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Santana | Africa Speaks

Carlos Santana (71) und seine diversen Bands gehören zu meiner musikalischen DNA. Die ersten drei Alben –Santana (1969), Abraxas (1970) und Santana III (1971) sowie Welcome (1972), Caravanserei (1973), (1974) und das aus dem Jahre 2016 stammende Santana IV in nahezu Urbesetzung sind für mich unverändert aktuelle Musik, die regelmäßig auf dem Plattenteller dreht. Und die meisten der zahlreichen Veröffentlichungen auch, hinzukommen die frühen Journey, Abraxas Pool, einige Neil Schon Soloprojekte (herausragend: ), sie alle bilden meinen Santana-Kosmos ab.

Das sich der Über-Gitarrist zeitweilig auf die Mainstream-/ Popseite geschlagen und erfolgreich radiotaugliche Schlagermusik abgeliefert hat, kann unter Betrachtung des bisherigen Gesamtkatalogs hingenommen werden. Um so erfreulicher, das Vorgestern veröffentlichte neue Africa Speaks, das -was für ein Klischee- überzeugend zu den Santana-Wurzeln zurückführt. Ehe ich jetzt in den Falle „falle“, wie es fast alle professionellen oder auch die unberufenenen Kritiker soeben tun, irgendein back-to-the-roots Geschwurbel ( … er kann es noch, klingt wie früher, zurückgekehrt in die musikalische Heimat etc.) und vertrackste Analysen über den Ursprung der 11 Titel anstelle, nur soviel:

Africa Speaks ist ein tolles, mitreißendes Santana Album in der ursprünglichen Santana Sprache und die Fortsetzung von Santana 1 bis 4, so – als hätte es nichts dazwischen gegeben. Der Titel des gibt genau das musikalische Thema wieder. Erstmals hat mit der 47 jährigen spanischen Concha Buika eine Sängerin das Sagen auf einem Santana Album und das wiederum schafft doch noch ein neues Feeling. Einfach klasse Musik. Damit ist alles gesagt. Das muß reichen. Hört Ihr`s, dann hört Ihr`s.

Auffällig für Santanisten: der Gitarrenton ist endlich wieder härter geworden, der totgenudelte PRS-Ölfilm hat Pickup- und Saiten verlassen und ein wenig klingt es nach seligen SG und Zeiten. Paul Reed Smith hat zwar die schönsten Hölzer, baut wundervolle Gitarren, nur haben sie leider einen Allerweltsklang, wenn man von für Künstler gebaute Signature- Gitarren absieht.

Plattenspieler

Deutschlandfunk

Stuttgarter Zeitung

Planet Mexico

BIO

7 (6) auf einen Streich – Basis für die Sammlung Santana IV | Nostalgie modern und perfekt

Carlos Santana und seine Weggefährten aus den vergangenen über 50 Jahren (!) haben die Welt verändert, die musikalische auf jeden Fall. Vier Jahre nach der Bandgründung erschien 1969 das erste Album, das nur den Bandnamen trug. Den entgültigen Durchbruch allerdings brachte das zweite Album Abraxas mit den heutigen Evergreens (im Original von ), und Samba Pa Ti . 5,7 Millionen Mal verkauft. Das bis heute 23 Alben mit großer Stilvielfalt gefolgt sind, spricht für die außergewöhnliche Klasse des Gitarristen. Viel mehr muß nicht über Santana gesagt werden, er ist wohl schon Allgemeingut geworden.

Und nun überrascht er ein weiteres Mal. Denn mit der Santana IV benannten aktuellen Formation spielen die Musiker wieder zusammen, die schon auf den ersten 3 Alben den Santana Sound mitgeprägt haben und nach dem Santana 3 betiteltem 1971er Album teilweise eigene Wege gingen: Sänger/Keyboarder und Guitarist gründeten Journey, Bassist Dave Brown ist 2000 verstorben.

Line up der ersten 3 Alben

Gregg Rolie – lead vocals, Hammond B3 organ, keyboards Carlos Santana – guitar, vocals Neal Schon – guitar, vocals – drums Michael Carabello – , percussion, vocals

Alle des im April 2016 veröffentlichten Albums sind neu und von den Bandmitgliedern geschrieben und klingen so, als wäre dieses Album tatsächlich der direkte Nachfolger der Santana 3. Kraftvoll, ideenreich und die gewohnte präzise Beherrschung der Instrumente auf die Spitze getrieben. Latin Party pur. Und es muß Lautstärke her!

Band

Carlos Santana – guitar, vocals, executive producer Gregg Rolie – lead vocals, Hammond B3 organ, keyboards, executive producer Neal Schon – guitar, vocals, executive producer Benny Rietveld – bass Michael Shrieve – drums, executive producer Michael Carabello – congas, percussion, vocals, executive producer Karl Perazzo – , percussion, vocals

Guest musician

Ronald Isley – lead vocals (5, 6)

Meine Allzeitfavoriten von Santana: Caravanserai, Welcome und Borboletta Erwähnen möchte ich, dass bereits im Jahre 1997 Gregg Rolie, Neil Schon, Michael Shrieve und Michael Carabello -verstärkt um die zwei weiteren Santana-Beheimateten (Bass) und José Areas (Timbales) das sensationelle Album Abraxas Pool veröffentlich haben. Ohne Carlos, vielleicht deshalb unbedingt empfehlenswert. Denn der schwebte 1997 noch auf anderen stilistischen Wolken.