KREIS GÖPPINGEN Samstag, 17. Dezember 2011 23

NWZ - 17.12.2011 EIN MASTERPLAN FÜR DIE WIRD AUFGESTELLT Ziel ist ein naturnaher Landschaftspark, der den Fluss zwischen Quelle und Mündung für die Bevölkerung erlebbar macht. Auch die Industriekultur soll berücksichtigt werden. „Das kommt in den Gemeinden positiv an“ Regionalausschuss berät über Masterplan Fils

Die Fils mehr ins Bewusstsein Oberlauf der Fils ist das untere Fils- der Menschen rücken, möchte tal stark industriell geprägt. der Masterplan Landschafts- Fraktionsübergreifend fand der Masterplan großen Anklang. Udo park Fils, den jetzt Regionalräte Goldmann (CDU) lobte die Route beraten haben. der Industriekultur als „hochinteres- sant“. Susanne Wiedmaier (SPD) Stuttgart. Der Radweg durchs Fils- sprach von einem „zukunftsweisen- tal soll zu einer „Erlebnis Filstal- den Projekt“. Das zieht eine hohe Le- route“ weiterentwickelt werden. bensqualität nach sich.“ Joachim Das ist die Grundidee des Master- Hülscher (Freie Wähler) bezeich- plans Landschaftspark Fils, den nete die „durchgängige Erlebbar- Landschaftsarchitekt Johann Sen- keit der Fils in Göppingen als Jahr- ner jetzt im Planungsausschuss des hundertaufgabe“. Auf die Aspekte Verbands Region Stuttgart vorge- Naturschutz und die Kooperation stellt hat. Zu den vier thematischen Handlungsfeldern Stadt/Dorf, Fluss- landschaft, Kulturlandschaft und In- dustriekultur sind 87 Projektvor- schläge entstanden, die die Fils als Fluss wieder mehr ins Bewusstsein Dorothee der Menschen rücken sollen. Natur- Kraus-Prause nahe Flusslandschaft, durchgän- würdigt die gige Landschaftsräume und bessere Kooperation Naherholung vor der Haustür sind von Hochschu- Die Filsterrassen hinter der Eislinger Stadthalle bieten im Stadtzentrum einen schönen Zugang zur Fils. Manchmal sitzt dort jemand in der Mittagspause, sonst wird die die angestrebten Ziele. len und Natur- Anlage kaum genutzt. Um dort häufiger Veranstaltungen anzubieten, müsste die Infrastruktur verbessert werden. Foto: Giacinto Carlucci „Das kommt bei den Gemeinden schutz. sehr positiv an“, berichtet Senner mit Hochschulen machte Dorothee Kraus-Prause (Grüne) aufmerksam. Am Masterplan Landschaftspark Fils haben unter der Federführung Die Fils erlebbar machen des Verbands Region Stuttgart die Landkreise Esslingen und Göppin- Planerin stellt Konzept für vor – Unternehmervillen als Potenzial gen, das Regierungspräsidium, Na- Joachim Hül- turschutzverbände sowie 16 Städte scher sieht in und Gemeinden gearbeitet, dazu ge- Der Aufenthalt an der Fils soll den Auenbereich zwischen Gingen für die Öffentlichkeit genutzt wer- Fils, welche die Planerin vorgeschla- Göppingen hören: Plochingen, Reichenbach, auch in Eislingen für Menschen und Süßen hervor. den. Denn ein Ziel der Filstalroute gen hat, könnten hingegen ohne eine Jahrhun- Ebersbach, Uhingen, Göppingen, wieder ein Erlebnis werden. Als ein Ziel des Masterplans soll sein, die Industriekultur an der großen Aufwand erreicht werden. dertaufgabe. Eislingen, Salach, Süßen, Gingen, nannte die Planerin die Durchgän- Fils wieder deutlich zu machen. Als Grob hatte vorgeschlagen, auf Eis- Kuchen, Geislingen, Bad Überkin- Eine Landschaftsarchitektin gigkeit der Fils und seiner Neben- Beispiel nannte sie die Villa von Zel- linger Gemarkung mehrere Zu- von den laufenden Vorstellungsrun- gen, Deggingen, Bad Ditzenbach, zeigte im Ausschuss für Technik flüsse für Wassertiere. Auch solle er- ler und Gmelin, die am Rand des gänge zum Fluss zu schaffen. Im- den in den 16 beteiligten Gemeinde- Mühlhausen im Täle und Wiesen- und Umwelt, wo was getan reicht werden, dass eine Filstal- Schlossparks steht. Christin Grob mer wieder sollen von Ost nach räten. In Zusammenarbeit mit den steig. Der Plan fürs Filstal ist das werden könnte. route für Radfahrer in der Regel eng würde die im Firmenbesitz befindli- West naturnahe Aufenthaltsberei- Kommunen ist das planerische Kon- fünfte Konzept für die Realisierung am Fluss verläuft. che Villa gerne für die Allgemein- che angelegt werden. Sogar von ei- zept für das 63 Kilometer lange Fils- des Landschaftsparks Region Stutt- In Eislingen ist der Planerin vom heit erschließen. Die ehemalige ner kleinen Badestelle ist die Rede. tal von Wiesensteig bis Plochingen gart. Für die Landschaftsparks Ne- DANIEL GRUPP Stuttgarter Büro Planstatt Senner Dazu könnten im südöstlichen entstanden. „Der Masterplan geht ckar, , Limes und Albtrauf gibt die Park- und Industriekultur aufge- Stadtgebiet die verschiedenen Stich- auf die Besonderheiten vor Ort es bereits Masterpläne. Eislingen. „Gespannt auf die Vor- fallen. Dies bedeutet, dass sie gerne Eine kleine straßen zum Wasserlauf hin geöff- ein“, sagte Planungsdirektor Tho- Der Regionalverband beteiligt schläge für Eislingen“, zeigte sich den Schlosspark mit der Fils in Ver- Badestelle net werden. mas Kiwitt. Denn der Landschafts- sich an der Finanzierung des Land- Bürgermeister Klaus Heininger be- bindung bringen möchte. Dazwi- an der Fils Die „vielen guten Ideen“ lobte raum Fils ist enorm vielseitig. Ne- schaftsparks und stellt jährlich 1,5 vor die Landschaftsarchitektin schen liegt allerdings die Bahnlinie Holger Haas (Grüne). Er warnte ben dem reizvollen Abschnitt am Millionen Euro zur Verfügung. Christin Grob im Ausschuss für als Hindernis. Was Peter Ritz (SPD) aber davor, sich zu verzetteln. Alle Technik und Umwelt (ATU) ihr Kon- zu dem Einwand brachte, dass die Brauerei Adler bietet ihrer Ansicht paar 100 Meter, wie an einer Perlen- zept vorstellte. Schließlich sei es ein Einbindung des Flusses durch den nach das Potential zur Erlebnis- schnur Maßnahmen anzugehen, Schwerpunkt liegt auf Eislinger Mitte „tolles Ziel“, so Heininger, die Fils Mehrheitsbeschluss des Gemeinde- und Kulturgastronomie. „scheint mir etwas verzwungen“, als Naherholungsbereich erlebbar rats über die Mühlbach-Trasse als Während Bürgermeister Heinin- sagte Haas. Er rät dazu, sich auf die Eislingen müsse einen Den Schlosspark gut in Im Plan aufgenommen zu machen. neue Nord-Süd-Verbindung behin- ger das Einbeziehen der Unterneh- Mitte zu konzentrieren. Schwerpunkt setzen un- die neue Mitte zu integrie- ist auch der Bereich der Die Fils zeige sich zwischen dert werde. Die Hauptstraßenvari- mervillen als tolle Idee bezeichnete Die Fils kann man nur zu Fuß ter den kreativen Ideen für ren, forderte Eckehard Wöl- Krumm-Mündung und der Quelle und Mündung teilweise na- ante hätte nämlich, sagte Ritz, die und von einem „tollen städtebauli- oder mit dem Rad erleben, stellte die Filsufer, stellte Bürger- ler. Holger Haas sprach die Mündung des Weilerbachs. turnah – etwa im oberen Filstal, Aufweitung der Bahnunterführung chen Potenzial“ sprach, gab Erich Eckehard Wöller (Frei Wähler) fest. meister Klaus Heininger Filsterrassen hinter der Hier hat Eislingen schon aber auch zwischen Gingen und Ku- und somit einen besseren Zugang Schwendemann (CDU) zu beden- Radfahrer suchten aber eine durch- fest. Er möchte sich aufs Stadthalle an. „Eine schöne mit der Umgestaltung zu chen – und als stark begradigter zur Fils bedeutet. ken, dass man nur schwer auf die in gängige Filstalroute. Er hält auch Zentrum und auf die Durch- Stelle, aber ohne Veranstal- Naturnähe und Erlebbarkeit und eingezwängter Flusslauf in den Die Planerin sprach auch Eislin- Firmen- oder Privatbesitz befindli- weitere Nord-Süd-Querungen in gängigkeit konzentrieren. tung geht niemand hin.“ begonnen. dgr von der Industrie geprägten Kom- ger Fabrikantenvillen an. Das Poten- chen Gebäude Einfluss nehmen Eislingen für wichtig. Wichtig sei, munen. Als Besonderheit hob Grob zial der historischen Gebäude solle könne. Die Quartierplätze an der den Schlosspark gut zu integrieren.

Göppinger CDU setzt auf mehr Jubiläumsfeier mit Gottesdienst Grünes Licht für Rechberghäuser Jesus-Christus-Kirche wurde vor 50 Jahren eingeweiht Bürgernähe Krippe in Roßwälden Göppingen. Die Göppinger CDU Vor 50 Jahren, genauer gesagt Kinderbetreuung an einem Standort will mehr Bürgernähe praktizieren. am 17. Dezember 1961, wurde Das kündigte die Stadtverbandsvor- die evangelische Jesus-Chris- sitzende Gabriele Keppeler auf der Der Ebersbacher Ausschuss für des Erneuerbare-Energien-Wärme- jüngsten Mitgliederversammlung tus-Kirche in Rechberghausen gesetzes erfüllen zu können“, er- eingeweiht. Morgen wird das Technik und Umwelt hat grü- an. Gleichzeitig warb die 51-Jäh- nes Licht für den Bau einer Krip- klärte der Leiter des Bau- und Um- rige, die von der Basis mit großer Jubiläum mit einem Gottes- weltamtes, Klaus Brenner. Die Wär- Mehrheit in ihrem Amt bestätigt dienst gefeiert. pengruppe beim Kindergarten mepumpe soll bei hohem Heizbe- wurde, für einen „aktiven Dialog Steinbisstraße gegeben. darf die Heizung des Kindergartens zwischen Parteibasis und den Man- entlasten, erläuterte Architekt Ed- datsträgern“. Dafür erhielt Keppe- WOLFGANG KARCZEWSKI KARIN TUTAS ward Fasshauer auf den Einwand ler, die seit 14 Jahren an der Spitze von Christoph Ebensperger (SPD). der Göppinger CDU steht, großen Rechberghausen. Mit mehreren Ebersbach. Der Roßwälder Ortsvor- Ebensperger fand die Kosten der Zuspruch. Als stellvertretende Vor- Veranstaltungen beging die evange- steher Theodor Mayer hatte allen Wärmepumpe im Verhältnis zu ih- sitzende des Stadtverbands wirken lische Kirchengemeinde Rechberg- Grund zur Freude: „Das ist eine rer Wirkung zu hoch. künftig Felix Gerber, Frank Horla- hausen das Jubiläum zum 50-jähri- sehr gelungene Lösung“, lobte Mit 67 500 Euro schlägt ein Gar- cher und Peter Koreck, als Schatz- gen Bestehen der Jesus-Christus- Mayer die Planung für die Krippen- tenhäuschen zur Lagerung von Ge- meisterin Jutta Schiller. Kirche. Darunter waren Vorträge, gruppe in Roßwälden. Diese soll in räten zu Buche. „Wir bekommen da- Zum neuen Presse- und Internet- ein Sommerfest und ein Konzert einem Anbau am Kindergarten durch einen gefassten Außenbe- referenten wählten die Mitglieder der Kantorei. Am morgigen Sonntag Steinbisstraße Platz finden. Damit reich und dadurch für die Kleinkin- Felix Ball. Der 21-Jährige lebt seit wird das Jubiläumsjahr mit einem bekomme der Stadtteil ein richtiges der einen geschützten Raum“, sagte knapp einem Jahr in Göppingen, Gottesdienst mit anschließendem Kinderzentrum von der Krippe bis Brenner. Bei der Planung des An- wo er eine Ausbildung zum Bank- Stehempfang abgeschlossen. zur Schule, sagte Mayer. baus habe man sich nicht auf das kaufmann absolviert. Das Amt der An dem Jubiläumsgottesdienst, Am dritten Advent des Jahres 1961 wurde die evangelische Jesus-Christus-Kirche Für einige Stadträte im Aus- Minimalprogramm beschränkt, Schriftführerin wird Patricia Deertz der um 10 Uhr im Saal im Unterge- in Rechberghausen eingeweiht. Foto: Giacinto Carlucci schuss für Technik und Umwelt „sondern auf das, was in Abstim- ausüben. Als Beisitzer wurden schoss der Kirche beginnt, nehmen mischte sich jedoch Wasser in den mung mit den Erzieherinnen als ver- gewählt: Günther Bayer, Volker neben Pfarrer Michael Hagner auch rund 500 Protestanten, heute sind „Rechberghausens Jesus-Chris- Freudenbecher. Denn das Projekt nünftig angesehen wird“, fügte Grässle, Marion Jansik, Gabriela Dekan Rolf Ulmer und Vikarin Re- es 1650, berichtet Pfarrer Hagner. tus-Kirche geweiht“ titelte am 19. wird gegenüber der ersten Kosten- Brenner hinzu. Der an der Südseite Daniela Keppeler, Norbert Lämmer- becca Ruggaber teil. Den musikali- Das Kirchengebäude wurde von Dezember 1961 die NWZ. Eigens schätzung rund 170 000 Euro teu- verglaste Anbau beherbergt einen zahl, Paul Lambert, Wolfgang schen Part übernehmen die Kanto- dem Stuttgarter Architekten Profes- zur Einweihung war der Ulmer rer: Der Anbau nebst Außenanlagen großen Gruppen- und Ess-, einen Mayer, Dietmar Morgan, Corinna rei Rechberghausen unter der Lei- sor Paul Heim als achteckiger Rund- Prälat Dr. Erich Eichele angereist. schlägt mit rund 535 000 Euro zu Bu- Schlafraum sowie Sanitärräume, Schnirch und Hans Tielesch. tung von Gerhard Großmann und bau mit einer Kapazität von 120 Sitz- Mit der feierlichen Übergabe des che. Die anfängliche Kostenprog- Büro und Materialraum. Für 25-jährige Mitgliedschaft ge- Remo Steiner an der Trompete. Es plätzen gebaut. Im Untergeschoss Bauwerks erfüllte sich für die Gläu- nose war mit 370 000 Euro zu opti- Der Betrieb der Krippe soll spätes- ehrt wurden Elisabeth Aupperle, Hil- folgen Grußworte der katholischen beherbergt es einen Gemeindesaal, bigen ein jahrealter Wunsch. „Die mistisch geschätzt, räumt die Stadt- tens im kommenden Kindergarten- degard Grössl, Albertine Kron, Ma- und der bürgerlichen Gemeinde. der in diesem Jahr renoviert und zehnjährigen Bemühungen um ein verwaltung ein. jahr starten. Die Stadt bekommt ria Maurer, Dietrich Birk, Stefan Hu- Rechberghausen war in der Ver- energetisch verbessert wurde, so eigenes Gotteshaus wurden ge- Wesentlichen Anteil an der Kos- vom Bund 120 000 Euro Zuschuss bert, Norbert Lämmerzahl und Rein- gangenheit aufgrund seiner Histo- Hagner. In den vergangenen 50 Jah- krönt“, schrieb die NWZ. Zuvor hat- tensteigerung hat die Haustechnik, und will zur Finanzierung den Erlös hold Rapp. Der Neujahrsempfang rie eine katholische Gemeinde. Bei ren betreuten vier Pfarrer die ten die evangelischen Gemeinde- insbesondere der Einbau einer um- des nicht mehr benötigten Kinder- der Göppinger CDU findet am Sams- der Einweihung der evangelischen Kirchengemeinde: Albert Schmid, glieder ihre Gottesdienste im Musik- weltfreundlichen Wärmepumpen- gartens Ringweg in die Waagschale tag, 14. Januar, in der Stadthalle Kirche zu Beginn der 60er Jahre gab Ewald Enz, Wolfgang Gerth und Mi- saal der Volkshochschule abhalten heizung (96 000 Euro). „Deren Ein- werfen, so dass noch ein Anteil von statt. Beginn ist um 10.30 Uhr. pm es in der Schurwald-Gemeinde chael Hagner. müssen. bau ist zwingend, um die Auflagen etwa 60 000 Euro bleibt.