Morphological investigations of selected echinoids

Katja Jaszkowiak; [email protected] Sascha Hentschel; [email protected]

Abstract Echinoids have a radial pattern that is formed by sceletal plates which are fused to each other and form rows that run from the oral to the aboral surface. These plates can be divided into ambulacral and interambulacral plates. The ambulacral plates are perforated and therefore allow the ambulacral system within the a connection with its surrounding. Another important aspect of echinoid morphology is the digestive tract that is situated in a special way within the animal and can be used as a phylogenetic marker showing an additi- onal caecum in some echinoid groups (Ziegler et al., 2010). We also investigated the gonads as they where situated in different positions within the investigated species and also show a different morphology. There are numerous different studies into echinoid biology but many of them focus on very specialized aspects. By investigating three different species belonging to two different echinoid groups ( acutus (Lamarck, 1816), esculentus (Linnaeus, 1758) - (Echinodermata – Echinoidea – Carin- acea ); Brissopsis lyrifera (Forbes, 1841) - (Echinodermata – Echinoidea – Irregularia)) we tried to give a

Einleitung Die Echinoidea verfuegen häufig ueber einen ebenfalls sehr komplex und kann fuer phylogene- speziellen radiärsymmetrischen Aufbau. Hierbei tische Studien verwendet werden (Ziegler et al., liegen miteinander verbundene Skelettplatten in 2010). Der After befindet sich bei vielen Arten Form von Reihen, welche von oral nach aboral gegenueber des Mundes auf der Aboralseite des verlaufen, nebeneinander und bilden ein meist Tieres. Um ihn herum sind verschiedene spezielle annähernd globuläres Innenskelett. Diese Platten Platten angeordnet, welche Poren zur Abgabe von lassen sich in Ambulakralplatten und Interabu- Sperma bzw. Eizellen oder als Verbindung des lakralplatten unterteilen, welche abwechselnd Ambulakralsystems mit der Aussenwelt besitzen. angelegt sind. Erstere weisen Poren auf, durch Eine dieser Platten ist meist zur sogenannten die eine Verbindung des Ambulakralsystems im Madreporenplatte umgewandelt (Ruppert et al., Inneren mit der Umgebung ermöglicht wird. Dies 2004). Bei den Irregularia, welche nicht ueber bietet den Tieren verschiedene Möglichkeiten die einen radiärsymmetrischen Aufbau verfuegen, Atmung, Fortbewegung, sowie den Transport ist der After nach posterior verschoben (Ryland von Stoffen betreffend. Ausserdem weisst das & Hayward, 1995). Die Echinoidea sind eine gut Skelett verschiedene bewegliche Stacheln und untersuchte Gruppe der Echinodermata (Ziegler sogenannte Pedicellarien auf. Der Mund befindet et al., 2012). Allerdings befassen sich viele Stu- sich auf der oralen Seite. Viele Arten verfuegen dien mit speziellen, einzelnen Teilaspekten der ueber eine sehr komplexe Struktur zur Nahrungs- Echinoidea (z.B. Afzelius, 1955; Wang et al., aufnahme, die Laterne des Aristoteles (Ruppert et 1997). In dieser Arbeit wird versucht eine Brue- al., 2004). Der Verlauf und Aufbau des Darms ist cke ueber die verschiedenen Untersuchungen zu Morphology of echinoids 21 schlagen und die verschiedenen Merkmale aus- sind Echinus esculentus (Linnaeus, 1758) und gesuchter Echinoidea vergleichend darzustellen. Gracilechinus acutus (Lamarck, 1816) als Ver- Bei diesen Merkmalen handelt es sich um den treter der radiärsymmetrischen Echinidae und allgemeinen Aufbau des Innenskeletts inklusive diesen gegenueber gestellt, Brissopsis lyrifera der Pedicellarien, dem Ambulakralsystem, der (Forbes, 1841), welcher zu der Gruppe der Irre- Laterne des Aristoteles mit Verdauungssystem gularia gehört. und den Gonaden. Die ausgewählten Vertreter

Material und Methoden Für die vorliegende Studie wurden drei Seeigel un- von kurz vor dem After bis kurz vor der Mundöff- terschiedlicher Arten untersucht. Dies waren Echinus nung begonnen. Nach diesem Schnitt wurden die esculentus (Linnaeus, 1758) und Gracilechinus acu- Darmaufhängungen lokalisiert und durchtrennt. Wenn tus (Lamarck, 1816) als Vertreter der Echinidae sowie es möglich war wurde das Skelett so präpariert, dass Brissopsis lyrifera (Forbes, 1841) als Vertreter der die Bereiche mit Darmaufhängungen unbeschadet Irregularia. Die Individuen der Art Echinus esculentus gelassen wurden. Der Einschnitt wurde zu einer der und Brissopsis lyrifera wurden während der meeres- beiden nächst liegenden Ambulakralfüßchenreihen biologischen Exkursion der Humboldt-Universität erweitert. Die nun frei liegende Leibeshöhle des zu Berlin vom 26.09.2013 – 04.10.2013 während Tieres wurde dokumentiert und der Darm, Fettkör- einer Ausfahrt mit dem Forschungsschiff ”Belone” per sowie Gonaden entfernt. Der Einschnitt wurde mittels eines Grundschleppnetzes gesammelt. Der zur Laterne des Aristoteles erweitert. Die Laterne Vertreter der Art Gracilechinus acutus stammte aus wurde ausgeschnitten und samt Skelettumrandung einer kurz zuvor durchgeführten Exkursion der Uni- entfernt. Anschließend wurde auch die Laterne sowie versität Uppsala. Alle Tiere wurden im September die Schalenteile unter dem Binokular untersucht und 2013 im Gullmarsfjord in Schweden gefangen. Die dokumentiert. Der irreguläre Seeigel wurde an der gesammelten Seeigel wurden vor der Präparation in Oberseite geöffnet entlang der auffälligen Reihe kur- Aquarien mit fließendem Meerwasser bei etwa 10°C zer, dunkel gefärbter Stacheln. Diese Reihe verläuft gehalten. Die Tiere wurden vor dem Sezieren mit auf der apikalen Seite der Tiere in einem unregel- mentolversetztem Süßwasser betäubt. Anschließend mäßigen Kreis und schließt den Darmausgang nicht erfolgte die Präparation mit üblichem Präparierbe- mit ein. Dadurch sollte der Darm und andere Organe steck, wobei bei den regulären Seeigeln besonders möglichst wenig verletzt werden. Nach abgeschlos- eine starke Präparierschere zum Einsatz kam. Um den sener Dokumentation wurde der Verdauungstrakt bis Darm der Tiere nicht zu verletzten wurde die Aufprä- zum Ösophagus entfernt. Die Dokumentation erfolgte paration mit einem flach geführten Schnitt, durch das über zwei Kameras, zum einen mit einer Panaconic Kalkskelett zwischen zwei Ambulakralfüßchenreihen DMC-FS6 und einer Nikon 1 J1.

Ergebnisse Im Folgenden werden die untersuchten Merk- einen grossen, globulären Seeigel mit einem male von Echinus esclentus (Linnaeus, 1758), Durchmesser von 97 mm und einer Höhe von Gracilechinus acutus (Lamarck, 1816) und 85 mm. Die Färbung ist rot mit rötlichen Sta- Brissopsis lyrifera (Forbes, 1841) beschrie- cheln, welche ueber violette Spiten verfuegen. ben. Es handelt sich um den allgemeinen Alle Stacheln sind von ähnlicher Länge. Die Aufbau des Gehäuses und Teile des Skelettsy- Ambulacralfuesschen besitzen an den Spitzen stems, wie die Pedicellarien oder die Laterne zu Saugnäpfen umgewandelte Strukturen. Die des Aristoteles sowie um Weichteilmerkmale, Pedicellarien bestehen aus einem verkalkten wie das Ambulakralsystem, dem Verlauf des Stiel, welcher in einen weichen, beweglichen Verdauungstrakts, sowie die Gonaden. Schlauch uebergeht. Dieser endet in einem Echinidae (Echinodermata – Echinoidea – dreigliedrigen Köpfchen, welches sich zan- Carinacea) genartig öffnen und schliessen kann. Direkt hinter der Mundöffnung liegt die Laterne des Echinus esculentus (Linnaeus, 1758) Aristoteles. Sie ist eine komplex aufgebaute Bei Echinus eculentus handelt es sich um Struktur, welche ueber jeweils fuenf Zaehne Morphology of echinoids 22

Abb. 1: Verschiedene Seeigelarten, Habitus oben: Ansicht von aboral, unten: Ansicht von oral; (A,B) Echinus esculentus; (C,D) Gracilechinus acutus; (E,F) Brissopsis lyrifera. mit dazugehörigen Kiefern (Pyramiden) ver- verläuft erneut in einer zweiten Schleife ueber fuegt. Diese sind durch transvers verlaufende der Unteren zurueck. Anschliessend muendet Muskeln sowie weitere Skelettelemente mit- er im After, welcher in der Mitte der Aboral- einander verbunden und bilden eine fuenf- seite liegt (Abb. 1). strahlige radiärsymmetrische Struktur (Abb. Die Gonaden von Echinus esculantus sind 1). Der Muskelapparat der Laterne verfuegt ebenfalls radiärsymmetrisch angelegt. Sie be- an verschiedenen Stellen des Kiefers und der finden sich im oberen Bereich des Skeletts und Zaehne ueber Ansaetze und ermöglicht da- lassen sich in fuenf einzelne Gonaden, ohne durch komplexe Bewegungsabläufe während Verbindung untereinander, unterteilen. Die der Nahrungsaufnahme (Abb. 4). Innerhalb Ausfuehrungsgänge der Gonaden muenden in der Laterne verläuft der Oesophagus und geht Platten des Innenskeletts welche um den After anschliessend in das Verdauungssystem ueber. auf der Aboralseite liegen (Abb. 3). Der Verlauf des Darms lässt sich als doppelt Gracilechinus acutus (Lamarck, 1816) spiralförmig beschreiben. Er zieht von der La- Gracilechinus acutus terne nach aboral zum Skelett und anschlies- Bei handelt es sich um send girlandenförmig entlang der Innenwand. einen grossen, globulären, leicht kegelför- An dieser ist er ueber Mesenterien aufgehängt. migen Seeigel mit einem Durchmesser von Dabei umrundet er das gesamte Skelett fast 130 mm und einer Höhe von 97 mm. Die vollständig, schlägt dann nach aboral um und Färbung ist weiss mit leicht braunen Steifen

Abb. 2: Verlauf des Verdauungssystems (A) E. esculatus, der Pfeil zeigt den Beginn des Darms bei seinem Verlauf von der oralen Seite (B) G. acutus, der Pfeil seigt den Darm und seine Aufhängung ueber Mesenterien am Skelett (C) B. lyrifera, der Pfeil zeigt auf den Darm, der in Richtung After zieht, unterhalb des Pfeils sieht man das Caecum als dunkel gefärbte Struktur. Morphology of echinoids 23

Abb. 3: Die Gonaden der Echinoidea (A) Echinus esculentus, der Pfeil zeigt eine der Gonaden (B) der Pfeil zeugt die Ausfuehrgänge der Gonaden von E. esculentus (C) Darstellung der Muendungen der Ausfuehrgänge (Pfeil) von E. esculentus, Ansicht von aboral (D) Fett haltige Organe (Pfeil) von G. acutus, Innenansicht (E) die Ausfuehrgänge der Gonaden (Pfeil 1) und Madreporenplatte (Pfeil 2) von B. lyrifera, Innenansicht. entlang der Ambulacralplatten. Die Spitzen lentus. Die Ansatzstellen der Muskeln an den sind ebenfalls weiss mit einer rötlich gefärbten entsprechenden Skelettplatten sind sehr gross Basis. Die Stacheln sind unterschiedlich lang. (Abb. 4). Bei Gracilechinus acutus lässt sich Die Ambulacralfuesschen besitzen an den der Verlauf des Darms als doppelt spiralig Spitzen zu Saugnäpfen umgewandelte Struk- und als, ueber Mesenterien girlandenförmig turen. Die Pedicellarien bestehen aus einem an der Innenwand des Skeletts aufgehängt, verkalkten Stiel, welcher in einen weichen, beschreiben. Ausserdem liessen sich Ver- beweglichen Schlauch uebergeht. Dieser endet wachsungen des Darms mit sehr fetthaltigen in einem dreigliedrigen Köpfchen, welches Organen finden. Diese sind ebenfalls radiär- sich zangenartig öffnen und schliessen kann. symmetrisch an der Innenwand des Skeletts Auch Gracilechinus acutus verfuegt ueber aufgehängt und untereineander verbunden. eine Laterne des Aristoteles als Kauapparat. Die Lage stimmt hier mit der der Gonopoden Der Aufbau entspricht dem von Echinus escu- ueberein (Abb. 3).

Abb. 4: Die Laterne des Aristoteles (A) E. esculatus (B) G. acutus (C) freipräpariert, links E. esculentus; rechts G. acutus (D) Mundöffnung von B. lyrifera, Innenansicht. Morphology of echinoids 24

Brissidae (Echinodermata – Echinoidea – Ir- turen des Ambulacralsystems und im Bereich regularia) des Afters und der Madreporenplatte sind zwei Brissopsis lyrifera (Forbes, 1841) verschiedene Varianten von Ambulakralfues- Brissopsis lyrifera gehört zu den irregulären schen mit schirmchenartigen Verbreiterungen Seeigeln und weisst eine von den regulären am distalen Ende des Schafts auffindbar (Abb. Seeigeln abgewandelte Anatomie auf. Er 5). Die Pedicellarien bestehen aus einem Stiel verfuegt ueber eine dorsoventral leicht abge- welcher in einem dreigliedrigen Kopf, der flachte, ovale Körperform mit einer Länge von sich ähnlich einer Zange öffnen und schlies- 48 mm. Er ist 27 mm hoch und 40 mm breit. sen lässt, endet. Die Mundöffnung befindet Die Pentamerie dieser Art, wenn auch nicht sich auf der oralen Seite des Tieres. Sie wird mehr radialsymmetrisch, lässt sich trotz dieser durch weiche Skelettplatten gebildet und ver- Abwandlungen erkennen (Abb. 1). Er besitzt fuegt an der Öffnung ueber kleine zahnartige eine rötlich, braune Faerbung der Interambu- Strukturen. Eine Laterne des Aristoteles ist lacralplatten mit weissen Stacheln. Ausserdem nicht vorhanden. Kurz nach der Mundöffnung findet man eine dunkel rötlich gefärbte Struk- geht der Oesophagus in ein Caecum ueber. tur bestehend aus kleineren Pedicellarien und Hierbei handel tes sich um eine sackförmige Stacheln, sowie einer gallertigen Substanz in Ausstuelpung des Darms. Der Verlauf des Form einer Leier auf der Aboralseite (Abb. Darms ist doppelt spiralförmig. Nach dem 1). Das Ambulakralsystem wurde zu verschie- Caecum verläuft der ueber Mesenterien an denen Strukturen an verschiedenen Stellen des der Innenwand des Skeletts aufgehängte Darm Körpers umgewandelt. Im aboralen Bereich kreisförmig entlang des Skeletts. Nach einer finden sich zum Gasaustausch genutzte Struk- fast vollständigen Umrundung schlägt der

Abb. 5: Skelettelemente in Form von Stacheln und Pedicellarien (A) E. esculentus (B) G. acutus (C) Ambulakralfues- schen von B. lyrifera. Morphology of echinoids 25

Darm um und verläuft entlang der Innenwand posterior befindet. Interessant ist hier der wieder zurueck. Ab dieser Umschlagstelle ist Punkt, dass After und Madreporenplatte nicht die Darmwand anders aufgebaut. Bis dorthin an der gleichen Stelle des Körpers liegen. Die war es möglich den Inhalt des Darms (Sedi- Madreporenplatte und die Ausfuehrungsänge ment) durch seine Farblose Wand zu sehen, der Gonaden (Abb. 3) befinden sich auf der danach ist dies aufgrund einer gelben Färbung gegenueberliegenden Seite der Mundöffnung. nicht mehr möglich. Ausserdem erscheint die Allein der After ist nach posterior verlagert. Darmwand ab diesem Punkt stabiler und reis- Brissopsis lyrifera verfuegt ueber vier Gona- sfester. Nachdem der Darm dann um ca. ¾ der den. Diese sind an den vorderen vier Interam- Innenwand zieht, verläuft er nach dorsomedial bulakralplatten im Tier aufgehängt und nicht in Richtung des Afters, welcher sich weiter miteinander verbunden.

Diskussion Die beiden zu den Echiniden gehörenden Kraft beim “Beissen” aufwenden koennte. Arten Echinus esculentus und Gracilechinus Allerdings handelt es sich bei beiden Arten acutus ähneln sich in vielen Aspekten. Un- um die gleichen Muskeltypen (Ziegler et al. terschiede sind in der leicht abweichenden 2012) und stimmen somit wieder ueberein. Der Form zu finden. E. esculentus ist eher globu- Verlauf des Verdauungstraktes ist bei beiden lär geformt während G. acutus leicht kegelig Arten sehr ähnlich. Er stimmt damit mit vie- erscheint. Zusätzlich dazu sind die Stacheln len Arten innerhalb der Echinoidea ueberein bei G. acutus unterschiedlich lang. Wesentlich (Ziegler et al., 2008) auffälligere Unterschiede finden sich in den Da die Ähnlichkeit beider regulärer Seeigelar- Gonaden bzw. sehr fetthaltigen Strukturen. ten sehr gross ist und sie in die gleiche Gruppe Diese sind bei E. esculentus nicht miteinan- geordnet werden (Ziegler et al., 2009), wird der verbunden, ziehen sich aber bei G. acutus im Folgenden nur noch von Echiniden gespro- durch das gesamte Tier. Es ist ausserdem nicht chen und nur im Falle von Unterschieden eine klar in welchem Verhältniss beide Strukturen differenzierte Betrachtung vorgenommen. stehen, da sie bei den beiden Arten an den glei- Im Vergleich mit den echiniden Arten findet chen Stellen gefunden wurden. Eine mögliche man viele Unterschiede bei B. lyrifera. Der Erklärung wäre die Speicherung von Fetten grösste und auffäligste Unterschied, welcher während sich die Tiere nicht in einer Phase gleichzeitig auch alle anderen untersuchten der Fortpflanzung befinden. Somit könnte Merkmale beeinflusst, findet sich in der se- dies als Reserve dienen, sobald die Gonaden kundär entwickelten bilateralen Symmetrie zum Einsatz kommen. Da keine hinreichenden der Irregularia (Ziegler et al., 2009). Ein Informationen ueber diese Strukturen bekannt weiterer Unterschied kann in dem bei B. ly- sind, handelt es sich allerdings bei diesen Ue- rifera vorhandenen Caecum gesehen werden. berlegungen um reine Mutmassungen. Auch hier handelt es sich um ein Merkmal Die Laterne des Aristoteles lässt bei beiden welches bei irregulären Seeigeln auftritt Arten keine wesentlichen Unterschiede er- (Ziegler et al., 2010). Interessant ist, dass nur kennen. Die unterschiedliche Grösse ist wahr- der After im Tier verschoben wurde, nicht scheinlich auf die ebenfalls unterschiedliche aber die Mardreporenplatte oder die Aus- Grösse der Tiere zurueck zu fuehren. Ein fuehrungsgänge der Gonaden. Diese liegen, Unterschied im Aufbau der Laterne findet wie auch bei den Echiniden gegenueber der sich in den Ansatzstellen der Muskeln an Mundöffnung. Weiterhin finden sich bei B. den entsprechenden Skelettplatten (Abb. 4). lyrifera eine grössere Anzahl von Variationen Diese sind bei G. acutus wesentlich grösser der Ambulakralfuesschen. Dies lässt sich mit als bei E. esculentus. Möglicherweise könnte der im Sediment eingegrabenen Lebensweise man dies auf eine unterschiedliche Ernährung erklären. Durch die Schirmchenstruktur wird zurueckfuehren, wodurch G. acutus mehr das Sediment vom Körper fern gehalten und Morphology of echinoids 26 der Wasserstrom, welcher am Tier entlang gularia durch einen Vergleich der hier unter- gestrudelt wird, kann freier fliessen (Ruppert suchten Arten feststellen. Eine Einordnung in et al., 2004). verschiedene Gruppen, wie sie auch in anderen Zusammenfassend lassen sich einige morho- Untersuchungen etabliert wurde (Littlewood logische Unterschiede der Echiniden und Irre- et al., 1995) erscheint somit sinnvoll. .

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