Hanfjournal 03/05
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Hanf Journal unabhängig, überparteilich, legal #42 AUSGABE 03/05 Kostenlos 04 Hallo, hallo Dringend Gesucht! 11 Der Hammer Werner und Martin sind weg. Kerstin, Micha und Roland Neu eröffneter Webshop (hot!!!) sucht neue Kunden! "Je nach Verwendungszweck unterscheiden sich haben die Stühle neu besetzt. Wer sie sind, woher sie Erwartet werden zumindest Grundkenntnisse in einem Hämmer in Form, Material, Gewicht und Größe." (Encarta) kommen, welche Lieblingsfarben sie haben und was der folgenden Bereiche: Hanfkonsum, Samenwahl, Wie Afrob die Sache mit seinem "Hammer" sieht, lest sie wollen, sagen sie euch auf Seite 4 Tütendrehen, Wasserpfeifen, Zauberpilze oder ihr am besten auf Seite 11. Pflanzenzucht. Ernsthafte InteressentInnen wenden sich bitte ohne Lebenslauf an Bushplanet.tv ! news s.02 guerilla growing s.06 wirtschaft s.08 cool-tour s.09 fun+action s.13 www.hanfjournal.de Vorstellung Hereinspaziert und einen guten Tag! Gesund, frisch und munter grüßt euch da draußen die neue Redaktion. Es war ja fast schon vom sinkenden Schiff die Rede, nachdem Werner und Martin leider das Boot verlassen haben. Ab sofort sind die drei Matrosen Kerstin, Michael und Roland nun dafür zuständig, das bisherige Niveau der beiden Kapitäne zu halten. Okay, zugegebenermaßen leide ich unter Seekrankheit, aber im Büro am Helmholtzplatz ist es ja nicht so stürmisch. Ja, eigentlich weht hier jetzt nur ein frischer Wind, und gute Luft herrscht hier besonders, wenn unser Online-Redakteur da ist - dann riecht sie nämlich besonders süßlich. Nachdem wir die erste Zeit meist mit Computerproblemen zu kämpfen hatten, sind wir nun guter Dinge, euch in Zukunft mit interessanten Informationen zu füttern. Veränderungen aller Art tragen ja meist die Chance in Rot/Grün lässt Kranke leiden sich, Neues zu schaffen und damit etwas zu bewegen. Geheimgehaltenes Pilotprojekt zur medizinischen Nutzung von Hanf steht vor dem Aus Und ich denke, dass unser Eifer gar keine Stagnation zulässt und wir mit originellen Beiträgen jeden Kiffer aus Seit 2000 baut die Münchener Firma „Südhanf“ THC-haltige Die Möglichkeit der Gabe von Dronabinol ist aus Verbrauche- dem Sessel reißen werden. Hanf-Blüten mit Genehmigung deutscher Behörden an. rsicht inakzeptabel, denn die meisten Krankenkassen Inzwischen hat sie massive Schwierigkeiten, für ihr Produkt übernehmen die Kosten des teuren Medikamentes nicht. So Kerstin beschäftigt sich meist mit neuen Spielen, während Abnehmer zu finden. Was war passiert? Der Firmengründer geschehen im oben erwähnten Fall in Mannheim. Der Preis sich Buschdoktor Micha mit allen Fragen rund um’s und Geschäftsführer von Südhanf, Manfred Sawetzky, bekam pro Milligramm Dronabinol liegt zur Zeit bei etwa 80 Cent. Growing auseinandersetzt. Meine Wenigkeit schreibt ja nach mehreren vergeblichen Anläufen, eine Ausnahme- Eine Behandlung kostet somit monatlich je nach Tagesdosierung bereits seit knapp zwei Jahren die Texte für’s musikalische genehmigung der Bundes-Opiumstelle zum Anbau THC- zwischen 240 und 480 Euro. Die pflanzliche Alternative schlüge Gehör und wird das wohl auch weiterhin tun. Zusammen haltigen Hanfs. Die Geschäftsidee war, Hanf-Blüten an Pharma- mit 30 bis 60 Euro zu Buche. mit Johann wollen wir auch das Forum des Hanf Journals Konzerne zu veräußern, die auf ausdrücklichen Wunsch des etwas auffrischen. Und unsere treuen, freien Mitarbeiter Bundes-Gesundheitsministeriums damit beauftragt waren, aus Wie schön, dass hier mal wieder politisches Kalkül die werden sicherlich auch mit wissenswerten Infos glänzen. eben diesen Blüten ein apothekenfähiges Medikament zu Behandlung chronisch kranker Menschen verhindert, diese Ja, wir haben mit euch so einiges vor, und ihr werdet mit entwickeln. So geschehen in den Jahren 2000 bis 2003. zusätzlich kriminalisiert und die Verschwendung von uns bestimmt noch jede Menge Spaß haben. Krankenkassenbeiträgen billigend in Kauf nimmt. Auf Anfrage Anfang 2004 bekundete Berlin plötzlich kein Interesse mehr bei der Firma Bionorica erfuhren wir, dass aufgrund Wenn ihr wissen wollt, welche Lieblingsfarben wir haben, an der Forschungsarbeit, woraufhin sich die laut „Süddeutscher bürokratischer Hindernisse momentan in Deutschland keine warum es im Hanf Journal keine Sportseite gibt, woher Zeitung“ vom 14.02.2005 beteiligten Firmen Merck und vernünftige Forschung möglich sei. Soviel dazu, Frau Schmidt! wir kommen und wohin wir gehen, dann lest doch ganz Bionorica aus dem Geschäft zurückgezogen hätten. Doch selbst Zukünftig wird die Phyto-Arzneifirma auf diesem Gebiet in einfach unser übermüdetes und durchgeknalltes Interview im Drogen- und Suchtbericht 2004 wird weiterer Handlungs- Österreich weiterforschen und zwar im konservativ regierten auf Seite 5. Ich brauche jetzt erst mal meine obligatorischen bedarf bestätigt. Auch im Koalitionsvertrag von 2002 wird Tirol. drei bis vier Liter Cola, um hier weiterhin irgendwas ausdrücklich darauf hingewiesen, dass „die Verschreibungs- Michael Knodt Produktives geregelt zu bekommen, und hoffe, wir möglichkeiten von Cannabis-Präparaten in wissenschaftlich verbringen alle eine lustige, grüne Zeit miteinander. anerkannten Fällen weiterentwickelt werden sollen“, ohne dies mehr zum Thema: mit der Legalisierungsdebatte zu vermischen. www.suedhanf.de, www.acmed.org, www.cannabislegal.de Roland Grieshammer Drogen- und Suchtbericht 2004 unter: Nun findet das Münchener Unternehmen keine Abnehmer www.bmgs.bund.de/downloads/DrogenSuchtbericht_April_2004.pdf mehr für sein Produkt. Auch der Antrag von Südhanf, die Blüten als solche verschreibungsfähig und damit für Kranke auf Rezept zugänglich zu machen, wurde Anfang des Jahres abgelehnt. Daraufhin brach Sawetzky das ihm staatlicherseits auferlegte Schweigegelübde bezüglich seines Broterwerbes und wandte sich an die Öffentlichkeit. Noch wird der Hanf in einer alten Bunkeranlage in der bayrischen Landeshauptstadt unter Natriumdampf-Lampen angebaut. Gezüchtet werden hauptsächlich Kreuzungen selbstimportierter Samen aus Afrika und dem Himalaya, versuchsweise arbeitet Südhanf auch mit niederländischen und Schweizer Samen. Verwendet wird ausschließlich selbstgemischtes Erdsubstrat, bei Bedarf wird in der Endblütenphase biologischer Flüssigdünger eingesetzt. Alle Pflanzen werden aus Samen gezüchtet. Nach Aussage des Firmengründers sei allerdings für ein standardisiertes Produkt eine Vermehrung aus Stecklingen notwendig. Schädlings- probleme seien im Bunker bis dato noch nie aufgetreten. Sawetzky hofft jetzt, dass durch die aktuelle Rechtssprechung eine Wende in der Gesundheitspolitik eintreten könnte. So sprach ein Mannheimer Schöffengericht in einer Berufungs- verhandlung im Januar 2005 einen an Multiple Sklerose erkrankten Mann frei. Er war wegen des Anbaus von Cannabis angeklagt, obwohl er nachweislich durch den Konsum von Cannabis die Symptome seiner Krankheit lindern konnte. Ein ähnliches Urteil fällte das Berliner Landgericht schon im November 2003 bei einem an dem chronischen Darmleiden “Morbus Crohn” Erkrankten, ein dritter Richterspruch dieser Art ist noch nicht rechtskräftig. Ein wahrlich desaströser Zustand herrscht in diesem Land. Immer mehr Kranke müssen vor Gericht ziehen, um überhaupt auf legalem Weg ihre Krankheitssymptome zumindest aus eigener Tasche lindern zu dürfen. Gleichzeitig wird dem einzigen Produzenten, der ein preisgünstiges Mittel zur Selbsthilfe anbietet, die Abgabe seiner Medizin verwehrt. Und das alles nur, weil dieses Präparat auch als Rauschmittel verwendet werden könnte. Das gilt allerdings für sehr viele Arzneimittel und darf kein Grund sein, Grundlagenforschung zu behindern oder chronisch Kranke weiter leiden zu lassen. 2 news Das Eckthema Ein Beitrag von Hans Cousto A Tribut to Bob Marley Gemäß Rolf Herderhorst, Bremens innenpolitischer Sprecher der CDU, seien in den vergangenen zwölf Jahren bei mehr als 1.000 Brechmittelvergaben nie Probleme aufgetreten. Bei mindestens jedem Fünften seien keine Drogen gefunden worden. Das heißt mit anderen Worten, in Bremen mussten über 200 unschuldige Personen auf Geheiß der Polizei kotzen! Das ist wahrlich zum Kotzen! Der Deutsche Ärztetag hat sich bereits im Jahr 2002 eine klare Meinung gebildet: Eine gewaltsame Brechmittelgabe sei „mit unserem ärztlichen Berufsethos nicht zu vereinbaren". In der Verordnung für die Ärzteschaft heißt es in Paragraph 1 Berufsausübung, Absatz 2: „Aufgabe des Arztes ist es, das Leben zu erhalten, die Gesundheit zu schützen und Herausgeber: Impressum wiederherzustellen sowie Leiden zu lindern und sich für die Agentur Sowjet GmbH Erhaltung der Umwelt als Grundlage der Gesundheit Lettestraße 3 10437 Berlin einzusetzen. Der Arzt übt seinen Beruf nach den Geboten der tel.: 030/44 79 32 84 Menschlichkeit aus. Er darf keine Grundsätze anerkennen und fax.: 030/44 79 32 86 keine Vorschriften oder Anweisungen beachten, die mit seiner email: [email protected] Aufgabe nicht vereinbar sind oder deren Befolgung er nicht Redaktion: verantworten kann." Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.), Kerstin Koch, Roland Grieshammer, Michael Knodt Bei den unter Zwang durchgeführten Brechmitteleinsätzen Mitarbeiter an dieser Ausgabe: handeln die beteiligten Ärzte im Auftrage des Staates oder Claudia Grehslehner, Dr. Ton, Max Hanfburg, Dr. Franjo Grotenhermen, Veit einer dem Staate nahe stehenden Einrichtung. Schnetker und Oliver Nuss Layout: Schnittstelle Inc. Feuer auf Caspers-Merk Illustration: Lukas Tkotz Das peinliche Schweigen der Bundesdrogenbeauftragten zu den Brechmitteleinsätzen Fotos: Privat, Im Auftrag des Hanf Journals, Dirk Rehahn, Jorge Cervantes, Nanny Karius Die