Stills Faszienkonzepte Eine Studie
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Jane Stark Stills Faszienkonzepte Eine Studie Aus dem Kanadischen von Dr. Martin Pöttner Überarbeitet von Elisabeth Melachroinakes Titel der Originalausgabe Still’s Fascia © 2004, Jane Stark 4328 11th Concession RR #1 Moffat, ON L0P 1J0 Canada ISBN 978-3-936679724 Inhalt Erster Band Danksagung . 15 Abstract . 17 Einleitung . 19 Kapitel 1 – Methodologie . 27 Vorgehensweise und Quellen beim historischen Erforschen der Person Still . 29 Vorgehensweise und Quellen beim historischen Rückverfolgen der Faszienkonzepte . 45 Vorgehensweise und Interviewpartner beim Vergleich: Stills Faszienkonzepte und die moderne osteopathische Praxis . 50 Zusammenfassung . 59 Kapitel 2 – Still verstehen . 61 Sein Leben . 61 Seine Person . 78 Sein Werk und seine Ausdrucksweise . 87 Bestimmende Einflüsse . 109 Seine Ära . 114 Zusammenfassung: Still verstehen . 166 Kapitel 3 – Über die Faszien . 169 Die Geschichte des Begriffs „Faszie“ . 169 Stills Kontakt mit Faszienkonzepten . 182 Zu Stills Zeiten übliche Therapien und deren Einfluss auf ihn . 190 Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen Abbildung: Die Elemente eines komplexen System S. 211 Tabelle I: Quellen für eine historisch fundierte Darstellung von Stills Leben und Person S. 33 Tabelle II: Für das Faszien-Kapitel verwendete Quellen S. 48 Tabelle III: Liste der ursprünglich ausgewählten und der empfohlenen Osteopathen S. 52 Tabelle IV: Liste der interviewten Osteopath/inn/en und der externen Experten S. 54 Tabelle V: Liste der externen Experten S. 55 Tabelle VI: Stills Sicht vom Menschen S. 135 Tabelle VII: Die Herkunft des Faszienbegriffs – Expertenaussagen und -definitionen S. 173 Tabelle VIII: Vergleich zwischen den strukturellen Eigenschaften eines komplexen Systems und Stills Faszien-System S. 216 Tabelle IX: Vergleich zwischen den funktionellen Eigenschaften eines komplexen Systems und Stills Faszien-System S. 217 Tabelle X: Textstellen aus Research and Practice, wo Still Krankheiten aufzeigt, an denen Faszien beteiligt sind S. 238 Tabelle XI: Stills Sicht vom Körper und moderne Begrifflichkeit S. 284 Tabelle XII: Stills dreifach differenzierte Einheit im Vergleich mit heutigen Begriffen S. 284 Tabelle XIII: Wann/wie fand Ihr erster Kontakt mit A. T. Stills Lehren statt? S. 288 Tabelle XIV: Haben Sie seitdem A. T. Stills Werk weiter gelesen oder studiert? S. 290 Tabelle XV: Wie häufig denken Sie an A. T. Stills Werk? S. 292 Tabelle XVI: Sind Sie mit Stills Verwendung des Ausdrucks Biogen vertraut? S. 293 Tabelle XVII: Antworten auf Fragebogen-Frage 4: Nehmen Sie routinemäßig eine Einschät- zung und Behandlung der Faszien vor? S. 295 Tabelle XVIII: Was bedeutet für Sie Einschätzen der Faszien? S. 298 Tabelle XIX: Können Sie die Faszien berühren? Wenn ja, wie wissen Sie das? S. 301 Tabelle XX: Können Sie die Faszien sehen oder wahrnehmen, ohne den Patienten zu be rühren? Wenn ja, wie? S. 305 Tabelle XXI: Wie fühlen sich gesunde Faszien für Sie an? S. 308 Tabelle XXII: Finden Sie, dass alle Ihre Patienten eine Faszien-Behandlung benötigen? Wenn ja, warum? S. 311 Tabelle XXIII: Was ist Ihr Ziel, wenn Sie die Faszien behandeln? S. 314 Tabelle XXIV: Wie wissen Sie, dass Sie erfolgreich waren? S. 317 Tabelle XXV: Wie verstehen Sie den Zusammenhang zwischen Faszien und Vitalität? S. 320 Tabelle XXVI: Antworten auf das erste physische Zitat S. 323 Tabelle XXVII: Antworten auf das zweite physische Zitat S. 324 Tabelle XXVIII: Antworten auf die beiden philosophischen Zitate S. 326 Tabelle XXIX: Antworten auf das erste philosophische Zitat S. 328 Tabelle XXX: Antworten auf das zweite philosophische Zitat S. 330 Tabelle XXXI: Antworten auf die beiden spirituellen Zitate S. 332 Vorwort „Er [der Osteopath] erkennt, dass er all die das Leben störenden Ursachen finden kann, die Krankheiten hervorrufen und wachsen lassen, die Samen von Krankheit und Tod .“ 1 * Andrew Taylor Still benutzte den Begriff Faszien wechselweise mit dem Begriff Membranen. Er bezog sich demnach bei der Verwendung dieser beiden Begriffe auf fibröse oder seröse und/oder auf muköse Membranen (Schleimhäute). Obgleich es ungewöhnlich ist, in einer Einführung gleich die Schlussfolgerung voranzustellen, sind deren Auswirkungen für die Osteopathie zu bedeutend, um sie erst ans Ende dieser umfangreichen, von Viola Frymann DO, FAAO, FCA als „eine hervorragende Tiefenstudie der philosophischen Fundamente der Osteopathie“ be- zeichneten Arbeit zu setzen, deren Hauptteil zur besagten Schlussfolgerung führt und sie bestätigt. A. T. Still studierte „Gott und Erfahrung“ und das „Große Buch der Natur“. Er folgte den „Wahrheiten in der Natur“, beschrieb diese aber auf seine ganz eigene Art. Mit Faszien oder Membranen meinte er wie gesagt sowohl fibröse bzw. seröse wie auch muköse Membranen, wobei unter fibrösen Membranen die Aponeurosen bzw. das Periost zu verstehen sind, unter serösen Membranen das Peritoneum sowie die Mesenterien und unter mukösen Membranen die epitheliale Auskleidung der Ver- dauungs-, Atmungs- und Fortpflanzungssysteme. Diese Art der Membranen-Klassifizierung ähnelt mehr jener von Xavier Bichat (1771–1802) als der histologischen Einteilung unserer Tage, die fibröse und seröse Membranen als Bindegewebe bezeichnet, wohingegen die mukösen Membranen dem Epithelgewebe zugeordnet werden. Mit dem wiederauflebenden Interesse an Stills Original-Philosophie kann eine erneute, aus dem damaligen Kontext heraus erfolgende Bewertung seines Werks helfen, einige seiner bisher unterschätzten Äußerungen besser zu verstehen. So bekommen beispielsweise auf die Rolle der Faszien bezogene Feststellungen wie „Durch ihre Aktion leben wir, durch ihr Versagen schrumpfen oder schwellen und sterben wir“ eine reichere Bedeutung, wenn man berücksichtigt, dass hier auch die epithelialen Auskleidungen der Organe gemeint sind. * Sämtliche Anmerkungen auf Seite 399 ff. Vorwort 11 den Faszien zugeschrieben hat, ein ganz eigenes Verständnis besaß wie einen Edel- stein und dass nur dann, wenn man all diese einzelnen Juwelen zu einem Ganzen zusammensetzte, die Faszienkonzepte der Osteopathen jene von A. T. Still wider- spiegelten. Wenn Osteopathen den menschlichen Körper als funktionelle Einheit betrach- ten, könnte umgekehrt der menschliche Körper von den vereinten Bemühungen der Osteopathen profitieren, sich untereinander über ihre Arbeit auszutauschen, um gemeinsam die Mysterien und Antworten zu entdecken, die in der göttlichen Konstruktion und Funktionsweise des Körpers verborgen sind. Möge die vorliegende Studie der erste Schritt sein auf dem Weg zu einer Einigkeit im osteopathischen Denken. Jane Stark September 2006 Danksagung Nachfolgend sind alphabetisch die Namen der Personen aufgelistet, die mich beim Erstellen der vorliegenden Studie unterstützt haben, indem sie mir Hilfe und Rat boten, mich inspirierten oder beim Korrekturlesen halfen: Rueben P. Bell, D.O., University of New England, College of Osteopathy: inhaltliche Beratung, Korrektur Robert Davis, Ph. D., Pikeville, Kentucky: philosophische und historische Ein- sichten Walter Davidson, Adair County Historical Society in Kirksville, Missouri, Kirksville, Missouri: Unterstützung bei der Recherche Jerry Dickey, D.O., F.A.A.O., Forthworth, Texas: historische Einsichten Jean Drouin, Toronto, Ontario: persönliche Unterstützung, Korrektur Philippe Druelle, D.O., Montreal, Quebec: Gründer und Präsident des Canadian College of Osteopathy, Toronto, Canada: Inspiration, Ermutigung Norman Gevitz, Ph. D., Michigan State University, College of Osteopathic Medicine, Athens, Ohio: kritische Besprechung von Ideen Guy Goldston, Guelph, Ontario: Korrektur Ruth Gotthardt Ph. D., Whitehorse, Yukon Territories: redaktionelle Unterstüt- zung und Korrektur Kristin Honey, Guelph, Ontario: Korrektur John M. Jones III, DO, Philadelphia College of Osteopathic Medicine, Philadelphia, Pennsylvania: historische Einsichten und kritische Besprechung von Ideen Harold I. Magoun Jr., DO, F.A.A.O., Englewood, Colorado: historische Einsich- ten Michael M. Patterson, Ph. D, NOVA Southeastern University, College of Osteopathic Medicine, North Miami Beach, Florida: Betreuer der Studie Marcee Rosenzweig, DO M. P., Toronto, Ontario: Korrektur Ida Sorci, Bibliotheksleiterin, Library/Archives of the American Osteopathic Associ- ation, Chicago, Illinois: Unterstützung bei der Forschung Julie Saint Pierre, DO, Montreal, Quebec: Übersetzung des [englischen] Abs- tracts Ed Stiles, DO, F.A.A.O., Pikeville College of Osteopathic Medicine, Pikeville, Ken- tucky: Historische Einsichten. Robert Stark, Moffat, Ontario: persönliche Unterstützung Pierre Tricot, D.O., Frankreich: französische Übersetzungen Abstract In der vorliegenden Arbeit, die helfen soll, eine Andrew Taylor Stills Faszienkon- zepte betreffende Lücke in der osteopathischen Literatur zu schließen, wurden zwei qualitative Forschungsansätze verwendet: ein literaturbasierter und ein interview- basierter. Eine Zusammenschau der Ergebnisse aus diesen beiden Ansätzen soll auf- zeigen, welche Bedeutung Still den Faszien gab und wie seine Konzepte von einer Stichprobe heute praktizierender Osteopathen bzw. osteopathischer Ärzte verstan- den werden. Die literaturgestützte Forschung liefert eine Skizze von Stills Leben, um sein We- sen zu erfassen und die Einflüsse aufzuzeigen, die seinen Charakter und seinen Stil formten. Zu diesen Einflüssen gehörten seine Familie, die Lebensweise der Pioniere, Lektüre, der amerikanische Bürgerkrieg, die spiritistische Bewegung im Amerika des 19. Jahrhunderts sowie Freundschaften, die ihm halfen, sein Denken und seine Weltsicht auszubilden. Es wurde auch