Bestandsbeschreibung BUNDESARCHIV
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Bestandsbeschreibung BUNDESARCHIV www.bundesarchiv.de Bestandssignatur : RL 36 Bestandsbezeichnung : Erprobungsstellen der Luftwaffe Bestandsart/-typ : Schriftgut, Staatliche Unterlagen Zitierweise : BArch RL 36/... Benutzungsort : Freiburg Zuständiges Referat : MA 5 Bestandsgeschichte Die Akten stammen aus Rückführungen aus den USA und Großbritannien an die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Von dort wurden die Akten 1968 an das Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv abgegeben. Inhaltliche Charakterisierung: Der Bestand umfasst hauptsächlich Arbeits- und Erprobungsberichte sowie Schriftwechsel des Kommandos der Erprobungsstellen und der Erprobungsstellen selbst mit vorgesetzten Dienststellen und verschiedenen Firmen. Die meisten Erprobungsberichte entfallen auf die beiden E-Stellen Rechlin und Travemünde. Vom Fliegerforstschutzverband sind rund 60 Aktenbände mit Bestäubungs- und Sprühberichten einschließlich der dazugehörigen Karten überliefert. Von den übrigen E-Stellen sind nur geringfügige Aktensplitter erhalten. Hervorzuheben sind die sieben Aktenbände des Kommandos der E-Stellen, die sich mit Organisationsangelegenheiten der E-Stellen und E-Kommandos befassen. Vorarchivische Ordnung: Erschließungszustand: Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: RL 2-III Generalstab der Luftwaffe / Generalquartiermeister; hier: 2. Abteilung (Organisation) RL 3 Generalluftzeugmeister / Chef der Technischen Luftrüstung RL 38 Verbindungsstellen des Generalluftzeugmeisters RL 39 Forschungsinstitute der Luftwaffe RH 8 OKH / Heereswaffenamt mit nachgeordneten Dienststellen RL 12 Verbände und Einheiten der Flakartillerie der Luftwaffe; hier: Lehr-und Erprobungskommando Wachtel / Flak-Regiment 155 (W) ZA 3 Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army / Studiengruppe Luftwaffe MSG Militärgeschichtliche Sammlungen RL 21/81: Berichte über die Flugerprobung "Natter", Jan. 1945 MSG 2/5391-5392: Rechliner Notizen 1939-1945. Ein Blick hinter die Kulissen der Erprobungsfliegerei.- Ausarbeitung von Dr. Ing. Georg Hentschel, 1992 MSG 2/5393: "Wunder dauern etwas länger". Militärische Wunschvorstellungen und technische Realisierbarkeit bei der Entwicklung der deutschen Strahl- und Raketenflugzeuge 1939-1945.- Ausarbeitung von Dr. Ing. Georg Hentschel, 1992 MSG 2/3457: Von der Erprobungsstelle Rechlin zur ONERA Paris, 1939-1953.- Bericht von Dr. Ing. Georg Hentschel, 1984 MSG 2/3784: Auszüge aus den Protokollen der Wochenbesprechungen des Generalluftzeugmeisters (1942-1943) nebst einführenden Erläuterungen von Dr. Georg Hentschel, 1987 Ausdruck für : Benutzernr. : Thema : WK2 Luftwaffe Personal, Anlagen, Gerät 1/14 Druckdatum : Mittwoch, 28. August 2019 Bestandsbeschreibung BUNDESARCHIV www.bundesarchiv.de MSG 2/4099: Treffen mit ehemaligen Mitarbeitern der E-Stelle Rechlin.- Bericht von Dr. Ing. Georg Hentschel, 1987 MSG 2/5748: Erprobungsstelle der Luftwaffe Rechlin.- Vorführung von Luftwaffengeräten vor der obersten Führung der Luftwaffe am 3. Juli 1939.- Bericht von Fritz Aly, 1965 Amtliche Druckschriften: Literatur: Beauvais, Heinrich, Kössler, Karl, Mayer, Max und Christoph Regel: Flugerprobungsstellen bis 1945. Johannsital, Lipezk, Rechlin, Travemünde, Tarnewitz, Peenemünde-West, Bonn 1998 Boog, Horst: Die deutsche Luftwaffenführung 1935-1945, Stuttgart 1982 Dornberger, Walter: Peenemünde. Die Geschichte der V-Waffen, Eßlingen 1981 Endres, Robert: Zum Verbleib der Luftwaffenakten beim Zusammenbruch 1945 und danach, in: Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): 50 Jahre Luftwaffen- und Luftkriegs- Geschichtsschreibung, Freiburg 1970, S. 25-31 Forstmeier, Friedrich und Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Wirtschaft und Rüstung am Vorabend des Zweiten Weltkrieges, Düsseldorf 1975 Harsch, Viktor: Medizinische Abteilung EMed der Erprobungsstelle der Luftwaffe Rechlin bis 1944, Neubrandenburg 2015 Hölsken, Heinz Dieter: Die V-Waffen. Entstehung - Propaganda - Kriegseinsatz, Stuttgart 1984 Kens, Karlheinz und Hans J. Nowarra: Die deutschen Flugzeuge 1933-1945, München 1977 Koos, Volker: Luftfahrt zwischen Ostsee und Breitling, Allershausen 1990 Lusar, Rudolf: Die deutschen Waffen und Geheimwaffen des 2. Weltkrieges und ihre Weiterentwicklung, München 1962 Mehner, Kurt und Reinhard Teuber: Die deutsche Luftwaffe 1939-1945. Führung und Truppe, Norderstedt 1993 (Kriegsspitzengliederung und Stellenbesetzung) Rechliner Briefe. Bd.1-5.Weßling-Fürstenfeldbruck 1976-1984 Sefzig, Udo: 40 Jahre deutsche Flugerprobung - 2. Teil Tarnewitz 1971. Jahrbuch der Wehrtechnik. Folge 6. Darmstadt Späte, Wolfgang: Der streng geheime Vogel Me 163, München 1983 Stahl, P.W.: Geheimgeschwader KG 200, Stuttgart 1984 Stüwe, Botho: Peenemünde-West. Die Erprobungsstelle der Luftwaffe für geheime Fernlenkwaffen und deren Entwicklungsgeschichte, Augsburg 1998 Völker, Karl-Heinz: Die Entwicklung der militärischen Luftfahrt in Deutschland 1920-1933. In: Beiträge zur Militärgeschichte, Band 3, Stuttgart 1962 Wollé, Heinrich, Caspari, Hans-Albrecht und Oskar Passoth (Hrsg.): Die E-Stellen Travemünde und Tarnewitz, 3 Bände, Steinebach-Wörthsee o.J. Ausdruck für : Benutzernr. : Thema : WK2 Luftwaffe Personal, Anlagen, Gerät 2/14 Druckdatum : Mittwoch, 28. August 2019 Bestandsbeschreibung BUNDESARCHIV www.bundesarchiv.de Umfang, Aufbewahrungs- : 592 einheiten Bearbeiter/in : MA 5 Stand (Jahr) : 2016 Information zur Provenienz Name : Erprobungsstellen der Luftwaffe Existenzzeit : 1933 - 1945 Institutionsgeschichte : KOMMANDO DER ERPROBUNGSSTELLEN Nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags von 1919 war dem Deutschen Reich die Entwicklung und der Bau von Flugzeugen für militärische Zwecke verboten. Dennoch wurden vom Reichswehrministerium (RWM) bereits ab 1920 Referate eingerichtet, die die Aufgabe hatten, Vorarbeiten für die Schaffung von Entwicklungs- und Erprobungsstellen einer Luftwaffe zu leisten. So wurden im Truppenamt (TA) ein Referat "Luftschutz" TA (L) und in der Inspektion für Waffen und Gerät (IWG) ein fliegertechnisches Referat gebildet. Nach Zusammenlegung der IWG mit dem Waffenamt (Wa.A) des RWM Anfang 1927 wurde das fliegertechnische Referat zum Referat 6 F der Gruppe Prüfwesen (Wa.Prw. 6 F). Ihm waren sowohl die als zivile Ingenieurbüros getarnten Entwicklungsreferate als auch die Erprobungsgruppen in Johannisthal und Rechlin unterstellt. Die Erprobung fiel somit in die Zuständigkeit des Prüfwesens im Waffenamt. Ende November 1928 wurde auch der Amtsbereich Beschaffungswesen von der Gruppe Wa.L.Prw. übernommen. Um den wachsenden Anforderungen besser entsprechen zu können, wurde Ende Juli 1929 die Luftfahrtgruppe im Waffenamt (Wa.L) in drei Gruppen "Entwicklung Flugzeuge (Wa.L. I)", "Entwicklung Ausrüstung" (Wa.L. II) und "Erprobung" (Wa.L. III) gegliedert. Daneben bestanden noch eine Gruppe "Beschaffung" und eine Gruppe "Wehrwirtschaft und Rüstung". Auf Befehl des Reichswehrministers Blomberg wurde am 8. Februar 1933 das Luftschutz-Amt (LA) gebildet, das nun auch für die Entwicklung sowie Erprobung und Beschaffung von Flugzeugen, Flugzeugtriebwerken und Fliegersondergerät verantwortlich sein sollte. Ihm wurde die Luftfahrtgruppe im Waffenamt, jetzt als Wa.Prw. 8 bezeichnet, als Abteilung L 2 zugeordnet. Nach Überführung des Luftschutzamtes in das neu geschaffenen Reichsluftfahrtministerium (RLM) im Mai wurde die Abteilung Fliegertechnik zunächst als Technische Abteilung (B II) dem Allgemeinen Amt (LB) des RLM unterstellt, dann aber im Zuge der Ausdruck für : Benutzernr. : Thema : WK2 Luftwaffe Personal, Anlagen, Gerät 3/14 Druckdatum : Mittwoch, 28. August 2019 Bestandsbeschreibung BUNDESARCHIV www.bundesarchiv.de Umgliederung des RLM zum 1. Oktober 1933 zum Technischen Amt (LC) erhoben und wie dieses dem Staatssekretär der Luftfahrt, Generaloberst Milch, unmittelbar unterstellt. Es gliederte sich in die Abteilungen LC I (Forschung), LC II (Prüfwesen) und LC III (Beschaffung). Oberst Wimmer blieb als Chef des Technischen Amtes auch weiterhin für die Fliegertechnik verantwortlich, während Hauptmann Freiherr von Richthofen, der ab Juni 1934 die Abteilung LC II leitete, fachlich den Erprobungsstellen (E- Stellen) vorgesetzt war. Bis zur Enttarnung der Luftwaffe im März 1935 wurde die Erprobung von den als zivil getarnten "Erprobungsstellen des Reichsverbandes der Deutschen Luftfahrtindustrie" durchgeführt. Das bereits 1934 geschaffene "Kommando der Fliegererprobungsstellen", mit Sitz in Rechlin, trat nun als zentrale Erprobungsinstanz in Erscheinung. An der Spitze des Kommandos stand der Kommandeur der Erprobungsstellen (K.d.E), der gleichzeitig Leiter der E-Stelle Rechlin und Vorgesetzter des Chefs der E-Stelle Travemünde war. Ihm vorgesetzt war der Abteilungsleiter LC II (Prüfwesen). Im Dezember 1936 wurden die E-Stellen Rechlin und Travemünde sowie Tarnewitz 1937 dem neuen Chef des Technischen Amtes, Oberst Udet, direkt unterstellt und mit der Durchführung der Entwicklung und technischen Erprobung des Luftwaffen- Geräts beauftragt. Im Zuge einer Neugliederung des gesamten RLM wurde das Technische Amt unmittelbar Göring unterstellt. Daraufhin änderte Udet im Mai 1938 erneut die Organisationsstruktur des Technischen Amtes und löste die Dienststelle Kommandeur der Erprobungsstellen auf. Die E-Stellen erhielten nun selbständige Kommandanturen, die fachlich dem Chef des Technischen Amtes unterstanden. Am 1. Februar 1939 wurden Technisches Amt, Nachschubamt und die Amtsgruppe "Industrie und Wirtschaft" zur neuen Dienststelle Generalluftzeugmeister (GL) zusammengefasst und ein weiteres Mal dem Staatssekretär der Luftfahrt unterstellt.