Jakob Philipp Fallmerayer (1790–1861)
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Druckerei C. H . Beck Medien mit Zukunft .................Märtl/Schreiner,.................... Phil.-hist. Abh. 139/2013 2. Revision, 24.09.2013 1 BAYERISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN PHILOSOPHISCH-HISTORISCHE KLASSE ABHANDLUNGEN · NEUE FOLGE, HEFT 139 2. Revision Jakob Philipp Fallmerayer (1790–1861) Der Gelehrte und seine Aktualität im 21. Jahrhundert Konferenz der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Kommission für interdisziplinäre Südosteuropaforschung der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (München, 6. Juni 2011) Herausgegeben von Claudia Märtl und Peter Schreiner Vorgelegt von Claudia Märtl in der Sitzung vom 13. Juli 2012 MÜNCHEN 2013 VERLAG DER BAYERISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN IN KOMMISSION BEIM VERLAG C. H. BECK MÜNCHEN Druckerei C. H . Beck Medien mit Zukunft .................Märtl/Schreiner,.................... Phil.-hist. Abh. 139/2013 2. Revision, 24.09.2013 2 ISSN 005 710 X ISBN 978 3 7696 0127 5 © Bayerische Akademie der Wissenschaften, München 2013 Druck und Bindung: Druckerei C. H. Beck, Nördlingen Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier (hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff) Printed in Germany Druckerei C.H . Beck Medien mit Zukunft Märtl/Schreiner, Phil.-hist. Abh. 139/2013 ..................................... 2. Revision, 24.09.2013 . 1. ................................. ................................. Jakob Philipp Fallmerayer (1790–1861) Portrait in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 2. Revision . ................................. ................................ Druckerei C. H . Beck Medien mit Zukunft .................Märtl/Schreiner,.................... Phil.-hist. Abh. 139/2013 2. Revision, 24.09.2013 3 2. Revision INHALT CLAUDIA MÄRTL, München, und PETER SCHREINER, München: Vorwort ................................................................................................................. 5 Tabellarischer Lebenslauf ............................................................................................ 11 CLAUDIA MÄRTL, München: Jakob Philipp Fallmerayer in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ................................................................................................. 15 REINHARD LAUER, Göttingen: Fallmerayer als Schriftsteller ....................................... 23 PETER SCHREINER, München: An den Anfängen einer geschichtlichen Darstellung des Byzantinischen Reiches. Mit unedierten Scripten Fallmerayers aus der Nachlass- Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek im Anhang ......................................... 33 OLIVER J. SCHMITT, Wien: Ist Fallmerayer der Begründer der historischen Südost- europaforschung? ................................................................................................... 93 KLAUS KREISER, Berlin: Fallmerayer, Orientalist oder Experte avant la lettre? ............ 105 CHRISTIAN VOSS, Berlin: Slavische Sprache(n) und slavische Ethnizität in Griechen- land. Jakob Philipp Fallmerayer aus der Sicht der heutigen Minderheiten ................. 121 IOANNIS ZELEPOS, München: Rezeption durch Reaktion. Zur Bedeutung Fallmeray- ers für den griechischen Nationaldiskurs im 19. Jahrhundert .................................... 133 WALTER POHL, Wien: Ethnische Identitäten in Südosteuropa als Forschungsproblem 143 PETER SCHREINER, München: Der wissenschaftliche Nachlass Jakob Philipp Fall- merayers in der Bayerischen Staatsbibliothek. Inventar ............................................. 155 ANHANG Verzeichnis der Abbildungen ...................................................................................... 163 Register der Personen ................................................................................................ 165 Verzeichnis der Autoren dieses Bandes ........................................................................ 171 Druckerei C. H . Beck Medien mit Zukunft .................Märtl/Schreiner,.................... Phil.-hist. Abh. 139/2013 2. Revision, 24.09.2013 Vorwor t 5 2. Revision Vorwor t Vor wor t VORWORT Jakob Philipp Fallmerayer ist kein vergessener Gelehrter. Dazu hat er selbst bewusst und un- bewusst beigetragen. Viele seiner Äußerungen, besonders zur Bevölkerungsgeschichte auf dem Balkan, werden immer wieder kritisch aufgegriffen und diskutiert. Seine stilistisch glänzenden und inhaltlich nicht überholten Reiseberichte, die Fragmente aus dem Orient, wurden, wenn- gleich oft bis ins Unverständliche gekürzt, bis in die jüngste Zeit immer wieder aufgelegt. Seine lebenslange Verbundenheit mit der Südtiroler Heimat, die ihm immer sehr nahe stand, hat eine Erinnerung an ihn behalten, wie sie Gelehrten nur selten zuteil wurde. Eine moderne Biblio- graphie zählt allein zwischen 1900 und 2011 insgesamt 142 Titel, die explizit seinem Leben und Werk gewidmet sind, darunter Werke bedeutender Namen der deutschen Geisteswelt wie Franz Babinger und Theodor Heuss.1 Das Tiroler Landesmuseum in Innsbruck beherbergt das von Eugen Thurnher ins Leben gerufene Fallmerayer Archiv. Der zweihundertste Geburtstag (1990) war Anlass für ein Colloquium, dessen Beiträge in einem Band zugänglich sind.2 Eine Ausstellung auf Schloss Tirol im Jahr 2009 machte erstmals einer größeren Öffentlichkeit auch zahlreiche Originaldokumente bekannt und fasste sie in einem gedruckten Katalog zusam- men,3 begleitet von einem ausführlichen Textband, in dem neues oder schwer erreichbares Material zur Biographie Fallmerayers zugänglich gemacht wird.4 Im Rahmen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften widmete Franz Babinger, der Geistesverwandte, dem von Fallmerayers Angriff gegen die Person von Johann Nepomuk Ringseis ausgelösten Akademie- zwist eine monographische Studie.5 An derselben Stelle beleuchtete ein Jahrzehnt früher der österreichische Literaturwissenschaftler Herbert Seidler in einer fundamentalen Abhandlung, die auch ein ausführliches Quellenverzeichnis mit einschließt, Fallmerayers gesamtes Schaffen unter dem Aspekt der deutschen Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts.6 Es lag nahe, auch die 150. Wiederkehr seines Todestages (26. April 1861) zum Anlass eines Gedenk-Colloquiums zu nehmen, das gemeinsam von der Bayerischen Akademie der Wis- senschaften, vertreten durch Claudia Märtl, und der Kommission für Interdisziplinäre Südost- europa-Forschung an der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, vertreten durch Rein- hard Lauer und Peter Schreiner, am 6. Juni 2011 im Sitzungssaal der Philosophisch- Historischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften stattfand. Die Thematik _______________________________________________________________________________________________________ 1 [Michael Grünbart], Jakob Philipp Fallmerayer. Bibliographie zur Sekundärliteratur 1900–2011 (Instrumenta Fallmerayeriana 3), Wien 2011. 2 Eugen Thurnher (Hrsg.), Jakob Philipp Fallmerayer. Wissenschaftler, Politiker und Schriftsteller (Schlern-Schrif- ten 292), Innsbruck 1993. 3 Ellen Hastaba/Siegfried de Rachewiltz (Hrsg.), „Für Freiheit, Wahrheit und Recht“. Joseph Ennemoser und Jakob Philipp Fallmerayer. Tirol von 1809 bis 1848/49 (Schlern-Schriften 349), Innsbruck 2009. 4 Ellen Hastaba, Jakob Philipp Fallmerayer (1790–1861). Annäherungen an seine Biographie (Schriftenreihe histo- rischer Quellen zur Kulturgeschichte Tirols 4), Innsbruck 2009. 5 Franz Babinger, Der Akademiezwist um Jakob Philipp Fallmerayer (1851). Ein Beitrag zur Geschichte der Bayeri- schen Akademie der Wissenschaften unter Maximilian II. (Bayerische Akademie der Wissenschaften. Philoso- phisch-historische Klasse. Sitzungsberichte 59, 5), München 1959. 6 Herbert Seidler, Jakob Philipp Fallmerayers geistige Entwicklung. Ein Beitrag zur deutschen Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts (Bayerische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Abhandlun- gen N. F. 26), München 1947. Druckerei C. H . Beck Medien mit Zukunft .................Märtl/Schreiner,.................... Phil.-hist. Abh. 139/2013 2. Revision, 24.09.2013 6 Vorwor t der acht Vorträge war ganz auf den Gelehrten Fallmerayer ausgerichtet, seine innovatorischen und methodischen Ansätze, inwieweit sie historische und philologische Disziplinen beein- flussten und heute noch von Bedeutung sind. Aber auch Irrtümer und Schwachstellen sollten nicht verschwiegen werden. CLAUDIA MÄRTL skizziert einleitend knapp und eindringlich seine wissenschaftliche Be- deutung als Mitglied der Bayerischen Akademie, ohne den Menschen Fallmerayer aus dem Blickwinkel zu verlieren. Es ist heute fast vergessen, dass ein Gelehrter auch ein Schriftsteller sein kann. Die Prägnanz seines Stiles, in der auch Verletzbarkeit liegen konnte, ist schon frü- her verschiedentlich hervorgehoben worden, aber erstmals hier zeigt REINHARD LAUER an dreiundzwanzig ausgewählten Stellen Fallmerayer als Meister der deutschen Sprache, eine Meisterschaft, die dazu beiträgt, dass – als literarische Werke – auch jene Schriften noch lesenswert sind, die an aktueller wissenschaftlicher Bedeutung eingebüßt haben. PETER SCHREINER versucht nachzuweisen, dass Fallmerayer, auch in der methodischen Suche nach Quellen und Literatur, am Beginn einer historisch ausgerichteten Byzanzforschung steht, und sich Methoden der Grundlagenforschung bediente, die erst in unseren Jahrzehnten auf der Basis neu geschaffener Quellenrepertorien in Numismatik, Sigillographie und Diplomatik erweitert und verfeinert werden konnten. OLIVER J. SCHMITT setzt sich zunächst mit den Definitionen des Südosteuropa-Begriffes auseinander, um auf dieser Grundlage Fallmerayer als einen jener Historiker bezeichnen