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OHNE VERFALLSDATUM – 100 ALBEN FÜR DIE Rock-SAMMLUNG Längst kennen auch Pop und Rock ihre Klassiker. Der Autor wagt mal eine höchst subjektive Auswahl an Alben, die ihren 50. Geburtstag kurz hinter oder knapp vor sich haben. Und die heute noch so faszinieren wie vor einem halben Jahrhundert. VON LOTHAR BRANDT (FREIBERUFLICHER JOURNALIST – WWW.LOTHARBRANDT.DE)

Es war einmal ein Versuch. Der Versuch, aus dem Zweitens quantitativ: Wir belassen es bei rund 100 grossen, dem klassischen, dem unwiederbringlichen, Alben; und bei maximal drei pro Künstler oder Band, dem unwiederholbaren, dem unerreichten Jahrzehnt so weh es auch tut. der Pop- und Rockmusik 1966 – 1975 ein Auswahl zu treffen. Bei Nummer 200 zog der Verfasser die Drittens stilistisch: So weh auch das tun mag, aber Reissleine, strich schmerzhaft viel durch und be- der , der Schlager, die Volksmusik (nicht nur die schloss die rigorose Beschränkung. Schweizer) und auch die Avantgarde bleiben aussen vor. Jedenfalls in ihrer Reinform. Es wird sich zeigen, EINSCHRÄNKUNGEN dass sich viele Rock-Klassiker auch gerne in Randbe- Erstens zeitlich: Aus dem Jahrzehnt wurde das Jahr- reichen bedienten. fünft 1967 – 1972. Bevor jetzt einige Schlaumeier mit mathematischen Grundkenntnissen detektieren, Und viertens formattechnisch: Es geht um reguläre dass die Spanne sechs Jahre umfasst, sei darauf Alben. Best-of-Zusammenstellungen, Zusammestell- hingewiesen, dass es ja nicht um den kompletten ungen verschiedener Künstler (Various Artists Samp- Zeitraum vom 1. Januar 67 bis 31. Dezember 72 geht, ler) und auch Raubpressungen (Bootlegs) sind nicht und dass man zu jener Zeit ohnehin alles nicht so berücksichtigt. Deshalb stehen auch die fünf LPs (I: eng gesehen hat. drei LPs, II: 2 LPs) mit Auszügen vom sagenumwo­

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benen «Woodstock»-Festival 1969 nicht drin. Zumal die beteiligten Musiker in den meisten Fällen musika- lisch Stärkeres anderweitig hinterliessen.

Fünftens und bestimmt nicht letztens sollten alle LPs (oder CDs) ohne Probleme zu beschaffen sein, wie und woher auch immer. Die Tonträger-Industrie ist, erst recht seit ihr das Streaming das Wasser abgräbt, sicher kein wohltätiger Samariter-Bund. Sie wollte und will Profit machen. Damals aber zeigte sie sich erstaunlich experimentierfreudig – und erntet die Früchte noch heute mit immer aufwendigeren Ausga- ben berühmter Produktionen. Ob als teure ‘Anniver- sary Edition‘ oder als preiswerte Midprice-CD, ob als High Resolution Stream oder als mehr oder weniger gut gemachte LP-Nachpressung – diese Top 100 lie- gen auf dem Präsentierteller.

Die Spitze eines Berges heisser Scheiben – ganz klar. Man kann nur immer wieder staunen. Natürlich wuchs der Berg nicht aus dem Nichts. Der Bluesrock, die härtere Variante in der Abwand- BLUESrock & PSYCHEDELIC ROCK lung des immergleichen, bei den Guten aber nie lang- Der als das Urgestein hatte sich ja schon als weiligen Schemas, zeigt viele Überschneidungen mit höchst fruchtbar bewiesen, als diese ‘schwarze‘ Mu- dem Hard Rock. Bands wie Ten Years After oder Free sik vermählt mit dem Swing, dem ‘weissen‘ Rocka- beschritten gekonnt beide Terrains. Am erfolgreichs- billy und der Countrymusik den Rock‘n‘Roll gebar. ten wilderten dort Led Zeppelin, die aber gleichzei- Der wurde angehärtet, weichgespült und nach dem tig auch eine akustische, vom Folk beeinflusste Sei- Export ins Vereinigte Königreich dort zum Beat trans- te pflegten. Und so ganz nebenbei schon auf ihrem formiert, der wiederum mit der British Invasion ab Debüt mit «Communication Breakdown» die Lunte für 1963 die USA eroberte. Es dräute mächtig. Schon im den später so genannten Heavy Metal gelegt hatten. Jahr 1966 hatten die Beatles mit «Revolver» und die Auf ihrem längst legendären vierten, wie die drei ers- Beach Boys auf der anderen Seite des Atlantiks mit ten titellosen und daher nummerierten Album (von «Pet Sounds» bahnbrechende LPs vorgelegt. Schon Fans auch «Symbols» und anders genannt) spann- seit geraumer Zeit hatten Truppen wie die Yardbirds ten LZ den Bogen vom brachialen Riffrocker «Black in England den Bluesrock angetönt, hatten in den Dog» über eine ultraverhärtete uralte Bluesnummer USA Musiker mit Drogen experimentiert und psyched- «When The Levee Breaks» (von Memphis Minnie) und elische Effekte eingebaut, hervorragende Instrumen- das epische «Stairway To Heaven» bis zur (fast) rei- talisten die eigene Virtuosität ausprobiert. Der Boden nen Folknummer «The Battle of Evermore», wo sich war also vorbereitet, aus dem dann ab 1967 mit einer Sänger Robert Plant Verstärkung bei der Elfe Sandy unglaublichen Wucht der kreative Vulkan ausbrach. Denny holte. Innerhalb nur weniger Jahre bildete die Pop- und Rockmusik die meisten bis heute gültigen Stile aus. Psychedelic Rock mit bewusster Einbindung bewusst- Diese Maid sang unter anderem bei Fairport Conven- seinserweiternder Erfahrungen, oder was man dafür tion, neben The Pentangle mit der grandiosen Jac- hielt, überschwemmte geradezu die Szene ab dem qui McShee die Grössen des ebenfalls damals aus ‘Summer Of Love‘ 1967. Einem Strohfeuer gleich der Taufe gehobenen Folk Rock, der alte englische, brannte er zwar schnell aus, doch Glutreste hielten schottische oder irische Weisen mit dem Instrumen- sich im Grunde bis heute. Der Hard Rock hat natür- tarium des Rock (oder auch Jazz) verband. Mit der lich eine Reihe von Vätern, doch seine Geburtsstunde Popularisierung der alten Weisen wollten dann aber schlug mit Sicherheit damals. Das Riff als prägnan- auch neue gehört werden. Die Gruppe der Singer/ te Akkordfolge feierte seine berühmtesten Urstände Songwriter erfreute sich dank des Zugpferds Bob just in jenem Jahrfünft, nehmen wir mal Jimi Hendrix’ Dylan ständigen Zulaufs. Etliche bis heute unüber- «Purple Haze» 1967 und Deep Purples «Smoke On troffene Highlights des Genres erstrahlten gleichfalls The Water» 1972 als Eckpunkte. in jener Epoche.

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ART Rock & Angeregt vom höchst artifiziellen Meilenstein-Album «Sgt. Pepper‘s Lonely Hearts Club Band» der Beat- les spannte der Rock seine Reifen weiter hinein in die Welt der Kunstmusik. Der Symphonic Rock brach sich mit den «Days Of Future Past» der Moody Blues Bahn. Ganze Symphonieorchester dienten eben nicht mehr nur zur harmonischen Verstärkung und Ver­ JAZZ ROCK & FUSION sülzung der Hauptmelodie, sondern als eigenstän­ Die erlebte im angesprochenen Jahrfünft natürlich dige Klang-Körper. Immer weiter ausgearbeitete auch ihre instrumentale Blüte, denn der Rock und Strukturen durchdrangen den Art Rock und dann seine kommerziell weniger erfolgreiche Cousine, den Progressive Rock. Dessen erste Generation mit der Jazz, begannen miteinander anzubandeln, um Bands wie Genesis, Yes, King Crimson, Gentle Giant im Jazz Rock oder der später so genannten Fusion und Van der Graaf Generator veröffentlichte ihre ers- die rhythmische Straightness und nachvollziehba- ten Meisterwerke auch schon vor 50 Jahren. Und re Harmonik des Rock mit der Spontaneität, der Im- auch Pink Floyd, anfangs mit «The Piper At The Ga- provisationsfreude und der Virtuosität des Jazz zu tes Of Dawn» mit ihrem später leider im Drogenne- verbinden. The Flock oder das Mahavishnu Orche- bel versinkenden Hauptsongschreiber Syd Barrett stra (in dessen erster Inkarnation Flock-Geiger Jerry psychedelisch, dann auf «Atom Heart Mother» auch Goodman fiedelte) trieben es da besonders bunt. Die mal symphonisch, dann episch auf «Meddle» mit satten Farben von Jazz-Bläsern holten sich dagegen «Echoes», ordneten sich eher neben als im Progres- die Brass Rocker mit ins Boot. Besonders viel Fahrt sive Rock ein, weil ihnen ein wenig die Virtuosität der nahmen die Chicago Transit Authority (später zu Chi- Kollegen abging. cago verkürzt) und Blood, Sweat & Tears auf.

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GARAGE ROCK DAS DILEMMA Die Kunst im Rock war allerdings schon früh eini- Alles das hier im einzelnen auszuführen, jeden Künst- gen Hardlinern höchst suspekt. Was später in den ler, jedes Album ausreichend zu würdigen, würde 1970ern der Punk für sich reklamierte, machten den Rahmen selbst eines Buches sprengen. So bleibt gleichfalls schon andere lang vor ihnen wahr. MC5 die Liste sicher schmerzhaft unvollständig und dem aus Detroit und The Stooges (mit Iggy Pop) aus Ann einen oder anderen zu oberflächlich. Der Autor ist Arbor, Michigan, holten die in abgehobene Sphä- sich dessen bewusst. Doch die Beschränkung dient ren zu entschwinden drohende Hörerschaft zurück auch der Übersichtlichkeit und dem Nutzwert. Und auf den harten Boden simpler, rifflastiger, mitgröl- nicht zuletzt der Disziplinierung des Autors. Denn tauglicher Mucke. Garage Rocker nannte man Vor- solche angeforderten Listen stellen üblicherweise reiter und Vollender dieser Dampframmen-Variante. den Kritikern die Ego-Fallen: Da wären die Versu- chung, die eigenen Repertoire-Kenntnisse in Menge SOUL und Auswahl zur Schau zu stellen. Unfassbar viele – Doch das alles spiegelte vorwiegend die Vorlieben eigene – Favoriten nennen, die ausser einem selbst der überwiegend weissen, überwiegend besser si- kein Schwein kennt: Tolle Protzerei, aber wem nützt tuierten Jugendlichen zu beiden nördlichen Seiten das? Mit der Arroganz des Hochross-Sitzers den des Atlantiks. Die Urmutter Blues hatte für die dun- ach so verachteten Mainstream, sprich die anhörba- kelhäutigere Klientel längst auch einen wundervol- ren und erfolgreichen Scheiben meiden und mög- len Sohn geboren, den Soul. Überragende Künst- lichst Schwerverdauliches anpreisen: Das bringt ler wie Otis Redding, Wilson Pickett oder der frühe doch nur Raritäten-Suchern und Randbereich-Fe- Marvin Gaye, die frühen Ike & Tina Turner, die frühen tischisten etwas. Andererseits: Nur die Hitparaden Temptations oder die Supremes und viele Andere (‘charts‘) oder die Leserwahlen (‘polls‘) aus vergange- gehören natürlich auch in jede gut sortierte Samm- nen Tagen abklappern – da ginge denn doch vieles lung, doch sind in diesem sehr Single-lastigen Genre verschütt. oft Best-Of-Compilations die bessere Wahl als viele lieblos mit Füllern verstopfte Original-LPs. Und das angesprochene Jahrfünft hat so viel zu bie- Doch ab 1967 explodierte auch die afro-amerikani- ten, dass selbst die ausgewählte Hundertschaft die sche Kreativität nicht nur. Mit wachsendem Selbstbe- Fans nachhaltiger Musik in Scharen auf die Barrika- wusstsein («Say it loud – I‘m black and I‘m proud», den treiben wird. Wie konnte der Depp nur X verges- James Brown), getragen von der Bürgerrechtsbe- sen? Spinnt der, Y so stark zu würdigen? Warum hat wegung, brachte sie nun auch auf Longplayern ihre dieser Idiot Z mit der völlig falschen Scheibe drin? Kunst erfolgreich an den Mann und die Frau. Undsoweiterundsofort. Ja, es ist und bleibt trotz aller Wobei der «Godfather of Soul», «Mr. Dynamite» objektivierenden Mühen eine hoffnungslos subjek­ James Brown mit Knallern wie «Get Up – Sex Ma- tive Auswahl. Ein bisschen Streit, Widerspruch, Er- chine» wohl heute im Sperrfeuer der Political Cor- gänzungslust schadet da garantiert nicht. rectness stehen würde, damals verschaffte sich «the hardest working man in the show business» den Re- KREATIVE BALLUNG spekt der weissen Mehrheitsgesellschafft. Sein et- Einig aber dürften sich die meisten wenigstens da- was milder agierender, nicht minder genialer Brother rin sein, dass wir es hier mit der kreativsten, ener- Marvin Gaye konnte mit dem ersten Konzept-Album giereichsten und – jawohl – nachhaltigsten Phase des Soul «What‘s Going On» auch höchst erfolgreich der Pop- und Rockmusik zu tun haben. Eine solche Sozialkritik in die Charts bringen. Und die Tempta- Ballung an Alben, die Mann und Frau noch nach 50 tions mutierten unter der Ägide von Produzenten-­ Jahren gerne hören, und die darüber hinaus immer Genie Norman Whitfield gar zur Epic Symphonic wieder von Neuem auch Kohorten jüngerer, nach- Psychedelic Soul Truppe. «Papa Was A Rolling Sto- wachsender Hörer begeistern – das dürfte einmalig ne» von «All Directions» ist mit seinen zwölf Minuten bleiben. einer der magischsten Tanzbodenfeger aller Zeiten. Die Tipps folgen in alphabetischer und damit wert- FUNK neutraler Reihenfolge der Künstler. Mit dem Soul lernte der Rock den Groove. Und damit den Funk. Besagte Temptations eröffneten «All Di- rections» mit dem Song «Funky Music Sho ‘Nuff Turns Me On», doch bevor der Begriff da war, hatten die bis heute ein wenig unterschätzten Sly & The Family Stone schon reichlich Funken gezündet.

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The Allman Brothers Band: Joan Baez: The Band: The Beatles: The Beatles: The Beatles Live At Fillmore East, 1971 Blessed Are..., 1971 Music From Big Pink, 1968 Sgt. Pepper‘s Lonely (‘White Album‘), 1968 Die von den Brüdern Duane Die First Lady des American Das rundum gelungene De- Hearts Club Band, 1967 Das Doppelalbum, nicht (Gitarre) und Greg (Key- Folk singt die Beatles, The büt-Album der kanadischen Die Fab Four und ihr Produ- so artifiziell wie «Sgt.», aber boards, Gesang) Allman Band, die Rolling Stones Truppe, die als Dylans Be- zent George Martin entde- eine tour d‘horizon durch kultivierte Spielart des und sich selber mit herr- gleit-Band berühmt wurde. cken die Studiotechnik als alle Pop-Stile seit anno Bluesrock nennt sich licher Hingabe. Der Meister machte auch Instrument – und vergessen dunnemals. Southern Rock, am besten bei drei Songs mit. dabei nicht, tolle Songs zu waren sie live. liefern.

The Beatles: Jeff Beck: Truth Big Brother And The Hol- Black Sabbath: Black Sabbath: Abbey Road, 1969 Mit Sänger Rod Stewart ding Company: Black Sabbath, 1969 Paranoid, 1970 Der wunderbare Abschluss und einer tollen Band be- Cheap Thrills, 1968 Tonnenschwere Riffs, Es geht gerade weiter so. der Tonträger-Karriere der wies Ex-Yardbird Jeff Beck, Die San-Francisco-Band bedrohliche Soundkulisse, Mit «War Pigs», «Iron Man» grössten Pop-Band aller dass er zu den besten wäre längst vergessen, Schneidbrennerstimme: und dem schnell zusam- Zeiten, aktuell wie seine Gitarristen nicht nur der hätte sie nicht eine einzigar- die Geburt des Schwer- mengehauenen Titelsong Vorgänger hervorragend 1960er zu zählen ist. tige Sängerin gehabt: Janis metall-Rock schufen Sabbath ihr remixed. Joplin definierte für immer stärkstes Album. den Begriff ‘Bluesrockröhre‘.

Blood, Sweat & Tears: James Brown: Can: Johnny Cash: Chambers Brothers: Second Album Sex Machine, 1970 Ege Bamyasi, 1972 At Folsom Prison, 1968 The Time Has Come, 1967 Mit Sänger David Clay- Auch vom Godfather of Soul Die wirklich guten Der Country-Rebell könnte Mit «All Strung Out Over ton-Thomas hatten die könnten hier einige Alben Rock-Scheiben made in mit vielen Alben hier ver- You», dem Titelsong und Brass-Rocker ein weiteres stehen; dieses muss einfach kamen später, treten sein, sein Auftritt im einem bärenstarken Album Schwergewicht in ihrer in jede gute Plattensamm- aber die Avantgardisten Gefängnis ist ein Muss. setzten die Gebrüder Cham- Top-Besetzung. Das Werk lung. Was für ein Groove, Can bereiteten das Feld ber mehr als nur ein Zeichen strotzt vor Grosstaten. was für eine Band, was für auf ihre Weise. «Spoon» in Sachen afroamerikani- ein Sänger! wurde gar ein kleiner Hit. scher Soulrock.

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Chicago Transit Authority: Leonard Cohen: Cream: Cream: Wheels Of Fire, Creedence Clearwater Chicago Transit Songs Of Leonard Cohen, Disraeli Gears, 1967 1968 Revival: Cosmo‘s Factory, Authority, 1969 1967 Die erste Supergroup des Der Abgesang der genialen 1970 Das Debüt der um Jazzblä- Mitten in die grellbunte Bluesrock mit Eric Clapton, Egomanen auf Doppel-LP, Die Truppe um Schreihals ser verstärkten Rockband Flower-Power-Ära platzte Ginger Baker und Jack eine Scheibe Studio, eine John Fogerty haute Ende auf Doppel-LP. Grandiose – ganz leise – ein Anzugträ- Bruce sprengt die Grenzen live. der 1960er Hits und Alben Songs und gewagte Experi- ger mit Schlips aus Kanada, des Genres. in unfassbarer Serie raus. mente, 2019 remixed. der mit sanfter Stimme Ihr stärkstes Stück, noch in erotische Weisen vortrug. Viererbesetzung.

Crosby, Stills & Nash: Crosby, Stills, Deep Purple: Deep Purple: In Rock, 1970 Deep Purple: CSN, 1969 Nash & Young: Deep Purple, 1969 Eine, wenn nicht gar die Machine Head, 1972 David Crosby von den Déjà Vu, 1970 Das letzte Album der Initialzündung für den Unverzichtbar! Byrds, Stephen Stills von Das Trio vereint mit dem Mk-I-Besetzung. Teilweise Hard Rock. Deep Purple Buffalo Springfield und kanadischen Gitarristen guter Rock, vor allem aber hatte sich den Jesus Christ Graham Nash von den und Hochton-Sänger. Ging die Suite «April» mit klas- Superstar Ian Gillan für die Hollies – ein begnadetes nicht lange gut, hier aber sischem Kammerorchester Mk-II-Besetzung verpflichtet. Trio von Songschreibern bestens. zeigt Sonderklasse. Dessen Visitenkarte: und Sängern. „Child In Time“.

Derek & The Dominos: The Doors: The Doors: Bob Dylan: Emerson, Lake & Palmer: Layla And Other Assorted The Doors, 1967 Absolutely Live, 1970 Nashville Skyline, 1969 Tarkus, 1971 Love Songs, 1970 Eines der faszinierends- Bevor Alkohol und Drogen Seine wirkungsmächtigsten Von bombastischer Suite bis Eric Clapton schrieb sich ten Band-Debüts aller ihn völlig ruinierten, konnte und stärksten Alben lieferte zum knappen Honky Tonk Liebes- und Musikerqualen Zeiten. Sänger Jim Morrison Morrison mit seiner gut Dylan vor und nach 67 bis hat das Trio alles drauf, Art von der waidwunden Seele brachte eine düstere, neue eingespielten Musikertruppe 72 ab. Dafür sein schönstes Rock at its best. – und lieferte sich mit Slide- Text-Qualität in die Popmu- noch tolle Live-Darbietun- mittendrin. Allein wegen Legende Duane Allman sik. Und «Light My Fire» gen liefern. «Lay Lady Lay» im Country- tolle Gitarrenduelle. ist und bleibt ein Juwel. Rock-Olymp.

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Emerson, Lake & Palmer: Fairport Convention: Fairport Convention: The Flock: Aretha Franklin: Pictures At An Exhibition, What We Did On Our Liege & Lief The Flock, 1969 Live At The Fillmore West, 1971 Holidays, 1969 Sandy Dennys Ausstiegs- Ein Debüt wie eine Feuer- 1971 Das Trio nimmt sich Mus- Sängerin Sandy Denny und Album. Trotzdem oder salve. Mit dem wilden Gei- Mit der superben King Curtis sorgskys Klavierzyklus Gitarrist Richard Thompson deswegen eines der besten ger Jerry Goodman setzte Band im Rücken und illus- vor und motzt ihn live mit schliffen das feine Werk Folkrock-Alben aller Zeiten. die Truppe noch einen tren Gästen wie Ray Charles eigenen Beiträgen zum zum Folkrock-Diamanten. drauf zur Bläsersection. überzeugte die Queen of Meisterwerk des Classic Genauso zu empfehlen: Rockig, bluesig, originell. Soul mit grandiosen Cover- Rock auf. «Unhalfbricking». versionen.

Aretha Franklin: Free: Fire And Water, 1970 Marvin Gaye: Genesis: Trespass, 1970 Genesis: Amazing Grace, 1972 Vier Ausnahmetalente What’s Going On, 1971 Die gut behüteten Charter- Nursery Crime, 1971 Das war kein Konzert, das des Bluesrock vereinigt zu Ein Jahrhundert-Album, die house-Internatsschüler um Die Bestbesetzung des war ein Gottesdienst. Die einer superben Band. Ihre erste Autoren-LP des Soul, Peter Gabriel mausern sich Quintetts ist gefunden. grösste Sängerin des Soul stärkste LP enthält auch ein Meilenstein der Black auf ihrem zweiten Album Wundervolle Song-Epen, lieferte auch das grösste ihren grössten Hit «All Right Music. Zu Gayes teilweise zu progressiven Vorreitern. darunter das zum Ende Gospel-Album aller Zeiten Now». ineinander übergehenden Mit dem harten «The Knife». fast hysterische «The ab. Hallelujah! Songs arrangierte ihm David Musical Box». Van DePitte ein üppiges Orchester.

Genesis: Gentle Giant: Gentle Giant: George Harrison: Jimi Hendrix: Foxtrot, 1972 Gentle Giant, 1970 Three Friends, 1972 All Things Must Pass, 1970 Are You Experienced, 1967 Mit dem über 22-minütigen Die britische Progressive Ein melancholischer Nach dem Ende der Beatles Das Debüt mit seiner «Supper‘s Ready» inklu- Band um die Brüder Ray, Abgesang über die hatte ihr Gitarrist im Schat- Band Experience zeigt den sive vertracktem 9/8-Takt Derek und Phil Shulman Langzeit-Tauglichkeit von ten der Alpha-Tiere Lennon genialen Gitarristen bereits erschaffen Genesis die begeisterte schon auf ihrem Jugend-Freundschaften. und McCartney eine Menge in voller Blüte. Blaupause der Prog-Rock- Debüt mit ausgefuchsten Vor dem nächsten Klassen- Klasse-Songs angehäuft, Suite. Satzgesängen und einem treffen unbedingt hören! mit denen er gleich ein überbordenden Instrumen- Tripel-Album füllte. tarium. Hier könnten übrigens alle Alben ihrer Frühzeit stehen.

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Jimi Hendrix: Jimi Hendrix: Iron Butterfly: Jefferson Airplane: Jefferson Airplane: Electric Ladyland, 1968 Band Of Gypsys, 1970 In-A-Gadda-Da-Vida, 1968 Surrealistic Pillow, 1967 Volunteers, 1969 Sein unübertroffenes ...mit rein muss. Mit neuer Seite A kann man auch Besser kann man Psyche- Vietnam-Protest, Nonsense Meisterwerk auf Doppel-LP. Band spielte Hendrix zum gerne auslassen, Seite B delic Rock nicht auf den und cooler Westcoast Rock Der Vorgänger «Axis: Bold Jahreswechsel 1969/1970 bietet mit dem Titelsong Punkt bringen. Sängerin – die Band aus San Francis- As Love», ist nicht hier in New York vier Shows. einen 17-minütigen Trip in Grace Slick war eine ganz co auf dem Höhepunkt. dabei, weil noch... Es gibt das Kondensat und den Garten des rockmusi- Grosse. den kompletten Mitschnitt. kalischen Lebens.

Jethro Tull: Jethro Tull: Jethro Tull: Elton John: Janis Joplin: Pearl, 1971 Stand Up, 1969 Aqualung, 1971 Thick As A Brick, 1972 Honky Château, 1972 Ihr letztes Album erschien Die Truppe um Flötist, Gitar- Es wird ein wenig härter Ein Album, zwei Seiten, ein Auch andere Alben des posthum nach ihrem rist, Songschreiber und Boss gerockt im Hause Tull. Jeder Titel. Anderson schwindelte Songschreiber-Duos Elton Heroin-Tod. Was für eine Ian Anderson hatte auf dem kennt «Locomotive Breath», was von einem Kinder- John und Bernie Taupin Ausnahme-Sängerin der zweiten Album ihren Stil aber «My God» ist noch gedicht und schrieb eine könnten hier stehen. Doch Rock verloren hatte, zeigen gefunden. Folk-Blues-Rock, stärker. der grössten Suiten des auf dem fünften Album des Supersongs wie «Move mit der Barock-Adaption Progrock. Pop-Exzentrikers ist sein Over» , «Half Moon», «Me «Bourrée». Überflieger «Rocket Man». And Bobby McGhee» und natürlich «Mercedes Benz».

Carole King: King Crimson: The Kinks: Are The Village The Kinks: Arthur Led Zeppelin: I, 1969 Tapestry, 1971 In The Court Of The Green Preservation (Or The Decline And Fall Of Harter Rock und herber Nicht nur Männer und Crimson King, 1969 Society, 1968 The British Empire), 1969 Blues der noch als Nach- Gitarristen können gran- Beim Debüt der schillernds- Mitten im Revolte-Jahr 1968 Musikalisch kehrte Ray folger der Yardbirds gestar- diose Songs schreiben, ten Band des Prog sang zog sich Kinks-Boss Ray Davies zum harten teten Jahrhundert-Band. auch singende Pianistinnen noch Greg Lake (später zu Davies musikalisch-textlich Rock’n’Roll zurück, textlich können das. Eines der ELP). Der epische Titelsong auf das englische Landle- schildert er melancholisch- erfolgreichsten Alben aller ist eine Offenbarung für ben zurück. Nach wechsel- sarkastisch den Niedergang Zeiten. Mellotron-Fans. voller Veröffentlichungs- Grossbritanniens aus Historie längst anerkannt Spiessersicht. als herrlich schrullige Alt-Mode.

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Led Zeppelin: II, 1969 Led Zeppelin: IV, 1971 John Lennon: Andrew Lloyd Webber & Love: Mit dem Überflieger «Whole Das Über-Album, Imagine, 1971 Tim Rice: Forever Changes, 1968 Lotta Love». Nummer III unverzichtbar! Nach einigem Blödsinn mit Jesus Christ Superstar Der Reiz der Scheibe liegt fehlt, weil eine Seite akus- Gefährtin Yoko Ono machte Oft als Musical vehunzt, ist nicht in gewagten Instru- tisch und nur drei LPs pro der Ex-Beatle endlich die Urfassung mit Ian Gillan, mentalparts oder beein- Band zugelassen… wieder Platten, die seiner Murray Head und Yvonne druckenden Solos, sondern würdig waren. Dies ist seine Elliman ein stark rockendes in der Schönheit der einzel- schönste Solo-Scheibe, trotz Konzept-Doppel-Album. nen Songs. der überflüssigen Beschimp- fung an Paul McCartney.

The Mahavishnu Orchestra: Paul McCartney: MC5: The Moody Blues: Van Morrison: The Inner Mounting RAM, 1971 Kick Out The Jams, 1969 Days Of Future Past, 1967 Astral Weeks, 1968 Flame, 1971 In den Hügeln Schottlands Aus der Motor City (MC) Nicht nur aufnahmetech- Der ehemalige Sänger von Eine Jazz-Rock-Formation, feilte Paul an seinem Detroit kamen diese fünf nisch ein Novum. Die Them brachte seine eigen- seinerzeit ohnegleichen, zweiten Solo-Album nach harten Jungs, die auf ihrem Softrocker etablierten sich willige Mischung aus Folk, setzte die Massstäbe für dem Beatles-Split. Anfangs Debüt gleich die ‘Mother- dank grosser Orchesterparts Blues und Jazz auf einem virtuoses Zusammenspiel oft verrissen, heute ein fuckers‘ aufforderten, ihre als Symphonic Rocker und Kultalbum unter – innerhalb neu. Mit John McLaughlin, Klassiker. Hemmungen abzulegen. landeten mit «Nights In von zwei Tagen. Jerry Goodman, Rick Laird, Proto-Punk, nur besser. White Satin» zudem einen Jan Hammer und Billy Riesenhit. Cobham.

Laura Nyro: The Pentangle: The Pentangle: Pink Floyd: The Piper At Pink Floyd: Eli And The Thirteenth The Pentangle, 1968 Basket Of Light, 1969 The Gates Of Dawn, 1967 Atom Heart Mother, 1970 Confession, 1968 Zwei Top-Gitarristen, eine Jacqui McShee, John Das Debüt der Oberpsyche- Mit ihrem fünften Album Eine heute leider etwas Jazz-erprobte Rhythmus- Renbourn, Bert Jansch, deliker dominierte noch ihr toppten PF erstmals die vergessene Songschreibe- gruppe und eine Sängerin Danny Thompson und Terry genialer Kopf Syd Barrett, britischen Charts, mit rin, die sich aber mit Hits von Gottes Gnaden er- Cox mit einem Traum-Al- bevor das LSD seine Kreati- dem knapp 24-minütigen für andere unvergessen geben ein wunderbares bum, man kann aber auch vität zerstörte. Titelstück lieferten sie ein machte. Dieses Album unter Folkrock-Debüt. «Sweet Child» genauso gut Magnum Opus mit Orchester eigenem Namen ist ein empfehlen. und Chor ab. eigenwilliges Meisterwerk.

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Pink Floyd: Meddle, 1971 Lou Reed: The Rolling Stones: The Rolling Stones: The Rolling Stones: Das berühmteste «Ping» Transformer, 1972 Beggar‘s Banquet, 1968 Let It Bleed, 1969 Sticky Fingers, 1971 der Pop-Geschichte leitet Der grimme Velvet-Under- Obwohl Gründungsmitglied Selbst wenn nur «Gimme Klassiker und Klasse- auch einen ihrer berühm- ground-Frontmann legt die und Multiinstrumentalist Shelter» drauf wäre, müsste Songs fast ohne Ende. Im testen Longtracks ein: Fesseln seiner Ex-Band Brian Jones kaum noch mit- man das Album kaufen. Album-Format waren die «Echoes». Ein Werk mit souverän ab mit einer viel- wirken konnte, landeten die Besser als von Merry Stones nie besser. gigantischem Nachhall. schichtigen Song-Kollektion Stones einen Volltreffer im Clayton ist Mick Jagger über seine Lieblingsstadt Revolte-Jahr 1968 und mit nie an die Wand gesungen New York. «Sympathy For The Devil» worden. einen ihrer grössten Songs.

Simon & Garfunkel: Santana: Abraxas, 1970 Sly & The Family Stone: Sly & The Family Stone: Sly & The Family Stone: Bridge Over Troubled Im Lauftext fiel der Latin A Whole New Thing, 1967 Dance To The Music, 1968 Stand, 1969 Water, 1970 Rock dem Platzmangel zum Der Startschuss verhallte Jetzt lief die Funk-Maschine Das Top-Album der unge- Eigentlich wollte Paul Simon Opfer, aber auch er ist ein weitgehend ungehört – wie geschmiert. «Ride krönten Funkrock-Könige. das Ding schon alleine Kind dieser Epoche. Am doch hier legte Silvester The Rhythm» ist ein Tanz- Mit dem Megahit «I Want To durchziehen. Doch Art stärksten aufgezäumt von Stewart alias Sly Stone flächen-Heizer allererster Take You Higher». Garfunkel machte nochmal Carlos Santana. den Urstein des Funk Rock. Güte. mit – und heraus kam ihr 1970 überarbeitet. berückendstes Werk.

The Small Faces: Ogdens‘ Soft Machine: Third, 1970 The Stooges: James Taylor: The Temptations: Nut Gone Flake, 1968 Die grossen Freigeister The Stooges, 1969 Sweet Baby James, 1970 All Directions, 1972 Das Mehr-Oder-Weniger- aus Canterbury liessen Der raubauzige Kontrapunkt Der US-Songwriter nach Allein wegen des über- Konzeptalbum der reichlich am meisten Jazz von allen zu aller Kunstbeflissenheit seiner Heroin-Entziehungs- ragenden «Papa Was A Marihuana verrauchenden Rockern in sich rein und im Rock. Sänger Iggy Pop kur in Hochform. Mit «Fire Rolling Stone» gehört diese Rocker. Sänger/Gitarrist gründeten eine ganze als Prototyp des Schwieger- And Rain» verarbeitet er Scheibe in die Sammlung. Steve Marriott raunzt Jazzrock-Szene. mutter-Schrecks. seine Sucht, toller Song. Aber auch der Rest geht fröhlich auch im heimischen gut ab. Cockney-Dialekt.

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Ten Years After: Uriah Heep: Salisbury, 1971 Uriah Heep: Demons Van der Graaf Generator: Van der Graaf Generator: Ssssh, 1969 Auch die harten Jungs aus And Wizards, 1972 H To He Who Am Pawn Hearts, 1971 Nach jazzigen und psy- Birmingham konnten mit Manche Rocker belächelten The Only One, 1970 Drei faszinierend vertrackte chedelischen Anfängen Orchester. Jedenfalls so Heep. Hier zumindest Die englischen Progressive Mini-Opern, von denen die hatte sich die Band um ein bisschen. Wichtiger ist grundlos – denn diese Rocker um den charismati- zehnteilige Suite «A Plague Mr. Speedfinger Alvin Lee das Album wegen der All- Scheibe ragt noch heute schen Sänger Peter Hammill of Lighthouse Keepers» zu auf fulminanten Bluesrock zeit-Hymne «Lady In Black», heraus. waren zwar nicht so erfolg- den ganz grossen Long- geeinigt. die nicht Leadvokalist David reich wie ihre Konkurrenten, tracks der Musikgeschichte Byron, sondern Keyboarder aber mindestens genau so gehört. Ken Hensley besingt. gut.

Vanilla Fudge: The Velvet Underground: The Who: Tommy, 1969 The Who: The Who: Who’s Next, 1971 Vanilla Fudge, 1967 The Velvet Underground & Nicht die erste, aber sicher Live At Leeds, 1970 Hätte auch ’ne Oper werden Die amerikanischen Psy- Nico, 1967 die beste und erfolgreichste Die infernalische Bühnen- können/sollen. Stattdessen chedeliker verlangsamten, Das ist nicht der offizielle Rock-Oper, vor allem, weil power der ‘mittleren‘ Who grandiose Songs, in denen verhärteten, verlängerten Titel des Debüts der New ausschliesslich in Rock- wurde nie besser einge- The Who den Hammer noch- die Songs anderer zu Yorker Untergrund-Truppe Besetzung (plus Horn von fangen. Es gibt inzwischen mal hoch hängten. exzessiven Musiktrips. mit ihrer deutschen Sän- Bassist John Entwhistle Luxus-Editionen. gerin, aber er hat sich ein- und Piano) eingespielt. gebürgert für ein verschre- ckend düsteres Anti-Album zum ‘Summer Of Love‘.

Yes: Fragile, 1971 Yes: Neil Young: Harvest, 1970 Frank Zappa & The Mothers Die Prototypen des bom- Close To The Edge, 1972 Da mag er noch so viele of Invention: We’re Only bastischen Art Rocks legten Eine der besten LPs des Alben in noch so vielen In It For The Money, 1968 (Die Covers sind in der nach dem Einstieg von Progressive Rock. Ein Muss, Stilen nachgelegt haben: Bürgerschreck, Gitarrist, Regel jene der LP-Original- Keyboarder Rick Wakeman auch im Remix von Steven Dieses Westcoast-Folkrock- Sänger, Komponist und ausgabe; Varianten und noch mal eine gehörige Wilson. Werk setzte für immer den Ober-Verarscher Zappa Special Editions kann man Schippe an Kunst drauf. Massstab. nimmt auch auf seinem dritten Album hochvirtuos z.B. über www.discogs.com die bunte Welt des Pop auf finden. – Anmerkung der die Schippe. Redaktion) ●

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