Kaschubische Anthologie
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Slavistische Beiträge ∙ Band 61 (eBook - Digi20-Retro) Ferdinand Neureiter Kaschubische Anthologie Verlag Otto Sagner München ∙ Berlin ∙ Washington D.C. Digitalisiert im Rahmen der Kooperation mit dem DFG-Projekt „Digi20“ der Bayerischen Staatsbibliothek, München. OCR-Bearbeitung und Erstellung des eBooks durch den Verlag Otto Sagner: http://verlag.kubon-sagner.de © bei Verlag Otto Sagner. Eine Verwertung oder Weitergabe der Texte und Abbildungen, insbesondere durch Vervielfältigung, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Verlages unzulässig. «Verlag Otto Sagner» ist ein Imprint der Kubon & Sagner GmbHFerdinand. Neureiter - 9783954793389 Downloaded from PubFactory at 01/10/2019 06:11:47AM via free access S l a v is t i c h e B eiträge BEGRÜNDET VON ALOIS SCHMAUS HERAUSGEGEBEN VON HENRIK BIRNBAUM UND JOHANNES HOLTHUSEN REDAKTION: PETER REHDER Band 61 Ferdinand Neureiter - 9783954793389 Downloaded from PubFactory at 01/10/2019 06:11:47AM via free access FERDINAND NEUREITER KASCHUBISCHE ANTHOLOGIE VERLAG OTTO SAGNER • MÜNCHEN Ferdinand Neureiter - 9783954793389 Downloaded from PubFactory at 01/10/2019 06:11:47AM via free access Bayerisch© Staatsbibliothek München ISBN 3 87690 070 0 Copyright by Verlag Otto Sagner, München 1973 Abteilung der Firma Kubon und Sagner, München Druck: Alexander Großmann 8 München 19, Ysenburgstraße 7* Ferdinand Neureiter - 9783954793389 Downloaded from PubFactory at 01/10/2019 06:11:47AM via free access 00046920 Inhalt V о r w о г t ...................................................................................... VII Übersicht über die kaschubische Literatur ................... 1 Die Laute der kaschubischen Literatursprache ............ 20 B ibliographie ...................................................................................... 23 Florian С e у n o w а ................................................................. 26 Jan Hieronim (Jarosz) D e rd ow s к i ...................... 38 Aleksander M a j к о w s к i ................................................ 49 Jan К a r n o w s к i ................................................................. 63 לLeon H e у к e .................................................................................. 7 Franciszek S ę d z i с к i ..................................................... 89 Jan P a t о с к ............................................................................... 104 Józef К 1 e b b а .......................................................................... 114 Alojzy В и d z i s z ................................................................... 124 Bernard S y с h t a ...................................................................... 132 Stefan B i e s z к ........................................................................ 141 Aleksander L a b и d a ............................................................... 151 Jan T r e p с z y к ...................................................................... 161 Franciszek G г и с z a .............................................................. 179 Jan R о m p s к i .................................... ..................................... 186 Leon R о p p e 1 .............................................................................200 Klemens D e r с ................................................................................219 J&zef С e y n o w a ...................................................................... 230 Ferdinand Neureiter - 9783954793389 Downloaded from PubFactory at 01/10/2019 06:11:47AM via free access 00046920 VI Paweł S z e f к а ..........................................................................241 Antoni P e p 1 i h s к i ....................................................... 246 Jan P i e p к a ............................................................................ 252 Alojzy N a g e 1 .......................................................................... 268 Ferdinand Neureiter - 9783954793389 Downloaded from PubFactory at 01/10/2019 06:11:47AM via free access 00046920 Vorwort Im Jahre 1911 veröffentlichte der Lehrer und Amateur-Ethnograph Ernst Seefried-Gulgowski ein Buch über die Kaschuben unter dem Titel "Von einem unbekannten Volke in Deutschland", und wenn die Kaschuben auch als Folge der inzwischen über Europa hereinge- brochenen Stürme heute außerhalb von Deutschlands Grenzen leben, •unbekannt11 nichts geändert״so hat sich an dem Prädikat 1 Die Kaschuben, die sich gern als direkte Nachfahren der slawischen Pomoranen sehen, leben heute im Staatsverband der Volksrepublik Polen um die Städte Puck (Putzig), Wejherowo (Neustadt), Kartuzy (Karthaus) und Ko&cierzyna (Berent), wobei man ihr mehr oder minder geschlossenes Siedlungs- und damit auch Sprachgebiet unge- fahr wie fo lg t umreißen kann: Die Grenze beginnt westlich der Halbinsel Hel (Heia) beim Jezioro Żarnowieckie (Zarnowitzer See) und verläuft von hier an längs der deutsch/polnischen Staatsgrenze von 1938 nach Südwesten; mit Ausnahme einiger Einbuchtungen bei ЦЬогк (Iauenburg) und Bytów (Bütow) auf einst deutsches Territo- rium entspricht diese ziemlich genau der kaschubischen westgrenze. Nördlich von Chojnice (Konitz) biegt die Sprachgrenze nach Osten ab und läuft bis westlich von Czersk; von dort erreicht sie dann in einer mehr oder weniger geraden Linie, die sich östlich der Städte Koêcierzyna und Kartuzy hinzieht, nördlich von Gdynia (Gdingen) die Danziger Bucht. Von hier folgt sie der Küste unter Einschluß der Halbinsel Hel zurück zu ihrem Ausgangspunkt, dem Jezioro Żarnowieckie. Die Zahl der auf diesem Gebiet lebenden Kascnuben wird auf 150.000 bis 200.000 geschätzt (genaue Angaben fehlen). Ein westwärts hiervon am Lebasee wohnender Zweig der Kaschuben - die Slowinzen - erlag im ersten V iertel dieses Jahr- hußderts der Germanisierung. Die Stellung des Kaschubischen innerhalb der slawischen Sprachen ist seit ungefähr einem Jahrhundert eine Streitfrage unter den Gelehrten, die in der Vergangenheit auch vielfach politische Akzente erhielt. Nachdem dieser Aspekt des Problems heute durch die Verschiebung der polnischen Westgrenze bis diesseits von Stettin in den Hintergrund getreten ist, sollte es mich freuen, wem! die vorliegende Auswahl aus der kaschubischen Literatur dazu beitragen könnte, die kaschubische Frage neu zu überdenken• Ferdinand Neureiter - 9783954793389 Downloaded from PubFactory at 01/10/2019 06:11:47AM via free access 00046920 - V ili ־ Zu den gegensätzlichen Standpunkten: hier polnischer ]Dialekt - hier eigenständige Sprache, möchte ich nicht Stellung nehmen, zuma auch Friedrich Lorentz, der beste Kenner des Kaschubischen, kein abschließendes Urteil abgeben wollte. Ich erwähne an dieser Stell wesentliches Moment, das Selbst ־ nur ein - wie mir scheinen will bestimmungsrecht der Kaschuben. Unabhängig von den Argumenten der W issenschaftler hat nämlich der durchschnittliche Kaschube - wenn das Gefühl, keinen polnischen ־ er sich des Kaschubischen bedient Dialekt, sondern eine eigene Sprache zu sprechen. "Eine kaschubische Schriftsprache hat es11 - wie Friedhelm Hinze nie gegeben, wohl aber gibt es eine kaschubische,־ treffend sagt 1 ־Literatursprache (im wörtlichen Sinn: Sprache der schönen Litera tur)", Es konnte sich daher auch keine einheitliche Orthographie trotz zahlreicher Versuche in dieser Richtung ־ des Kaschubischen durchsetzen. Ich bringe aus diesem Grunde die Texte der Anthologi in der jeweils ältesten mir zugänglichen Form mit sämtlichen In- konsequenzen der Autoren bezüglich der Schreibung. Bei der Beschaffung der oft seltenen Texte und bei der teilweise recht schwierigen Übersetzung ins Deutsche wurde mir eine derar- tige Fülle selbstloser Hilfe zuteil, daß es mir ein Bedürfnis ist an dieser Stelle Herrn Dr. Friedhelm Hinze, Berlin, und meinen kaschubischen Freunden Redakteur Tadeusz Bolduan, Fräulein Bożena Bieszk, den Herren Edmund Kamiński, Edmund Puzdrowski und Alfons wysocki sowie den Schriftstellern Pfarrer Franciszek Grucza, Aleksander labuda, Alojzy Nagel, Jan Piepka, Paweł Szefka und Jan Trepczyk für die mir gewährte Unterstützung auf das herzlichste zu danken. Mein ganz besonderer Dank gilt mgr Leon Roppel, ohne dessen Anregung, Ermunterung, Beratung und M itarbeit ich mein Zie nicht erreicht hätte. Abschließend möchte ich nicht versäumen, Herrn Dr.Peter Rehder voi Seminar für Slavische Philologie der Universität München für Hat und Hilfe und dem Verlag Otto Sagner für die freundliche Aufnahme der vorliegenden Anthologie in sein Verlagsprogramm zu danken. Salzburg, im Sommer 1972 Ferdinand Neureiter Ferdinand Neureiter - 9783954793389 Downloaded from PubFactory at 01/10/2019 06:11:47AM via free access Übersicht über die kaschubische Literatur Die Anfänge der kaschubischen Literatur gehen auf die Zeit der Reformation zurück, als es wünschenswert erschien, das Wort Gottes der jeweiligen Bevölkerung in ihrer Muttersprache näherzubringen. Im Jahre 1586 gab der aus Bytów (Bütow) stammende Pastor Simon К г о f e y für die in Hinterpommern lebenden protestantischen Slowinzen "Duchowne piesnie D.Marcina Luthera y ynßich nabożnich m^zov" (G eistliche Lieder des Dr.Martin Luther und anderer frommer Männer)^ heraus. Die Sprache dieser Lieder ist zwar im wesent- liehen Polnisch, doch deutlich mit kaschubischen Eigenheiten durch- setzt. Denselben Weg wie Krofey beschritt der Pastor von Smołdzino (Schmolsin) - in der Nahe des Lebasees, damals noch rein kaschu- bisch - Michael Brüggemann (auch Pontanus oder Mostnik genannt), der im Jahre 1643 in Danzig das Buch "Der kleine Cate- chißmus D.Martini Lutheri/Deutsch