Hugo Haases Politisches Wirken

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Hugo Haases Politisches Wirken Einleitung – Rechtfertigung einer Untersuchung über Hugo Haases politisches Wirken Wer Hugo Haase war, ist einer breiten Öffentlichkeit heute wenig bekannt. In vielen Darstellungen über den Ersten Weltkrieg wird erwähnt, dass er am 4. August 1914 im Reichstag die Zustimmungserklärung der SPD-Fraktion zu den Kriegskrediten verlas. Er hatte sich vehement dagegen gewehrt, die Gründe dafür vorzutragen, seine Kollegen zwangen ihn faktisch dazu. Als erkennbar geworden war, dass Deutschland einen Eroberungskrieg führte, waren er und eine Gruppe von oppositionellen Sozialdemokraten nicht mehr bereit, Kriegskrediten zuzustimmen. Haase legte den Parteivorsitz nieder, und die Sozialdemokraten schlossen ihren eigenen Vorsitzenden aus der Partei aus. Er wurde Vorsitzender der 1917 gegründeten USPD im deutschen Reichstag, die sich während des Krieges von der SPD abgespalten hatte. Erst anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Gründung der SPD, als sich Parteiforscher über den eigenartigen Weg der ehemaligen Arbeiterpartei Gedanken machten, wurde der Name dieses kompromisslosen Sozialdemo- kraten wieder genannt.1 Die Bedeutung Hugo Haases geht über das, was das Erinnerungsbild an ihn prägt, weit hinaus. Er wurde 1863 in Allenstein geboren und gehörte der mosaischen Religionsgemeinschaft an, stammte von polnischen Einwanderern ab, die in Ostpreußen in größter Armut lebten und war nach seinem Jurastu- dium in Königsberg zu einem der bekanntesten Strafverteidiger Deutschlands aufgestiegen. Er machte auch als sozialdemokratischer Politiker schnell Kar- riere, konnte mit 34 Jahren im Wahlkreis Königsberg einen Sitz im deutschen Reichstag erlangen. Im Jahre 1911 wurde er als Nachfolger Paul Singers neben Bebel Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei. Nach dessen Tod, für den Friedrich Ebert als zweiter Vorsitzender in die Parteiführung eintrat, und dem Sieg der Sozialdemokraten in den Reichstagswahlen von 1912 wur- de er Vorsitzender der stärksten Reichstagsfraktion. Damit zählte er zu den einflussreichsten Politikern des deutschen Kaiserreiches. So leidenschaftlich wie er warnte in der Phase des Rüstungswettlaufs seit 1911 kein anderer führender deutscher Politiker vor dem Krieg. Dessen Ausbruch suchte er zu verhindern, indem er die Fraktion der deutschen Ar- beiterpartei dazu bringen wollte, die Finanzierung zu verweigern. Schon im ersten Kriegsjahr legte er offen, dass es der deutschen Regierung nicht um 1 U.a. in der Süddeutschen Zeitung, 23. Mai 1913; siehe Schluss der Einleitung 19 die Verteidigung gegen einen „heimtückischen Überfall“ der europäischen Mächte, sondern um den sogenannten „Griff nach der Weltmacht“ ging. Danach forderte er, „die Massenschlächterei“ sofort zu beenden und warnte im Reichstag immer wieder vor den Folgen: „Nur komplette Narren und gewissenlose Verbrecher können solche Pläne verfolgen.“ „Man muss sich ja Scheuklappen vor die Augen legen, um nicht zu sehen, dass sich vor uns ein Abgrund auftut und dass wir in diesen Abgrund hineinstürzen werden. … Am Schluss dieses Ringens wird es weder Sieger noch Besiegte, in Wahrheit nur noch besiegte, aus Millionen Wunden blutende Völker geben.“2 Die Sozialdemokraten bewilligten aber weiterhin Kriegskredite, Haase und seine Mitstreiter wurden aus der Fraktion ausgeschlossen und gründeten eine eigene Partei. Er kämpfte auch für Bürgerrechte der brutal unterdrückten Bevölkerung im Krieg. Da er die Vaterlandsverteidigung bejahte, die Widerstandskräfte der Armee nicht schwächen wollte, beschränkte er sich mit seiner Opposition gegen den Krieg lange Zeit auf das Parlament. Als der sinnlose Kampf mit einem geschlagenen Heer im Oktober 1918 immer noch fortgesetzt werden sollte, wurde er zum Führer einer gewaltfreien Revolution. Danach bemühte er sich im Rat der Volksbeauftragten, der Übergangsregie- rung, vergeblich, den Einfluss des Militärs zurückzudrängen und die Weichen für die Schaffung eines wirklich demokratischen Deutschland zu stellen. Nach den Wahlen zur Verfassunggebenden Nationalversammlung stand er an der Spitze der kleinen Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei und Fraktion. Er trat dem Terror der Freikorpstruppen, durch deren Förderung die Weimarer Koalition die Remilitarisierung Deutschlands einleitete, entgegen, versuchte in den Verfassungsberatungen die unkontrollierte Machtstellung des Reichspräsidenten zu verhindern. Zugleich baute er die USPD zur mit- gliederstärksten Partei des entstehenden Weimarer Staates auf. Ihren Aufstieg zur zweitstärksten Reichstagspartei erlebte er nicht mehr. Im November 1919 wurde ein Attentat auf Haase ausgeführt, an dessen Folgen er starb. Wie es dazu kam, wurde niemals aufgeklärt. Die Geschichtsforschung wurde seinen Leistungen und seiner Bedeutung bisher nicht in angemessener Weise gerecht. Möglichst alles noch vorhandene und greifbare Quellenmaterial aufzuspüren und auszuwerten, diese Mühe machten sich die deutschen Historiker bis heute nicht. Das Gedächtnis an einen deutschen Politiker zu erhalten, der für Frieden, Freiheit und Menschenrechte an hervorragender Stelle wirkte, wird als wich- tige Aufgabe der Geschichtswissenschaft betrachtet. 2 Verhandlungen des Reichstags, stenographische Berichte, Bd. 307, 24. März 1916, S. 842–848 20 Aus dem folgenden Überblick geht hervor, wie widersprüchlich und von zahlreichen Vorurteilen belastet bisher das Bild Haases gezeichnet worden ist. Es wird zugleich deutlich gemacht, welche Möglichkeiten bestehen, sein Wirken genauer darzustellen und zu würdigen, als das bisher geschah. Bei dem hier vorgelegten Buch handelt es sich um den Versuch, eine politi- sche Biographie über Haase zu schreiben. Sie ist, um diesem Anspruch gerecht zu werden, auf eine Schilderung der Verhältnisse der Zeit und aller Umstände, unter denen er lebte und tätig war, angelegt. Im Jahre 1929 veröffentlichte Ernst Haase, der Sohn Hugo Haases, der in Berlin als Arzt arbeitete, zu dessen 10. Todestag ein Gedenkbuch.3 Er leitete diesen Band mit einer Lebensbeschreibung des Vaters ein, die Informatio- nen über seine Jugendzeit, sein Privatleben, über Beziehungen zu den Eltern, seiner Frau und seinen Kindern enthält. Es handelt sich um ein Buch, das veröf­fentlicht wurde, um das Gedächtnis an den bewunderten und verehrten Vater bewahren zu helfen. Als wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Würdigung lässt es sich nicht bezeichnen, eher als Aufzeichnung von Erinne- rungen, die dem Sohn von Bedeutung waren. Es enthält das wichtigste noch zur Verfügung stehende Quellenmaterial über das Leben und die politische Tätigkeit Haases. Die darin abgedruckten Briefe an seine Frau und an seine Kinder, an Freunde und politische Weggefährten sowie einige Reden haben einen hohen Aussagewert. Der eigentliche Nachlass ging verloren, als Ernst Haase mit seiner Familie 1939 Deutschland verließ und in die USA auswanderte. Da ein solcher nicht zur Verfügung steht, bleibt die Kenntnis über den Werdegang, das Privatleben und die berufliche Tätigkeit Haases lückenhaft. Kein Historiker sammelte über einen Politiker, den die nationale Rechte von Weimar als Vaterlands- verräter hasste und verfemte, den Sozialdemokraten als Spalter der Partei hinstellten, Marxisten als Kritiker der Parteiideologie Leninscher Provenienz verachteten, solan ge das noch möglich war, Material. Bei der Schilderung der Jugend und der Studienzeit in Königsberg ist man darauf angewiesen, vor allem die Umwelt, in der Haase lebte, zu beschreiben, um daraus bestimmte Schlüsse zu ziehen. Die Welt, in der Haase lebte, das soziale Umfeld, das ihn umgab, lassen sich schildern. Die untergegangene Welt Ostpreußens, seiner Städte und Landschaften, in denen er aufwuchs und die ihn prägte, Königsberg, wo er Jura studierte und als Anwalt tätig war, sind in vielen Erinnerungen und wissenschaftlichen Arbeiten beschrieben worden. Einflüsse auf Haases Denken, seinen Charakter und seine politischen Ziele können so begreifbar werden. Einzelne Lebensphasen sind genauer und 3 Ernst Haase, Hugo Haase, Briefe, Reden, Selbstzeugnisse Hugo Haases, Berlin 1929 21 ausführlicher zu behandeln. Es ist Archivmaterial, das sich heranziehen lässt, erhalten geblieben.4 Über seine politische Tätigkeit gibt ein umfangreiches, aber weit verstreutes Quellenmaterial Auskunft. Nachdem er Mitglied des deutschen Reichstags geworden war, rückte er schnell in den Focus medialer Aufmerksamkeit. Publiziert sind in den bekannten Ausga ben seine Reden im Reichstag, in den Ausschüssen des Reichstages, in der Nationalversammlung, auf Parteitagen, seine Mitarbeit in Parteikonferenzen und im Rat der Volksbeauftragten. Seit er Führungsämter in der SPD bekleidete, wurde in Zeitungen und in Zeit- schriften über vieles, was er sagte oder tat, ausführlich berichtet. Zahlreiche Politi ker und bedeutende Zeitgenossen, mit denen Hugo Haase in Kontakt trat, haben in gedruckten Erinnerungen oder solchen, die in Nachlässen vor- liegen, Informationen über ihn hinterlassen. Auch sind Briefe von ihm und an ihn in Politikernachlässen zu finden. Die Akten der Abteilung VII des Po- lizeipräsidiums zu Berlin enthalten Spitzelberichte, denen einiges über seine Tätigkeit während des Krieges zu entnehmen ist. Zu den wichtigsten Quellen dieser Art gehören die Erinnerungen Wilhelm Dittmanns, eines der getreuesten Mitkämpfers Haases während des Krieges. Sie erschienen in einer sorgfältigen Edition 1995 im Druck.5 Dittmann war es auch, der in den von der Weimarer Nationalversammlung eingesetzten Aus- schüssen zur Untersuchung der Ursachen des deutschen Zusammenbruches Haases Wirken im Krieg ausführlich beschrieb. Die bisher einzige Monographie
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