Der Jakobsweg an Städten und Klöstern Pilgerwege, Wallfahrtsorte und Herbergen im Nahbereich des Jakobusweges Ansbach – ; ca. 200 km, in ca. zehn Tagesetappen.

Daten zur christlichen Pi lgerschaft nach Santiago de Compostela: • 813: Beginn der Jakobuslegende: der Eremit Paio entdeckt dessen Grab. © Conrad Stein-Verlag, 59514 Welver Bischof Theodomir von Iria Flavia ließ über dem Grab eine Kirche bauen. Hauptwege durch Mitteleuropa in Richtung Santiago de Compostela • 843: Schlacht von Clavijo, Jakobus soll hoch zu Ross mit Banner und Schwert für die Christen entschieden haben. • 930: Der Milchstraße folgend beginnt das Pilgern von den britischen Inseln, der Türkei und ganz Europa. nach Rothenburg • 11./12. Jahrhundert, es entwickelt sich eine der größten Pilgerschaften der christlichen Welt. • 15. Jahrhundert: Einführung von Gnadenjahren und Ablässen, dadurch weiterer von Nürnberg Aufschwung. Rammersdorf Gumbertusweg • 1520/21: Martin Luther pilgert nach Rom, vermutlich teilweise auf dem Weg Schloss und Mausoleum Nürnberg – Ulm (oder auf Heimreise). der Pilgerfamilie v. Eyb. 16. Jahrhundert: Die Reformation, lokale Kriege und die napoleonische Zeit bringen Leutershausen • 1180 Kirchlein, 1480 Neubau einen Niedergang des Pilgerns. mit Wandmalereien: St. Peter. Ansbach vor 748 errichtet Gundpertus (Gumbert) • 1879: Wiederentdeckung der verschollenen Gebeine, dadurch wieder Aufschwung 1427 „Auf dem Büchelberg“ Benediktinerkloster, im 11. Jahrhundert abgegangene Wallfahrts- Kollegiatsstift, 1528 Reformation. der Pilgerreisen. kapelle mit Ablass. Gumbertusweg: „Kreuzeiche“ (Wechsel • 1937 erklärt General Franco den Hl. Jakobus zum Nationalheiligen Spaniens. zum Jakobsweg nach Rothenburg möglich), Gumbertusbrunnen. Diese politische Instrumentalisierung wird 1945 durch international einsetzende Vehlberg Wallfahrten überwunden. Weinberg Frühe Kirche St. Ägidius, 1358 Ablassbrief, seit 1974/75 1950: Die erste wissenschaftliche Jakobusgesellschaft entsteht in Paris. Umbau/Patroziniumwechsel, 1748 Bruderschaft von den • Sieben Schmerzen Mariä, 1759 in die Oberelchinger Bruderschaft • 1970: 68 Pilger in Santiago de Compostela. eingegliedert, hiesiges gelähmtes Mädchen im Mirakelbuch Oberelchingen 1746 genannt. • 1987: Der Europarat erklärt den Jakobusweg zum ersten europäischen Kulturweg. Rückgrat der kulturellen Einheit Europas, „Weltkulturerbe“. Feuchtwangen • 1987: Gründung der „Deutschen Jakobusgesellschaft“, Aachen. Benediktinerkloster, 8. Jahrhundert, Stiftskirche ist ehem. Klosterkirche, • 2000 30.12.: Gründungstag der „Schwäbischen Jakobusgesellschaft“, . Kreuzgang 12. Jahrhundert, • 2010: Heiliges Jakobsjahr, 272.330 Pilger. Das nächste folgt 2021. im 14. Jahrhundert Fest des Hl. Nagels.

von Bamberg, Internationale Beschilderung Würzburg, Rothenburg des Jakobusweges

Dinkelsbühl Schon 1250 Pilgerstraße. Hohenberg Im 13. Jahrhundert Gründung des Hl.-Geist-Spitals. Jakobskirche, 11. Jahrhundert, Herbergspfl icht für Pilger, 1335 „sant jacobs messe“. Jakobusbruderschaft, Statuten 1526. 1622 Kapuzinerkloster. Eigenzell Sebastianskapelle, geweiht 1427. nach Ulm

Ellwangen G ründe fürs Pilgern (traditionell): Erstes Benediktiner- • Verehrung eines Heiligen (gilt in allen Religionen kloster im heutigen Schönenberg Württemberg, 764–1460. 1682–1695 Bau der Marienwallfahrtskirche, und Zeiten). Basilika St. Vitus, Einkehrhaus mit Pilgeraufnahme. • Suche nach Heil, oder einem Wunder, in der Hoffnung 13. Jahrhundert. es geschehe z. B. eine Heilung. Jesuitenkirche, 1729 „zur unbefl eckten Empfängnis Mariens“, Kloster „Haus Josefstal“ • Buße und Sühne, von begangenem Unrecht, Schuld, (seit 1806 evangelisch). der Comboni-Missionare, Sünden. Pilgeraufnahme. • Gelübde oder Dank, für Heilung oder Errettung aus Not.

Spezielle mittelalterliche Beweggründe Oberalfi ngen der Santiago-Pilgerreise: Hubertuskapelle von 1739. • Politisch motiviert: Potentaten aus Prestigegründen (ähnlich Papstbesuchen). • Bezahlte Pilgerreise: Reiche Leute bezahlen Beauftragte. Röthardt Strafvollzug: Verurteilte werden auf den Weg nach Kapelle St. Isidor, • Römerkastell, seit 1764. Santiago geschickt. Pilgerurkunde erlässt die Strafe Handelsstraße, (ähnlich Bewährungshilfe). Handelswege. Unterkochen Wallfahrt St. Maria seit 1465, Beweggründe heute: nach und weitere Kapellen. • Tapetenwechsel: „legaler“, öffentlich anerkannter Grund, Göppingen, aus dem Alltag „auszubrechen“ (Sabbatjahr, Bildungs- Rottenburg urlaub). • Neugier – Begegnungen mit Menschen, Fremdem, Oberkochen auf einem Europa verbindenden Weg. Im 14. Jahrh. bereits herrschaftlich Sehnsucht nach Abenteuer und Improvisation – die geteilt zu Kloster Ellwangen und • Kloster Königsbronn (später evangelisch). Aufmerksamkeit ist auf die Gegenwart gerichtet. Hoffnung im Unterwegssein sich selbst und/oder Gott von • Königsbronn zu begegnen. Zisterzienserkloster Neresheim gegründet 1303.

Itzelberg mit von den Mönchen angelegtem See. Schnaitheim um 800 im Besitz des Klosters Fulda, Flurnamen Kapellstraße, Bildstöckle, Heidenheim gotische Michaelskirche. Römerstraße, Kastell. Peterskirche aus dem 8. Jahrhundert mit von Ablassbrief von 1323. Nürnberg, Oettingen, 1480 Weihe der Kapelle auf dem Ottilienberg Nördlingen, Neresheim mit Ablassbrief. 1647: Zwei „Jakobs- brüder“ genannt. Herbrechtingen Benediktinerkloster Anhausen 774 gegründet. Benediktinerkloster Reliquie: gegründet 1125. Hl. Veranus, Bischof zu Cavaillon. an der Brenz im 15. Jahrhundert wohnen 1171 Augustiner- Pilger beim Wirt Dyppolt. Falkenstein chorherrenstift. Maria-Magdalenenkapelle, gestiftet 1506.

Aus dem Pilgerführer „Die Walfart und Strass zu sankt Jakob“ Wallfahrtsbildchen mit Darstellung der des Hermann Künig von Vach (1494). „Schmerzhaften Gottesmutter von Elchingen“ über der Klosteransicht. Kupferstich von Bartolomäus Kilian (1630 – 96). 1746 Mirakelbuch Oberelchingen: Lindenau - Wallfahrt „zu unserer lieben Frau“, „Caspar Biler von Groß-Kuechen ein schon 13. Jahrhundert bis 1805, Flurname: Pilgersteig, 1697 Rosenkranzbruderschaft. 60.jaehriger Mann, indem er mit durchdrin- Öllingen Ulrichskirche mit Kruzifi x genden Schmertzen an allen Gliedern, und aus Ulmer Schule, Flurname „Pilgersteig“. Mattigkeit des gantzen Leibs 12 Wochen lang behafftet ware, lassete, mit erwuenschter Folg, St. Jakob - abgegangene Kapelle. da er von dar seine vorige Gesundheit erhal- ten, von wannen er schon in einem anderen Albeck St. Martin, älteste Pfarrkirche der grossen Ubel Gnadenreiche Huelff empfangen, Kirche St. Jakobus, Gegend, im 15. Jahrhundert „Pilger wie er selbsten bezeuget.“ (Quelle: Drascek, erbaut um 1480 beim Wirt vor der Kirchen“ genannt. Daniel: „ ›Homo peregrinus‹ Der Mensch als Fremder in dieser Welt“, München, 1987). von Hohenberg Oberelchingen Benediktinerkloster, gegründet 1120, Wallfahrt „zur Maria von den Sieben Schmerzen“, 1644 Gründung der Bruderschaft zu den Sieben Schmerzen.

Ulm Ulmer Münster, ehem. Klöster, frühes Pilgerzentrum.

Oberdischingen Katholische Kuppelkirche „zum heiligsten Namen Jesu“, nach Pilgerherberge der Schwäbischen Jakobusgesellschaft „Cursillo-Haus“ Biberach, mit Dreifaltigkeitskapelle (1712) mit Familiengruft der von Schenk Castell. Bodensee, Maria Einsiedeln, Pilgerbrunnen am „Cursillo-Haus“/ Oberdischingen, Sitz der © Comboni-Haus „Josefstal“, Tel. 0 79 61/90 27-0 Santiago de Compostela Schwäbischen Jakobusgesellschaft © Schwäbische Jakobusgesellschaft Oberdischingen, 2011

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