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ORGAN DES VEREINES ZUR PFLEGE DER HEIMATVERBUNDENHEIT DER BURGENLÄNDER IN ALLER WELT

Folge 3 / 4, März / April 1995 Nr. 334 40. Jahrgang Vor 150 Jahren: Die ersten Burgenländer nach Amerika

Es ist zwar nicht bekannt, wann der erste Auswanderer aus dem entfernte Verwandte in Oberschützen und Rechnitz. heutigen Burgenland nach Amerika gezogen ist und wie er geheißen hat. Der früheste, der überliefert ist, verließ jedenfalls im Jahre 1845 seine Heimat und ließ sich in Nordamerika nieder. Es war der Zim­ mermann Grabenhofer aus Unterschützen. In der Gegend von Oberschützen und Bernstein erzählten sich die alten Leute die Geschichte vom "Zimmermann Grabenhofer", der beim Bau des evangelischen Seminars im Jahre 1845 beschäftigt war. Angeblich hat er sich etwas zuschulden kommen lassen und ist auf und davon. Man hat sich erzählt, er sei nach Amerika und er sei der erste von allen gewesen. Nun gibt es in Unterschützen eine Familie, die man seit Menschen­ gedenken die "Zimmermann-Grabenhofer" nennt. Aus diesem Haus wird er wohl weggezogen sein, denn noch der alte Michael Graben­ hofer, der 1935 gestorben ist, erzählte, daß sein Bruder Johann sei­ nem Onkel nach Amerika nachgefahren sei. Der nächste Auswanderer war niemand geringerer als der berühmte Begründer der evangelischen Schulanstalten, Gottlieb August Wim­ mer, zu jener Zeit Pfarrer in Oberschützen. Nach Niederschlagung der Revolution gegen die Habsburger mußte er fliehen, gelangte nach London, wo er am 15. Dezember 1849 das amerikanische Se­ gelschiff "Victoria" bestieg, von dem er am 30. Jänner 1850 in Ame­ Die Burgenländische Amerikawanderung begann also an mehreren rika an Land ging. Stellen. Zuerst in Oberschützen, dann im Gebiet des Neusiedler Im selben Jahr, 1849, wahrscheinlich aber noch vor Wimmer, ist Jo­ Sees und im Gebiet um Oberpullendorf. Gemeinsam ist ihnen, daß seph Mücke, der aus Schlesien stammte und seit 1841 Lehrer in sie fast immer in Verbindung mit der Amerikawanderung aus Inner­ Oberschützen war, nach Amerika gezogen. In Tennessee hat er sich ungarn standen. niedergelassen. Ehe die Amerikawanderung begann, zogen jährlich tausende ar­ beitslose Landarbeiter nach Innerungarn, vor allem in das Gebiet um Joseph, der Bruder des berühmten Komponisten Karl Goldmark, der den Bakony Wald, zu Schnitt und Drusch. Dort hatte die Amerika­ aus Deutschkreutz stammte, mußte ebenfalls nach Niederschlagung wanderung aber schon eingesetzt gehabt und dort kamen unsere der Revolution fliehen, kam aber erst einige Jahre später als die Landarbeiter erstmals mit dieser Auswandererbewegung in Oberschützener in Amerika an. Berührung. Viele sind gleich von Ungarn weg nach Amerika ausge­ wandert oder unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus Ungarn aus ihren Beinahe hätten die politischen Wirren einen weiteren bedeutenden Heimatdörfern. Burgenländer zur Auswanderung gezwungen. Es ist dies der 1810 in Eisenstadt geborene Anatom Josef Hirtl. Als er durch die Revolution Gemeinsam ist den ersten Auswanderern auch, daß sie weit in den in Wien seine berühmte anatomische Sammlung und seine Biblio­ Westen Amerikas zogen bis an die Siedlungsgrenze, wo es noch thek verloren hatte, schrieb er 1850 in einem Brief, daß er sich nun Kämpfe mit den Indianern gab. Dort erwarben sie Land und bebau­ entschlossen habe, nach Amerika auszuwandern. ten ihre Felder. Die frühen Auswanderer sind also durchwegs Far­ mer geworden. In den Jahren 1854 - 57 verkauften zahlreiche Landarbeiter im Ge­ biet um den Neusiedler See ihre kargen Besitzungen und zogen War bis 1875 die Auswanderung aus dem nördlichen und mittleren nach Amerika - die meisten nach Texas. Burgenland nur punktuell erfolgt, so begann die Auswandererbewe­ gung ab Mitte der 70er Jahre eine das ganze Land erfassende kon­ Um dieselbe Zeit verließen auch viele Pilgersdorfer ihre Heimat, tinuierlich zunehmende Bewegung zu werden. Aus diesem Grunde nachdem 1855 ein verheerender Brand fast das ganze Dorf einge­ hatte 100 Jahre später die Burgenländische Landesregierung das äschert hatte. Dieser Großbrand zwang viele von dort zur Auswan­ Jahr 1975 zum "Jahr der Auslandsburgenländer" proklamiert. derung. Die meisten von diesen ließen sich in Kansas nieder. Am 3. Mai 1858 wanderte die Großfamilie Polster mit 66 Familien­ Mit Grabenhofer hat vor 150 Jahren die Amerikawanderung der Bur­ mitgliedern nach Amerika aus. Ihre Nachkommen leben noch dort, genländer begonnen, Zehntausende sind ihm gefolgt. Seite 2 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT März / 1995

ße&e i!an~leute! Unser Auswanderermuseum 3. Folge In wenigen Tagen werde ich die Freude haben, Wie es zu diesem Museum kam viele meiner alten Freunde und Landsleute in Als ich im Jahre 1956 anläßlich meines ersten Aufenthaltes in Amerika begonnen habe, Amerika wiederzusehen. Die Burgenländische die Erinnerungen an die Burgenländer und ihre Auswanderung in Pennsylvanien und Gemeinschaft hat die Reise der Burgenländi• New York festzuhalten und zu sammeln, wußte ich noch nicht, worauf ich mich da ein­ schen Regierungsdelegation nach Amerika or­ gelassen habe. Tausende Menschen habe ich in diesen 38 Jahren gefragt in Amerika, ganisiert und ich werde auch daran teilnehmen! daheim und anderswo, wie es damals gewesen ist, habe Fotos, Dokumente und ande­ Es ist eine schöne Tradition, daß Mitglieder der re Gegenstände gesammelt als Quellen für meine wissenschaftlichen Forschungen. Burgenländischen Landesregierung und des Das Ergebnis war ein Buch, das 1975 erschienen ist. ("Die Amerikawanderung der Bur­ Burgenländischen Landtages sowie der bur­ genländer"). genländische Bischof in Abständen von weni­ gen Jahren, vor allem in Jubiläumsjahren, nach Diese Quellen sind im Buch und in nachfolgenden Publikationen und Ausstellungen Amerika kommen, um dort die Landsleute zu verarbeitet. Es hat sich dann die Frage gestellt, was mit diesen Gegenständen in Zu­ besuchen, ihnen für die Hilfe in den Zeiten der kunft geschehen soll. Ich habe dem damaligen Präsidenten Julius Gmoser den Vor­ Not zu danken und ihnen ihre Verbundenheit schlag gemacht, ein burgenländisches Auswanderermuseum zu schaffen. Er hat begei­ zum Ausdruck zu bringen. Es waren immer stert zugesagt und als den Standort Mogersdorf vorgeschlagen. sehr schöne und eindrucksvolle Begegnungen. Gleichzeitig hat sich der im Jahre 1974 gegründete "Josef-Reichl-Bund" auch um ein Ich bin überzeugt, daß auch diese Reise wie­ passendes Haus als Gedenkstätte für den Heimatdichter umgesehen. So kam es bald der ein Erfolg sein wird. zu einem Einvernehmen, Auswanderermuseum und Reichl-Gedenkstätte im seiben Das Programm ist auf dieser Seite abgedruckt. Haus unterzubringen. Das Objekt war bald gefunden: die "Alte Hofmühle" im Güssinger Ich lade alle Landsleute und Freunde ein, zahl­ Mühlwinkel. reich zu diesen Treffen zu kommen. Die Gäste aus dem Burgenland werden dies­ Dr. Johann Jandrasits, der Präsident des 'Heichl-Bundes" hat dieses Haus von der mal ein besonderes Geschenk mitbringen: eini­ gräflichen Familie Batthyany übernommen mit der Auflage, dieses verfallene Haus stil­ ge hundert Flaschen Wein. Er wird an allen voll wieder herzurichten. Veranstaltungen der Burgenländischen-Lan• Fast 20 Jahre hat man daran gearbeitet. Das große Problem waren die feuchten Mau­ desregierung gratis ausgeschenkt werden. Der ern, so daß mit viel Geld und Mühe zeitaufwendige Sanierungsarbeiten durchgeführt Wein heißt "Servus" und ist von ganz vorzügli• werden mußten. Erst letztes Jahr war es so weit, daß dieses Haus bezogen werden cher Qualität. konnte. Eine Einschaltung und eine Beschreibung des hervorragenden Weines "Servus" findet man auf Seite 5. Parallel dazu wird auch die Theater- und Tanz­ gruppe von Bad Tatzmannsdorf durch Nord­ amerika fahren. Die Reise ist so organisiert, daß die Regierungsdelegation und die Gruppe aus Bad Tatzmannsdorf zweimal zusammen­ kommen, einmal in Toronto und einmal in Pennsylvanien. Es ist dies eine sehr lustige Gruppe, die mit ihrer Musik und mit ihren Dar­ bietungen bestimmt viel Freude und Frohsinn bringen wird. Heuer und im nächsten Jahr gibt es zahlreiche Jubiläen, die zur Besinnung und zur Erinne­ rung, wohl auch zur Dankbarkeit, Anlaß geben. Vor 50 Jahren, im Jahre 1945, ging der schreckliche Krieg zu Ende, das heißt auch, daß wir bereits 50 Jahre in Frieden leben und in einem Wohlstand, wie ihn unser Land noch nie gesehen hat. Vor 50 Jahren entstand auch Pater Anton Bruck vom Orden der Franziskaner segnete das Auswanderermuseum. unser Burgenland und unser Österreich wieder nachdem es 7 Jahre vorher von der Landkarte Das Museum ausgelöscht war. Das heißt auch, daß unser Betritt man die Alte Hofmühle und geht einige Stufen hoch, kommt man links in die wiedererstandener Staat, unsere 2. Republik "Josef Reichl Gedenkstätte", in welcher viel an Josef Reichl erinnert. Dort sind auch sei­ 50 Jahre alt ist. ne Bücher und Schriften ausgestellt. Ein Raum ist ganz im Stile einer alten Bauernstube Heuer gedenken wir auch der Unterzeichnung eingerichtet. des Staatsvertrages, des Abzuges der fremden Das Auswanderermuseum verteilt sich auf 4 große Räume: Besatzungstruppen und der österreichischen Der 1. Raum trägt den Titel: "Der Lebensraum der Auswanderer", Neutralität - markante Geschehnisse, die sich der 2. Raum: "Der historische Ablauf der Wanderung", genau vor 40 Jahren ereigneten und unserem der 3. Raum: "Das Leben der Burgenländer in Amerika" und Land die Freiheit gebracht und erhalten haben. der 4. Raum: "Brückenschlag zwischen neuer und alter Heimat". Die Burgenländische Gemeinschaft selbst In jeder der folgenden Nummern unserer Zeitung wird in der Folge einer dieser Räume denkt an den Beginn der burgenländischen beschrieben werden. (Fortsetzung folgt) Amerikawanderung vor 150 Jahren, im Jahre 1845. Im nächsten Jahr werden wir "75 Jahre Bur­ Nachstehend geben wir Ihnen Ort und Termin sowie Uhrzeit der Veranstaltungen im genland" feiern und "1.000 Jahre Österreich". Rahmen der Amerika-Reise unserer Regierungsdelegation bekannt und bitten um Ihren Besuch Bei all diesen Erinnerungen, Gedenken und auch Feiern, wollen wir die Burgenländer in Toronto - Samstag, 1. 4. 1995, 06.30 pm aller Welt dabei haben und einschließen. So St. Peter und Paul Halle, Milner Ave. (Hwy 401 & 48), Scarborough IOnt. ist auch der Besuch von hohen Persönlich• New York - Sonntag, 2. 4. 1995,02.00 pm keiten des Burgenlandes bei den Landsleu­ Castle Harbour Casino, 1118 Havemeyer Ave, Bronx 1N.Y. ten in Amerika zu verstehen. Darauf freuen wir uns alle schon. Nazareth - Freitag, 7. 4. 1995,07.00 pm Auf Wiedersehen in Amerika und "Servus" Northampton Community Center, Lavbach Avenue, Northampton/PA.18067 bei einem guten Glas von bestem burgen­ Chicago - Sonntag, 9. 4. 1995, ab 12.00 - 04.00 pm ländischen Wein! Restaurant Martinique, 2500 West, 95th Street, Evergreen Park 1111. 60642 Herzlich Euer Walter Dujmovits März / April 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 3

Diözesanbischof Dr. Paul Iby - 60 Jahre Auswandererdörfer (in Klammer die heutigen Einwohnerzahlen) Der 60. Geburtstag des Diözesanbischofs Mit einem Dankgottesdienst im Eisen­ fiel zusammen mit seinem Namenstag städter Dom und in der Wallfahrtskirche in Weingraben ( 419 ) und mit dem 2. Jahrestag seiner Bischofs­ Unterfrauenhaid, wo er getauft wurde, be­ Der kleine Ort an der Westgrenze des Lan­ weihe. Kein Wunder, daß er aus diesen gannen die Feierlichkeiten, zu denen des im mittleren Burgenland zwischen Draß• Anlässen im Mittelpunkt zahlreicher Eh­ auch ein festlicher Empfang durch die markt und Kirchschlag liegt bereits im gebir­ rungen stand. Burgenländische Landesregierung im gigen Teil der Buckligen Welt. Er ist stark Schloß Esterhazy gehörte. von der Abwanderung betroffen, vor allem nach Wien und in andere Ballungsräume Paul Iby wurde am 22. Jänner 1935 als Österreichs. Die Amerikawanderung dage­ zweiter von drei Söhnen des Ehepaares gen spielt nur eine untergeordnete Rolle. Elisabeth und Stefan Iby in Raiding gebo­ Dagegen zählen die umliegenden Dörfer zu ren. Die Priesterweihe empfing er 1959 jenen, aus denen die Auswanderung schon durch Bischof Laszl6 in Eisenstadt. Nach in den 60er und 70er Jahren des letzten dem Studium in Rom wurde Dr. Paul Iby Jahrhunderts begonnen hat. Nach dem 1984 Generalvikar der Diözese. Besonde­ Weltkrieg gab es dort einen beachtlichen Höhepunkt der Auswanderung. So ermittel­ re Verdienste erwarb er sich vor allem als te Josef Fraller aus Weppersdorf für das Caritasdirektor der Diözese Eisenstadt. Jahr 1923 aus diesen Dörfern folgende Aus­ Paullby, dessen Wahl zum Oberhirten mit wandererzahlen: Oberpullendorf 21, großer Freude und Erleichterung aufge­ Großmutschen 23, Lockenhaus 25, Nikitsch 50, Kaisersdorf 5. nommen worden war, erfreut sich überall Der erste Auswanderer aus dem benach­ hoher Wertschätzung. barten Landsee war ein gewisser Unterrei­ Die Burgenländische Gemeinschaft mer, der aus Temesvar gekommen und in wünscht im Namen aller Auslandsburgen­ Wiener Neustadt zum Militär eingerückt war. länder dem Oberhirten viel Segen, Ge­ Er lernte seine Frau in Landsee (Hausnum­ sundheit und Kraft für die Bewältigung mer 77) kennen und wanderte mit ihr 1906 seiner großen Aufgaben. nach Amerika aus.

Welten (395) ~~~~~~~~~~~ Im Raabtal westlich von Jennersdorf und ~ schon nahe der steirischen Grenze bei Feh­ a.. W DurßettlllttdisclJe ring liegt dieser Ort, welcher heute zum aus­ ~ ~~eme(t18(baft EIN LAD UNG ~ gedehnten Gemeindegebiet von St. Martin a.d.Raab gehört. Die Zielgebiete der Aus­ wanderer sind ziemlich gestreut. In früheren ~ Jahren ließen sich viele Einwanderer aus Wifpe;'CeNu;sCum _ Welten im Gebiet von New Britain nördlich von New York nieder. ~ mit Auslandsburgenländertreffen in Moschendorf _ am Sonntag, dem 16. Juli 1995, um 15.00 Uhr, Weppersdorf (868) ~ herzlich einzuladen. Dieser Ort liegt zwischen Landsee und dem Ödenburger Gebirge im nördlichen Bereich des Oberpullendorfer Beckens. Schon sehr ~ ~ ~ ~ ~De.:;:st:;" ~ ~ ~ ~ früh sind Leute aus diesem Ort nach Wien _ abgewandert, wo sie vor allem in der Bau­ wirtschaft Beschäftigung fanden. Viele von ihnen qualifizierten sich für Spezialarbeiten, Furchtbarer Mord was die "Weppersdorfer Maurer" weit über die Grenzen hinaus bekannt werden ließ. Eine entsetzliche Bluttat ereignete sich am 4. Feber kurz vor Mitternacht in der Zigeu­ Dies ist auch der Grund, warum aus Wep­ nersiedlung in Oberwart. Bisher unbekannte Täter stellten mitten auf der Straße eine persdorf relativ wenige nach Amerika aus­ Bombenfalle auf. Es war ein Behälter mit einem Rohr, in welche von außen nicht sicht­ gewandert sind. bar eine Bombe eingebaut war. Die erste Auswanderin aus dem benachbar­ Vier junge Männer kamen dort vorbei. Als sie dieses Hindernis beseitigen wollten, ex­ ten Kaisersdorf war die 1878 geborene plodierte die Bombe und tötete sie alle: Den 40jährigen Josef Simon, ferner Peter Sar­ Magdalene Pfneisel. Sie kam 1904 nach kösi (27), Karl Horvath (22) und Erwin Horvath (18). Alles deutet darauf hin, daß die Tä• New York. Ihre Tochter Emma Bubik lebt ter in rechtsextremen Kreisen zu suchen sind und daß sie ganz bewußt Zigeuner (Ro­ noch heute in Phoenix (Arizona). ma) töten wollten. Daß es sich um einen Akt von Fremdenfeindlichkeit handelt, beweist das nächste At­ Willersdorf (317) tentat, das sich in der kroatischen Gemeinde Stinatz einen Tag später ereignete. In einem Müllkübel wurde ebenfalls eine Bombe versteckt. Als der Arbeiter Erich Preiss­ Dieses Dorf liegt nördlich von Oberschützen ler aus Kr. Ehrensdorf den Müllcontainer entleeren wollte, verletzte ihn die Bombe an und hat die Auswanderungsgeschichte die­ der rechten Hand schwer. ses Nachbardorfes mitgetragen. Es ist an­ Diese beiden Attentate haben in ganz Österreich Bestürzung und Trauer ausgelöst. zunehmen, daß im Zuge der Oberschützer Es ist anzunehmen, daß die Täter keine Burgenländer sind, denn im Burgenland leben Auswanderung in der Mitte des vorigen seit Jahrhunderten Menschen verschiedener Volkszugehörigkeiten und Konfessionen Jahrhunderts schon Willersdorfer mitgeris­ friedlich nebeneinander. sen wurden. Als Johann Wenzel in den 90er Zu dem Begräbnis der Opfer kamen mehr als 3.000 Menschen nach Oberwart. Unter Jahren die Einwanderung nach Chicago ihnen höchste Persönlichkeiten aus Staat und Kirche: Bundespräsident Klestil, Mitglie­ einleitete, haben sich die Willersdorfer vor der der Bundes- und Landesregierung, sowie der gesetzgebenden Körperschaften, Bi­ allem auf Chicago konzentriert. So haben schof Iby und Superintendentin KnolI. Sie haben damit ihre Verbundenheit mit den sich alle 72 Auswanderer, die nach dem Er­ Opfern zum Ausdruck gebracht und sich einmütig gegen diesen Akt der Intoleranz und sten Weltkrieg aus Willersdorf nach Amerika Menschenverachtung ausgesprochen. zogen, in Chicago niedergelassen. Diese Seit 1993 werden die Zigeuner als eigene Volksgruppe mit eigener Kultur und Sprache Stadt weist heute eine große Kolonie von anerkannt. Ab diesem Zeitpunkt werden sie offiziell "Roma" genannt. Willersdorfern und deren Nachkommen auf. Seite 4 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT März / April 1995

Dr. Karl Gruber 50 Jahre Walt Gröller Orchester gestorben Unser burgenländischer Landsmann Wal­ Am 1. Feber 1995 verstarb der frühere ter Gröller, der mit seiner Familie in österreichische Außenminister und späte• Whitehall in Pennsylvanien lebt, ist aus re Botschafter in den Vereinigten Staaten dem amerikanischen Volksmusikleben Dr. Karl Gruber im 86. Lebensjahr. Der nicht mehr wegzudenken. Sein Orche­ gebürtige Tiroler studierte Rechtswissen­ ster ist eines der besten in den Vereinig­ schaften und war bereits in der Zeit der ten Staaten und er selbst einer der be­ Ersten Republik politisch tätig, weswegen kanntesten Burgenländer in diesem er in der Zeit des "Dritten Reiches" Verfol­ großen Land. gungen ausgesetzt war. Er gehörte jener Gruppe von Wider­ 1922 sind seine Eltern aus dem Burgen­ standskämpfern an, die vor Einmarsch land nach Amerika gezogen. Sein Vater der Amerikaner im Frühjahr 1945 die Tiro­ Johann Gröller kam aus Glasing, seine ler Landeshauptstadt Innsbruck befreit Mutter Hedwig Hacker aus Gerersdorf. hatten. Die französische Besatzungs­ Sie war es auch, die dem kleinen Walter macht hatte ihn zum ersten Landeshaupt­ die burgenländischen Lieder ihrer Heimat mann von Tirol eingesetzt. Bereits wenige vorgesungen hat, die er in Musik umsetz­ Monate später wurde er zum österreichi• te. Bereits mit 4 Jahren begann er auf ei­ schen Außenminister berufen, ein Amt, ner alten steirischen Harmonika zu spie­ das er von 1945 bis 1953 bekleidete. Da­ len. Der erstaunlich jung gebliebene Wal­ mals war er mit seinen 38 Jahren der ter ist jetzt also schon seit 60 Jahren Mu­ jüngste Außenminister der Welt. sikant! In der Südtirol-Politik sehr engagiert, ge­ Am 12.2. 1931 wurde Walter in Allentown lang es ihm mit seinem italienischen geboren. An seinem 12. Geburtstag er­ Amtskollegen de Gasperi, das soge­ nannte "Süd-tirol-Abkommen" zu errei­ hielt er von seinem Vater ein Akkordeon chen, nach welchem Südtirol wohl bei Ita­ und zwei Jahre später, man schrieb das Dax anläßlich eines Festaktes in Kukmirn lien blieb, aber dort das Recht auf Auto­ Jahr 1945, gründete er sein eigenes Or­ den Dank des Landes an die Burgenlän• nomie erhielt. Anschließend war er von chester. Zuerst spielte er in den Gaststät• der nach Amerika sandten für ihre Hilfe in 1953 bis 1956 österreichischer Botschaf­ ten in Allentown und Umgebung in den schwerer Zeit, war Walt Gröller als Ehren­ ter in Washington, später in Bern und damals noch zahlreichen burgenländi• gast dabei und erhielt ein Ehrengeschenk Bonn. 1987 war er noch einmal po.l.itisch sehen Wirtshäusern und fast immer war des Landes. tätig, als er als Sonderbotschafter Oster­ es die burgenländische Musik, die die reichs nach Amerika entsandt wurde, um Leute hören wollten: Polka ("Schiaba"), Der aus Königsdorf im Burgenland stam­ die Mißverständnisse um den damaligen Walzer, Steirischer Landler, usw. mende Franz Fischi war in den 80er Jah­ ren Bürgermeister der Stadt Allentown in Bundespräsidenten Dr. Waldheim aufzu­ Als sich seine ersten großen Erfolge ein­ klären. Pennsylvanien. Er hatte den 7. Mai 1980 zustellen begannen, brach der Krieg in zum "Walt Gröller Tag" in Allentown pro­ Mit Dr. Karl Gruber verliert Österreich den Korea aus und der junge Walter mußte klamiert. letzten Repräsentanten der "Gründerge• von 1952-54 im entfernten Land Kriegs­ neration" der Zweiten Republik und das dienst leisten. Dort war er auch in der 1982 wurde Walt Gröller auch Ehrenmit­ letzte Regierungsmitglied aus dem Jahre Truppenbetreuung eingesetzt und spielte glied der Burgenländischen Gemein­ 1945. in einer Hillibilly Band. schaft. Zurückgekehrt in die Vereinigten Staaten Es war ein besonderer Tag, als ihm vom Gedenktafel mußte er sein Orchester neu organisie­ österreichischen Botschafter Dr. Fritz ren. 1955 erhielt er seine eigene Rund­ Höss in einer feierlichen Zeremonie in der für Ignaz Horvath funksendung, jeden Sonntag von 12.30 ­ Botschaft in Washington das "Goldene Zu Ehren von Prof. Msgr. Ignaz Horvath 13.00 Uhr. Damals gab er auch seine er­ Ehrenzeichen für die Verdienste um die und anläßlich seines 100. Geburtstages ste Schallplatte heraus. Bereits 1970 Republik Österreich" verliehen worden wurde in Frankenau von Bischof Dr. Iby gründete er seine eigene Schallplattenfir­ war. Ausdrücklich betonte der Botschafter eine Gedenktafel enthüllt. Ignaz Horvath ma. Später stießen zwei burgenländische seine großen Leistungen um die Pflege war jahrzehntelang Pfarrer von Fran­ Mädchen zu seinem Orchester, die ihn der musikalischen Heimat und zeichnete kenau und als Schriftsteller und Kulturträ• gesanglich begleiteten: die "Panny Si­ Walt Gröller mit einem ehrenvollen Titel ger unablässig für die Erhaltung und Stär• sters" aus Deutsch Tschantschendorf. "King of Austrian Folkmusic in the United kung des kroatischen Volkstums bemüht. States" aus. Zu dieser feierlichen Zere­ Er wurde am 1. Feber 1895 in Kleinwa­ Seine großen Erfolge brachten ihn durch monie kamen viele Freunde und Ver­ rasdorf geboren, wirkte in Neuberg und alle Staaten der USA und durch viele eu­ wandte mit Sonderautobussen von Penn­ Frankenau und starb am 22. April 1973. ropäische Länder. Eine zeitlang spielte er sylvanien nach Washington, unter ihnen Beim Festakt wiesen Bischof Dr. Iby und auch auf Kreuzfahrten in der Karibik. auch seine Mutter, die heuer ihren 90. der Bürgermeister von Frankenau Deme­ 1981 erhielt er sein eigenes TV-Pro­ Geburtstag feiert. ter Kancz auf die Bedeutung von Msgr. J. Horvath für die burgenländischen Kroaten gramm mit dem Namen "Cafe Internatio­ Im Jahre 1980 wurde Walter Gröller auch hin. nal". Inzwischen war auch sein begabter in die "Polka music Hall of Fame" in Chi­ 1.2.1995 Ijeta slavimo 100. rodjendan Sohn Joe zu seinem Orchester gestoßen. cago aufgenommen und für "Grammy nasega velikana, ki je uz M. M. Mittlerweile hat er 23 Schallplattenalben award" nominiert. Miloradi ca jedna od najvebih licnosti gra­ gemacht, dazu noch Kassetten und CDs. discansko-hrvatske narodne grupe u Walter ist mit Marilyn verheiratet, hat drei Gradisbu. Nas jubilar je med ostalim i ute­ Walt Gröller ist ungemein kontaktfreudig Kinder, Thomas, Anita und Josef. Am 21. meljitelj umjetnicke proze i najplodniji pi­ und ein gewinnender fröhlicher Mensch. September 1995 wird er wieder das Bur­ sac na nasem podrucju. Njegovo djelo­ Erfreulich ist, daß er sich stets zu seiner genland besuchen. Es wird dies bereits vanje dalo je pecat gradisbansko-hrvats­ burgenländischen Abstammung bekannt zum 22.mal sein! koj sceni i u medjubojnom vrimenu i po hat.Jedes Jahr, im September, besucht er Die Burgenländische Gemeinschaft be­ Drugom svitskom boju. Nazalost mu je mit einer Reisegruppe die alte Heimat. prezaran (na sam Vazam 1973. Ijeta) pa­ glückwünscht Walter Gröller zu seinem 10 njegovo - vebput i "siljasto" - pero iz Als am 14. September 1993 Landes­ Lebenswerk. Wir sind stolz auf ihn! ruk. hauptmann Stix und Landtagspräsident Dr. Walter Dujmovits März / 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 5 StY

Die Idee für diesen Wein stammt von der burgenländischen Lan­ desregierung: Es gibt im Burgenland viele kleine Weinbauern, die wenig Möglichkeiten finden, ihren Wein gut abzusetzen. Um mit Wiederverkäufern zusammenzuarbeiten, ist die Menge meist zu ge­ ring. Wenn nun aber die Produktion dieser vielen kleinen Betriebe zu einem Wein zusammengeführt wird, entsteht daraus eine Wein­ menge, mit der man auch international Marketing betreiben kann. So entstand "Servus".

Die Trauben für "Servus" stammen aus den Weinbaugebieten rund um den Neusiedlersee. Drei Sorten sind für den Charakter von "Servus" verantwortlich: Der Welsch riesling sorgt für Frucht und Frische. Der Grüne Veltliner verleiht dem Wein zarte Würzigkeit. Der Weißburgunder bringt Körper und weiche Fülle. SERVUS-Whole Salers in den USA Rund 200 Weinbauern haben mit ihrer Produktion zur Entstehung California Chrissa Imports, Ud. von "Servus" beigetragen. Für die Füllung und Vermarktung ist die (415) 468-5770 international bekannte Weinkellerei Lenz Moser zuständig. Colorado Western Wine Merehants Mittlerweile ist "Servus" in Deutschland, Dänemark, Großbritannien, (303) 292-1711 Irland, in den Niederlanden, in Schweden, Finnland, Ungarn, Tsche­ Conneetieut New England Wine & Spirits Ine. chien, aber auch in Kanada, in Japan und in 13 Staaten der USA (203) 488-7155 (Connecticut, New Jersey, , New York, Chicago, Colo­ Florida The House of Burgundy rado, Michigan, Missouri, Florida, Californien, Maryland, Virginia (407) 848-3531 und Washington D.C.) sowie auf den Bermudas erhältlich. Illinois Wine Bauer Ine. (708) 678-0685 Wenn die burgenländische Landesregierung im April 1995 die ehe­ Maryl./Wash.D.C. Wines Ud. (301) 210-4000 maligen Burgenländer in Kanada und den USA besucht, wird auch Miehigan Demorest Enterprises Int.lne. "Servus" stets dabei sein: (810) 773-5850 1. April - Toronto 2. April - New York H. Cox & Sons 7. April - Northampton 9. April - Chicago (616) 947-5253 Missouri Berbiglia Liquors Wer erfahren möchte, in welchen Geschäften man "Servus" kaufen (816) 942-0070 kann, wendet sich mit dieser Frage am besten an den New Jersey Lauber Imports, Ud. (908) 725-2100 "Whole Saler" im jeweiligen Staat (siehe Adressen) oder an den New York Lauber Imports, Ud. (212) 734-2782 Importeur Bernhard Horstmann & Partners, Ltd. Tel.: 1-800 4 SERVUS (473-7887) oder (203) 637-1697 Pennsylvania The Wine Merehant Ud. (215) 694-9463

In Europa kontaktieren Sie am besten die Weinkellerei Lenz Moser Bermuda The Bristol Cellar direkt. Tel.: 02732 / 85 54 1 (Frau Beer) (809) 239-2200 Seite 6 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT März / April 1995

SCHWEI~Wir gratulieren

ALLENTOWN - Neue Miss Burgenland In gibt es wieder eine neue Miss Burgenland. Mit nachfolgendem Lebens­ lauf wollen wir Miss Lori Flamisch unseren Lesern vorstellen. LORI FLAMISCH of Allentown, Pa. was recently crowned MISS BURGENLAND by the Lehigh-Northampton Burgenland Gemeinschaft at the Northampton Lieder­ kranz. This title is awarded to a girl whose ancestry stems to the Burgenland region. Lori is the daughter of Katherine Flamisch and granddaughter of Neil and Helen Rothrock. Her ancestors on her Mo­ ther's line trace to Strem, Sulz and Stein­ graben in Austria. Lori will represent the Burgenland Ge­ meinschaft at various Austrian affairs in Einer der bedeutJmdsten, fleißigsten und the United States in 1995 and also in Aus­ angesehenster]. Osterreicher im Ausland tria in July, 1995. ist der 1936 in Ubelbach in der Steiermark Lori is a second year Honor Student at geborene Karl Nöst, der vor genau 40 Marywood College in Scranton, Pa. as an Jahren in die Schweiz auswanderte. education major. In College she is on the Er trat dort dem Österreicher Verein National Dean's List-1994 edition, AII­ Zürich bei. Seit 28 Jahren ist Karl Nöst American Scholar-1994 Edition, a Student selbst Präsident dieses Vereines, der heute zu den mitgliederstärksten Österrei• Member of the Pennsylvania State Education Association and a member of Kappa Del­ cher-Vereinen in der Welt zählt und der ta Pi, International Honor Society for Education. At Marywood College Lori is a Variety auch Mitglied der Burgenländischen Ge­ Cheerleader. meinschaft ist. Karl Nöst ist auch Vor­ Lori graduated from Allen High School and while at Allen was a member of the Majoret- standsmitglied im Weltbund der Österrei• . te Squad for 4 years and Co-Captain in her Senior Year. She was a member of the Na­ cher im Ausland, wo seine Stimme Ge­ tional Honor Society, Canary School Newspaper and was listed in the Who Who Among wicht hat. American High School Students-1992 and 1993 Editions. Anläßlich des großen Österreicher-Balles Lori was a Playground Instructor for the City of Allentown for the 1994 Season and will in Zürich vor einigen Wochen hat der dort again work with the Children in this program Summer 1995. anwesende steirische Landeshauptmann Lori is looking forward to participating at the Austrian Affairs in 1995 and knows this will Josef Krainer den verdienstvollen und en­ enrich her knowledge of the Austrian People and Country. gagierten Präsidenten Karl Nöst mit dem "Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark" ausgezeichnet. Die Burgenländische Gemeinschaft gratu­ liert Karl Nöst dazu sehr herzlich! COPLAY - Weihnachtsfeier NORTHAMPTON - 90. Geburtstag

Aus Anlaß ihres 90. Geburtstages über• brachte unsere Mitarbeiterin Frau Tessi Teklits an Frau Mary Knopf in Nort­ Die Weihnachts- und Silvesterfeier der Volksliedwerkstatt beim Coplay Sängerbund hampton im Auftrag der Verwandten aus fand am 8. Dezember mit hausgemachtem Kletzenbrot, burgenländischem Wein, alten Kohfidisch einen schönen Geschenkkorb. Weihnachts- und Neujahrsliedern und Geschichten in hianzischer Mundart statt. Die Im Bild die Jubilarin mit ihrer Tochter und Gruppe besteht seit Sommer 1992 und hofft auf ein gesangvolles Neues Jahr. ihrem Schwiegersohn. März / April 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 7

CHICAGO -80. Geburtstag HAWAII -Rege Vereinstätigkeit

Sitzung des Vorstandes der Austrian Hawaii Association in An­ Unser Mitglied Mr. Frank Omischl - aus Markt Allhau stam­ wesenheit des österreichischen Botschafters Dr. Helmut Türk mend - feierte kürzlich im Kreise seiner Familie und Freunde, und seiner Gattin. seinen 80. Geburtstag. Auch mit der BG Sektion Chicago, die Die Austrian Hawaiian Association mit ihrem Präsidenten (Bür• er immer tatkräftig unterstützt, wurde gefeiert. germeister) Hermann Allerstorfer an der Spitze überraschte wieder einmal mit neuen Ideen und schönen Veranstaltungen. So gab es in den letzten Monaten ein Violinkonzert, einen Wie­ ner Schnitzel Abend, an dem auch Generalkonsul Dr. Christian Prosl und Honorarkonsul Hans Strasser teilnahmen. Dazu kommen die Fixpunkte ihres Veranstaltungskalenders, CHICAGO -Weihnachtsfeier wie Frühlingstanz, Feiern zum Nationalfeiertag, Weihnachtsfei­ er usw.

BURLINGTON -Dundas -lieber Besuch

Dieses Bild wurde bei der gut besuchten Weihnachtsfeier der BG Chicago aufgenommen. Es zeigt Frau Rose Radostits mit ihren Nichten und Neffen, die schon ganz ungeduldig auf den Weihnachtsmann warten. Familie Ella Steiner, die aus Kukmirn ausgewandert ist, hatte kürzlich Besuch von daheim. Hier in fröhlicher Runde beim Fei­ ern im österreichischen Club in Burlington.

BRASILIEN -Landsleute feiern BRONX -Lieber Besuch

Rose Malits, geborene Stubits (2. v. links), kam im Vorjahr nach Aus Anlaß des Besuches aus Österreich gab unser Mitglied 48 Jahren Amerikaaufenthalt das erstemal wieder in ihren Hei­ Frau Irma Schneider, die aus Poppendorf ausgewandert ist, ei­ matort Steinfurt, um Verwandte zu besuchen. Frau Malits war ne Party. Im Bild von rechts nach links, Frau Luiz, unser Mit­ sehr überrascht, wie verändert sie ihr Heimatdorf vorfand. Ihr glied Fra~ Schneider mit Gatten und Tochter sowie Frau Hai­ Bruder Frank Stubits und dessen Gattin Elisabeth (li. u. re. von den aus Osterreich. Fr. Malits) hingegen besuchen Steinfurt fast jedes Jahr. Rechts im Bild Frau Drobny. Seite 8 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT März / April 1995

ALTSCHLAINING: Im 74. Lebensjahr ver­ ihren 85. Geburtstag. MATTERSBURG: Der weithin bekannte starb Franz Zieserl GROSSMÜRBISCH: An der Stelle, wo Pädagoge Prof. Dr. Hans Paul feierte sei­ nen 85. Geburtstag. Zuerst Volks-, dann BERNSTEIN: Im Lebensjahr verstarb bisher das alte Feuerwehrhaus stand, soll 74. Hauptschullehrer wurde er Gymnasialpro­ Johann Auer. bis zum nächsten Jahr ein Gemeindezen­ trum errichtet werden. Die Kosten betra­ fessor am Gymnasium in Mattersburg und BILDEIN: Das Fest der Goldenen Hoch­ gen fast vier Millionen Schilling. schließlich Landesschulinspektor für zeit feierten Gisela und Martin Windisch. Volks- und Hauptschulen im Burgenland. GRIESELSTEIN: Das hohe Alter von 85 Dazwischen leitete er einige Jahre auch BURGAUBERG: Im Alter von 90 Jahren Jahren erreichte Emilie Hammer. die Kulturabteilung beim Amt der Burgen­ verstarb Frau Maria Kruiß. ländischen Landesregierung. Das hohe Alter von 96 Jahren konnte Jo­ GÜTTENBACH: Rosa Kulovits feierte Im stattlichen Alter von 55 Jahren promo­ hanna Ehrenhöfler feiern. ihren 80. Geburtstag. vierte er zum Doktor der Philosophie. Sei­ DEUTSCH BIELlNG: Seinen 85. Geburts­ HACKERBERG: Josef Stipsits konnte sei­ ne Arbeiten als Historiker zählen zu den tag feierte kürzlich Johann Roth. nen 86. Geburtstag feiern. grundlegenden Forschungsbeiträgen un­ Im Lebensjahr verstarb Frau Juliana seres Landes. 94. HANNERSDORF: Den 80. Geburtstag Heindl. feierte der pensionierte Müllermeister Jo­ MIEDLINGSDORF: Theresia Schitter fei­ DEUTSCHGERISDORF: Theresia Kap­ hann Perl. erte ihren 93. Geburtstag. pel konnte kürzlich ihren 90. Geburtstag HEILIGENBRUNN: Ulrike Trinkl und Ste­ MOGERSDORF: Das hohe Alter von 88 feiern fan Kedl haben geheiratet. Jahren erreichte Karoline Korpitsch. DEUTSCHKREUTZ: Engelbert GeseIl­ HENNDORF: Auguste Sommer erreichte MOSCHENDORF: Stefan Legath ver­ mann, Weinbauer von Weltruf, feierte sei­ das begnadete Alter von 91 Jahren. starb im 77. Lebensjahr. nen 60. Geburtstag. Maria Mittl feierte ihren 90. Geburtstag Reiten wird wieder modern. Dem Zug der HEUGRABEN: Im Alter von 72 Jahren und ihren 89. Geburtstag feierte kürzlich Zeit entsprechend wurde in Deutsch­ verstarb Anna Wukitsevits. Frau Maria Schrammel. kreutz ein Reit- und Fahrverein gegrün• det. HOLZSCHLAG: Anna Pscheiden starb im NEBERSDORF: Im 85. Lebensjahr ver­ 68. Lebensjahr. starb Agnes Windisch und im Alter von 59 DEUTSCH MINIHOF: Josef Deutsch ver­ Jahren starb Robert Banzsich. starb im Alter von 86 Jahren. ILLMITZ: Das berühmte Wahrzeichen der Seewinkelgemeinde IIlmitz, die Pusta­ NECKENMARKT: Frau Maria Wieder fei­ DEUTSCH SCHÜTZEN: Unerwartet ist im scheune, brannte in der Silvesternacht bis erte kürzlich ihr 90. Wiegenfest. Alter von 69 Jahren der langjährige Bür• auf den Grund nieder. Dieser denkmalge­ germeister von Deutsch Schützen-Eisen• schützte Schilfbau beherbergte eine be­ NEUBERG: Katharina Hagen wurde 87 ­ berg Felix Pinter verstorben. Der ver­ kannte Heurigenschenke. Dort wurde und Agela Radakovics 84 Jahre alt. dienstvolle Mann war Ehrenbürger seiner übrigens auch der Vertrag über den Natio­ NEUDAUBERG: Im Alter von 68 Jahren Gemeinde. nalpark Seewinkel-Neusiedler See unter­ verstarb Frau Margarethe Fassl. zeichnet. Es wird Brandstiftung vermutet. DREIHÜTTEN: Der frühere Landesfeuer­ NEUHAUS I.D.WART: Oberschulrat Jo­ wehrkommandent des Burgenlandes, JABING: Das Fest der Diamantenen hann Zumann verschied im 74. Lebens­ Oberschulrat Hans Neubauer feierte sei­ Hochzeit feierte Johann und Hedwig jahr. nen 70. Geburtstag. Er stammt aus Ober­ Höfler. schützen und war von 1982 bis 90 der NEUMARKT a.d.R.: Karl Wolf feierte sei­ Kommandant der burgenländischen Feu­ JOIS: Das Fest der Goldenen Hochzeit nen 87. - und Maria Fiedler ihren 84. Ge­ erwehren. feierten Ludmilla und Josef Auer. burtstag. DÜRNBACH: Ihren 82. Geburtstag feierte KIRCHFIDISCH: Ihren 83. Geburtstag fei­ NEUSTIFT b. GÜSSING: Den 65. Hoch­ Frau Mathilde Marlovits. erte Frau Rosa Schaffer. zeitstag feierten Johanna und Johann KÖNIGSDORF: 87 Jahre alt wurde kürz• Steiner. EISENSTADT: Der pensionierte Uhrma­ Theresia Gröller wurde 80 Jahre alt. chermeister und langjährige Vizebürger• lich Frau Irene Jaindl. meister der Freistadt Komm. Rat Alois KROBOTEK: Frau Emilie Pinetz konnte NEUSIEDL b. GÜSSING: Ihren 80. Ge­ Kröpfl feierte in erstaunlicher Rüstigkeit kürzlich ihren 90. Geburtstag feiern. burtstag feierte Frieda Walitsch. seinen 90. Geburtstag. Der frühere Gemeinderat Johann Bauer KUKMIRN: Das Fest der Goldenen Hoch­ NEUTAL: Das seltene Fest des 90. Ge­ ist im 86. Lebensjahr gestorben. zeit feierten Hermine und Franz Hoanzl. burtstages feierte Frau Maria Trummer. LANDSEE: Im 90. Lebensjahr verstarb NICKELSDORF: Frau Maria Netuschull ELTENDORF: Gustav Riemer konnte sei­ Johann Feldinger. verstarb im Alter von 92 Jahren. nen 85. Geburtstag feiern, ebenso Frau Wilma Plessl. LEBENBRUNN: Ihren 90. Geburtstag fei­ OBERDORF: Der Gemeinderat hat be­ erte Johanna Schlögl schlossen, ein neues Volksschulgebäude FORCHTENSTEIN: Michael Neusteurer zu errichten. verstarb im 65. Lebensjahr. LEITHAPRODERSDORF: Franz Nikles starb im 86. Lebensjahr. Anna Halper konnte ihren 85. Geburtstag FRANKENAU: Johanna Dorner verschied Josef Seidl feierte seinen 80. Geburtstag. feiern. im 85. Lebensjahr und Agnes Gregorich OBERPULLENDORF: Der bekannte Uhr­ im 91. L1MBACH: Hermine Kropf wurde 81 und Karl Kropf 83 Jahre alt. machermeister Stefan Jindra feierte sei­ nen 80. Geburtstag. GAAS: 80 Jahre alt wurde Frau Christine L1TZELSDORF: Gottfried Strobl wurde 70 Türk. Josefine Horvath wurde 86 Jahre Jahre alt. OGGAU: Den 80. Geburtstag feierten An­ alt. na Kucher, Johann Reinprecht und Karl LOIPERSDORF: Andreas und Elisabeth Resch. GATTENDORF: Emmerich Lörincz wurde Amring feierten ihre Goldene Hochzeit. 80 Jahre alt. OLLERSDORF: Frau Juliana Strobl feier­ LUISING: Anna Pail erreichte ihren 85. te ihren 90. Geburtstag. GOBERLlNG: Frau Theresia Bayer feier­ Geburtstag. te ihren 84. Geburtstag. OSLlP: Maria Robitza beging ihr 88. Ge­ MARIASDORF: Die wunderschöne goti­ burtstagsfest. GRAFENSCHACHEN: Frau Maria Tunkl sche Kirche in Mariasdorf wurde stilge­ wurde 83 Jahre alt und Gisela Loidl feierte recht renoviert. PAMA: Agnes Szegner wurde 90 Jahre alt. März / April 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 9

PAMHAGEN: Frau Maria Hesch feierte Maria Katits aus dem Ortsteil Steinbach ihren 80. Geburtstag. starb kurz vor ihrem 100. Geburtstag. Sie ZAHLlNG: Gustav Gilly feierte seinen 84. war die älteste Bürgerin der Gemeinde. Geburtstag. PARNDORF: Ihren 90. Geburtstag feierte Ihr bereits 76jähriger Sohn Franz Murla­ ZUBERBACH: Ihren 84. Geburtstag feier­ Julianna Hetzer. sits war jahrzehntelang Chauffeur bei den te Irma Orovics. Autobus-Unternehmen Sagmeister und PINKAFELD: Das betagte Alter von 85 Holzmann. ZURNDORF: Sabine Rosner und Erich Jahren erreichte Albert pöll. Schmidt feierten Hochzeit. STEINBERG: Elisabeth Bertha feierte PÖTTSCHING: Im Alter von 68 Jahren ihren 90. Geburtstag. verstarb Friedrich Pauer. STEINFURT: Rosina Nemeth wurde 80 RAIDING: Rosa Bauer wurde kürzlich 89 Jahre alt. Frau Anna Svetits, Steinfurt 10, Sterbefälle in Amerika: Jahre alt. starb Ende 1994 im Alter von 96 Jahren. PUNITZ: Seinen 90. Geburtstag feierte Die Verstorbene lebte und arbeitete mit ih­ CI ifton/N.Y. - im hohen Alter von 93 Ja­ Nikolaus Jani. rer Familie lange Zeit in Amerika (Coplay) hen verstarb Frau Johanna Radits, die und noch 1 Monat vor ihrem Tod war aus Punitz ausgewandert ist. PURBACH: Für ihre vorbildliche Ortsbild­ Tochter Mitzi mit ihrem Gatten aus Ameri­ gestaltung erhielt die Gemeinde den bur­ ka bei ihrer Mutter zu Besuch. Frau Seve­ ll Hellertown, Pa. - im Alter von 72 Jah­ genländischen 'Dorferneuerungspreis • tits wurde unter großer Anteilnahme der Besonders gut gelungen ist die Sanierung Ortsbevölkerung zu Grabe getragen. ren verstarb Hermann Hanzl, der in St. ll des alten IlDoktorhauses , das jetzt das Michael im Burgenland geboren wurde. Gemeindezentrum beherbergt. STEINGRABEN: Im 69. Lebensjahr starb Franz Sauerzopf. RAIDING: Rosa Bauer wurde kürzlich 89 Northampton, Pa. - die aus Eberau Jahre alt. STREBERSDORF: Vor kurzem starb Elis­ ausgewanderte Rose Rossner verstarb abeth Lang im 86. Lebensjahr. im Alter von 81 Jahren. RAX: Frau Rosa Zack feierte ihren 82. Geburtstag. STREM: Frau Maria Buch konnte kürzlich in erstaunlicher Rüstigkeit ihren 80. Ge­ Salisbury, Pa. - im betagten Alter von REHGRABEN: Im Alter von 74 Jahren burtstag feiern. 92 Jahren verstarb Aurelia Seifert. verstarb Angela Dragosits. Die beiden Altbürgermeister Josef Schatz REINERSDORF: Maria Stoisits wurde und Stefan Behm wurden bei einer Fest­ Fauntain Hili - im Alter von 84 Jahren kürzlich 85 Jahre alt. sitzung des Gemeinderates zu Ehrenbür• verstarb Leopoldine Groegler, die bereits Stefanie und Eduard Sommer feierten ih­ gern der Gemeinde Strem ernannt. Josef in den USA geboren, ihre Kindheit im Bur- . Schatz war von 1962 - 1971 Bürgermei• re Diamantene Hochzeit. genland verbrachte und dann wieder ster und von. 1949 - 1968 Landtagsabge­ RITZING: Johann Stocker wurde 98 Jahre ordneter. In beiden Funktionen folgte ihm nach Amerika auswanderte. alt. der Moschendorfer Stefan Behm nach. Allentown - im Alter von erst 70 Jahren ROHRBRUNN: Emma Ernst erreichte das SUMETENDORF: Anfang Februar ver­ verstarb Frau Pauline L. Feiegy, die aus hohe Alter von 85 Jahren. starb Johann Neubauer im Alter von 82 Jahren. Kukmirn ausgewandert ist. ROTENTURM: Franziska und Josef Ja­ nisch feierten ihren 60. Hochzeitstag. TOBAJ: Eduard Recker ist im 79. Lebens­ Fullerton - wenige Tage, nachdem Frau RUDERSDORF: Ernestina Neuherz wur­ jahr verstorben. Felegy gestorben ist, starb auch ihre Mut­ de kürzlich 82 Jahre alt. UNTERKOHLSTÄTTEN: Der langjährige ter, Frau Rose Ernst im hohen Alter von 89 Jahren. ST. ANDRÄ: Das Fest der Diamantenen und populäre Bürgermeister Johann Pin­ Hochzeit feierten Agnes und Ernst Ne­ czker feierte seinen 60. Geburtstag. meth. UNTERPULLENDORF: Der frühere Bür• ST. MICHAEL: Im Alter von 77 Jahren germeister von Unterpullendorf, Rupert verstarb Johann Jani. Schatovich starb im Alter von 75 Jahren. SIGLESS: Josef Frankolin konnte kürzlich WALBERSDORF: Johann Schandl starb seinen 88. Geburtstag feiern. mit 58 Jahren und Andreas Prost mit 71. LOWEST SULZ: Ihren 80. Geburtstag feierte Frau WALLENDORF: Anton Kloiber feierte sei­ AIR FARES Valerie Schuster. nen 85. Geburtstag. Quality and friendly Service SCHACHENDORF: Anna Kozarits ver­ WALLERN: Leopold Waldhauser verstarb starb im 101. Lebensjahr. Frau Anna Hot­ im 56. Lebensjahr. Special flights to Austria - ­ - Hungary and all of Europe. wagner wurde kürzlich 80 Jahre alt. Im Alter von 74 Jahren starb Maria Brandtner. International Airlines. STEGERSBACH: Im 80. Lebensjahr ver­ Group and Charter Tours within USA­ starb nach langem schweren Leiden WELTEN: Theresia Zotter wurde 87 Jahre Hawaii and Europe. Franz Novoszel. Er war von Beruf Tele­ alt. The Caribbean and other parts of the grapher wie viele seine Stegersbacher WIESEN: Ihren 80. Geburtstag feierten world. Special Circular Tours of AUSTRfA Freunde. Julianna Biricz und Katharina Schöntag. »Red·White-Red«. Es war ihr Wunsch gewesen, in heimatli­ Complete Travel Arrangementsfor ÄfA ­ cher Erde begraben zu werden. Johanna WOLFAU: Aloisia Hiertz ist im 68. Le­ SHIP - CRUISES - TOURS - HOTELS Walitsch, geborene Lehner, war im Alter bensjahr verstorben. - BUS TOURS - CAR RENTAL etc. von 26 Jahren im Jahre 1961 in die WOPPENDORF: Ihren 80. Geburtstag fei­ Wagner Schweiz ausgewandert und hat dort bald erte Frau Rosina Horvath. darauf den aus Güssing eingewanderten CONTINENTAL TRAVEL Landsmann Eduard geheiratet. Johanna WULKAPRODERSDORF: Stefan Dobro­ AGENCY INC. arbeitete in verschiedenen Fabriken in der vits feierte seinen 90. Geburtstag. Er war von 1945-49 als Vertreter der Kroaten des 1642 - 2nd Ave/Cor. 85th Street Schweiz, zuletzt in einer Schokoladenfa­ New York, NY 10028 brik. Am 4. Jänner 1995 ist sie in Zürich Wulkatales Abgeordneter im Burgenländi• Tel.: 212-737·6705 gestorben und wurde dann in ihre Heimat­ schen Landtag und später Vizebürgermei• gemeinde Stegersbach überführt. ster seiner Heimatgemeinde. Seite 10 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT März / April 1995 SEINERZEIT 15 Wörter Die Burgenländische Gemeinschaft schrieb burgenländisch Bienant: Holzboden im Hause vor 30 Jahren duri daritzn: ein Loch bohren Mr. Kolly Knor wird als neuer Gebietsreferent der BG in Chicago unseren Landsleuten vorgestellt. Gloubnradl: Ringrolle, Aufzugrad Österreich trauert um sein Staatsoberhaupt Dr. Adolf Schärf. "Gott träst": (Gout trest); wenn man von vor 20 Jahren einem Verstorbenen spricht, nennt man vor oder nach sei­ Über 500 Gäste waren zum Austrian Wein-Fest nach Passaic in New Jersey gekom­ nem Namen "Gout trest", das men. heißt, Gott möge den Verstorbe­ In Eisenstadt wurde von Bischof Dr. Laszlo das "Haus St. MartinI" die Altenpension der nen trösten. Caritas der Diözese Eisenstadt, feierlich eingeweiht. greipln: sich geräuschvoll regen, (nasal vor 10 Jahren aussprechen); es greipelt sich = es reibt sich einander; zum Bei­ In Melbourne wurde ein neues Kulturzentrum innerhalb des Austrian Clubs eröffnet. spiel, wenn im Wald die Bäume Präsident Julius Gmoser feierte seinen 65. Geburtstag. nahe aneinander stehen, dann greipelt es, wenn der Wind weht.

Huinix: auch Huinissen - Hornisse

KURZ GESAGT opeinln: abnabeln, abstillen; das Kalb von der Mutterkuh wegbringen, .. Seit 1945 wurden im Burgenland 225 Millionen kleine Baumpflanzen im Wald aus­ damit es nicht mehr säugen gepflanzt, um diesen aufzuforsten. kann. Der besonders heiße Sommer 1994 brachte auch Rekorde im Verkauf von Mineral­ wasser. Österreichs Marktführer ist "Römerquelle" aus Edelsthai im nördlichen Bur- Pouka: Pouka-Hahn, Truthahn .. genland. 192 Millionen Flaschen wurden im letzten Jahr verkauft. Auch das war ein Rekord. Praxn: großes Messer, mit dem die Aste vom Baum geschlagen Dr. Ladislaus Batthyany-Strattmann könnte der erste Burgenländer sein, der selig­ werden. gesprochen wird. Mitte November hatte Radio Vatikan den Arzt an vorderster Stelle einer Kandidatenliste für Seligsprechun.gen genannt. Mit dem feierlichen Akt rechnet Reitl: vor allem in Verbindung mit .. man beim nächsten Papstbesuch in Osterreich, voraussichtlich 1996. Batthyany­ "Gfluireitl"; ein Stock mit einem Strattmann war erfolgreicher Augenarzt mit Praxis in Kittsee und hatte vor allem ar­ Schaber an der Spitze, der meist me Menschen ins Herz geschlossen. Die sterblichen Überreste des 1931 verstorbe­ am Pflug befestigt war und dazu nen "Arztes der ArmenIl befinden sich seit einigen Jahren in der Pfarrkirche in Güs• verwendet wurde den Lehm sing. (Kot) vom Pflug abzuschaben.

Die Burgenländische Landsmannschaft in Graz zählt derzeit 558 Mitglieder. Ihr Prä- Schaluun: = Schaloussien, auch "Scha­ .. sident, der überaus populäre Willy Portschy ist im letzten Herbst verstorben. Sein lusinen" = Fensterläden für die Nachfolger ist der Arzt Dr. Arnold Gerger (aus Heiligenkreuz i.L.) Außenfenster. Sie sind in zwei Flügel angebracht, die aufge­ Das Emirica-lnstitut in Bonn (Deutschland) hat die Zukunftschancen von 410 Regio­ macht werden können. Jeder nen in sämtlichen Staaten Europas untersucht. Das Burgenland wurde dabei auf Flügel hat dazu noch übereinan• den 10. Platz gereiht. der angeordnete Bretter, die mit Sinn dieser Studie war es, diese große Anzahl von Regionen nach ihren Chancen, einem Zug auf und zuklappbar .. die sie in der wirtschaftlichen Entwicklung in der Zukunft haben, zu reihen. Dies ist sind. Im Winter werden" die vor allem für die Ansiedlung von Investoren wichtig. F,9r das Burgenland sprach der Schaluun abgenommen und günstige Standort im Produktionsdreieck Preßburg - Odenburg und Wien sowie die dafür eine zweite Garnitur Glas­ hohe Lebens- und Umweltqualität. Auf Grund dieser europaweiten wirtschaftlichen fenster (Winterfenster) einge­ Untersuchung ist mit einer starken wirtschaftlichen Entwicklung im Burgenland zu hängt. Die Luft zwischen den rechnen. beiden Fensterflächen schützt dann das Haus vor der eindrin­ genden Kälte. Wußten Sie, m;-1I~-#ät8 toloo =talab, den Berg abwärts, bergab daß ... top nochi: langsamer, schüchterner 6pruc~ nachhinkender traumverlorener ..... im Burgenland jährlich tausend Woh­ 9lrter Mensch, ein "Hans guck in die nungen oder Eigenheime errichtet wer­ Luft"; einer, der immer nachtappt den? "Wia da Deka, so di Ruim, (=nachtastet), also ein unselb­ .. bereits zum zehnten Male Wein aus wia da Voda, so di Buim" ständiger,schwerfälliger Mensch. Mörbisch beim Wiener Opernball ge­ Es hängt halt von der Qualität des Ackers schenkt wurde? ab, wie die Rüben gedeihen. Es hängt auch Troad: Korn, Roggen ..... es derzeit 39.000 Schülerinnen und von der Qualität des Vaters ab, wie die Bu­ Schüler im Burgenland gibt? ben geraten. zetteln: verstreuen, ausstreuen; durch Schütteln ausstreuen und verlie­ ..... zwei Prozent der österreichischen Das sagt man meist bei guten Söhnen. Bei ren; "sich verzetteln" = alles an­ Milch im Burgenland produziert wer­ schlecht geratenen Söhnen sagt man eher: "Der Apfel follt nit weit vom Bam". fangen und nichts weiterbringen. den? März/ 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 11

re in Österreich verbrachte und nun schon 55 Jahre in Amerika bin, also mehr als Auswandererschicksal dreimal so lange, fühle ich mich noch im­ Mariasdorf mer von meiner "alten Heimat" geprägt, weil ja die Jugendjahre besonders tief ge­ Eigentlich bin ich eine "Doppelauswande­ kes Oberwart. Als die sowjetische Armee rin". Das erste Mal wanderte meine Mutter immer näher rückte, flüchteten meine hen und zählen. Ich bewundere den Fort­ schritt und den Wohlstand in Österreich. mit meinem Bruder und mir - ich war nicht Mutter und ich (eine meiner Freundinnen einmal 2 Jahre alt - im Jahre 1923 nach war auch mit dabei) zuerst zu Bekannten Anna Margarete Larsen, geborene Hutter, den USA aus. nach Tirol und später nach Salzburg in New Orleans Mein Vater war schon ein halbes Jahr den Pinzgau. Meine beiden Brüder waren früher nach St. Louis, Mo. gekommen ­ inzwischen längst zum deutschen Militär quasi als Quartiermacher. Zum Glück für eingezogen worden. meine Eltern waren um die Jahrhundert­ In Mittersill/Salzburg lernte ich nach Ein­ wende die 4 älteren Geschwister meiner marsch der US-Army meinen späteren Mutter in die Staaten ausgewandert, so­ Mann, Sgt. Larry L. Larsen, kennen. daß mein Vater und auch meine Mutter ei­ Anfang 1947 betrat ich wieder amerikani­ nen wesentlich leichteren Start hatten als schen Boden und heiratete bald darauf in andere Einwanderer aus dem Burgen­ Chicago, 111. Mein Mann ist ein sogenann­ land, die um diese Zeit aus dem Burgen­ ter Südstaatler, daher übersiedelten wir land kamen. nach New Orleans, wo wir unsere weitere Ich selber habe wenig Erinnerungen an Existenz aufbauten. Mein Mann war im die ersten Jahre in St. Louis. Schon 1927 Handel tätig und ich war bis zu meiner zogen meine Eltern nach Chicago, wo ich Pensionierung Assistentin bei Augen­ und mein älterer Bruder zur Schule gehen fachärzten, die in New Orleans eine Klinik mußten ("St. MichaelIs Parish"). An diese betreiben. Zeit erinnere ich mich natürlich mehr. Wie man sich vorstellen kann, war es für Anfang der 30er Jahre kehrte meine Mut­ eine Europäerin nicht leicht, das Klima der Margie Larsen bei einem ihrer Besuche ter mit mir und meinen beiden Brüdern - in Mississippi-Mündung ohne Schwierigkei­ in der "alten Heimat". der Zwischenzeit war ein zweiter Sohn ten zu ertragen. Es hat Jahre gedauert, dazugekommen - zurück nach Marias­ bis ich mich an die Hitze, an die hohe Luft­ dorf. Obwohl ich nur Englisch sprach, war feuchtigkeit und die Hurrikans gewöhnen mir das Deutsch meiner Eltern vertraut, konnte. Noch jetzt machen mir diese ent­ weil sie es immer dann als "Geheimspra­ setzlichen Unwetter zu schaffen. che" verwendeten, wenn wir Kinder etwas Schwierigkeiten, die Neueinwanderer be­ nicht verstehen sollten. Sonst aber wurde züglich der Sprache haben, fielen bei mir in der Familie immer nur Englisch gespro­ weg. Ich bin noch heute meiner Mutter chen. dankbar, daß sie auch in Österreich mit Meine Brüder und ich setzten - wohl mit uns Englisch sprach. etwas Anfangsschwierigkeiten - unseren Wie meine Mutter, die besonders stark Schulbesuch in der r.k. Volksschule Ma­ unter Heimweh litt, hatte auch ich - zumin­ riasdorf fort. dest anfangs - arge Probleme. Aber die Im Jahre 1938 sollte ich wieder zu mei­ wachsende Familie - ich habe vier Söhne nem Vater nach Chicago zurück, aber - und das Etablieren in die amerikanische durch die politischen Verhältnisse in die­ Gesellschaft ließen mich diese schließlich sem Jahr verzögerte sich die Rückkehr überwinden. und wurde später überhaupt unmöglich. Anders als im Norden der USA (Chicago, Den Krieg verbrachte ich als Angestellte St. Louis, New York) habe ich in New Or­ an verschiedenen Postämtern des Bezir- leans keine Österreicher, wohl aber ein­ zelne deutsche Freunde, kennengelernt. Sie waren und sind mir eine Hilfe im "The American Way of Life". Daß auch wir in den USA schwer zu arbeiten hatten und haben, wenn wir einen gewissen Wohl­ stand erreichen wollen, ist ja selbstver­ Auf manche Dinge kann man einfach ständlich. nicht verzichten. Je älter ich werde, umso enger wird auch Strom wäscht, bügelt, kocht, der braucht Strom, aber oft der Kontakt zu den vielen Verwandten in wärmt. Strom sorgt dafür, daß wird Strom unnötig verbraucht. St. Louis, Chicago und in Südalabama (in sich die ganze Familie wohl- Wie Sie Energie einsparen kön- meiner Nähe). Ich bin froh, daß ich so vie­ fühlt. Elektrische Energie ist nen und was alternative Ener- le habe. Sie sind schon in zweiter und drit­ täglich im Einsatz und wird gieformen bringen, erfahren ter Generation Amerikaner. Ihre Eltern auch morgen von größter Be- Sie, wenn Sie sich mit uns in und Großeltern sind trotz ihrer Liebe zur deutung sein. Die BEWAG ar- Verbindung setzen. Schreiben "Old Country" eigentlich sehr rasch zu beitetdaher schon heute für Ihre Sie an: BEWAG, Burgenländi- Amerikanern geworden. Und letztlich ha­ lebenswerte Zukunft. Wir för- sehe Elektrizitätswirtschafts- be ich jetzt wie alle anderen Auswanderer dem deshalb Wärmepumpen, AG, Kasernenstraße 9, 7000 den Vorteil, daß durch die modernen Ver­ Solaranlagen und stromspa- Eisenstadt. Wir beraten und kehrsmittel ein Besuch in der alten Heimat rende Haus- informieren immer bequemer wird. So kann ich doch haltsgeräte. Je- BEWAG Sie gerne. öfter nach Österreich kommen. Auch mei­ » Larry Larsen und Margarete Larsen, ne Brüder und ihre Familien haben mich schon oft besucht. geb. Hutter Obwohl ich in meinem Leben nur 18 Jah- Seite 12 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT März 1April 1995 UurdenlltndfsclJc qemeflt8dJaft S~kt:i<:>r1 Fii:rst:~r1f~ld

Als Bürgermeister der Stadt Fürstenfeld bereitet es mir große Genugtuung zu erfahren, daß die "Bur­ genländische GemeinschaW - Sektion Fürstenfeld Akzente setzt, um die Gemeinschaft neu zu bele­ ben. Die Eröffnung der Kunstgalerie im Hause Brand im Dezember 1994 war das erste sichtbare Zei­ ten dieser neuen Ideen. Fürstenfeld ist in seinen mannigfachen Verbindungen zum Burgenland, sei es als Einkaufsstadt, als Schulstadt, als Kulturstadt, als Arbeitsplatzstadt ganz intensiv mit dem Burgenland verwoben, so daß es dankenswerter Weise vor 25 Jahren unter dem unvergessenen verstorbenen 1. Obmann Ferdi­ nand Kurta zur Gründung der "Burgenländischen GemeinschaW - Sektion Fürstenfeld kam. Die ge­ genseitige Achtung der Menschen da und dort, die offene und freundliche Wesensart, die Heimatliebe, Toleranz und der Fleiß der Burgenländer haben sie hierorts zu einer Spezies Mensch gemacht, denen wir mit besonderer Freundschaft begegnen. Daß das Jahr 1995 nun von der "Burgenländischen Gemeinschaft" als "Fürstenfelder-Jahr" auserko­ ren wurde, ehrt uns ganz besonders. Seien Sie als unsere Gäste, Bürger und Freunde herzlich willkommen. Dr. Günter Höllerl Bürgermeister der Stadt Fürstenfeld

JE i illl li a J U illl g Steirisch -burgenlöndischer Heimatabend Motto: "Frühling bei uns ... "

am Samstag l 22. April 1995 in der Stadthalle in Fürstenfeld Beginn: 19.00 Uhr Eintritt: S30.- Um Ihren Besuch bittet die BG Sektion Fürstenfeld

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Stefan Behm Maria Nemeth - 65 Jahre - 85. Geburtstag Eine besondere Persönlichkeit unter den Politikern des Landes Burgenland und speziell des südlichen Burgenlandes ist Stefan Behm, der vor Weihnachten sei­ nen 65. Geburtstag gefeiert hat. Seine Eltern waren in den 20er Jahren in die Vereinigten Staaten ausgewandert, wo sein Vater als Kellner, seine Mutter als Hausgehilfin gearbeitet haben. Dort kam der junge Stefan in Northampton zur Welt. Noch nicht zwei Jahre alt, kehrte die Fa­ milie nach Moschendorf zurück. Die Zei­ ten waren aber so schwierig, daß die EI­ tern wieder gezwungen waren, 1935 in die USA zurückzukehren. Der junge Ste­ fan blieb bei seinen Großeltern zurück, ar­ beitete dort in der Landwirtschaft und Groß war die Schar der Gratulanten als Frau Maria Nemeth, Steinfurt 25, am 12. übernahm 1950 als selbständiger Bauer Februar 1995 ihren 85. Geburtstag feier­ diesen landwirtschaftlichen Betrieb. te. Allein die nächsten Familienangehöri• Ende September 1994 schlossen Claudia Sehr früh hat er sich der lokalen Politik, gen - 2 Töchter, 9 Enkel und 16 Urenkel ­ Eberhardt aus Steinfurt und Otwin Piplits vor allem der Agrarpolitik und der Förde• ergeben schon eine stattliche Gratulan­ aus Stegersbach den Bund der Ehe und rung des südlichen Burgenlandes ver­ tenschar. Alle freuen sich mit der rüstigen möchten mit diesem Bild ihre Verwandten schrieben. 1967 wurde er Bürgermeister Jubilarin und grüßen die vielen Verwand­ und Freunde in Amerika grüßen. von Moschendorf und nach der Gemein­ ten in den U.S.A. dezusammenlegung 1971 auch der Bür• germeister der Großgemeinde Strem bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1992. Theresia Luif Neue Bücher Von 1977 bis 1991 war er auch Abgeord­ neter zum Burgenländischen Landtag, wo Rudolf Kroyer: "Wie war es denn damals?" er im besonderen die Interessen des Be­ zirkes Güssing vertreten hat. Ein alter Burgenländer erinnert sich an Einer seiner größten Erfolge war die Ver­ frühere Zeiten. Rudolf Kroyer ist den Le­ wirklichung des Weinbaumuseums in Mo­ sern unserer Zeitung durch viele Ge­ schichten bekannt, die er aus früherer Zeit schendorf und der südburgenländischen geschrieben hat. Das Buch ist sehr leicht Weinstraße am Hang der Pinka zwischen lesbar und biografisch abgefaßt. Moschendorf und Winten. Preis ÖS 180,- In diesem von ihm geschaffenen Wein­ baumuseum findet seit zwei Jahren auch Günter Unger: "Burgenland" das Picnic der Burgenländischen Ge­ Zeitreise in einem ungewöhnlichen Land. meinschaft, das große Auslandsburgen­ Ein herrliches Buch mit vielen Abbildun­ ländertreffen, statt. gen und vor allem mit vielen Schnapp­ schüssen aus früheren Jahren aus dem lI alten ll Burgenland, 220 Seiten. Wie schon zum 80. Geburtstag kamen Preis ÖS 680.- auch zum 85. Tochter Ella und Schwie­ Franz Müller gersohn Franz Orovits aus Toronto auf Franz Renisch: "Schnatteratei" - 80 Jahre Heimatbesuch nach Burg. Nichts hätte Ein vorzügliches, originelles und sehr Der langjährige Abgeordnete zum Natio­ sie davon aufhalten können, diesen Tag stattliches Buch über das Burgenland mit nalrat Franz Müller aus Güssing wurde 80 mit ihrer lieben Mutter gemeinsam zu ver­ vielen Zeichnungen und Fotos und der Jahre alt. bringen. Sie können dem Herrgott dan­ Beschreibung einzelner Dörfer und bur­ ken, daß sie die Mutter noch bei voller Er entstammt einer politisch aktiven Fami­ genländischer Persönlichkeiten, 376 Sei­ geistiger und körperlicher Frische einge­ ten, Preis ÖS 1.800,- lie. Sein Vater gehörte bereits dem 1. Bur­ troffen haben. Sie konnten einige Wo­ genländischen Landtag nach 1921 an und chen in der alten Heimat weilen und auch "Das burgenländische eröffnete nach seinem Ausscheiden aus die Geschwister und Verwandten von Ella Hochzeitskochbuch" der Politik den lIGüssinger StadtkeIlerlI. und Frank freuten sich über den BesuchlI. Sein Sohn wuchs in Güssing auf, absol­ liDer Abschied,lI so erzählte mir Ella, wird Ein Sammelband berühmter und bekann­ immer schwerer, lIje älter die Mutter wirdlI. ter Hochzeitsgerichte aus dem Burgen­ vierte die Friseurlehre und mußte dann in den Krieg. Zurückgekehrt eröffnete er in Immer wieder fährt sie nach Toronto land, welche von Frauen aus allen Teilen zurück mit der Angst im Herzen, es könn• des Burgenlandes zusammengetragen Güssing ein Friseurgeschäft, das er bis zu seiner Pensionierung 1975 führte. te das letzte Wiedersehen gewesen sein. und zu einem Buch verarbeitet wurden. Es bleibt ihr aber immer der Trost, daß Schon in der Ersten Republik politisch der nächste Heimatbesuch schon wieder Hans Kiteibl: "Puabäigga Gschichten" tätig, bekleidete er von 1958-64 das Amt geplant ist. Mundartgeschichten aus dem Burgen­ des Vizebürgermeisters in GÜssing. Ein Dankeschön auch der Burgenländi• land, vor allem aus Purbach, nur ÖS 50,-. Anschließend wurde er Mitglied des Bun­ schen Gemeinschaft für den herzlichen Dasselbe ist auch auf Tonband aufge­ desrates und war von 1964-1975 Abge­ Empfang bei Dr. Walter Dujmovits! nommen (auch nur ÖS 50.-). ordneter zum Nationalrat. Stefan Deutsch Seite 14 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT März / April 1995

So war es damals ... ~== Ich habe in der Nummer 331 in unserer neue Bauernhaus errichtet. Anfangs der Zeitung im letzten Jahr geschrieben, daß zwanziger Jahre gab es eine bedeutende Segeln es in unserer Heimat 3 Bauernhauspha­ Rückwanderung.Viele Auswanderer, die Weltmeistertitel für Burgenland sen gegeben hat: Vor 150 Jahren, als sich vor dem Krieg in Amerika waren, mußten Während bei uns im Burgenland Mitte die Bauern von der Grundherrschaft ihren Aufenthalt nach Kriegsbeginn nur ei­ Jänner Minusgrade herrschten, segelte gelöst haben, begann die erste. Es waren nige Jahre verlängern. In dieser Zeit der 29-jährige Hans Spitzauer aus Neu­ kleine Häuser, die die Bauern errichtet ha­ konnten sie mehr verdienen. Ziemlich siedl am See unter der glühenden Sonne ben. Zuerst waren es IIgesatztell Lehm­ gleichzeitig kamen sie nach Kriegsende Australiens zum Weltmeistertitel in der wände, darüber gab man einen Dachstuhl nach Hause und brachten ihr Erspartes Finn-Klasse. mit Strohdach. Der zentrale Raum war die mit. Damit begann das burgenländische Sport­ Küche mit einer offenen Feuerstelle und jahr mit einem Paukenschlag und es war einem offenen Rauchabzug. Die zweite Welle der Rückwanderung gab innerhalb von zwei Monaten der zweite Diese Phase endete nach dem Ersten es in der Zeit der Weltwirtschaftskrise, Weltmeistertitel für unser Bundesland. Be­ kanntlich siegte das Geschwisterpaar Fuhrmann aus Wallern bei der Jiu-Jitsu Weltmeisterschaft am Jahresende. Wir berichteten darüber in unserer letzten Ausgabe. Hans Spitzauer - angehender Jurist - be­ faßt sich bereits seit seiner Kindheit mit dem Segelsport und war schon 1986 Juni­ oren-Europameister und drei Jahre später Europameister. 'Vom Sieg bei einer Welt­ meisterschaft träume ich, seit ich segle,'1 lachte der frischgebackene Champion. Dieser Traum ging nun vor der Küste von Melbourne in Erfüllung. Unter den 70 welt­ besten Seglern war IISpitzi ll derjenige, der die konstantesten Leistungen erbrachte. Als einziger der Topstars konnte er mit den Rängen 7, 2, 2, 2, 8 und 4 keine einzi­ ge der Wettfahrten für sich entscheiden und lag vor der entscheidenden siebenten Fahrt mit 0,75 Punkten vor dem Titelver­ teidiger aus Schweden in Führung. Diese letzte Etappe mußte dann aber abgesagt werden, sodaß das Resultat nach sechs Wertungen zählte und Spitzauer als Welt­ meister feststand. zwischen 1929 und 1933. Damals gab es Die nächsten Ziele stehen auch schon Weltkrieg. Die 2. Bauernhausphase war fest: Siege bei weiteren Wettkämpfen und durch gemauerte Wände, das Ziegeldach viele Burgenländer, die arbeitslos waren die Olympischen Spiele 1996 in Atlanta. und den Sparherd gekennzeichnet. Der oder denen die Arbeitslosigkeit drohte. Fortschritt lag darin, daß die Leute sich Sie fürchteten, ihr Erspartes würde dabei Basketball bereits draufgehen und sie kamen rechtzeitig gemauerte Häuser mit Ziegeldach nach Hause. Da der Dollar damals 7 Oberwart ös,terreichischer Cupsieger Schilling ausmachte, konnte man mit ei­ Eine große Uberraschung gab es in der leisten konnten. nem Dollar bereits sehr viel ausrichten. Oberwarter Inform-Halle, wo an zwei Ta­ Über den Sparherd werde ich das näch• gen das Finalturnier um den österreichi• Man weiß heute genau, wann diese 2. stemal schreiben. Heute beschreibe ich schen Basketball-Cup der Männer ausge­ Bauernhausphase in den einzelnen Fäl• tragen wurde. die Wohnküche und die Stuben sowie die len begonnen hatte, denn die Jahreszahl Oberwart besiegte im Endspiel den regie­ Wirtschaftsgebäude der damaligen Zeit. stand auf dem Dachgiebel oder, wie es renden Meister Möllersdorf knapp aber Die Küche war also eine Wohn- und Ar­ fast immer der Fall war, mit gelben Mes­ verdient mit 71 : 69 und wurde österreichi• beitsküche zugleich. Während wir heute singbuchstaben auf dem Sparherd, mei­ scher Cupsieger. Zweifellos eine Sensati­ in der Küche nur kochen und uns viel­ stens zusammen mit den Anfangsbuch­ on. leicht auch aufhalten, hat man damals in staben des Besitzers. Wenn also der Bau­ In der mit über 1500 Zuschauern restlos der Küche noch schwere und schmutzige er Josef Halper hieß, und der Sparherd ausverkauften Halle verlief das Finalspiel Arbeiten verrichtet. Die Wäsche wurde 1922 gesetzt wurde, stand auf diesem ge­ zunächst ausgeglichen. Oberwart bot gewaschen, das geschlachtete Schwein schrieben: IIJ 1922 HII . Diese Buchstaben Tempobasketball, eher gemächlich agier­ wurde in der Küche aufbereitet, im Winter waren oberhalb des Kupferkessels ange­ te Möllersdorf. Und als die Niederösterrei• hat man Körbe geflochten und Federn ge­ bracht, in dem heißes Wasser aufbereitet cher zur Halbzeit mit 41 : 34 in Führung la­ schlissen. Oft kamen auch Tiere in die wurde und oberhalb der beiden IIRöhren ll gen, gab wohl niemand den Einheimi­ Küche hinein, Hunde und Katzen, oft (IIReen ll), in denen man gebacken und die schen eine Chance. Bis zu neun Punkte auch Hühner. Die Küche war auch relativ Speisen warm gehalten hat. In der 2. Bau­ betrug der Rückstand der IIGunnersll aus groß. ernhaussphase also hat man mit Ziegeln Oberwart und erst bei 57 : 57 gelang erst­ Die hintere Stube war nur zum Schlafen gebaut, die man entweder selbst geschla­ hergerichtet, die vordere Stube, die IIbes­ mals der Ausgleich. Doch mit Fortdauer ll gen oder von den zahlreichen Ziegelöfen des Spieles übernahmen die Südburgen• sere , wurde kaum benützt und diente nur gekauft hat. länder eindeutig das Kommando und das zum Aufbewahren wichtiger Utensilien, aber auch von Lebensmitteln, weil dort die Unterkellert waren die Häuser nur selten, fanatische Publikum trug die Heimmann­ sie hatten oft nicht einmal ein Fundament. schaft zum Sieg. Der Erfolg der Burgen­ Schaluun (Fensterläden) meist geschlos­ sen und das Zimmer daher kühl war. Vielfach baute man gleich von Grund länder ist umso bemerkenswerter, wenn weg. Daher waren die Mauern oft auch man weiß, daß Oberwart nur in der öster• Die Leute damals waren alle arm. Tau­ sende sind ausgewandert und haben aus feucht, weil man sie nicht isoliert hatte. reichischen B-Liga spielt. Nun jedoch wird Das Dach wurde nicht mehr mit Stroh, ger Aufstieg in die höchste Spielklasse Amerika Dollar heimgeschickt. Mit diesen wurde das alte Haus abgerissen und das sondern mit Dachziegeln gedeckt. Osterreichs angepeilt. Fortsetzung folgt März / April 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 15

GEN

(aus dem Buch von Alois Schmiedl: 'The Cooking ot Burgenland", erhältlich bei der Bgld. Gemeinschatt) rJlk,n/lOnUb/b $~ IIpannonisches Schmalzll 6 Ib. meatless park slab bacon 3 Ib. anions, chopped 2 Ib. red pepper, chopped 2 Ib. green peppers, chopped 1/2 Ib. garlic, crushed 2 chili peppers, finely chopped 3 tbsp. marjoram 3 tbsp. salt 2 tbsp. black pepper 2 tbsp. sweet Hungarian paprika

Dice the bacon and, stirring constantly, render in large pan until bacon cubes be­ come crispy, golden brown cracklings. Re­ move trom heat. Drain cracklings on paper towel and chop tinely. Return pot to heat and slowly saute anions and peppers (green and red) in the rendered tat until tender. Stir in garlic and chili peppers. Re­ move trom heat and let stand 5 minutes. Drain ottand save tat. Mix chopped crack­ Iings and anion-paprika mixture and sea­ san with salt, pepper, paprika, and marjo­ ram. Purea in blender or tood processor and add to rendered tat. Until the mixture solidities, stir otten in order to have an even consistency. Store in a tightly covered container, in a cool place, and away trom light. Serve on any type ot bread, accompanied by wine or beer.

~pt:an $t:Ced //wa~J/em lISteirisches Wurzelfleisch ll Faßbinder, Güssing 1930 Photo: Potzmann 3 Ib. park shoulder, cubed 1/2 C. vinegar 1 anion, sliced 1 parsnip, 1 medium carrot, and 1/2 small peeled celery raot, all cut into julienne strips 5 peppercorns 1 bay leaf 3 allspiee berries 1/2 C. grated horseradish (ar more) 1 1/2 C. water 1 tsp. caraway seeds Put peppercorns, bay leat, and al/spice into a smal/ cheese-cloth pouch. Salt water and add vinegar and spice pouch. Boil 15 minutes, then, then add meat and simmer until half tender. Place par­ snip, carrot, celery root, and anions on top ofmeat and simmer 1/2 hour until al/ are tender. Serve meat with broth and vegetables and sprinkle on caraway and horsera­ dish. Serve with boiled potatoes. 4-5 servings Hochzeitszug, Großmürbisch 1938 Photo: Weinhofer Seite 16 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT März / April 1995 f'~ ~t:~e Utt4"~ rP-" 'fJ;fMrMt ~eatfMrMt! SKANDINAVIEN (Norwegen - Finnland - Schweden) Vom 21. Juli 1995 - 2. August 1995 Programm: Flug von Wien nach Oslo Fahrt über LilIehammer - Trondheim - Narvik - bis zum Nordkap. Weiter nach Ivalo in Finnland Flug von Ivalo nach Helsinki, Flug von Helsinki nach Stockholm Flug von Stockholm nach Wien Leistungen: Bus nach Schwechat und zurück, Nächtigung in guten Mittelklassehotels, Früh• stück, teilweise Halbpension. Besichtigungen und Stadtrundfahrten laut Pro­ gramm. Alle Transfers in Skandinavien, Deutschsprachige Reiseleitung Stornoversicherung ohne Selbstbehalt. Preis: ca. Schilling 29.980,- pro Person im Doppelzimmer

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Eigentümer, Herausgeber und Verleger: "Burgenländische Gemeinschaft", Verein zur Pflege der Heimatverbundenheit der Burgenländer in aller Welt, 7540 Güssing, Hauptplatz 7, Telefon 03322/2598. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. Walter Dujmovits. Druck: Offsetdruckerei Josef Brückler, 8380 Jennersdorf, Eisenstädter Straße 5, Burgenland. Printed in Austria