Willdenowia 35 – 2005 5
WERNERGREUTER&ROBERTVOGT
Bericht über den Botanischen Garten und das Botanische Museum Berlin-Dahlem (BGBM) für das Jahr 2004
1. Hauptereignisse “Einhundert Jahre in Dahlem, dreihundertfünfundzwanzig Jahre in Berlin”. Die stolze Über- schrift über unser Jubeljahr verpflichtet zu Leistungen und Erfolgen, die der ehrwürdigen Tradi- tion unserer Institution gerecht werden. Der Grundton dieses Berichtes soll und darf positiv sein. Die eigentlichen Feierlichkeiten fielen allerdings von der Dimension her nicht so großspurig aus wie zunächst geplant. Die – um es vorsichtig auszudrücken – angespannte Wirtschaftslage Berlins und die damit verbundenen Finanznöte unserer Universität ließen eine gewisse Zurück- haltung geboten erscheinen. Die Jubiläumsveranstaltungen konzentrierten sich auf den Monat Juni und bestanden aus einem ganztägigen Bürgerfest sowie einem doppelten, nationalen und in- ternationalen wissenschaftlichen Symposium. Insbesondere das letztere wurde in großzügiger Weise vom Verein der Freunde des Botanischen Gartens unterstützt und damit überhaupt ermög- licht. Für diese und vielfältige weitere Förderung unserer Aufgaben gebührt unserem “Freundes- kreis” sehr herzlicher Dank, den wir an dieser Stelle aussprechen wollen. Planungen und Realisierungen auch größeren Ausmaßes sind trotz allem auch in diesem Jahr zu vermelden. Die Erneuerung der unteren Etage des Schaumuseums – aus Mitteln des “Potz- tal-Fonds” beim Fördererkreis der Naturwissenschaftlichen Museen Berlins – trat in die Ausfüh- rungsphase. In konkreter Planung befindet sich der Umbau des in seiner baulichen Substanz akut gefährdeten Großen Tropenhauses, des Wahrzeichens unseres Gartens. Nachdem ein tragfähiges Finanzierungskonzept für das 16-Millionen-Euro-Bauvorhaben gefunden und durch parlamenta- rischen Beschluss die Freie Universität Berlin mit der Bauherrschaft betraut wurde, laufen die vielschichtigen Vorarbeiten für das Projekt auf Hochtouren. Die Mittel müssen, sollen sie denn fließen, bis spätestens Ende 2008 abgerechnet sein, was wiederum einen Baubeginn im Frühsom- mer 2006 erforderlich macht. Der große Zeitdruck, unter dem es steht, wird, so hoffen wir, dem Projekt zugute kommen. Die diesjährigen Ergebnisse auf dem Wissenschaftssektor zeugen, ausweislich der folgenden Einzelaufzählungen, von äußerst erfolgreicher und vielfältiger, beinahe hektisch anmutender Aktivität. Die Forschungsarbeiten sind, wie nicht anders zu erwarten, an die erfolgreiche Ein- werbung von Drittmitteln geknüpft und bilden ihrerseits die Grundlage für weitere Antragsstel- lungen. Vergleicht man die Berichte der letzten Jahre, so ist unverkennbar, dass der Anteil von auf Zeitstellen in Sonderprojekten arbeitenden Forschern an unserer Leistung exponentiell zu- nimmt. Nach wie vor spielen dabei Aspekte der Vernetzung und Abrufbarkeit biologischer Infor- 6 Greuter &