DAV Panorama 2/2012 Fotos: , Archiv Dujmovits, Mascha Glatzeder Mascha Dujmovits, Archiv Dujmovits, Ralf Fotos:

Powerfrau und emanzipierter Mann im Glück: im Hochlager am Everest, bei der Hochzeit 2007 – und eigentlich immer, wenn sie gemeinsam unterwegs sind.

or dem „schönsten Moment meines Lebens“ umzudrehen, kam spontan und aus dem Bauch. „Wir ha- musste Ralf Dujmovits seine „schlimmsten Stun- ben eine feste Abmachung: Wenn es jemandem im Team den“ durchleiden: „Ich habe zum ersten Mal ver- schlecht geht, kehren wir gemeinsam um. Aber solange es standen, was der Ausdruck bedeutet: sich Sorgen allen gut geht, entscheidet jeder für sich, rauf oder runter Vum jemanden machen. Und wenn man so zu gehen.“ Deshalb gab es auch keine Diskus- von ‚schlaflosen Nächten‘ redet: Ich habe sion, als Gerlinde mit ihren Begleitern wei- wirklich zwei Nächte nicht geschlafen, bis ich »Wenn der Partner terging; „ich wollte schnell höher kommen, wieder Funkkontakt mit Gerlinde hatte.“ stirbt, ist es furchtbar – wo die Hänge steiler und weniger lawinös Ralf war sich sicher gewesen, dass sei- egal wie man sich vor- sind“, erklärt sie rückblickend ihre Gedanken. ne Frau Gerlinde Kaltenbrunner auch um- bereitet hat.« Gerlinde Ralf dagegen saß allein im Zelt des Hochla- kehren würde an jenem 18. August 2011. Aus gers, „die plötzliche Stille habe ich nicht mehr den „leichten Niederschlägen“, die der Meteorologe und ertragen, ich bin raus und habe ins Schneetreiben gebrüllt: Freund Charly Gabl (siehe Panorama 1/2012) vorhergesagt Dreh doch bitte um!“ Ein Brief über seine Gefühle, mit Ku- hatte, war ein halber Meter Neuschnee geworden, und noch li auf fünf Meter Klopapier gekritzelt, lenkte ihn ein biss- immer schneite es auf die Steilhänge des . Ralfs Ent- chen ab. Erst zwei Tage später – Ralf war zurück im Basisla- scheidung, kurz nach dem Aufbruch von Lager 1 (5300 m) ger, Gerlinde nach einem Zwischenbiwak beim Funkgerät

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Zusammen haben sie 31 Achttausender-Hauptgipfel bestiegen, damit sind sie das erfolgreichste Höhenbergsteiger-Ehepaar der Welt. Doch ihren Erfolg im Herzen der Menschen verdanken sie sicher auch ihrer Botschaft: Bergsteigen tut uns gut.

Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits Gemeinsam noch stärker Von Andi Dick

in Lager Zwei angekommen – hatten die Berg- und Ehe- Quäntchen Pech manchmal trotz penibler Planung zur Ka- partner wieder Sprechverbindung, konnte Ralf seinen tastrophe führen kann. Den Tod kennen beide. Aus dem Be- Fantasien die Realität entgegensetzen. Und auf Positiv- rufsleben – Gerlinde als Krankenschwester, Ralf von einem Modus umschalten: Gerlinde helfen mit aktuellen Wetter- Medizin-Praktikum auf der Krebsstation – wie vom Berg. berichten und Tipps zur sicheren Routenwahl. „Ohne Ralfs Und spätestens nachdem sich Gerlinde 2007 am Dhaula- Hinweise hätten wir die steile Gipfelflanke wohl nicht giri nur dank eines von Ralf geschenkten Taschenmessers queren können“, dankt Gerlinde, und Ralf sieht ein: „Mit aus dem Hochlagerzelt befreien konnte, das von einer Lawi- negativer Energie muss man sparsam umgehen. Ich hätte ne verschüttet wurde, haben sie auch intensiv darüber gere- da oben die Motivation im Team eher behindert.“ det. Doch Gerlinde weiß: „Wenn Ralf nicht mehr zurück- Berge, diese belebende Leidenschaft, „mit dem Men- kommt, wäre es furchtbar, egal wie man sich vorbereitet schen zu teilen, den du liebst, hat eine besondere Inten- hat.“ – „Aber nur wegen dieser Eventualität auf das zu ver- sität“, sagt Ralf, der als Bergführer oft Stunden am Gipfel zichten, was uns am meisten Freude macht? Das wäre wie eines Achttausenders saß, bis der Letzte der Gruppe oben Selbstmord aus Angst vor dem lebensgefährlichen Leben“, war, um auch mit ihm die Gipfelfreude zu erleben. Aber ergänzt Ralf die gemeinsame Position. um den geliebten Menschen macht man sich auch beson- Verzweifelte Angst haben beide noch nicht erlebt am dere Sorgen. Denn jeder Bergsteiger weiß, welch kleines Berg, sagen sie. „Eine gesunde Angst vielleicht, eine, die

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Ralf Dujmovits

* 5.12.1961 n Staatlich geprüfter Berg- und Skiführer, Bergführerausbilder, Gründer des Berg- reiseveranstalters „Amical Alpin“ n Als erster Deutscher auf allen 14 Acht- tausendern (Everest mit Hilfssauerstoff); 17 Besteigungen von Achttausender- Hauptgipfeln plus - nicht blockiert“, präzisiert Ralf, „Respekt im Er hatte aber auch gar nichts von einem pro- Vorgipfel Sinn von: Jetzt musst du dich total konzen- fessionellen Expeditions-Manager an sich, der n Die „Seven Sum- trieren. Vielleicht verwechseln manche An- vor seinem neunten Achttausender stand, die- mits“, Dutzende spannung mit Angst.“ Und Gerlinde stellt klar: ser Ralf Dujmovits. Im Lebensweg des enga- Sechs- und Sieben- „Den Schmerz haben die, die zurückbleiben. gierten Menschen und anregenden Zuhörers tausender, oft als Ex- Für dich selber ist es ja vorbei“, verweist aber gibt es nur eine Konstante: die Begeisterung für peditionsveranstalter darauf, dass der Tod jederzeit und überall kom- Neues, und gerne auch für Berge. Als Jugendli- n Die großen Nord- men könne; einige ihrer Verwandten seien in cher begeisterter Technikbastler, der mit selbst wände der Alpen, jungen Jahren gestorben. Ihr gebe an guten Ta- gebauten Morsegeräten rund um die Welt funkte teils mehrfach gen eine Art Urvertrauen innere Kraft. Ralf da- oder aus drei schrottreifen Mercedes-Gebraucht- und mit Gast gegen findet sein Gefühl von Sicherheit und wagen einen brauchbaren zusammen­schraubte n Live-Durchsteigung Vertrauen nur angesichts von konkretem Ge- und in Südfrankreich mit Gewinn verkaufte. der Eiger-Nordwand lände, dem er sich gewachsen fühlt. Vielseitiger Sportler, der Trick­ski fuhr und Ma- 1999 für eine Fern- Ob Gerlinde Kaltenbrunners „Die Natur ist rathon lief und auf dem Skateboard die steilen sehübertragung mir freundlich gesinnt“ seine Wurzeln wohl Straßen des Schwarzwalds hinunterbretterte. n Erstbegehung Hol- in den religiösen Einflüssen ihrer Kindheit hat? Der seine ersten Berg­erlebnisse als Kind mit tanna (2650 m) Süd- Wo der Pfarrer Dr. Erich Tischler die junge Mi- dem Vater machte, aber erst nach dem Abitur pfeiler (VII), Antarktis nistrantin mit ins Tote Gebirge nahm und den richtig Gas gab: Auf einem einjährigen Süd- n Sportklettern bis VIII Samen für eine blühende Begeisterung streute? amerikatrip bestieg er im Alleingang etliche onsight, alpine Rou- Jedenfalls schoss der Trieb bald ins Kraut; die Sechstausender. Zwei Jahre nach der Heimkehr ten im siebten Grad begabte Jugendliche zog begeistert in die Ber- bestand er 1983 die Prüfung zum DAV-Fach­ n „Berggeist des ge, als Krankenschwester verdiente sie sich ihre übungsleiter Hochtouren, im nächsten Jahr be- Jahres“ 2010 ersten Expeditionen mit den Preisgeldern von gann er die Bergführerausbildung und führte Mountainbikerennen. Zwei Achttausender und bald für den DAV Summit Club Hochtouren ralf-dujmovits.de zwei Vorgipfel hatte sie schon bestiegen, als sie an aller Herren Bergen; die angefangenen Stu- 2002 im Basislager des bei einem Be- dien Bauingenieurwesen und Medizin brach

such im Küchenzelt der Nachbarexpedition ei- er leichten Herzens ab. Als Initialzündung­ be- Kaltenbrunner Dujmovits/Gerlinde Ralf (1), Archiv (1), Andi Dick Geographic Zhumayev/National (1), Maxut Robert Bösch Fotos: nen braungebrannten Bärtigen sah, den sie zu- zeichnet er die DAV-Trainingsexpedition 1985 erst für einen nepalesischen Hochträger hielt. zum Shivling (6543 m) in Indien unter akri-

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Gerlinde Kaltenbrunner

* 13.12.1970 n Krankenschwester, Profibergsteigerin n Erste Frau auf allen 14 Achttausendern ohne Hilfssauerstoff; weitere zwei Acht- tausender-Neben- gipfel n Erste Überschreitung der Shishapangma (8013 m) über Süd- wand und Normal- weg Stationen zweier Leben: Ralf bei der Eiger-Nordwand-Live- samt Zelt selbst getragen hat. „Gerlinde leistet n Bei einem Versuch Durchsteigung, als beweglicher Knabe, auf Tour im Jugend- viel mehr als wir Männer, weil sie exakt gleich 2007 an der Cesen- alter, kletternd in der Antarktis. Gerlinde auf dem K2-Gipfel, bei ihrem Lieblingssport Skitour, mit ihrem Mentor Pfarrer schwere Rucksäcke trägt, obwohl sie rund 20 route des K2 (8611 Tischler, Sonne genießend im Fels von Sizil ien. Prozent weniger wiegt“, urteilt Ralf. m) steigt sie 3000 Nicht viele Männer kommen mit der un- Höhenmeter in glaublichen Energie von „Cinderella Caterpillar“ einem Zug auf, muss bischer Leitung von Günter Härter; bald da- zurecht. So trägt beispielsweise Gerlinde ihren dann aber wegen rauf machte er sich selbstständig und gründete gleichen Teil zum Vorstieg und zum Spuren unsicheren Wetters „Amical Alpin“, das seither hunderte Gäste auf bei – aber mancher männliche Begleiter doku- auf 8100 Metern Achttausendergipfel brachte. mentiert das ungern fotografisch. Auch einige umkehren. Nach der Begegnung am Manaslu gingen frühere Beziehungen scheiterten an Gerlindes n Bei der erfolgreichen Gerlinde und Ralf gemeinsam an die Nordflan- überlegener Leistungsfähigkeit. Für Ralf ist es K2-Besteigung 2011 ke des Kantsch (8595 m) – ohne Erfolg zwar, kein Problem, als einer der weltstärksten Hö- spurt sie gemeinsam aber danach umso erfolgreicher auch gemein- henbergsteiger seiner spurenden Frau auch mal mit drei Männern gut sam durchs Leben. Vor allem Gerlinde wurde hinterherzusteigen. „Am Anfang war das un- zehn Stunden lang zum medialen Durchstarter: Mit gewohnt, früher war immer ich für die letzten 300 dem österreichischen Bundesprä- der Leitwolf. Aber ich kann es gut Meter und erreicht sidenten ist sie per Du, über ihre »Gerlinde leistet viel akzeptieren, Gerlinde nachzuste- den Gipfel mit Hochzeit mit Ralf 2007 berichtete mehr als wir Männer, hen, ich könnte ja auch mehr trai- einer Viertelstunde das nationale Fernsehen. Da hatte das kann ich problemlos nieren. Aber ich leide nicht mehr Vorsprung. sie schon zehn Achttausender im akzeptieren.« Ralf so bereitwillig wie früher.“ Je- n King Albert Mountain Tourenbuch; mit dem Erfolg am denfalls spürt man an ihnen fast Award 2010, „Berg- K2 ist sie die erste Frau, die alle Achttausender greifbar die Bewunderung, die jeder für den geist des Jahres“ ohne Hilfssauerstoff bestiegen hat. Oft wur- Partner empfindet. Ralf lobt an Gerlinde ne- 2010 de sie Ziel übler Nachrede: dass ihre Erfolge auf ben ihrer Konsequenz bei Training und Le- der Unterstützung durch Ralfs professionelle bensführung ihr „gemütlicheres Wesen“ und gerlinde-kaltenbrunner.at Logistik beruhten. Solche Kritiker übersahen dass sie auch mal etwas lockerer nehmen kön- gerne, dass sie, wo möglich, auf Fixseile ver- ne, „ich hätte auch gerne manchmal eine ent- zichtete und immer ihre gesamte Ausrüstung spanntere Art“. Während Gerlinde an Ralf ge-

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Im Frühsommer dieses Jahres werden die beiden noch einmal aufbrechen zu einem ganz hohen Ziel. Ralf hatte Eine kleine Familie: 1992 ohne Hilfssauerstoff am Südgipfel des Everest wegen mit Ralfs Sohn Joshi auf dem Naranjo de einer Magenverstimmung und zu kalten Füßen umdre- Bulnes in Asturien hen müssen und beim zweiten Versuch den Gipfel mit der Foto: Archiv Dujmovits Archiv Foto: Flasche erreicht. Diesen persönlich empfundenen Makel im Tourenbuch möchte er noch wettmachen: Nach einem Neutourenprojekt am benachbarten Nuptse will er den höchsten Berg noch einmal, aber „oben ohne“ versuchen. Gerlinde möchte ihn dabei nur bis ins letzte Lager beglei- ten (und dort die Rolle des sich sorgenden Partners erdul- den); bei ihrem Aufstieg ohne Sauerstoffhilfe 2010 fühlte sie sich grenzwertig gefordert. Dabei ist es gerade das, was beiden am meisten Spaß macht: das eigene Potenzial voll ausreizen. „Eine Skitour ist für mich am schönsten, wenn ich ein paar Stunden ge- rade seine „Genauigkeit, wenn er etwas angeht“ schätzt, spurt und mich so richtig angestrengt habe“, sagt Gerlinde. aber auch, dass er sich selbst nicht so ernst nimmt und sie Das ist kein Widerspruch zu ihrer Aussage „Leistung oft zum Lachen bringt. Sein technisches Händchen und spielt in meiner Art Bergsteigen keine Rolle“. Beide suchen eine kreative Ader helfen ihr auch zurzeit, wo sie von der nicht den Vergleich mit anderen – Gerlindes Wettkämpfe Nachfrage der Medien überschwemmt wird: Er sortiert dienten hauptsächlich dem Geldverdienen –, sondern das und bearbeitet mit Leidenschaft Bilder und Videos, pro- „in der Bewegung aufgehen, sich selber anspornen“, wie grammiert Multimediapräsentationen und begleitet sie Ralf von seinen Marathonläufen berichtet. Und das Trai- zu ihren Vorträgen. Dort kümmert er sich um die Tech- ning, dem sie täglich Stunden widmen, ist kein lästiges nik, vor allem aber ist er einfach für sie da. „Nach der Eiger- Mittel zum Erfolg, sondern erquickender Selbstzweck: Live-Fernsehübertragung habe ich auch so einen Medien- „Nach zwei Stunden im Büro kann ich’s kaum noch erwar- ansturm erlebt und weiß, dass das für Gerlinde hart ist. Ich ten, rauszukommen aufs Rad“, sagt Gerlinde. Und Ralf er- selber trauere der großen Aufmerksamkeit gänzt: „Das abendliche Bouldertraining mit nicht hinterher“, sagt Ralf, während Gerlinde den Freunden setze ich mir als Belohnung für zugibt: „Der Herausforderung Medien bin ich »Wenn ich am Berg bin, einen Bürotag.“ nicht so gewachsen wie der am Berg.“ geht’s mir gut.« Gerlinde Überhaupt suchten sie am Berg „sehr klas- Die Kreativität – in Foto, Film, vielleicht »Training ist Belohnung sische Dinge“, berichtet Ralf: „Ruhe; zu sich auch mal in einem Buch – dürfte für Ralf eine fürs Büro.« Ralf finden; in der Natur sein, fokussiert auf den Zukunftsoption sein, jetzt, nachdem er sein nächsten Schritt oder Griff.“ Und abseits der Unternehmen an einen seiner Stammbergführer verkauft Massen: Ihre alpinen Skitourenziele fieseln sie aus der Land- hat und Privatier spielen kann. Eine Konstante wird die karte heraus, übernachtet wird im Tal im Bus. So professio- Suche nach Neuem bleiben: „Ich sehe mich nicht als Ex- nell durchdacht sie ihre Touren angehen, es erfüllt sie dabei trembergsteiger, sondern als Extremnomade, der gern un- eine fast kindlich hingerissene Freude. Die sie auch in ihren terwegs ist, aufbricht zu abenteuerlichen Zielen.“ Vorträgen rüberbringen. Da kommen sie ohne esoterisch- Für Gerlinde dagegen ist nicht die Entdeckerlust die philosophisches Geschwurbel aus, erzählen ganz schlicht treibende Kraft nach oben, sondern der Wunsch, die Na- und unverblümt: Das macht uns Spaß. Vielleicht erklärt das tur zu erleben: „Berge sind mein Lebenselixier: Wenn ich einen Teil des Erfolgs – gerade wenn man Gerlindes Augen dort oben bin, geht’s mir gut. Wenn ich das irgendwann dabei leuchten sieht. Da braucht man nicht das abgegriffene mal nicht mehr kann, bin ich offen für anderes, aber es Label „Authentizität“ auspacken, man spürt sie. wird immer etwas mit der Natur zu tun zu haben.“ Eigene Und man spürt auch die Begeisterung füreinander. Man Kinder dagegen, wie ihre spanische Achttausenderkollegin könnte es auch Liebe nennen, was ihnen Kraft gibt. Ger- sie sich wünscht, „brauche ich persönlich ne glaubt man Gerlinde, dass sie sich am Lhotsegipfel 2009 nicht“. Ralf lobt zwar ihren liebevollen Umgang mit Kin- weniger über ihren eigenen Erfolg gefreut hat als über Ralfs, dern, der auch das Zusammenleben mit ihm und seinem für den es der letzte der vierzehn Achttausender war. Und Sohn Joshi (21, aus erster Ehe) gut gelingen lässt. Aber Ger- dass für ihn nicht jener Gipfelerfolg sein schönster Mo- linde wollte sich nie dem Dilemma aussetzen, während ih- ment war, sondern der, als Gerlinde auf ihrem Schlussstein rer Expeditionen monatelang getrennt vom Kind zu sein, stand, dem K2. und unterwegs an riskanteren Bergen: „Der Tod der zwei- Oder genauer: als sie sich am Wandfuß wieder in die fachen Mutter Alison Hargreaves am K2 hat mich sehr ge- Arme nehmen konnten. Denn ein noch größeres Glück troffen. Als Mutter hat man wohl einen anderen Bezug als jeder Gipfel ist es, wenn sich die zwei Richtigen gefun- zum Kind als ein Mann.“ den haben. o

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