magazin KLASSIK No. 8/Frühling € 5,50 2018

Franz Welser - Möst

Das Prometheus Projekt S. 2 Wer war Hans Swarowsky? S. 14 S. 21 Ein Jahrhundert für das Theater S. 22 Kreuzweg – Der Mensch und seine Schuhe S. 30

fb communications Bei uns sind Private Banking Kunden herzlich willkommen.

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Unser Private Banking Team freut sich auf ein Gespräch mit Ihnen. Vereinbaren Sie Ihren persönlichen Termin unter 01/534 34 - 4000 oder [email protected] Gefühle einschalten auf 107,3 EDITORIAL Für diese Ausgabe von magazin KLASSIK haben wir Dirigenten in den Mittelpunkt gerückt. Im Rampenlicht stehen ein aktuelles - Projekt, die Wiederauflage eines berühmten Buches, die größte Tonträger-Edition der Ge- schichte und eine Fotografin.

Franz Welser-Möst wird im Mai mit seinem Cleveland Orchestra die Beethoven-Symphonien in Wien dirigieren. Seine Auseinandersetzung mit Beethoven und diesem Projekt nennt er „Prometheus“ – in einem exklusiven Podcast auf radio klassik Stephansdom können sich seine Fans schon vorab informieren. 1 Einer der einflussreichsten Dirigier-Lehrer war Hans Swarowsky. Aus Anlass der Wiederauflage seines Buches „Wahrung der Gestalt“ räumt sein Schüler, (Dirigent) Manfred Huss, mit so manchem Vorurteil auf. Des Weiteren darf ich Sie auf Interviews mit Fotografin Nancy Horowitz, Dirigent (sic!) Johannes Cover: Kutrowatz und Karl Habsburg aufmerksam machen. Gestaltung — studio VIE In dieser Ausgabe lesen Sie noch Beiträge über Claude Debussy, Birgit Nilsson und Carl Andreas Goepfert sowie eine Vorschau auf die „Lange Nacht der Kirchen“. Wir stellen auch unsere erfolgreiche Sendereihe Takt.Gefühl vor und geben einen Ausblick auf eine neue Serie mit Hans Peter Kammerer zum Thema „Lied“. Bernadette Spitzer hat in mehreren Gesprächen die Wiener Theater-Legende Heinrich Kraus über sein Leben befragt. Herausgekommen ist eine faszinierende Lebensgeschichte, die gleichzeitig eine umfassende österreichische Theater- und Kulturgeschichte geworden ist!

Anregende Lesestunden mit unserem magazin KLASSIK und viel Hörzeit auf radio klassik Stephansdom wünscht Ihnen

Ihr Christoph Wellner Chefredakteur

Gefühle einschalten auf 107,3 PROMETHEUS PROMETHEUS Foto – Franz Welser-Möst © Nikolaus Stockert Musikvereins musizieren. Einehochkonzentrierte undfürviele DAS fachsten gar bequemsten oder Weg wählt. wird So auch es Ludwig van Beethovens erläutert. Einpaar Fragen undGe- Wer diekünstlerische Laufbahn österreichischen des Diri- Stephansdom mitgroßem Interesse erwartet, Franz dass mit seinemCleveland Orchestra sämtliche Symphonien Welser-Möst seinenZugang zur Musik-undIdeenwelt genten verfolgt, weiß, ersogut dass wie niedenein- Ende Mai2018 wird Franz Welser-Möst gemeinsam Ludwig van Beethovens imGroßen Wiener des Saal PROJEKT Musikfreunde schon ersehnte höchst Konzertserie. von denHörerinnen undHörern von radio klassik danken anden Dirigenten vorweg:

Text – Ursula Magnes

FRANZ WELSER-MÖST ÜBER SEINEN ZUGANG ZUR MUSIK BEETHOVENS magazin KLASSIK Frühling 2018

4 Gefühle einschalten auf 107,3

UM: UM: Sie haben einmal in einem Interview gesagt, Im Gegenzug zu vielen anderen Dirigenten wenn Sie sich mit Beethoven beschäftigen, hat es Sie scheinbar bisher nicht zu sehr zu „allen würden Sie sich eher mit der Ideenwelt Friedrich Neun Beethovens“ gedrängt. Warum? Schillers beschäftigen. Warum und mit welcher konkret? Mit dem Prometheus-Projekt und der neuen Herangehensweise möchten wir die gewal-

Ich habe damals gemeint, dass das Kunstwerk FWM: tige Architektur des musikalischen Univer- in einem größeren Zusammenhang gesehen sums Beethovens zeigen – die Kombination der Werke,

FWM: werden muss. Um den Zeitgeist der Werke die über die 9 Symphonien hinausgehen, soll deutlich Beethovens zu verstehen, legt sich die Lektüre von machen, dass die Grundbotschaft Beethovens, der Schiller, Fichte, Schelling, Hegel, Winckelmann, etc. Kampf für das Gute, überall präsent ist, sowohl the- Franz Welser-Möst – Franz nahe. Auf dem Hintergrund dieser Ideenwelt hat matisch als auch im musikalischen Vokabular. Foto © Nikolaus Stockert Beethoven seine Werke geschrieben. Beethovens Mu- sik ist Philosophie in Tönen. Die Ästhetik und wie UM: Kunst gesehen wurde, welchen Stellenwert ihr zuge- Sie legen für das letzte Konzert mit dacht wurde, änderte sich in der Zeit Beethovens dem Beethovenschwerpunkt am 28. Mai die radikal. große Fuge B-Dur op. 133 aufs Pult der Cleveland-Streicher. Eine wirkliche Heraus- UM: forderung. Fast wie „Synchron-Abfahren“ Ihr „“ bei den Salzburger Festspielen 2015 über die Kitzbüheler Streif? war ein musikalisches Ereignis. Geht’s um die Liebe oder um die Freiheit? Ja, es ist eine Herausforderung – In den späten, musikalisch extrem verdichteten

Im Fidelio geht es um Freiheit – vor allem FWM: Streichquartetten Beethovens wird seine die individuelle und nicht so sehr die poli- Vision in besonderer Weise spürbar.

FWM: tische. Die Liebe wird in einem höheren Sinn interpretiert, als notwendige Liebe in diesem neuen angestrebten System der Freiheit zwischen allen Menschen! 5 UM: Sie nennen Ihren Beethoven-Zyklus in Wien „Prometheus-Projekt“. Welche philosophischen Visionen wollen Sie dem Publikum durch die Noten Beethovens erläutern?

Humanität! FWM:

Radiotipp Beethoven- Studio

5. Mai 2018, 15.30 Uhr DaCapo 9. Mai 2018, 21.30 Uhr

19. Mai 2018, 15.30 Uhr DaCapo 23. Mai 2018, 21.30 Uhr

Franz Welser-Möst – Franz Franz Welser-Möst über seinen Zugang zur Musik Foto © Nikolaus Stockert Beethovens. magazin KLASSIK Frühling 2018

ORCHESTER KLAVIER OPER CD

UND Wagner-Liszt Claude Debussy – Interpret – Tanguy de Pelléas et Mélisande SOLISTEN Williencourt Interpreten – London Label – Mirare Symphony Orchestra, EAN – 3760127223832 Gál, Castelnuovo-Tedesco: Simon Rattle Label – LSO Cello Concertos EAN – 822231179023 Interpreten – Raphael Wallfisch, Insgesamt 15 Transkriptionen hat Konzerthausorchester Berlin, Franz Liszt im Laufe der Jahre Nicholas Milton von der Musik seines späteren Claude Debussys einzige voll- s Label – cpo ständige Oper ist keine leichte EAN – 761203507429 Schwiegersohnes Richard Wagner angefertigt. Die erste Bearbeitung Kost. Umso mehr benötigt eine Hans Gál und Mario Castelnuovo- datiert aus dem Jahr 1848, die letzte Aufführung bzw. eine Aufnahme die richtigen Interpreten. Der Lon-

Tedesco sind Komponisten, die entstand 1885, ein Jahr vor seinem IMFRÜHLING sich sowohl von ihrer Herkunft Tod. Tanguy de Williencourt will doner Live-Mitschnitt aus dem als auch ihrer musikalischen Prä- die tiefe Verbundenheit Liszts zu Barbican Centre vom Jänner 2016 gung unterscheiden, die jedoch Wagner hörbar machen und stellt kann für sich beanspruchen, die durch ihre jüdischen Wurzeln und die eigene pianistische Meister- wahrscheinlich beste aktuelle Be- setzung aufzuweisen: Unter der

Michael Gmasz ihre Flucht vor dem dritten Reich Monika Jaroš schaft völlig in den Dienst der Christoph Wellner verbunden sind. Während Castel- „Musik der Zukunft“. Leitung von Sir Simon Rattle sin-

Text – Text nuovo-Tedesco sein Cellokonzert – Text Von innig mystisch bis einfach – Text gen Magdalena Kožená, Christian 1935 noch in sehr freundlichem virtuos grandios reicht dabei die Pa- Gerhaher, Gerald Finley, Franz- Josef Selig und Bernarda Fink.

6 und optimistischem Ton kom- lette. Zur gelungenen Abrundung Auch klanglich lässt diese CD poniert, spiegelt das Konzert von der Doppel-CD tragen Wagners keine Wünsche offen! Gál, 1944 im schottischen Exil „Élégie“, Liszts „Am Grabe Richard Emil Nikolaus entstanden, die Tragik seiner Zeit Wagners“ und ein Arrangement von Reznicek – Benzin wider. Raphael Wallfisch verleiht des „Prélude de Tristan et Isolde“ Interpreten – Robert- beiden Werken eine klangliche aus der Feder de Williencourts bei. Schumann-Philharmonie, Tiefe, die uns unweigerlich in die Große Oper für Klavierliebhaber. Frank Beermann Musik hineinzieht. 82 Jahre lag diese Oper quasi in der Schublade. 2010 wurde Bach – Chopin diese „Odysseus-Circe-Epi- The Beethoven Project Interpretin – Alexandra sode“ aus den 1920er Jahren Interpreten – Oliver Schnyder, Sostmann in Chemnitz uraufgeführt. Luzerner Sinfonieorchester, Eine auf den ersten Blick Pedro Calderon de la Barca hat seltsam anmutende Konstel- sich 1635 bei Homer bedient, James Gaffigan lation vereint auf dieser Reznicek hat sich diese Drama- Oliver Schnyder beweist CD Bach-Suiten mit Chopin- tisierung 1929 als Vorbild ge- auf seiner jüngsten CD, dass Mazurken. Doch Alexandra nommen und eine merkwürdige er Beethoven nicht nur als Sostmann weiß, was sie tut. Mixtur aus Antiken- und Zeit- Kammermusiker in sich aufge- Ihr gelingt eine mühelose oper komponiert. sogen hat, sondern dass ihm Balance zwischen Barock und Label – cpo auch dessen Klavierkonzerte Romantik – ein Tanz-Album EAN – 761203765324 besonders gut „liegen“. auch und gerade für Nicht- Label – Sony Classical Tänzer. EAN – 888751823624 Label – Tyxart Jaromír Weinberger – EAN – 4250702800972 Wallenstein Mendelssohn: Symphonie Interpreten – ORF Radio- Nr. 2 „Lobgesang“ Richard Ormrod plays Symphonieorchester Wien, Interpreten – Crowe, Adam- Schumann and Schubert Cornelius Meister onytė, Spyres, Monteverdi Im November 1937 wurde Interpret – Richard Ormrod Weinbergers „Wallenstein“ in Choir, London Symphony Der Titel dieser CD ist Pro- Wien uraufgeführt. Viele Jahre Orchestra, John Eliot Gardiner gramm. Richard Ormrod lässt war es still um diese expres- Altmeister Gardiner über- zwei Klassiker des romanti- sive Oper nach Schillers Vor- trägt sein Wissen der Original- schen Repertoires — Schumanns lage. Cornelius Meister hat sie klangbewegung auf das „Kreisleriana“ und Schuberts im Wiener Konzerthaus aus London Symphony Orchestra letzte Klaviersonate – ge- dem Vergessen geholt. Roman und erzeugt eine spannende konnt von den 88 Tasten perlen. Trekel brilliert in der Titelpartie! Souverän. Klangwelt zwischen historisch Label – cpo Label – Austrian Gramophone informiertem Spiel und EAN – 761203796328 kraftvollem, modernem Or- EAN – 9120040738068 chesterklang. Label – LSO Live EAN – 822231180326 Gefühle einschalten auf 107,3

CD KAMMER­ ALTERNATIV CLAUDE MUSIK DEBUSSY Sylvain Chauveau/Echoes of Harmony – Early Music Mission Possible reworked Claude Debussy – Interpreten – Philharmonic Five Interpreten – Chant 1450 The Complete Works Label – Sony Classical Renaissance Ensemble Interpreten – div. Interpreten EAN – 889854738822 Label – Sub Rosa Label – Warner Classics EAN – 5411867114475 EAN – 0190295736750 Das Ensemble Philharmonic Five s präsentiert die Essenz dessen, was Eine Kombination aus „Alter Am Cover der 33-CD-Box wogt die sich Geiger Tibor Kovac mit sei- Musik“ und Elektronik? Das berühmte Welle von Katsushika ner Kollegin und seinen Kollegen Schweizer Ensemble „Chant Hokusai. Das Werk Debussys hat vorgenommen hat – eine kraftvolle 1450 Renaissance Ensemble“ ließ in der Tat große und für die Ent-

IMFRÜHLING Mischung aus originellen Arran- den Elektronik-Künstler Sylvain wicklung der Musikgeschichte gements und Originalwerken für Chauveau die Aufnahmen aus nachhaltige Wellen geschlagen. Klavierquintett aus der „klassi- den Sammlungen „Cancionero Für LiebhaberInnen und Interes- schen“ Literatur und der Welt der de Colombina“ (ca. 1470) und sierte hat Warner Classics Debussy- Filmmusik bzw. des Pop. Virtuo- „Cancionero de Palacio“ (ca. 1510) Aufnahmen des reichhaltigen

Michael Gmasz sität ist immer vorhanden, spielt Christoph Wellner nachbearbeiten. Es entstand eine Ursula Magnes Back-Kataloges gebündelt und bietet sich aber nie in den Vordergrund. unheimlich wirkungs- und effekt- darüber hinaus sieben Welterstein-

Text – Text Umso mehr steht der philharmo- – Text volle Mischung, die ein gänzlich – Text spielungen: „Khamma“ sowie „Jeux“ nische Klang im Mittelpunkt und unbekanntes Repertoire in die heu- in der Klavierfassung von Debussy,

7 man spürt mit jedem Ton eine tige Zeit transferiert. Chauveau die zweite Fassung der „Ariettes unbändige Spielfreude, sei es in drängt sich nicht in den Vorder- oubliées“ in der Orchestrierung von der Zauberwelt von Harry Potter grund, sondern „malt“ dezent im André Caplet, die „Chansons des oder in einem Arrangement einer Hintergrund. Eine gemeinsame brises“, zwei der „Trois Chansons de Halévy-Arie aus „La Juive“, die Tournee, um dieses Klangerlebnis Charles d’Orléans“ für Chor in der dem Film „Thoroughly Modern live zu erleben, wäre wünschens- ersten Fassung, sowie die Fragmente Millie“ zugeordnet wird. Scheinen wert! „Diane au bois“ und „La Chute de la Ethan Hunts Missionen im Film Maison Usher“. Besonders reizvoll tatsächlich meist „impossible“, so Nico Muhly – Howards End sind die unterschiedlichen Versionen ist diese hier nicht nur möglich, Original Series Soundtrack einzelner Werke, darunter auch Der amerikanische Tausend- sondern sogar äußerst erfolgreich sassa Nico Muhly hat die die sehr selten zu hörende frühe geglückt! Musik zur BBC-Mini-Serie „Fantasie pour piano et orchestre“ „Howards End“ komponiert. Im TV wurde kritisiert, dass oder die verschiedenen Fassungen Ladies’ Night die Musik zu dominant über von „La Mer“. Als Bonus-CD hört Interpreten – Thomas Albertus die Dialoge gelegt wurde man Claude Debussy dank histo- Irnberger, Barbara Moser und es dadurch zu Verständnis- Das Duo Irnberger-Moser setzt schwierigkeiten gekommen rischer Klavierrollen höchstper- seine Aufnahmeserie mit Kom- war. Auf CD besteht diese sönlich; auch die Operndiva Mary ponistinnen fort und räumt Gefahr nicht – man kann sich Garden, seine erste Mélisande, be- Amy Beach, Luise Adolpha le voll auf die traumwandleri- Beau, Pauline Viardot-Garcia, schen Linien Muhlys konzen- gleitend. Trotz viel Rauschens ein Amanda Röntgen-Maier, Maria- trieren. beeindruckendes Tondokument Theresia Paradis und Dora Label – Juno Records Pejačević jenen Stellenwert EAN – 3299039997628 aus dem Jahr 1903. Das 182-seitige ein, der ihnen zusteht. Booklet bietet einen ausführlichen Label – Gramola Simeon Walker – Mono Essay des Debussy-Kenners Denis EAN – 9003643991538 Simeon Walker stammt aus Herlin. Mittels seines Textes kann Leeds, ist Pianist und Kompo- Franck, Strohl, Poulenc, nist und hat mit „Mono“ sein man lesend auf den „Spuren von La Tombelle Debüt vorgelegt. Atmosphä- Claude Debussy“ wandeln. Auch rische Klaviermusik – pen- Interpreten – Edgar Moreau, delnd zwischen Ambient und der Preis dieser Box ist im Rahmen. David Kadouch Minimal. Rückzugsmusik – Einfach und übersichtlich gestaltet Edgar Moreau präsentiert am besten mit Kopfhörer lädt sie zum Schmökern ein und auf seiner jüngsten CD gemein- zu konsumieren. sam mit David Kadouch Label – Simeon Walker wird weder Kenner noch Neulinge Französische Romantik, EAN – 5054526095588 enttäuschen. gespickt mit spannenden Neuentdeckungen. Label – Erato EAN – 0190295740627 magazin KLASSIK Frühling 2018 – Herbert Karajan von

Foto © Siegfried Lauterwasser / Deutsche Grammophon

Mehr als 200 Millionen Exemplare wurden von Ka- HERBERT rajans Alben für Deutsche Grammophon zu seinen Lebzeiten in verschiedenen Formaten verkauft. Und VON auch nach seinem Tod war er jedes Jahr der meist- KARAJAN verkaufte Künstler des Labels. Besondere Erwähnung gilt dem ausführlichen Ein Projekt der Superlative: Begleitbuch, das mehrere lesenswerte Originalbeiträge u.a. von Richard Osborne, Jürg Stenzl oder Klaus Karajan – Complete Recordings Geitel enthält. on Deutsche Grammophon Günstig ist diese auf 2.500 Stück limitierte and Decca. Eine Luxusedition Edition nicht – man muss je nach Bezugsquelle mit in limitierter Auflage. 600 bis 800 Euro rechnen. Bedenkt man aber, was man bezahlen müsste, wenn man die Diskographie Karajans einzeln erwerben müsste, ist diese Box Herbert von Karajan (1908-1989) wurde im Laufe sei- geradezu ein Schnäppchen. Und – sie läutet vermut- ner langen Karriere für Millionen von Menschen zum lich das Ende des CD-Zeitalters ein. Schon jetzt ist Inbegriff des Dirigenten. Und auch nach seinem Tod deutlich, dass die Labels ihre Zugpferde nochmals inspiriert er mit seinem monumentalen Vermächtnis aufputzen, um (wahrscheinlich) ein letztes Mal mit Musikliebhaber auf der ganzen Welt. Die Bandbreite physischen Tonträgern Geld zu verdienen. Aber wer und der Reichtum seiner Aufnahmen wurden jetzt weiß... vielleicht folgt ja in Kürze das Gesamtwerk mit einer einzigartigen Ausgabe gewürdigt. Das auf- von Karajan auf Vinyl?

wendige Projekt präsentiert sämtliche Aufnahmen, – Christoph Wellner

die Karajan für Deutsche Grammophon und Decca Text gemacht hat. Die Veröffentlichung umfasst 330 CDs, 24 DVDs und zwei Blu-Ray Audio Discs – also 356 Discs insgesamt! Die erste Aufnahme veröffentlichte Karajan 1939 mit Mozarts „Die Zauberflöte“, seine letzte mit der 7. Symphonie von Anton Bruckner und den Wiener Philharmonikern folgte ein halbes Jahrhundert später. Die erste Stereo-Aufnahme dirigierte Karajan zwar nicht, aber er machte die erste digitale Aufnahme (1980 erneut die „Zauberflöte“) und veröffentlichte – Karajan – Complete Recordings – Karajan – Complete mit den Berliner Philharmonikern die erste CD beim Foto „gelben Label“. © Deutsche Grammophon Gefühle einschalten auf 107,3 OPER MUSIK- KOCH- BÜCHER Ileana Cotrubas, Manfred KULTUR KULTUR Ramin: Die manipulierte Oper Ingrid Fuchs (Hg.): Musik- Erwin Werlberger: Das Beste „Wie lange noch soll es dauern, bis freunde aus der Wirtshausküche die jetzt vorherrschende Methode, die Werke zu manipulieren, durch Anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums Das Winterstellgut zählt zu den eine neue Aufrichtigkeit verdrängt der Gesellschaft der Musikfreunde außergewöhnlichsten Orten im wird?“ Das fragen sich die Autoren in Wien im Jahr 2012 gab es zahl- Salzburger Land – nicht nur auf- zu Beginn ihres aktuellen Buchs. reiche Festveranstaltungen. Unter grund seiner traumhaften Lage Es folgen 30 kurze Kapitel voll von dem Titel „Musikfreunde“ liegt und der besonderen Geschichte schonungsloser Abrechnung mit nun ein Kongressbericht vor, der des Guts, sondern vor allem wegen dem Regietheater der vergange- die internationalen Beiträge kom- seiner weit über die Salzburger nen Jahrzehnte. „Die manipulierte petent zusammenfasst. Natürlich Grenzen hinaus bekannten Küche. Oper“ ist quasi eine Fortsetzung ist dieser Band eher für Spezia- Küchenchef Erwin Werlberger des Buches „Opernwahrheiten“ aus listen gedacht, aber so mancher legt größten Wert auf regionale und dem Jahr 1999. Schade nur, dass Beitrag über die „Träger der Musik- saisonale Produkte – die besten dieses Buch sicher nur von Men- kultur in der ersten Hälfte des 19. und beliebtesten Rezepte aus der schen gelesen wird, die ohnehin Jahrhunderts“ wird begeisterte Küche des Winterstellguts verrät der Meinung von Cotrubas und Leser außerhalb des akademischen er in diesem Buch. [Erscheint im Ramin sind... Publikums erreichen. April 2018] Bärenreiter ISBN: 9783761824047 523 Seiten EUR gebunden | 59,95 Servus ISBN: 9783710401541 240 Seiten EUR gebunden | 36,– Verlag der Apfel Verlag ISBN: 9783854501183 136 Seiten gebunden | 22,50 EUR 9 IM FRÜHLING BIOGRAPHIE STEPHANS- KRIMI Joachim Reiber: Gottfried von DOM Rainer Nikowitz: Altenteil Einem Renate Kohn (Hg.): Der Kaiser Zum 100. Geburtstag Gottfried und sein Grabmal 1517–2017 Mit Altenteil legt der „profil“- von Einems stellt Joachim Reiber Kolumnist bereits seinen dritten die Frage, warum gerade dieser Das Grabmal Kaiser Friedrichs Krimi vor. Mit bekannt bissig- Komponist die kollektive Hoff- III. im Stephansdom ist eines der satirischem Tonfall lässt Nikowitz nung auf einen Neuanfang bün- bedeutendsten Kunstwerke des seinen Protagonisten diesmal in deln konnte. Er verfolgt Einems Spätmittelalters in Österreich. einem Altersheim ermitteln. Dort Weg von den Lehrjahren in Na- Durch eine große Stilvielfalt ge- muss „der Suchanek“ Sozialstun- zideutschland bis zu den großen kennzeichnet, ist es zu einem den ableisten, die ihm sein Dro- Erfolgen in der Nachkriegszeit. Denkmal geworden, das in seiner genkonsum eingebrockt hatte. Und Das Vergangene war nicht erle- Gesamtheit jedoch bisher kaum wie zu erwarten, lassen auch die digt. Reiber spürt dem Verdräng- erforscht wurde. Die Herausge- ersten Todesfälle nicht lange auf ten nach und beleuchtet mithilfe berin hat Historiker, Kunsthis- sich warten. bisher unbekannter Dokumente toriker, Epigraphiker, Heraldiker die Tiefenschichten von Einems und Theologen anlässlich des Persönlichkeit. 500-Jahr-Jubiläums versammelt, die eine Neubewertung dieses Monuments vorlegen. Rowohlt Polaris ISBN: 9783499268342 320 Seiten EUR gebunden | 15,50 Kremayr & Scheriau ISBN: 9783218010870 288 Seiten € gebunden | 24,– – Christoph Wellner Text Böhlau Verlag ISBN: 9783205206408 521 Seiten EUR gebunden mit SU | 70,– magazin KLASSIK Frühling 2018 – 1885: Stipendiaten vor der Villa Medici in Rom. vor – 1885: Stipendiaten

Foto Debussy trägt ein weißes Jackett und einen Zylinder. © gemeinfrei IM RHYTHMUS

Am 26. März 1918 starb Achille-Claude Debussy in 10 Paris. Impressionist, Naturlauscher, Kulturforscher und Brückenbauer zur musikalischen Moderne. Der Duft der Frauen wie die Stille zwischen den Noten, ZUM 100. TODES- sind in seinen Partituren eingeschrieben. Die „Ode à la France“ bleibt nur in Skizzen ausgeführt, die Sonate TAG VON CLAUDE für Violine und Klavier sein letztes vollendetes Werk. DEBUSSY Was geht mir eigentlich durch den Kopf, wenn ich an Claude Debussy und seine Musik denke? Es sind einzelne Stücke und Erinnerungen an die – Ursula Magnes Schulzeit: der Klang eines Gamelan-Orchesters, und Text doch Paris; der Eindruck des japanischen Holzschnit- tes „Die große Welle vor Kanagawa“ von Hokusai, und doch Paris; die erotische Schwüle des Fauns am Nachmittag in „Prélude à l’après-midi d’un faune“, und doch keusch; das lange Haar der Mélisande und vor allem Debussys so „coole“ Sprüche. Am Klavier sitzend schleuderte er seinen Kollegen am Pariser Conservatoire entgegen: „Staunende Masse! Seid ihr nicht imstande, Akkorde zu hören ohne nach ihrem Pass und ihren besonderen Kennzeichen zu fragen? Woher kommen sie? Wohin gehen sie? Muss DER man das unbedingt wissen? Hört sie an: das genügt! Wenn ihr sie nicht kapiert, lauft zum Direktor und sagt ihm, dass ich euch die Ohren verderbe.“ Und als Monsieur Croche, sein Kritiker-Alter Ego, wetterte er gegen die Altvorderen, die verknöcherte Attitüde des staatlichen Rom-Preises: „Kennen Sie unter den Institutionen, mit denen Frankreich sich brüstet, eine, die lächerlicher wäre als der Rom-Preis?“ Und seine WELT oszillierenden Gedanken nach seiner Rückkehr aus Bayreuth 1889: „Ich fühle mich nicht versucht, das nachzuahmen, was ich an Wagner bewundere. Ich habe eine andere Vorstellung von der dramatischen Gefühle einschalten auf 107,3

Form: die Musik beginnt da, wo das Wort unfähig ist auszudrücken; Musik wird für das Unaussprechliche geschrieben; ich möchte sie wirken lassen, als ob sie aus dem Schatten herausträte und von Zeit zu Zeit wieder dahin zurückkehrte; ich möchte sie immer diskret auftreten lassen.“ verdunsten in den Traumlandschaften von Pelléas und Mélisande. Im Dezember 1910 erklärt Debussy einem öster- reichischen Journalisten: „Die wahre Freiheit kommt – Portrait Claude Debussy

von der Natur. Alle Geräusche, die Sie um sich he- rum hören, lassen sich in Töne fassen. Man kann Foto © gemeinfrei musikalisch alles ausdrücken, was ein feines Ohr im Rhythmus der Welt wahrnimmt, die es umgibt. Gewisse Leute wollen sich zuallererst nach Regeln richten. Ich für meinen Teil, will nur das wiedergeben, was ich höre.“ Das faszinierte auch den deutschen Pianisten Walter Gieseking. Er entwickelte eine tiefe Liebe zu Radiotipp Debussys Klaviermusik. Zu einer Zeit, als politische Nationalismen Kul- turhochburgen in Massen tötende Schützengräben Debussy verwandelten. Pierre Boulez übernahm Debussys „Sprengkraft“, dessen „Lichtschwert“: „Debussy strahlt Monat verführerische Kräfte aus von geheimnisvoll hinrei- ßendem Zauber. Seine Position an der Schwelle der März Neuen Musik gleicht einem Pfeil, der einsam in die Höhe schießt.“ 31 Tage mit seinem Gesamtwerk

11 – Debussy spielt vor Ernest Chausson, 1893 – Debussy spielt vor

Foto © gemeinfrei magazin KLASSIK Frühling 2018 LUST – Ausstellungs Ansicht RUBENS – – Ausstellungs

Foto Kraft der Verwandlung Kraft der Verwandlung © KHM-Museumsverband

12 AUF – Ausstellungsansicht RAFFAEL in der RAFFAEL – Ausstellungsansicht

Foto Albertina, Wien (29.9.2017–7.1.2018) © Mario Kiesenhofer

Gedanken von Staatsopern- sänger Hans Peter Kammerer zu seiner neuen LIED Sendereihe Gefühle einschalten auf 107,3 – Hans Peter Kammerer – Hans Peter

Im Rahmen eines Lied-Meisterkurses gemeinsam mit Angelika Kirchschlager wurde die Idee zu einer Foto © Claudia Prieler neuen Lied-Sendung geboren: Das Lied ins Zentrum akustischer Betrachtungen zu stellen. Mit „betrach- ten“ meine ich das Wort in seinem ursprünglichen, mittelhochdeutschen Sinn: betrachten, überdenken. Übrigens auch verwandt mit dem lateinischen tractare, also: untersuchen oder behandeln. Sie sehen: wir sind schon mitten in der lustvollen Beschäftigung mit Lie- dern. Natürlich geht es vordergründig um das Lied als eine wunderbare musikalisch-literarische Kunst- form. Aber gerade das Lied mit seiner durchsichtigen, fragilen Gestalt lädt ein, weiter und darüber hinaus zu denken. So kann es sein, dass scheinbar geradezu gegensätzliche Interpretationen auf ihre spezielle Art wahr, wahrhaftig sind. Individuell im besten Sinn, weil hier mehr als vielleicht bei anderen vokalen Formen das persönliche Erleben, die Lebenserfahrungen und -wirklichkeiten essentiell zum Tragen kommen. 13 Letztes Jahr zeigte die Albertina Zeichnungen von Raffael. Im Kunsthistorischen Museum konnte Rubens bewundert werden. Und was fällt auf? Die konzentrierten, puren Zeichnungen haben oft eine Dramatik, eine Stringenz, die geradezu verstört. Die Modelle für die großen Jesuitenbilder von Rubens haben einen malerischen Duktus, der im monu- mentalen Format zugunsten der üppigen Farbigkeit

und erzählerischen Pracht etwas verlorengegangen – Hans Peter Kammerer

scheint. Die kleinere Form zeigte sich mir da wie dort Text moderner, radikaler, zuletzt ergreifender. Das ist es etwa, was ich als Metapher benutzen würde, sollte ich erklären müssen, was für mich das fragile Lied vom Wesen der Oper unterscheidet. Die Oper als monumentales Ölgemälde, als das große Tafelbild einerseits, das mit grandiosem Gestus ar- chaische Geschichten von Liebe, Macht und Tod erzählt. Damit unsere Bewunderung und Erstaunen hervorruft und unseren lauten Jubel verdient. Andererseits das Lied. Ein Aquarell, die Feder- zeichnung der Musik. Intim, persönlich. Es erzählt von der leisen Liebe, vom stillen Schmerz über Verlorenes, von der Sehnsucht. Und evoziert unser Mitgefühl, Radiotipp unser Verstehen. Weil es meistens unsere eigenen Lebenserfahrungen trifft. Lust auf Die Liebe zu dieser Essenz in der Musik und in der Dichtung möchte ich gerne mit Ihnen teilen. Und Lied Ihnen auch von all jenen Assoziationen berichten, die Der Kammerer-Ton die Beschäftigung mit dem Lied bei mir gelegentlich auf radio klassik hervorruft. Seien sie künstlerischer, menschlicher oder kulinarischer Natur. Via Radio Lust auf Lied 28. April 2018, entfachen. Das ist es. 15.00 Uhr magazin KLASSIK Frühling 2018 – Christoph Wellner

WER Interview WAR HANS

WER WAR HANS SWAROWSKY?SWAROWSKY? Der Dirigent, Pianist und Gründer der Haydn Sinfonietta Wien, Manfred Huss, legt heuer die komplett über- arbeitete und erweiterte Neuauflage des Buches „Wahrung der Gestalt“ vor, in dem er den schriftlichen Nach- lass von Hans Swarowsky publi- CW: ziert hatte. Wie kommt es, dass Swarowsky von so vielen Menschen hauptsächlich als „Lehrer“ und nicht als „Dirigent“ wahr- CW: genommen wird? Wer war Hans Swarowsky? Diese vor allem in Wien traditionelle Sicht-

Swarowsky war in gewissem Sinne ein MH: weise auf Swarowsky ist nicht zutreffend. – Porträt Hans Swarowsky

MH: verspäteter Renaissance-Mensch, der sich Künstler – Menschen ganz allgemein – werden aber Foto in so vielen Gebieten nicht nur interessiert und be- nach ihrem Tod oft anders als zu Lebzeiten wahrge- © Anton Swarowsky tätigt hat, sondern auch kompetent war. Gemeinhin nommen: Wird die Sichtweise auf das Wesentliche kennt man ihn heute als den großen Dirigier-Lehrer. konzentriert – in diesem Fall die musikalische Leis- Aber in Wahrheit war das nur eine Nebenbeschäftigung tung des Dirigenten, ungetrübt von optischen oder für ihn – das ist nicht in abwertendem Sinne gemeint, persönlichen Einflüssen – so hört sich so manches sondern in puncto Zeitaufwand. Er hat so unglaub- anders an. Vielleicht können wir mit diesem Buch lich viel dirigiert, mehr als 3000 Abende in nicht und den im Zusammenhang damit geplanten Akti- einmal 50 Jahren! vitäten die Sichtweise wieder etwas zurechtrücken. Gefühle einschalten auf 107,3 WER WAR HANS SWAROWSKY? 15 magazin KLASSIK Frühling 2018

CW: Es gibt auch bei vielen Klassikfans die weit verbreitete – aber völlig falsche! – Meinung, dass es von Swarowsky keine Aufnahmen gibt.

Er hat gleich nach dem Krieg sehr viel auf-

MH: genommen (seine ersten Schallplatten ent- standen mit dem Berliner Staatsopernorchester 1935, also einige Jahre vor Karajan). Aus heutiger Sicht muss

– Hans Swarowsky und seine Schüler man sagen, dass er offenbar die falschen Labels aus-

gewählt hat, die nicht überlebt haben. Dadurch sind Foto beim Heurigen © Nachlass Hans Swarowsky viele Aufnahmen von Hans Swarowsky heutzutage schwer zugänglich und am CD-Markt nicht erhältlich. CW: Swarowsky war auch Übersetzer... CW: Wenn man eine LP oder CD mit Diese Facette seiner Person ist eher unbe-

Hans Swarowsky entdeckt, muss man MH: kannt. Swarowsky war einer der wichtigsten aber aufpassen... Übersetzer italienischer Opernlibretti ins Deutsche. Alle bekannten deutschen Fassungen der großen Es gab leider einen kriminellen Schall- Verdi- und Puccini-Opern sind von ihm. Er war auch

MH: plattenproduzenten, der nach dem Tod sehr an Kunstgeschichte interessiert – er hat das ja Swarowskys (teils selbst dirigierte) Aufnahmen unter auch (genauso wie Psychologie) studiert. Viele seiner dem Namen Hans Swarowsky versehen hatte. Zu Studenten erinnern sich an sein Bonmot, dass er erkennen sind sie an den „fantasievollen“ Orchester- „mehr von Kunstgeschichte verstünde, als von Musik“ namen – und natürlich an der weniger guten, lang- und Vorlesungen der Dirigentenklasse ins Wiener weiligen und teils schlampigen Interpretation! Kunsthistorische verlegte.

CW: CW: 16 Swarowsky hat auch über Heuer wird die Neuauflage Ihres Musik geschrieben? Buches „Wahrung der Gestalt“ erscheinen. Das war in dieser Form eigentlich so Er hat sehr gerne geschrieben, hatte einen gar nicht geplant?

MH: eigenen pointierten Stil – und er hat wahn- sinnig viel geschrieben, allein dieser Teil seines künst- Wir haben an einer englischen Übersetzung

lerischen Nachlasses wäre eines „echten“ Schriftstellers MH: gearbeitet. Beim Sichten des bereits publi- würdig. Meistens schrieb er über Musik: Fragen der zierten, aber auch des unpublizierten Materials bin Interpretation, Fragen des Dirigierens, stilistische und ich zu dem Schluss gekommen, dass das vorhandene kulturhistorische Betrachtungen, Portraits von Kom- Buch erst „zukunftsfit“ gemacht werden muss. ponisten, eigene Erinnerungen an bedeutende Persönlichkeiten u.a. Richard Strauss oder Schönberg. CW: In Form von Aufsätzen, Essays oder Vorträgen – das Was bedeutet das? meiste auf wahrhaft literarischem Niveau, ganz im pointiert-polemischen und kritischen Stil Schönbergs Die Erstauflage erschien vor knapp 40

oder Adornos. MH: Jahren. Man schreibt Bücher heute anders, man druckt sie anders. Wir hatten damals zu wenige Notenbeispiele im Buch. Niemand kann so viel Reper- toire im Kopf haben. Ich habe auch einiges an Erklä- rungen in Form von Fußnoten hinzugefügt und Manuskripte aufgenommen, die 1979 nicht publiziert wurden – u.a. zu Richard Strauss oder Mozart bei- spielsweise. So erscheint nun bei der Universal Edi- tion die revidierte Ausgabe auf Deutsch, dann wird die englische Übersetzung folgen, zu Jahresbeginn 2019 kommt dann noch eine italienische Fassung – auf Wunsch und mit Unterstützung der Fondazione Claudio Abbado. Im übrigen wird seit vielen Jahren an der Wr. Musikuniversität durch Prof. Reinhard Kapp die Biografie Hans Swarowskys wissenschaft- lich erforscht, die durchaus überraschenden und – Hans Swarowsky mit Richard Strauss und Willem ungewöhnlichen Ergebnisse werden ebenfalls bis Foto 2019 (beim Böhlau Verlag) publiziert. 1936. Mengelberg, Amsterdam © Nachlass Hans Swarowsky Gefühle einschalten auf 107,3

DIE GESCHICHTE DER – Gertrude und Bundespräsident Pressburger

Foto Alexander van der Bellen van Alexander Lechner/HBF © Peter „FRAU GERTRUDE“ Gertrude Pressburger ist heute 90 Jahre alt und lebt wieder in Wien. 2016 wurde sie als „Frau Gertrude“ 17 Aus einer Radiosendung wurde ein einem Millionen-Publikum bekannt, als ihr Video- Video, das das Land bewegte und Statement um die Welt ging. Frau Gertrude äußerte sich damals besorgt über rechte Kampfrhetorik und das nun ein Buch: Die 90-jährige Gertrude Herbeireden eines Bürgerkriegs in Österreich. Auch Pressburger hat mithilfe der Journa- in der Hofburg appellierte Gertrude Pressburger an listin Marlene Groihofer ihre Lebens- die Jugend: „Halt’s die Augen offen. Hört hin, was geschichte aufgezeichnet. einer sagt, und was es bedeutet.“ Es ist schwer vorstellbar, wie ein Mensch so viel Leid erleben kann, ohne zu zerbrechen, ohne zu verbittern. Gertrude Pressburger erzählt über sieben Eigentlich wollte Gertrude Pressburger ihre Lebens- Monate in Auschwitz und Jahre in der Zwangsarbeit geschichte nicht erzählen. Zu schmerzlich sind die von der Lampenfabrik bis zum Panzergräben-Bauen: Erinnerungen. Und zu lange wollte niemand etwas „Eines habe ich dabei nie verloren: Meine Menschen- hören. Darüber etwa, wie sie als Kind mit ihren Eltern würde. Das habe ich mir geschworen.“ Gertrude und ihren zwei Brüdern die Heimat Wien verlassen Pressburger ist eine der letzten Zeitzeuginnen des musste. Fliehen musste. Darüber, wie sie nach Ausch- Holocausts. Wenn sie stirbt, werden jene Menschen witz gebracht wurden und Mutter und Brüder dort die Zeugenschaft übernehmen, die ihre Geschichte sofort vergast wurden. Auch ihr Vater wurde getötet. gehört oder gelesen haben. Gertrude Pressburger überlebte als Einzige. Dass sie nun doch über ihr Leben und Leiden spricht, ist Marlene Groihofer zu verdanken. Die Jour- nalistin hat Gertrude Pressburgers Geschichte in Webtipp einem Buch „Gelebt, erlebt, überlebt“ (Paul Zsolnay Die Einzige, Verlag) dokumentiert. Ende Jänner wurde es in der Präsidentschaftskanzlei präsentiert. „Von meiner Seite die überlebt hat ist ein riesiger Respekt da, dass eine Dame in ihrem Marlene Groihofer hat 2016 für Alter, die im Kopf vollkommen da ist, die Witz hat und radio klassik Stephansdom einen scharfen Verstand, sich dann noch hinsetzt und über Gertrude Pressburger eine einstündige Sendung gestal- gemeinsam mit ihrer neuen jungen Freundin dieses tet: „Die Einzige, die überlebt

Buch macht. Das hat meine allerhöchste Wertschät- – Gerlinde Petrić-Wallner hat.“ Die Sendung wurde mehrfach preisgekrönt. Nach- zung“, würdigte Bundespräsident Alexander van der Text zuhören im Podcast: Bellen die Überlebende. radioklassik.at/Passionswege magazin KLASSIK Frühling 2018 KAISER KANN MAN NICHT Drei Generationen Habsburger

– Foto © Paneuropa

18

Im Herbst 2018 ist es genau 100 Jahre her, dass Kaiser Karl I. auf sei- nen Anteil an der Regie- rung ver- zichtete. Da- mit endete nicht nur die Monarchie in Österreich, sondern auch SEIN eine über 600 Jahre an- dauernde WOLLEN Ära gekrönter Habsburger. Gefühle einschalten auf 107,3

seit jeher das Prinzip der Subsidiarität hochhielten – sowie eine damals einzigartige Toleranz gegenüber den vielen Völkern und Kulturen, die im Donauraum aufeinandertrafen. „Ein Bild, das diese Toleranz gut darstellt, stammt aus dem ersten Weltkrieg: Da be- ten ein Priester, ein Feldrabbiner und ein Feldimam gemeinsam für die Unversehrtheit der Soldaten“, erläutert Habsburg. Zur heutigen Lage Europas äußert der ehema- lige Europaparlamentarier, der heute für die UNO als Kulturgüterschutzexperte tätig ist, eine gewisse Mit Bgm. Siegfried Nagl und MEP Lukas Mandl

Sorge: „Die Manie mancher Menschen, Grenzen zu – errichten, halte ich für gefährlich. Wir wissen, dass Foto die Wiedereinführung von Grenzkontrollen innerhalb in Graz Generalversammlung bei der Paneuropa © Paneuropa Europas keine Sicherheit bringt. Wir müssen statt- Heute ist der 1961 geborene Karl Habsburg Familien- dessen die Außengrenzen der Europäischen Union chef. Er ist Enkel des letzten Kaisers aus einer Familie, effizient sichern.“ die auch „Haus Österreich“ genannt wird – als Kind Auf das Image der EU angesprochen, fordert durfte er allerdings nicht in das Land, das denselben Habsburg ein „europäisches Aufwachen“. Neben Namen trägt, einreisen. Bei ihm ist darüber allerdings – Philipp Stephan Jauernik einigen Fehlern, die die EU sehr wohl habe, sieht kein Groll zu entdecken. Die Dinge waren eben, wie Text er vor allem den Umstand verantwortlich, dass na- sie waren, und heute sind sie anders. tionale Politiker für Dinge, die nicht funktionieren, Auf die Frage, wo er sich zuhause fühlt, antwortet die Schuld gern auf Brüssel schieben. „Außerdem ist Habsburg: „Es steckt sehr viel Österreich in mir. Ich eine antieuropäische Kampagne fremder Agenten zu bin Mitteleuropäer und Europäer. Zu Salzburg habe beobachten, die sich als Nachrichtenmagazine tarnen ich die engste Beziehung.“ Man könne sich an vielen und mit Halbwahrheiten und Fehlinformationen Orten heimisch fühlen, wenn man weiß, woher man gezielt Stimmung machen. Wir sollten uns Europa kommt. Und den Begriff „Mitteleuropa“ sieht Habs- nicht schlechter reden lassen als es ist.“ burg sowieso mit Österreich kongruent: „Österreich Über den Thronverlust ist Karl Habsburg übrigens ist nicht nur ein geographischer Begriff, sondern steht nicht traurig: „Wenn man realistisch überlegt, was die 19 auch für eine übernationale Rechtsordnung, für das Funktion mit sich bringt, kann man sie nicht haben Primat des Rechts, und das beschränkt sich zum Glück wollen. Auch mein Vater hat gesagt, dass er die meisten nicht nur auf die Grenzen des heutigen Österreich.“ seiner Aktivitäten als Monarch nicht hätte durchführen Dieses Rechtsverständnis bezieht Habsburg aus können, deshalb war ihm die Gnade gegeben, dass er der burgundischen Tradition seiner Vorfahren, die die Funktion nicht übernehmen musste.“ Karl Habsburg

– Foto © Katharina Schiffl magazin KLASSIK Frühling 2018 TAKT.

20 GEFÜHL DIE WIENER SYMPHONIKER AUF RADIO KLASSIK STEPHANSDOM

Seit ihrer Gründung als Wiener Concertverein im zu den großbesetzten Orchesterwerken à la Bruckner, Jahr 1900 gehören die Wiener Symphoniker (die Schmidt und Mahler; vom traditionellen Frühling Namensänderung erfolgte in den 1930er Jahren) als in Wien oder dem Konzert zum Nationalfeiertag Fixbestandteil zum kulturellen Leben der Bundes- bis zur alljährlichen „Sommerfrische“ in Bregenz. hauptstadt. Die Liste an prominenten Chefdirigenten Dazu bereichern Gespräche mit Musikerinnen und ist lange – nach Furtwängler, Karajan, Swarowsky Musikern die verschiedenen Sendungen, vertiefen und Sawallisch, prägten in den letzten Jahren vor dabei die Verbindung zum Orchester und zeigen auch allem Vladimir Fedosejev, Fabio Luisi und Philippe ein wenig das Leben hinter der „Fassade“ Wiener Jordan den Klang und das Profil des Orchesters. Seit Symphoniker, sehr persönlich, aber immer takt- und einigen Jahren sind die Wiener Symphoniker nun auch gefühlvoll. Mit Takt.Gefühl eben! aus dem Programm von radio klassik Stephansdom nicht mehr wegzudenken. Ich darf mich jeden vierten Samstag im Monat ausführlich mit dem Konzertge- schehen und den musikalischen Partnern des Wiener Radiotipp Stadtorchesters beschäftigen. Einblicke hinter die Orchesterkulissen gewähren dabei nicht nur Inten- Takt.Gefühl dant Johannes Neubert als regelmäßiger Gast der Sendereihe, sondern auch der aktuelle Chefdirigent 24. März, 28. April, Philippe Jordan, Residenzkünstler wie Julia Fischer 26. Mai 2018, 14.00 Uhr oder Pierre-Laurent Aimard und Gastdirigenten – Michael Gmasz wie Marek Janowski, Christoph von Dohnányi oder DaCapo am darauffolgenden Manfred Honeck. Im Mittelpunkt steht dabei im- Text Mittwoch um 20.00 Uhr mer die Musik – von den kleinen Besetzungen der Die Wiener Symphoniker auf radio Kammermusikensembles der Symphoniker bis hin klassik Stephansdom. Gefühle einschalten auf 107,3

Am 17. Mai 1918 wurde im südschwedischen Västra in Stockholm vergeben. Bisher wurden Plácido Karup, Gemeinde Båstad, Birgit Nilsson geboren. Domingo (2009), Riccardo Muti (2011) und die Wiener TAKT. Mit ihrer hochdramatischen Sopranstimme und ih- Philharmoniker (2014) für ihr lebenslanges Wirken rer unglaublichen Bühnenpräsenz hat „die Nilsson“ auf höchstem künstlerischem Niveau ausgezeichnet. auf allen großen Bühnen der Welt Operngeschichte Federführend als Präsident der Birgit Nilsson Stiftung geschrieben. Auch ihr Humor und ihre Schlagfertig- ist bei all diesen Aktivitäten Professor Rutbert Reisch, keit sind vielen Opernliebhabern noch in lebendiger ehemals Chief Financial Officer und Generalbevoll-

Erinnerung. Darüber hinaus hat Birgit Nilsson mit – Ursula Magnes mächtigter von Volkswagen. Ursula Magnes hat den

ihrer Stiftung, der „Birgit Nilsson Foundation“, den Text gebürtigen Wiener und Weltenbürger um ein paar

Wiener Symphoniker Grundstein zum Birgit-Nilsson-Preis gelegt. Der Antworten gebeten:

– höchstdotierte Klassikpreis der Welt – eine Million Foto © Stefan Oláh US-Dollar – wird auch heuer wieder im Oktober Birgit Nilsson in Tristan Tristan Birgit Nilsson in

– Foto BIR GIT und Isolde Vienna, Studio© Foto Fayer, 1967 MEHR ALS EINE JAHRHUNDERTSTIMME

NILSSON21

UM: UM: Wann haben Sie die Bühnenpersönlichkeit Birgit Konnten Sie daraus für Ihr berufliches Leben in Nilsson zum ersten Mal erlebt? der Finanzwelt etwas mitnehmen?

Januar 1965 als Turandot in Wien. Oh ja! Disziplin, Entschlossenheit, profes- RR: RR: sionelle Integrität, Fokus, vollständigen Einsatz für eine Aufgabe. UM: Was hat Sie damals am meisten beeindruckt? UM: Eine persönliche Begebenheit, die Birgit Nilsson Persönlichkeit, Musikalität, Ausstrahlung, für Sie besonders prägend charakterisiert?

RR: Strahlkraft und Ebenmäßigkeit der Stimme. Ausdruck und Phrasierung. Allgemein: Kollegialität, Ehrlichkeit, Res-

RR: pekt. Persönlicheres will ich erst am 17. Mai UM: im Rubato erzählen. Wie würden Sie einer nachfolgenden Generation ihre Stimme beschreiben?

Strahlend, verfeinert, von ppp bis fff eben-

RR: mäßig und ebenso über die ganze Tessitura der jeweiligen Partitur. Hochmusikalisch.

UM: Radiotipp Welche Energie hat Birgit Nilsson ausgestrahlt? Rubato Anscheinend unbegrenzt, alles kam schein-

RR: bar mühelos. Technik konnte man nie 17. Mai 2018, 11.00 Uhr „hören“. Nach Isolde oder Brünnhilde vermittelte sie Am 100. Geburtstag von Birgit das Gefühl, sie könne die ganze Vorstellung ohne Nilsson. Ursula Magnes im Mühe gleich noch einmal singen. Gespräch mit Rutbert Reisch. magazin KLASSIK Frühling 2018 EIN JAHR- HUNDERT FÜRS – Bernadette – Spitzer Text 22 THEATER Heinrich Kraus ist eine Zeitmaschine ins Wien des praktisch kompletten 20. Jahrhunderts. Der heuer 95-jährige ehemalige Vizedirektor des Burgtheaters und des Theaters in der Josefstadt ist Gentleman der alten Schule: „Sie haben kalte Hände. Möchten Sie einen Tee?“ Als er dann zu erzählen beginnt, führt er mich in gewähltem Wienerisch in ein längst vergange- nes Wien: „Da hängt der Schlüssel zum Schratt-Türl, durch das der Kaiser auf die Maxingstraße und von dort zu seiner Freundin Katharina Schratt gelangte“, macht er mich auf einen alten Schlüssel aufmerksam, der neben vielen anderen Erinnerungen an der Wand seiner Dachgeschoßwohnung im ersten Bezirk hängt. Den Schlüssel hat er von seinem Großvater, der als Direktor des Tiergartens Schönbrunn regelmäßig Kaiser Franz Joseph im Garten traf und zum Schratt- Türl begleitete. Heinrich Kraus sah in den 1930er Jahren den Fuß- baller Matthias Sindelar, er war bei der Eröffnung der Großglockner-Hochalpenstraße und versah während des Zweiten Weltkriegs eine Zeit lang Dienst mit Oskar Bschließmayer, dem späteren Oskar Werner. Sein Schicksalstag aber war der 23. Dezember 1939, als er im Theater in der Josefstadt Paula Wessely und Attila Hörbiger in „Der Widerspenstigen Zähmung“ sah: „Die beiden spielten überwältigend. Von da an wollte ich zum Theater, auch wenn ich nicht wusste, in welcher Heinrich Kraus

Form.“ Eine Karriere als Schauspieler schloss er aus, –

den Beruf des Theatermanagers gab es noch nicht. Foto Bernadette© Spitzer Gefühle einschalten auf 107,3

Im Zweiten Weltkrieg suchte er vor Bombenangrif- Seit 1977 ist Kraus auch Teil des Theaters in der Josef- fen im Keller des Burgtheaters Schutz und traf dort stadt, das er managte, leitete und dessen Vorsitzender Schauspieler und auch Direktor Raoul Aslan. Und des Stiftungsbeirats er nach wie vor ist. als er vom 12. März 1945 erzählt, als die Staatsoper Trotz seiner bald 95 Jahre und eines amputierten brannte und er mit Operndirektor Karl Böhm Noten Fußes, der ihn großteils an den Rollstuhl fesselt, ist aus dem Gebäude rettete, höre ich direkt das Prasseln Heinrich Kraus voll aktiv. Vor sechs Jahren ist seine des Feuers, so anschaulich wählt er seine Worte. Frau, Kammersängerin Margareta Sjöstedt, gestorben, Die Luftschutzkeller-Bekanntschaften ermöglich- aber einsam ist er nicht. Dafür sorgen sein Hund ten Kraus während seines Studiums der Theaterwis- und die vielen Menschen, mit denen er täglich in senschaften ein dreijähriges Volontariat als Assistent Kontakt ist. des Direktors im Burgtheater. Kulturmanagement Zum Abschied ruft er mir – wieder Gentleman der konnte man nicht studieren, Kraus erarbeitete sich alten Schule – zu: „Auf Wiedersehen, meine Liebe!“ seine Fertigkeiten alleine. An das Burgtheater kehrte Und drückt mir Lebkuchen in die Hand, bevor ich in er 1961 zurück. Bis dahin organisierte er unter ande- den Trubel der Gegenwart zurückkehre. rem für die amerikanischen Besatzer Tourneen durch Österreich, half dem ungarischen Flüchtlingsorchester Philharmonia Hungarica auf die Beine und managte die Deutsche Oper am Rhein. Als sein Meisterstück betrachtet Kraus die Welt- Radiotipp tournee des Burgtheaters 1968. Fast drei Monate lang war das Theater unterwegs, bei gleichzeitig vollem Ich habe viel Betrieb in Wien. Ein Monsterprojekt, für dessen Organisation nur Briefe, Telegramme und Telefone Glück gehabt zur Verfügung standen. Lachend erzählt er auch von 14. April, 28. April, den Vorbereitungen für die 200-Jahr-Feier des Burg- 12. Mai, 26. Mai 2018, theaters 1976: „Meine Sekretärin und ich rutschten 10.05 Uhr stundenlang am Boden herum, wo wir über 1000 Erinnerungen eines Theater- Namenskärtchen auf einen riesigen Sitzplan ordneten. mannes. Heinrich Kraus erzählt Und es gab keine einzige Beschwerde!“ aus seinem Leben. 23

Rodgers & Hammerstein Carousel mit Daniel Schmutzhard als Billy Bigelow

Premiere am 17. März 2018 | Vorstellungen im März und April 2018 Dirigent: Joseph R. Olefirowicz/Lorenz C. Aichner | Regie: Henry Mason

Info: +43/1/514 44-3670 | Karten: +43/1/513 1 513 | [email protected] | www.volksoper.at

Daniel Schmutzhard; Foto: Johannes Ifkovits/Volksoper Wien magazin KLASSIK Frühling 2018 Das Alban Geschichten Berg Ensemble aus dem Archiv RADIOPROGRAMM Präsentiert von Otto Biba, im Konzert Archivdirektor der Gesellschaft 28.04., 17.00 Uhr. der Musikfreunde in Wien. Ein Mitschnitt des Konzerts 03.03., 09.05 Uhr vom 10. April 2018. Brahms’ Bibel. 02.06., 17.00 Uhr. (DaCapo 05.03., 20.00 Uhr) Ein Mitschnitt des Konzerts 07.04., 09.05 Uhr vom 19. Mai 2018. Wenn Instrumente oder Kompo- sitionen als unspielbar gelten… (DaCapo 09.04., 20.00 Uhr) 05.05., 09.05 Uhr Ein Musikant Gottes: Josef Beethoven- Friedrich Doppelbauer. (DaCapo 07.05., 20.00 Uhr) Studio Ich habe viel Glück Von und mit Franz Welser-Möst gehabt – Erinnerungen 05.05., 15.30 Uhr eines Theatermannes (DaCapo 09.05., 21.30 Uhr) Heinrich Kraus erzählt aus seinem Leben. 19.05., 15.30 Uhr 14.04., 10.05 Uhr (DaCapo 23.05., 21.30 Uhr) (DaCapo 16.04., 21.00 Uhr) 28.04., 10.05 Uhr (DaCapo 30.04., 21.00 Uhr) 12.05., 10.05 Uhr Liszt aus Raiding (DaCapo 14.05., 21.00 Uhr) Konzertmitschnitte vom Liszt 26.05., 10.05 Uhr Festival Raiding, präsentiert von Christoph Wellner. (DaCapo 30.05., 20.00 Uhr) 03.03., 14.00 Uhr Louis Lortie spielt Années de pèlerina- 24 ges von Liszt (Ausschnitte). Konzert- mitschnitt vom 21. Oktober 2017. (DaCapo 07.03., 20.00 Uhr) 07.04., 14.00 Uhr Debüt des Liszt Festival Orchesters mit einer Uraufführung von Eduard Kunstuniversität Kutrowatz. Konzertmitschnitt vom Graz – Dialog 23. März 2018. für die nächste (DaCapo 11.04., 20.00 Uhr) 05.05., 14.00 Uhr Generation Das Liszt-Trio mit Werken von Liszt, Lehrende und Studierende Chopin, Wieniawski und Servais. im Gespräch. Gestaltung: Ursula Magnes. Konzertmitschnitt vom 17. März 2018. 03.03., 15.00 Uhr (DaCapo 09.05., 20.00 Uhr) (DaCapo 07.03., 21.00 Uhr) 17.03., 15.00 Uhr (DaCapo 21.03., 21.00 Uhr) 07.04., 15.00 Uhr (DaCapo 11.04., 21.00 Uhr) 21.04., 15.00 Uhr Passionswege (DaCapo 25.04., 21.00 Uhr) Mutige Menschen und ihre Geschichten. Eine Sendereihe in der Fastenzeit. 05.05., 15.00 Uhr Jeden Samstag 19.00 bis 20.00 Uhr sowie (DaCapo 09.05., 21.00 Uhr) DaCapo am darauffolgenden Mittwoch, 19.05., 15.00 Uhr 19.00 bis 20.00 Uhr. (DaCapo 23.05., 21.00 Uhr) 17.03. Leben mit dem Warum. Stefan Hauser spricht mit Menschen, die den Suizid von Familienangehörigen bewältigen müssen. 24.03. „Wenn Sie das hören, bin ich tot.“ Letzte Worte von Sterbenden. Eine Sendung über das Leben, gestaltet von Gerlinde Petrić-Wallner.

Weitere Termine: 03.03. und 10.03. Gefühle einschalten auf 107,3 Zum Haydn – die Mélange mit Haydnregion Niederösterreich RADIOPROGRAMM Dominique Meyer Der Staatsoperndirektor präsentiert auf radio klassik Lieblingsaufnahmen aus seinem Archiv. Stephansdom 04.03., 14.00 Uhr Gestaltet von Michael Gmasz. Tour Debussy. 10.03., 09.05 Uhr (DaCapo 09.03., 20.00 Uhr) Rückblick auf die Eröffnung des 08.04., 14.00 Uhr Haydn Geburtshauses 2017. La Maîtrise – Faszination Kinderchor. (DaCapo 12.03., 20.00 Uhr) (DaCapo 13.04., 20.00 Uhr) 14.04., 09.05 Uhr 06.05., 14.00 Uhr Die Haydnregion Niederösterreich Ein Fest für Birgit Nilsson. stellt sich vor. (DaCapo 11.05., 20.00 Uhr) (DaCapo 16.04., 20.00 Uhr) 12.05., 09.05 Uhr Per Opera ad Astra Haydngedenktage zum Todestag Die Welt der Oper mit Richard Schmitz. Joseph Haydns am 31. Mai. 10.03., 14.00 Uhr (DaCapo 14.05., 20.00 Uhr) Wiener Staatsoper: Einems „Dantons Tod“. (DaCapo 14.03., 20.00 Uhr) 14.04., 14.00 Uhr Theater an der Wien: Brittens „A Midsummer Night’s Dream“. Hauptwerke (DaCapo 18.04., 20.00 Uhr) und Positive 12.05., 14.00 Uhr Orgelmusik ausgewählt und Wiener Staatsoper: Saint-Saëns’ präsentiert von Peter Planyavsky. „Samson und Dalila“. 11.03., 14.00 Uhr (DaCapo 16.05., 20.00 Uhr) Von Fugen und Unfugen. (DaCapo 16.03., 20.00 Uhr) 15.04., 14.00 Uhr Österliche Orgelmusik. (DaCapo 20.04., 20.00 Uhr) 25 13.05., 14.00 Uhr Kunstraum mdw Messiaen, Tournemire und Dubois. Die Universität für Musik und darstellende (DaCapo 18.05., 20.00 Uhr) Kunst in Wien stellt sich vor. Eine Sendereihe von Arabella Fenyves. 11.03., 15.00 Uhr (DaCapo 16.03., 21.00 Uhr) 15.04., 15.00 Uhr (DaCapo 20.04., 21.00 Uhr) 13.05., 15.00 Uhr Lange Nacht (DaCapo 18.05., 21.00 Uhr) der Kirchen 25.05.2018, Live ab 18.00 Uhr. Stephansplatz 4 Zu Gast bei Anton Gatnar in den Studios von radio klassik Stephansdom. 17.03., 14.00 Uhr (DaCapo 21.03., 20.00 Uhr) Der Klassik-Tjek 21.04., 14.00 Uhr Emmanuel Tjeknavorian (DaCapo 25.04., 20.00 Uhr) präsentiert seine Passion 19.05., 14.00 Uhr für Klassische Musik. (DaCapo 23.05., 20.00 Uhr) 17.03., 09.05 Uhr Kadenzen. (DaCapo 19.03., 20.00 Uhr) 21.04., 09.05 Uhr Klassik und Mode. Das Mozarteumorchester (DaCapo 23.04., 20.00 Uhr) Salzburg – Kulturbotschafter 19.05., 09.05 Uhr Musik & Leitung. der Mozartstadt (DaCapo 21.05., 20.00 Uhr) 14.04., 15.00 Uhr (DaCapo 18.04., 21.00 Uhr) magazin KLASSIK Frühling 2018 AufgeMUKt! Die Musik und Kunst Privat- universität der Stadt Wien auf Opernsalon radio klassik Stephansdom. RADIOPROGRAMM Aus dem Veranstaltungsprogramm Eine Sendereihe von Marion Eigl. der Freunde der Wiener Staatsoper. 18.03., 15.30 Uhr 18.03., 14.00 Uhr (DaCapo 23.03., 21.30 Uhr) Matinee zum 100. Geburtstag 22.04., 15.30 Uhr von KS Hilde Güden. (DaCapo 27.04., 21.30 Uhr) (DaCapo 23.03., 20.00 Uhr) 20.05., 15.30 Uhr 22.04., 14.00 Uhr (DaCapo 28.05., 21.30 Uhr) Jongmin Park. (DaCapo 27.04., 20.00 Uhr) 20.05., 14.00 Uhr Margarita Gritskova. Lust auf Lied – Der (DaCapo 28.05., 20.00 Uhr) Kammerer-Ton auf radio klassik Stephansdom Takt.Gefühl Eine neue Sendereihe mit Staatsopernsänger Hans Peter Kammerer. – Die Wiener 28.04., 15.00 Uhr (DaCapo 02.05., 21.00 Uhr) Symphoniker Eine Sendereihe von und mit Michael Gmasz. 24.03., 14.00 Uhr (DaCapo 28.03., 20.00 Uhr) 28.04., 14.00 Uhr (DaCapo 02.05., 20.00 Uhr) 26.05., 14.00 Uhr (DaCapo 30.05., 20.00 Uhr) 26 Wiener Lied. Klassisch Richard Schmitz plaudert Live aus dem Dom mit seinen Gästen über radio klassik Stephansdom überträgt jeden Sonn- und Wiener Musik. Feiertag um 10.15 Uhr die Heilige Messe aus dem Wiener 25.03., 14.00 Uhr Stephansdom. (DaCapo 02.04., 20.00 Uhr) 04.03. Rheinberger: Messe in g-Moll, op. 187 29.04., 14.00 Uhr 11.03. Schubert: Deutsche Messe (DaCapo 04.05., 20.00 Uhr) 18.03. Doppelbauer: Kleine Messe in F für Chor a capella 27.05., 14.00 Uhr 25.03. Planyavsky: Markus-Passion (DaCapo 01.06., 20.00 Uhr) 29.03. Rheinberger: Missa Sanctae Crucis sowie Motetten von Bruckner, Duruflé, Habel und Doppelbauer [19.00 Uhr] 30.03. Schütz: Johannes-Passion sowie Motetten von Pale- strina, Gallus, M. Haydn, Bruckner und Landerer [18.00 Uhr] 31.03. Osternacht [21.00 Uhr] 01.04. Beethoven: Messe in C-Dur 01.04. Mozart: Vesperae solennes de Dominica [16.30 Uhr] 02.04. Mozart: Piccolomini-Messe Operette in 08.04. Fux: Missa in C Mörbisch 15.04. Wolfram Wagner: Missa sanctae crucis Peter Edelmann über die Kunst 22.04. Mozart: Missa brevis in d-Moll der Unterhaltung. 29.04. Schubert: Messe in B-Dur 08.04., 15.00 Uhr 06.05. Mozart: Große Credo-Messe (DaCapo 13.04., 21.00 Uhr) 10.05. Bruckner: Messe in d-Moll 06.05., 15.00 Uhr 13.05. Hummel: Messe in d-Moll, op. 111 (DaCapo 11.05., 21.00 Uhr) 20.05. Gounod: Cäcilienmesse 20.05. Mozart: Vesperae solennes de Confessore [16.30 Uhr] 21.05. Haydn: Kleine Orgelsolo-Messe 25.05. Lange Nacht der Kirchen [live ab 18.00 Uhr] 27.05. Mozart: Trinitatis-Messe 31.05. Mozart: Spatzen-Messe [08.30 Uhr] Gefühle einschalten auf 107,3

Perspektiven RADIOPROGRAMM Jeden Montag und Mittwoch, 17.30 Uhr Einige der Themen: 05.03. Auswirkungen der Digitalisierung. Eine Sendung von Wer war Georg Gatnar. 12.03. Die umkämpfte Republik. 1918 bis 1938 – eine Ausstellung im & wie klingt? niederösterreichischen Haus der Geschichte. Gestaltung: Stefan Hauser. Auf den Spuren von Komponis- 14.03. Für eine Zukunft ohne Gewalt. Frauen als Friedensstifterinnen. tinnen und Komponisten mit Eine Sendung von Stefan Hauser. Monika Jaroš und Michael Gmasz. 19.03. Unter Wölfen. Käthe Reicheis war eine der erfolgreichsten Kinder- 28.04., 09.05 Uhr und Jugendbuchautorinnen Österreichs. Wir spüren der politischen Carl Andreas Goepfert. (DaCapo 30.04., 20.00 Uhr) Dimension in ihrem Werk nach. Eine Sendung von Monika Fischer. 26.03. Kathedralen und Labyrinthe. Gernot Candolini ist Experte im Gestalten von Labyrinthen und erkennt in Kathedralen „Gebaute Musik“. Gestaltung: Stefan Hauser. Filmmusik 28.03. „Ich bin für meinen Glauben geflüchtet.“ Alexandra wuchs im Spezial von Iran als Muslima auf. Sie flieht, heute ist sie getaufte Katholikin. und mit Eine Sendung von Stefan Hauser. Gerald Stocker. 04.04. Einmal werd ich Sonne sein. Gedenken an Susanne Moser- 01.05., 14.00 Uhr Zweymüller mit Karl Zweymüller, Hubert Gaisbauer und Mijou Kovacs. Toru Takemitsu. Eine Sendung von Stefan Hauser. (DaCapo 04.05., 21.00 Uhr) 16.04. Religion in Rock- und Popmusik. Radiojournalist Renardo Schlegelmilch macht einen crossover zum Bezug von Musik und Glaube. Eine Sendung von Stefan Hauser. 30.04. Drittes Geschlecht. Nicht alle Neugeborenen sind eindeutig einem Geschlecht zuordenbar, manche Menschen fühlen sich ein Leben lang zwischen den Geschlechtern. Gestaltung: Stefan Hauser.

07.05. Minne – Mehr als Herz-Schmerz. Stefanie Jeller über eine Neu- übertragung des mittelalterlichen Minnegesangs und die Bezüge zur 27 christlichen Liebesmystik. 16.05. Datenschutz in Österreich. Eine Sendung von Georg Gatnar. 28.05. Moral – Woher kommt das Gute in uns? Gestaltung: Georg Gatnar. 30.05. Wie Comic zeichnen stärkt. Menschen mit geringer Schulbildung lernen in Indien und Pakistan ihre Nöte mit Cartoons auszudrücken. Eine Sendung von Stefan Hauser.

Lebenswege Jeden Freitag, 17.30 Uhr sowie DaCapo am darauffolgenden Sonntag, 17.30 Uhr. Einige der Themen: 09.03. Kirsten Bruhn. Die querschnittgelähmte Schwimmerin war eine der erfolgreichsten para- lympischen Sportlerinnen. Sie ist als Reha-Botschafterin tätig. Gestaltung: Stefan Hauser. 30.03. Das Schönste liegt noch vor mir. Auf Karriere hat Herbert Hartl verzichtet und sich für ein einfaches und entbehrungsreiches Leben entschieden: „Jesus ist Knecht geworden. Ich wurde Arbeiter, um den Menschen nahe zu sein.“ Eine Sendung von Monika Fischer. 06.04. Barbara Wussow. In den 1980ern spielte sie in der Schwarzwaldklinik. Nun ist sie auf dem Traumschiff unterwegs. Der Glaube ist ihr Lebensbegleiter. Gestaltung: Stefan Hauser. 13.04. Der Straßenmusik-Professor. 30 Jahre lang unterrichtete Hamid Saeb Musik in Teheran. Heute spielt er Gitarre am Graben. Von Gerlinde Petrić-Wallner. 27.04. Mein letzter und mein erster Stein. Philipp Stastny war über 30 Jahre Steinbildhauermeister in der Dombauhütte St. Stephan. Stefanie Jeller steigt mit ihm noch einmal aufs Gerüst. 04.05. Lieben, Leben, Goschert-Sein. Kardinal König hat das der heute 92-Jährigen Eleonore Frankl geraten: „Immer so goschert bleiben!“ Was Viktor Frankls Witwe uns raten kann, verrät sie Gerlinde Petrić-Wallner. magazin KLASSIK Frühling 2018 HAYDN- Der ehemalige Lagerraum wurde in einen Konzertsaal mit 100 Sitzplätzen und optimaler Akustik ver- wandelt. Der Verein Haydn- region Niederösterreich ist unter der Leitung von Harald Kosik (Künst- lerischer Leiter) in Ko- operation mit dem Land Niederösterreich mit dem Ziel der Pflege des künstlerischen und wissenschaftlichen Erbes der Eröffnungskonzert im Festsaal des Haydn Geburtshauses des Haydn Eröffnungskonzert Rohrau im Festsaal

Zahl- Familie Haydn betraut. Eine – reiche Hör- facettenreiche Abonnementserie Foto am 14. September 2017, Christian und Lydia Altenburger (Violine), Altenburger Christian und Lydia 2017, September am 14. Thomas Selditz und Aoi Murase (Viola) Reinhard Latzko (Violoncello) © Nicole Heiling stationen erlauben es mit neun Konzerten an neun den Besucherinnen und Besu- Standorten (von Maria Lanzen- Im September des vergangenen chern, tief in die Gedankenwelt dorf bis Wolfsthal) und die vier Jahres wurde das Haydn Ge- der Haydns einzutauchen. Ein Gedenktage zu den Geburts- und burtshaus in Rohrau feierlich audiovisuell gestalteter Klang- Todestagen wiedereröffnet. Unter der Marke raum lädt zum Verweilen ein. 28 „Zum Haydn“ wird das Museum Zum Mitmachen verführt die in Zukunft auch zum Zentrum ebenfalls neu kreierte interaktive der im Mai 2017 ausgerufenen Klanginstallation. „Haydnregion Niederösterreich“. Im Zuge der Sanierungs- In der neuen Dauerausstellung arbeiten wurde ein Hin- werden Joseph Haydn (1732-1809) terhof teilweise über- und sein jüngerer Bruder Michael dacht, ein Winter- Haydn (1737-1806) behandelt. garten mit Fo- In Rohrau erblickten die beiden yercharakter Komponisten das Licht der Welt. ist auf diese Das Haydn Geburtshaus sei Art ent- „ein Kleinod, das man zu etwas standen. ganz Großem entwickeln kann, und das ist unser Ziel“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl- Leitner bei der Eröffnung. Daher wolle man die neue Haydnregion Niederösterreich zusammen mit weiteren touristischen Attraktionen wie dem Wein und Carnuntum zu einer „Trademark“ machen. Als „das Herzstück der neuen Haydnregion“, bezeichnet Muse- umsleiter Michael Linsbauer „die gesamte Region zwischen Wien und Bratislava.“ Die neue Ausstellung im Haydn Geburtshaus erzählt beginnend von Geburt, Kindheit und Jugend die frühen Jahre der späteren Welt- stars – in einer Bild- und Tonspra- „Konzert mit Paukenschlag“ im prunkvollen im prunkvollen „Konzert mit Paukenschlag“

che, die sich an Erwachsene und – Foto Kinder gleichermaßen wendet. im Juni 2017 Schloss Petronell von Festsaal © Lukas Lorenz Advertorial

GEBURTSHAUS beider Haydn-Brüder bilden die Schwerpunkte der Konzerte und Festivitäten 2018. Ein Höhepunkt der ersten Saison ist sicher der 1. Internationale Haydn-Wett- bewerb für Klassisches Lied und Arie unter dem Juryvorsitz von KS Angelika Kirchschlager, der am 2. und 3. Juni 2018 von stat- ten gehen wird. Eröffnet wird die Saison am 27.3.2018 mit dem Kin- derprogramm „Mäuschen Max verschenkt die Welt“.

www.haydnregion-noe.at www.haydngeburtshaus.at Die neue Ausstellung „Joseph und Michael Haydn – „Joseph und Michael Haydn Die neue Ausstellung

– Foto Von Rohrau in die Welt“ im Haydn Geburtshaus im Haydn Rohrau in die Welt“ Rohrau Von © Nicole Heiling

29

Radiotipp Die künstlerischen Leiter der Haydnregion der Haydnregion Die künstlerischen Leiter

– Zum Foto Michael Linsbauer und Harald Kosik Niederösterreich: © Nicole Heiling Haydn Die Haydnregion Niederösterreich auf radio klassik Stephansdom. Gestaltet von Michael Gmasz.

10. März, 09.05 Uhr

Rückblick auf die Eröffnung des Haydn Geburtshauses 2017.

14. April, 09.05 Uhr

Die Haydnregion Niederösterreich stellt sich vor.

12. Mai, 09.05 Uhr Der Innenhof des Haydn Geburtshauses des Haydn Der Innenhof

Haydngedenktage zum – Todestag Joseph Haydns Foto erstrahlt in neuem Glanz © Nicole Heiling am 31. Mai. magazin KLASSIK Frühling 2018 K R W E G DER MENSCH UND SEINE U SCHUHE 30 Z

Mit schweren braunen Lederschuhen, handgefertigt, Kreuzwegstationen 14+1 und viele, viele Jahre alt, so kommt uns der Foto- Zweite Station: Jesus nimmt das Kreuz auf sich. Die graf Christoph Merth entgegen. Die Schuhe – sie Schuhe haben sich von uns abgewandt, sie stehen sind ihm eine Nummer zu groß – standen Modell, einem aufgestellten Holzbrett gegenüber. Dritte als während eines Aufenthaltes in Aussee 2008 die Station: Jesus fällt unter dem Kreuz. Jetzt liegen Schwarzweiß-Fotoserie „Kreuzweg“ entstand. „Ich die Schuhe mit den Sohlen zur Seite, als hätte sie habe diese Schuhe sehr gern. Ich trage sie seit unge- jemand verloren. fähr 25 Jahren, sie haben die dritten Sohlen und die „Schuhe begleiten einen Menschen nicht nur“, fünften Schuhbänder“, sagt Christoph Merth. Er ist sagt der Fotograf, „der Schuh ermögliche manche Benediktinermönch im Wiener Schottenstift und Wege überhaupt erst.“ In seiner Fotoserie deutet der leidenschaftlicher Fotograf. „Die Schuhe begleiten Schuh den letzten Weg an, den der Mensch Jesus ging. mich schon eine ganz schöne Zeit durch mein Leben.“ Nach den üblichen vierzehn Stationen des Kreuz- Das erste Foto, die erste Station des Schuh- weges folgt bei Pater Christoph Merth eine fünfzehnte: Kreuzweges, hat den Titel: „Jesus wird zum Tode Jesus wurde auferweckt, das Grab ist leer. Das Foto verurteilt.“ Am Bild zu sehen ist sandiger Boden; und zeigt den sandigen Boden, aber keine Schuhe mehr. Zu als wäre der Mensch uns gegenüber unsichtbar, so sehen ist „eine Leere“, erklärt er. Es ist eine Montage stehen wir seinen Schuhen frontal gegenüber. „Wenn aus den übereinandergelegten Bildern. „Einerseits man überlegt, was symbolisch für einen Menschen eine technische Spielerei. Andererseits ist es keine steht, dann ist der Schuh gar nicht so fern“, sagt Pater ‚leere‘ Leere, denn es sind Spuren am sandigen Boden Christoph Merth und erwähnt ein Sprichwort: „Du zu sehen“, sagt er. Damit angedeutet ist das „Leben – Stefanie Jeller kannst einen Menschen erst verstehen, wenn du in nach dem Tod“ oder das „Leben bei Gott“. Wie auch Text seinen Schuhen gegangen bist.“ Es gibt noch einen immer man es sich vorstellen möge, das Schöne an anderen Ausspruch, der zeigt, wie wichtig der Schuh der christlichen Botschaft sei, dass es etwas mit dem für den Menschen ist: „Oft sagen wir: Wo drückt dich Leben hier zu tun habe. „Es ist zwar verwandelt und der Schuh?“ erlöst, aber auch geprägt von unserem Leben jetzt.“ Foto – VII. Station: Foto – V. Station: Foto – III. Station: Foto – I. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz Jesus wird zum Tode verurteilt

Foto – VIII. Station: Foto – VI. Station: Foto – IV. Station: Foto – II. Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen Veronika reicht Jesus das Schweißtuch Jesus begegnet seiner Mutter Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern Frühling 2018 IX. Station: X. Station:

– – Foto Foto Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz Mal unter Jesus fällt zum dritten Jesus wird seiner Kleider beraubt XII. Station: XI. Station:

– – Foto Foto Jesus stirbt am Kreuz Jesus wird ans Kreuz genagelt XIII. Station: Station: XIV.

– – Foto Foto Jesus wird vom Kreuz abgenommen Jesus wird vom Jesu wird in das Grab gelegt Der Leichnam

Zur Person: P. Christoph Merth OSB trat 1978 ins Benediktinerstift „Unsere Liebe Frau zu den Schotten“ in Wien ein, hat Theologie und Germanistik studiert und wurde 1984 zum Priester geweiht. Am Wiener Schotten- gymnasium unterrichtet er Religion und leitet die Schulpastoral. Er bezeichnet sich als „autodidaktischen Hobbyfotografen“.

Alle Bilder: © Kreuzweg P. Christoph Merth, Aussee 2008 Gefühle einschalten auf 107,3 LEIDEN UND LEIDEN- SCHAFT MUSIKALISCHES UND THEOLOGISCHES ZUR JOHANNESPASSION (J. S. BACH, BWV 245)

Passion: Ruhm in der Erniedrigung Die Leidensgeschichte Jesu nach dem Johannesevan- gelium hat seit dem 7./8. Jh. ihren festen liturgischen Ort als Evangelienlesung am Karfreitag. Oft mit ver- teilten Rollen vorgetragen, ist auch in den zahlreichen 33 Passions-Vertonungen seit dem 17. Jh. „das Volk“ mit eindrucksvollen turbae-Chören vertreten: Choräle, die der Gemeinde als Kirchenlieder melodisch vertraut sind, deuten ihr das Erzählte aus. Der Eingangschor „Herr, unser Herrscher, dessen Ruhm in allen Landen herrlich ist“ stellt Jesus als Sohn Gottes vor, der auch im Leiden vollmächtig Handelnder ist. Dennoch ist die „Verherrlichung“ in johanneischer Theologie nicht offenkundiger Triumph, sondern offenbart sich „zu – Ingrid Fischer aller Zeit, auch in der größten Niedrigkeit“. Text Nikolaikirche in Leipzig

– Foto © Erhard Lesacher Johannespassion (Autograph)

– Am Karfreitag, 7. April 1724, erklang die Johannes-Pas- Foto © gemeinfrei© sion in der Nikolaikirche in Leipzig erstmals. Text und Musik stellen Jesu Leiden nicht nur dar, sondern wollen den Zuhörer involvieren, ihn am Geschehen teilhaben lassen und verdeutlichen, dass Christus für ihn leidet: „O Mensch, bewein dein Sünde groß …“ Ein kursorischer Gang durch das Werk am Mittwoch, 14. März 2018, in der AKADEMIE am DOM der THEOLOGISCHEN KURSE wird darin einführen. magazin KLASSIK

Zur Erzählung (samt kurzen Passagen aus Mt 26-27) tritt die Sicht der handelnden Personen und zielt auf die Aneignung durch die Gemeinde. Dasselbe tut auch die Feier des jüdischen Pesach, wenn der Hausvater die Anwesenden belehrt, sich mit ihren aus Ägypten befreiten Vorfahren zu identifizieren. Von der Schande Von

– Alle dafür verwendeten biblischen Texte „beginnen Foto zum Ruhm (Pesach) Berlin© JG bei der Schande und enden beim Ruhm“ (Mischna Pesachim 10,4). Pesach – und Ostern – zu feiern heißt, sich von der Dynamik der Erlösung erfassen zu lassen, im Durchgang von der Knechtschaft in die Freiheit, vom Tod ins Leben.

Sündenfolgen und Nachfolge in Stichwortverknüpfungen Ein bewegtes und bewegendes Geschehen also: es hat eine Ursache und zeitigt Folgen. Entsprechende Motive reichen Solisten und Chor durch Stichworte aneinander weiter: So bemerkt der Tenor „Simon

Antonello da Messina, Antonello Petrus aber folgete Jesu nach und ein ander Jünger.“,

– worauf die Sopran-Arie eifrig bekundet: „Ich folge Foto Ecce Homo (um 1473) Ecce gemeinfrei© dir gleichfalls mit freudigen Schritten und lasse dich nicht, mein Leben, mein Licht.“ – um sich dann, bescheidener, dem eigentlichen Urheber des Glaubens anzuvertrauen: „Befördre den Lauf und höre nicht auf, selbst an mir zu ziehen, zu schieben, zu bitten.“ Die Urheberschaft des „Übels“ hingegen wurzelt in der Diskrepanz zwischen den Worten und Taten 34 des Gottessohnes und denen der Menschen: „Hab ich übel geredt, so beweise es, daß es böse sei, hab ich aber recht geredt, was schlägest du mich?“ fragt Jesus, und der Chor setzt nach „Wer hat dich so geschlagen, mein Heil, und dich mit Plagen so übel zugericht’, du bist ja nicht ein Sünder wie wir und unsre Kinder, von Missetaten weißt du nicht.“ Hieronymus Bosch oder Nachahmer. Hieronymus Bosch oder Nachahmer.

– Foto gemeinfrei© Die Kreuztragung Christi (um 1510-153...) Gefühle einschalten auf 107,3

Antijudaismus? Doch haben nicht „die Juden“ (mit Hilfe der Römer) den Tod Jesu „verschuldet“? Der falsche und fatale christliche Antijudaismus hätte freilich weder in der Karfreitagsliturgie noch in der Johannes-Passion einen Anhaltspunkt gefunden. Vielmehr hält, was der bibli- sche Text „historisch“ wiedergibt, allen Gläubigen den Spiegel vor: „Ich, ich und meine Sünden … die haben dir erreget das Elend, das dich schläget.“ Zudem gibt es bei Bach keine „typische“ Rollenzuteilung, sondern Nikolaikirche in Leipzig Nikolaikirche in Leipzig

jede Stimme singt mehrere Rollen, ist also Jesus, Judas, Pilatus etc. Im Singen und im Hören findet diese – Foto Identifikation statt, die zur Selbsterkenntnis führt: (Innenansicht) © Erhard Lesacher Ich verrate, ich verleugne, ich lasse mich verhetzen und ich verurteile den Gerechten. Was dennoch geschehen ist, erweckt bis heute (un)gläubiges Staunen: „Mein teurer Heiland, laß dich fragen, da du nunmehr ans Kreuz geschlagen und selbst gesagt, es ist vollbracht, bin ich vom Sterben frei gemacht, kann ich durch deine Pein und Sterben das Himmelreich ererben. Ist aller Welt Erlösung da?“ 35

AKADEMIE am DOM • 9. März 2018: Andreas HAUG Die Macht der Musik in der Antike und Karolingerzeit • 14. März 2018: Günter EGGER / Nikolaus KRASA Musikalisches & Theologisches zur Johannespassion • 21. März 2018: Bischof Egon KAPELLARI Die leise Hoffnung, die im Dunkeln wächst • 21. Juni 2018: Johanna SCHWANBERG Dom Museum: Bilder der Sprache – Sprache der Bilder Spezialkurse • Die Macht der Musik | ab 9. März 2018 • Der Dom zu St. Stephan | ab 10. September 2018 Der Theologische Kurs | ab Ende Sept. 2018 • mehr wissen – tiefer fragen – klarer urteilen Erkennen, Informieren Sie sich: was dahinter steckt www.theologischekurse.at [email protected] THEOLOGISCHE KURSE 01 51552-3708

Inserat für RadioKlassik 2018 Jänner (200x153,5mm quer FARBE) v03.indd 1 08.01.18 14:04 magazin KLASSIK Frühling 2018 RADIO ZUM radio klassik Musikchefin

– Foto Ursula Magnes bei der live-Übertragung des Dom-Museum Wien. der Eröffnung © Nikolaus Stockert ANFASSEN 36 Treffen Sie uns persönlich! Sprechen Sie mit Ihrem Lieblingsmoderator und Ihrer Lieblingsmoderatorin! Lassen Sie sich selbst interviewen! Auf alle Fälle, feiern Sie mit uns „20 Jahre radio klassik Stephansdom“! Besuchen Sie uns In der Langen Nacht der Kirchen senden wir heuer erstmals live aus dem eigens eingerichteten Studio am in der Langen Nacht Stephansplatz. Das Dom-Atelier mit seiner Glaswand der Kirchen am zum Zwettlerhof (Durchgang zur Wollzeile) bietet unserer Live-Sendung die ideale Unterkunft. Durch 25. Mai 2018! radio das Programm führt Musikchefin Ursula Magnes. klassik sendet live Ihre Gäste sind Prominente aus Kunst, Kultur und Kirche – und Sie, liebe Hörerinnen und Hörer! aus dem Dom-Atelier

Meet & Greet im Zwettlerhof am Stephansplatz. Vor dem Studio laden wir zum „Meet & Greet“. Dort – Stefanie Jeller treffen Sie u.a. radio klassik-Chefredakteur Christoph Text Wellner, unsere Moderatorinnen und Moderatoren, unsere Redakteure, und jene Menschen, die dafür sorgen, dass Sie rund um die Uhr mit klassischer Veranstaltungstipp Musik versorgt werden! Das radio klassik-Mikrofon wird in dieser Nacht auch für Sie offen sein. Wenn Sie möchten, sagen Sie Lange uns: Was hören Sie am liebsten? Wann und wo hören Sie uns am liebsten? Und was wünschen Sie sich für Nacht der die nächsten 20 Jahre radio klassik Stephansdom? Kirchen

Wir freuen uns auf Sie! 25. Mai 2018

radio klassik Stephansom live vom Dom-Atelier Zwettlerhof, Stephansplatz 6, 1010 Wien Gefühle einschalten auf 107,3 KATHEDRALEN SIND GEBAUTE M U Die Kathedrale von

Chartres hat es – Stefan Hauser Gernot Candolini Text besonders angetan. Es ist der älteste gotische erhaltene Kirchenbau der S 37 Welt. Drinnen gibt es auch ein speziel- les Labyrinth.

Kathedralen sind Meisterwerke menschlicher Bau- kunst. Sie atmen Geschichte und Religiosität. Seit Jahr- zehnten begeistern die kirchlichen Großbauwerke den Tiroler Gernot Candolini. Der Biologielehrer ist über sein Hobby der Labyrinthe auf sie gekommen: „Eines I der berühmtesten Labyrinthe der Kulturgeschichte ist jenes in Chartres“, verweist der Innsbrucker. Denn in der frühen Gotik wurden in fast allen französischen Kathedralen Labyrinthe in den Boden eingebaut. Die Kathedralen von Reims oder Amiens sind Beispiele dafür und besonders jene in Chartres. Dieses Labyrinth hat es Candolini angetan: „Es hat die Symbolik der Rose, in der Mitte ist eine Rosenblüte, außen die Dornen.“ Nicht jeder könne nach Santiago de Compostela in Nordspanien pilgern, aber das vielfältige Angebot an Michelangelos Zwischenraum K Labyrinthen, ermögliche es auch hierzulande, sich auf Durch seine Begeisterung für das Labyrinth im fran- einen spirituellen Weg zu machen, motiviert Candolini zösischen Chartres beschäftigte sich Gernot Candolini zur Nachahmung. „Labyrinthe sind Pilgerwege im dann näher mit Kathedralen. Besonders fasziniert Kleinformat“ unterstreicht der Kulturexperte, „ich ihn die Sixtinische Kapelle in Rom: „Das Bild von kreise um die Mitte, um ein Ziel und jeder der sich Michelangelo darin, wo Gottes Finger jenen Adams im Leben ein Ziel gesteckt hat, weiß, dass das nicht gerade nicht berührt, ist für mich ein Bild des Zwi- so einfach zu erreichen ist, aber man kommt an.“ schenraums“, erläutert er. Denn „wenn man anfängt Candolini wurde selbst zum Labyrinthebauer. Derzeit in diese Zwischenräume hineinzuschauen, zwischen konstruiert er eines für den Innenhof im Krankenhaus den Zeilen zu lesen, dann ist man erstaunt darüber, zum Göttlichen Heiland in Wien. was da alles drinnen ist.“ magazin KLASSIK Frühling 2018

DER MEININGER MOZART

38 Daher vertieft sich Candolini immer wieder bei Besu- Buchtipp chen großer Kathedralen in diese Zwischenräume. Ob Petersdom, Kölner Dom, Sagrada Familia in Barcelona, Ulmer Münster oder auch der Stephansdom, Candolini atmet diesen Hauch der Kirchenarchitektur und der geistlichen Vertiefung ein. „Kathedralen sind gebaute Musik“, sagt er, denn „die Baumeister der Kathedralen haben sich viele Gedanken gemacht, die mir heute bei den Architekten fehlen.“ Candolini weiter: „Die Herder ISBN: 978-3-451-37742-6 96 Seiten EUR gebunden | 20,90 Baumeister haben versucht Kathedralen so zu bauen, dass sie die Gesetze der Musik spiegeln, oft haben Die Kathedrale. sie die Elemente in Quarten und Quinten eingeteilt, Heimat für die Seele. Gernot Candolini sodass die Kathedrale auch auf Musik reagieren kann, der Kirchenraum klingt mit“, zeigt sich der Tiroler Kathedralenliebhaber begeistert. „Der Stephansdom ist der Stephansdom“, bringt es Gernot Candolini knapp auf den Punkt, wenn man ihn zu einem der bedeutendsten Kirchenbauten Österreichs befragt. „Er ist ein Zentrum, eine Nabe des Rades Österreich, ein Weltenbaum, der da steht. Und einfach, dass er da ist und die Stürme der Ge- schichte überstanden hat, zeigt, dass der Stephansdom ein Anker in der Zeit ist. Was wäre Wien, wenn da einfach nur ein Platz wäre und sonst nichts?

Radiotipp Perspektiven

26. März 2018, 17.30 Uhr

Kathedralen und Labyrinthe. Gestaltung: Stefan Hauser. Gefühle einschalten auf 107,3 CARL ANDREAS DER MEININGER MOZART

War er oder war er nicht? Jahrelang bedenke, was villeicht [sic!] unter rund 4.300 Seelen umfassenden stellten sich Musikwissenschaft- Mozarts Händen aus mir hätte wer- Nest. Am 11. April 1818 verstarb ler die Frage, ob der Meininger den können. So arbeite ich immer der als scheu, aufrichtig und lie- Hofmusiker Carl Andreas Goe- kummervoll und elend...“ benswert geltende 50-Jährige an pfert denn nun ein Schüler von So ganz und gar nicht kum- völliger Entkräftung ohne je nach Mozart gewesen ist oder nicht. mervoll und elend liest sich hin- Wien gekommen zu sein. Schließlich war es zu Goepferts gegen der Beginn von Goepferts Dennoch. Trotz seiner ent-

Lebzeiten ein offenes Geheimnis, Laufbahn. Der Sohn eines Amts- täuschten Mozart-Verehrung bleibt Komponistenporträt dass der bekannte Klarinettist und chirurgen kam bereits mit zwölf der Name Goepfert mit dem sei- Komponist ein großer Bewunde- Jahren zum Würzburger Klarinet- nes Idols eng verbunden. Er gilt rer des Wiener Meisters war und tenvirtuosen Philipp Meißner in nämlich als einer der prominen- Stephansdom Dach vom sich nichts sehnlicher wünschte als testen und fähigsten Bearbeiter – die Lehre und muss rasch enormes bei diesem Unterricht zu nehmen. Können bewiesen haben, da er mit Mozart’scher Werke für Harmonie- Foto © kathbild.at/Rupprecht Aus einem mittlerweile aufgefun- gerade einmal 20 Jahren das erhielt, – Monika Jaroš musik. Dass er neben den Übertra-

denen Schreiben von 1811 geht was sich viele Musiker oft ein Le- Text gungen der „Pariser“ KV 297, der allerdings hervor, dass es wohl nie ben lang vergeblich erhofften: eine „Zauberflöte“ oder der Gran Partita zu der dafür nötigen und von ihm festbesoldete Anstellung am Hof auch in eigener Sache ein begabtes mehrmals flehentlich angesuchten eines Adeligen. Für Goepfert sollte Komponistenhändchen zeigte, gibt 39 Dienstfreistellung gekommen ist: sich jedoch die Verpflichtung als zusätzlich Berechtigung für das „… wenn Erster Klarinettist der Meininger Fazit: Carl Andreas Goepfert – ein ich Hofkapelle und Leiter der Harmo- würdiger Träger des Beinamens niemusik des Militärcorps als „Meininger Mozart“. Hemmschuh sondergleichen entpuppen. Über Jahre hinweg immer wieder abschlägig beschie- dene Urlaubs- und Abschiedsgesuche zermürbten den in sprichwörtlich musikalischer Leibeigenschaft Gehaltenen, der Radiotipp zudem verzwei- felt versuchte, Wer war & sein kärgliches Gehalt als Kom- wie klingt? missionär verschie- Auf den Spuren von dener Musikverlage Carl Andreas Goepfert aufzubessern – ein

– Carl Andreas Goepfert 28. April, 09.05 Uhr recht aussichtloses DaCapo 30. April, Foto © Wikipedia Unternehmen in einem 20.00 Uhr GOEPFERT magazin KLASSIK Frühling 2018 DER FOTOGRAF – Cornelius Meister

Foto © Nancy Horowitz Sie hat schon viele Stücke gespielt und Fotoshootings absolviert. Nancy Horowitz.

Fotografie aus Leidenschaft.

JW: Ihr Studium der Musik und Architektur hat Ihre berufliche Ausrichtung bereits vor- 40 gegeben. Wie kam es dazu, dass Ihr Interesse für Fotografie, nun das Engagement für die Architektur überholt hat?

Indem ich jetzt die Architektur mehr als

NH: eine Bühne sehe, worin ich die Künstler gerne integriere.

JW: Als Orchestermusikerin sind Sie ein Teil eines aus- drucksstarken Klangkörpers. Als Fotografin sind Sie stets solistisch tätig. Wie gehen Sie damit um?

Als Orchestermusikerin hast du geregelte

NH: Zeiten und Noten, die dir sagen was du zu spielen hast. Als Fotografin bestimmst du selbst dei- nen Rhythmus und Ablauf. Die größte Umstellung für mich ist jedoch die Stille während eines Shootings und danach bei der Bildbearbeitung. Meine Ausflüge in die Fotografie sind kurze Eskapaden einer Tuttis- – Christoph Eschenbach – Christoph tin in der Welt der Solisten. Foto © Nancy Horowitz JW: Beim Fotoshooting gibt die Fotografin Nancy Horowitz den Takt vor. Wie lässt sich ein Dirigent auf dieses Spiel ein?

Die Vorbereitungen einen geeigneten Raum, ALS

NH: die passende Inszenierung oder die Requi- siten zu finden, werden von mir getroffen. Aber dann, wenn man sich gegenüber steht, lasse ich mich doch wieder vom Dirigent „verführen“, als ob ich die Brat- DIRIGENT sche im Orchester spiele. Gefühle einschalten auf 107,3

JW: JW: Jedes Bild eines von Ihnen fotografierten Der Dirigent gestaltet den musikalischen Dirigenten ist Ausdruck Ihrer Sensibilität für Ausdruck und Sie den Moment für Musik. Welche Aufnahme hat Sie vor die Aufnahme. Worin liegt das Geheimnis besondere Herausforderungen gestellt? Ihrer Fotografie?

Fast alle! Denn ich muss versuchen ihre Ich mag Menschen und sehe fast immer NH: Bühnenpräsenz einzufangen und nach NH: etwas Gutes in ihnen. Auch wenn sich die Möglichkeit im gleichen Bild auch etwas von ihrem Beobachtungsgabe eines Dirigenten von meiner un- privaten Charakter zeigen. Manche Dirigenten lerne terscheidet – ein Dirigent benutzt seine Ohren, und

ich erst beim Shooting kennen und dann lässt mich – Jasmin Wolfram ich meine Augen – verbindet uns dennoch die mitunter meine Neugier vergessen, dass ich eigentlich Leidenschaft für Musik und vielleicht noch die fotografieren sollte, so war es bei Hans Graf. Bei Einsamkeit. Wladimir Aschkenasi standen mir nur 30 Minuten Interview zur Verfügung, ein extremer Zeitdruck, und dennoch Die in Montevideo/Uruguay geborene Fotografin Nancy Horowitz lebt und arbeitet als Musikerin & war es sehr lustig. Als ich Mirga Gražinytė-Tyla fo- Fotografin in Wien. tografieren sollte, wurde das Shooting aber letztend- lich bis auf die Pause einer Generalprobe gekürzt. Aber gerade diese 15 Minuten waren magisch.

JW: Aktuell haben Sie über 20 prominente Diri- genten wie Christoph Eschenbach, Cornelius Meister, Ivor Bolton oder Andrés Orozco-Estrada abgelichtet. Wie wäre es mit einem Fototermin – Andrés Orozco-Estrada mit Franz Welser-Möst? Foto © Nancy Horowitz Bei seinem vollen Terminkalender müsste NH: ich ein paar Jahre warten. 41 „SCHTETELE“ – Der vierjährige Erwin mit Javor

Foto WIEN Wien 1951 seinem Vater, © privat - Treffen sich zwei Wiener und jüdischem Gemeindezentrum für die „zuag’rasten“, Emigranten 1940 in New York oft völlig orientierungslosen Ostjuden, die in Wien ge- im Central Park. Es muss strandet waren. Bis zum Staatsvertrag wurden im Pax auch Geschäfte mit den Besatzungsmächten gemacht. im Mai gewesen sein. Beide Zu Hochzeiten, Bar Mitzwas, für Kartenpartien oder wollen zeigen, dass sie be- die hohen Feiertage wurde der Speisesaal des Pax ausge- reits gut Englisch sprechen. räumt und zu einer Spielhölle, einem Tanzsaal oder einer Sagt der eine: „Spring is Synagoge umfunktioniert. Es vibrierte ein Lebensgefühl, das sich in einem ganz bestimmten Gemisch von Melo- in the air!“ Darauf der andere: dien, Tänzen, Gesprächen in Jiddisch, Gerüchen, dem „Why should I?“ schweren ostjüdischen Essen und inbrünstigen Gebeten ausdrückte. Es war alles da, was man brauchte, vom Das Besondere am jüdischen Humor ist die tragische Flipper-Automaten bis zu einer Telefonzelle, in der Pointe, sagt Erwin Javor. Sein Vater kannte noch das Gespräche noch angemeldet werden mussten. Schtetl, das legendäre jüdische Dorf Ostgaliziens. Fast Bis heute sind „die Juden“ ein buntes Konglomerat 42 die gesamte Familie wurde von den Nazis ermordet. von assimilierten, orthodoxen und allem dazwischen, Er selbst ist 1947 in Budapest geboren. Als Dreijähriger erzählt Erwin Javor. Sie ließen und lassen sich nur kam er mit den Eltern nach Wien. Der Traum, nach ungern in einen Topf werfen, außer wenn es hart darauf Amerika zu gehen, verblasste mit der Zeit. Erwin ankommt. Nach 1945 gab es wenige zurückkehrende, Javor wird später erfolgreicher Unternehmer der aber viele durchreisende Juden. Sie kamen aus Polen, Firma Frankstahl. Jiddisch spricht er nur noch selten. Ungarn, der Ukraine oder Rumänien. Viele blieben In Israel findet er ein zweites Zuhause, Wien gibt er in Wien hängen. „Auf die Rumänen schauten alle nicht auf. Die Suche nach der eigenen Identität bleibt herunter, so, wie die assimilierten Wiener Juden auf eine ständige Aufgabe. Wenn man ihn fragt: „Wann die Gesamtheit der Ostjuden“, so Javor. „Wenig liebevoll bist du angekommen?“ Sagt er: „Morgen. Vielleicht.“ scherzte man unter nicht-rumänischen Juden so:“

Sein kürzlich erschienenes Buch „Ich bin ein Zebra“ – Stefanie Jeller/Erwin Javor

ist eine Fundgrube jüdischen Humors. Es dokumen- Text tiert die Erzählungen aus dem Schtetl und ein wenig - „Was ist der Unterschied bekanntes Stück Zeitgeschichte, das jüdische Wien zwischen Rumänen und der Nachkriegszeit: Galizianern? - Im Prinzip – Bar Mitzwa-Feier von Erwin Javor, Erwin von Javor, – Bar Mitzwa-Feier Am Sonntagvormittag nahm mich mein Vater meist keiner. Beide verkaufen die mit ins Café Schwarzenberg. Ein Teil des Lokals war Foto Wien, Café Weihburg 1960 Weihburg Wien, Café © privat ausschließlich für die Ostjuden reserviert. Im Café Weih- Mamme, aber der burg verkehrten die Orthodoxen und in einem koscheren Rumäne liefert nicht.“ Restaurant am Bauernmarkt, das den bezeichnenden Namen Café Pax trug, der nicht so religiöse Rest, also auch meine Familie. Das Café Pax war eine Mischung Buchtipp aus Kaffeehaus, Restaurant, Bethaus, Schwarzmarkt

Radiotipp – zum Nachhören Eine jüdische Odyssee Amalthea, 2017 ISBN: 978-3-99050-092-7 256 Seiten EUR gebunden | 25,– Lebenswege über Erwin Javor Ich bin ein Zebra. Eine jüdische Odyssee. radioklassik.at/erwin-javor Erwin Javor Gefühle einschalten auf 107,3

43 magazin KLASSIK Frühling 2018

44 – Die Intendanten – Die Intendanten

Foto Johannes und Eduard Kutrowatz Johannes und Eduard © Julia Stix Gefühle einschalten auf 107,3 JUBILÄEN CW: Sie treten mit dem Liszt Festival Orchester auf. Ist das nun der eigene Klangkörper IN RAIDING für das Liszt Festival in Raiding? Wie kann man so etwas realisieren?

Das ist mit zähen Verhandlungen verbun-

JK: den. Als erstes ist der budgetäre Rahmen zu klären, dann die organisatorischen Grundbedin- gungen, um letztendlich mit einer gesunden Portion Optimismus, Mut und Durchsetzungskraft alles auf Schiene zu bringen. Da braucht es starke Intendanten, die auch Hand anlegen – in unserem Fall mit Kom- ponierstift und Dirigentenstab!

CW: Der Franz Liszt Verein Wie finanziert sich das Liszt Raiding feiert sein 50-jähriges Festival Orchester? Bestehen, die Intendanten Das Orchester ist beim Liszt Festival Raiding

Johannes und Eduard JK: angesiedelt und im Budget des Festivals Kutrowatz sind zehn Jahre verankert. Das haben wir uns gewünscht und letzt- in Amt und Würden. endlich möglich gemacht. Und als Geschenk? CW: Ein Orchester! Frage an den Komponisten: Wie sind Sie an die Konzeption dieses „Concertos für zwei Klaviere, Streicher und Schlagzeuger“ 45 herangegangen?

Die Konzeption war die Hauptarbeit – das

EK: ist sie immer bei mir. Ich bin ein sehr konservativer Schreiber: ich komponiere mit Blei- stift auf Papier. Ich entwerfe Skizzen und Themen und zeichne oft auch grafisch die Architektur des Werkes. CW: Was wird heuer in Raiding gefeiert? CW: Wollen Sie schon ein paar Details Der Star des Festivals, Franz Liszt, wird zum Aufbau verraten? JK: jedes Jahr gefeiert. Heuer gibt es zwei äußere Anlässe, die dazu gekommen sind... Das Konzert dauert etwa eine halbe Stunde

EK: und hat vier Sätze – mit einem Novum: Ich Der Franz Liszt Verein Raiding feiert sein habe zwischen die einzelnen Sätze kurze Intermezzi – Christoph Wellner

EK: 50-Jahr-Jubiläum. Es wird eine umfangrei- gesetzt. In diesen drei Zwischenspielen steht immer che Festschrift geben und sein Archiv wird aufgear- einer der drei Klangkörper dieser Komposition solis- beitet – hier ruhen noch verborgene Schätze und Interview tisch im Mittelpunkt. Kuriositäten aus der Liszt-Zeit! CW: CW: Neben der Uraufführung des „Concertos“ von Sie beide sind nun zehn Jahre als Eduard Kutrowatz erklingen noch Tschaikowskys Intendanten in Raiding tätig. „Serenade für Streicher“ sowie „Aus Zum Jubiläum treten Sie nicht nur als Holbergs Zeit“ von Edvard Grieg. Kein Liszt Pianisten, sondern auch als Komponist beim Orchester-Debüt bzw. beim und Dirigent in Erscheinung? Intendanten-Jubiläum?

Das stimmt – am 23. März 2018 wird es ein Es gibt Liszt in diesem Konzert... Das EK: EK: Konzert mit Johannes als Dirigenten geben, Klavierintermezzo zwischen erstem und bei dem mein neues „Concerto für zwei Klaviere, zweitem Satz basiert auf der Consolation Nr. 4 von Streicher und Schlagzeuger“ uraufgeführt wird. Franz Liszt! magazin KLASSIK Frühling 2018 Gelebt, erlebt, überlebt Rund um die Aufführungen des Theaterstücks „Sophie/Clara“ am Jungen Theater im Werftpark Buchtipp in Kiel gab es auch eine Installa- tion mit der preisgekrönten radio klassik Stephansdom-Sendung „Die Einzige, die überlebt hat“ von Marlene Groihofer. Ende Jänner erschien ihr Buch über Gertrude Pressburger. Zsolnay Verlag ISBN: 978-3-552-05890-3 208 Seiten EUR gebunden | 19,60

Gelebt, erlebt, überlebt Gertrude Pressburger/ Marlene Groihofer © Theater Kiel

RADIOAnna Badora zu Gast im Rubato Im Dezember war Anna Badora, Kammersänger Bo Skovhus Künstlerische Direktorin des live im Studio Volkstheaters, zu Gast bei Marion Der bekannte dänische Bariton Eigl. In einer Rubato-Sendung und österreichische Kammer- gab sie uns erste Einblicke über sänger Bo Skovhus besuchte die zu diesem Zeitpunkt bevor- Ursula Magnes im Rubato Studio. stehende Premiere von „Die

Gerade war er noch in Düssel- © Nikolaus Stockert Zehn Gebote“ nach den Filmen dorf an der Oper am Rhein als von Krzysztof Kieślowski. Die 46 Wozzeck zu sehen. Und im erfolgreiche Produktion ist noch vergangenen Dezember gab er bis ins Frühjahr im Volkstheater an der Wiener Staatsoper in zu sehen. Alban Bergs letzter Oper „“ den Dr. Schön und Jack the Ripper. Fürchten musste sich Ursula Magnes deswegen im Studio vor ihm nicht. © Nikolaus Stockert BLICKE © Caroline Schnitzer

Premierenfeier im Volkstheater radio klassik durfte als Medien- partner bei der Premiere von „Die zehn Gebote“ im Volksthea- ter gemeinsam mit der künstle- rischen Direktorin Anna Badora zahlreiche Premierengäste be- grüßen. Nicht nur die Premieren- feier, sondern auch die Stück-

© Caroline Schnitzer einführung fanden großen Anklang. Auch für Schirmherr Dompfarrer Toni Faber war es ein sehr ansprechender Abend. Gefühle einschalten auf 107,3 20 JAHRE UND NOCH

Als vor 20 Jahren – durch den Europäischen Gerichts- NICHT hof für Menschenrechte EGMR erzwungen – flächen- deckend privates Radio in Österreich zugelassen wurde, strebte die damals von den „Capisten“ dominierte Medienpolitik eine Radiolandschaft an, in der rund um einen mächtigen, parteipolitisch beherrschten ORF, viele kleine „bunte Blumen“ wachsen, die ein Farbenspiel ohne Relevanz liefern sollten. Dieser Plan ist nicht aufgegangen. Trotz vieler Behinderungen und Erschwernisse haben begeisterte Radiomacher erfolgreiche Privatsender entwickelt, die neben einer AM ZIEL erheblichen Bereicherung der Medienlandschaft auch viele hundert Arbeitsplätze gebracht haben und zu einem wichtigen gesellschaftlichen und wirt- schaftlichen Faktor geworden sind. Zwar ist echte Dualität noch ein Stück entfernt, da der ORF noch immer über zwei Drittel aller Frequenzen verfügt und 47 mit der Kraft seiner rund 600 Gebührenmillionen Reichweitenmaximierung statt öffentlich-rechtliche Programmierung betreibt. Er dominiert somit nach wie vor den Markt. Doch seit kurzem scheint am Horizont der Medienpolitik das Licht eines starken Veränderungswillens auf: Wir könnten tatsächlich nach zwanzig Jahren einen zweiten, großen Schritt zum dualen Rundfunk schaffen, indem der öffent- lich-rechtliche Auftrag des ORF neu und klar definiert wird. Und der ORF verpflichtet wird, jedes seiner Programme so zu gestalten, dass es sich deutlich von Privatsendern unterscheidet und unverwechselbaren Mehrwert bietet. Dies würde den Privatsendern den notwendigen Raum zur weiteren Entfaltung bieten. In Verbindung mit der Nutzung digitaler Möglichkeiten durch die Privaten und deren Beschränkung für den ORF könnte dann tatsächlich echte Dualität entste- hen. Die damit einhergehende Stärkung von Vielfalt,

– Ernst Swoboda Unabhängigkeit und Objektivität des österreichischen

Rundfunks wäre auch dringend notwendig, um in der Foto © KRONEHIT sich rasant ändernden Medienwelt der internationalen Online-Konkurrenz Paroli bieten zu können und österreichische Programmschöpfung auf Dauer zu gewährleisten.

Dr. Ernst Swoboda ist Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Österreichischen Privatsender (VÖP) und Geschäftsführer von KRONEHIT. Meinung. Ein Kommentar von Ernst Swoboda magazin KLASSIK Frühling 2018

Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Stiftung Radio Stephansdom, Stephansplatz 4/IV/DG, A-1010 WIEN Telefon: +43 (1) 512 4040-0 Fax: +43 (1) 512 4040-3021 E-Mail: [email protected] Eigentümerstruktur: Körperschaft öffentlichen Rechts (kirchliche SENDE- Stiftung) Offenlegung: magazin KLASSIK informiert über das Programm von „radio klassik Stephansdom“.

Mit Beiträgen sowohl zu vergangenen Sendungen wie auch zum geplanten Programm will ma- gazin KLASSIK das kulturelle Leben in und außer- halb Wiens bereichern. Hintergrundberichte, FORMATE Kritiken, Meinungen und aktuelle Informationen zu Kultur, Religion und Gesellschaft stehen SONDERÜBERTRAGUNGEN dabei im Vordergrund. Erscheinungsfolge: viermal jährlich: März, Juni, September, ZU OSTERN UND PFINGSTEN Dezember Geschäftsführung und Chefredaktion: Mag. Christoph Wellner Chef vom Dienst: LIVE AUS DEM DOM: Mag. Barbara Kornherr Sekretariat: Elisabeth Lessny, E-Mail: [email protected] Palmsonntag, Ostersonntag, Mitarbeiter dieser Ausgabe: DDr. Ingrid Fischer, Mag. Michael Gmasz, 25.03., 10.15 Uhr 01.04., 16.30 Uhr Mag. Stefan Hauser, Mag. Monika Jaroš, Philipp Jauernik, BA, Mag. Stefanie Jeller, Peter Planyavsky: Wolfgang Amadé Mozart: Hans Peter Kammerer, Mag. Ursula Magnes, Markus-Passion. Vesperae solennes de Mag. Gerlinde Petrić-Wallner, Mag. Bernadette Spitzer, Dr. Ernst Swoboda, Dominica Dr. Jasmin Wolfram Gründonnerstag, Verkauf: Dr. Jasmin Wolfram 29.03., 19.00 Uhr Ostermontag, E-Mail: [email protected] Josef Gabriel Rheinberger: 02.04., 10.15 Uhr Anzeigen Repräsentant: RAP – Medien & Anzeigenvermittlung Missa Sanctae Crucis. Wolfgang Amadé Mozart: Roland A. Pessenlehner Motetten von Anton Bruckner, Piccolomini-Messe Grafikdesign – Konzept: Maurice Duruflé, Ferdinand studio VIE – Anouk Rehorek, Christian Schlager, Habel und Josef Friedrich Sebastian Kubik, Lukas Altmann Christi Himmelfahrt, www.studio-vie.net Doppelbauer. Lithografie: 10.05., 10.15 Uhr Pixelstorm Wien Anton Bruckner: Hersteller: Karfreitag, Messe in d-Moll „agensketterl“ Druckerei GmbH, 30.03., 18.00 Uhr Druckhausstraße 1, 2540 Bad Vöslau Heinrich Schütz: Coverbild: Pfingstsonntag, studio VIE Johannes-Passion. Motetten 48 von Giovanni Pierluigi da 20.05., 10.15 Uhr Palestrina, Jacobus Gallus, Charles Gounod: Michael Haydn, Anton Bruckner Cäcilienmesse und Markus Landerer. Pfingstsonntag, Samstag, 20.05., 16.30 Uhr 31.03., 21.00 Uhr Wolfgang Amadé Mozart: Feier der Osternacht Vesperae solennes de Confessore Ostersonntag, Pfingstmontag, 01.04., 10.15 Uhr : 21.05., 10.15 Uhr Messe in C-Dur Joseph Haydn: Kleine Orgelsolo-Messe

Jahres- ausstellung 2018

Das Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg STIFT KLOSTERNEUBURG erhebt sich auf dem Platz des einstigen Römer- Stiftsplatz 1 lagers Arrianis, das Teil des Donau limes war. 3400 Klosterneuburg Über vier Jahrhunderte erstreckte sich hier ent- Stift & Stadt feiern lang der Donau die nördliche Grenze des Römi- T: +43/2243/411-212 schen Reiches und hinterließ reiche Bodenfunde, [email protected] die interessante Einblicke in das Leben im Militär- www.stift-klosterneuburg.at Römerfest lager und der Zivilsiedlung ermöglichen. 9. – 10. Juni 2018 17. März – 18. November 2018

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The 12 TENORS 12 Tenöre, 22 Welthits, eine Show Di. 3 20.00-22.20 Di. 1 NABUCCO 20.00-22.25 SIMON Giuseppe Verdi BOCCANEGRA Giuseppe Verdi Nabucco: Matteo Manuguerra | Ismaele: Veriano Luchetti | Zaccaria: Nicolai Ghiaurov | Abigaille: Renata Scotto | Simon Boccanegra: Piero Cappucchilli | Fenena: Elena Obraztsova | Oberpriester: Robert Lloyd | Maria Boccanegra: Mirella Freni | Jacopo Fiesco: Nicolai Abdallo: Kenneth Edwards | Anna: Anne Collins Ghiaurov | Gabriele Adorno: José Carreras | Ambrosian Opera Chorus, Philharmonia Orchestra Paolo Albiani: José van Dam | Pietro: Giovanni Foiani | Leitung: Riccardo Muti, 1978 Hauptmann der Bogenschützen: Antonio Savastand | Magd Amelias: Maria Fausta Gallamini 15.03.18 Do 20 Uhr Coro e Orchestra del Teatro alla Scala Wien Stadthalle F Leitung: Claudio Abbado, 1977 Do.5 20.00-22.15 Do. 3 LUCIA DI 20.00-22.40 Do. 1 20.00-23.10 LAMMERMOOR ALCESTE Gaetano Donizetti Jean-Baptiste Lully DON GIOVANNI Lucia: Maria Callas | Edgardo: Giuseppe di Stefano | Alceste/la Gloire: Judith Van Wanroij | Wolfgang Amadé Mozart Enrico: Rolando Panerai | Raimondo: Nicola Zaccaria | Alcide: Edwin Crossley-Mercer | Arturo: Giuseppe Zampieri | Alisa: Luisa Villa | Don Giovanni: Jean-Sébastien Bou | Admète/2. Triton: Emiliano Gonzalez Toro | Normanno: Mario Carlin Leporello: Robert Gleadow | Donna Anna: Myrtò Papatanasiu | Céphise/Nymphe des Tuileries, Proserpine: Ambroisine Bré | Coro del Teatro alla Scala di Milano, Donna Elvira: Julie Boulianne | Don Ottavio: Julien Behr | Lycoméde/Charon: Douglas Williams | RIAS Sinfonie-Orchester Berlin Zerlina: Anna Grevelius | Masetto: Marc Scoffoni | Cléante/Straton/Pluton/Éole: Étienne Bazola | Leitung: Herbert von Karajan, 1955 Commendatore: Steven Humes Nymphe de la Marne/Thétis/Diane: Bénédicte Tauran | Chœur de Radio France, Nymphe de la Seine/Une Nymphe/ Le Cercle De l’Harmonie Femme affligée/une ombre: Lucía Martín Cartón | Leitung: Jérémie Rhorer, 2016 Lychas/Phérès/Alecton/Apollon/ 1. Triton/Suivant de Pluton: Enguerrand de Hys Les Talens Lyriques Sa. 7 Leitung: Christoph Rousset, 2017 20.00-22.10 Sa. 3 IL BARBIERE 20.00-22.25 DI SIVIGLIA IL GIUSTINO Giovanni Paisiello Antonio Vivaldi Il Conte d’Almaviva: Antonino Siragusa | Sa. Rosina: Anna Maria Dell’Oste | Bartolo: Luciano Di Pasquale | 5 Arianna: Dominique Labelle | Anastasio: Marina 20.00-23.00 Comparato | Giustino: Francesca Provvisionato | Don Basilio: Donato Di Gioia | Lo Svegliato: Angelo CHOWAN- Leocasta: Geraldine McGreevy | Vitaliano: Leonardo Nardinocchi | Il Giovinetto: Stefano Consolini De Lisi | Amanzio: Laura Cherici Orchestra e Coro del Teatro Lirico Giuseppe SCHTSCHINA Il Complesso Barocco Verdi di Trieste Modest Mussorgsky Leitung: Alan Curtis, 2001 Leitung: Giuliano Carella, 2000 Fürst Ivan Chowanskij: Aage Haugland | Fürst Andrei Chowanskij: Vladimir Atlantov | Fürst Wassilij Golizyn: Vladimir Popov | Schaklovity: Anatolij Kotscherga | Dosifei: Paata Burchuladze | Murfa: Marjana Lipovsek | Di. Susanna: Brigitte Poschner-Klebel | Schreiber: Heinz Zednik | 6 Di. Emma: Joanna Borowska | Kuzka: Wilfried Gahmlich 20.00-22.30 10 20.00-23.40 Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, Wiener Sängerknaben, DANTE Orchester der Wiener Staatsoper Benjamin Godard Leitung: Claudio Abbado, 1989 Richard Wagner Dante: Edgaras Montvidas | Béatrice: Véronique Gens | Bardi: Jean-Francois Lapointe | Gemma: Rachel Frenkel | Heinrich der Vogler: Kurt Moll | Lohengrin: Siegfried Jerusalem | L’Ombre de Virgile/Un Vieillard: Andrew Foster-Williams | Elsa von Brabant: Cheryl Studer | Friedrich von L’Écolier: Diana Axentii | Un Héraut d’arme: Andrew Telramund: Hartmut Welker | Ortrud: Waltraud Meier | Lepri Meyer Der Heerrufer des Königs: Andreas Schmidt Chor des Bayerischen Rundfunks, Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, Münchner Rundfunkorchester Wiener Philharmoniker Leitung: Ulf Schirmer, 2016 Leitung: Claudio Abbado, 1992 Di. 8 20.00-22.20 LA LOCANDIERA Antonio Salieri Do. 8 Do. Mirandolina: Alessandra Ruffini| 20.00-22.05 12 20.00-23.00 Il Marchese di Forlimpopoli: Gastone Sarti | Il Conte dell’Albafiorita: Oslavio di Credico | FIDELIO Fabrizio: Piero Guarnera | Ludwig van Beethoven I PURITANI Il Cavaliere di Ripafratta: Luigi Petroni | Lena: Paola Leolini Vincenzo Bellini Orchestra Sinfonica dell’Emilia Don Fernando: Peter Mattei | Don Pizarro: Falk Romagna „A. Toscanini“ Struckmann | Florestan: Jonas Kaufmann | Elvira: Montserrat Caballé | Arturo: Alfredo Kraus | Leitung: Fabio Luisi, 1989 Leonore: Nina Stemme | Rocco: Christof Fischesser | Riccardo: Matteo Manuguerra | Enrichetta: Julia Hamari | Marzelline: Rachel Harnisch | Jaquino: Christoph Giorgio: Agostino Ferrin | Gualtiero: Stefan Elenkov | Strehl | 1. Gefangener: Juan Sebastian Acosta | Bruno: Dennis O’Neill 2. Gefangener: Levente Páll Ambrosian Opera Chorus, Philharmonia Orchestra Arnold Schoenberg Chor, Mahler Chamber Leitung: Riccardo Muti, 1979 Orchestra, Lucerne Festival Orchestra Leitung: Claudio Abbado, 2010 Do. 10 20.00-22.20 Mozarts Weg in die Unsterblichkeit. Das Genie und die Nachwelt ELIJAH Eine Ausstellung der Österreichischen Felix Mendelssohn Bartholdy Sa. 10 Nationalbibliothek im Mozarthaus Vienna 20.00-22.40 Elijah: Bryn Terfel | The Widow: Renee Fleming | An Angel: Patricia Bardon | Obadiah: John Mark Ainsley | Soprano: Libby Carbtree | The Queen: Sara Fulgoni | IL GUARANY Ahab: John Bowen | Bass: Neal Davies | Antônio Carlos Gomes Bass: Geoffrey Moses | The Boy: Matthew Munro

ÖNB Edinburgh Festival Chorus, Orchestra of the

Don Antonio de Mariz: Hao Jiang Tian | © Cecilia: Verónica Villarroel | Pery: Plácido Domingo | Age of Enlightenment Don Alvaro: Marcus Haddock | Gonzales: Carlos Álvarez | Leitung: Paul Daniel, 1997 Ruy-Bento: Graham Sanders | Alonso: John-Paul Bogart | Il Cacio: Boris Martinovic | Pedro: Pieris Zarmas Chor und Extrachor der Oper der Stadt Bonn, Orchester der Bonn www.mozarthausvienna.at Leitung: John Neschling, 1994

MHV_ANZ_63x70abf_RZ.indd 1 02.02.18 15:49Sa. 12 Di. 13 Sa. 14 20.00-00.10 20.00-22.40 SIEGFRIED DIE 20.00-22.25 Richard Wagner GEISTERINSEL OTELLO Siegfried: | Mime: Paul Kuen | Johann Friedrich Reichhardt Wanderer (Wotan): | Alberich: Gustav Neidlinger | Giuseppe Verdi Fafner: Josef Greindl | Erda: Maria von Ilosvay | Miranda: Ulrike Staude | Ariel: Romelia Lichtenstein | Montano: Clifford Harvuat | Cassio: Ermanno Lorenzi | Brünnhilde: Martha Mödl | Waldvogel: Rita Streich Fabio: Barbara Hannigan | Fernando: Markus Schäfer | Iago: Tito Gobbi | Roderigo: Gabor Carelli | Orchester der Bayreuther Festspiele Prospero: Ekkehard Abele | Caliban: Tom Sol | Otello: James McCracken | Desdemona: Montserrat Caballé | Leitung: Joseph Keilberth, 1953 Oronzio: Jörg Hempel | Stefano: Yoshitaka Ogasawara | Emilia: Shirley Love | A Herald: Russell Christopher | Sprecher: Stefan Filipiak Lodovico: Raymond Michalski Rheinische Kantorei, Das Kleine Konzert The Orchestra and Chorus Leitung: Hermann Max, 2002 Leitung: Zubin Mehta, 1967 Di. 15 20.00-22.50 Do. 15 LE NOZZE 20.00-22.20 Di. 17 20.00-23.45 DI FIGARO MACBETH Wolfgang Amadé Mozart Giuseppe Verdi AGRIPPINA Il conte di Almaviva: Boje Skovhus | Macbeth: | Banco: Karl Ridderbusch | Georg Friedrich Händel La Contessa di Almaviva: Cheryl Studer | Lady Macbeth: Christa Ludwig | Susanna: Sylvia McNair | Figaro: Lucio Gallo | Dama di Lady Macbeth: Gildis Flossmann | Claudio: Alastair Miles | Agrippina: Della Jones | Cherubino: Cecilia Bartoli | Marcellina: Anna Caterina Macduff: Carlo Cossutta | Malcolm: Ewald Aichberger | Nerone: Derek Lee Ragin | Poppea: Donna Brown | Antonacci | Bartolo: Ildebrando D’Arcangelo | Medico: Ljubomir Pantscheff | Ottone: Michael Chance | Pallante: George Mosley | Basilio: Carlo Allemano | Don Curzio: Peter Jelosits | Servo di Macbeth: Harald Pröglhöf | Narciso: Jonathan Peter Kenny | Lesbo: Julian Clarkson | Antonio: Istvan Gati | Barbarina: Andrea Rost Sicario: Siegfried Rudolf Frese Giunone: Anne Sofie von Otter Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, Chor und Orchester der Wiener Staatsoper English Baroque Soloists Wiener Philharmoniker Leitung: Karl Böhm, 1970 Leitung: John Eliot Gardiner, 1991 Leitung: Claudio Abbado, 1994 OPERN PROGRAMM 2018 MÄR/ APR / MAI

Sa. 17 Do. 17 20.00-22.20 20.00-22.10 GÖTTER- LA FANCIULLA DÄMMERUNG DEL WEST Giacomo Puccini (PROLOG, Minnie: Carol Neblett | Dick Johnson: Placido Domingo | Jack Rance: Sherrill Milnes | Nick: Francis Egerton | 1. AUFZUG) Ashby: Robert Lloyd | Sonora: Jonathan Summers | Richard Wagner Trin: John Dobson | Sid: Malcolm Riverts | Bello: Rom Siegfried: Hans Hopf | Gunther: Thomas Stewart | McDonnell | Harry: Paul Crook | Joe: Robin Leggate | Hagen: Gottlob Frick | Brünnhilde: Birgit Nilsson | Happy: William Elvin | Larkens: Malcolm King Gutrune: Ingrid Bjoner | 1. Norn: Ruth Siewert | Prague Philharmonic Chorus, Waltraute/2. Norn: Grace Hoffman | Chamber Orchestra of Europe 3. Norn: Aase Nordmo Lovberg Leitung: Claudio Abbado, 1984 Orchester der Bayreuther Festspiele Leitung: Rudolf Kempe, 1960

Do. 19 Di. 20 20.00-21.50 20.00-22.25 Sa. 19 IL VIAGGIO 20.00-22.30 GÖTTER- A REIMS IPHIGÉNIE EN DÄMMERUNG Gioacchino Rossini TAURIDE Christoph Willibald Gluck (2. & 3. AUFZUG) Corinna: Cecilia Gasdia | Marchesa Melibea: Lucia Richard Wagner Velentini Terrani | Contessa di Folleville: Lella Cuberli | Iphigénie: Diana Montague | Oreste: Thomas Allen | Madama Cortese: Katia Ricciarelli | Cavalier Belfiore: Edoardo Pylade: John Aler | Thoas: René Massis | Siegfried: Hans Hopf | Gunther: Thomas Stewart | Gimenez | Conte di Libenskof: Francisco Araiza | Lord 1. Priesterin: Nancy Argenta | 2. Priesterin: Sophie Boulin | Alberich: Otakar Kraus | Hagen: Gottlob Frick | Sidney: Samuel Ramey | Don Profondo: Ruggero Raimondi | Diane: Colette Alliot-Lugaz | eine Griechin: Danielle Borst | Brünnhilde: Birgit Nilsson | Gutrune: Ingrid Bjoner | Barone di Trombonak: Enzo Dara | Don Alvaro: Leo Aufseher des Heiligtums/ein Skythe: René Schirrer Waltraute: Grace Hoffman | Woglinde: Dorothea Siebert | Nucci | Don Prudenzio: Giorgio Surian | Don Luigino: Monteverdi Choir, Orchestre de l’opéra de Lyon Wellgunde: Claudia Hellmann | Floßhilde: Soňa Červená Oslavio di Credico | Maddalena: Raquel Pierotti | Leitung: John Eliot Gardiner, 1985 Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele Delia: Antonella Bandelli | Modestina: Bernadette Manca Leitung: Rudolf Kempe, 1960 di Nissa | Antonio: Luigi de Corato | Zefirino: Ernesto Gavazzi | Gelsomino: William Matteuzzi Prague Philharmonic Chorus, Chamber Orchestra of Europe Leitung: Claudio Abbado, 1984 Di. 22 Sa. 21 20.00-22.20 20.00-22.10 LES TROYENS LA CLEMENZA (1.-3. AKT) Hector Berlioz Do. DI TITO 22 Wolfgang Amadé Mozart Énée: Michael Spyres | Chorèbe: Stéphane Degout | 20.00-23.15 Tito Vespasiano: Anthony Rolfe Johnson | Vitellia: Julia Varady | Panthée: Philippe Sly | Narbal: Nicolas Courjal | Servilia: Sylvia McNair | Sesto: Anne Sofie von Otter | Iopas: Cyrille Dubois | Ascagne: Marianne Crebassa | CATONE IN UTICA Annio: Catherine Robbin | Publio: Cornelius Hauptmann Cassandre: Marie-Nicole Lemieux | Didon: Joyce DiDonato | Giovanni Battista Ferrandini The Monteverdi Choir, The English Anna: Hanna Hipp | Hylas: Stanislas de Barbeyrac | Priam: Bertrand Grunenwald Catone: Kobie van Rensburg | Marzia: Simone Schneider | Baroque Soloists Les Chœurs de l’Opéra national du Rhin, Arbace: Johnny Maldonado | Cesare: Robert Crowe | Leitung: John Eliot Gardiner, 1990 Chœur philharmonique de Strasbourg, Fulvio: Florian Simson | Emilia: Sandra Moon Badischer Staatsopernchor, Orchestre Neue Hofkapelle München philharmonique de Strasbourg Leitung: Christoph Hammer, 2003 Leitung: John Nelson, 2017

Di. 24 20.00-22.35 Do. 24 DAS RHEINGOLD 20.00-21.55 Richard Wagner Wotan: Hans Hotter | Donner: Hermann Uhde | beyond | Emmanuel Polanco | colagene.com beyond | Emmanuel Froh: Gerhard Stolze | Loge: Erich Witte | LES TROYENS Alberich: Gustav Neidlinger | Mime: Paul Kuen | Fasolt: Ludwig Weber | Fafner: Josef Greindl | (4. & 5. AKT) DER BESUCH Fricka: Ira Malaniuk | Freia: Bruni Falcon | Hector Berlioz Erda: Maria von Ilosvay | Woglinde: Erika Zimmermann | DER ALTEN DAME Énée: Michael Spyres | Chorèbe: Stéphane Degout | GOTTFRIED VON EINEM Wellgunde: Hetty Plümacher | Flosshilde: Gisela Litz Panthée: Philippe Sly | Narbal: Nicolas Courjal | Orchester der Bayreuther Festspiele 16./18./20./23./26./28. März 2018 Iopas: Cyrille Dubois | Ascagne: Marianne Crebassa | Musikalische Leitung: Michael Boder | Inszenierung: Leitung: Clemens Krauss, 1953 Keith Warner | Ausstattung: David Fielding | Licht: John Bishop Cassandre: Marie-Nicole Lemieux | Didon: Joyce DiDonato | ORF Radio-Symphonieorchester Wien Anna: Hanna Hipp | Hylas: Stanislas de Barbeyrac | Arnold Schoenberg Chor Priam: Bertrand Grunenwald www.theater-wien.at Les Chœurs de l’Opéra national du Rhin, Chœur philharmonique de Strasbourg, Do. Badischer Staatsopernchor, Orchestre 26 philharmonique de Strasbourg 20.00-00.10 Leitung: John Nelson, 2017 63x70_RSD.indd 1 22.01.18 12:28 Sa. 24 20.00-23.00 DIE WALKÜRE Richard Wagner Sa. 26 Siegmund: Jon Vickers | Sieglinde: Leonie Rysanek | 20.00-22.40 Hunding: Josef Greindl | Wotan: Hans Hotter | PELLÉAS Brünnhilde: Astrid Varnay | Fricka: Rita Gorr | Gerhilde: Marlies Siemeling | Ortlinde: Hilde Scheppan | DIE ET MELISANDE Waltraute: Elisabeth Schärtel | Schwertleite: Maria von Ilosvay | Claude Debussy Helmwige: Lotte Rysanek | Siegrune: Grace Hoffman | ZAUBERFLÖTE Grimgerde: Rita Gorr | Rosweisse: Ursula Boese Wolfgang Amadé Mozart Mélisande: Magdalena Kožená | Pelléas: Christian Orchester der Bayreuther Festspiele Gerhaher | Golaud: Gerald Finley | Arkel: Franz-Josef Tamino: George Shirley | 1. Dame: Mary Ellen Pracht | Leitung: , 1958 Selig | Geneviève: Bernarda Fink | Arzt/Stimme des 2. Dame: Shirley Love | 3. Dame: Nedda Casei | Hirten: Joshua Bloom | Yniold: Elias Mädler Papageno: Theodor Uppman | Königin der Nacht: Roberta London Symphony Chorus, Peters | Monostatos: Andrea Velis | Pamina: Judith Radkin | London Symphony Orchestra Sprecher: Walter Cassel | Sarastro: | Leitung: Simon Rattle, 2016 Papagena: Loretta Di Franco The Metropolitan Opera Orchestra and Chorus Leitung: Josef Krips, 1967 Sa. 28 Di. 27 20.00-21.30 20.00-21.55 PATIENCE PARSIFAL Gilbert & Sullivan Colonel Calverley: John Shaw | Major Murgatroyd: Trevor (1. AUFZUG) Anthony | Lieutenant the Duke of Dunstable: Alexander Young | Di. 29 Richard Wagner Reginald Bunthorne: George Baker | Archibald Grosvenor: John 20.00-22.25 Cameron | Lady Angela: Marjorie Thomas | Parsifal: Jon Vickers | Kundry: Barbro Ericson | Lady Jane: Monica Sinclair | Lady Saphir: Elizabeth Harwood | GUSTAVO PRIMO, Amfortas: Thomas Stewart | Gurnemanz: Hans Hotter | Lady Ella: Heather Harper | Patience: Elsie Morison Titurel: Heinz Hagenau | Gralsritter: Hermann Winkler, Glyndebourne Festival Chorus, Pro Arte Orchestra Gerd Nienstedt RE DI SVEZIA Leitung: Malcolm Sargent, 1961 Baldassare Galuppi Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele Ernesto: Edit Károly | Ergilda: Mónika González | Leitung: Hans Knappertsbusch, 1964 Learco: Mario Cecchetti | Dorisbe: Gabriella Létai Kiss | Argeno: Filippo Pina Castiglioni Savaria Baroque Orchestra Leitung: Fabio Pirona, 2002

Do. 29 beyond | Emmanuel Polanco | colagene.com Do. 31 PARSIFAL 20.40-23.20 20.00-22.05 (2. & 3. AUFZUG) DIE MÖWE (BALLETT) PAULUS Richard Wagner BALLETT VON JOHN NEUMEIER Felix Mendelssohn Bartholdy FREI NACH ANTON TSCHECHOW Parsifal: Jon Vickers | Kundry: Barbro Ericson | 7.& 8. Mai 2018 Sopran: Gundula Janowitz | Sopran: Rosemarie Lang | Amfortas: Thomas Stewart | Gurnemanz: Hans Hotter | Musikalische Leitung: Markus Lehtinen Tenor: Hans Peter Blochwitz | Bass (Paulus): | Choreografie, Bühnenbild & Kostüme:John Neumeier Klingsor: Gustav Neidlinger | Titurel: Heinz Hagenau | Wiener KammerOrchester Bass: Gothart Stier | Bass: Hermann Christian Polster Gralsritter: Hermann Winkler, Gerd Nienstedt BALLETT Rundfunkchor Leipzig, Gewandhaus- Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele Kinderchor, Gewandhausorchester Leipzig Leitung: Hans Knappertsbusch, 1964 www.theater-wien.at Leitung: Kurt Masur, 1987

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