Banegas-CG-R16-1C[Footprints-CD

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Banegas-CG-R16-1C[Footprints-CD einer Kopie des Leipziger Organisten Johann Cristina García Banegas Andreas Dröbs (1784–1825) auf. Das Prae- ludium weist eine fünfteilige Form mit drei in Lövstabruk modulierenden Ritornellen auf, die formsi- cher proportioniert sind. Die beiden Episoden Präludium und Fuge in f 534 ß fallen nicht vom Him- dazwischen lösen harmonisch aber nicht ein, 01 Präludium Gmel. Das gilt auch für Johann Sebas- was die mutige Wahl der auf einer gewöhn- 02 Fuge tian Bach, der nie an einer Musikhochschule lichen Orgel des frühen 18. Jahrhunderts studiert hat, aber schon als siebzehnjähriger unerträglich falsch klingenden Tonart f-Moll Präludium und Fughette in F 901 Gymnasiast seine erste Organistenstelle (in verspricht. Die Ritornellform benutzt Bach 03 Präludium Sangerhausen) angeboten bekam. Auch Bach noch öfter in der freien Tastenmusik und ist musste lernen durch Nachahmung, Verände- damit ein Pionier. Auch die kleine solisti- 04 Fuge rung, Experiment. Mit seinen reifen Werken sche Kadenz am Schluss nimmt positiv ein. 05 Ricercar in c à 3 (voci) 1079/1 setzte er Maßstäbe, die einer angemessenen Skeptisch macht allerdings die siebenmalige Bewertung seiner frühesten Schöpfungen oft Wiederholung eines Motivs auf anderen Ton- 06 Partita “Christ der du bist der helle Tag” 766 im Wege stehen, da sie diesen Ansprüchen stufen (Sequenz). Die fünfstimmige Fuge im noch nicht genügen können. „stylus gravis“ hat noch in weit stärkerem 07 Kleines harmonisches Labyrinth 591 Die Beurteilung von Werken, deren älteste Maß als das Praeludium Fragen nach dem Sonata IV (Adagio, Vivace – Andante – Un poco Allegro) 528 erhaltene Abschriften erst nach Bachs Tod ent- wahren Autor auf sich gezogen, ist doch die standen, die aber noch mancherlei Schwächen, Spanne zwischen hoher Ambition, wofür 08 Adagio, Vivace Untypisches, später nicht mehr Vorkommen- das Fugenthema steht, und Ausführung sehr 09 Andante des enthalten, beschäftigt die Bachforschung groß. Die Verteilung der Stufen, auf denen das 10 Un poco Allegro schon lange. Hier wird kaum letzte Sicherheit Thema zitiert wird, ist erstaunlich schlicht, zu erlangen sein und die Diskussion andauern. und um einer Engführung willen wird sogar 11 Fuga in Fis . 97 Gleich einem Portal erö net das Werk- ein Themendurchlauf unterbrochen. Viel- paar aus Praeludium und Fuge f-Moll 534 leicht hat der Kommentator (Siegbert Rampe) 12 Ach Herr, mich armen Sünder 742 das Programm. Ernst und Würde zeichnen recht, der sich beide Sätze als Ergebnis des 13 Präludium und Fuge in a 551 das Praeludium vom ersten Takt an aus. Und Unterrichts bei Bach vorstellt. Das als perfek- trotzdem sind die Zweifel an der Echtheit tes Trio angelegte erste Ritornell des Praeludi- seit 150 Jahren nie ganz ausgeräumt worden. ums und das Fugenthema könnte der Lehrer Zum ersten Mal taucht die Komposition in zur Fortsetzung vorgegeben haben. Das 3 enge Nebeneinander von Licht und Schatten stimmigen Sinfonien und den dreistimmigen dies“ von Erasmus Alber: „Christ, der du bist cken Gartenbau, sondern auch in der Musik. erschweren eine Datierung. Fugen des Wohltemperierten Klaviers über- der helle Tag, für dir die Nacht nicht bleiben „Von allen harmonischen Irrgärten der Fern von Autorschaftsproblemen ist die tri t das Ricercar à 3 aus dem „Musikalischen mag, du leuchtest uns vom Vater her und bist Barockzeit (Caldara, Heinichen, Locatelli 24 Takte lange Fughette F-Dur 901, weil Opfer“ 1079 alle Erwartungen daran, des Lichtes Prediger.“ Allenthalben ist noch u.a.) ist es der geistvollste, [...].“ (Hermann wir hier einen Beleg für ein späteres Selbst- welche Strecken mit nur drei Stimmen und der starke Ein uss von Georg Böhm (1661– Keller) Gemeint ist eine in erstaunlicher zitat Bachs vor uns haben. Im zweiten Teil einem Thema gefüllt werden können. Dieses 1733) und von Johann Pachelbel (1653–1706) Symmetrie angelegte dreiteilige Komposition des Wohltemperierten Klaviers nden wir die Thema soll von König Friedrich II. selbst spürbar. Wenn Bach außerhalb seiner Familie mit dem Titel „Kleines harmonisches Laby- Fuge um 26 Takte verlängert – das entspricht stammen. Es ist reizvoll sich vorzustellen, einen musikalischen Mentor hatte, muss es rinth“ 591, die in sieben von acht hand- einer dritten und vierten Themendurchfüh- dass das dreistimmige Ricercar, das Bach nach Böhm gewesen sein, bei dem er zwischen schriftlichen Quellen Bach zugewiesen ist. rung – und nach As-Dur transponiert ( seinem Besuch in der preußischen Residenz 1700 und 1702 aus und ein gegangen zu sein Was hier in nur 51 Takten an Gängen durch 866) wieder. Wie die ältere Vorlage in F-Dur Anfang Mai 1747 schon im September zusam- scheint und den Carl Philipp Emanuel Bach in die weitentferntesten Reviere des Quinten- bleibt die neue Fuge weitgehend dreistim- men mit einer sechsstimmigen Fuge, einer einer später gestrichenen Bemerkung dessen zirkels vollzogen wird, ist atemberaubend. mig. Zusammen mit dem in den Rahmentei- Triosonate und zehn Kanons drucken ließ, „Lüneburgischen Lehrmeister“ nannte. Ganz Die lateinischen Titel der Abschnitte – Int- len dreistimmigen Praeludium im 12/8-Takt noch Elemente der auf einem von Friedrichs Böhms Manier folgt das Bicinium mit Echo- roitus, Centrum, Exitus – möchten aller- gehört die Fughette zu einer Gruppe von fünf Silbermannischen Flügeln ad hoc gebotenen e ekten von Partita 2. Das konsequente Spiel dings nicht recht zum eingedeutschten Titel Praeludien und Fugen in der aufsteigenden Improvisation enthält. Die A ektwechsel, mit einem Zweiunddreißigstelmotiv in Partita passen. Auch die Fallhöhe vom kontrapunk- Tonartenfolge C-Dur, d-Moll, e-Moll, F-Dur manche Seufzermotive und Sequenzenket- 3 ist hingegen eine Bachsche Er ndung. Mit tisch anspruchsvollen Centrum zum blassen und G-Dur ( 870a, 899–902), die aus ten ö nen das Werk in Richtung des Stils der der Wahl von f-Moll werden die Grenzen des Schluss und die Beschränkung auf einen Carl Philipp Emanuel Bachs Nachlass bekannt nächsten Generation, die in der Person Carl auf mitteltönig gestimmten Tasteninstrumen- engen Tastenumfang haben immer wieder sind. Noch zwei weitere Werke aus dem Wohl- Philipp Emanuel Bachs bei des Vaters Potsda- ten Erträglichen überschritten. Die Liedvaria- Kritiker veranlasst, der Aussage des Überlie- temperierten Klavier II nden in dieser viel- mer Improvisationen zuhörte. tionen stehen dem Clavichord oder Cembalo ferungsbefundes zu misstrauen. leicht früh abgebrochenen Reihe ihr Urbild. Neben dieser ,absoluten‘ Musik des späten und damit der privaten Andacht nahe. Wenn An der Autorschaft der sechs sogenann- Die kleinen Stücke mögen durch die genial Bach, die nicht von der Ausführung auf einem Bach in der abschließenden 7. Partita jedoch ten Orgeltriosonaten konnte es hingegen knappen Inventionen und Sinfonien, die Bach bestimmten Instrument abhängig ist, gibt es anbietet, die Liedmelodie mit dem Pedal zu nie Zweifel geben. Diese einzige Gruppe später in Köthen schrieb, in den Schatten aus allen Scha ensphasen Werke, die an das spielen, lässt er die Tradition des manuali- von freien Orgelwerken Bachs, die er selbst gestellt worden sein. Einzig der Bachschüler evangelische Kirchenlied gebunden sind. Dazu ter-Spiels von Liedvariationen hinter sich. zusammengestellt hat, ist in einer eigenhändi- Johann Caspar Vogler (1696–1763), Organist gehören auch Bachs vier Folgen von strophen- Wegen der Fortschritte gegenüber den Partite gen Reinschrift von etwa 1730 erhalten. Statt in Weimar, hat sie sich – wohl bei einem Leip- weisen Variation über Liedmelodien. Die sopra „Ach, was soll ich Sünder machen“ eines gemeinsamen Titels tragen die Werke zigaufenthalt 1729 – kopiert. Die Wahl des Partita über „Christ, der du bist der helle Tag“ 770 könnte 766 um 1706 in Arnstadt jeweils die Überschrift „Sonata à 2 Clav: et Tasteninstruments steht hier frei. 766 beruht auf einer Nachdichtung des entstanden sein. Pedal“. Durch die Dreistimmigkeit und Drei- 4 Gemessen an Bachs Fughetten, den drei- altkirchlichen Hymnus „Christe qui lux es et Labyrinthe liebte man nicht nur im baro- sätzigkeit der Sonaten sind sie gleichwohl eng 5 miteinander verbunden. Bachs erster Bio- ganzen Zyklus am klarsten das Prinzip einer Das Kolorieren bzw. Diminuieren einer tung, ein passaggio, schürt die Erwartung an graph Johann Nikolaus Forkel (1749–1818), dreistimmigen Fuge. In eingeschränkter Weise Kirchenliedmelodie, also das Umspielen ein freies Werk im stylus phantasticus. Die der noch aus mündlicher Überlieferung – kein Themazitat im Pedal und fehlende von Kerntönen und Zergliedern in kleinste sequenzenreiche Fortsetzung löst dieses Ver- schöpfen konnte, berichtete 1802: „Bach hat Unterscheidung von dux- und comes-Form Notenwerte, stellt eine Kernkompetenz eines sprechen leider nicht ganz ein und kann den sie für seinen ältesten Sohn, Wilhelm Friede- des Themas – gilt dies auch für den ersten Satz. ,norddeutschen‘ Organisten im 17. und 18. „ernsten Grimm“ und die „Höllenpein“ nicht mann, aufgesetzt, welcher sich damit zu dem Die Schreibart im stile antico zeichnet Jahrhundert dar. Schnell ist dieses Muster recht widerspiegeln. Wahrscheinlich gehört großen Orgelspieler vorbereiten mußte, der wie schon die f-Moll-Fuge so auch die Fuge der Melodiebehandlung mit einer Begleitung das Stück noch in die Zeit vor 1704. er nachher geworden ist. Man kann von ihrer Fis-Dur . 97 aus. Eine Diskussion verknüpft, die auf einem anderen Manual Noch weiter in Bachs Frühwerk führen Schönheit nicht genug sagen. Sie sind in dem der Echtheit unter Berufung auf individuelle und Pedal gespielt wird, wie es die
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