing. (FH) -Architekt- Franz-Xaver Meggle stellte ausgewählte, komplexe Themen des Abstandsflächenrechts vor und erläuterte diese eingehend.

Martina Müller von der Unteren Naturschutzbehörde berichtete über die seit 01.09.2014 geltenden neuesten Regelungen der Bayerischen Kompensationsverordnung. Die Bayerische Kompensationsverordnung setzt einheitliche Standards für die Anwendung der Eingriffsregelung in Bayern. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz sind erhebliche Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft vorrangig zu vermeiden und nachrangig durch Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen zu kompensieren. Ist dies nicht möglich, ist Ersatz in Geld zu leisten.

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86 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Naturschutz

Kreuzkraut

Auf immer mehr landwirtschaftlich genutzten Flächen und den Straßenböschungen breitet sich das Kreuzkraut aus. Die Pflanze mit den gelben Blüten kann tödliche Vergiftungen bei Tieren verursachen, die sie frisch oder über Heu und Silage aufnehmen.

Der Landkreis trägt gemeinsam mit anderen Stellen dazu bei, dass die Ausbreitung des Kreuzkrauts eingedämmt wird. Neben der Förderung des Problembewusstseins und Schulungen für Landwirte und Bauhofmitarbeiter wurde die Entsorgung des anfallenden Kreuzkrautschnitts geregelt.

Die Kommunale Abfallwirtschaft hat gemeinsam mit der Maschinenring Ostallgäu GmbH einen Entsorgungsservice für Kreuzkraut aus dem Landkreis Ostallgäu geschaffen: Das Kreuzkraut ist zwar schön anzusehen aber leider auch Landwirte können das nicht zu verwendende Mähgut als Siloballen bereitstellen und über giftig. den Maschinenring abholen lassen, der für einen Transport in die Vergärungsanlagen nach Kempten oder Burgberg sorgt.

Für eine unkomplizierte Entsorgung kleinerer Mengen bietet der Landkreis die Möglichkeit einer Entsorgung über die Wertstoffhöfe in Buchloe, Obergünzburg, Füssen und Pfronten sowie das Abfallentsorgungszentrum Marktoberdorf und die Hausmülldeponie . Hier können einmalig bis zu zehn 100-Liter-Säcke kostenfrei abgegeben werden. Der Ausschuss für Kreisentwicklung und Umwelt hat darüber hinaus beschlossen, dass 2015 ein Hilfsfonds in Höhe von 5.000 vom Landkreis zur Verfügung gestellt wird, um die betroffenen Landwirte zu unterstützen.

Um die Verbreitung der Kreuzkräuter im Ostallgäu einzudämmen, ist es wichtig, dass auch schon bei einem geringen Kreuzkrautaufkommen sofort Maßnahmen getroffen werden. Als zielführend wird es angesehen, die Bewirtschaftung auf den Flächen anzupassen ohne eine abrupte Nutzungsänderung hervorzurufen sowie eine regelmäßige Kontrolle (mehrmals im Jahr) der Flächen durchzuführen. Die bewährteste Bekämpfungsmethode ist das Ausstechen der Pflanze. Von einer chemischen Bekämpfung ist abzuraten, da diese zu keiner nachhaltigen Zurückdrängung des Kreuzkrautes führt, und zudem auf gesetzlich geschützten Flächen nicht angewandt werden darf.

Inkrafttreten der Bayerischen Kompensationsverordnung

Am 1. September 2014 ist die Verordnung der Bayerischen Staatsregierung über die naturschutzrechtliche Kompensation von Eingriffen in Natur und Landschaft (Bayerische Kompensationsverordnung – BayKompV) in Kraft getreten. Vorhabenträger haben künftig bereits vor der Planung von Eingriffen die Möglichkeit, auf Vorrat Ausgleichsflächen bereitzustellen sowie Ausgleichsmaßnahmen durchzuführen und später zu refinanzieren. Sobald der Eingriff erfolgt, können Flächen des Ökokontos als Kompensationsmaßnahmen eingebracht werden.

Die Verordnung regelt Inhalt, Art und Umfang von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen einschließlich Maßnahmen zur Entsiegelung, zur Wiedervernetzung von Lebensräumen und zur Bewirtschaftung und Pflege sowie zur Festlegung diesbezüglicher Standards, die Höhe der Ersatzzahlungen und das Verfahren zu ihrer Erhebung.

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87 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Windkraftanlagen und Artenschutz

Im Landkreis Ostallgäu wurden 2014 zwei weitere Windkraftanlagen genehmigt. So bestehen damit inzwischen im Landkreis 25 genehmigte Anlagen. Für 37 weitere Anlagen laufen die Genehmigungsverfahren mit unterschiedlichem Verfahrensstand. Darüber hinaus sind inzwischen eine Vielzahl von Voranfragen bzw. Anträge auf Vorbescheid eingegangen.

Bei der Errichtung der Windkraftanlagen kann es zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Belange des Naturschutzes und dabei insbesondere des Artenschutzes kommen. Viele Tierarten, vor allem Großvögel und Fledermäuse, werden durch Windkraftanlagen beeinflusst. Bei den laufenden Verfahren im Ostallgäu werden vor allem mögliche Konflikte mit Vorkommen von Rotmilan, Schwarzmilan, Schwarzstorch, Eulen und Käuzen und verschiedenen Fledermausarten genau geprüft.

Tag der offenen Gartentür

Auch heuer standen am letzten Sonntag im Juni in Schwaben wieder viele Gartentüren offen. Einen ganzen Tag lang konnten Interessierte Beispiele schwäbischer Gartenkultur entdecken und kennenlernen. Von Seeg bis Aufkirch waren die sieben teilnehmenden Gärten weit verstreut über das gesamte Ostallgäu.

Einen besonders schönen Garten präsentierte in diesem Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“ Jahr Aufkirch. Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“ wurde heuer auf Bezirksebene fortgesetzt. Als glücklicher Gewinner ging Seeg aus dem Wettbewerb hervor. Die Abschlussfeier fand am 11. Oktober im Sieger-Ort statt.

„Seeg ist ein Ort, der trotz günstiger Standortbedingungen temporären Zeitgeistentwicklungen nicht folgte, sondern seine eigenen Werte erkannt hat und sie konsequent weiterentwickelt“, heißt es in der Begründung der Jury, die Seeg besucht hat.

Seeg hatte beim diesjährigen Dorfwettbewerb auf Bezirksebene die Nase vorn.

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88 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Neue Abfallbehandlungsanlage Bameta in Buchloe

Im März 2014 hat die neue Abfallbehandlungsanlage der Firma Bameta GmbH nördlich des Recyclingunternehmens Otto Schmidt Recycling GmbH im Gewerbegebiet an der Winkeläckerstraße in Buchloe ihren Betrieb aufgenommen.

Auf einer Fläche von 20.000 m2 wurden rund 4,7 Mio in die moderne Verbundaufbereitungsanlage investiert. Im Jahr werden dort unter anderem 40.000 Tonnen Eisen- und Nichteisenschrotte, 20.000 Tonnen an Elektro- und Elektronikaltgeräte und 15.000 Tonnen Mischmetalle verarbeitet.

Recycling mit modernsten Methoden: die neuen Abfallbehandlungsanlage der Firma Bameta entsteht.

Bodenschutz: Ölunfall auf der B12

Am Dienstag, den 11. Februar kam es auf der B12 zwischen Geisenried und Altdorf auf Höhe Geisenhofen (Gemeinde Ruderatshofen) zu einem Verkehrsunfall. Beteiligt waren ein PKW und ein LKW. Dabei wurde der Tank des LKW beschädigt und es traten ca. 400 Liter Diesel in das Erdreich der Fahrbahnböschung ein.

Da der Unfall- bzw. Austrittsbereich in der beantragten Neuausweisung eines Wasserschutzgebietes lag, bestand durch das ausgetretene Dieselöl eine Grundwassergefährdung – aufwendige Sanierungsarbeiten waren nötig. Insgesamt mussten 635 Tonnen Erdreich abgetragen werden.

Jede Menge Erdreich musste bewegt werden, um Schaden für das Grundwasser abzuwenden.

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89 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Wasserrecht

Abstau Forggensee im Frühjahr 2014

Nach 60 Betriebsjahren mussten 2014 tiefer im Forggensee liegende Bauteile des Wasserkraftwerks bei Roßhaupten inspiziert werden. Dazu wurde der See im Winter um fünf Meter tiefer abgestaut, als es normalerweise im Winter üblich ist.

Im Frühjahr konnte man so bisher unbekannte Einblicke auf den Boden des Sees bekommen. Viele Tausend Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit zu einem Spaziergang auf dem Grund des Sees.

In der Bildergalerie rechts finden Sie einige Impressionen zum Abstau des Forggensees.

98 Wasserkraftanlagen in Betrieb Diese Baumstümpfe sind sonst auf dem Grund des 2014 waren im Ostallgäu 98 Wasserkraftanlagen in Betrieb. Wasserkraftanlagen Forggensees verborgen. benutzen oberirdische Gewässer, um so elektrische Energie zu erzeugen. Durch das Aufstauen des Gewässers darf jedoch seine Durchgängigkeit für Wassertiere nicht unterbrochen werden. Mit Hilfe von Anlagen wie z .B. Fischaufstiegshilfen kann die

Beeinträchtigung des Fließgewässers durch die Wasserkraftnutzung ausgeglichen werden. Wasserkraftanlage Goldhofer in Pfronten

Nasskiesabbau: 17 Bereiche genehmigt – Verlängerung beantragt

Derzeit sind im Ostallgäu 17 Nasskiesabbaubereiche genehmigt. Unter Nassauskiesung wird die Ausbeutung von Kies und Sand verstanden, die mit einer Freilegung von Grundwasser verbunden ist.

Auch im Forggensee wird während des Abstaus in den Wintermonaten Kies abgebaut. Die Kiesausbeute im Forggensee ist einer Arbeitsgemeinschaft aus vier Unternehmen genehmigt. Für diese bis zum 31.12.2014 laufende Erlaubnis wurde Anfang Juni 2014 eine Verlängerung um weitere drei Jahre beantragt, weil die genehmigte Ausbeute von 700.000 m³ erst zu etwa 80 Prozent ausgeschöpft wurde. Im Hintergrund: Kiesabbau im Forggensee

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90 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Einweihung Hochwasserrückhaltebecken Salabeuren am 12.5.2014

Der Standort des Rückhaltebeckens Salabeuren liegt im Talraum des Hühnerbachs auf Höhe des Weilers Salabeuren. Mit dem Bauwerk wird der Hühnerbach bei Starkregenereignissen aufgestaut. Der Abfluss wird an dieser Stelle durch den Einbau mehrerer Drosselklappen reduziert. Dadurch werden ca. 105.000 Kubikmeter Wasser zurückgehalten.

Der Planfeststellungsbeschluss wurde am 17.9.2012 erlassen. Die Einweihung erfolgte am 12.5.2014.

Hochwasserrückhaltebecken Salabeuren

Spatenstich Hochwasserrückhaltebecken Engelmaiersee am 31.7.2014

Mit einem Dammbauwerk wird der Engelmaiergraben bei Starkregenereignissen südwestlich von Langweid aufgestaut. Das Rückhaltebecken fasst ca. 244.000 Kubikmeter Wasser. Durch das Bauwerk werden die bebauten Ortsbereiche von Ob, Langweid, Bidingen, Tremmelschwang und Ödwang bis zu einem hundertjährlichen Hochwasser des Hühnerbachs und des Engelmaiergrabens geschützt. Es ist zu erwarten, dass sich durch die Maßnahme auch die Hochwassergefahr für die unterhalb am Hühnerbach liegenden Orte verringert.

Der Planfeststellungsbeschluss wurde am 13.12.2013 erlassen. Der Spatenstich erfolgte am 31.7.2014. Technische GewässeraufsichtaSpatenstich Hochwasserrückhaltebecken Engelmaiersee. V. l.: MdL Angelika Schorer, Umweltminister Dr. Marcel Huber, Landrätin Maria Rita Zinnecker, MdL Dr. Paul Wengert und Bauunternehmer Bertram Moser. Quelle: Wasserwirtschaftsamt Kempten

Keine staatliche Förderung für die Kleinkläranlagen mehr

Die staatliche Förderung für Kleinkläranlagen ist am 31.12.2014 ausgelaufen. Im Landkreis Ostallgäu gibt es neben den 39 kommunalen Kläranlagen, den 11 privaten bzw. betrieblichen Kläranlagen ca. 1.100 Kleinkläranlagen. Die Entsorgung von Abwasser bedarf einer wasserrechtlichen Genehmigung – sei es in einer kommunalen Kläranlage oder mittels einer Kleinkläranlage für abgelegene Anwesen.

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91 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Allgäuer Moorallianz

Zweckverband Allgäuer Moorallianz unter neuem Vorsitz

Personelle Änderungen aufgrund der Kommunalwahl wurden bei der Verbandsversammlung im Juli 2014 vollzogen: erste Vorsitzende ist seit 1. Mai 2014 kraft Amtes die Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker.

Ihr Stellvertreter ist seither der Landrat des Oberallgäus Anton Klotz. Somit steht der Zweckverband Allgäuer Moorallianz komplett unter neuer Führung.

Die neue erste Vorsitzende der Moorallianz: Landrätin Renaturierung Seemoos: Ein Hochmoor wird wiederbelebt Maria Rita Zinnecker Moore brauchen Wasser. Deshalb werden gezielte Anstaumaßnahmen durchgeführt, die den entwässerten Mooren ihre Lebensgrundlage zurückgeben. Auch das Seemoos in Oy- Mittelberg wurde durch gezielte Entwässerungsgräben geschädigt. Diese Gräben wurden nun mit über 1700 „Torfpfropfen“ abgedichtet.

Zusätzlich mussten stabilere Dämme gebaut werden. Durch diese Maßnahmen konnte die Entwässerung gestoppt werden. Jetzt bleibt das Regenwasser wieder im Moor. Die Torfmoose können wieder wachsen und langsam neuen Torf bilden.

Projektbegleitende Besucherlenkung und -Information Schon nach kurzer Zeit entstanden hinter den Torfdämmen kleine Wasserlöcher, die jetzt langsam mit Torfmoos Um den Besuchern die durchgeführten Maßnahmen und die Ziele im Moorschutz zuwachsen. Hier gilt große Vorsicht im Gelände! vorzustellen wird derzeit ein Besucherpfad mit einer Aussichtsplattform im Hochmoor fertiggestellt, für das Frühjahr 2015 ist dann die feierliche Eröffnung geplant.

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92 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Moortisch Räsenmoos – Informationen aus erster Hand

Das Räsenmoos ist Teil des Elbseegebiets. Es liegt südlich der B12 auf einer Anhöhe süd- westlich von Geisenried über der Wertachterrasse auf Flur der Stadt Marktoberdorf. Bei unserem „Moortisch Räsenmoos“ im September haben wir den Anwohnern und Grundstückseigentümern, sowie wichtigen Vertretern der Gemeinde, Jagd und Verbänden die vorgeschlagenen Maßnahmen aus unserem Pflege- und Entwicklungsplan für dieses Gebiet vorgestellt.

Ziel ist die Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Regenwassermoores und die Förderung der angepassten Flora und Fauna. So sollen sich Torfmoose durch einen nasseren Standort verbreiten können, Torf soll sich wieder bilden und gefährdete Arten wie z. B. die Kreuzotter sollen hier weiterhin einen Lebensraum haben. Diese Ziele können Im Räsenmoos soll der Lebensraum der Kreuzotter erhalten werden. mittelfristig nur mit einer Schließung bestehender Entwässerungsgräben erreicht werden.

50-Höfe-Programm: Trend zu spezialisierteren Maschinen

Die Allgäuer Streuelandwirte haben im Jahr 2014 12 neue Anträge im 50-Höfe- Programm gestellt. Bei einer Investition von rund 155.000 konnten den Landwirten knapp 60.000 an Fördermitteln zur Verfügung gestellt werden, damit sie schlagkräftige Maschinen zur leichteren Pflege und Bewirtschaftung der Streuwiesen anschaffen konnten.

Damit geht der Trend in diesem Jahr zu weniger Anträgen, aber sehr spezialisierten und zum Teil innovativ umgebauten Geräten der streuebewirtschaftenden Pflegelandwirte. Ein Land-wirt aus dem Landkreis Ostallgäu hat beispielsweise einen Miststreuer so umbauen lassen, dass er selbt Streuekompost produzieren und möglichst fein auf die Grünflächen ausbringen kann. „Butterfly-Mähwerk“ im 50-Höfe-Programm

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93 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Allgäuer torffreie Blumen und Pflanzerde: Absatz steigt

Seit dieser Saison gibt es die torffreie Erde neben dem bisherigen 45-Liter-Sack auch im praktischen 20-Liter-Sack. Bereits im Juli war damit der Vorjahresabsatz der regionalen torf-freien Erde um 20 Prozent deutlich überstiegen.

Mit dem regionalen Substrat leistet die Allgäuer Moorallianz einen direkten Beitrag zum Klimaschutz im Allgäu, denn Torf gehört ins Moor und nicht in den Blumentopf. Die meisten im Handel verfügbaren Blumenerden bestehen zu großen Anteilen aus Torf, der aus entwässerten Mooren entnommen wird. Dabei zersetzt sich der Torf und steigt als Kohlendioxid (CO2) in die Luft. Das passiert in kürzester Zeit auch mit dem Torf in herkömmlicher Blumenerde. Allgäuer torffreie Blumen- und Pflanzerde im 20-Liter-Sack Auch Profigärtner arbeiten inzwischen mit der torffreien Erde

Als erster Partner pflanzte die Bio-Gärtnerei Herb aus Kempten 200 torffrei gepflanzten Tomatensorten – mit sehr gutem Erfolg. Was beim Arbeiten mit torffreier Blumenerde zu beachten ist, vermittelte Gärtnermeister Christian Herb bei den Aktionen „Pflanzenpracht auch ohne Torf“ im Mai und dem Workshop „torffrei gärtnern – Gemüse und Kräuter im Blumenkasten“ im August. Er gab dabei unter anderem nützliche Tipps zu Pflege und Gießen.

Moorerlebnispfad „Tuffenmoos – auf gelben Flügeln kleine Wunder erleben“ eröffnet

Die Allgäuer Moorallianz hat gemeinsam mit der Gemeinde Missen-Wilhams (Oberallgäu) den neuen Moorerlebnispfads im Tuffenmoos Ende Juli feierlich eröffnet.

Held des neuen und attraktiven Moorerlebnispfads im Tuffenmoos ist der Hochmoor- Gelbling (Coelias palaeno) Palli. Palli erklärt dem Besucher seine Lebensräume „Streuwiese“, Torfstichkante“ und „Hochmoor“ und stellt seine Freunde und Nachbarn vor.

Hochmoor-Gelbling Palli im Tuffenmoos

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94 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Ankaufbemühungen im Sailachmoos und im Kirchthaler Moos, Gemeinden Seeg/Lengenwang

Das Große Kirchthaler Moos und die nahegelegenen Spirken-Moore im Sulzschneider Wald haben aufgrund ihrer besonderen Tier- und Pflanzenvorkommen landesweite Bedeutung und stehen daher im Fokus der Allgäuer Moorallianz. Deshalb wollen wir diese einmaligen und schützenswerten Moore erhalten und entwässerte, abgetorfte Bereiche in einen naturnahen Zustand zurückführen. Auch das Kirchthaler Moos und das Sailachmoos haben für den Erhalt und die Entwicklung ungestörter Moore hohe Priorität.

Zur Arrondierung der Grundstücke, die sich bereits in öffentlicher Hand befinden (Gemeinden, WWA, Bayerische Staatsforsten), haben wir daher gezielt Ankaufsoffensiven gestartet und die Eigentümer angeschrieben. Der Hochmoor-Gelbling gehört zu den Tierarten, die es im Sailachmoos und im Kirchthaler Moos der Gemeinden Seeg/Lengenwang noch gibt und zu schützen sind.

Neues von den Allgäuer eMOORtionen-Höfen und den Allgäuer MoorerlebnisführerInnen

Fleißig waren die Allgäuer Moorerlebnisführer und -innen als Botschafter der Moore auch in diesem Jahr unterwegs. Über 100 attraktive Veranstaltungen zu jeder Jahreszeit waren geboten: von Mondscheinwanderungen über magische Sagen-Erzählabende, entspannende Spaziergänge zu Ruhe und Stille, Jahreszeiten-Angebote, botanische Bestimmungskurse und kulinarische Exkursionen.

Seit diesem Jahr sind auch die 10 Allgäuer eMOORtionen-Höfe aktiv dabei, für ihre Gäste einen spannenden Moor-Erlebnisurlaub zu gestalten. Jeder dieser Urlaub-auf-dem-Bauernhof-Anbieter hat dafür ein ganz spezielles Programm gestrickt: von Malen mit Moor-lauge, Kneippen im Moorteich, Entdeckungstouren mit Moor-Imbiss bis Urlaub beim Landschaftspflege-Bauern. Buchbar sind die eMOORtionen-Höfe unter www.mir-allgaeuer.de.

„Moorigami – Naturvielfalt in Seeg“ fertig gestellt

Gemeinsam mit der Gemeinde Seeg hat die Allgäuer Moorallianz die Welt des „Moorigami – Naturvielfalt in Seeg“ auf die Beine gestellt.

Vom Moorbahnhof aus können sich die Besucher auf Fantasiereisen begeben, von einer als Schwan gefalteten Plattform über den Seeger Seen mit einem Fernglas Vögel beobachten, etwas über die Lebensräume im Moor erfahren und ihrer Kreativität in Sachen Landschaftsmalerei oder Land-Art freien Lauf lassen.

Aussichts- und Vogelbeobachtungsplattform in Seeg

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95 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Landschaftspflegeverband

LEADER-Projekt „Allgäuer-Streueverwertung“

Das allgäuweite LEADER-Kooperationsprojekt „Allgäuer Streueverwertung“ wurde unter allen Projekten der 28 EU-Mitgliedsstaaten aus dem LEADER-Zeitraum 2007 bis 2013 für den internationalen LEADER- und Biodiversitäts-Kongress am 03.04.2014 in Wien ausgewählt. Es wurde dort als eines der vier besten „Best-Practice“-Projekte im Bereich „Erhalt der Kulturlandschaft“ vorgestellt.

Nachfragen zum Projekt Allgäuer Streueverwertung in einer Pause chance.natur-Projekt „Allgäuer Streueverwertung“

2014 konnten im Rahmen der „Streuebörse“ knapp 150 Tonnen Streue im gesamten Allgäu vermittelt werden. Rund 7 Hektar Streuwiesen wurden an neue Bewirtschafter vermittelt und knapp 5 Hektar brachliegende Streuwiesen wieder aktiviert und in die Bewirtschaftung gebracht. Die Aufnahme der Brachflächen läuft in allen Landkreisen.

Die Tätigkeitsschwerpunkte 2014 lagen bei:

Erkundung und Besichtigung von Brachflächen im Kerngebiet der Moorallianz sowie Absprache möglicher Restaurierungs-Maßnahmen mit Allgäuer Moorallianz, Landschaftspflegeverbänden und Unteren Naturschutzbehörden Landwirte für die Beweidung von brachliegenden Niedermoorflächen in Trauchgau gewonnen, Absprache mit Allgäuer Moorallianz zur Erstellung eines Nutzungskonzeptes und Förderung Wiedervernässung: Betreuung von Bewirtschafter in deren Flächen regulierbaren Stauwehre eingebaut wurden (Rottachtal, Schwindenmoos und Mittelseemos). Absprache: Öffnungszeiten, Mahdtermine, Verschlusszeiten, Hindernisse, sonstige Schwierigkeiten) Hydrologische Messungen an den 1“-Pegelmeßstellen beim Öffnen der Stauwehre um den Absenktrichter zu bestimmen, Grundlage für die Öffnungszeitpunkte Für Ostallgäuer Landwirte Flächen und Bewirtschafter vermittelt Für einfachere Rahmenbedingungen, beim Einsatz von Landschaftspflegematerial (LAPFM) in Biogasanlagen, bei div. Politikern und Ministerien geworben. Herr Kießling war Fachreferent auf der Biogasfachtagung des DVL in Schwäbisch Hall zum Thema Zerkleinerungstechnik Öffentlichkeitsarbeit: Auf diversen Veranstaltungen für die Verwertung von Streue und naturschonender Bewirtschaftungstechnik geworben Landwirte rund um das Thema Senecio beraten (Verdrängung, Entsorgung, Vermeidung). Lobby-Arbeit bei Besuchen von Minister oder hochrangigen EU-Beamten Landwirte in den Landkreisen Oberallgäu und Ostallgäu über Fördermöglichkeiten 50-Höfe-Programm informiert

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96 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Allgäuweiter Streuwiesentag in Obergünzburg

Am 29. und 30.08.2014 haben wir in Obergünzburg die allgäuweiten Streuwiesentage veranstaltet. Der 29.08. Stand unter dem Motto: „Erhalt unserer Kulturlandschaft“. Im Dialog mit zahlreichen Bundes-, Landes- und Kommunalpolitikern wurden aktuelle und Zukunftsthemen erörtert. Der „Praktikertag“ war der 30.08. Rund um die Liebenthann- Mühle fanden zahlreiche Vorführungen statt.

Gastredner war der 1. Vorsitzende aller deutschen Fachaustausch mit Angelika Schorer, MdL, Vorsitzende des Agrarausschusses im Landtag Landschaftspflegeverbände, Josef Göppel, MdB. Die Vorsitzenden und Geschäftsführer der Landschaftspflegeverbände Ostallgäu und Oberallgäu sowie LPV-Mitglieder aus Landwirtschaft und Naturschutz trafen sich, auf Anregung des LPV-Ostallgäu, im März 2014 mit der Landtagsabgeordneten und Vorsitzende des Agrarausschusses im Bayerischen Landtag, Frau Angelika Schorer, um die Anliegen der Verbände zu besprechen.

V. l.: Herbert Seger (Vorsitzender LPV Oberallgäu), Angelika Schorer (MdL), Josef Zeislmeier (Vorsitzender LPV Ostallgäu)

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97 Jahresbericht 2014 des Landratsamtes Ostallgäu

Modellhafte Natura 2000-Umsetzung im nördlichen Landkreis (Umsetzung der FFH-Managementpläne)

Im FFH-Gebiet „Staffelwald Irsee und Lehmgrube Hammerschmiede“ arbeitet der Landschaftspflegeverband mit seinen Partnern an der Verbesserung des Habitat- Angebotes für die Gelbbauch-Unke. Bei einem Pressetermin am 18.9.2014 in der Lehmgrube Hammerschmiede wurden die Umsetzungsmaßnahmen der Landrätin Maria Rita Zinnecker, den zuständigen Behörden, den Eigentümern und Betreibern und den Naturschutzbeiräten vorgestellt.

Beim Projekt „Lehmgrube Hammerschmiede“ konnten sowohl die Besitzer, die Familie Hartmann, als auch der Abbau-Unternehmer der Lehmgrube, die Firma Geiger GmbH &

Co. KG., für eine Zusammenarbeit gewonnen werden. Im Fall des Betreibers war vor allem Objekt der Begierde: die Gelbbauchunke (Bombina das Entgegenkommen des Betriebsleiters für die Absprachen und Rücksichtnahme im variegata) Geschäftsbetrieb während der Umsetzung der Maßnahmen sehr hilfreich.

Das „Staffelwald Irsee und Lehmgrube Hammerschmiede“ ist Teil der lokalen Umsetzung des EU-Projektes Natura 2000. In Bayern wird dieses im Rahmen der 2008 vom Bayerischen Ministerrat beschlossenen Biodiversitätsstrategie umgesetzt. Für die „Modellhafte Natura 2000- Umsetzung im nördlichen Landkreis“ für das Ostallgäu (Laufzeit 2 Jahre) wurden drei FFH-Gebiete ausgewählt. Mit der praktischen Umsetzung der Managementpläne beauftragte die Regierung v. Schwaben den Landschaftspflegeverband Ostallgäu (LPV-OAL). Es handelt sich um die Gebiete:

FFH-Gebiet Mindelquellgebiet FFH-Gebiet Staffelwald bei Irsee und Lehmgrube Hammerschmiede FFH-Gebiet Gillenmoos

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