24C3 Tagungsband Volldampf Voraus! 27
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Für’n Käpt’n. 24. Chaos Communication Congress Volldampf voraus! 24. Chaos Communication Congress Tagungsband Volldampf voraus! 3 Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http//dnb.d-nb.de/ abrufbar. 24C3 Tagungsband Volldampf voraus! 27. - 30. Dezember 2007, Kongreßhalle am Alexanderplatz, Berlin. 24. Chaos Communication Congress Eine Veranstaltung des Chaos Computer Clubs. http://events.ccc.de/congress/2007/ Umschlag: evelyn & hukl (Cover) sowie Marten (Rücken) Satz: wetterfrosch Lizenz: c Creative Commons 2007 b Namensnennung n Keine kommerzielle Nutzung d Keine Bearbeitung 3.0 Unported Schrift: Yanone Kaff eesatz von Jan Gerner, lizensiert unter cbNamensnennung 2.0 Deutschland. Herausgeber: Matthias Mehldau Verlag: Art d’Ameublement Marktstraße 18 in 33602 Bielefeld Vertrieb: FoeBuD e.V. Unterstützungsbedarf Marktstraße 18 in 33602 Bielefeld http://shop.foebud.org/ ISBN-13: 978-3-934636-06-4 Programmierung der Vorträge unter dem sympathisch herrschendem Schirm der Wau-Holland-Stiftung. 1. Aufl age, 400 Stück. Alle bis zum 17. Dezember 2007 eingereichten Papers. Stand des Fahrplans vom 1. Dezember 2007. Herstellung: copy print Kopie & Druck GmbH Berlin 2. Aufl age, on Demand geplant Herstellung: Books on Demand GmbH Norderstedt bod.de-ID: 0005147212 Lizenzbestimmung in menschenlesbarer Form Sie dürfen zu den folgenden Bedingungen dieses Werk vervielältigen, verbreiten und öff entlich zugänglich machen: b Namensnennung. Sie müssen den Namen des Autors/Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise nennen (wodurch aber nicht der Eindruck entstehen darf, Sie oder die Nutzung des Werkes durch Sie würden entlohnt). n Keine kommerzielle Nutzung. Dieses Werk darf nicht ür kommerzielle Zwecke verwendet werden. d Keine Bearbeitung. Dieses Werk darf nicht bearbeitet oder in anderer Weise verändert werden. c http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/legalcode C Inhaltsverzeichnis Papers Absurde Mathematik ... 9 AES: side-channel attacks for the masses ... 15 Analysis of Sputnik Data from 23C3 ... 19 Attempts to regenerate lost sequences AnonAccess ... 53 Ein anonymes Zugangskontrollsystem Dining Cryptographers, The Protocol ... 67 Even slower than Tor and JAP together! Grundlagen der sicheren Programmierung ... 73 Typische Sicherheitslücken Hacking ideologies, part 2: Open Source, a capitalist movement ... 79 Free Software, Free Drugs and an ethics of death Inside the Mac OS X Kernel ... 85 Debunking Mac OS Myths Introduction in MEMS ... 91 Just in Time compilers - breaking a VM ... 97 Practical VM exploiting based on CACAO Konzeptionelle Einührung in Erlang ... 113 Linguistic Hacking ... 121 How to know what a text in an unknown language is about? Modelling Infectious Diseases in Virtual Realities ... 129 The “corrupted blood” plague of WoW from an epidemiological perspective Overtaking Proprietary Software Without Writing Code ... 135 “a few rough insights on sharpening free software” Simulating the Universe on Supercomputers ... 139 The evolution of cosmic structure To be or not I2P ... 145 An introduction into anonymous communication with I2P VX ... 151 The Virus Underground Wahlchaos ... 165 Paradoxien des deutschen Wahlsystems Veranstaltungen Tag 1 ... 174 Tag 2 ... 178 Tag 3 ... 181 Tag 4 ... 185 Volldampf voraus! 24. Chaos Communication Congress Papers 27. - 30. Dezember 2007, Berlin 8 24C3 24. Chaos Communication Congress Science lecture Tag 2 12:45 Saal 2 de Anoushirvan Dehghani Absurde Mathematik Paradoxa wider die mathematische Intuition Ein kleiner Streifzug durch die Abgründe der Mathematik. Eigentlich ist der Mensch mit einer recht gut funktionierenden Intuition ausgerüstet. Dennoch gibt es Paradoxa, welche mathematisch vollkommen korrekt und beweisbar sind, jedoch unserer Intuition widersprechen. Der Vortrag bietet einen Streifzug durch einige dieser Paradoxa, die kurz und anschaulich erklärt werden. Nicht alles, was mathematisch beweisbar ist, ist auch intuitiv und verständlich zu erfassen. Wie kann beispielsweise ein einfacher Körper wie Gabriels Horn ein begrenztes Volumen, aber eine unendlich große Oberfläche haben? Oder warum ist es bei einem Triell, einem Duell mit drei Schützen, als schlechter Schütze für das eigene Überleben von Vorteil, wenn man als letztes schießen darf? Woher kommt das Braess'sche Paradoxon, bei dem die Verbesserung eines Verkehrsstreckenabschnittes zum Zusammenbruch des gesamten Verkehrsflusses führen kann? Wie kann bei Penney-Ante ein unfaires Spiel entstehen, wo doch eine absolut faire Münze geworfen wird?Und wie lief das genau mit dem bekannten Ziegenproblem, soll man sich nach Öffnen der ersten Tür mit der Niete zwischen den anderen beiden Türen umentscheiden? Volldampf voraus! 9 27. - 30. Dezember 2007, Berlin Absurde Mathematik Anoushirvan Dehghani 4. Dezember 2007 Zusammenfassung. Ein kleiner Streifzug durch die etwas Dieser Körper hat also eine unendlich große und dennoch absurderen und paradoxen Seiten der Mathematik. Es wer- glatte Oberfläche2, jedoch ein nur endlich großes Volumen! den Beweise gezeigt, die der menschlichen Intuition oder Anschaulich gesagt: Entspricht eine Maßeinheit 10 cm,so einfach nur sich selbst widersprechen. Wo es möglich ist, reichen etwas mehr als drei Liter Farbe aus, um das Horn sollen die Paradoxa auch aufgelöst werden. komplett zu füllen. Jedoch würde sich niemals genug Far- be finden, um die ∞ qm große Oberfläche anzustreichen - und dies, obwohl das Horn doch bereits komplett mit Farbe 1 Gabriels Horn gefüllt ist! Die Erklärung dieses Paradoxons liegt an den unterschied- lichen Dimensionen der Oberfläche und des Volumens. Die Ein seit der Neuzeit bekanntes mathematisches Paradoxon Integration eines Rotationskörpers kann als stückweise Ad- ist Gabriels Horn. Nach seinem Entdecker Evangelista Tor- dition kurzer zweidimensionaler Ring- bzw. dreidimensio- ricelli 1 wird es auch Toricellis Trompete genannt. naler Scheibchensegmente angenähert werden. Deren Radi- us entspricht dabei jeweils dem momentanen Funktionswert Es handelt sich dabei um der in Abb. 1 gezeigten Rotations- 1 1 von y = x . körper, der durch eine Drehung des Graphen von y = x für alle x ≥ 1 um die x-Achse erzeugt wird. Werden diese Segmente infinitesimal kurz gehalten, so er- geben sich eindimensionale Ringstreifen bzw. zweidimen- 1 sionale Kreise. Wächst nun x über alle Grenzen, so gilt: 0 1+ 1 4 π x →∞ ï1 2π π 2 für x (3) 1 x x 2 3 4 5 6 ï1 7 8 0 9 10 1 Das wachsende x geht also nur reziprok linear in die Größe der Ringstreifen ein, während es für die Fläche der Krei- Abbildung 1: Anfangsverlauf von Gabriels Horn se zu einem quadratischen Absinken führt. Dies führt ei- π Dieser recht simpel aussehende Körper hat eine seltsame nerseits zu dem existierenden Grenzwert , andererseits zu Eigenschaft. Die Berechnung seines Volumens ergibt einen dem unbegrenzten Wachstum der Oberfläche. endlichen Wert: Die praktische Durchführung eines „Befüll-Experimentes“ ∞ ∞ scheitert daran, dass die Herstellung eines solchen, unend- π − 1 − − V = 2 dx = π = π[0 ( 1)] = π (1) lich langen Objektes nicht so recht gelingen mag. Unabhän- x x 1 1 gig davon wäre ab einer bestimmten Länge der Horndurch- messer so klein, dass nicht mal mehr ein einziges Molekül Anders hingegen sieht es aus, wenn die Oberfläche be- oder Atom der verwendeten Füllsubstanz hineinpassen wür- stimmt werden soll: de. ∞ ∞ 1 1+ 4 Merke: Zweidimensionale Oberflächen im dreidimensiona- A = 2πy · 1+y2 dx =2π x dx x len Raum sind nicht ohne weiteres mit dreidimensionalen 1 1 Volumina zu vergleichen! ∞ 1 ∞ ≥ 2π dx =2π [ln(x)] = ∞ (2) x 1 1 2„glatt“ bedeutet hier, dass es nicht um eine fraktale Oberfläche oder 1* 15. Oktober 1608 in Faenza, IT; † 25. Oktober 1647 in Florenz, IT. ähnliche Taschenspielertricks geht. 10 24C3 24. Chaos Communication Congress 2 Efrons intransitive Würfel rasch langweilig wird, konnte beseitigt werden. Auch mit nur drei Würfeln läßt sich ein intransiver Satz erstellen. Als Fazit bleibt: Die Eigenschaft, der wahrscheinliche Gewin- Der gesunde Menschenverstand sagt: Wenn der Porsche ner eines Matches zu sein, muß nicht transitiv sein! Was bei meist schneller ist als der Audi, und der Ferrari meist „Stein, Schere, Papier“ willkürlich festgelegt wurde, kann schneller als der Porsche, so wird der Ferrari in der Re- auch mit solidem Regelwerk begründet werden. gel auch den Audi schlagen. Der Mathematiker spricht hier von einem transitiven Vorteil. Dass dies bei einem Glückss- piel mit fairen Würfeln nicht gelten muß, erscheint absurd - und dennoch ist es so! 3 Penney-Ante Die erste Person, die einen Satz solch intransitiver Wür- fel vorgestellt hat, war Bradley Efron3. Die Belegung ist in Wo wir gerade bei intransitiven Paradoxa sind: Wie wäre es Abb. 2 dargestellt. Fair bedeutet, dass jede Seite eines Wür- mit einem einfachen Münzwurf? Die Wahrscheinlichkeit p 1 fels die gleiche Auftretenswahrscheinlichkeit von p = 6 be- für Zahl, Z, sei dabei genauso hoch wie q, die Wahrschein- 1 sitzt. Seltsam dabei: Spieler 1 darf sich einen beliebigen die- lichkeit für Kopf K: p = q = 2 . Es soll sich dabei um glei- chermaßen faire wie gedächtnislose Münzen handeln. Der Ausgang eines Wurfes ist also nicht von den vorhergehen- den Würfen beeinflußt. Die Regeln des Spieles lauten: Spieler 1 sucht sich eine be- liebige Reihe von Münzwürfen der Mindestlänge drei aus, Abbildung 2: Efrons Würfel beispielsweise ZKK oder KKZK. Spieler 2 wählt nun eben- fals