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Biowasserstoff-Magazin Energie für neues Denken 17. Ausgabe • 15. Dezember 2009 Olympische Spiele - Ureinwohner Kanadas - Eröffnung Manfred Richey Vorwort Themen in dieser Ausgabe: Olympische Spiele - Urein- Diese Ausgabe des Biowasserstoff-Magazins befasst sich mit den Olympischen Win- wohner Kanadas - Eröff- terspielen in Kanada. Dabei geht es weniger um die sportlichen Aktivitäten, als viel- nung mehr um die Ambitionen Kanadas, modernste Technologien wie Brennstoffzellenfahr- Hydrogen-Highway und zeuge während der Olympischen Spiele für den Transport der Teilnehmer einzuset- weitere Aktivitäten in Bri- zen. Aber es geht auch um die Ureinwohner Kanadas – die Indianerstämme – die tish Columbia erstmalig in der Geschichte des Landes offiziell Mit-Gastgeber sein werden, was nicht BC Transit und New Flyer Industries - Wasserstoff- nur Stolz und Freude, sondern auch Kritik und Proteste auslöst. busse Ballard - Wasserstoffpio- Green Olympic Winter Games 2010 Vancouver/Whistler Canada nier Feuer bei Ballard Hydrogen-Village Toronto/ Ottawa Wasserstoffressourcen in Canada Biomassevergasung - Ex- pander Energy Inc. EQHHPP - Euro-Quebec Hydro Hydrogen Pilot Pro- ject von 1988 Gemeinsam voran - NRW und Kanada wollen BZ und H2-Technik voranbringen Drive Clean - saubere Au- tos für Kanada Abb. 1 - Vancouver 2010 Olympic Torch Relay Mobile Celebration (© VANOC/COVAN) Ausblick Die nächsten Olympischen Winterspiele werden vom 12. bis 28. Februar 2010 in Impressum: Seite 43 Vancouver, Kanada ausgetragen. Es sollen 'Grüne Winterspiele' werden, wobei sich 'Grün' hier auf die Umweltfreundlichkeit bezieht. Bereits im Vorfeld hat sich Vancou- ver mit H2-Technologie für die Olympischen Spiele 2010 beworben. Bio-Wasserstoff ist aus Nachhaltige Entwicklung, Wasserstoffbusse mit Brennstoffzellen vom kanadi- Biomasse herstellbar und schen Brennstoffzellenpionier Ballard, Autobahnen ohne Autos und indianische billig! Die Energieaus- Gastgeber sind weitere Schlagworte, die wir hier aufgreifen wollen. beute beträgt 90-110 %! Gemeinsam voran: Nordrhein-Westfalen und Kanada streben mit Blick auf die Gro- ßereignisse im Jahre 2010 in den Regionen – Olympische Winterspiele in Vancouver Warum es ihn noch nicht und Weltwasserstoffkonferenz in Essen – gemeinsame Projekte an und wollen die gibt? Fragen Sie das die Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnik gemeinsam voranbringen. Politiker und Verantwort- lichen der Energiekonzerne! (Fortsetzung auf Seite 2) 17. Ausgabe • 15. Dezember 2009 Seite 2 (Fortsetzung von Seite 1) Vancouver bewirbt sich mit H2-Technologie für die Olympischen Spiele 2010 Die kanadische Stadt Vancouver hat alles getan, um mit einer eindrucksvollen Vorstellung sauberer Energieversorgungstechnologie eine Delegation des Internationalen Olympischen Komitees bei der Bewerbung um die Winterspiele 2010 für sich gewinnen. Abb. 2 - Science World Dome Ansicht Abb. 3 - Science World Dome Eingang Die Delegation besuchte während ihres Aufenthalts den Science World Dome, der von einem Brenn- stoffzellenmodul des Herstellers Hydrogenics mit Strom für die Beleuchtung des Gebäudes versorgt wird. Mit dieser Demonstration von Brennstoffzellen- und Wasserstoffenergie in der Science World Traglufthalle sollte die Nachhaltigkeitsbotschaft vom Vancouver 2010 Bewerbungsteam vermittelt werden. Das 20 kW "HyPM-LP2 Fuel Cell Power Module" von Hydrogenics versorgt die Lichter in den 257 Ener- giespar- und 150 stroboskopischen Lampen. Den Wasserstoff für den Betrieb der Brennstoffzellen liefert der örtliche Versorger BC Hydro. Pierre Rivard, CEO des BZ-Herstellers sagte dazu: "Strom für die Beleuchtung zu liefern ist nur eine der vielen Möglichkeiten von Brennstoffzellen, die während der Olympischen Spiele 2010 herausgestellt werden könnten, um zu zeigen, dass Kanada in dieser Zukunftstechnologie führend ist." Außer der IOC-Delegation konnte sich auch die Öffentlichkeit von der Tauglichkeit der sauberen Tech- nologie im Science World Dome überzeugen. Nachhaltige Entwicklung Im Zusammenhang mit der nachhaltigen Entwicklung stellen die Olympischen Spiele von Vancouver eine bedeutende Fallstudie dar. Zum ersten Mal schafft ein Organisationskomitee eine eigens für die nachhaltige Entwicklung zuständige Abteilung. Auch andere Organisationskomitees waren schon mit Umweltmanagementsystemen ausgestattet, jedoch wurden soziale oder wirtschaftliche Aspekte nie mit einbezogen. Was bedeutet nachhaltige Entwicklung? Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung geht von einer ganzheitlichen Vorgehensweise aus, indem es folgende Komponenten berücksichtigt: • Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft • Zukünftige Generationen • alle Erdenbewohner/-innen (Fortsetzung auf Seite 3) 17. Ausgabe • 15. Dezember 2009 Seite 3 (Fortsetzung von Seite 2) Dieser Begriff gewann ab 1987 an Bedeutung, als die Brundtland-Kommission der UNO ihn in ihrem Bericht „Unsere gemeinsame Zukunft“ definierte. (http://www.nachhaltigkeit.info/artikel/brundtland_report_1987_728.htm) Lokaler Verkehr: Autobahn ohne Autos! Grün Fahren ist das Leitmotiv dieser Olympischen Spiele. Die Auto- bahn Sea to Sky zwischen Vancouver und Whistler (120 km von Vancouver entfernt) wird ab Beginn der Wettkämpfe im Februar für den Verkehr geschlossen. In Whistler sind keine Autoparkplätze vor- gesehen. Athleten, Zuschauer und Journalisten werden sich so nur per Bus fortbewegen können. Zu diesem Zweck werden rund tau- send Busse eingesetzt. Um die Zuschauer zur Nutzung des öffentli- chen Verkehrs zu ermuntern werden die Busfahrkarten zusammen (© VANOC/COVAN - ergänzt) mit den Eintrittskarten zu den Wettkämpfen verkauft. Wasserstoffbusse Ein großes Ereignis sind die rund zwanzig Wasserstoffbusse, die anlässlich der Olympischen Spiele erstmals eingesetzt werden. Die Busse sind mit 37 Sitz- und 60 Stehplätzen ausgestattet, werden elektrisch angetrieben und sind extrem geräuscharm. Der Strom wird durch Brennstoffzellen erzeugt, die mit Wasserstoff versorgt werden. Das Nachtanken dauert nur drei Minuten, die Reichweite wird mit ca. 500 km angegeben. Diese Busse verursachen keine umweltbelastenden Emissionen. Mehr dazu im Artikel "BC Transit und New Flyer Industries - Wasserstoffbusse" in dieser Ausgabe. Abb. 4 - BC Transit Hydrogen Hybrid Fuel Cell Bus Fleet (www.chfca.ca) Die Brennstoffzellen für die Busse stammen vom kanadischen Brennstoffzellen-Pionier Ballard Power. Ein Bericht über Ballard finden Sie in dieser Ausgabe. Auch der für das Busnetzwerk der Olympischen Spiele in Vancouver produzierte Wasserstoff ist nach Aussagen der Organisatoren grün, weil er durch Elektrolyse hergestellt wird. Mehr zu im Beitrag „Hydrogen Highway und weitere Aktivitäten in British Columbia“ in dieser Ausgabe. Nach der Olympiade sollen die Busse in die BC Transit-Busflotte für den Stadtverkehr in der Provinz British Columbia integriert werden. (Fortsetzung auf Seite 4) 17. Ausgabe • 15. Dezember 2009 Seite 4 (Fortsetzung von Seite 3) Gemeinsam voran Nordrhein-Westfalen und Kanada wollen Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnik gemeinsam voran- bringen / Winterspiele und Weltwasserstoffkonferenz 2010 im Blick In einer Pressemitteilung vom 23.11.2007 teilt das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Ener- gie mit (Zitat, gekürzt): Nordrhein-Westfalen und die kanadische Provinz British Columbia wollen zukünftig noch enger auf dem Gebiet der Brennstoffzellen- und Wasserstoffenergietechnik zusammenarbeiten und streben mit Blick auf die Großereignisse im Jahre 2010 in den Regionen – Olympische Winterspiele in Vancouver und Weltwasserstoffkonferenz in Essen – gemeinsame Projekte an. …… Anlässlich der Weltwasserstoffkonferenz 2010 in Essen will die Landesregierung zahlreiche Brenn- stoffzellenprojekte im Ruhrgebiet realisieren. „Wir wollen das Ruhrgebiet zu einem Schwerpunkt für die Forschung, Entwicklung und Nutzung der Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnik ausbauen“, erklärte Dr. Baganz. Mehr dazu im Beitrag "Gemeinsam voran – NRW und Kanada wollen Brennstoffzellen- und Wasser- stoff-Technik voranbringen" in dieser Ausgabe. Olympiade in Vancouver - Indianische Gastgeber Anlässlich der 21. Olympischen Winterspiele, die im Februar 2010 in der kanadischen Stadt Vancou- Abb. 5 - Olympic Village Vancouver (© VANOC/COVAN - www.vancouver2010.com/) ver stattfinden, gibt es eine große Neuigkeit – und eigentlich ist es eine kleine Sensation. Zum ersten Mal in der Geschichte Kanadas werden vier Indianerstämme offiziell Mit-Gastgeber der Spiele sein. Die große Mehrheit der kanadischen Bevölkerung findet das gut und sieht darin mehr Chancen als Probleme. Aber nicht alle finden das gut – wie z.B. auf der Website http://no2010.com/ zu lesen ist. „No 2010 Olympics on Stolen Native Land“ heißt es dort und „Resist the 2010 Corporate Circus“. Viele tun sich schwer, in der von Europäern und anderen Einwanderern geprägten Gesell- schaft Fuß zu fassen. "Bei den Olympischen Spielen dreht sich alles nur ums Geld. Aber die Ureinwoh- ner sind die ärmste Bevölkerungsgruppe in diesem Land", sagten Vertreter der Jugendbewegung der Indianer British Columbias bei einer Protestaktion in Montreal. Andere sehen in den Spielen eine Chance. Sie hoffen, dass die mit den Winterspielen verbundene Aufmerksamkeit den Indianern und (Fortsetzung auf Seite 5) 17. Ausgabe • 15. Dezember 2009 Seite 5 (Fortsetzung von Seite 4) ihrer Kultur mehr Anerkennung bringt. Zitat von Tewanee Joseph, Cjief Executive Officer Four Host First Nations: „The 2010 Winter Games offer a once-in-a-lifetime opportunity to show the world who we are. We invite you to stand with us and celebrate in 2010. This