Forum 2.09 Das Magazin der Fachhochschule

www.fh-mainz.de/forum

Ausgabe: 2/09

„Generation FH“: Tag der offenen Tür und Alumni-Fest im Neubau

Zeitzeugenarchiv: „unsere Geschichte“ Das größte Filmarchiv zur deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts

Ideenbörse: „concepticus“ Originelle Projekte zur Existenzgründung Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, die Adresse des Fachhochschul-Neubaus am Standort Campus lautet Lucy- Hillebrand-Straße 2. Bei Nennung der Adresse fragen viele: „Wer war denn Lucy Hillebrand?“ Mit der Namensgebung will die Fachhochschule Mainz bewusst eine gebürtige Mainzerin ehren, die sich als Architektin stets für interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Planungsaufgaben eingesetzt hat und die einen zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch seltenen neuen selbständigen Frauentyp verkörpert, der sich in bisher „verschlossenen“ Männerberufen durchsetzte. Damit steht Lucy Hillebrand für ganz aktuelle Bestrebungen der Fachhochschule Mainz: fachbereichsübergreifende, in- terdisziplinäre Kooperationen und Gewinnung und Förderung von Frauen für traditionell von Männern dominierte Berufsfelder. Der langjährige De- kan des Fachbereichs Architektur, unser ehemaliger Kollege Prof. Hellmut Kanis, stellt diese interessante Frau in seinem Beitrag „Lucy Hillebrand – Architektin der Moderne“ näher vor. Anfang Dezember findet dann an der Fachhochschule ein Festkolloquium statt, bei dem Lucy Hillebrand gebüh- rend geehrt werden soll.

Die weiteren Beiträge im vorliegenden Forum zeigen wieder einmal ein- drucksvoll die internationale Vernetzung unserer Hochschule, sei dies in einem studentischen Erfahrungsbericht über „Studieren in Südkorea“, die Beteiligung an archäologischer Forschung unter der Sonne Griechenlands, neue Doppel-Master-Abkommen mit Universitäten aus Italien oder Kolum- bien oder auch die Beteiligung der Illustrationsklasse an der Children's Book Fair in Bologna. Auch an der Internationalen Möbelmesse in Köln war die Fachhochschule mit großem Selbstbewusstsein beteiligt, – Here we come!

All dies soll Ihnen einen Einblick in die vielfältigen Arbeitsbereiche der Fachhochschule geben. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Muth Präsident der Fachhochschule Mainz Forum 2.09: Inhalt

Forum FH Mainz international Interview 20: Wie sieht der Zufall aus? 04: „Generation FH“ im Neubau Daniel A. Becker visualisiert in seiner Diplomarbeit das rätsel- 46: „Ohne dieses Studium würden wir hier nicht hafte Zusammenspiel von Chaos und Ordnung. so sitzen.“ Im Gespräch: Wolf-Tassilo Sack, Jochen Seehuber und Tidi von Tiedemann, drei Absolventen des Studiengangs Mediendesign, 24: Cologne – Here we come über ihre Projekte, Perspektiven und die Empfehlungen, die sie Studenten heute mit auf den Weg geben würden. Bernd Benninghoff ¬ Anfang des Jahres Personalien präsentierte sich die FH Mainz zum 50: Leo Theisen ersten Mal auf der Internationalen 52: Prof. Monika Aichele Möbelmesse in 54: Prof. Andreas Kaiser Köln. Im Rahmen 56: Prof. Dr. Hannes Spengler eines interdiszipli- 32: Eine Premiere für die FH Mainz Therese Bartusch-Ruhl, Brigitte Seifried ¬ Am 9. Mai 2009 lud nären Semester- Ruth Preywisch ¬ Zum ersten Mal war die Illustrationsklasse Kleine Nachrichten die FH Mainz zum ersten Mal zu einem Tag der offenen Tür in Projekts entwarfen der Designer auf der Children’s Book Fair in Bologna vertreten. den Neubau ein. Am Nachmittag wurde auf dem FH-Fest mit und realisierten Der Auftritt sorgte international für Aufsehen, denn die Fach- 58-63: Corporate Design Preis 2009 für FH Mainz / den Alumni gefeiert. Der Ansturm war groß. 24 Studierende hochschule Mainz war die einzige Hochschule mit einem Auszeichnung für Aids-Aufklärungsspots in Berlin / eigenen Stand. der Studiengänge Internationale Woche / Junior Agency Award / Schüler- Innenarchitektur kurs Panoramafotografie / Förderverein gegründet / 12: Lucy Hillebrand – Architektin der Moderne und Kommunika- Hellmut Kanis porträtiert die Architektin, die mit ihrer tionsdesign eine 36: „Laurea Magistrale“ und „Maestria“ „translations“-Symposium / Eröffnung des Digitalen zukunftsweisenden Arbeit Maßstäbe gesetzt hat. spannende Raum- Daniel Porath und Ulrich Schüle über neue Doppel-Master- Licht-Verbundlabors / D&AD Award Installation. Abkommen des Fachbereichs Wirtschaft mit Brescia und Aus den Fachbereichen Bogotá. 64: Impressum 14: „unsere Geschichte“ – 26: www.allergie.de Das Zeitzeugenarchiv des 20. Jahrhunderts Klaus Böhm ¬ Eine neue geobasierte Community-Plattform 38: Antike Steine, Oliven und High Tech kann Allergikern bei der Prävention helfen. Bernd Kieferle und Stefan Wiener berichten über den Einsatz 65: Autorinnen / Autoren Tjark Ihmels – Das vom IMG konzipierte Online-Portal ist das von 3 D-Lasertechnik zur Unterstützung archäologischer größte Filmarchiv zur deutschen Geschichte des 20. Jahrhun- Forschung in der Nähe von Olympia. derts und hat in diesem Jahr zwei Nominierungen für den 28: „Wir wecken Unternehmergeist!“ Deutschen Multimediapreis und den Medida-Prix erhalten. Sven Fischbach¬ Auf der „concepticus“^Börse des Instituts für Unternehmerisches Handeln (IUH) wurden originelle Ideen 42: „The world is changing ...“ zur Existenzgründung vorgestellt. Andreas Klein – Studieren in Südkorea. Ein Erfahrungsbericht.

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„Generation FH“ im Neubau

Text: Therese Bartusch-Ruhl Fotos: Lena Giovanazzi bRIGItte Seifried Gerhard Löhfelm

Seit Anfang des Jahres haben die Studierenden des Fachbereichs Wirt- schaft und der Lehreinheit Geoinformatik und Vermessung einen neuen gemeinsamen Campus. Unter dem Motto „Generation FH“ lud die Fach- hochschule Mainz am 9. Mai 2009 alle Interessierten zum ersten Mal zu einem Tag der offenen Tür in den Neubau ein. Von morgens um 10 Uhr bis in den späten Abend konnten sich Jung und Alt einen Eindruck vom neuen Standort verschaffen. Vormittags präsentierten sich die drei Fachbereiche und alle Einrichtungen der FH Mainz den zahlreichen Besuchern auf dem Campus, während am Nachmittag auf dem FH-Fest mit den Alumni und ehemaligen Mitarbeitern gefeiert wurde.

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FH Mainz - Ein Profil, viele Gesichter ...... Präsentation fotografischer Projekte des Studiengangs Kommunikationsdesign

Tag der offenen Tür im Neubau in der Geoinformatik bis hin zur Möglich- In ihren Laboren gab die Lehreinheit Geo- Interessierte Besucher hatten die Chance, sehr gut besucht. Viele Alumni und Ehema- Der Ansturm war groß. Viele Neugierige keit, im Rahmen eines Wettbewerbs eine informatik und Vermessung einen Einblick hautnah zu erleben, wie Lehre und Praxis lige folgten der FH-Einladung und kamen strömten vor offiziellem Veranstaltungsbe- Holzbrücke ohne Verbindungsmittel zu in hoch aktuelle High-Tech-Themen: zusammenspielen. Sie konnten in die „Er- zum Fest. Vor Ort hatten die Gäste auch ginn in die FH und erkundeten bei einem bauen. Die Lehreinheit Architektur zeigte Modernste 3D-Messmethoden in der Geo- gebnispräsentation studentischer Business- die Möglichkeit, sich in eine Datenbank Rundgang das neue Gebäude. In der Ma- unter anderem im 3. Stock des Neubaus informatik, GPS/Galileo-Anwendungen und pläne“ von Studierenden des Fachbereichs einzutragen, damit sie zukünftig über die gistrale, dem Zentrum des Hauses, standen eine Theo Pabst-Ausstellung. Theo Pabst Messtechniken für die Luft- und Raumfahrt Wirtschaft reinschnuppern, sich Vorträge Neuigkeiten aus der FH informiert werden Väter und Mütter mit ihren Söhnen und war ein Architekt und Hochschullehrer, der vermittelten ein interessantes Bild vom aus dem Bereich Kommunal- und Umwelt- können. Weiter konnten sie dem neuen Töchtern Schlange, um sich über die aktu- die Lehre an der Technischen Hochschule Beruf des Ingenieurs für Geoinformatik und wirtschaft oder Nonprofitmanagement Förderverein der FH Mainz beitreten oder ellen Bachelor- und Masterprogramme zu Darmstadt über mehr als zwei Dekaden Vermessung. und Social Entrepreneurship anhören. sich über sein Wirken informieren. Im informieren. geprägt hat. In dieser Zeit konnte er ei- Besonders der Vortrag „Wirtschaftskrise – Fokus des erst kürzlich gegründeten Ver- nige markante Gebäude im Rhein-Main- Wer sich für das praxisorientierte und in- was nun?“ vom Dekan des Fachbereichs, eins „Freunde und Förderer der FH Mainz“ Die Fachbereiche Technik und Gestaltung Gebiet realisieren, u. a. die Kunsthalle ternational ausgerichtete Studium an der Prof. Dr. Ulrich Schüle, hatte einen großen stehen die Förderung der Forschung, der nutzten ebenfalls den Tag, um sich im Neu- in Darmstadt, das Rathaus in Hanau, die FH Mainz interessierte, konnte darüber Zulauf. Auch viele ältere Besucher fanden praxisbezogenen Lehre und der Weiterbil- bau mit interessanten Exponaten und Aus- Luthergemeinde in Rüsselsheim und die hinaus an einem Sprach- oder Computer- sich im Hörsaal ein, um dem Vortrag zu dung sowie die Vertiefung der Beziehung stellungen zu präsentieren. Das Angebot Ausstellungshalle des Kunstvereins in test teilnehmen und sich über die Studien- lauschen. zwischen Praxis und Hochschule. Geplant reichte von der Präsentation fotografischer Mannheim. Die in Kooperation zwischen möglichkeiten in Kooperation mit über 60 sind die Durchführung wissenschaftlicher Projekte und einer „Best of“–Videoschau der TU Darmstadt und FH Mainz entstan- ausländischen Partnerhochschulen infor- FH-Fest für die Ehemaligen Veranstaltungen, die finanzielle Unter- aus dem Bereich Medien-Design über die dene Ausstellung stellt sein Werk erstmals mieren – von Thailand bis Argentinien, von Am Nachmittag startete dann die Wieder- stützung von Forschungsprojekten sowie Demonstration moderner Messverfahren umfassend vor. Schweden bis Korea. sehenparty. Das Homecoming-Event war die Anschaffung von Geräten und Ausstat-

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Zahlreiche Studieninteressierte kamen in den FH-Neubau, um sich über die aktuellen Bachelor- und Masterprogramme zu informieren tungsteilen für Forschung und Lehre. Ein Auch das Rahmenprogramm hat gestimmt: gesamte Hochschule wieder am Standort besonderes Ziel des Vereins ist dabei die Essen, Trinken und Walkacts (Improvisa- Campus präsentieren. Der Tag der offenen Pflege der Kontakte zu und zwischen den tionstheater) vermittelten gute Laune und Tür findet dann wieder im vollen Vorle- ehemaligen Angehörigen der Hochschule sorgten für eine angenehme Stimmung. sungsbetrieb statt. Für rund 800 Studie- (Alumni) und den Bürgern der Stadt Mainz Bei der Professorenband des Fachbereichs rende der berufsbegleitenden Studiengän- und der Region. Wirtschaft „Change Agents“ rockte die ge des Fachbereichs Wirtschaft wird es ein Hochschule und verleitete zum Tanz. In ganz normaler Vorlesungstag. In Meeting-Points, extra für die Fachberei- dieser ausgelassenen Atmosphäre schwelg- Da der zweite Bauabschnitt auf sich war- che eingerichteten Räumen, bot sich für ten Alumni, Freunde, Ehemalige in Erinne- ten lässt, müssen die Fachbereiche an die- die Alumni Gelegenheit zum Austausch in rungen, genossen das Beisammensein und sem Tag wieder zusammenrücken. Diese kleineren Gruppen. Ein Schwerpunkt im freuten sich auf ein baldiges Wiedersehen. Bedingungen erschweren natürlich Orga- Programm war die Vorstellung der Master- nisation und Planung. Eine ausgewogene studiengänge, für die man unter den Alum- Ausblick Präsentation der drei Fachbereiche ist das ni werben wollte. Der nächste Tag der offenen Tür 2010 ist Ziel. Eine sicher schwierige, aber trotzdem in Planung und der Termin steht fest: spannende Herausforderung für die Macher Am Samstag, 24. April 2010, wird sich die der Veranstaltung.

Foto rechts: Rauhe Industriepaletten mit feiner Oberfläche ¬ eine Rauminstallation der Studiengänge Innenarchitektur und Kommunikationsdesign

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Getanzte Mathematikaufgaben Raumschrift-Skizze von Lucy Hillebrand Schon früh erhielt Lucy ein Theaterabonnement für Mainz und . Sie folgte den (um 1958) neuen Ideen emotionaler Tanzkultur und besuchte Tanzkurse für tänzerische Gymnastik bei Eva Baum in Wiesbaden. Schon bald drückte sie ihre Denk- und Gefühlserlebnisse in Tanzbewegungen im bewusst wahrgenommenen Raum aus. Als 14jährige entwickelte sie eine eigene „Tanzschrift“ und erinnert sich später, dass sie sogar Mathematikaufgaben „getanzt“ habe, um sie besser zu verstehen.

Zum Studium ging Lucy Hillebrand an die Werkkunstschule Offenbach und als Meister- Reihe A: Konzentration auf Raum-Mitte schülerin zu dem Kirchenbauer Dominikus Böhm an die Werkschule in Köln. Öffentliche Wettbewerbserfolge während der Ausbildungszeit verbanden sehr früh Theorie und Praxis. Auf der Suche nach einem eigenständigen Standort begegnete sie den Künst- lern Alexej Jawlenski, , Oskar Schlemmer, Piet Mondrian und Paul Klee ¬ es kam zu Kontakten und Beziehungen zum Deutschen Werkbund.

1927 wurde Lucy Hillebrand als erste „Freie Architektin“ und mit ihren 21 Jahren als jüngs- Reihe B: Varianten von Längs- und Eckaus- tes Mitglied in den Deutschen Werkbund aufgenommen. Hier fand sie bei Gleichgesinnten wertungen des Raumes aus verschiedenen Berufsgruppen vielschichtige Anregungen und anspornende Impulse. 1932 konnte sie als einzige Frau an dem unter Leitung von Richard Döcker stehenden zwei- ten Siedlungsprojekt des Deutschen Werkbundes in Stuttgart am Kochenhof teilnehmen. Die Möglichkeiten der Raumnutzung hängen Stets setzte sie sich für interdisziplinäre Planungsprozesse und die Zusammenarbeit im von der Gliederung der Wände ab, zumal die Sinne einer Bauhaus-Gemeinschaft ein ¬ dies insbesondere auch bei dem schwierigen Wandöffnungen (die Türen) die Bewegungs- Wiederaufbau des Deutschen Werkbundes nach dem 2. Weltkrieg. freiheit eingrenzen. Die Durchgangs-Wege beeinflussen die Möglichkeiten der Raum- Neuer Frauentypus gliederung. Ein Jahr nach ihrer Aufnahme in den Werkbund ging sie, auf Empfehlung von Kurt Schwit- ters, nach Frankfurt. Hier und in Mainz sammelte sie als „Freie Architektin“ erste Berufs- erfahrungen und stand im „neuen Frankfurt“ in engem Kontakt zu der damaligen, von Ernst May geprägten Avantgarde der Architekten und Bildenden Künstler. Mit dem Maler und Kunstpädagogen Otto Leven gründete sie Anfang der 30er Jahre das Atelier „Bau-Bild“. Sie verkörperte einen Anfang des 20. Jahrhunderts noch seltenen neuen selbständigen Frauen- Haltung. Geist. Richtung typ, der sich in bisher verschlossenen „Männerberufen“ durchsetzte und durch Leistung und Haltung Respekt und Anerkennung fand. Mit ihrem sozialen Gespür für Themen der Zeit konzipierte sie 1933 eine Einraumwohnung für berufstätige Frauen und fragte gleichzeitig, Lucy Hillebrand – Architektin der Moderne wo bei den üblichen Familiengrundrissen der Rückzugsraum und Platz für Aktivitäten der „Frau des Hauses“ vorgesehen sei. Mit der Namensgebung für die den Neubau erschließende Suche nach dem großen Einfachen Straße ehrt die Fachhochschule Mainz eine Architektin, 1934 wurde der Arbeit von Lucy Hillebrand durch die Nationalsozialisten die Basis entzogen. die mit ihrer zukunftsweisenden Arbeit und ihrem sozialen Nach dem durch Bomben verursachten Totalverlust des Ateliers und aller Unterlagen, Zeich- Engagement Maßstäbe gesetzt hat. nungen und Schriften in Frankfurt und in Hannover verlagerte sie ihr berufliches Tätigkeitsfeld 1945 nach Göttingen. Es folgten sechs Jahrzehnte eines vielfältigen und erfolgreichen Tuns und Schaffens – Jahre des Realisierens und Umsetzens der Gedanken und Ideen, von der Sommer- TEXT: HELLMUT KANIS FOTO: Angelika Hillebrand-Borger und Winter-Kirche in den Dünen, von Wohnhäusern, Schulzentren, Jugendheimen, Kulturzent- ren, Hotels und Kliniken bis hin zum Kinderdorf und Stadtanlagen. In Ausstellungen, Schriften Sie war, bei aller persönlichen Emanzipation, keine „Frauenkämpferin“ – auf die Frage, und unzähligen Vorträgen und Veröffentlichungen erläuterte Lucy Hillebrand Notwendigkeit ob es eine männliche und weibliche Architektur gebe, antwortete sie einmal klar und ent- und Prinzipien „kooperativen Gestaltens“, „Die gebaute Umwelt als Lernort“ und die Praxis der schieden: „Ich kann nur sagen, es gibt eine menschliche Architektur.“ Architekten auf der Suche nach dem großen Einfachen.

Lucy Hillebrand wurde 1906 als Tochter liberaler und kunstinteressierter Eltern in Mainz 1988 und 1989 stellte sich Lucy Hillebrand in der Gesamthochschule Kassel den Studenten geboren. Ihr Vater Hans hat eine Kinderoper geschrieben, ihr Großvater, Johannes Fried- und gab in dem große Resonanz findenden und begeistert aufgenommenen Experiment rich Hillebrand, hatte 1844 das Mainzer Speditionsunternehmen „J.F. Hillebrand“ gegrün- „interdisziplinäre Dialoge“ ihre Erfahrungen an die zwei Generationen jüngeren Studenten det, das bis heute fortgeführt wird. Fortschrittsbewusst und der vielgestaltigen Jugend- und Studentinnen weiter und verwies auf Haltung, Geist und Richtung. bewegung vor dem 1. Weltkrieg zugetan, entschieden sich die Eltern, ihre Tochter auf die „experimentelle Reformschule“ in Mainz zu schicken, die entscheidenden Einfluss auf 1997 stirbt Lucy Hillebrand. Sie hinterlässt richtunggebende Kriterien und Wegweisungen ihre Entwicklung gehabt hat. für die Gesellschaft, für das Planen und die Gestaltung der Zukunft.

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digitaler Aufnahmemöglichkeiten, der „origi- Geschichte antraten. Auf diese Weise wur- nale“ mündliche Bericht konservieren. den bisher ca. 5.000 Interviews, mit einer Die Archive von Rundfunk- und Fernseh- jeweiligen Länge von 60 – 90 Minuten, anstalten sind voll von den Geschichten gesammelt. Zu sehen sind bewegende, oft derer „die-dabei-gewesen-sind“. In zahlosen verblüffende Zeugnisse von Menschen, die „O-Tönen“, Dokumentationen und Inter- Geschichte erlebt oder selbst mit gestaltet views wurden ausgewählte Beiträge in der haben. Zu allen wesentlichen Ereignissen Vergangenheit gesendet. des vergangenen Jahrhunderts, von der Kaiserzeit über den ersten Weltkrieg, Kapp- Die Bedeutung dieser Dokumente kann Putsch, Nationalsozialismus, deutsche Tei- schon allein an der Tatsache gemessen wer- lung, deutscher Herbst bis zum Mauerfall den, dass die Geschichtswissenschaften die sind sehr persönliche Erinnerungen zusam- eigenständige hermeneutische Methode mengetragen worden. Die Sammlung ist „oral history“ zur Auswertung der „mündli- nicht abgeschlossen, sie wird kontinuierlich chen Quellen“ entwickelte. Aber nicht nur erweitert und soll von nun an, stetig wach- für die Wissenschaft sind die Zeitzeugenbe- send, im Internet veröffentlicht werden. richte von größtem Interesse, auch Schülern, Studierenden und Laien ermöglichen die Die Vorbereitungen persönlichen Schilderungen ein breiteres Allein die Anzahl von 5.000 Interviews mit Geschichtsverständnis. In dieser Erkenntnis einer Länge von ca. 6.000 Stunden Filmma- liegt der Wunsch begründet, die Archive terial lässt erahnen, welche Anforderungen In einem Workshop wurde die einem breiten Publikum via Internet zugäng- an das zu entwickelnde Webportal gestellt Struktur der Datenbank entwickelt lich und für die Öffentlichkeit abrufbar zu wurden. Um die Dimension der Aufgaben- machen. Allerdings waren für ein solches stellung noch etwas genauer zu beschrei- Vorhaben bis vor wenigen Jahren einige ben, lohnt es sich, die Fakten hinter den technologische Hürden unüberwindbar. Zahlen detaillierter zu beleuchten. Denn Erstens fehlte es an den notwendigen Band- nicht nur die enorme Menge des vorhande- breiten, um die Zeitzeugenberichte „flüssig“ nen Materials, sondern auch sein Zustand zu übertragen und zweitens war der für die hat Auswirkungen auf den zu leistenden Realisierung prognostizierte Speicherplatz Aufwand. Entsprechend den zeitgemäßen, Startseite des Online-Portals schlichtweg nicht bezahlbar. Als am Ende qualitativen Standards der jeweiligen Auf- des Jahres 2006 der Verein „Die Augen der nahmen handelt es sich bei den gesamten Geschichte e.V.“ bei mir anfragte, ob das In- Zeitzeugen-Interviews ausschließlich um stitut für Mediengestaltung die Entwicklung analoges Filmmaterial. Dies muss aber für eines solchen Zeitzeugen-Online-Portals die Verwendung im Internet vorab digita- „unsere Geschichte“ — übernehmen würde, war schnell klar, welch lisiert werden. Eine solche Aufgabe würde große konzeptionelle, gestalterische, logis- für einen Mitarbeiter, ausgestattet mit tische und technologische Herausforderung einem „Umwandlungsgerät“, dreieinhalb Zeitzeugenarchiv des 20. Jahrhunderts mit einem solchen Projekt vor uns stand. Jahre dauern! Erschwerend kommt hinzu, dass die analogen Bänder, entsprechend der Das vom Institut für Mediengestaltung konzipierte Online-Portal ist das größte Die Zeitzeugen-Interviews jeweiligen Zeit, in den unterschiedlichsten Der Verein „Die Augen der Geschichte e.V.“, Formaten vorliegen: angefangen von 35 mm Filmarchiv zur deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts und hat in diesem Jahr 2001 von der ZDF-Redaktion „Zeitgeschich- Film, über UMATIC, Beta-SP bis hin zu zwei Nominierungen für den Deutschen Multimediapreis und den Medida-Prix te“ unter Leitung von Prof. Dr. Guido Knopp Digipro 50. Als Ergebnis des Digitalisie- Die kartografische Suche ermöglicht erhalten ins Leben gerufen, betreut und verwaltet ein rungsprozesses entstehen 65.000 Gigabyte den Zugang über Orte im deutschsprachigem Raum einzigartiges Datenspeicher, die nachhaltig gespeichert Archiv von Zeitzeugen-Aufzeichnungen. werden müssen, da der riesige Aufwand des Über Jahrzehnte hinweg hatte die Redaktion Digitalisierens nicht pro technologischer Text: Tjark Ihmels Fotos: Sven Lipok „Zeitgeschichte“ zahlreiche Interviews mit Weiterentwicklung wiederholt werden Zeitzeugen über die Themen des vergange- kann. nen Jahrhunderts geführt. Diese wertvolle „ ... wie uns die Alten sungen ... “ des Mittelalters wahrgenommen wurde: „Gehörtem“, Geschichten entwickelte und Sammlung wurde durch ein beispielhaftes Mit anderen Worten: Es ist offensichtlich, Seit einigen Jahren rückt eine historische Die mündliche Überlieferung. Im Gegen- somit „tradiert“ Auskunft über Genealogien, Projekt drastisch erweitert. Von 1998 bis dass hier keine gewöhnliche Web-Site, Quelle immer stärker in das Bewusstsein satz zu vergangenen Zeiten, in denen sich Ereignisse und historische Zusammenhänge 2003 war der „ZDF-Jahrhundertbus“ unter- sondern eine „ganze Bibliothek“ entstehen der Öffentlichkeit, die lange Zeit nur von die mündliche Überlieferung über Gene- gab, lässt sich seit Mitte des vergangenen wegs: Ein Studio auf Rädern, in dem täglich soll. Eine solche Anforderung benötigt das Historikern der alten oder der Geschichte rationen hinweg als „Weitererzählen“ von Jahrhunderts, dank analoger und später auch bis zu 15 Zeitzeugen die Reise in die eigene richtige Personal. Mit Daniel Bagel, Sven

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In der Personensuche können über Portraits sowohl Zeitzeugen als auch historische Personen gefunden werden Die Gesichtersuche ist neben Zeitstrahl, Landkarte und Schlagwortwolke eines von vier grafischen Suchwerkzeugen

Lipok und Marcel Senkpiel gelang es mir, eine Hier offenbart sich deutlich, mit welchem Tools zur Verfügung stehen, die uns eine wort „Reichskristallnacht“ beispielsweise wie beispeilsweise „youtube“, deren Filme Arbeitsgruppe aus Spezialisten zusammen- Aufwand Medienkonvergenz verbunden ist, komplexe Ton-, Bild- oder Film-Analyse er- wird sich in einem sehr großen Prozentsatz im Durchschnitt 3 - 4 Minuten dauern, für zustellen, die gemeinsam mit mir hochmoti- wie weit „Anspruch“ und „Wirklichkeit“ möglichen, auf deren Basis konkrete Aussa- der Interviews finden lassen, die sich mit „unsere-Geschichte.de“ keine Lösung sein. viert eine solche Aufgabe in Angriff nehmen. aktuell im Internet noch auseinanderklaf- gen über den Inhalt getroffen werden könn- dem Thema „Nationalsozialismus“ auseinan- Die Multimediainitiative „rlpinform“ des fen. (Für all jene, die darüberhinaus an ten. Aus diesem Grunde müssen Hilfsmittel dersetzen. Das entscheidende Problem be- Aus diesem Grund mussten neben der Schlag- „Ministeriums des Innern und für Sport einer Dokumentation aller Aufgabengebiete verwendet werden. Eine der am weitesten steht dabei nicht in der Anzahl der „Treffer“, wortsuche weitere Suchmechanismen ent- Rheinland-Pfalz“ erkannte das große Poten- interessiert sind, sei an dieser Stelle auf verbreiteten Arten der Suche in Videoplatt- die in der Ergebnisliste zu finden sind, (in wickelt werden. Basis all dieser Suchfunk- zial des Projektes und förderte großzügig die im Institut für Mediengestaltung ver- formen wie „youtube“ ist die Schlagwort- einem großen Archiv mit einem speziellen tionen ist die „Verschriftlichung“ der Inter- die Umsetzung. Wissenschaftlich begleitet öffentlichte Dokumentation „Die digitale suche. Als Ergebnis dieser Suche wird eine Themengebiet müssen viele Verweise aus- views. Obgleich das vorgestellte Portal na- und unterstützt wird „unsere-Geschichte. Bibliothek entsteht“ hingewiesen, in der Liste aller Filmbeiträge aufgelistet, in deren gegeben werden), sondern in der Länge der mentlich als „Video“-Datenbank benannt de“ vom Historischen Seminar der Johannes alle genannten Arbeitsschritte detailliert Metadaten das gesuchte Schlagwort einge- ein- oder eineinhalb-stündigen Filmbeiträge. wurde, ermöglicht ausschließlich das Tran- Gutenberg-Universität Mainz unter Leitung beschrieben sind.) tragen wurde. Um die Relevanz der Aussagen überprüfen skript ein zielgenaues Auffinden gesuchter von Prof. Dr. Sönke Neitzel. zu können, muss der Betrachter im ungüns- Inhalte. Es war und ist daher unabdingbar, Suchen und Finden In der Anwendung der Zeitzeugen-Daten- tigsten Fall für jeden Eintrag das komplette alle Interviews in Schriftform vorzuhalten. Das Projekt Eine der wesentlichsten Herausforderun- bank hat die Schlagwortsuche Vor- und einstündige Gepräch ansehen. Greifen wir (Dank der Promotion von Dr. Marc Phillipp Über jedes einzelne der komplexen Aufga- gen bei der Entwicklung des Zeitzeugen- Nachteile. Ein Vorteil ist zweifellos die Tat- noch einmal das Beispiel „Reichskristall- am Historischen Seminar der Johannes bengebiete (Konzeption, Digitalisierung, portals „unsere-Geschichte.de“ bestand sache, dass Schlagworte redaktionell verge- nacht“ auf, so lässt sich prognostizieren, Gutenberg-Universität konnte auf 1.000 Datenanalyse, Informationsarchitektur, darin, eine bzw. mehrere Suchalgorithmen ben werden und somit nur die wesentlichen dass ca. 4.000 Interviews das Themengebiet sehr genaue „Transkripte“ der Zeitzeuginter- Datenverwaltung, Speicherung, Navigation zu entwickeln, die es dem Benutzer er- Aussagen der Interviews erfassen. Allerdings streifen. Um einen Überblick über die ent- views zurückgegriffen werden.) Diese Texte und Interfacedesign), die in einem solchen möglichen, aus der immensen Menge an liegen auch die Nachteile klar auf der Hand. sprechenden Aussagen zu erhalten, müsste sind das Herzstück des Zeitzeugen-Portals. Projekt zu bewerkstelligen sind, könnte gesammelten Film-Interviews diejenigen Es gibt zahlreiche Zeitzeugen, die beispiels- der Wissbegierige im ungünstigsten Fall Mittels einer komfortablen Volltextsuche ein eigener Artikel verfasst werden, dies Aussagen gezielt herauszufiltern für die er weise in der Kaiserzeit geboren wurden, den 4.000 Stunden zur Sichtung des Filmmate- können in allen Interviews die gesuchten würde allerdings den vorgegebenen Rah- sich interessiert. ersten und zweiten Weltkrieg, die deutsche rials investieren, da er ja nicht einschätzen Stichworte ausgelesen werden. Die technolo- men sprengen. Aus diesem Grund sollen im Teilung und den Mauerfall bewusst erlebt kann, an welcher Stelle und ob nur einmal gische Herausforderung bestand nun darin, folgenden vor allem die Suche und das Auf- Einer solchen Anforderung in befriedigen- haben. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit während des Interviews über das gesuchte einen Videoplayer zu programmieren, der finden von filmischen Inhalten in diesem der Weise gerecht zu werden, ist deshalb außerordendlich groß, dass sehr viele Schlag- Ereignis gesprochen wird. Dies kann na- die einzelnen Sätze eines jeden Text-Inter- Web-Portal besonders beleuchtet werden. nicht ganz so einfach, da derzeit keine worte sehr oft vergeben werden. Das Schlag- türlich, im Gegensatz zu Videoplattformen views mit dem entsprechenden Timecode

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der Filmbeiträge synchronisiert und somit gewährleistet, dass mit Hilfe der Volltextsu- che tatsächlich in jedem Film-Interview an exakt die Stelle gesprungen werden kann, an der die aufgelistete Aussage auch getroffen wird. Durch diesen scheinbaren Umweg über die Schriftform wird die Suche wesent- lich zeitsparender, wie an unserem Beispiel „Reichskristallnacht“ aufgezeigt werden kann. Noch immer erscheinen bei der Su- che mindestens 4.000 Einträge zum Thema in der „Trefferliste“. Der Betrachter kann aber nun sofort und direkt an die relevanten Stellen des Interviews springen und die ent- sprechenden Aussagen hören und zeitgleich lesen. Würde er also alle Beiträge ansehen, müsste er, statt mit einem maximalen Auf- Auf der Zeitleiste kann taggenau nach Materialsammlungen zu wand von 4.000 Stunden, mit einer zeitlich verschiedenen Themen gesucht werden geschätzten Dauer von „nur“ 200 Stunden rechnen.

Die Zielgruppen Es liegt auf der Hand, dass auch dieser Auf- wand von „nur“ 200 Stunden lediglich von Wissenschaftlern, die ein veritables Interesse an einer großen Anzahl von vergleichbaren Zeitzeugenaussagen haben, um daraus gülti- ge Schlussfolgerungen zu ziehen, betrieben werden wird. Aus diesem Grunde (und we- gen rechtlicher Einschränkungen) wird das 5000 Interviews mit einer Länge von ca. 6.000 Stunden Filmmaterial sind in dem Online-Portal archiviert Zeitzeugenportal „unsere-Geschichte.de“ für drei verschiedene Zielgruppen unterschied- liche Angebote vorhalten: ge entwickelt: Zeitstrahl, Gesichtersuche, Institut für Mediengestaltung umfasste die dabei, Sponsoren für die aufwändige Weiter- Landkarte und die inzwischen fast obliga- Entwicklung einer Gesamtkonzeption, eines entwicklung zu gewinnen. Um potenzielle Die breite Öffentlichkeit kann ohne Pass- torische Schlagwortwolke. Jedes dieser spe- Workflows zur vollständigen Digitalisierung Sponsoren am Online-Gang des Archives zu wort auf eine ausgewählte Anzahl von ziellen Tools bietet einen Gesamtüberblick der vorhanden Interviews, einer Konzeption beteiligen, wird der derzeitige Arbeitsstand redaktionell und didaktisch aufbereiteten uber den kompletten Datenbestand in Bezug der Datenspeicherung, die Migration der noch als Beta-Version unter einer Test-URL Auschnitten aus den Zeitzeugeninterviews auf eine definierte Größe. (Die Zeitleiste vorhandenen Metadaten, die Erstellung angeboten (http://143.93.109.93:8090/sessi- Die Balken der Zeitzeugeneinträge geben Hinweis auf die Menge der und filmischen Dokumentationen zu den ordnet alle Interviewaussagen chronologisch eines Front- und Back-Ends für das Internet- on/new) und wird bis zur endgültigen Veröf- Einträge zu bestimmten Themen unterschiedlichen Themengebieten zugrei- ein, die Landkarte verweist via GPS-Daten portal, den Aufbau der Datenbank und die fentlichung durch ein Passwort geschützt. fen. Schulen und anerkannte Bildungsein- auf alle im Text erwähnten Ortschaften, die Entwicklung von Navigation und Interface- richtungen erhalten über den Verein „Die Gesichtersuche ermöglicht die Suche nach design. Im Ergebnis dieses Prozesses ist nun Augen der Geschichte e.V.“ einen passwort- Zeitzeugen und historischen Persönlichkei- der größte und schwierigste Teil des Portals, geschützten Zugang zu einem erweiterten ten.) Neben der thematischen Einordnung die „Ein- und Ausgabe“ von Inhalten als Vor- redaktionell-aufbereiteten Material. Sie bieten diese Werkzeuge einen grafischen aussetzung jeder redaktionellen Arbeit und haben die Möglichkeit, „Themenpakete“ Gesamtüberblick über die Häufigkeit von die voll funktionstüchtige Zeitzeugenda- zusammenzustellen und für Unterrichts- Aussagen zu bestimmten Themen. tenbank für die wissenschaftliche Nutzung Arbeitsgruppe: zwecke zu verwenden. Die dritte Zielgruppe (Zielgruppe 3), abgeschlossen. Prof. Tjark Ihmels sind Wissenschaftler, die unter einem eige- Stand der Dinge Projektleitung | Konzeption nen passwortgeschützten Login Zugriff auf Es ist zweifellos in diesem Artikel deutlich Die Zugänge für Laien und Institutionen Daniel Bagel alle Interviews erhalten. geworden, dass ein solches Projekt nie sind in der Programmierung vorbereitet, es Programmierung | Konzeption wirklich abgeschlossen ist. Deshalb gab es fehlt nun allein die redaktionelle Aufberei- Sven Lipok Vor allem für die ersten beiden Zielgruppen, zu Beginn der Zusammenarbeit mit dem tung des Gesamtmaterials; ein Prozess, der Design | Koordination Laien und Bildungsinstitutionen, wurden Verein „Die Augen der Geschichte e.V“ eine schätzungsweise weitere drei Jahre in An- Marcel Senkpiel neben dem Schlagwortregister und der Voll- gemeinsame Festlegung von Teilabschnit- spruch nehmen wird. Aus diesem Grund ist Programmierung | Konzeption textsuche noch vier grafische Suchwerkzeu- ten. Der erste große Arbeitsbereich für das der Verein „Die Augen der Geschichte e.V.“

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Wie sieht der Zufall aus?

Die faszinierende Visualisierung einer paradoxen Erscheinung

Text und Abbildungen: Daniel A. Becker

Das Diplomprojekt „Random Walk“ gibt, oder ob es sich bei ihm nur um eine Globale Ordnung und lokales Chaos visualisiert Experimente aus Mathematik Einbildung handelt, ist nicht bewiesen, aber Das Projekt „Random Walk“ setzt sich mit und Physik, die das rätselhafte Zusam- auch nicht widerlegt. dem mystischen Begriff des Zufalls auseinan- menspiel von Chaos und Ordnung im der und zeigt elf mit der Software Processing Zufall zeigen. Dazu wird der Zufall real Bei der Frage nach seiner Existenz haben wir simulierte Modelle aus Mathematik und simuliert und gibt so einen Einblick in alle eine Meinung – der Determinist Albert Physik, um die Frage nach dem Zufall beim ein bis heute ungeklärtes Phänomen. Die Einstein glaubte nur an das, was sich auch Betrachter aufzuwerfen. Arbeit im Studiengang Kommunikations- beweisen ließ, während sein Freund, der design wurde von Prof. Johannes Berger- Physiker Niels Bohr, die Existenz des Zufalls In den Zufallsmodellen und so auch in den hausen betreut. bejahte. Oder nehmen wir den Glücksspie- Visualisierungen zeigt sich, dass der Zufall ler, für den er eine launige Fortuna ist, die interessanterweise immer aus zwei Kom- Einstein versus Bohr sich durch Daumendrücken und Stoßgebete ponenten besteht: einer globalen Ordnung Der Zufall ist eine paradoxe Erscheinung. Je- gefügig machen lässt. So hat jeder seine eige- und einem lokalen Chaos. Würfelt man der hat ein Bild dazu im Kopf, beispielsweise ne Meinung zum Zufall, und das Interessan- beispielweise eintausend Mal mit einem den Kassenzettel, der eine Schnapszahl zeigt, te daran ist – jeder darf eine haben, ob sie Würfel, so wird man feststellen, dass sich oder den alten Bekannten, den man plötzlich nun einem Bauchgefühl entspringt oder ob die Häufigkeiten der geworfenen Augen- am Urlaubsort trifft. Ob es ihn aber wirklich sie im wissenschaftlichen Studium reifte. zahlen immer weiter ausgleichen werden.

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Denn die Eins kann prinzipiell genauso oft ein konkreter Beweis für den dargestellten Arbeit. Mithilfe von Processing wurde dieses geworfen werden wie die Sechs, und das Effekt. vom Zufall angeordnet. Dadurch wäre es wird auch (zumindest in Annäherung) ir- Die Arbeit besteht aus 14 vierfarbigen, möglich, in mehreren Auflagen die Seiten gendwann eintreten. Allerdings weiß man doppelseitig bedruckten Bögen in DIN A2, immer wieder neu zu randomisieren. Im nie, welche Zahl als nächstes geworfen zusammengefasst in einer transparenten Gegensatz dazu sind die Visualisierungen wird – ja selbst, wenn eine bestimmte Zahl PVC-Tasche mit Klebeverschluss und Titel- der Zufallsphänomene in einem festgelegten augenscheinlich im „Rückstand“ ist, kann aufdruck. Drei Bögen der Arbeit gehen den Raster gestaltet – so bilden die Bögen auch man nicht davon ausgehen, dass sie in den unterschiedlichen Positionen der Wissen- optisch ein Wechselspiel von Chaos und nächsten Würfen häufiger kommen wird. schaft zur Existenz des Phänomens Zufall Ordnung. Diese Symbiose aus globaler Ordnung und nach, behandeln das Thema Mensch und lokalem Chaos tritt bei allen untersuchten sein Problem mit dem Zufall, das Vorkom- Alle 28 Seiten sind so gestaltet, dass jede Sei- und visualisierten Modellen auf. men des Zufalls in der Natur und die Wahr- te auch als Titelseite funktioniert. Sie liegen Keine der Grafiken, die ein Zufallsmodell nehmung des Zufalls im Alltag. Dazu zeigt unsortiert in der transparenten Tasche wie zeigt, wurde per Hand, beispielsweise mit ein Bogen Visualisierungen zur Qualität von ein gemischtes Kartenspiel, denn die Bögen dem Zeichenprogramm Illustrator, ge- computergenerierten Zufallszahlen durch haben keine lineare Reihenfolge, da jeder zeichnet, sondern real simuliert, indem die sogenannte Pseudo-Random-Number Ge- sein Thema geschlossen behandelt. So wird Darstellung der Modelle so programmiert neratoren. Im Hauptteil werden zehn Visu- die Gestaltung des Deckblattes ebenfalls wurde, dass der Zufall selbst zum Vorschein alisierungen mathematisch-physikalischer dem Zufall überlassen. tritt. Dadurch wird der Zufall in „Random Zufallsphänomene gezeigt. Die Bogenrück- Walk“ als unmanipulierte Datenquelle be- seiten enthalten jeweils die Erklärungen zu nutzt, die lediglich grafisch interpretiert den visualisierten Phänomenen. Das Projekt ist auch online verfügbar: wird. Damit schlägt man gleich zwei Flie- www.random-walk.com gen mit einer Klappe. Erstens entsteht eine „Zufälliges“ Layout www.designinmainz.de Visualisierung, die den Zufall zeigt und Der Zufall hat neben den Visualisierungen www.daniel-a-becker.de zweitens ist die Visualisierung gleichzeitig auch starken Einfluss auf das Layout der

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Startschuss Zunächst traten 6 gemischte Teams zu einem internen Wettbewerb an. In dieser konzeptio- nellen Phase wurde ausführlich über die Inhalte, das momentane Erscheinungsbild und die zukünftigen Visionen des Studiengangs diskutiert und mögliche Formen der Präsentation abgewogen. Es ging darum, wen wir, mit welchen Mitteln, durch unseren Auftritt errei- chen wollen. Da es sich um ein zu realisierendes Projekt handelte, mussten auch die Kosten und die Zeitschiene bedacht werden. Nach einer 4-wöchigen Entwurfsphase präsentierten die einzelnen Teams ihre Resultate in Form von Plänen und Modellen vor einer Jury, um daraufhin gemeinsam zu entscheiden, welches Konzept im weiteren Verlauf vom gesamten Team vorangetrieben und realisiert werden soll.

Konzept Letztendlich setzte sich eine Idee durch, welche durch ihre starke Raumwirkung und über- raschende Art der Kommunikation überzeugte. Die Besucher betreten dabei eine 3-dimen- sionale Landschaft aus Industriepaletten, die unterschiedliche Möglichkeiten des Sitzens und Verweilens anbietet. Ein darüber befindlicher „Informationshimmel“ mit bedruckten, herunterziehbaren Stoffbahnen lädt zur spielerischen Interaktion mit der Architektur ein. Auf einer Vielzahl kleiner digitaler Bildschirme, die locker auf der Landschaft verteilt sind, werden sowohl studentische Arbeiten als auch atmosphärische Bilder vom Arbeitsprozess und vom studentischen Leben an der FH Mainz gezeigt, die einerseits die professionelle Ausbildung und experimentelle Herangehensweise und andererseits die offene, familiäre Atmosphäre im Studiengang widerspiegeln. Luftiger Himmel aus 450 Stoffstreifen ... Umsetzung Im weiteren Verlauf ging es dann darum, die Idee in die Tat umzusetzen. Hierzu organisier- ten sich die Teilnehmer in unterschiedliche Aufgabenbereiche. Das Project-Management Der 40 qm große Messestand fungierte als Kommunikations-Plattform Team war zuständig für die gesamte Abwicklung und die Kontrolle des Budgets, das Design Team klärte gestalterische und konstruktive Details, besorgte Materialien und baute Test- modelle, das Product Research Team war zuständig für den Inhalt und die durchgängige Ge- staltung der Bildschirme, das Communication Team, unter Leitung von Prof. Bergerhausen, COLOGNE – HERE WE COME kümmerte sich um Printmedien, die Bedruckung der Stoffbahnen und die Give-Aways. Ganz wesentlich für das Gelingen des Projekts waren auch die Aktivitäten des Sponsoring Teams, Messestand des Studiengangs Innenarchitektur das eine Vielzahl von externen Firmen ansprach und damit die Finanzierung des Messestan- auf der Internationalen Möbelmesse in Köln des sicherstellte. Aufbau TEXT: BERND BENNINGHOFF FOTOS: STEFAN ENDERS beRND BENNINGHOFF Je näher der Messetermin rückte, desto konzentrierter wurde gearbeitet. Besonders in der vIKTORIA GISS Schlussphase wuchs das Team bei mehreren Aktionen zusammen. Da wurde gemeinsam Glühwein und Kölsch verkauft, 5000 Päckchen Studentenfutter eingetütet und mit FH Logos Zu Beginn jeden Jahres trifft sich die internationale Designszene zur traditionellen versehen, neu entwickelte Flyer gefaltet, der Fussboden zur Probe aufgebaut, abgeschliffen Möbelmesse in Köln. Im Rahmen der Sonderausstellung „Design-Talents“ hatten auch und verkabelt und 450 Stoffbahnen nach berechneten Vorgaben abgelängt und teilweise diesmal Design-Hochschulen die Möglichkeit, sich einem breiten Publikum zu präsen- bedruckt. Zwei Tage vor Messebeginn wurde die komplette Ladung per LKW nach Köln trans- tieren. Zum ersten Mal war auch die Fachhochschule Mainz mit einem 40 Quadrat- portiert und in den folgenden 48 Stunden aufgebaut. Dabei gab es so manche Überraschung meter großen Stand vertreten. Im Zuge eines interdisziplinären Semester-Projekts und unvorhersehbare Schwierigkeiten, die es gemeinsam zu überwinden galt. Improvisations- entwarfen und realisierten 24 Studierende der Studiengänge Innenarchitektur und talent und Ausdauer waren gefragt, um am Ende gemeinsam ein gelungenes Debüt auf der Informations-Screen Kommunikationsdesign eine spannende Raum-Installation. Möbelmesse feiern zu können.

Teamwork Messetage Ein engagiertes Team, bestehend aus 18 Innenarchitekturstudenten, davon jeweils zwei aus In den darauf folgenden 7 Messetagen wechselten sich die Team-Mitglieder bei der Betreu- Australien, Neuseeland und Frankreich, unterstützt durch 6 Studierende aus dem Bereich ung des Standes ab, informierten potentielle Studienanfänger, tauschten sich mit Studie- Kommunikationsdesign, machte sich gemeinsam an die Aufgabe, eine ganzheitliche Präsen- renden anderer Hochschulen aus und knüpften wertvolle Kontakte mit Firmenvertretern, tation auf die Beine zu stellen. Dabei sollten sich die gestalterischen Impulse aus den be- die sich nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der FH Mainz erkundigten. Etwa nachbarten Studiengängen und unterschiedlichen Kulturkreisen gegenseitig ergänzen. Das 90.000 Design-Interessierte aus aller Welt besuchten die Messe und viele davon hatten bei gesamte Projekt wurde in englischer Sprache durchgeführt, wodurch die ausländischen Team- ihrer Abreise einen Eindruck vom Auftreten der Fachhochschule Mainz im Gedächtnis und Mitglieder sofort integriert waren. Nach anfänglichen Berührungsängsten wurde die gemein- ein Tütchen Studentenfutter mit dem FH-Logo in der Tasche. same „Projektsprache“ auch für die deutschen Studierenden in kürzester Zeit zur Gewohnheit. Cologne – we will come again.

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tionen kombiniert, um daraus neue Erkenntnisse zu gewinnen. Hierzu dokumentieren die Community-Mitglieder ihr Allergiebefinden in einem Online-Tagebuch und führen somit eine Selbstbeobachtung durch. Auf diese Weise können hochaktuelle medizinische Daten zu aller- gischen Reaktionen gewonnen werden. Für den Besuch beim Allergologen kann das Commu- nity-Mitglied seine Einträge als Bericht ausdrucken. Zusätzliche Kommunikationsmodule wie Diskussionsforen und Blogs unterstützen den Wissensaustausch innerhalb der Community.

Zielgruppen und Zielsetzung Die Plattform richtet sich in erster Linie an Allergiker und Allergologen. Ziel des Projekts ist es, den Erfahrungsaustausch unter Allergiebetroffenen sowie den Informationsaustausch zwischen Allergiebetroffenen und Allergologen zu unterstützen. Weiterhin sollen das Aller- gikerbefinden in Relation zur Pollenflugvorhersage sowie die Verteilung von Allergikern in Deutschland und deren Befinden analysiert werden. Grundlage dazu bildet die Gewinnung hochaktueller medizinischer Daten zu allergischen Reaktionen. Ein weiteres Ziel ist die bes- sere Betreuung der Patienten von der Allergie- in die Hyposensibilisierungsphase.

Nutzen für Betroffene und Allergologen Ein entscheidender Nutzen für den Betroffenen liegt in der Selbstbeobachtung durch das kontinuierliche Führen eines Allergietagebuchs. Die graphische Verbindung zwischen Be- schwerdeintensität und Pollenflug erlaubt rückblickend, Zusammenhänge zwischen Pollen- flug und Beschwerden visuell zu analysieren. Der Betroffene erhält dadurch eine individuelle Analyse der Pollensaison. Für den nächsten Besuch beim Allergologen können die Tagebucheinträge ausgedruckt wer- Pollenflugvorhersage, die anonymisiert den. Die detaillierte Dokumentation der jeweiligen Symptome dient dabei als Grundlage für mit den Beschwerden kombiniert wird die weitere Therapieplanung durch den Allergologen. ... Für den behandelnden Allergologen kann das Allergietagebuch ein wertvolles Hilfsmittel für Verschnupft: Über 40 Prozent der deutschen Bevölkerung reagieren auf Atmungs- oder Lebensmittelallergene die Diagnostik und das Therapiemanagement sein. Der Therapieverlauf und -erfolg ist besser quantifizier- und kontrollierbar. Dies führt auch zu einer Hilfestellung bei der Entscheidung, ob die Behandlung den gewünschten Erfolg bringt und weitergeführt werden kann oder ob www.allergie.de eine Änderung der Therapie nötig ist.

Die allergie.de Plattform Geobasierte Community-Plattform zur Allergieprävention Die Pollenflugvorhersagen werden mehrfach täglich automatisch vom Deutschen Wetter- dienst (DWD) bezogen. Dieser stellt für 28 Regionen in Deutschland Pollenflugvorhersagen zur Verfügung, welche auf Basis von Pollendaten der „Stiftung Deutscher Polleninformations- Text: Klaus Böhm Foto: Lena Giovanazzi dienst“ ermittelt werden. Die Daten vom DWD werden als Basis für die geographische Visua- lisierung genutzt. Weiterhin bilden diese Daten die Grundlage für die persönliche Analyse Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) der eigenen Tagebucheinträge in Korrelation zur Pollenflugvorhersage. Als Mapping Service reagieren in Deutschland 41 Prozent der Kinder und Jugendlichen – und immer mehr wird aktuell google Maps genutzt. Für das nächste Release ist geplant, hierfür OpenStreetMap Erwachsene auf Atmungs- oder Lebensmittelallergene. Diese alarmierenden Zahlen einzusetzen. veranlassten eine Projektgruppe des i3mainz (Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik der FH Mainz) in Kooperation mit der health&media GmbH, unter der Die Nutzer der Plattform greifen über einen Web-Browser auf die Anwendung zu. Damit Internetadresse www.allergie.de die erste geobasierte Community-Plattform für Aller- Reisende den Dienst optimal nutzen können, sind spezielle Frontends für mobile Endgeräte giebetroffene und Allergologen ins Leben zu rufen. geplant. Für das iPhone wurde bereits ein Prototyp realisiert (siehe Abbildung rechts). Prototyp der iPhone Anwendung zur Eintragung ins Allergietagebuch Allergietagebuch und Community Nächste Schritte In den letzten Jahren hat sich das Internet mit einem vielfältigen Angebot immer stärker als Unabhängig von der allergie.de-Entwicklung wurde von der HNO Klinik der Medizinischen Informationsquelle auch zum Themenkomplex Allergie etabliert. Neben reinen Informations- Universität Wien im Rahmen eines Forschungsprojekts eine andere Variante eines elektro- angeboten wird vereinzelt damit begonnen, spezielle Communities im Bereich der Allergolo- nischen Pollen- Allergietagebuchs entwickelt, die im Internet unter phd.polleninfo.org und gie aufzubauen. Allerdings decken die vorhandenen Angebote bei weitem nicht das Informati- www.pollenstiftung.de angeboten wird. Zur Stärkung der gemeinsamem Ziele haben sich die ons- und Kommunikationsbedürfnis der Allergiegebetroffenen ab. Darüber hinaus werden die an beiden Tagebuchplattformen beteiligten Institutionen und Personen darauf verständigt, technologischen Möglichkeiten, die das Internet derzeit bietet, nicht ausgeschöpft. ein gemeinsames Pollentagebuch zu entwickeln und den Betroffenen unter den gewohnten Adressen zur Verfügung zu stellen. Dabei werden die besten Funktionalitäten aus beiden Dies hat uns veranlasst, eine Online-Community für Allergiker ins Leben zu rufen. In ein- Plattformen integriert. Als Starttermin für die neue Version des Pollentagebuchs ist der maliger Weise werden dabei Pollenflugvorhersage, Beschwerden und geobasierte Informa- 1.2.2010 geplant.

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Wald aus Angeboten vergeben, die Gründerinnen und Gründer „Im IUH geht es um Ideen. Studierende richtig über die Chancen und mit technologisch-innovativen Gründungs- Potentiale einer Selbständigkeit zu infor- vorhaben und guten wirtschaftlichen Er- Seit mehreren Jahren ent- mieren und über die Möglichkeiten der folgsaussichten bei der Umsetzung ihrer Förderung bei einer Existenzgründung zu Gründungsidee unterstützen. wickeln Studierende des beraten ist eine Herausforderung, welcher wir uns stellen. Zahlreiche Programme der Netzwerk mit 400 Partnerfirmen Fachbereichs Wirtschaft Bundes-, Landes- und Regionalverwaltun- Das IUH ist auch ein Netzwerk für Stu- gen bilden einen Wald aus Angeboten zur dierende, bestehend aus verschiedensten marktreife und bankfähige Existenzgründungsförderung. Hinzu kom- Institutionen aus der Region, wie z.B. die men ambitionierte Beratungsangebote der Wirtschaftsjunioren Mainz (Rheinhessen), Business Pläne ¬ von der Industrie- und Handelskammern und der Starterzentrum der IHK für Rheinhessen Handwerkskammern sowie gezielte Finan- und den Business Angels Rheinland-Pfalz Idee bis zur Marketing- zierungsmöglichkeiten der Investitions- und ca. 400 Partnerfirmen in Deutschland. und Strukturbank (ISB), der KfW und der Mit diesen Partnern organisiert das IUH und Finanzstrategie.“ Hausbanken, um nur einige zu nennen. Ei- Veranstaltungen zum unternehmerischen nige junge ExistenzgründerInnen sind vom Denken und Handeln, diese sind z.B.: Aktionismus getrieben, an Motivation man- gelt es bei jenen wohl kaum, dennoch aber - der monatlicher Businesstreff an der erfolgversprechenden Planung im Mittelstand Mainz Vorfeld der Gründung. Andere wiederum - die Matching-Veranstaltungen suchen nach der Idee, welche die Fähigkeit der Business Angels Rhein­land-Pfalz der Umsetzung mit Leben füllt. Tolle Ideen - die jährliche Nationale Ideen- und und engagierte Umsetzung fördern, warum Konzeptbörse „concepticus“ nicht? Einige wenige müssen auch noch - die Entrepreneur-Treffen für die erkennen, dass Eigenverantwortung einen Studierenden aller Fachbereiche immer größeren Stellenwert einnimmt. - die Unternehmerabende für alle Ein Studium ist nicht mehr allein die Ga- UnternehmerInnen und an Selb- Das Team mit der Geschäftsidee „dress4success“ war der Gewinner beim Business Planning im Sommersemester 2009 rantie für einen sicheren und erfüllenden ständigkeit Interessierte Arbeitsplatz. Dies wird gestützt durch die - die Angebote von professionellen Tatsache, dass unternehmerisches Denken Unternehmens-Planspieltagen. und Handeln nicht gleich Unternehmer bedeuten muss, wohl aber beinhaltet es Somit hatten Studierende in den letzten das eigenverantwortliche und das metho- Semestern im Rahmen dieser und weiterer „Wir wecken Unternehmergeist“ disch- und sozialkompetente Agieren im Veranstaltungen des IUH die Gelegenheit, Unternehmenskontext. Unternehmer wie Manfred Maus, den Grün- der von OBI, die Inhaberin von Underberg, Das Institut für Unternehmerisches Handeln (IUH) der Fachhochschule Mainz EXIST-Gründerstipendium Christiane Underberg und den rheinland- Das IUH bietet Studierenden aller Fach- pfälzischen Wirtschaftsminister Hendrik bereiche praktische Hilfe mit einer ersten Hering kennenzulernen. Diese über die Gründer- und Finanzierungsberatung, Region erfolgreiche Arbeit des IUH führte wichtigen Empfehlungen zur Business Plan dazu, dass die FH Mainz eine fachüber- Erstellung, Informationen aus dem Unter- greifende Professur für unternehmerisches nehmerleben und alles rund um die Inte- Handeln für ihre drei Fachbereiche Gestal- gration von Selbständigkeit und Studium. tung, Technik und Wirtschaft besetzen wird. Diverse Studierende werden bei der Konkre- Die aktuellen Veranstaltungen finden sich Text: Sven Fischbach Fotos: Melanie Bauer (IHK RHEINHESSEN) tisierung ihrer Geschäftsidee bereits beglei- in unserer Übersicht im Internet unter: tHerese BartuscH-Ruhl (FH MAINZ) tet, ein Team sogar mit einem lukrativen www.iuh.fh-mainz.de. EXIST-Gründerstipendium des Bundeswirt- Seit mehreren Jahren arbeitet das Insti- unserer Hochschule. Doch einfach ist dies an der fehlenden positiven Einstellung zur schaftsministeriums in Höhe von 70.000 Im IUH geht es um Ideen. Seit mehreren tut für Unternehmerisches Handeln (IUH) nicht. Deutschland ist kein Gründerland, Selbständigkeit. Auch spielen die Fakto- Euro. Das EXIST-Gründerstipendium ist ein Jahren entwickeln Studierende des Fachbe- der Fachhochschule Mainz an dem Ziel, dies ist bekannt. So steht Deutschland im ren Existenzangst und Risikobewusstsein Förderprogramm des Bundesministeriums reichs Wirtschaft in Vorlesungen zum Busi- Studierende auf dem Weg in die Selbstän- internationalen Vergleich im hinteren eine entscheidende Rolle für Studierende, für Wirtschaft und Technologie (BMWi), ness Planning marktreife und bankfähige digkeit zu unterstützen und zu fördern. Drittel bei Existenzgründungen in den lieber einen gesicherten Arbeitsplatz zu kofinanziert durch den Europäischen Sozial- Business Pläne. Angefangen von der Idee Unsere Vision ist die Selbständigkeit von Jahren 2007 und 2008. An der fehlenden suchen als sich und ggf. anderen solch fonds (ESF). Es wird an Hochschulen und bis hin zur Marketing- und Finanzstrategie. Studierenden in allen Fachbereichen Bildung kann dies nicht liegen, wohl aber einen selbst aktiv zu schaffen. außeruniversitäre Forschungseinrichtungen Alle Business Pläne wurden nach Fertigstel-

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lung in der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen präsentiert.

Ideenbörse „concepticus“ Weiterhin besteht das Angebot, die Konzep- te auf der nationalen „Ideen und Konzept- börse ¬ concepticus“ in Mainz vorzustellen. Auf der „concepticus“ treffen sich Ideen- geber und Ideensuchende, tauschen sich aus und gehen somit einen entscheidenden Schritt in Richtung Selbständigkeit. Ge- winner im Sommersemester 2009 war das Team mit dem Business Plan „dress4suc- cess“. Bianca Fath, Louisa Flocke, Tobias Malm, Sebastian Starosciak und Dennis Tillmann entwickelten die Geschäftsidee Patricia Nagel und Prof. Sven Fischbach (Mitte) eines Verleihes für Business-Kleidung, mit Christian Hausmann (Deutsche Bank) speziell für Studierende der FH Mainz und der Johannes Gutenberg-Universität. Damit aber nicht genug. Besonders hervorzuhe- bende Ideen aus den Business Planning Vorlesungen der letzten Semester werden ab Oktober 2009 auch in der neuen IUH Ideen-Börse im Internet vorgestellt. Ziel soll es sein, das Angebot an guten Ideen mit der Nachfrage nach marktfähigen Konzep- ten zusammen zu bringen. Susanne Messer, die Landessiegerin bei „Jugend forscht“, präsentiert ihren Nussknacker „Knack-so-fix“ bei der Ideenbörse Auch ein Unternehmerdasein auf Probe wurde durch das IUH an der Hochschule etabliert. Dahinter verbirgt sich die Mög- lichkeit, virtuell ein Unternehmen als Unternehmer zu führen und das mit allem, was dazu gehört. Mit Unternehmensplan- Auf seiner neuen Website präsentiert das IUH aktuelle spielen wie easy Management und General Informationen rund um die Existenzgründung Management, welche wir im Rahmen der Einführungswoche mit den BWL-Erst- Den Absprung wagen Planning Vorlesung, und jeder, der eine Semestlern und in weiteren Vorlesungen All diese Angebote und viele weitere Infor- Idee sucht, ist dort an der richtigen Adres- von Bachelor- und Masterstudiengängen mationen zum Entrepreneur und Intrapre- se. Auf der Website finden sich auch viele durchführen, bieten wir eine breite Palette neur präsentiert das IUH ab Oktober 2009 weitere Informationen über die Historie, an praktischen Angeboten für Studierende. unter dem Motto „Den Absprung wagen“ die Leistungen und das Team des IUH. Noch professioneller geht es dann beim auf der neu gestalteten Internetpräsenz EXIST-PrimeCup zu. Dieser deutschland- www.iuh.fh-mainz.de. Neben den aktuellen Wir entwickeln Menschen, die etwas be- weite Planspielwettbewerb wird zwischen Veranstaltungen des IUH, interessanten wegen. Für eine bessere unternehmerische Hochschulen ausgetragen. Die Teams treten und aufschlussreichen Unternehmerpor- Zukunft. auf virtuellen Märkten mit ihren eigenen traits, Gedanken wichtiger Persönlichkeiten Unternehmen an und denken und handeln unserer Region zum Thema Unterneh- wie richtige Unternehmer. Gewinner im merisches Denken und Handeln sowie letzten Jahr war das Team der Fachhoch- Informationen unserer Partner wie z.B. der schule Darmstadt. In den nächsten Wochen Investitions- und Strukturbank (ISB), der stellt das Team des IUH ein Unternehmer- Industrie- und Handelskammer für Rhein- Team der FH Mainz zusammen. Wer Lust, hessen und der Handwerkskammer Rhein- Interesse und unternehmerisches Denken hessen, wird ganz neu auch die interaktive und Handeln hat, melde sich im IUH und Ideenbörse für Studierende eingerichtet. führt unsere Hochschule mit zum bundes- Jeder, der eine Idee hat, wie z.B. die bereits weiten Sieg. genannten Business Pläne aus der Business

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Gut lachen: Der Auftritt der Fachhochschule Mainz sorgte in Bologna international für Aufsehen

eine premiere für die fh Mainz Erster Auftritt der Kommunikationsdesigner auf der Fiera del Libro per Ragazzi

Text: Ruth Preywisch Fotos: Sylvie Pagé

Zum ersten Mal waren die Bücher der Illustratoren und Textgestalter auf der welt- weit wichtigsten Messe für Kinderbücher in Bologna mit einem eigenen Stand vertre- ten. Der Auftritt sorgte international und national für Aufsehen, denn die Fachhoch- schule Mainz war die einzige Hochschule mit einem eigenen Stand.

Foto rechts: Von Rittern, Robotern und Dinosauriern ¬ die Auswahl der präsentierten Bücher bestach durch ihre Vielfalt und Hochwertigkeit

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Größte Kinderbuchmesse der Welt Das Projekt wurde initiert von Prof. Sylvie Pagé und von den Studierenden Sebastian Koch, Cynthia Kittler und Katharina Szilàgyi. Mit diesem Auftritt nahm die Fachhochschule Mainz eine Vorreiterrolle ein, die sich auch für die Studierenden auszahlte. In den Jahren zuvor standen sie mit der Mappe unter dem Arm wartend vor den Verlagen, jetzt kamen die Verlage an den Stand der Fachhochschule Mainz und auch die Presse zeigte Interesse. Die Süddeutsche Zeitung, 3 Sat und mehre internationale Medien berichteten über den gelun- genen Auftritt.

Mit 1.300 Ausstellern ist die „Fiera del Libro per Ragazzi“ die größte Kinderbuchmesse weltweit. Zahlreiche Verlage sind hier vertreten, um ihre neuesten Werke zu präsentieren. Ein optimaler Ort also, um zu zeigen, was in Mainz gelehrt und produziert wird. Auch Hochschulen aus Hamburg, Kyoto, Bologna, Paris und New York nutzen diese Gelegenheit, allerdings nur mit einem Gemeinschaftsstand. Vor der Ausstellung jedoch hatten die Or- ganisatoren in Mainz die Qual der Wahl: Die Lehreinheit Kommunikationsdesign ist seit vielen Jahren für ihre ausgezeichneten Kinderbücher bekannt. Viele Preise und unzählige Veröffentlichungen bezeugen dies. In den vergangen fünf Jahren sind viele hervorragende Bücher aus Albrecht Risslers und Felix Scheinbergers Klassen hervorgegangen. Eine Jury um die Studierenden Sebastian Koch, Andrea Reitmeyer, Brit Inga Sommer, Cynthia Kitt- ler, Sarah Nickel, Katharina Szilàgyi und die betreuende Professorin Sylvie Pagé wählte Sylvie Pagé beim Interviewtermin die 16 bemerkenswerten und kreativsten Bücher für die Messe aus. mit Dr. Michael Schmitt /3 Sat Die endgültige Zusammenstellung bestach vor allem durch ihre Vielfalt und Hochwertig- keit: Experimentelle Kurzgeschichten, veröffentlichte und prämierte Bücher, Diplomarbei- ten, verschiedene Gestaltungstechniken ¬ das gesamte Potential der Lehreinheit Kommu- nikationsdesign der Fachhochschule Mainz kam zum Tragen.

Für Kinder und Erwachsene Die Themen der Kinderbücher reichten von der Entstehung und Verbreitung von Gerüch- ten über Reisen mit einer gigantischen Kaugummiblase bis hin zu den Erlebnissen eines Farbenmonsters. Präsentiert wurde zum Beispiel ein Stereoskopie-Buch von Tine Rösch, zu lesen mit einer 3-D-Brille. Sie erzählt darin eine abenteuerliche Geschichte über einen Mit 1300 Ausstellern ist die „Fiera del Libro per Ragazzi“ die größte Kinderbuchmesse weltweit Roboter, der in einer zweidimensionalen Welt auf einmal eine zusätzliche Dimension ent- deckt und damit zum Außenseiter wird.

Ganz anders gestaltet sind dagegen die Sachbücher der „Was-ist-was“-Junior-Reihe von Max Walther, der seine Ausgabe über Dinosaurier präsentierte. Seine fachlich fundier- ten Illustrationen veranschaulichen und vertiefen die umfangreichen Informationen Erfolg für die ganze Hochschule des Sachbuches. Unter den ausgewählten Werken war auch die bisher unveröffentlichte Die Teilnahme an der Messe in Bologna war ein großer Erfolg für die ausstellenden Studie- Diplomarbeit von Florian Schmidt. Jedes Kapitel des Buches „Zimmer frei für Xavier“ renden und Diplomanden, für die Lehreinheit Kommunikationsdesign, aber auch für die widmet sich einem Buchstaben des Alphabets. Spielerisch können Kinder so den Einsteig Fachhochschule Mainz als Ganzes. Umso mehr gilt der Dank der Organisatoren dem Präsi- ins Schreiben finden. denten Herrn Prof. Dr. Gerhard Muth, ohne dessen Unterstützung die Realisierung nicht möglich gewesen wäre. Ebenso gebührt großer Dank Frau Becker und Frau Russo von der Empfang im Palazzo Isolani Kinderbücher richten sich zwar an Kinder, gekauft werden sie aber von Erwachsenen. Die Frankfurter Buchmesse, die der Fachhochschule Mainz großzügig und hilfreich die Stand- Jury entschied sich deshalb dafür, auch einige Illustrationen für Erwachsene zu zeigen, fläche zur Verfügung gestellt haben. zum Beispiel eine grafische Neuinterpretation des Literaturklassikers „Peter Pan“ von Joel Kessler. Visuell grenzt sich das Buch durch seine Kombination von Monotypien mit Acryl- bildern niveauvoll von bisherigen Interpretationen ab. Ebenfalls viel Beifall vom Fachpub- likum bekam die grafisch anspruchsvoll gestaltete Geschichte „Chevaliers Ritter“ von Gast- professorin Katrin Stangl. Mit Siebdruckverfahren in Schwarz und Silber gestaltete Bilder ergänzen den französischen Text, ein Buch, das eher Erwachsene anspricht als Kinder.

Ebenfalls eher für Erwachsene oder Heranwachsende geeignet sind die „Erzählungen von Engeln, Geistern und Dämonen“. Für das Buch hat Regina Gail die sprachgewaltigen chas- sidischen Geschichten von Martin Buber mit Acryltechnik illustriert. Entstanden sind 15 schwarz-weiße Illustrationen, die durch ihre kleinen Ausschnitte und extremen Anschnitte den Fokus auf Mimik und Gestik richten.

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Mit seinem historischen Zentrum, den Bars, Restaurants und vielen Sehenswürdigkeiten bietet Brescia typisch italienisches Flair. Die Universidad del Rosario liegt im historischen Zentrum von Bogotá und spielte bis in die Gegenwart in der Landesgeschichte immer wieder Die Universitätsgebäude liegen inmitten der Altstadt eine bedeutende Rolle

Mit der Università degli Studi in Brescia verbindet die FH Mainz bereits seit vielen Jahren eine „Laurea Magistrale“ und „Maestria“ Partnerschaft. Brescia liegt in der Lombardei auf halber Strecke zwischen Mailand und Vero- Weitere Doppel-Master-Abkommen: na. Die Stadt selbst bietet mit ihrem historischen Zentrum, den Bars, Restaurants und vielen Frankreich: Ecole Supérieure du Commerce Neue Doppel-Master-Abkommen mit der Universität Sehenswürdigkeiten typisch italienisches Flair. Attraktiv sind auch die Universitätsgebäude Éxterieur, Paris inmitten der Altstadt, denn sie bestehen aus einem kürzlich restaurierten und mit modernster Institut Supérieur du Commerce Brescia und der Universidad del Rosario in Bogotá Technik ausgestatteten ehemaligen Kloster. Die Umgebung von Brescia ist kulturhistorisch und (ISC), Paris landschaftlich außerordentlich reizvoll. Praktisch vor der Haustür befindet sich der Gardasee. Litauen: International Business School der University of Vilnius Integrierter deutsch-kolumbianischer Masterstudiengang Schweden: Karlstad University, Karlstad Ein neuer Kooperationspartner der Fachhochschule Mainz ist die Universidad Collegio Mayor Thailand: Assumption University, Text und Fotos: Daniel Porath und Ulrich Schüle de Nuestra Señora del Rosario in Bogatá, Kolumbien, eine der ältesten und renommiertesten Bangkok Universitäten Südamerikas. 1653 gegründet, spielte sie bis hinein in die Gegenwart in der Tschechien: University of Economics, Prag Landesgeschichte immer wieder eine bedeutende Rolle. USA: Pfeiffer University, Charlotte (NC) und Coastal Carolina Wer sich für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium an der Fachhochschule Die katholische Hochschule liegt im historischen Zentrum der kolumbianischen Hauptstadt. University, Conway (SC) Mainz entscheidet, studiert immer auch international. Dabei können die Studieren- Daneben finden Veranstaltungen auf einem modernen, am Stadtrand gelegenen Campus statt. den den Grad der Internationalisierung weitestgehend selbst bestimmen. Die wohl Ein Plus für deutsche Studierende ist, dass in Kolumbien ein reines und langsames Spanisch intensivste internationale Ausrichtung des Studiums wird im Master-Studiengang gesprochen wird – ideale Voraussetzung, den zweiten Teil des Master-Programms vollkommen International Business geboten. Neben der internationalen Relevanz aller Lehrinhalte in der spanischen Sprache zu absolvieren. Während der erste Teil des Studiums in Mainz die in Mainz und einem verpflichtenden Auslandsaufenthalt gibt es hier die Möglichkeit, internationale Komponente der betriebswirtschaftlichen Kernfächer vertieft, dient das Studium den Abschluss einer Partneruniversität zusätzlich zum Mainzer Mastertitel zu erwer- an der Universidad del Rosario dazu, einen tiefen Einblick in die Märkte Lateinamerikas zu ben. Voraussetzung dafür ist, dass wir mit dieser Partneruniversität ein Programm zur gewinnen. Hierzu kann auch ein von der deutsch-kolumbianischen Handelskammer, zu der die Integration der Studiengänge entwickelt und darüber ein Doppel-Master-Abkommen FH Mainz gute Beziehungen unterhält, vermitteltes Praktikum dienen. beschlossen haben. Ein Überblick über die Vereinbarungen findet sich am Ende dieses Beitrags. Über die neusten Programme soll im Folgenden berichtet werden. Aber auch für die Studenten aus Kolumbien bietet das integrierte Studium eine einmalige Möglichkeit, während ihres einjährigen Aufenthalts in Mainz in englischer Sprache zu studie- Modernste Technik in einem restaurierten Integrierter deutsch-italienischer Studiengang ren, „nebenher“ Deutsch als Fremdsprache zu lernen und nach einem zweiten Jahr in Europa Kloster ¬ Innenhof der Universität Brescia Studierende, die das erste Jahr am Masterprogramm International Business in Mainz teilneh- oder in Bogotá mit einem Doppel-Master, dem deutschen Master of Arts International Busi- men und im zweiten Jahr an der Università degli Studi in Brescia im Studiengang Manage- ness (MA.IB) und dem MBA der „Rosario“, abzuschließen. ment studieren, bekommen neben dem Master of Arts der FH Mainz auch die Laurea Magis- trale der Universität Brescia verliehen (entspricht dem deutschen Mastertitel). Die meisten Nicht zuletzt profitieren auch die Dozenten von der bestehenden Kooperation. Professoren Lehrveranstaltungen finden in englischer und italienischer Sprache statt. Das anspruchsvolle der Fachhochschule werden ab 2010 regelmäßig in einem neu aufzubauenden englisch- und inhaltlich attraktive Programm ist, grob gesagt, so gegliedert, dass an der FH Mainz die sprachigen Studiengang „International Business“ an der kolumbianischen Partneruniversität Grundlagen gelegt werden und in Brescia die Vertiefung erfolgt. Die Vertiefung kann entwe- lehren. Im Gegenzug werden Dozenten aus Bogotá in Mainz Seminare zum Marketing und der im Bereich Marketing oder im Bereich Finance stattfinden. zur Unternehmensführung in Lateinamerika halten.

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Triphylien – Das Land der drei Stämme Das Team der Fachhochschule Mainz be- Diese antike Landschaft, welche sich an der stand aus den beiden Diplomanden der Westküste der griechischen Halbinsel Pe- Lehreinheit Geoinformatik & Vermessung, loponnes befindet, war das Ziel der Mess- Bernd Kieferle und Stefan Wiener. Des kampagne. Ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. Weiteren waren ein Vermessungsteam der lebten die Bewohner Triphyliens in einem BTU Cottbus sowie mehrere Studenten der Zwangsverhältnis, ohne politisches Mitspra- Archäologie aus Berlin an der Messkampag- cherecht zur benachbarten und zu dieser ne beteiligt. Zeit dominierenden Polis Elis. Der Weg nach Griechenland und In Folge der Niederlage von Elis gegenüber geschichtsträchtige Unterkunft den Spartanern im elisch-spartanischen Die ca. 2500 km von Mainz nach Olympia Krieg (402 – 400 v. Chr.) schlossen sich die wurden auf der ersten Etappe mit dem Auto nun von Elis unabhängigen triphylischen bis Venedig zurückgelegt. Von Venedig ging Städte zu einem neuen Staatenbund zu- es weiter mit der Autofähre in 31 Stunden sammen, welcher Triphylien ein gewisses durch das Adriatische Meer über Korfu und politisches Gewicht verlieh. Allerdings war Igoumenitsa zum Zielhafen auf der Pelo- dieser neue Staatenbund durch ein Bünd- pennes, Patras. Eingeschüchtert von den nis mit Sparta beeinflusst, welches sich in griechischen Straßenverhältnissen und den Folge der Niederlage Spartas 371 v. Chr. dort an den Tag gelegten Autofahrmentali- Terrestrischer 3D-Laserscanner bei Leukron auflöste. Im Folgenden löste täten wurden die letzten Kilometer bis nach Die Stadtanlage von Platiana liegt auf einem Bergkamm des Lapithosgebirges und besitzt eine starke äußere Befestigung mit Mauern, Türmen und Toren sich auch der triphylische Bund auf und die Olympia zurückgelegt. ¬ zwei der Stadttore wurden vom i3mainz vermessen Triphylier schlossen sich dem Arkadischen Bund an, in dem sich selbstständige Polis In Olympia erwartete das Vermesserteam bildeten. Diese Autonomieentwicklung aus Mainz eine Unterkunft im Deutschen der einzelnen Städte ist einhergehend mit Grabungshaus des Deutschen Archäologi- einem Aufschwung der Städte, welcher schen Instituts (DAI). Dieses befindet sich sich im Ausbau der Städte widerzuspiegeln in unmittelbarer Nähe zur olympischen scheint. Grabung am Fuße des Kronoshügels. Von hier aus ging es, nachdem man sich mit Die Messkampagne dem Auto durch Unmassen von Tagestouris- Bereits im Sommer 2007 fand die erste ten einen Weg gebahnt hatte, tagtäglich zu Messkampagnen zum Triphylienprojekt den Messobjekten in Platiana und Samikon, statt. Allerdings musste diese, in Folge der die ca. 30 km entfernt lagen. verheerenden Waldbrände auf der Pelo- ponnes, aus Sicherheitsgründen abgebro- Samikon & Platiana Antike Steine, Oliven und High Tech chen werden. Auf Grund dieses Brandes Diese hellenistische Stadtanlage von Sa- und der dadurch zurückgedrängten Vege- mikon befindet sich in markanter Lage auf Einsatz von 3D-Laserscantechnik zur Unterstützung archäologischer Forschung tation bestanden für die Messkampagne einem Berg, von welchem man einen weit 2008 die nötigen freien Sichten, welche reichenden Blick über das Meer sowie über den Einsatz der modernen Messmethoden eine sich nach Norden erstreckende frucht- der Nahbereichsphotogrammetrie und des bare Ebene hat. In dieser Stadtbefestigung Säulentrommeln des Zeustempels terrestrischen 3D-Laserscannings ermög- wurden zum einen ein Akropolisfelsen so- in Olympia lichten. wie ein Mauerstück mit ihren zwei begren- Text und Fotos: Bernd Kieferle und Stefan Wiener zenden Türmen dokumentiert. Die Kampagne soll die städtebaulichen Bei Griechenland denkt man sofort an ren und stärkeren Nachbarn, ist von den rungen der Stadtstruktur dieser antiken Entwicklungen erforschen. Hierzu wurden Die Stadtanlage von Platiana liegt ca. 14 die antiken Städte, Kriege und die olym- zahlreichen Städten dort wenig Wissen Polis. Eingegliedert sind die Messkampa- mittels Tachymeter die noch vorhandenen Kilometer im Landesinneren auf einem pischen Spiele. Dass aber in der über erhalten geblieben. Aus diesem Grund gnen in das Forschungsprojekt „Siedlungs- Reste von Häusern und Gassen digital er- Bergkamm des Lapithosgebirges auf ca. 3600jährigen Geschichte Griechenlands beschäftigt sich eine Kooperation zwi- topographie in Triphylien“, das zum fasst und in CAD Pläne zusammengefasst. 600 Metern Höhe. Auf einem lang gezo- viel mehr passierte, ist uns allen klar, schen der BTU Cottbus und der Griechen- Schwerpunktprogramm „Die hellenisti- Um diese Arbeit mit modernster Messtech- genen Plateau besitzt die Stadt eine starke jedoch viel weiß man nicht darüber. landabteilung des Deutschen Archäologi- sche Polis als Lebensform – Urbane nik zu unterstützen und den Forschern die äußere Befestigung mit Mauern, Türmen Genauso ergeht es einer Region auf der schen Instituts (DAI), sowie der Antiken- Strukturen und bürgerliche Identität neuen Möglichkeiten aufzuzeigen, wurden und Toren. Aufgabe der Vermessung war Peloponnes südwestlich von Olympia mit dienst in Olympia (7. Ephorie für Alter- zwischen Tradition und Wandel“ der sowohl die Methode des terrestrischen 3D hier die Aufnahme zweier Stadttore mittels Namen „Triphylien“. Politisch unbedeu- tümer) mit der Erforschung der bautech- Deutschen Forschungsgemeinschaft Laserscannings als auch unterschiedliche Photogrammetrie und terrestrischem 3D- tend und meist abhängig von den größe- nischen Entwicklungen und Verände- (DFG) gehört. Methoden der Photogrammetrie eingesetzt. Laserscanning.

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An allen aufzunehmenden Messobjekten zu laufen und historischen Boden unter den wurde die aktuelle Situation mittels terres- Füßen zu spüren. Aber Olympia ist weitaus trischem 3D-Laserscanning aufgemessen. nicht die einzige Sehenswürdigkeit auf der Hierbei erhält man eine sogenannte 3D- Peloponnes. Es gibt Mykene mit dem be- Punktwolke, welche aus mehreren Millio- rühmten Löwentor, Epidauros mit dem nen Einzelpunkten besteht. bekannten Theater, den Kanal von Korinth, Messene, eine ebenfalls hellenistische Da sich nicht alle Seiten des Messobjektes Stadt, mit einer imposanten 9 km langen auf einmal bzw. von einem Standpunkt aus Stadtmauer und und und ... erfassen lassen, müssen weitere Scans von anderen Aufnahmestandpunkten ausgelöst werden. Diese Einzelscans werden in der späteren Datenaufbereitung zu einer einzi- gen Punktwolke zusammengefügt. Dieser endgültige Datensatz spiegelt den Istzu- stand vor Ort wider, aus dem zu jedem Zeit- punkt Informationen für weitere Dokumen- tationsschritte entnommen werden können.

Eine weitere Messmethode, die Nahbe- reichsphotogrammetrie, wurde an ausge- wählten Bereichen zusätzlich eingesetzt, Apollon-Statue aus dem Zeustempel um einen Vergleich zweier unterschied- in Olympia licher Messmethoden zu erhalten. Für die Auswertung der Photogrammetrie und der bildgestützten Punktwolkenauswertung kam das im Institut i3mainz entwickelte Programm DISTA zum Einsatz.

Paidakia, Olivenöl, Retsina und Ouzo An lauen Sommerabenden wurde die grie- chische Essenskultur zelebriert, mit Lamm- koteletts (Paidakia), griechischem Salat und den diversen einheimischen Getränken vor dem Grabungshaus in idyllischer Umge- bung. Natürlich durften die einheimischen Spezialitäten, wie Retsina, der landestypi- sche trockene geharzte Weißwein, Ouzo, so- wie das heimische Olivenöl und eingelegte Oliven nicht fehlen.

Barfuß durch historische Asche Vor der Haustür: die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit auf der Peloponnes, eines der sieben Weltwunder, die Zeusstatue des Phidias von Olympia. Allerdings sucht man diese vergebens. Übrig geblieben sind nur noch die Grundmauern des Zeustempels, in 3D-Punktwolke des Nordtors in dem die monumentale Statue ihren Platz Platiana (Ausschnitt) hatte. Ebenfalls einmalig ist die Bronze- sammlung im olympischen Museum, wel- che die größte Sammlung hellenistischer Bronzerüstungen und -helme verwahrt. Und was wäre ein Besuch der olympischen Grabung, ohne eine Runde barfuß durch die historische Asche des legendären Stadions Stefan Wiener und Bernd Kieferle beim täglichen Aufstieg zu den Messpunkten

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der SKKU, Kurswahlen von Mainz über das Internet und die Beantragung des D2-Visums für Studenten, sowie die Buchung des Flugs verliefen ohne Probleme. Um Freunde und Bekannte auf dem Laufenden zu halten, rich- tete ich einen Blog unter www.andiontour. blogspot.com ein, der heute immer noch aktuell ist.

17.092 Einwohner pro Quadratkilometer Die Stadt Seoul und die Menschen waren mir von Anfang an sehr sympathisch. Ko- reaner sind ein sehr wohlwollendes und freundliches Volk, für das die Ideale des Kon- fuzianismus noch immer eine große Rolle spielen. Die Achtung der Eltern, Lehrer und älteren Menschen hat eine viel größere Tra- dition und Bedeutung als in Deutschland. Es wirkt alles sehr harmonisch und friedlich und ich muss sagen, trotz der politischen Campus mit Sportanlage ¬ in den kommenden Jahren will die SKKU die Streitigkeiten mit dem Nachbarn Nordkorea führende Hochschule in Korea werden habe ich mich in keiner Stadt so sicher ge- fühlt wie in dieser.

Das Stadtbild wird gezeichnet von Büro- häusern, mittelhohen Wolkenkratzern und amerikanischen Fast Food Ketten, gemischt mit traditionellen ostasiatischen Märkten, Andreas Klein (vorne) mit anderen Austauschstudierenden ¬ das International House und die International Areas auf dem Campus sowie einheimischen Bulgogi und Kimch`i machen die Globalisierung an einer asiatischen Hochschule spürbar Restaurants. Es ist für eine solche Großstadt normal, dass man ein Restaurant erst ab dem 5. Stock findet, da aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte enormer Platzmangel „The world is changing …“ herrscht. Zum Vergleich: Seoul hat eine Bevölkerungsdichte von durchschnittlich 17.092 Einwohnern pro Quadratkilometer. Studieren in Südkorea – ein Erfahrungsbericht In München, der Stadt mit der höchsten Bevölkerungsdichte in Deutschland, liegt dieser Wert bei 4.147 Einwohnern pro Quad- ratkilometer. Text und Fotos: Andreas Klein Konfuzius und Globalisierung Traditioneller Fischmarkt in Busan, der zweitgrößten Stadt in Südkorea „The world is changing in a speed like Zentrum der 21. Jahrhunderts konnte ich mir ein Stipendium der asiati- Die Sungkyunkwan University (SKKU) ist never before“, sagte uns Professor Hyun Seit einer Rucksacktour im Frühjahr 2007 schen Institution ASEM-DUO (www.asem- eine von drei großen Hochschulen in Korea Kim Lee gleich am Anfang unserer Vorle- durch Laos und Thailand interessierte mich duo.org) sichern, einer non-profit Organisa- und hat mit 35.000 Studenten in etwa so sung an der Sungkyunkwan University der asiatische Kontinent. Hier soll das Zent- tion, die den Austausch zwischen asiatischen viele Studenten wie die Mainzer Johannes (SKKU) in Seoul. Ich muss ihm recht rum der 21. Jahrhunderts sein? Werden hier und europäischen Studenten fördert. Finan- Gutenberg-Universität. Die Hochschule geben. Nicht nur aufgrund der Tatsache, weitreichende wirtschaftliche und politi- ziell musste ich mir also keine Gedanken besitzt einen Campus der human- und so- dass wir die Auswirkungen einer globali- sche Entscheidungen getroffen, die später machen. Eine Frage aber blieb: „Wie werde zialwissenschaftlichen Fakultäten in Seoul sierten Welt, mit der einhergehenden einmal in den Geschichtsbüchern meiner ich mit dem Kulturschock umgehen, der dort und einen der naturwissenschaftlichen Finanzkrise, von Anfang an hautnah mit- Enkel stehen? Von den Ländern, die von den auf mich wartet?“ Fakultäten in Suwon, einem Stadtteil von erleben durften, und dass ich als Passa- Ökonomen einstimmig als die Länder des Seoul, und ist die älteste Universität Koreas. gier von Quatar Airlines in nur knapp „asiatisches Jahrhunderts“ bezeichnet wer- Nachdem ich die letzten Formalitäten für Sie ist aus dem Seonggyun-gwan entstanden, acht Stunden vom weltgrößten Fisch- den, wollte ich mir selbst ein Bild machen. das Stipendium abgeschlossen hatte, ging einer Lehranstalt, in der junge Studenten markt der Metropole Tokyo zurück auf Die Wahl fiel letztendlich auf Südkorea. Mit alles relativ schnell: Die Buchung der Unter- nach den konfuzianischen Lehren erzogen dem Mainzer Wochenmarkt bin ... Unterstützung von Prof. Dr. Herbert Paul kunft im „International House“ am Campus und ausgebildet werden sollten. Aus dieser

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Lehranstalt gingen oft auch die künftigen künftigen SAMSUNG-Absolventen mit uns Beamten hervor, die dann später hohe Ämter im International House wohnten, hatten wir in Korea bekleideten. Um aufgenommen zu die Möglichkeit, viele Kontakte zu knüpfen. werden, mussten die Kandidaten schon die Dies bezog sich nicht nur auf die ca. 120 Landesschule in ihrer Heimat, die ebenfalls internationalen Studenten. Wir kamen auch von konfuzianischen Gelehrten betrieben schnell mit einheimischen Studenten in wurde, besucht haben und begabt sein. Kontakt. Das Seonggyun-gwan und die sogenannten Landesschulen spielten deshalb über die Die Fächer Consumer Behavior and the Mar- Jahrhunderte hinweg die tragende Rolle der kets, Organizational Behavior, Signs Media Erziehung in Korea. Neben der Erziehung & Culture, Korean Culture and Manage- wurde dort, wie noch heute an der Sungky- ment sowie Intergovernmental Relations unkwan University, die vom Konfuzianis- bildeten meine Kurswahl. Die Kurse waren mus entwickelte Philosophie tradiert und anspruchsvoll. Alle Professoren hatten inter- erforscht. Die Universität hat im 21. Jahr- nationale Erfahrung, und dies merkte man hundert mit der „VISION 2010“ den aufstre- auch innerhalb der Vorlesung. Wir schrieben benden Plan, in den kommenden Jahren die allein im Fach Organizational Behavior drei führende Hochschule in Korea zu werden Klausuren, sieben Hausarbeiten und vier und ist durch ihre internationale Ausrich- kleinere Tests, sogenannte Quizes. In den tung auf einem sehr guten Weg dorthin. Man anderen vier Kursen wurden jeweils ein Mid- Prachtvolle Gebirgslandschaft mit merkt deutlich, dass sich die Hochschule in term- und Final-Exam plus Präsentation und 12.000 Gipfeln: das Diamantengebirge den letzten zehn Jahren entwickelt hat. Das Gruppenarbeiten geschrieben. Dabei waren International House, International Areas auf die koreanischen Studenten immer sehr dem Campus und die vielen Austauschstu- engagiert, so dass es kein Problem war, mit denten machen die Globalisierung an einer ihnen eine Hausarbeit auszuarbeiten. asiatischen Hochschule spürbar. Der Kurs Korean Culture and Management Verschlafen unmöglich war für mich einer der interessantesten und Auf dem Campus findet man große Leinwän- zugleich einer der unterhaltsamsten Kurse. de, auf denen der Präsident über aktuelle Der Professor bot u.a. Unternehmensführun- Nachrichten informiert. Am frühen Morgen gen bei SAMSUNG Electronics an und zeigte wird man von klassisch klingenden Lautspre- uns die Hyundai Werke in der Nähe von chern auf den Hochschulalltag eingestimmt. Seoul. Außerdem klärte er uns über Trinkge- An der vierfachen Kreuzung von Shibuya in Tokyo gehen zu abendlichen Spitzenzeiten pro Ampelphase bis zu 15.000 Menschen über die Straße Da sich die Lautsprecher überall auf dem wohnheiten im koreanischen Businessalltag Gelände befinden, macht es ein Verschlafen auf. So waren wir alle verblüfft, als er uns unmöglich. Alle Gebäude sind sehr modern, erzählte, dass in Korea ein Trinkgelage nach die gesamte Studienorganisation wird über erfolgreichem Geschäftsabschluss ebenso das Internet abgewickelt. Die Bibliothek dazugehört wie der Besuch eines Karaoke- erstreckt sich über vier Stockwerke und die Lokals. Sollte man als westlicher Geschäfts- Studenten werden von insgesamt drei Men- partner nicht mitmachen, sind die koreani- die sagenhafte Kaiserstadt Kyoto – nach Auslandssemesters erfährt, ist unverzichtbar sen mit gutem Essen versorgt. Man sollte schen Gastgeber oftmals enttäuscht. Tokyo führte, ausführlich beschrieben. in der heutigen Zeit. Es wächst im Moment sich allerdings schnell an die tägliche Porti- sehr viel zusammen auf dieser Welt. Man on Reis und Kimch`i, eine Art eingelegten Trotz teilweise sehr stressigen Phasen für Sichtwandel darf gespannt sein, wie es auf dem asiati- Farbig geschmückte Tempelanlage Weißkohl, gewöhnen. Von der Sternenwarte Klausuren und Hausarbeiten blieb dennoch Die vielen Eindrücke und Erfahrungen, die schen Kontinent weitergeht. Gerade meine aus, einem markanten Kennzeichen der genug Zeit, um den eigenen Hobbies auf ich sammeln konnte, haben mein „Abenteu- Generation sollte sich auf den Wandel ein- Hochschule, hat man zudem einen guten dem Campus nachzugehen und in die Stadt er Auslandssemester“ zu einer unvergess- stellen. Trotzdem war es am Ende Zeit, wie- Blick auf die Stadt und die Basketballfelder und das Nachtleben der Stadt einzutauchen. lichen Zeit gemacht. Ich konnte viele Men- der in das überschaubare Mainz zurückzu- sowie den Fußballplatz auf dem Campus Mein Auslandssemester war also nicht nur schen treffen und einzigartige Erfahrungen kehren und die vielen Eindrücke erst einmal zum Lernen da. Wir hatten gerade nach den sammeln: Städte der Superlative bestaunen, wirken zu lassen. Die Welt befindet sich im Die SKKU ist die weltweit führende Hoch- Midterm-Exams und an den Wochenenden wie auch koreanische Dörfer kennenlernen, Umbruch und ich bin fest davon überzeugt, schule für e-Government; das zukünftige Zeit, das Land und die Menschen kennenzu- in denen noch mit Holz geheizt wird. Viele dass wir uns auf das asiatische Zeitalter Management und Ingenieure der SAMSUNG lernen. In meinem Blog habe ich die Eindrü- meiner Fragen konnte ich mir beantworten einstellen müssen. Um noch einmal auf den Group werden hier ausgebildet. Zudem ist cke von meinen Ausflügen und der sich an- und ich bin mir sicher, dass ich nicht das Anfang zurückzukommen: „The world is das sogenannte SAMSUNG Global Schol- schließenden Reise, die mich im Anschluss letzte Mal in Asien war. Die vielen Kontakte, changing….“ arship Programm (GSP) fest in die Struktur an mein Auslandssemester nach Nordkorea die ich knüpfen konnte, sind hilfreich, und der Hochschule implementiert. Da die zu- und dann – über Fukuoka, Hiroshima und der Sichtwandel, den man während eines Blogadresse: www.andiontour.blogspot.com

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„Ohne dieses Studium würden wir hier nicht so sitzen“

IM GESPRÄCH: Wolf-TASSILO SACK FOTOS: LENA GIOVANAZZI JOCHEN SEEHUBER TIDI VON TIEDEMANN

Die Leidenschaft für den Film verbindet sie – Wolf-Tassilo Sack und Jochen Seehuber haben im September 2008 die beiden Mainzer Programmkinos Capitol und City (heute Palatin) übernommen, Tidi von Tiedemann leitet seit fünf Jahren die Produktionsfirma Kontrastfilm. In passender Kulisse unterhielten sich die drei Absolventen des FH-Studiengangs Medien- design über ihre Projekte und Perspektiven und die Empfehlungen, die sie den Studenten heute mit auf den Weg geben würden.

Abb. rechte Seite: V.l.n.r.: Tidi von Tiedemann, Jochen Seehuber und Tassilo Sack in der „Nosferatu-Ecke“ des CAPITOL-Kinos

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T.T.: Seit rund einem Jahr bespielt Triers neuen Film Anti Christ zeigen. Wir gutes Fundament bekommen. Typo, Inter- Ihr in Mainz fünf Leinwände in zwei hoffen, in Zukunft auch öfter auf Festivals net, 3 D ... Man kann Vieles ausprobieren, Lichtspielhäusern. Wie wird man gehen zu können, um zu sehen, was inter- bevor man sich auf eine Sache spezialisiert. Kinobesitzer? essant ist. T.T.: Ihr habt schon angesprochen, T.S.: Ich hatte während des Studiums die J.S.: Außerdem bieten wir auch regelmäßig dass es um die Filmförderung in Idee, in den Produktionsbereich zu gehen. Lesungen, Ausstellungen und Veranstaltun- Rheinland-Pfalz nicht gerade gut Ursprünglich wollte ich Werbefilme machen, gen mit Filmemachern an. Die Podiumsdis- bestellt ist ... auf jeden Fall in der Filmbranche bleiben. kussionen mit Peter Greenaway und Uwe Dann haben wir im vergangenen Jahr in der Boll sind beim Publikum sehr gut angekom- J.S.: Es gibt in diesem Bundesland keine Presse verfolgt, dass die beiden Kinos einen men, als nächstes ist ein Gespräch mit Alex- Filmförderung für Filmemacher, nur eine neuen Betreiber suchen und fanden, dass ander Kluge geplant. Das wollen wir weiter Unterstützung für studentische Projekte. das eine interessante Aufgabe – und Her- ausbauen. Rheinland-Pfalz ist da geradezu ein schwar- ausforderung – ist. zes Loch in der Medienlandschaft, ganz T.S.: Es gibt da noch viele Möglichkeiten. anders als Hessen. Und das, obwohl ein J.S.: Ich habe schon während des Studiums Ein Projekt sind zum Beispiel die LATE enormes Potential vorhanden ist. SWR, im Planungsteam des Cinémayence mit- NOTES, das heißt, dass wir im Anschluss an ZDF, das Geld ist da. Das Land lässt seinen gearbeitet. Natürlich wollte ich nach dem die Samstag Abend-Vorstellungen Jazz-Kon- Filmnachwuchs im Regen stehen, wer Fil- Abschluss am liebsten Filme machen, aber zerte veranstalten wollen. Andere Reihen me machen will, ist förmlich gezwungen, dazu braucht man viel Geld – und in Rhein- wie das Mainzer Filmfestival FilmMZ oder hier wegzugehen. „LATE NOTES“ ¬ im Anschluss an die Samstag Abend-Vorstellungen werden im land-Pfalz gibt es keine Filmförderung ... das Literaturfestival gehören bereits fest ins CAPITOL bald auch Jazz-Konzerte auf dem Programm stehen Programm. T.S.: Viele Kulturprojekte in dieser Stadt, T.T.: Könnt Ihr von den Kinos leben? Pengland, FilmMZ und andere, sind ent- T.T.: Auch die Zusammenarbeit mit standen, weil man selbst die Initiative er- T.S.: Das geht schon, aber bis vor kurzem der FH Mainz hat sich bereits fest griffen hat. Insofern haben die Missstände hatten wir keinen Tag frei. Inzwischen haben etabliert ... ja auch etwas Gutes. wir eine 6 Tage-Woche. Wir sind ein Dreier- Team, zusammen mit Eduard Zeiler, außer- J.S.: Die Diplomschau der Mediendesigner T.T.: Was wünscht Ihr Euch für die dem haben wir noch einen Vorführer – und ist bei uns „abonniert“. Außerdem planen Zukunft? machen alles, von der Planung und Organi- wir eine FH Kurzfilmschau, wir wollen ja sation bis hin zum Kartenabreißen und dem auch auch den Filmnachwuchs fördern. J.S.: Volle Kinosäle – und mehr Zeit, um Getränkeverkauf. neue Ideen entwickeln zu können. T.T.: Wieviele Filme zeigt Ihr pro T.T.: Welche Empfehlungen würdet Monat? Ihr den Studenten von heute geben? Aufgezeichnet von Bettina Augustin. T.S.: Wir zeigen monatlich ca. 8-10 Filme J.S.: So viel wie möglich lesen, ins Kino und arbeiten mit über 25 Verleihern zusam- gehen, Ausstellungen besuchen, sich mit men. Kultur beschäftigen. Die Allgemeinbildung verliert immer mehr an Bedeutung, viele T.T.: Nach welchen Kriterien wählt Studenten lesen so gut wie gar nicht und Ihr Eure Filme aus, seht Ihr Euch können auch nicht schreiben. Dabei kann als Vertreter einer Art Subkultur? man komplexere Inhalte eben nur in kom- plexeren Texten vermitteln, sonst bleibt’s J.S.: Mainstream und Subkultur lassen sich an der Oberfläche. heute gar nicht mehr trennen, die Grenzen sind fließend geworden. Auch das ameri- T.S.: Ich glaube, Mut ist wichtig. Viele Din- kanische Independent Kino zum Beispiel ge ausprobieren und dann auch machen. funktioniert nach ganz bestimmten Regeln. Wer später etwas bewegen will, muss schon im Studium Eigeninitiative entwickeln. T.S.: Unser Kriterium ist die Qualität der Filme, wir wollen gute aktuelle Filme zei- T.T.: Was hat das Studium an der FH gen. Im Moment haben wir zum Beispiel Euch gebracht? Inglorious Basterds von Quentin Tarantino im Programm, in der Originalfassung mit T.S.: Ohne dieses Studium würden wir hier Untertiteln, da haben wir eine riesige Re- nicht so sitzen. Zum einen haben wir natür- sonanz. Ab Oktober werden wir Lars von lich viel Technisches gelernt, aber auch ein

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die Mitglieder des Kuratoriums, welche immer wieder bei der Planung des Neubaus unserer Hochschule unterstützend tätig wurden, um auch schon vor Beginn der Bauarbeiten größere Steine und Hindernisse aus dem Weg zu räumen; die Forscherinnen und Forscher, die für ihre eingeworbenen Drittmittel einen zusätzlichen finanziellen Bonus aus Mitteln für Lehre und Forschung nach einem konkret beschriebenen Modell erhalten, um mit diesen Mitteln weitere Gelder generieren zu können; die Nutzer des 1. Bauabschnitts für den Neubau unserer Hochschule, für die ich als Baubeauftragter und in konstruktiver Zusammenarbeit mit Professor Jobst Kowalewsky und dem Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) die konkrete bauliche Weiterentwicklung der FH Mainz mitverantworte; die künftigen Nutzer des 2. Bauabschnitts für den Neubau unserer Hochschule, mit denen gemeinsam das Raumprogramm der FH Mainz von 1995/96 in einem intensiven Prozess überarbeitet und an die aktuellen und vor allem zukünftigen Anforderungen angepasst wurde; die Bibliothek, für welche ich gemeinsam mit dem damaligen Vizepräsidenten, Herrn Professor Dr. Reiss, eine Vorlage für die Umstrukturierung der Bibliothek, welche ihren Niederschlag in einer neuen Bibliotheksordnung fand, erarbeitet habe; die Beschafferinnen und Beschaffer, die anhand der Vergaberichtlinie der Fachhochschule Mainz möglichst auf einen Blick eine Antwort auf die wesentlichen Fragen zu der Thematik Beschaffungen erhalten; die rheinland-pfälzischen Universitäten, die gemeinsam mit der FH Mainz ein Rahmenkonzept für die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) für die rheinland-pfälzischen Hochschulen entwickelt haben, welches auch die Basis für unsere KLR darstellt; die übrigen rheinland-pfälzischen Fachhochschulen, Leo Theisen als deren Vertreter ich gemeinsam mit dem Kanzler der FH Kaiserslautern, Rudolf Becker, die spezifischen Interessen der Fachhochschulen in Bezug auf das Flächenmanagement in den Kanzler der Fachhochschule Mainz Meinungsbildungs- und Vertragsfindungsprozess eingebracht habe; das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur (MBWJK), FOTO: ralf seip welches der FH Mainz als einer von zwei rheinland-pfälzischen Fachhochschulen im Rahmen eines Pilotprojekts einen Globalhaushalt einrichtete; Mitte Mai 2009 wurde ich zum Kanzler der Fachhochschule Mainz ernannt. Ganz unvor- das ZDF, bereitet habe ich diese Funktion nicht übernommen. Seit Ende 2000 war ich der Stellver- in dessen Personalabteilung ich im Rahmen einer mehrmonatigen treter meines Amtsvorgängers Franz Pfadt, der die Fachhochschule Mainz im März diesen Personalentwicklungsmaßnahme meinen Erfahrungshorizont erweitern konnte; Jahres nach 33 Dienstjahren in den wohlverdienten Ruhestand verlassen hat. die Mitglieder der Hochschulleitung, Eingestellt wurde ich bei der Fachhochschule Mainz 1999 aber nicht als Vertreter des d. h., die Präsidenten Dr. Morath und Professor Dr. Muth, die Vizepräsidenten Professor Kanzlers, sondern als Controller. Dr. Goldenbaum, Professor Waninger, Professor Dr. Reiss, die Vizepräsidentinnen Professor Dr. Beyer und Professor Fäth sowie der Kanzler, Franz Pfadt, ohne deren Unterstützung, Kennen gelernt haben mich in dieser Funktion u. a. Begleitung und Beratung die vorstehenden Punkte nicht möglich gewesen wären.

die Professorinnen und Professoren, Nach annähernd 10 Jahren bei der Johannes Gutenberg-Universität und fast dem gleichen die infolge der Einwerbung von Drittmitteln oder der Durchführung von gebührenpflichtigen Zeitraum bei der Fachhochschule Mainz freue ich mich, auch weiterhin in den wichtigsten Weiterbildungs-Studiengängen und -Veranstaltungen im Rahmen eines „Belohnungsmodells“ Zukunftsbereichen unseres Landes, in Gestalt von Wissenschaft und Bildung, unterstützend hierfür eine Anerkennung in Form von Deputatsermäßigungen erhalten haben; tätig sein zu können.

die Senatorinnen und Senatoren sowie die Mitglieder des Hochschulrats, Ich wünsche mir, dass mir in dem neuen Amt auch weiterhin die Unterstützung aller die u. a. über die allgemeinen Grundsätze der Mittelverteilung nach einem konkreten Mitglieder der Fachhochschule Mainz zuteil wird und werde mich selbst auch künftig mit handlungsfähigen Modell zu entscheiden hatten; aller Kraft für die Belange unserer Hochschule einsetzen.

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Monika Aichele: „Die Zukunft des Kapitalismus“

Einige Gründe, warum Illustratoren einen so wunderbaren Beruf haben: „... wenn jeder Mensch 1. Sie können ausschlafen ...... 6. Sie können nach Marokko reisen (und dies von der Steuer absetzen) ein Künstler ist und Für mich hieß das seinerzeit: Dieser Beruf gibt mir die Freiheit zu arbeiten, wo ich will jeder nur einmal in und wie ich will. Ich machte davon Gebrauch. Des Hafens wegen zog ich nach Hamburg, dann nach New York. Ich arbeitete in Barcelona und Berlin, immer freischaffend im eige- seinem Leben ein gutes nen Atelier oder in Ateliergemeinschaften. Bild macht, muss es Das Arbeiten im Ausland war ohne große Sprachbarriere möglich. Illustration ist eine Bild- sprache und von daher international, zumindest im Prinzip. Denn natürlich ist die jewei- unendlich viele gute lige Bildsprache dennoch von Kultur zu Kultur unterschiedlich. Die Vokabeln sind andere, Metaphern sind nicht immer die gleichen. Das wollte erfragt werden, gelernt sein. Bringt Bilder geben!“ in Amerika der Storch die Kinder oder nicht? Eine Idee muss im Kontext funktionieren, im Prof. Monika Aichele gestalterischen wie auch im kulturellen Kontext. (Heinz Edelmann, Gestalter)

Gestalten heißt gewichten. Komplexe Sachverhalte wollen verstanden sein, damit man weiß, lehrt Illustration und Zeichnen was wichtig ist. Damit man sie einfach, pointiert und ansprechend übersetzen kann. In meinem Arbeitsalltag häufe ich ständig Wissen an. Große Erklärungen und kleine Informa- im Studiengang Kommunikationsdesign tionsschnipsel über Wirtschaft und Politik, Literatur, Psychologie, seltene Krankheitsbilder, wissenschaftliche Phänomene, Modetrends, Baseballregeln, Beautyprodukte. Ich bin Illustratorin. Illustratoren, das sind doch die, die Cartoons malen und Kinder- bücher zeichnen. ¬ So höre ich das häufig. Und dies ist nicht ganz so falsch. Tatsächlich Die Vielfältigkeit meiner Arbeit hat mich immer fasziniert. Die Medien, in denen ich Bilder sammeln sich unter dem Begriff Illustratoren auch die Comiczeichner. Auch die, die Zeit- gestalte, haben sich in den letzten Jahren ständig verändert und erweitert. Neue Herausforde- schriften bebildern. Die 3D Figuren (auf Neudeutsch sogenannte Toys) entwerfen, an rungen an neue Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich und immer wieder habe ich es mit Trickfilmen arbeiten, Wandzeichnungen erstellen, CD Cover und Buchcover entwerfen. anderen Inhalten zu tun. Heute ein Buchtitel, morgen illustrative Entwürfe für die Wände Die Vielfältigkeit dieses Berufes wächst mit den neuen Medien. eines Messestandes. Hier ein CD Cover für Grammophon, dort eine zehn Meter hohe auf- blasbare dreidimensionale Affenfigur für ein Design-Festival in Schottland. Die Ideen, die sich Illustrationen können auch gezeichnete Kommentare in Zeitungen sein zu politischen und dabei lösen, sammeln sich in vielen Bildern, die nebenher entstehen. Diese Ideenwelt hat sich sozialkritischen Themen. Damit habe ich angefangen. Während meines Grafik-Design verselbständigt und ist Quelle für freie Arbeiten und für Ausstellungen. Studiums an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart habe ich begonnen, für amerikanische und kanadische Printmedien zu arbeiten, zum Beispiel für die New York In New York gilt es als selbstverständlich, dass man sein Wissen weitergibt. So kam ich sehr Times. früh zum Unterrichten. Meine Leidenschaft zum Beruf gemacht zu haben, bestärkt mich in meinen Vorlesungen. Es ist nicht das Erlernen von Techniken, was ein Studium der Gestal- Damals begeisterte mich auch die Ausstellung „American Pop“: Illustrationen aus Amerika, tung ausmacht, sondern der Enthusiasmus und der Esprit, der in der Arbeit gelebt wird. ausgestellt in Rom. Im Katalog zu „American Pop“ fanden sich unter anderem diese Worte Zurück in Deutschland hatte ich Lehraufträge an den Kunstakademien in Stuttgart und in des New Yorker Designers Tibor Kalman: Nürnberg. Seit Oktober letzten Jahres bin ich in Mainz.

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Vor einigen Jahren wurde ich von Universitäten vor allem im Bereich Städtebau als Referent „Meine künstlerische und Jurymitglied angefragt und verspürte große Lust, durch ein Zusatzstudium oder eine intensive Zusammenarbeit mit Stadtplanern und Architekten meinen künstlerischen Blick Arbeit ist Forschung.“ auf den Raum um eine architektonische Sichtweise zu erweitern und mir auch die fach- lichen Grundkenntnisse anzueignen.

Heute bringe ich als „Professor für Kunst und Raum“ in der Fachrichtung Innenarchitektur meine eigenen Vorstellungen in das Programm des Masters „Kommunikation im Raum“ ein und muss mich fragen, was denn die Kunst dort leisten kann und soll. In der Zusammenarbeit mit den Studierenden und auch mit den Kolleginnen und Kollegen beantworten wir diese Frage immer neu. An den Schnittstellen zur Architektur oder auch den Medien gibt es enormes Potential. Unsere Studierenden werden hier zu Forschern, die in unbekanntem Terrain mal mit der Brille der Architektur, mal mit der Brille der Kunst und sicherlich mit vielen anderen Brillen durch das riesige Gestalterbecken schwimmen.

Dieser Forschergeist treibt auch mich seit jeher an. Sowohl meine künstlerische Karriere als auch mein Privatleben sind von der Suche nach Erkenntnis geprägt und stellen die eigene Erfahrung im Gegensatz zum „Erlernten“ in den Vordergrund. Meine Aufgabe an der Hochschule ist folglich kein End-Ziel, sondern ein neuer Aufgabenbereich mit vielen Fragen, die ich mir und anderen stelle.

Ich bin jetzt seit zwei Semestern an der Fachhochschule in Mainz und konnte mit den Studierenden zwei Projekte realisieren, bei denen nicht mehr nur Konzept, Modell und die virtuelle Gestaltung das Resultat bestimmten, sondern sich raumgreifende Installationen mit dem Ort zur begehbaren Skulptur verwandelten. Die Studierenden standen zum Teil das erste Mal vor der Erkenntnis, dass das, was sie sich theoretisch und im Modell ausgedacht haben, in der 1:1-Realisierung noch viele weitere, spannende Aspekte beinhaltet: Wie fühlt sich das Material an, wenn ich anstatt eines 10 x 10 cm-Musters in der Hand plötzlich von 400 qm umgeben bin? Wie gehe ich vor, wenn die Berechnung einer Skulptur von der Menge an Einzeldaten überrannt wird? Welche Spannungen entstehen, wenn 200 handgefertigte Einzelteile an jeweils 6 Punkten miteinander verbunden werden? Dazu kommen natürlich Zeit-, Material- und Kostenmanagement, das in der Teamarbeit auf mehrere Schultern verteilt werden sollte.

Dies alles sind Erfahrungen, die ich in meiner eigenen künstlerischen Tätigkeit immer wieder mache. Dabei habe ich mich nie mit der Kunst der Fuge, also der Variation eines einmal gefundenen und vielleicht sogar erfolgreichen Themas zufrieden gegeben. Prof. Andreas Kaiser Immer wieder suche ich nach neuen Herausforderungen und Fragestellungen, die Weiter- entwicklung meines Werkes lässt auch unorthodoxe Sprünge zu. Einen Überblick bietet meine Website www.kaiserkunst.de, deren Pflege ebenso wie die Gestaltung der Kataloge lehrt Kunst in meiner Hand liegen. Die inzwischen oft gestellte Frage, ob ich auch forsche, ist damit im Studiengang Innenarchitektur beantwortet. Meine künstlerische Arbeit ist Forschung! Auch im kommenden Jahr wird das wieder deutlich werden, wenn ich für Ruhr 2010 in Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegener-Institut und der RWE-AG einen knapp 500 qm großen Eisberg auf dem Baldeneysee in Essen realisiere. Als Student an Uni und Kunstakademie Münster wollte ich lange Zeit ins Lehramt gehen. Gegen Ende meines Studiums begeisterte mich meine künstlerische Tätigkeit aber so Wenn heute Familie und Freunde entzückt sind, dass mein Arbeitsleben besser in ihre sehr, dass ich beschloss, die Lehrtätigkeit zu verschieben. Unterstützt durch die Akademie bekannten Kategorien passt, dann weiß ich, dass eines so bleibt wie vorher: Ich suche in bekam ich erste Gruppen- und Einzelausstellungsmöglichkeiten und ein Stipendium meiner künstlerischen und lehrenden Tätigkeit nach spannenden Fragen und Phänomenen in Paris. Wenn meine Freunde und Familie sich vor allem Sorgen um meine finanzielle und versuche, nun zum Teil in Zusammenarbeit mit großen Teams aus Studierenden und Sicherheit machten, entgegnete ich frech: „Jetzt werd ich erstmal erfolgreicher Künstler, hoffentlich auch immer stärker interdisziplinär, nach Ausdrucksformen – und zwar nicht dann kann ich ja immer noch in die Lehre gehen – und Professor werden.“ Ich erntete theoretisch, sondern praktisch. das ein oder andere Lächeln und machte mich auf den Weg. Bis heute sind 13 spannende Jahre vergangen: Stipendien im In- und Ausland, Ausstellungen in Galerien, Museen und Kunstvereinen, Kunstpreise und Projekte im öffentlichen Raum.

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bereits vorhandene Datenquellen wie z.B. Meldedaten zur Sozialversicherung, sonstige Daten „Der Preis, den man für der amtlichen Statistik oder speziell für wissenschaftliche Zwecke erhobene Datensätze wie das Sozioökonomische Panel. Die andere Art der Datenquelle sind eigens für ein (eigenes) Präzision bezahlt, ist die Projekt erhobene Datensätze. Ein grundlegendes Problem von wirtschafts- und sozialwis- senschaftlichen Daten besteht darin, dass sie unvollkommen sind, weil sie, anders als in den Unfähigkeit, sich mit Naturwissenschaften, nicht aus objektiven wiederholbaren Messungen, sondern aus teils unsicheren subjektiven Aussagen und Einschätzungen von Menschen resultieren. Außerdem realen sozioökonomi- schließen wir empirischen Wirtschaftsforscher in aller Regel von Stichproben auf größere Gruppen (Grundgesamtheiten). Beides macht unsere Resultate unsicher und auch anfechtbar. schen Sachverhalten Dennoch ist die empirische Wirtschafts- und Sozialforschung unentbehrlich, denn der Preis, den man für Präzision bezahlen müsste, wäre, dass man sich mit realen sozioökonomischen auseinandersetzen zu Sachverhalten nicht auseinandersetzen dürfte. Tatsächlich besteht aber ein großer Bedarf sei- tens Wirtschaft, Politik, Medien und Gesellschaft im Allgemeinen an wirtschafts- und sozial- können.“ wissenschaftlichen Einschätzungen und Prognosen. Man denke nur an Konjunkturprognosen, Steuerschätzungen, Bevölkerungs- oder Wahlprognosen. (frei nach Douglas C. North)

Mein Interesse an empirischer Wirtschaftsforschung (so wird die auf ökonomische Sach- verhalte und Daten angewendete Statistik bezeichnet) wurde bereits in meinem Studium der Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Mannheim und Louvain-la-Neuve (Belgien) geweckt. Ich legte einen entsprechenden Studienschwerpunkt und schrieb eine empirische Diplomarbeit zum Thema Ökonomie und Kriminalität. Meinen ersten Job hatte ich als wis- senschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim (einem der drei führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland). Ich habe mich dort im Schwerpunkt mit empirischer Arbeitsmarktforschung befasst. Ich bin dann meinem Doktorvater an die TU Darmstadt gefolgt. Ich habe dort weiter als wissenschaftlicher Mitarbeiter empirische Wirtschafts- und Sozialforschung betrieben und war außerdem in der Lehre tätig – vor allem im Fach Statistik. Daneben hielt ich Vorlesungen an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA) Hessen und an der Fachhochschule der Bundesagentur für Arbeit. Im Mai 2006 wechselte ich zur KfW Bankengruppe in Frankfurt a.M. und war dort in der Volkswirtschaftlichen Abteilung für die Forschung zum Thema Unternehmensgründun- gen zuständig. Mit dem Ruf an die FH Mainz hat sich für mich der Kreis geschlossen, weil ich insgeheim schon immer Hochschullehrer werden wollte.

Prof. Dr. Hannes Spengler Abschließend noch ein paar Worte zu meiner Herkunft und zu meinen Zielen an der FH Mainz: Obwohl ich Kurpfälzer bin – also aus der Heidelberg/Mannheimer-Ecke stamme – besitze ich auch Mainzer Wurzeln, da mein Großvater von hier stammt. Insofern fiel es mir nicht schwer, lehrt quantitative Methoden und Volkswirtschaftslehre mich in Mainz schnell zu Hause zu fühlen. (Manchmal höre ich hier neben den vielen rheinhes- sischen auch vertraute pfälzer und vereinzelte badische Töne, was mir das Ganze noch einfacher am Fachbereich Wirtschaft macht.) Nun habe ich mich ja von Mannheim über Darmstadt und Frankfurt (wo ich wohne) und Mainz immer etwas weiter nach Norden bewegt und ich hätte nichts dagegen, wenn diese Tendenz nun zum Stillstand käme und ich mit der für mich in vielerlei Hinsicht sehr attraktiven Am 1. November 2008 habe ich meine Stelle als Professor für Quantitative Methoden und Rhein-Main Region einen dauerhaften Wohn- und Arbeitsort gefunden hätte. So empfinde ich Volkswirtschaftslehre am Fachbereich Wirtschaft angetreten und es kommt mir so vor, als sei auch die FH Mainz und speziell unseren Fachbereich als sehr angenehmen, dynamischen und es erst gestern gewesen. Dass die Zeit wie im Flug vergeht, ist m.E. ein gutes Zeichen und mir produktiven Arbeitsort – insbesondere jetzt in dem schönen neuen Gebäude. ein Zeugnis dafür, dass ich mich mit dem Wechsel an die FH Mainz genau richtig entschieden habe. Mein zweiter Arbeitsschwerpunkt neben der Lehre ist die Forschung. Beispiele für Fra- Mein Ziel ist es, aktiv zu einer weiteren Stärkung unserer Studiengänge beizutragen und gestellungen, die mich beschäftigen, sind z.B.: Welche Menschen gründen Unternehmen und dabei mitzuhelfen, dass unsere Absolventen bestmögliche Aussichten auf dem Arbeitsmarkt wovon hängt es ab, wie lange sie sich am Markt halten? Warum gibt es in manchen Gebieten haben. Hierzu beizutragen, eignen sich meine Fächer m.E. besonders gut. Die Makroökono- mehr und in anderen weniger Kriminalität und welche Möglichkeiten besitzt der Staat, das mie z.B. legt die Grundlage, die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen zu verstehen und Kriminalitätsaufkommen zu beeinflussen? Wie kann man feststellen, ob Maßnahmen zur sich ein Bild über mögliche Handlungsoptionen zur Bewältigung der Krise zu machen. Die Reduzierung von Arbeitslosigkeit ihr Ziel wirklich erreicht haben und geschieht dies auf effi- angewandte Statistik – da bin ich mir sicher – wird ihre mittlerweile ohnehin schon große zientem Weg? Gibt es Möglichkeiten, dem menschlichen Leben einen Geldwert zuzuweisen Bedeutung in Unternehmen weiter ausbauen. Deshalb liegt es mir besonders am Herzen, und darf man dies überhaupt tun? unseren Studenten gerade in dieser Hinsicht Vorteile gegenüber Studierenden anderer Hoch- schulen zu verschaffen. Hierzu bietet unser Studienangebot mit einer Kombination aus der All diesen Forschungsfragen ist gemeinsam, dass ich versuche, sie mit umfangreichen sta- Vermittlung theoretischen Basiswissens und praktischer Anwendung (z.B. im Rahmen des tistischen Daten und statistischen Methoden zu beantworten. Teilweise benutzt man hierzu Statistischen Anwendungsprojekts) sehr gute Voraussetzungen.

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Corporate Design Preis 2009 Auszeichnung für Erscheinungsbild der FH Mainz

Das neue Erscheinungsbild der Fachhoch- Der Internationale Corporate Design Award schule Mainz ist beim diesjährigen Corpo- zeichnet seit 12 Jahren herausragende und rate Design Preis mit einer Auszeichnung zukunftsträchtige Erscheinungsbilder aus prämiert worden. Das CD, das im vergange- Deutschland, Österreich und der Schweiz nen Jahr von der Karlsruher Agentur Mag- aus. ma Brand Design realisiert wurde, war von einer Expertenjury als eine von insgesamt Die Jury kann in neun Kategorien Awards 11 Arbeiten in der Kategorie Relaunch und Auszeichnungen für Produkt- und nominiert worden – die drei Auszeichnun- Unternehmensbranding-Projekte vergeben. gen gingen neben der Fachhochschule Mainz an das überarbeitete Corporate Weitere Informationen unter: Design von Amnesty International und www.corporate-design-preis.eu Stiftung Warentest. Red.

45 Dozentinnen und Mitarbeiter von 29 Partnerhochschulen waren zu Gast in Mainz Auszeichnung für Aids-Aufklärungsspots in Berlin

Unter 20 Film- und Medienhochschulen star- Schauspielerin und „Aids-Botschafterin“ Internationale Woche – a big success tete die Bundeszentrale für gesundheitliche Christiane Paul weiß: „Jugendliche sind Aufklärung mit „clip & klar“ einen neuen nicht so sorglos wie oft angenommen, sie Im Mai 2009 fand an der Fachhochschule Ein gemeinsamer kulturell-sozialer Veran- Kreativwettbewerb zur Aidsprävention. Ne- schützen sich sogar in hohem Maße. Um Mainz die 3. Internationale Woche statt. staltungsrahmen mit Besichtigungen und ben dem Internet-Voting kürte die hochkarä- sie darin weiter zu motivieren, müssen 45 DozentInnen und Mit­arbeiterInnen aus Firmenbesuchen rundete das Programm ab. tige Jury Ω u.a. die Schauspielerin und Ärztin Spots zur Aidsaufklärung sie direkt anspre- International Offices von 29 Partnerhoch- Der abschließende Workshop „Building the Christiane Paul, die Regisseurin Angelina chen und die Kondombenutzung zu einer schulen aus 13 Ländern waren zu Gast in University of the Future“ entpuppte sich Maccarone, der Kameramann Klaus Neu- Selbstverständlichkeit machen. Gerade bei Mainz. als Highlight der Internationalen Woche. mann und der langjährige CINEMA-Chefre- Jugendlichen spielt dabei die Glaubwürdig- Ziel dieser Veranstaltung war, dass die Die Gäste entwickelten in multinationalen, dakteur Helmut Fiebig Ω die Preisträger. keit die wichtigste Rolle. Nur glaubwürdige Gäste ihre KollegInnen an der FH Mainz inter­disziplinären Teams ihre Vorstellung Spots werden von Jugendlichen auch ange- kennenlernten, um die Zusammenarbeit zu von der Hochschule der Zukunft und prä- Autor und Regisseur Daniel Kosig über- nommen.“ intensivieren. Unsere Studierenden sollten sentierten sie mit Hilfe von hunderten von zeugte mit seinem Team von der Fachhoch- die Möglichkeit haben, an Vorlesungen Legosteinen. Eine studentische Jury beur- schule Mainz die Jury und erhielt einen der Die Arbeit ist neben sechs weiteren Spots bzw. Work­shops auslän­discher Gastdozen- teilte die Ergebnisse und bestimmte das Hauptpreise mit dem Spot „Duck & Cover“ entstanden im Projektseminar „Social Spot ten im Rahmen ihres regulären Programms Siegerteam. aufgrund seines hintergründigen Humors. – AIDS-Prävention“, 2. und 3. Semester des teilzunehmen. Darü­ber hinaus wurden die Die Botschaft wird auf ironische Weise, viel- Bachelor-Studiengangs Zeitbasierte Medi- Partnerhochschulen vorgestellt und die Stu- Die Internationale Woche endete mit dem schichtig, aber dennoch klar vermittelt. Ge- en, das ich gemeinsam mit dem Studioleiter dierenden konnten sich Infor­mationen aus „Tag der offenen Tür“, an dem die Gäste zeigt wird ein Paar im Ambiente der 50/60er Martin Pfeifer betreut habe. erster Hand holen, um ihr Auslandsstudium Gelegenheit hatten, sich ausführlich über Jahre, das sich mit skurrilen und eindeutig zu planen. unsere Hochschule zu informieren. Die untauglichen Maßnahmen vor Bedrohungen Alle Wettbewerbsbeiträge sind im Archiv Veranstaltung soll zukünftig im Zweijahres­ wie Aids zu schützen vorgibt. Der Claim zu sehen auf der Website: Die Fachbereiche und Lehreinheiten der rhythmus stattfinden. Fotos sind im Inter- Der Spot „Duck & Cover“ überzeugte mit „Die Zeit des Verdrängens ist vorbei“ macht www.clipundklar-bzga.de FH Mainz konnten das fachliche Programm net eingestellt unter www.fh-mainz.de/inter- hintergründigem Humor deutlich, dass diese „Methode“ kein wirksa- für Vorle­sungen und Workshops weitge- national/index.html mer Schutz gegen HIV/Aids ist. Hartmut Jahn hend selbst bestimmen und durchführen. Ulla Plate

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Schülerkurs Panoramafotografie

Der dreitägige Ferienkurs startete direkt zum den Prüflaboren im Kellergeschoss ging’s bis Beginn der Osterferien am neuen Standort weit hinauf auf das luftige GPS-Dach: Ein Campus der Fachhochschule Mainz. Nach erster Eindruck vom Berufsbild der Ingeni- einer kurzen Vorstellungsrunde ging es los eurinnen und Ingenieure für Geoinformatik nach Bingen, von dort per Fähre weiter nach und Vermessung entstand. Rüdesheim und mit der Gondel hinauf zum Niederwalddenkmal. Hier entanden die ers- Zum Abschluss wurden die gelungenen ten Fotoserien für die späteren Panoramen- Panoramen im Rechenzentrum des alten berechnungen – vom detaillierten Blick auf FH-Standorts Holzstraße geplottet ¬ was alle die Huflattichblüten bis hin zum weitschwei- Schüler begeistert hat, weil sie so die guten figen Blick in den hellen Horizont. Resultate ihrer Arbeit in Händen halten konnten. Am nächsten Tag wurden die Bilder mit Als Fazit kann man sagen: Es hat allen riesi- spezieller Software zur Herstellung von Pa- gen Spaß gemacht, auch uns Betreuern, und noramafotos zusammengefügt. Jede Schüle- es wäre schön, wenn im nächsten Jahr noch rin, jeder Schüler hatte auf diese Weise bald einmal ein solcher Kurs stattfinden könnte. zwei oder drei vollständige Panoramen zu- Herzlichen Dank an das Ministerium für sammengesetzt und gab diesen abschließend Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, mit einem Bildbearbeitungsprogramm den das dieses Projekt gefördert hat, und an Frau letzten Schliff. Nach der Mittagspause unter- Weis, die uns bei der Organisation unter- brach Prof. Dr. Martin Schlüter die konzen- stützt und unser Angebot in den Mainzer trierte Arbeit im PC-Pool mit einer Führung Schulen publik gemacht hat. durch den neuen Hochschulstandort. Von Franziska Haupt, Carina Justus Das Niederwalddenkmal bei Rüdesheim ¬ Motiv für eine Fotoserie zur Panoramafotografie

Junior Agency Award für Fiat-Kampagne Förderverein gegründet

Im Wintersemester 2008/09 hat sich die Die Studierenden entwickelten eine Kam- Die Förderung der Forschung, der praxisbe- Präsident der Fachhochschule, Prof. Dr. Fachhochschule Mainz am Junior Agency pagne mit vielen Medien: TV-Spot, Radio- zogenen Lehre und der Weiterbildung so- Gerhard Muth. Als weitere Vorstandsmit- Award des Gesamtverbands der Kommu- Spot, Plakate, Twitter, Microsite und viele wie die Vertiefung der Beziehung zwischen glieder fungieren: Dr. Hans-Joachim Konz nikationsagenturen (GWA) beteiligt. Das weitere. Alles stand unter dem Motto: „Fiat Praxis und Hochschule stehen im Fokus des (Vorstand Schott AG), Stefan Hüppe (Aus- Team setzte sich zusammen aus Studieren- Scudo Panorama Family – Der Familien- neuen Fördervereins „Freunde und Förde- bildungsleiter Boehringer Ingelheim AG), den des Fachbereichs Gestaltung (Medien- versteher“. Ein Höhepunkt des Projekts war rer der FH Mainz e.V.“, der im Mai 2009 Michael Coridaß (Hauptgeschäftsführer design) und des Fachbereichs Wirtschaft das Drehen eines Fernseh-Spots. Mit viel gegründet wurde. der Architektenkammer Rheinland-Pfalz), (Schwerpunkt Marketing) und wurde von Witz wurde eine Situation aufgezeichnet mit Natalie de Ligt (Leiterin der Kunsthalle der Werbeagentur Leo Burnett aus Frank- Schauspielern, die sich als Spezialisten in die Darüber hinaus will sich der gemeinnützige Mainz) und Brigitte Seifried (Schatzmeis- furt unterstützt. Betreut wurde das Projekt Bedürfnisse einer modernen Familie hinein- Verein für die Ausbildung eines leistungsfä- terin, FH Mainz). Die Geschäftsführung von den Professoren Heinrich Holland und versetzten. Der Fiat-Scudo erreicht schnell higen Nachwuchses einsetzen und die Ver- übernimmt Sabine Simon (FH Mainz). Harald Pulch. und sicher das Krankenhaus zur Entbindung bindungen zwischen der Fachhochschule Red. der Mutter. Mainz, den Bürgern der Stadt Mainz und Plakat für den „Familienversteher“ Fiat Scudo Für den Auftraggeber Fiat sollte der „Scu- der Region sowie den ehemaligen Studie- Panorama Family do Panorama Family“, eine Großraum- Am 27. Februar 2009 wurde das Projekt ei- renden nachhaltig unterstützen. Geplant limousine, im Privatkundenbereich mit ner hochkarätig besetzten Jury vorgestellt. sind die Durchführung wissenschaftlicher einem fiktiven Budget von 5 Millionen Die Teilnehmer hatten in den letzten Tagen Veranstaltungen, die finanzielle Unterstüt- Euro beworben werden. Um die interdiszi- kaum geschlafen, die Präsentation und das zung von Forschungsprojekten sowie die plinäre Zusammenarbeit zu gewährleisten, Booklet waren „just in time“ fertig gewor- Anschaffung von Geräten und Ausstattungs- war jeder Teilnehmer (ob Stratege oder den. Doch der Stress der Monate vorher und teilen für Forschung und Lehre. Kreativer) in jedem Strategie- und Kreativ- die Anspannung am Entscheidungstag haben Workshops engagiert; so lernten die Teil- sich gelohnt: Der GWA Junior in Silber ging Zum Vorsitzenden des Fördervereins wurde nehmer die unterschiedlichen Arbeitswei- an das Team aus Mainz. Tim Gemünden/ Baufirma Gemünden, sen kennen. Heinrich Holland Ingelheim, gewählt. 2. Vorsitzender ist der

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authorship in design – autorschaft im design „translations“-Symposium am 20./21.11.2009

Unter dem Titel „authorship in design – und visuellen Autor von Inhalten zu beleuch- autorschaft im design“ befasst sich das dritte ten. Eingeladen sind international renom- internationale translations-Symposium des mierte Designer und Designtheoretiker, die Master-Studiengangs Gutenberg Intermedia zu den verschiedenen Aspekten des Themas mit dem Selbstverständnis und der gesell- referieren, diskutieren und Einblicke in ihre schaftlichen Rolle des Kommunikations- gestalterische Praxis geben. designers. Namhafte Designer und Designtheoretiker werden sprechen: Catrin Altenbrandt & Die Diskussion um Autorschaft im Kommu- Adrian Niessler (Pixelgarten/Frankfurt), nikationsdesign markiert ein gewachsenes Petra Eisele (Fachhochschule Mainz), Daniel Verantwortungs- und Selbstbewusstsein Gross & Joris Maltha (Catalogtree, Rotter- dieser Disziplin. Die große Anziehungskraft dam/Arnheim), Erik Kessels (KesselsKramer, und verführerischen Möglichkeiten der ge- Amsterdam), Mike Meiré (Meiré und Meiré, stalteten Kommunikation verpflichten ange- Köln) Lars Müller (Lars Müller Publishers, sichts einer globalen Vertrauens- und Glaub- Baden/Schweiz), Rick Poynor (London), würdigkeitskrise zu einer stärkeren Bindung Stefan Sagmeister (New York), Joachim Sau- Die Crème der Designer trifft sich an der FH Mainz an die Inhalte und einer kritischen Reflexion ter (Art+Com, Berlin) und Jan van Toorn Foto: Manuela Straß/Carolin Reichherzer des eigenen Handelns. Gleichzeitig bieten (Amsterdam), Oliver Vodeb (Poper Studio, sich dem Designer als Autor neue Arbeitsfel- Ljubljana). der, die weit über das klassische Verständnis von Graphikdesign hinausgehen. Weitere Informationen unter Das Symposium zielt darauf ab, den Gestal- www.gutenberg-intermedia.de. ter als verantwortungsbewussten Co-Autor Red.

Werbekampagne für ein Studenten-Konto: Mit dem Zerschreddern alter Schulunterlagen können junge Erwachsene direkt vor der Bank den Schritt ins neue Leben zelebrieren. Foto: Cindy Bartusch / Tony Wolf Eröffnung des Digitalen Licht-Verbundlabors — eines der modernsten in der Hochschullandschaft D&AD Award 2009 - Mainzer Nachwuchsdesigner international erfolgreich Im Juli 2009 ist an der Fachhochschule Im kommenden Frühjahr ist die Errichtung Mainz der Bereich des Kunst- und Tages- einer medialen Fassade geplant, zur Gene- Zum sechsten Mal haben angehende Kommu- Studenten nicht nur mit ihren Plakatentwür- lichts des neuen digitalen Verbundlabors rierung digitaler LED-Oberflächen für den nikationsdesigner unserer Hochschule beim fen, mit denen sie auf typische Situationen offiziell eröffnet worden. Im Verbundlabor Innen- und Außenraum. Darüber hinaus renommierten Nachwuchswettbewerb des hinweisen, die Freiheit und Unabhängigkeit können digital gesteuerte Lichtszenarien wird sich der Fachbereich Gestaltung mit britischen Designverbands D&AD überzeugt: von jungen Erwachsenen beschneiden. Auch erstellt und erprobt werden. Ein Tages- einem im Verbundlabor entwickelten Die Studenten Cindy Bartschies und Tony ihre Idee, vor Bankfilialen einen Schredder lichtsimulator mit digitaler Schnittstelle Projekt an der Luminale 2010 beteiligen. Wolf wurden in der Kategorie „Advertising/ aufzustellen, fand großen Anklang. Um den zur Erfassung der quantitativen und Das Labor ist in seiner Art eines der mo- Ambient Media“ für ihre Kampagne „Cut off Schritt ins neue Leben zu zelebrieren, könn- qualitativen Ausleuchtung des Innen- dernsten innerhalb der deutschen Hoch- – become independent“ („Grenze dich ab und ten Schüler dort ihre alten Schulunterlagen raums, verbunden mit der Quantifizie- schullandschaft. werde unabhängig“) ausgezeichnet. zerschnipseln lassen und bekämen sie in Plas- rung energetischer Vorgänge, ergänzt den Red. Aufgabe der Studenten war es, eine Werbe- tik eingeschweißt zurück, so die Idee. Auch Kunstlichtbereich. kampagne für ein Studenten-Konto bei der die englischen Schuluniformen könnte man britischen Bank Lloyd TSB zu entwerfen. so vernichten, um seine Unabhängigkeit zu Durch den modularen Aufbau eignet sich Cindy Bartschies und Tony Wolf stellten den beweisen. das Labor hervorragend für eine vernetzte Übergang ins Erwachsenenleben und die Mit der Auszeichnung erhielten Cindy Nutzung unterschiedlicher Fachrichtungen damit verbundene Unabhängigkeit in den Bartschies und Tony Wolf ein Preisgeld von Lichtes Stillleben: Szenarium im Verbundlabor ¬ Gestaltung / Innenarchitektur / Architek- Mittelpunkt ihrer Kampagne. Studenten und 200 Pfund. Zusätzlich wurde ihre Arbeit im Foto: Dirk Vogel tur / Grafik / Mediendesign ¬ und die damit junge Erwachsene beginnen ein neues Leben Katalog zum Wettbewerb abgedruckt und verbundene interdisziplinäre Weiterent- und genießen neue Freiheiten. Bei der Ver- auf der Homepage (http://www.dandad.org) wicklung jetziger und zukünftiger Raum- wirklichung ihrer Pläne kann die Bank zur vorgestellt. strategien in Lehre und Forschung. Seite stehen. Die Jury überzeugten die zwei Ruth Preywisch

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Titelbild Impressum Autorinnen und Autoren

Herausgeber Prof. Monika Aichele Prof. Dr. Heinrich Holland Prof. Dr. Daniel Porath Der Präsident der Fachhochschule Mainz Fachbereich Gestaltung Fachbereich Wirtschaft Fachbereich Wirtschaft Prof. Dr.-Ing. Gerhard Muth Tel. 06131 / 2859-519 Tel. 06131 / 628-3225 Tel. 06131 / 628-3245 [email protected] [email protected] [email protected] Redaktion/Konzeption www.monikaaichele.com Bettina Augustin M.A. www.how-i-got-the-idea.com Prof. Tjark Ihmels Ruth Preywisch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit www.sent-around.com Fachbereich Gestaltung Assistentin im Fachbereich Gestaltung (verantwortlich) Tel. 06131 / 28627-20 Tel. 06131 / 2859-510 Therese Bartusch-Ruhl [email protected] [email protected] Design und Titelbild Fachbereich Wirtschaft Uwe Zentgraf, Dipl.-Designer (FH) Tel. 06131 / 628-3131 Prof. Hartmut Jahn Prof. Dr. Ulrich Schüle [email protected] Fachbereich Gestaltung Dekan des Fachbereichs Wirtschaft Anschrift Tel. 06131 / 28627-17 Tel. 06131 / 628-3010 Fachhochschule Mainz Daniel A. Becker [email protected] [email protected] Selbstportrait mit FH-Logo ¬ Abteilung Kommunikation Absolvent des Studiengangs Fotocollage vom „Tag der offenen Tür“ Lucy-Hillebrand-Straße 2 Kommunikationsdesign Carina Justus Brigitte Seifried 2009 55128 Mainz Studentin im Fachbereich Technik Abteilung Kommunikation Tel.: 06131 / 628-7318 Prof. Bernd Benninghoff Tel. 06131 / 628-7319 E-Mail: [email protected] Fachbereich Gestaltung Prof. Andreas Kaiser [email protected] Tel. 06131 / 2859-431 Fachbereich Gestaltung [email protected] Tel. 06131 / 576758 Auflage Prof. Dr. Hannes Spengler [email protected] Fachbereich Wirtschaft 2500 Exemplare Prof. Dr. Klaus Böhm Tel. 06131 / 628-3255 Fachbereich Technik Prof. Hellmut Kanis [email protected] Erscheinungsweise Tel. 06131 / 628-1431 Fachbereich Architektur (emeritiert) Einmal pro Semester [email protected] Leo Theisen Bernd Kieferle Kanzler Druck Prof. Dr. Sven Fischbach Absolvent des Fachbereichs Technik Tel. 06131 / 628-7210 Rheindruck Bingen Fachbereich Wirtschaft [email protected] Leiter des Instituts für Unternehmerisches Andreas Klein Redaktionsschluss Handeln (IUH) Absolvent des Fachbereichs Wirtschaft Stefan Wiener 31.7.2009 Tel. 06131 / 628-3219 Fachbereich Technik [email protected] Ulla Plate Tel. 06131 / 628-1493 Redaktionsschluss Leiterin des International Office [email protected] für die nächste Ausgabe Franziska Haupt Tel. 06131 / 628-7360 31.1.2010 Studentin im Fachbereich Technik [email protected]

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