Naturschutz und ländliche Regionalentwicklung in der Flußlandschaft --Sorge

 Sönke Beckmann

Eine Region entwickelt sich

Die Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge ist eine periphere ländliche Region im Nordwesten Schleswig-Holsteins (Abbildung 3). Charakte- ristisch sind die weiträumigen Grünlandniede- rungen der drei namengebenden Flüsse Eider, Treene und Sorge, in die Hoch- und Nieder- moore sowie natürliche Flachseen eingestreut sind und aus denen mit Knicks bestandene

Abbildung 1: Mäander der Alten Sorge, wie sie im Buche stehen.

führung von Maßnahmen des Naturschutzes Altmoränenreste (Holme) wie Inseln her- und der Agrarstrukturverbesserung. ausragen. Die Region gehört zu den letzten größeren weitgehend unzerschnittenen Natur- In der rund 2.500 ha großen Gemeinde räumen Mitteleuropas. Sie umfasst ein groß- war nicht genügend Raum, um räumig zusammenhängendes Feuchtgebiet das circa 500 ha große, seinerzeit geplante von europäischer Bedeutung und besitzt ein Naturschutzgebiet Alte–Sorge-Schleife, ein einzigartiges ökologisches Potenzial mit einer Gebiet von gesamtstaatlich repräsentativer hohen biologischen Vielfalt. Bedeutung, für Ziele des Naturschutzes zu Die Region zeichnet sich zudem durch eine sichern, ohne die Existenz der landwirtschaftli- gewachsene historische Kulturlandschaft aus, chen Betriebe zu gefährden. Daher wurde ein die durch den Einfluss verschiedener Bau größeres Gebiet, die Landschaft Stapelholm, - und Bewirtschaftungsweisen einzigartig gewählt, um in einem Interessenausgleich die geprägt ist. Entwicklung von Landwirtschaft und Natur- schutz sowie weiterer regionaler Handlungs- Im Laufe der Jahrhunderte wurde diese ehe- felder voranzutreiben (Stapelholm-Programm). mals von der Nordsee unmittelbar geprägte Dieses Programm blieb jedoch in seiner Wir- Landschaft durch den Bau von Deichen, kung begrenzt, so dass zur Lösung regionaler Schöpf- und Sperrwerken, Entwässerungs- Kernprobleme und Nutzung der regionalen und Kultivierungsmaßnahmen sowie durch die Entwicklungschancen ein 60.000 ha großes Siedlungsentwicklung umgestaltet und stark Kerngebiet Eider-Treene-Sorge gewählt geprägt. In den 70er und 80er Jahren gab es wurde, das im Wesentlichen nach ökologi- in der Region heftige Kontroversen um die schen, aber ergänzend auch nach landesplane- regionalen Entwicklungsziele und die Durch- rischen Kriterien abgegrenzt wurde.

67 Mittlerweile ist das Projektgebiet auf die heu- tige Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge in ihren Amtsgrenzen auf 143.000 ha mit circa 80.000 Einwohnern erweitert worden (siehe Abbildung 5). Insgesamt gehören zehn Ämter mit 101 Gemeinden in den Kreisen Dithmar- schen, , Schleswig- und Rendsburg-Eckernförde zur Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge. Diese Ämter haben sich zur regionalen Entwicklungsagentur “Eider- Treene-Sorge GmbH” mit Sitz in Bargen/ zusammengeschlossen.

Für die Entwicklung des Kerngebiets Eider- Treene-Sorge hat die Landesregierung 1990 den Entwurf eines regionalen Entwick- lungskonzeptes für die Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge vorgelegt, um in enger Zusammenarbeit zwischen Land und Region fach- und grenzübergreifend für den notwendi- Abbildung 2: Schwierige Rahmenbedingungen für die Landbewirtschaftung gen Interessenausgleich zwischen allen Hand- in den 50er Jahren. lungsfeldern zu sorgen: • Integrierte Entwicklungsansätze und –potenziale vor Ort zu erkunden und zu bewerten, • Ziele und Umsetzungsstrategien festzule- gen und

Abbildung 3: Die Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge.

68 Flußlandschaft Eider - Treene - Sorge Gebietsabgrenzungen 1970 - 2000

Flurbereinigungsverfahren Stapelholmprogramm Gemeinde Meggerdorf

1970: 2.500 ha 1973: 19.000 ha Tr Tr eene eene Viöl Viöl Schleswig Schleswig Silberstedt Nord- Silberstedt Nord- see see Husum

Kropp Kropp Friedrichstadt Sorge Sorge Meggersdorf Meggersdorf

Eider Eider Erfde Lunden Eider Rendsburg Eider Rendsburg Erfde Lunden Hohn Hohn Eider Hennstedt Eider Hennstedt

Tellingstedt Eider Tellingstedt Eider

Heide Heide

Projektgebiet REK Flußlandschaft Eider - Treene - Sorge (Kernraum) Eider - Treene - Sorge 1990: 60.000 ha 2000: 143.000 Tr eene Tr eene Viöl Viöl Schleswig Schleswig Nord- Nord- Silberstedt see Husum Silberstedt see Husum

Kropp Kropp Friedrichstadt Friedrichstadt Sorge Sorge Meggersdorf Eider Meggersdorf

Lunden Eider Rendsburg Lunden Eider Erfde Rendsburg Erfde Eider Hohn Hohn Eider Hennstedt Eider Hennstedt

Eider Tellingstedt Eider Tellingstedt

Heide Heide

Ministerium für ländliche Räume, Landesplanung, Landwirtschaft und Tourismus - Abteilung Landesplanung - VIII 54 / 523 - 2000

Abbildung 4: Der Wandel der Gebietskulisse in den letzten drei Jahrzehnten in der Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge

69 Abbildung 5: Die Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge Flußlandschaft Eider - Treene - Sorge umfasst 10 Ämter mit 101 Gemeinden.

Kreis Kreis Nordfriesland Schleswig-Flensburg Habel Gröde

Nordstrandisch- moor Amt Viöl Schleswig Amt Silberstedt Husum

Südfall

Nordsee Amt Treene

Amt Amt Kropp Friedrichstadt

Amt Stapelholm

Rendsburg

Amt Amt Lunden Amt Hennstedt Hohner Harde

Amt Tellingstedt

Kreis Kreis Dithmarschen Rendsburg-Eckernförde Heide Dänemark

Ostsee Amtsgrenze

Kreisgrenze

Nord- Schleswig - Flußlandschaft Eider - Treene - Sorge see Holstein Mecklen- burg - Hamburg Vor- Ministerium für ländliche Räume, Landesplanung, Landwirtschaft und Tourismus pommern - Abteilung Landesplanung - VIII 54 / 523 - 2000 Niedersachsen

• konkrete Umsetzungsschritte sowie die • Sicherung und Entwicklung des ökologi- Entwicklung und Umsetzung von Projekten schen Potenzials, mit den lokalen Akteuren abzustimmen. insbesondere die Erhaltung des unzer- schnittenen Naturraumes und der biolo- gischen Vielfalt, die Entwicklung eines Zielsetzungen und Leitbilder großflächigen Biotopverbundsystems auf 20 % des Projektgebietes, die Wiederver- Das Gemeinschaftsprojekt “Flußlandschaft nässung von Mooren und die Wiederher- Eider-Treene-Sorge” ist auf drei Ziele ausge- stellung von Feuchtgebieten. richtet, die modellhaft durch Förderung der • Nutzung der ökonomischen Chancen, nachhaltigen Regionalentwicklung, das heißt die sich aus dem Zusammenspiel von der Integration der unterschiedlichen Entwick- gewachsener Kultur, ökologischem lungsmaßnahmen auf allen Ebenen, in enger Potenzial und regionsspezifischen Ent- pragmatischer Zusammenarbeit zwischen wicklungsmöglichkeiten ergeben, dem Land und der Region umgesetzt werden: um die wirtschaftliche Weiterentwick-

70 lung und damit weiterhin ein Leben und Arbeiten in der Region zu ermöglichen; für die Landwirtschaft unter anderem durch Bodenneuordnung und Verbesserung der Faktorausstattung an geeigneten Standor- ten, Förderung von Vermarktungskoopera- tionen, Dorfentwicklung, Denkmalpflege, Entwicklung des sanften Tourismus und anderer außerlandwirtschaftlicher Erwerbs- möglichkeiten. • Entwicklung der Region durch die und mit der Bevölkerung, Einbeziehung der Bevölkerung und der Kommunen in alle Entscheidungsprozesse durch Bildung von Runden Tischen und Arbeitsgruppen sowie Offenheit, Praxisnä- he und Freiwilligkeit als Kommunikations- prinzipien.

Das Projekt setzt auf eine nachhaltige Ent- wicklung im Sinne der Agenda 21. Es gilt, zukunftsbezogene integrierte Denk- und Abbildung 6: Die Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge ist mit einer Vielzahl an Handlungsansätze für alle Handlungsfelder in Fahrradwegen ideal für Radtouren, bei denen man sich die Natur, aber auch der Region so miteinander in einen ökonomi- durchaus die kulinarische Vielfalt der Region erschließen kann schen, ökologischen und sozialen Einklang zu bringen, dass Zukunftschancen gerade auch für die nachfolgenden Generationen auf der Grundlage eines einmaligen Naturkapitals nicht verschlossen, sondern vergrößert wer- den. bewerb auf dem europäischen Agrarmarkt, Bei all dem beruht die Entwicklung der Fluß- den damit einhergehenden Strukturwandel landschaft Eider-Treene-Sorge auf grundlegen- positiv zu begleiten und zugleich außerland- den Prinzipien der Regionalentwicklung, wirtschaftliche Einkommens- und –entwick- die die lokale Bevölkerung und ihre Interessen lungsansätze zu fördern. in den Mittelpunkt der Strategie stellen. Die Gleichzeitig galt es, die Möglichkeiten zur wichtigsten Prinzipien lauten dabei Sicherung und Entwicklung des Naturpotenzi- • Offenheit als durch den Aufbau eines großräumigen Bio- • Freiwilligkeit topverbundsystems mit 14 Schwerpunktberei- • Basisorientierung chen in einer Größenordnung von jeweils 350 Diese Prinzipien haben zudem weitere Konse- ha bis über 1.000 ha zu nutzen. Ziel ist es, auf quenzen, denn sie bedingen ca. 20 % des Kerngebietes, das heißt auf ca. • ein eigenes Tempo, das in einigen Berei- 12.000 ha, einen – auch planungsrechtlichen chen zu einer langsameren Entwicklung, – Vorrang für die Natur einzuräumen. in anderen Bereichen dagegen zu neuen Initiativen und Vorhaben geführt hat, II Arbeit, Umwelt und Tourismus • und sie bewirken immer aufs Neue Verän- Es geht darum, im Einklang mit den Prinzipien derungen in Zielen, Strategien und Hand- der Nachhaltigkeit neue Beschäftigungen zu lungsansätzen. schaffen und das Naturpotenzial einkommens- wirksam unter anderem im Rahmen eines naturorientierten Tourismus zu nutzen. Handlungsfelder und Kernprojekte der Beispielhaft für die Verknüpfung zum ersten regionalen Entwicklung Handlungsfeld stehen Projekte der Bereiche Infrastruktur, Naturinformation und Umweltbil- I Landwirtschaft – Naturschutz – Wasser- dung, wie es zum Beispiel im NaTourCentrum wirtschaft Lunden oder im geplanten Natur- und Umwelt- Entsprechend der regionalspezifischen Ent- zentrum Hohn der Fall ist. wicklungsprobleme stand zu Beginn der Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekte Umsetzung des Konzeptes der Bereich Land- (Frauenwerkhof Seeth, überregionales Rad- wirtschaft – Naturschutz – Wasserwirtschaft wandernetz durch die RABS gGmbH) sind in im Vordergrund. Zunächst galt es, die Land- die Förderung von Naturschutz, Regionalent- wirtschaft fit zu machen für den harten Wett- wicklung und Tourismus integriert worden.

71 III Organisations- und Kommunikations- Naturschutz in der Flußlandschaft management; Agenda-Management Eider-Treene-Sorge Aufbau eines Regionalmanagements aus den Übergeordnetes Ziel des Naturschutzes in drei Säulen der Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge ist die • Entwicklungsagentur Eider-Treene-Sorge Erhaltung und Entwicklung eines großflächi- GmbH, getragen von den Kommunen und gen Feuchtgebietes, der Aufbau eines überre- Kreisen, gionalen Biotopverbundsystems mit 12.000 • Naturschutzstation Eider-Treene-Sorge und ha Vorrangfläche für den Naturschutz im Kern- • Eider-Treene-Sorge – Bürgerforum als Gre- gebiet sowie der Schutz und die Entwicklung mium für private Initiativen und Öffentlich- der an diesen Lebensraum angepassten Tiere keit, und Pflanzen. damit das Gesamtprojekt Eider-Treene-Sorge planmäßig zu einer Gemeinschaftsinitiative der Die Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge hat mit Kommunen, Vereine/Verbände, des Landes ihren einzelnen Teilgebieten für die Vogel- und der Bürger wird. welt, insbesondere auch für Brut- und Rast- vögel aus Anhang I der Vogelschutzrichtlinie, IV Kunst und Kultur eine landesweit herausragende Bedeutung: Beide Bereiche werden üblicherweise dem • das Gebiet enthält die Nahrungslebens- städtischen Umfeld zugeordnet. Die kulturel- räume des Weißstorchs, dessen letzter len Wurzeln regionaler Identität lassen sich größerer schleswig-holsteinischer Verbrei- aber auch in ländlichen Räumen fördern. Als tungsschwerpunkt hier liegt. ein Beispiel sei hier auf das befristete Projekt • Für seltene Brutvogelarten aus Anhang I “Von Pfahl zu Pfahl” verwiesen. der Vogelschutzrichtlinie wie Wiesenwei- he, Birkhuhn, Rohrdommel, Rohrweihe, Tüpfelsumpfhuhn, Wachtelkönig, Trauer- seeschwalbe und Sumpfohreule ist die Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge eines der bedeutendsten Brutgebiete landes- weit. • Auch als Rastgebiet durchziehender Vogel- arten, insbesondere für Zwergschwan, Singschwan, Kornweihe und Goldregen- pfeifer hat das Gebiet eine herausragende Bedeutung für Schleswig-Holstein. • Von nationaler Bedeutung ist die Flußland- schaft für Brutvogelarten des Grünlandes, die nicht im Anhang I der Vogelschutzricht- linie aufgeführt, aber für diesen Lebens- raum charakteristisch sind.

Viele Moore der Eider-Treene-Sorge-Niede- rung erfüllen aus Landessicht die Auswahl- kriterien der FFH-Richtlinie. Die typischen Restlebensräume großteils degenerierter Hochmoore sind in der Flußlandschaft im Lan- desvergleich noch am besten erhalten.

Einige Waldgebiete auf den Altmoränen- standorten der Region, wie das Lehmsieker Gehege, Wälder der Ostenfelder Geest und bei weisen Waldtypen mit lan- desweit gefährdeten und seltenen Waldgesell- schaftskomplexen auf, die sich floristisch und auch geobotanisch durch zahlreiche Besonder- heiten auszeichnen. Sie erfüllen aus Landes- sicht die Auswahlkriterien der FFH-Richtlinie zur Aufnahme in die nationale Gebietsliste.

Ein Rückblick auf die bisherige Arbeit des amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutzes in der Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge zeigt Abbildung 7: Ein Kunstobjekt als Scheuerpfahl in einer baumlosen Gegend. beachtliche Erfolge. Die anfängliche Skepsis

72 Abbildung 8: Ein- tracht in der Land- schaft.

der Bevölkerung in der Region hat sich in ein de Förderprogramme des Landes begleitet weitreichendes Vertrauen in die Naturschutz- werden können. Mit der Naturschutzstation arbeit gewandelt, das neben der erfolgreichen wird Entscheidungskompetenz in die Region Arbeit der örtlichen Naturschutzvereine und verlagert, was zu kürzeren und effizienteren –verbände auch auf die Regionalberatung in Verwaltungswegen führt. der Naturschutzstation Eider-Treene-Sorge des Landes zurückzuführen ist. Ansprechpartnerinnen in der Naturschutz- station Eider-Treene-Sorge in Bergenhusen sind die Leiterin der Station, Frau Julia Jacob- Die Naturschutzstation Eider-Treene-Sorge sen, Frau Beate Lezius und Herr Michael in Bergenhusen Mielke entweder während der offiziellen Ein Bestandteil des “Regionalen Entwick- Sprechstunden dienstags und mittwochs lungskonzeptes für die Eider-Treene-Sorge- nachmittag oder nach Vereinbarung telefo- Region” war die Einrichtung eines Regional- nisch unter 0 48 85 / 90 20 64 und per email: büros 1991 in Bergenhusen, um insbesondere [email protected] . die ökologischen Zielsetzungen des Konzeptes vor Ort dialogisch umzusetzen und ein ent- Abbildung 9: Die sprechendes Beratungsangebot vorzuhalten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mit der Einrichtung der Naturschutzstation Naturschutzstation Eider-Treene-Sorge im Jahr 1998 wurde Eider-Treene-Sorge diese konstruktive Zusammenarbeit des staat- in Bergenhusen lichen Naturschutzes mit den Bürgerinnen Julia Jacobsen, und Bürgern, den Vereinen und Verbänden, Michael Mielke und den Gemeinden, Ämtern und Kreisen und den Beate Lezius (von jeweiligen Land- und Wasserwirtschaftsver- links) waltungen auf örtlicher Ebene institutionali- siert und vom Angebot her erweitert. Damit konnten die bisherigen Möglichkeiten der intensiven Informationen, Diskussionen und Naturschutz als Motor Betreuung verbessert werden. Die Besonder- der Regionalen Entwicklung heit der Naturschutzstation liegt also in ihrer Ziel aller Aktivitäten des Naturschutzes in der Funktion als Bindeglied zwischen dem Land Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge ist die inte- und den unterschiedlichen Akteuren und Inter- grierte Entwicklung und Umsetzung von öko- essenvertretern vor Ort. Ihre Stärke sind dabei logischen, ökonomischen und sozialen Zielen. die kompetenten Ansprechpartner, die flexibel Es gilt, neben den unmittelbaren und umfang- und unbürokratisch arbeiten, Initiativen und reichen Naturschutzaufgaben in gemeinsamen Projekte anschieben, die durch entsprechen- Projekten zum Beispiel Naturschutz mit der

73 Vermarktung von landwirtschaftlichen Produk- core areas. It already set the objectives which ten zu verbinden oder durch die Verzahnung are still valid today: von Kultur, naturorientiertem Tourismus und • to protect and to develop natural and cultu- Natur die Region noch attraktiver, wertvoller ral heritage of the area, und erlebbarer zu machen. • to protect and to develop the high biodiver- sity in a large wet grassland area, Die Naturschutzstation als Institution des – • to develop the regional infrastructure to amtlichen – Naturschutzes vor Ort trägt primär increase the inhabitant´s life quality, and to mit ihren naturschutzfachlichen Fragestellun- support employment and education, gen und Aufgaben zur Entwicklung der Region • to develop business, public service, sustai- Eider-Treene-Sorge bei. Sie ist mittlerweile ein nable tourism and agriculture, maßgeblicher Funktionsträger in der Struktur • to preserve the large number of historical und Organisation des Regionalmanagements houses and make use of them to create geworden und damit nicht unerheblich mit new ideas. ihren vielfältigen Aktivitäten und Initiativen auf verschiedenen Wegen in die Regionalentwick- To solve the bottom-up process and reach the lung eingebunden. aims of the Development Concept an inten- sive participation was initiated since 1990 by one person of the State Agency for Nature Summary and Environment (LANU). In 1998 the Natur- schutzstation Eider-Treene-Sorge, a public The „Riverine landscape Eider-Treene-Sorge“ office of LANU, was opened. In all core areas is a peripheral rural area situated in the cen- communication tables and interestgroups tre of the state of Schleswig-Holstein. Some were organized to discuss plans and to find 80.000 inhabitants live in this area of 140.000 solutions to reach the above mentioned goals hectares. The project area is shared by four together with other interests besides nature counties in different proportions. It contains conservation like sustainable tourism, 101 municipalities that are organised in 10 extensive farming or arts. communal assemblies. In this respect, a process of common rural The project name is derived from the three development was initiated by nature conser- rivers Eider, Treene and Sorge which charac- vation activities. Today most of the nature terise the natural situation of this landscape. It conservation goals are reached and more is still one of the largest wet grassland areas focus is given to regional development and its in Northern Europe. The amphibian landscape management, to the accessibility of nature by includes valuable grassland such as raised building up an infrastructure to observe the bogs, lowland moss, marsh and reed areas, highlights of nature or to build up a regional shallow lakes, streams and wet grassland with marketing network of regional farming pro- characteristically associated plant and animal ducts in the riverine landscape of Eider-Tree- communities. ne-Sorge. The management of the water level was star- So at all the Naturschutzstation Eider-Treene- ted in the 16th century as parts of the area Sorge has still got an important and divers are below the sea level. In the following peri- function in the regional management and od the landscape was drained for agricultural development of Eider-Treene-Sorge. use and peat extraction, and dykes were built along the banks of the rivers. So by the time three fields of conflicts were Weitere Informationen zur Flußlandschaft identified in the 1980s: Eider-Treene-Sorge finden Sie unter: • From the perspective of Nature conservati- www.umweltbericht-sh.de , dort bei „Natur on valuable habitats disappeared or deteri- und Landschaft“ unter „Projekte“ orated because of water management and www.ets-region.de agriculture, www.eurowetlands.com • farmers were confronted with higher eco- www.google.de >Suchbegriff: eider-treene- nomic pressures due to agricultural policy sorge and increasing nature conservation require- ments,  Sönke Beckmann • the communes feared economic and social Dezernat 30 - Allgemeine Angelegenheiten problems because of a lack of alternatives des Naturschutzes; Naturschutz und ländli- for the inhabitants to earn their living. che Räume In 1990 a Development Concept for the area Tel: 0 43 47 / 704-367 was published by the Ministry of Environment. [email protected] This plan included an area of 60.000 hectares, with infrastructural, agricultural and natural

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