Energienutzungskonzept für die Ampertalgemeinden

Erfahrungen bei der Erstellung Ergebnisse Vorschläge und Folgerungen für das gemeindliche Handeln

Ausgangslage 2006 Vorhandene Planungen im Ampertal • Landschaftsschutzgebiet Ampertal • FFH-Gebiete • Gewässerentwicklungsplan der Amper • Überschwemmungsbereich Amper • Landesentwicklungsprogramm • Regionalplan • Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) für die Region München • Artenschutzkartierung/Biotopkartierung • Wiesenbrütergebiete • Daten des Landwirtschaftsamtes (Erosionskataster) • Ziele des Erholungsflächenvereins • Arten- und Biotopschutzprogramm des Landkreises • Waldfunktionsplan des Landkreises Freising • (Rad-)Wegekonzepte • Flächennutzungspläne/Landschaftspläne der einzelnen Gemeinden • Gemeindeentwicklungskonzepte • Naturverträgliches Landnutzungskonzept Ampertal des LPV • Streuwiesenkataster • Ökokonto-/Ausgleichsflächenkonzepte • Brachflächenkonzept des Landschaftspflegeverbandes

Integrierte Ländliche Entwicklung Begriff aus dem Bundesgesetz über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ GAK-Gesetz von 2004 Integrierte Entwicklung = Fördergrundsatz.

Wörtlich: Zweck der Förderung ist es, • zur Verbesserung der Agrarstruktur im Rahmen integrierter ländlicher Entwicklungsansätze • unter Berücksichtigung der Ziele und Erfordernisse der Raumordnung und Landesplanung, der Belange des Natur- und Umweltschutzes sowie der Grundsätze der AGENDA 21 • die ländlichen Räume als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturräume zu sichern und weiter zu entwickeln.

Die Maßnahmen sollen zu einer positiven Entwicklung der Agrarstruktur und einer nachhaltigen Stärkung der Wirtschaftskraft beitragen.

Offizielle Übergabe des ILEK Frühjahr 2008 Bereits umgesetzte Maßnahmen: • feste Installation des Ampertalrats man trifft sich nach Bedarf (ca. 4x im Jahr), eine Rechtsform wurde noch nicht festgelegt. • jährliche Treffen der Bauhofmitarbeiter gegenseitiges Kennen und Vertrauen fördert den Austausch von Gerätschaften auf dem kurzen Dienstweg. Vorschläge für gemeinsame Anschaffungen kommen von den Mitarbeitern. • Gemeinsame Aufstellung von Gewässerentwicklungs- und Hochwasserschutzkonzepten • Anordnung der Dorferneuerung Kirchdorf • Druck eines Ampertalführers als Radführer mit Hilfe einer Umsetzungsbegleitung und des Kompetenzteams Erholung • Gründung eines Mittelschulverbundes (war nicht Inhalt des Konzepts) • Vereinbarter Grundsatz bei der Gewebeansiedlung: Wettbewerb beibehalten; Wenn ein Betrieb für die eigene Gemeinde nicht geeignet (z.B. Verkehr) oder geeignete Flächen gerade fehlen, dann soll er sich möglichst in der Nachbargemeinde ansiedeln. Laufende Maßnahmen: • Gemeinsames Handeln beim Thema Verkehr (Resolutionen, Ministergespräche in München und Berlin, Abgeordnetengespräche usw.) • Deichsanierung an der Amper forcieren • Versuch der Erstellung eines langfristigen angelegten Konzepts zur Linderung der Mückenplage in Verbindung mit Hochwasser. • Gemeinsames und abgestimmtes Handeln zur Energiewende: Erarbeitung eines Energienutzungsplanes für 10 Gemeinden • Umsetzung des Energienutzungsplanes Energiekonzept für die Ampertalgemeinden

Allershausen, , , Haag an der Amper, Kirchdorf, , Langenbach, , ,

Bearbeitung: Institut für Energietechnik (IfE) B.A.U.M. Consult GmbH an der Ostbayerischen Gotzinger Straße 48/50 Technischen Hochschule Amberg-Weiden 81731 München Kaiser-Wilhelm-Ring 23a, www.baumgroup.de 92224 Amberg www. ifeam.de

Mai 2012 Rede von Staatsminister Brunner, anlässlich einer Fachtagung in Regensburg:

• „Wenn wir weitgehend energieautarke Regionen etablieren wollen, brauchen wir auch fundierte Entscheidungsgrundlagen. • Wir müssen wissen, wie viel Energie bereits vor Ort erzeugt wird und gegebenenfalls noch effizienter genutzt werden kann. • Wir brauchen Kenntnisse darüber, welches Potenzial zur Energieerzeugung in der Landschaft steckt. • Und wir sollten uns auch darüber bewusst sein, wie und wo wir Energie einsparen können, um unsere gesteckten Ziele tatsächlich zu erreichen. • Deshalb geht es auch darum, integrierte Energiekonzepte als fachliche Grundlage zu erarbeiten.“ Die Phasen im Energiekonzept A: Die Energie- und CO2-Bilanz im Ist-Zustand Situationsanalyse B: Potentialbetrachtungen Energieeffizienzsteigerung bzw. Energieeinsparung C: Das Ausbaupotential an Erneuerbaren Energien D: Entwicklungsszenarien 2011 - 2031 E: Erstellung eines Maßnahmen- und Projektplanes Detailprojekte F: Öffentlichkeitsbeteiligung Endenergieverbrauch 2013 in Deutschland nach Sektoren

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen: Auswertungstabellen zur Energiebilanz, Stand 09/2014

Energiekonzept Ampertalgemeinden

Derzeitiger Energiebedarf (ohne Mobilität) Strombedarf 23%

Wärmebedarf 77% Energiekonzept Ampertalgemeinden Strom Derzeitiger priv. Haushalte 13 % Energiebedarf Strom (ohne Mobilität) Gewerbe 9 % Strom Kommunen 0,8 %

Wärme Kommunen 1,3 %

Wärme priv. Haushalte 50 % Wärme Gewerbe 26 % Energiekonzept Ampertalgemeinden

Einsparpotential Strom bis 2035 Einsparpotential 24% (= 6% von gesamt)

Wärmebedarf Einsparpotential 23 % (= 18% von gesamt)

Einsparpotentialbetrachtung im Bereich Gewerbe, Handel, Dienstleistung, Industrie, Landwirtschaft

• Potenzialabschätzung grundsätzlich mit Unsicherheiten behaftet • genaue Analyse der Energieeinsparpotentiale nur durch ausführliche Begehung und umfangreiche Erhebungen möglich • Ermittlung der Einsparpotenziale im Strom- und Wärmebereich erfolgt an Hand bundesweiter Potenzialstudien und Erfahrungswerten

Die aufgeführten Einsparpotentiale deshalb nur durchschnittliche Werte.

Bei der tatsächlichen Umsetzung im Betrachtungsgebiet können sich deutliche Abweichungen ergeben. Strom Wärme Ausbaupotential Ausbau- Ausbau- Erneuerbarer Energien Bestand potential Bestand potential (MWh/a) (MWh/a) (MWh/a) (MWh/a) Photovoltaik 25.169 24.547 (60% der geeigneten Fläche) + 98 % Photovoltaik 12.189 17.019 (Freifläche) + 140 % Solarthermie 3.600 1.843 (30% WW-Deckung) + 51 % Biomasse 49.336 0 (derzeit schon Import) Biogas 12.846 50.851 5.058 66.601 (auf 20% der LW-Nutzfläche) + 396 % + 1.317 % Windkraft 10.600 ( = Paunzhausen/Fahrenzhausen) Wasserkraft 6.698 3.100 (derzeitige Überlegungen) + 46 % Geothermie 0 0 (fehlender Wärmeabsatzmarkt) 56.902 106.117 57.994 68.444 + 186 % + 118 %

Energiekonzept Ampertalgemeinden

Mögliche Strom: 197 % Produktion von des künftigen Strombedarfs erneuerbaren Energien bis 2035

43 % des künftigen Energiebedarfs aus fossilen Brennstoffen

Wärme: 45 % des künftigen Wärmebedarfs

Vorschlag zur Zielsetzung bis 2030: Haushalte reduzieren Wärmebedarf um 22% und Strombedarf um 20%.

Zielerreichung z.B. mit: • Richtlinien und Vorgaben bei Bebauungsplänen entsprechend auslegen • Förderprogramme zur Gebäudesanierung auflegen • gemeindeübergreifende Info-Veranstaltungen für Privathaushalte • Kostenlose Erstberatung („Energiesprechstunde“) im Rathaus • Angebot von weiterführender Beratung (Wärmebildkamera-Messung, Luftdichtheitstest, Maßnahmen mit Amortisationszeit) • Informations- und Beratungsangebote zu nachhaltigem Dämmen mit ökologischen Materialien • Energietage im Ampertal z.B. mit E-Biketour • Stromsparwette für Jung und Alt • Klimaschutz-Aktionstage in Schulen • Motivation und Anreize zum Umstieg auf Elektrofahrzeuge schaffen. • Aufbau von Netzwerken aus Bürgern Vorschlag zur Zielsetzung bis 2030: Die Wirtschaft trägt durch Effizienzanstrengungen zur systematischen Einsparung von Energie bei.

Zielerreichung z.B. mit: (genaue Analyse der Energieeinsparpotentiale kann nur durch ausführliche Begehung sämtlicher Betriebe und umfangreiche Erhebungen erfolgen)

• Steigerung der Anzahl der Unternehmen, die ihre Energieeffizienz-Potenziale kennen lernen und ausschöpfen wollen • Kompetente Fachfirmen/Büros finden. • interkommunale Kampagne zur KfW-Beratung. • Unterstützung bei der Antragstellung Vorschlag zur Zielsetzung bis 2030: Im Jahr 2030 decken wir bilanziell den Stromverbrauch zu 100% und den Wärmebedarf zu 45% aus erneuerbaren Energien.

Zielerreichung z.B. mit: • Aufbau von Wärmenetzen • Errichtung erneuerbarer Energieanlagen • Potential von 54 ha geeigneter Fläche für Freiflächenphotovoltaik nutzen • geplante Biogasanlagen möglichst nah an Wärmesenken errichten • Im Zusammenhang mit anderen Maßnahmen Nachbarschaftswärmeverbundlösungen herausarbeiten • Anteil der Warmwasserbereitung durch Solarthermie erhöhen • Stromproduktion durch Photovoltaik auf Dächern verdoppeln • künftiges Potential der oberflächennahen Geothermie nicht aus den Augen verlieren • Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, wenn ökologisch und ökonomisch sinnvoll einsetzbar, weiter forcieren. • Benchmarking für gemeindliche Liegenschaften fortführen • Pflege der Energie- und CO2-Bilanzierung als Grundlage für das Monitoring Entwicklung der Energiepreise (brutto)

1,80 €

1,70 € ---- 1,60 €

1,50 €

1,40 € ------

1,30 € ------1,20 €

1,10 €

1,00 € Ausschreibung

0,90 € Fukushima

0,80 € Übergabe 0,70 €

0,60 €

0,50 €

0,40 €

0,30 €

0,20 €

------

------0,10 € Jan. Mrz. Mai. Jul. Sep. Nov. Jan. Mrz. Mai. Jul. Sep. Nov. Jan. Mrz. Mai. Jul. Sep. Nov. Jan. Mrz. Mai. Jul. Sep. Nov. Jan. Mrz. Mai. Jul. Sep. Nov. Jan. Mrz. Mai. Jul. Sep. 10 10 10 10 10 10 11 11 11 11 11 11 12 12 12 12 12 12 13 13 13 13 13 13 14 14 14 14 14 14 15 15 15 15 15 Superbenzin Heizöl Stom

Flexibus Günzburg Der bedarfsorientierte Personenverkehr FLEXIBUS im Landkreis Günzburg • Ergänzung zum bestehenden ÖPNV-Angebot (kein Ersatz) • erschließt die Fläche • verknüpft mit überörtlichen Verkehrsachsen von Zug und Bus • zu ca. 320 ÖPNV-Haltestellen noch 2.271 Bedarfshaltestellen • für den Fahrgast maximal 50 bis 100 Meter Fußweg • fährt an sieben Tagen in der Woche • Reservierung und Steuerung über örtliches Callcenter

Sicherung der Mobilität im ländlichen Raum Verbesserung der regionalen Daseinsvorsorge

10 Leitlinien

zur Landkreisentwicklung Freising

Die persönliche Überzeugung zählt

Der Erfolg bei der Umsetzung des Energienutzungskonzepts wird sich letztendlich an der Glaubwürdigkeit der beteiligten Gemeinden und entsprechenden Akteure messen.

Ohne das persönliche Engagement von Bürgern, Unternehmern, den Gemeinderäten und Bürgermeistern in den zehn beteiligten Gemeinden für den Klimaschutz verpuffen alle bisherigen Bemühungen wie „Schall und Rauch“.