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LÄNDERINFORMATION

Sofia

Mai 2016

BELGRADE * BUDAPEST * KRAKOW * LJUBLJANA * PRAGUE * SARAJEVO * SOFIA * ZAGREB

Mai 2016 2/48

Inhaltsverzeichnis

1. Statistische Daten Bulgarien ...... 5 2. Statistische Daten Sofia ...... 9 3. Politische Daten Bulgarien...... 11 4. Politische Daten Sofia ...... 19 5. Politische Daten der Wahlen ...... 27 6. Mediendaten ...... 31 7. Wirtschaftsdaten Bulgarien ...... 37 8. Kooperationen und Interessensschwerpunkte ...... 41 9. Verbindungsbüro ...... 43 10. Reise-ABC Bulgarien ...... 45

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1. Statistische Daten Bulgarien

Karte des Landes

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Flagge und Wappen

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Verfassung Datum: 1991

Erläuterung: Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und den ersten freien Wahlen wurde von der „Großen Nationalversammlung“ am 13. Juli 1991 eine neue Verfassung verabschiedet.

EU-Mitgliedschaft Datum: 1. Jänner 2007

Status: Mitglied

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Verwaltungsstruktur Staatsform: Republik

Politisches System: Parlamentarische Demokratie

Erklärung zur Verwaltungsstruktur: Die Kreise sind die größten administrativ-territorialen Einheiten. Sie werden von KreisvorsteherInnen geleitet, die vom Ministerrat eingesetzt werden. Die Kreise sind weiters in 265 kommunal selbstverwaltete Gemeinden unterteilt. Die Gemeinde der Hauptstadt Sofia hat zugleich den Status eines Kreises.

Größte Verwaltungseinheit: Kreis

Größte Verwaltungseinheit (Landessprache): Oblast

Anzahl gesamt: 28

Aufzählung der Verwaltungseinheiten: Sofia-Stadt, Sofia-Region, Burgas, Varna, Plovdiv, Russe, Haskovo, Lovetsch, Montana, Sliven, Jambol, Dobritsch, Silistra, Schumen, Gabrovo, Pleven, Vidin, Vraza, Veliko Tarnovo, Pazardschik, Smoljan, Rasgrad, Targovischte, Blagoevgrad, Pernik, Kardschali, Kjustendil, Stara Sagora

Nachgeordnete Verwaltungseinheit: Gemeinde

Nachgeordnete Verwaltungseinheit (Landessprache): Obschtina

Anzahl gesamt: 265

Städte Stadt EinwohnerInnenzahl Sofia 1.256.667 Varna 396.838 Plovdiv 506.078 Burgas 310.277 Russe 176.298

Stichtag: 31. Dezember 2014 (Nationales Statistisches Institut)

Grenzen Land/Seegrenzen Grenzlänge Rumänien 609 km Griechenland 493 km Schwarzes Meer 378 km Serbien 341 km Türkei 259 km Mazedonien 165 km

Fläche: 110.993 km 2

Bevölkerung Bevölkerungsdichte: 65 EinwohnerInnen/km 2 EinwohnerInnenzahl: 7.202.198

Stichtag: 31. Dezember 2014 (Nationales Statistisches Institut)

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Ethnie Anteil Bulgarinnen und Bulgaren 84,8 % Türkinnen und Türken 8,8 % Roma 4,9 % Sonstige 1,5 %

Religion Anteil Bulgarisch-orthodox 76,00 % Muslimisch 10,00 % Protestantisch 1,10 % Römisch-katholisch 0,80 % Sonstige und Atheistinnen und Atheisten 12,10 %

Amtssprache: Bulgarisch

Feiertage Datum Name 01. Jänner 2016 Silvester 03. März 2016 Nationalfeiertag 04. März 2016 Per Regierungsbeschluss zum Feiertag für das Jahr 2016 29. April 2016 Karfreitag 01. Mai 2016 Ostersonntag; Tag der Arbeit 02. Mai 2016 Ostermontag 06. Mai 2016 Tag der bulgarischen Armee 14. Mai 2016 Arbeitstag anstelle vom 23. Mai 23. Mai 2016 Per Regierungsbeschluss zum Feiertag für das Jahr 2016 24. Mai 2016 Tag des bulgarischen Schrifttums 05. September 2016 Per Regierungsbeschluss zum Feiertag für das Jahr 2016 06. September 2016 Tag der Wiedervereinigung 22. September 2016 Unabhängigkeitstag 23. September 2016 Per Regierungsbeschluss zum Feiertag für das Jahr 2016 24. Dezember 2016 Heiligabend 25. Dezember 2016 Weihnachten 26. Dezember 2016 Zweiter Weihnachtsfeiertag

Währung Währung: Lev (BGN) Kurs: 1 EUR = 1,95583 BGN (Der Umrechnungskurs BGN–EUR ist fix, nachdem der Lev 1999 im Verhältnis 1:1 an die Deutsche Mark gebunden wurde.)

Quellen Nationales Statistisches Institut www.nsi.bg 2016 Stadt Sofia www.sofia.bg 2016 Parlament der Republik Bulgarien www.parliament.bg 2016 Ministerrat der Republik Bulgarien www.government.bg 2016 Ministerium für Wirtschaft, Energetik und Tourismus www.mi.government.bg 2016 Agentur für Geodäsie, Kartographie und Kataster www.cadastre.bg 2016

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2. Statistische Daten Sofia

Stadtwappen

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Geographische Daten Längengrad: 23°18’ O Breitengrad: 42°40’ N Seehöhe: 550 m (nur Mittelwert verfügbar) Fläche: 492 km 2

Verwaltungsstruktur Verwaltungseinheit: Bezirk

Verwaltungseinheit (Landessprache): Obschtina

Anzahl gesamt: 24

Aufzählung der Verwaltungseinheiten: Ljulin, Serdika, Krasno Selo, Triadiza, Mladost, Novi Iskar, Oborischte, Ovtscha Kupel, Ilinden, Iskar, Krasna Poljana, Losenez, Nadeschda, Sredez, Podujane, Studentski Grad, Bankja, Isgrev, Kremikovzi, Vrabniza, Vitoscha, Pantscharevo, Slatina, Vasraschdane

Bevölkerung EinwohnerInnenzahl: 1.256.667

Stichtag: 31. Dezember 2014 (Nationales Statistisches Institut)

Quellen Stadt Sofia www.sofia.bg 2016 SatLex Digital www.satlex.de 2016

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3. Politische Daten Bulgarien

Aktuelle Regierungsbildung Nach der Wahlniederlage der regierenden „Bulgarischen Sozialistischen Partei“ (BSP) bei den EU-Wahlen im Mai 2014 kam es in Bulgarien zu einer Regierungskrise. Das Parlament wurde am 6. August 2014 aufgelöst und eine Übergangsregierung eingesetzt, um Neuwahlen vorzubereiten. Diese haben am 5. Oktober 2014 stattgefunden. Am 7. November 2014 wurde die neue Regierung vom Parlament gewählt.

Die Regierung verfügt über vier VizepremierministerInnen: eine für Koalitionspolitik und Staatsverwaltung, eine für europäische Angelegenheiten und Mechanismen zur Kooperation und Kontrolle, einen für EU-Fonds und Wirtschaft sowie einen für Demografie und Soziales. Insgesamt besteht das Kabinett aus 17 MinisterInnen.

Staatspräsident Kompetenzen: Die bulgarische Präsidentin bzw. der bulgarische Präsident vertritt Bulgarien im In- und Ausland und ist die Oberbefehlshaberin bzw. der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Die Stellung der Staatspräsidentin bzw. des Staatspräsidenten innerhalb des Landes ist vorwiegend repräsentativer Natur. Die Präsidentin bzw. der Präsident nominiert eine Partei zur Regierungsbildung, lobt diese an und kann diese im Bedarfsfall auch auflösen. Sie bzw. er ratifiziert Gesetze und kann gegen diese auch ein Veto einlegen.

Mag. Rossen Plevneliev

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Parteizugehörigkeit: Bis zur Wahl GERB; danach parteilos Geburtsdatum: 14. Mai 1964 Geburtsort: Goze Deltschev Beginn der aktuellen Amtsperiode: 22. Jänner 2012 Amtsperiode: 1. Amtsperiode Ausbildung: Magister in Informatik (Technische Universität, Sofia)

Politische Laufbahn: 2009–2011 Minister für Regionale Entwicklung und Raumplanung (GERB)

Besondere Auszeichnungen: Politiker des Jahres in Bulgarien, 2011 und 2012 Orden des Weißen Adlers der Republik Polen Großkreuz des Erlöser-Ordens der Republik Griechenland Orden des Weißen Doppelkreuzes der Slowakei, 1. Klasse Orden vom Kreuz des Südens der Republik Brasilien „ERI Prix“ vom Land Niederösterreich und der Donau-Universität Krems Internationaler Preis „Nizami Gandjevi“ Preis „Europäische Persönlichkeit des Jahres 2015 für Südost- und Mitteleuropa“

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Familienstand: Verheiratet Kinder: 2 Besondere Interessen: Lesen, Schifahren, Tauchen, Tennis, Radfahren

Premierminister Kompetenzen: Die Premierministerin bzw. der Premierminister koordiniert die Innen- und Außenpolitik des Landes und leitet die Staatsadministration. In die Zuständigkeit der Premierministerin bzw. des Premierministers fällt auch der Staatsetat, sie bzw. er schließt internationale Verträge ab, leitet und koordiniert die Regierungspolitik und trägt die Verantwortung dafür.

Dr. Bojko Borissov

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Parteizugehörigkeit: GERB Geburtsdatum: 13. Juni 1959 Geburtsort: Bankja Beginn der aktuellen Amtsperiode: 7. November 2014 Amtsperiode: 2. Amtsperiode Ausbildung: Doktor der Berufsdidaktik des Polizeiwesens (Offiziershochschule des Innenministeriums, Sofia)

Politische Laufbahn: 2013–2014 Parlamentsabgeordneter 2009–2013 Premierminister 2005–2009 Bürgermeister von Sofia

Besondere Auszeichnungen: 2010 Prix de la Fondation 2009 Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik 2006 Ehrentitel „Orden der italienischen Solidarität” vom Präsidenten der Republik Italien 2004 Zertifikat für ausgezeichnete Arbeit vom Direktor der Europol 2003 Silberne Erinnerungsmedaille 2003 Ehrenabzeichen II. Grades 2002 Ehrenabzeichen III. Grades

Weitere Auszeichnungen: Europol-Preis für gute Zusammenarbeit mit bulgarischen Sicherheitsbehörden Zertifikat für einen außerordentlichen Beitrag zur Drogenbekämpfung seitens der DEA (USA) Ehrenzepter vom Generaldirektor der spanischen Polizei Ehrenmedaille des russischen Geheimdienstes (FSB) Ehrenmedaille der französischen Polizei

Familienstand: Geschieden Kinder: 1 Besondere Interessen: Fußball

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Einzelne MinisterInnen Name (Partei) Ressort Amtsantritt Rumjana Batschvarova (GERB) Vizepremierministerin für 7. November 2014 Koalitionspolitik und Staatsverwaltung und Innenministerin Meglena Kuneva (RB) Vizepremierministerin für europäische 7. November 2014 Angelegenheiten und Mechanismen zur Kooperation und Kontrolle, Bildungs- und Wissenschaftsministerin 3. Februar 2016 Tomislav Dontschev (GERB) Vizepremierminister für EU-Fonds und 7. November 2014 Wirtschaft Daniel Mitov (RB) Außenbeziehungen 7. November 2014 Ivajlo Kalfin (ABV) Vizepremierminister und Minister für 7. November 2014 Arbeit und Soziales Nikolina Angelkova (k.A.) Tourismusministerin 7. November 2014 Ekaterina Sacharieva (parteilos) Justizministerin 18. Dezember 2015 Veschdi Raschidov (parteilos) Kulturminister 7. November 2014 Ivelina Vassileva (GERB) Umweltministerin 7. November 2014 Dessislava Taneva (GERB) Landwirtschaft und 7. November 2014 Ernährungsministerin Krassen Kralev (GERB) Jugend und Sportminister 7. November 2014 Nikolaj Nentschev (RB) Verteidigungsminister 7. November 2014 Peter Moskov (RB) Gesundheitsminister 7. November 2014 Ivajlo Moskovski (GERB) Verkehr, Informationstechnologien und 7. November 2014 Kommunikationsminister Vladislav Goranov (GERB) Finanzminister 7. November 2014 Boschidar Lukarski (RB) Wirtschaftsminister 7. November 2014 Temenuschka Petkova (GERB) Energieministerin 7. November 2014 Liljana Pavlova (GERB) Regionalentwicklungsministerin 7. November 2014

Parlament Struktur: Das bulgarische Parlament hat 240 Abgeordnete und ist als Einkammerparlament organisiert.

Kompetenzen: Das Parlament verabschiedet Gesetze und kontrolliert die Regierung. Es verabschiedet das Budget, überwacht dessen Umsetzung, stimmt dem Regierungsprogramm zu und wählt die Premierministerin bzw. den Premierminister. Überdies stimmt das Parlament wichtigen internationalen Verträgen sowie Kriegserklärungen und Friedensschlüssen zu und schreibt landesweite Referenden aus. Die Regierung ist dem Parlament rechenschaftspflichtig. So kann das Parlament der Regierung in einem konstruktiven Misstrauensvotum das Vertrauen entziehen und eine neue Premierministerin bzw. einen neuen Premierminister wählen.

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Parlamentspräsidentin Mag. a Zezka Zatscheva

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Parteizugehörigkeit: GERB Geburtsdatum: 24. Mai 1958 Geburtsort: Dragana Ausbildung: Magistra der Rechtswissenschaften (Universität, Sofia)

Politische Laufbahn: Juli 2009–März 2013 Parlamentspräsidentin des 41. Parlaments 2007–2009 Gemeinderätin in Pleven (GERB)

Besondere Auszeichnungen: Keine Familienstand: Verheiratet Kinder: 1 Besondere Interessen: Keine

Parlamentsparteien Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens Graschdani za evropejsko rasvitie na Balgarija

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Parteikürzel: GERB Weblink: www.gerb.bg Vorsitz: Dr. Bojko Borissov Parlamentsmandate: 84 (32,67 %) Gründungsjahr: 2006 Ideologische Ausrichtung: Mitte-rechts Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit der ÖVP vergleichbar. Parteilinie: Traditionelle Werte, Freiheit, Gerechtigkeit und vollwertige EU-Integration Einflussreiche Mitglieder: Keine EU-Einstellung: Positiv Internationale Mitgliedschaften: Die GERB ist Mitglied der Europäischen Volkspartei.

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Bulgarische Sozialistische Partei Balgarska sozialistitscheska partija

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Parteikürzel: BSP Weblink: www.bsp.bg Vorsitz: Mag. a Kornelia Ninova Parlamentsmandate: Nicht eruierbar, da die BSP mit weiteren Parteien als Koalition „BSP Linkes Bulgarien“ angetreten ist. Die Koalition hat 39 Mandate (15,40 %). Gründungsjahr: 1891 Ideologische Ausrichtung: Mitte-links Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit der SPÖ vergleichbar. Parteilinie: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität Einflussreiche Mitglieder: Prof. Stefan Danailov (Schauspieler und Lektor an der Schauspielhochschule in Sofia) EU-Einstellung: Positiv Internationale Mitgliedschaften: Die BSP ist Mitglied der Sozialistischen Internationalen.

Bewegung für Rechte und Freiheiten Dvischenie za prava i svobodi

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Parteikürzel: DPS Weblink: www.dps.bg Vorsitz: Mag. Ljutvi Mestan Parlamentsmandate: 38 (14,84 %) Gründungsjahr: 1990 Ideologische Ausrichtung: Mitte Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar. Parteilinie: Freiheit, Toleranz und Verantwortung, Wahrung der Interessen der türkischen Minderheit Einflussreiche Mitglieder: Keine EU-Einstellung: Positiv Internationale Mitgliedschaften: Die DPS ist Mitglied der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa. (ALDE)

Attacke Ataka

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Parteikürzel: Keines Weblink: www.ataka.bg Vorsitz: Volen Siderov Parlamentsmandate: 11 (4,52 %) Gründungsjahr: 2005 Ideologische Ausrichtung: Rechtsextrem Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar. Parteilinie: Soziale Sicherheit, Bildung, Gesundheitswesen Einflussreiche Mitglieder: Keine EU-Einstellung: Negativ Internationale Mitgliedschaften: Keine

Reformatorenblock Reformatorski blok

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Parteikürzel: RB Weblink: www.reformatorskiblok.bg Vorsitz: Radan Kanev, Meglena Kuneva, Boschidar Lukarski, Korman Ismailov, Nikolaj Nentschev Parlamentsmandate: 23 (8,89 %) Gründungsjahr: 2013 Ideologische Ausrichtung: Mitte-rechts Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar. Parteilinie: Justizwesen, Sicherheit, Wohlstand, Lebensqualität Einflussreiche Mitglieder: Keine EU-Einstellung: Positiv Internationale Mitgliedschaften: Der RB ist Mitglied der Europäischen Volkspartei.

Bulgarien ohne Zensur Bulgaria bez zensura

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Parteikürzel: BBZ Weblink: www.bulgariabezcenzura.bg Vorsitz: Mag. Nikolaj Barekov Parlamentsmandate: 15 (5,69 %) Gründungsjahr: 2014 Ideologische Ausrichtung: Konservativ Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar. Parteilinie: Arbeitslosigkeit, demographischer Zuwachs Einflussreiche Mitglieder: Keine EU-Einstellung: Positiv Internationale Mitgliedschaften: Die BBZ ist Mitglied der Europäischen Konservative und Reformisten.

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Patriotische Front Patriotitschen front

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Parteikürzel: PF Vorsitz: Valeri Simeonov, Krassimir Karakatschanov Parlamentsmandate: 19 (7,28 %) Gründungsjahr: 2014 Ideologische Ausrichtung: Rechts Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar. Parteilinie: Wirtschaft, Bildung, Gesundheitswesen, Justizwesen Einflussreiche Mitglieder: Keine EU-Einstellung: Positiv Internationale Mitgliedschaften: Keine

Alternative für eine bulgarische Wiedergeburt Alternativa sa balgarsko vasraschdane

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Parteikürzel: ABV Weblink: www.abv-alternativa.bg Vorsitz: Dr. Georgi Parvanov Parlamentsmandate: 11 (4,15 %) Gründungsjahr: 2014 Ideologische Ausrichtung: Mitte-links Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar. Parteilinie: Reform der Institutionen, neues politisches Modell, Lösung des demographischen Problems Einflussreiche Mitglieder: Keine EU-Einstellung: Positiv Internationale Mitgliedschaften: Keine

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4. Politische Daten Sofia

Stadtparlament Bezeichnung: Gemeinderat (Obschtinski savet)

Struktur: Der Sofioter Gemeinderat besteht aus einer Kammer und hat 61 Mitglieder. An der Spitze des Gemeinderates befindet sich die bzw. der Gemeinderatsvorsitzende. Im Sofioter Gemeinderat gibt es zwei stellvertretende Gemeinderatsvorsitzende. Die bzw. der Gemeinderatsvorsitzende und ihre StellvertreterInnen werden aus den Reihen der GemeinderätInnen für vier Jahre gewählt.

Kompetenzen: Der Gemeinderat fasst Beschlüsse, beschließt Verordnungen und kontrolliert die Stadtregierung. Er verabschiedet das Budget, überwacht dessen Umsetzung und stimmt dem Stadtregierungsprogramm zu.

Stadtregierung Struktur: Eine Stadtregierung wie in Wien gibt es in Sofia nicht. Die bulgarische Hauptstadt wird von der Bürgermeisterin bzw. dem Bürgermeister und acht VizebürgermeisterInnen regiert.

Bildung der Stadtregierung: Die aktuelle Stadtregierung wurde am 12. November 2015 gewählt und hat insgesamt neun Mitglieder: die Bürgermeisterin und acht VizebürgermeisterInnen. (Anmerkung: Aktuell wird das Ressort „Kommunale Gesundheitswesen interimistisch vom Vizebürgermeister für Finanzen, Mag. Dontscho Barbalov, geleitet. Der Posten der Vizebürgermeisterin bzw. des Vizebürgermeisters für Verkehr ist derzeit wegen dem Rücktritt von Vizebürgermeister Ljubomir Hristov (parteilos) unbesetzt. Die Bürgermeisterin und zwei VizebürgermeisterInnen gehören der Partei „Bürger für eine Europäische Entwicklung“ (GERB) an und vier VizebürgermeisterInnen sind parteilos

Kompetenzen: Die Bürgermeisterin bzw. der Bürgermeister übt die Exekutivfunktion in der Stadt Sofia aus. Gemeinsam mit der Stadtregierung und dem Magistrat arbeitet sie bzw. er kontinuierlich an der Vorbereitung und Erfüllung der Beschlüsse des Gemeinderates, verwaltet die Stadt und bereitet den Haushaltsplan vor. Die Bürgermeisterin bzw. der Bürgermeister ist auch Aktionärin bzw. Aktionär aller Gesellschaften, die zu 100 % im Besitz der Gemeinde Sofia sind.

Bürgermeisterin Mag. a Jordanka Fandakova Bürgermeisterin

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Parteizugehörigkeit: GERB Geburtsdatum: 12. April 1962 Geburtsort: Samokov Beginn der aktuellen Amtsperiode: 12. November 2015

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Amtsperiode: 3. Amtsperiode Ausbildung: Magistra der Russischen Philologie (Universität, Sofia) Laufbahn: 2009 Ministerin für Bildung, Jugend und Wissenschaft (GERB) 2005–2009 Sofioter Vizebürgermeisterin für Kultur, Bildung, Sport und Abhängigkeitsprävention (GERB) Besondere Auszeichnungen: Keine Familienstand: Verheiratet Kinder: 1 Besondere Interessen: Nicht bekannt

VizebürgermeisterInnen Mag. a Julia Nenkova Stellvertretende Bürgermeisterin

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Ressort: Gesetzgebung, Koordination und Kontrolle Parteizugehörigkeit: Parteilos Geburtsdatum: 6. Juni 1957 Geburtsort: Sofia Beginn der aktuellen Amtsperiode: 12. November 2015 Amtsperiode: 4. Amtsperiode Ausbildung: Magistra der Rechtswissenschaften (Universität, Sofia)

Laufbahn: Ab 1999 Direktorin der Rechtsdirektion der Gemeinde 1994–1999 Leiterin der Rechtsabteilung der Gemeinde 1980–1994 Expertin in der Rechtsabteilung der Gemeinde

Besondere Auszeichnungen: Trägerin des Ehrenabzeichnens der Gemeinde Sofia Familienstand: Geschieden Kinder: Keine Besondere Interessen: Nicht bekannt

Mag. a Irina Savina Stellvertretende Bürgermeisterin

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Ressort: Investitionen und Bauwesen

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Parteizugehörigkeit: Parteilos Geburtsdatum: 10. November 1977 Geburtsort: Vidin Beginn der aktuellen Amtsperiode: 12. November 2015 Amtsperiode: 4. Amtsperiode Ausbildung: Magistra der Rechtswissenschaften (Universität, Sofia)

Laufbahn: 2003–2006 PR-Managerin „Microsoft-Bulgarien“ 2001–2003 Senior Expertin Kreisverwaltung Vidin, Abteilung „Human resources“ 1999–2001 Moderatorin bei „Radio Bdin“ 1997–1999 Reporterin und Moderatorin einer publizistischen TV-Sendung in Vidin

Besondere Auszeichnungen: Keine Familienstand: Ledig Kinder: Keine Besondere Interessen: Nicht bekannt

Albena Atanassova Stellvertretende Bürgermeisterin

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Ressort: Soziales und Behindertenintegration Parteizugehörigkeit: GERB Geburtsdatum: 20. März 1970 Geburtsort: Sofia Beginn der aktuellen Amtsperiode: 12. November 2015 Amtsperiode: 3. Amtsperiode Ausbildung: Studium der Sozialwissenschaft (Universität, Sofia)

Laufbahn: 2006–2007 Expertin für Zahlungen in Leva in der „Procreditbank“ 2001–2006 Projektkoordinatorin und Office-Managerin bei der Vereinigung „Zentrum für unabhängiges Leben – Sofia“ 2005– Moderatorin bei „Radio NET“ 1997–1999 Leiterin von Freiwilligen beim Bulgarischen Roten Kreuz 1990–2001 Unternehmen Losana

Besondere Auszeichnungen: Keine Familienstand: Ledig Kinder: Keine Besondere Interessen: Nicht bekannt

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Mag. a Maria Bojadschijska Stellvertretende Bürgermeisterin

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Ressort: Grünanlagen, Umwelt und Flächennutzung Parteizugehörigkeit: Parteilos Geburtsdatum: 1. Juni 1977 Geburtsort: Dobrinischte Beginn der aktuellen Amtsperiode: 12. November 2015 Amtsperiode: 4. Amtsperiode Ausbildung: Magistra der Biologie (Universität, Sofia)

Laufbahn: 2001–2005 Expertin im Ministerium für Umwelt- und Gewässerschutz (Abteilung „Bewertung der Auswirkungen auf die Umwelt und komplexe Genehmigungen“ und Abteilung „Vorbeugung industrieller Verschmutzung“)

Besondere Auszeichnungen: Keine Familienstand: Verheiratet Kinder: 1 Besondere Interessen: Nicht bekannt

Mag. Dontscho Barbalov Stellvertretender Bürgermeister

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Ressort: Finanzen und Wirtschaft Parteizugehörigkeit: Parteilos Geburtsdatum: 1. Oktober 1966 Geburtsort: Sofia Beginn der aktuellen Amtsperiode: 12. November 2015 Amtsperiode: 2. Amtsperiode Ausbildung: Magister Ingenieurwissenschaften (Technische Universität, Sofia)

Laufbahn: 2006–2011 Senior Banker bei der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) 2002–2006 Projektleiter bei der Weltbank, Sofia 1998–2001 Projektleiter bei der „Amerikanische Agentur für internationale Entwicklung“ (USAID), Bulgarien 1993–1995 Handelsvertreter bei „IBM Bulgarien“

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Besondere Auszeichnungen: Keine Familienstand: Verheiratet Kinder: 1 Besondere Interessen: Nicht bekannt

Dr. Todor Tschobanov Stellvertretender Bürgermeister

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Ressort: Kultur, Bildung, Sport und Abhängigkeitsprävention Parteizugehörigkeit: GERB Geburtsdatum: 11. September 1977 Geburtsort: Assenovgrad Beginn der aktuellen Amtsperiode: 12. November 2015 Amtsperiode: 2. Amtsperiode Ausbildung: Doktor der Archäologie (Universität, Sofia)

Laufbahn: 2009 stellvertretender Kulturminister für die Partei GERB 2011 Wechsel in das Ministerium für Wirtschaft, Energetik und Tourismus

Besondere Auszeichnungen: Keine Familienstand: Ledig Kinder: Keine Besondere Interessen: Nicht bekannt

Sonstige wichtige EntscheidungsträgerInnen Chefarchitekt – derzeit unbesetzt

Stadtverwaltung Struktur: Die Gemeinde Sofia ist in acht Bereiche unterteilt, die von den VizebürgermeisterInnen geleitet werden. Die Bereiche wiederum sind in 33 Direktionen unterteilt. Ferner gibt es auch ein Inspektorat, das Kontrollfunktionen ausübt.

Oberste Verwaltungsstelle Beschreibung: In der Sofioter Stadtverwaltung existiert die Position der Magistratsdirektorin bzw. des Magistratsdirektors nicht. Der Aufgabenbereich der Magistratsdirektorin bzw. des Magistratsdirektors teilt sich auf mehrere Dienststellen auf. Die meisten Überschneidungspunkte finden sich im Posten der Generalsekretärin bzw. des Generalsekretärs der Gemeinde Sofia.

Kompetenzen: Die Generalsekretärin bzw. der Generalsekretär verwaltet die Kommunalverwaltung; ist verantwortlich für die Arbeitsbedingungen der MitarbeiterInnen und die organisationstechnische Versorgung ihrer Tätigkeit; ist verantwortlich für die Unterlagenabfertigung und das Gemeindearchiv; verwaltet die Abteilungen für Anmeldung und

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Verwaltungsdienstleistungen und ist verantwortlich für die Bekanntgabe und die Veröffentlichung von Beschlüssen des Gemeinderates und der Bürgermeisterin bzw. des Bürgermeisters.

Raliza Stojanova Generalsekretärin der Gemeinde Sofia

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Parteizugehörigkeit: Parteilos Geburtsdatum: 5. Mai 1978 Geburtsort: Sofia Beginn der aktuellen Amtsperiode: 12. November 2015 Amtsperiode: 3. Amtsperiode Ausbildung: Magistra der Rechtswissenschaften (Universität Sofia)

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Laufbahn: 2003–2009 bei Bolar Konsult OOD

Besondere Auszeichnungen: Keine

Familienstand: Ledig Kinder: Keine Besondere Interessen: Nicht bekannt

Verwaltungsbereiche Bezeichnung LeiterInnen Direktion Finanzen Mag. a Mariana Simeonova Direktion EU-Programme und Projekte Mag. a Emilija Scheleva Direktion Soziales Mag. a Minka Jovtscheva Direktion Transport Mag. Dimitar Petleschkov Direktion Abfallwirtschaft Mag. Petar Trajkov Direktion Kultur Mag. Angel Ivanov (interimistisch) Direktion Bildung Mag. a Maria Mintscheva Direktion Öffentliche Aufträge und Konzessionen Mag. Zvetan Stoevski Direktion Wirtschaft und Handelstätigkeit Mag. a Kostadinka Tuleshkova

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5. Politische Daten der Wahlen

Parlamentswahlen Termin der nächsten Wahlen: 2018 Termin der letzten Wahlen: 5. Oktober 2014

Wahlmodus: Die 240 Abgeordneten des bulgarischen Parlaments werden alle vier Jahre in allgemeiner, freier und gleicher Wahl gewählt. Dabei kommt ein Mehrheits- und Verhältniswahlrecht zur Anwendung, wobei eine 4 %-Hürde gilt. Die staatlich anerkannten Minderheiten haben keinen gesonderten Staus. Wahlberechtigt ist jede Staatsbürgerin bzw. jeder Staatsbürger ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Das passive Wahlrecht besitzen alle StaatsbürgerInnen ab dem vollendeten 21. Lebensjahr.

Ergebnis der letzten Wahlen:

Partei Abkürzung Prozent Mandate Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens GERB 32,67 % 84 BSP Linkes Bulgarien BSP 15,40 % 39 Bewegung für Rechte und Freiheiten DPS 14,84 % 38 Reformatoren-Block RB 8,89 % 23 Patriotische Front PF 7,28 % 19 Bulgarien ohne Zensur BBZ 5,69 % 15 Ataka (Attacke) – 4,52 % 11 Alternative für eine bulgarische Wiedergeburt ABV 4,15 % 11 Sonstige Sonstige 6,56 % –

Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 48,66 %.

Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 5. Oktober 2014 fanden in Bulgarien erneut vorgezogene Parlamentswahlen statt. GERB blieb die stärkste Partei in Bulgarien. Sie erhielt sogar mehr Stimmen als bei den letzten vorgezogenen Parlamentswahlen im Mai 2013, stellt aber aufgrund des Einzugs von acht Parteien ins Parlament weniger Abgeordnete als im letzten Parlament. Die SozialistInnen bleiben trotz starken Stimmverlusts auf dem zweiten Platz. Die DPS liegt nur knapp dahinter auf dem dritten Platz. Mit den fünf weiteren Parteien bzw. Koalitionen, die den Sprung ins Parlament geschafft haben, ist das 43. Parlament das bunteste seit der Wende im Jahr 1989.

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Präsidentschaftswahlen Termin der nächsten Wahlen: 2016 Termin der letzten Wahlen: 23. Oktober 2011

Wahlmodus: Die Staatspräsidentin bzw. der Staatspräsident wird von den StaatsbürgerInnen direkt für eine 5-jährige Amtsperiode gewählt. Eine einmalige Wiederwahl ist möglich. Wenn im ersten Wahlgang keine der Kandidatinnen bzw. keiner der Kandidaten eine einfache Mehrheit erreicht, kommt es zu einer Stichwahl, bei der zwischen den zwei bestplatzierten KandidatInnen entschieden wird, die Siegerin bzw. der Sieger wird Präsidentin bzw. Präsident. Wahlberechtigt sind alle StaatsbürgerInnen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Das passive Wahlrecht besitzen alle StaatsbürgerInnen ab dem vollendeten 40. Lebensjahr.

Ergebnis der letzten Wahlen:

Kandidaten Prozent Rossen Plevneliev (parteilos, unterstützt durch GERB) 52,58 % Ivajlo Kalfin (parteilos, unterstützt durch BSP) 47,42 %

Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 48,04 %. p Im ersten Wahlgang der ordentlichen Wahlen am 23. Oktober 2011 standen 18 KandidatInnen zur Auswahl. In der Stichwahl vom 30. Oktober 2011 traten zwei Kandidaten gegeneinander an. Die Auszählung der Stimmzettel ergab, dass der parteilose Kandidat, Rossen Plevneliev, die Wahlen wenig überraschend gewonnen hatte, eine Tatsache die sich mit den Umfragen der letzten Tage vor den Wahlen deckt.

Kommunalwahlen Termin der nächsten Wahlen: 2019 Termin der letzten Wahlen: 25. Oktober 2015

Wahlmodus: Die 61 Abgeordneten des Gemeinderates werden alle vier Jahre in allgemeiner, freier und gleicher Wahl gewählt. Dabei kommt ein Verhältniswahlrecht zur Anwendung. Die Bürgermeisterin bzw. der Bürgermeister wird gleichzeitig direkt gewählt. Wahlberechtigt sind alle StaatsbürgerInnen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Das passive Wahlrecht besitzen alle StaatsbürgerInnen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr.

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Ergebnis der letzten Wahlen:

Partei Abkürz ung Prozent Mandate Bürger für eine europäische Entwicklung GERB 42,88 % 30 Bulgariens Reformatorenblock RB 16,43 % 11 Bulgarische Sozialistische Partei BSP 9,89 % 7 Innere mazedonische revolutionäre VMRO-BND 4,79 % 3 Organisation – Bulgarische Nationalbewegung Koalition Serdika Koalition Serdika 3,64 % 3 Ataka (Attacke) – 3,06 % 2 Glas naroden Volksstimme 3,05 % 2 Dvischenie 21 Bewegung 21 2,14 % 2 Grüne Grüne 2,06 % 1 Nationalfront zur Rettung Bulgariens NFSB 1,54 % – Sonstige Sonstige 10,52 % –

Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 41,25 %

Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 25. Oktober 2015 fanden die ordentlichen Kommunalwahlen statt. Die Auszählung der Stimmzettel ergab, dass die Partei „Bürger für eine europäische Entwicklung“ (GERB) die Wahlen gewonnen, allerdings zum ersten Mal seit acht Jahren nicht die absolute Mehrheit im Gemeinderat hat.

BürgermeisterInnenwahlen Termin der nächsten Wahlen: 2019 Termin der letzten Wahlen: 25. Oktober 2015

Ergebnis der letzten Wahlen:

KandidatInnen Prozent Jordanka Fandakova (GERB) 60,17 % Villi Lilkov (RB) 9,62 % Michail Mirtschev (BSP) 8,40 % Sonstige 21,81 %

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Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 41,25 %.

Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 25. Oktober 2015 fanden die ordentlichen BürgermeisterInnenwahlen statt. Die Auszählung der Stimmzettel ergab, dass die amtierende Bürgermeisterin Jordanka Fandakova (GERB – Bürger für eine europäische Entwicklung) den erneuten Sprung ins Rathaus in nur einem Wahlgang geschafft hat.

EU-Wahlen Termin der nächsten Wahlen: 2019 Termin der letzten Wahlen: 25. Mai 2014

Ergebnis der letzten Wahlen:

Partei Abkürzung Prozent Mandate Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens GERB 30,40 % 6 Koalition für Bulgarien KB 18,93 % 4 Bewegung für Rechte und Freiheiten DPS 17,27 % 4 Bulgarien ohne Zensur BBZ 10,66 % 2 Reformatorenblock RB 6,45 % 1 Sonstige Sonstige 18,29 % –

Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 35,84 %.

© die Grafiken wurden von Eurocomm-PR erstellt.

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6. Mediendaten

Mediensituation Entwicklung seit der Wende Es gibt wohl keinen Bereich in Bulgarien, der sich nach der Wende zu Demokratie und Markwirtschaft von 1989 so rasant und grundlegend verändert hat, wie jener der Medien. Im Bereich der Medien wurden gesetzliche Regelungen verabschiedet, die private Medien zuließen und damit Konkurrenz am Medienmarkt ermöglichten. Liberalisierung, Entmonopolisierung und Dezentralisierung des Zeitungs- und Rundfunkmarktes riefen eine in der bulgarischen Geschichte bis dahin unbekannte Vielfalt in der Medienlandschaft hervor. Eine reguläre gesetzliche Rahmenbedingung für Radio und Fernsehen in Bulgarien wurde 1996 mit dem Inkrafttreten des ersten Rundfunkgesetzes eingeführt. Das Gesetz wurde unter dem Druck der Europäischen Union verabschiedet. Ein Pressegesetz gibt es in Bulgarien immer noch nicht.

Vor 1989 waren sowohl Zeitungen als auch Rundfunk- und Fernsehanstalten relativ gering an der Zahl und durchwegs staatlich kontrolliert. Das galt auch für die Nachrichtenagentur BTA. Die nahezu einzigen überregionalen Zeitungen waren das Parteiorgan der „Bulgarischen Kommunistischen Partei“ (BKP) „Rabotnitschesko delo“, das formal von den Gewerkschaften herausgegebene Blatt „Trud“ und die Zeitung der einzigen neben der KP existierenden und gleichgeschalteten Bauernpartei „Zemedelsko zname“. Es gab den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit zwei Inlands- und einem Auslandsprogramm und das öffentlich-rechtliche Fernsehen mit zwei Programmen und Regionalsendern.

Auch 27 Jahre nach der politischen Wende gibt es in der Medienlandschaft Bulgariens noch erheblichen Verbesserungsbedarf. Es muss sogar darauf geachtet werden, dass demokratische Entwicklungen der neunziger Jahre nicht wieder verspielt werden. Gerade in den vergangenen Jahren hat sich die Situation der Medien massiv verschlechtert, obwohl das Land seit 2007 Mitglied der Europäischen Union ist. Doch in den vergangenen Jahren haben viele Zeitungen und Fernsehsender ihre BesitzerInnen gewechselt: Zahlreiche westeuropäische Konzerne – wie die deutsche WAZ-Gruppe – zogen sich zurück und überließen den Markt regionalen AkteurInnen.

Nicht selten kauften Oligarchen die Medien. Deljan Peevski ist eine der umstrittensten Persönlichkeiten in Bulgarien. Seiner Mutter Irena Krasteva gehört nach bulgarischen Presseberichten die 2007 gegründete „Neue Bulgarische Mediengruppe“, die größte ihrer Art. Zu ihr gehören auflagenstarke Tageszeitungen wie „Telegraf“ und „Monitor“, Zeitschriften, Online- Dienste, der Fernsehsender „“, eine Pressevertriebsgesellschaft und die größte Druckerei des Landes. Peevski soll darin eine führende Rolle spielen. Er ist aber auch Politiker und Parlamentsabgeordneter. Schon als 21-jähriger Jurastudent wurde er Staatssekretär im Kabinett des konservativen Ministerpräsidenten Simeon von Sachsen-Coburg-Gotha. Nach dessen Abwahl wechselte er zur „Bewegung für Rechte und Freiheiten“ (DPS), die die türkische Minderheit vertritt und als korruptionsanfällig gilt. Auch Peevski war in etliche Skandale verwickelt und wurde 2007 als stellvertretender Minister für Katastrophenschutz entlassen, später aber vom Vorwurf der Korruption entlastet. Am 14. Juni 2013 wurde Deljan Peevski im Parlament mit 116 Pro-Stimmen von der „Bulgarischen Sozialistischen Partei“ (BSP) und DPS zum Vorsitzenden der „Staatlichen Agentur für Nationale Sicherheit“ (DANS) gewählt. Unter dem Druck der noch am gleichen Tag, vor allem in Sofia, beginnenden Proteste gegen seine Ernennung und auch wegen der Missfallens-Bekundungen der euroatlantischen PartnerInnen Bulgariens, nahm das bulgarische Parlament seine Entscheidung zurück.

Als Folge der Finanzkrise wurden einige Zeitungen und Magazine geschlossen. So z. B. die Tageszeitung „Klassa“, die seit dem 5. Juni 2012 nur noch im Onlineformat erscheint. Im Sommer 2015 wurden aus finanziellen Gründen die Tageszeitung „Pressa“ und das Wochenmagazin „Tema“ eingestellt.

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Das Bulgarische Verlagshaus „Economedia“ und das schwedische „Bonnier“ schlossen Anfang Oktober 2011 einen Vertrag über eine strategische Partnerschaft ab. In der Folge wurden die Zeitungen „Dnevnik“ und „Pari“ eingestellt. An deren Stelle erscheint nun die Tageszeitung „Kapital Daily“. Die Zeitung „Dnevnik“ ist jedoch noch Online erreichbar.

Pressefreiheit in Bulgarien In den internationalen Ranglisten der Pressefreiheit liegt Bulgarien weit unter dem EU- Durchschnitt. Grund dafür sind häufige Überfälle auf JournalistInnen und die starke Abhängigkeit der Medien von politischen und wirtschaftlichen Kreisen. Das Fehlen eines Pressegesetzes erschwert die Kontrolle der Finanzierungsquellen von Zeitungsverlagen, sowie die objektive Offenlegung der Besitzrechte. Das bietet ständigen Anlass für Spekulationen. Vor diesem Hintergrund gewinnen unabhängige Blogs zunehmend an Bedeutung.

Am 20. April 2016 veröffentlichte die Menschenrechtsorganisation „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) die aktuelle Rangliste über die Pressefreiheit. Der Bericht stellt fest, dass leider auch in Bulgarien die Pressefreiheit nicht ausreichend gewährleistet wird. Das Land belegt den 113. Platz und damit den letzten Platz unter den EU-Mitgliedsstaaten, 2011 befand es sich noch auf Platz 80. Das Bild wird laut ROG von Selbstzensur und einer hohen Medienkonzentration geprägt. Die ROG-Rangliste der Pressefreiheit vergleicht die Mediensituation in 180 Staaten und Regionen.

Das Vertrauen in die bulgarischen Medien falle laut dem Jahresbericht 2015 der „Konrad- Adenauer-Stiftung“ und der „Stiftung Mediendemokratie“ über die Pressefreiheit in Bulgarien, stetig. Politische Abhängigkeit und Mangel an Meinungsvielfalt hätten die bulgarische Medienlandschaft 2015 ausgezeichnet. Es bestünden Tabu-Themen, inoffizielle Namenslisten von Personen, die als unantastbar gelten würden, usw. Ferner würden die Medien keine Diskussionsmöglichkeit zwischen PolitikerInnen und BürgerInnen bieten. Ein weiteres Problem sei die Konzentration auf dem Medienmarkt in einigen wenigen Händen. Dort stünden sich de facto zwei große Mediengruppierungen gegenüber. Ferner sei nur eine von acht Bulgarinnen bzw. einer von acht Bulgaren der Ansicht, dass die Medien in Bulgarien frei sind. Weitere Merkmale seien, dem Bericht zufolge, das schrumpfende Vertrauen in die traditionellen Medien zu Gunsten des Internets und dass lediglich 12 % der Befragten an eine reale Widerspiegelung der Ereignisse glauben würden.

Die Privatisierungsprozesse in der Medienbranche wurden bereits kurz nach der politischen Wende in Bulgarien abgeschlossen. Die einzigen öffentlich-rechtlichen Medien sind das „Bulgarische Nationalfernsehen“ (BNT), der „Bulgarische Nationalrundfunk“ (BNR) sowie die „Bulgarische Nachrichtenagentur“ (BTA). Diese werden auch nicht privatisiert.

Auflagenzahlen Der Markt der Printmedien in Bulgarien unterliegt den bereits geschilderten allgemeinen rechtlichen Rahmenbedingungen. Bis heute gibt es jedoch kein eigenes Presserecht. Die Veröffentlichungsregeln sind liberal und erlauben einen großen Spielraum bei der Herausgabe sowie der inhaltlichen Ausgestaltung. Weil der bulgarische Printmedien-Markt somit „unterreguliert“ ist, können genaue Zahlen zur Auflage und anderen Daten nur schwer ermittelt werden.

Rundfunkgebühren In Bulgarien sind zwar Rundfunkgebühren vorgesehen, sie werden aber zurzeit nicht eingehoben. Dies hat zur Folge, dass sich das Nationalfernsehen und das Nationalradio neben Werbeeinnahmen zu großen Teilen aus Staatszuschüssen finanzieren.

Die größten Medienhäuser in Bulgarien Die „Medijna grupa Bulgaria“ ist das größte Medienhaus Bulgariens und wurde 1997 von der WAZ gegründet. Die WAZ-Mediengruppe war in Bulgarien seit 1997 aktiv. Ihr gehörten unter anderem die zwei größten Tageszeitungen „Trud“ und „24 Tschassa“. Hinzu kamen die auflagenstärkste Frauenzeitung Bulgariens, „Vestnik za zhenata“, die Wochenzeitschrift „High

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Club“ sowie die monatlich erscheinenden Zeitschriften „Auto Trud“, „Idealen Dom“ und GEO. Nach 13 Jahren trennte sich die WAZ-Gruppe von ihren Medien-Beteiligungen in Bulgarien und verkaufte diese an die „Media Holding AG“.

„Nova bulgarska medijna grupa“: Mitte 2007 erwarb die bulgarische Geschäftsfrau Irena Krusteva von Petjo Blaskov drei Zeitungen auf einmal: „Telegraf“, „Monitor“ und „Politika“. Der Verkäufer Petjo Blaskov ist der Gründer der Zeitungen und einer der einflussreichsten Verleger des bulgarischen Übergangs.

„bTV Media Group“ (ist ein Teil der CME – Central European Media Enterprises): „bTV“ wurde im Jahr 2000 als erster privater nationaler Fernsehsender Bulgariens von der „News Corporation“ gegründet. 2010 verkaufte Rupert Murdoch die „bTV Media Group“ an die CME. Zu der Mediengruppe gehören u. a. „bTV Comedy“, „bTV Cinema“, „bTV Action“, sowie die Radiosender „bTV Radio“, „NJoy“, „Classic FM“, „Jazz FM“, „Melody“ und „Z-Rock“.

Das Medienhaus „Nova Broadcasting Group“ ist seit 2008 Eigentum des schwedischen Medienkonzerns „“ (MTG). Dazu gehören u. a. der zweite private nationale Fernsehsender Bulgariens „Nova TV“ sowie die Fernsehsender „“, „“, „“, sowie das Frauenmagazin „Eva“.

Auf dem Markt ebenfalls stark präsent ist das finnische Verlagshaus „Sanoma“, das 50 % der Anteile der bulgarischen Gesellschaft „Sanoma Bljasak“ besitzt und somit der größte Zeitschriftenherausgeber ist. Zu seinem Portfolio gehören die „Frauen-Bibeln“ „Cosmopolitan“, Elle“, „Harper’s Bazar“ sowie die renommierte Zeitschrift „National Geographic“.

Der andere große Zeitschriftenherausgeber ist „Attica Media Bulgaria“, dessen größter Aktionär das gleichnamige griechische Unternehmen ist. „Attica Media“ gibt die auflagestarken Zeitschriften „Playboy“, „Maxim“ und „Grazia“ heraus.

TV und Radio Öffentlich-rechtliche und TV- und Radiosender Das „Bulgarische Nationalfernsehen“ (BNT), dessen erste Sendung anlässlich des Jahrestages der Oktoberrevolution 1959 ausgestrahlt wurde, ist das öffentlich-rechtliche Fernsehen Bulgariens. Das BNT hat vier Kanäle: „BNT 1“, „BNT 2“, „BNT HD“ und den Satellitenkanal „BNT World“. „BNT 2“ ist seit Oktober 2011 auf Sendung und hat in seinem Programm Regionalsendungen, die aus den fünf Regionalzentren des BNT (Blagoevgrad, Varna, Plovdiv, Russe und Sofia) ausgestrahlt werden.

Im Informationsbereich dominiert immer noch das öffentlich-rechtliche „Bulgarische Nationalradio“ (BNR). Das BNR wurde 1930 gegründet und 1993 als Vollmitglied in die „European Broadcasting Union“ (EBU) aufgenommen. Das BNR hat drei nationale Programme: „Horizont“ ist ein 24- stündiges Informations- und Musikprogramm. „Hristo Botev“ ist ein Non-Profit-Programm für Kultur und Bildung. „Radio Bulgaria“ strahlt Sendungen in zehn Sprachen für 100 Länder aus. BNR hat auch sechs Regionalzentren, die, eigene Programme, in den Städten Varna, Plovdiv, Stara Zagora, Schumen, Blagoevgrad senden. Seit September 2007 sendet „Radio Sofia“ auch ein 24-Stunden Programm. BNR hat auch einen Parlaments-Kanal, der viermal pro Woche die Sitzungen der Bulgarischen Volksversammlung live bringt. Alle Sender können auch online gehört werden.

Der Rat für elektronische Medien ernennt die IntendantInnen der öffentlich-rechtlichen Sender und bestätigt die Ernennung der VerwaltungsrätInnen durch die jeweiligen IntendantInnen.

Private Radio- und TV-Sender Einen richtigen Boom neuer, privater Rundfunksender gab es 1992. Viele begannen damals wegen der schwierigen und langsamen Lizenzprozedur als Piratensender. Jetzt gibt es kaum

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eine Stadt – und sei sie auch noch so klein – ohne einen eigenen, kleinen privaten Lokalsender und in den Großstädten gibt es kaum noch freie UKW-Frequenzen. Die große Mehrheit dieser Sender setzt auf das Schema „Musik, Werbung, noch mehr Musik und ein wenig Information“ und kommt damit den Interessen der zumeist jungen HörerInnenschaft entgegen. Nur in den großen Städten und zum Teil überregional haben sich einige Sender mit Musik profiliert (Klassik FM, Jazz FM etc.).

Konnten die Bulgarinnen und Bulgaren bis Anfang der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts nur zwischen dem ersten und dem zweiten Programm des öffentlich-rechtlichen Fernsehens wählen, werden sie jetzt mit Dutzenden Fernsehprogrammen förmlich überflutet – die fremdsprachigen Programme über Satellit nicht mitgerechnet. Das „Nationale Fernsehen“ (BNT) hat nun große Konkurrenz. An erster Stelle im Kampf um die Einschaltquoten ist der terrestrisch ausstrahlende private Sender „bTV“ zu nennen. 2007 kam der Kabelkanal „“ hinzu. Auch der erste bulgarische private terrestrisch ausstrahlende Fernsehsender „Nova televizija“ (NTV), der bis Juli 2008 dem griechischen Medienkonzern „Antenna“ gehörte und vom schwedischen Medienkonzern MTG gekauft wurde, ist für BNT ein großer Konkurrent. BNT, „bTV“ und NTV konkurrieren mit Nachrichten, Berichten, Sport, Talk-Shows, Quizsendungen, Filmen und Serien.

Bei allen privaten Sendern dominieren attraktive Angebote für die Masse: Serien, inklusive Seifenopern aus Lateinamerika und der Türkei sowie billige Hollywood-Produktionen, Unterhaltung (Shows, Quiz- und Musiksendungen) und Sport. Dabei berichten die Privaten nur selten über Kultur und Bildung. Bei den privaten Anstalten ist das Nachrichtenangebot inklusive politischer Berichterstattung immer noch relativ umfangreich, obwohl die Nachrichten stark von Sensationsjournalismus und „human interest“-Stories geprägt sind.

Digitalisierung des Fernsehens Am 1. September 2013 wurde das analoge Signal abgeschaltet und Bulgarien auf das digitale Signal umgestellt, viele bulgarische TV-Sender werden digital und kostenlos ausgestrahlt. Der bulgarische Staat übernahm die Kosten für die notwendigen Digital-Receiver für die ärmsten Teile der Bevölkerung.

Name Typ Ausrichtung Besitz -verhältnisse HörerInnen SeherInnen Bulgarisches TV Neutral Öffentlich-rechtliches k.A. Nationalfernsehen Fernsehen bTV TV Mitte Central European Media k.A. Enterprises Nova televisia TV Mitte Modern Times Group k.A. TV 7 TV Mitte-rechts Bulgaria Media Holding k.A. Bulgarisches Radio Neutral Öffentlich-rechtliche k.A. Nationalradio Rundfunkstation Darik Radio Mitte-rechts Darik Radio k.A. (oppositionell) Jazz FM Radio Keine bTV Radio Group k.A.

Internet Als das politisch unabhängigste Medium im Land kann das Internet angesehen werden. Besonders seit 2000 haben immer mehr der bulgarischen Medien und MedienmacherInnen das Internet entdeckt. Webbasierte Angebote wie „Mediapool.bg“ haben ein kontinuierlich hohes Prestige unter dem gebildeten Publikum. Andere renommierte Internetseiten sind „News.bg“, „Vsekiden.com“, „Novinite.com“ und „Dnes.bg“. Seit März 2007 gibt es das Internetportal „Radar.bg“, das mit der „Deutschen Welle“ zusammenarbeitet und als anspruchsvoll gilt. Es gibt kaum noch eine Zeitung, einen Rundfunksender oder eine Fernsehanstalt ohne eigene

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Homepage. Hinzu kommen immer mehr reine Onlineformate: e-papers, e-zines und Internet- Radios. Viele der Zeitungen können kostenlos online gelesen werden.

Name Ausrichtung Besitzverhältnisse Traffic Rank www.dnes.bg Mitte Investor.Bg 35 www.news.bg Mitte Web Media Group 95 www.mediapool.bg Mitte-rechts (konservativ) Mediapool BG 100 www.actualno.com Mitte Mediengruppe Ground Web 105

Printmedien Nach dem Sturz des Ein-Parteien-Regimes änderte sich die Situation fast schlagartig. Schon Anfang 1990 erschienen demokratische und kommerzielle Zeitungen. In der neuen Verfassung vom Juli 1991 wurden Rede- und Meinungsfreiheit festgeschrieben und der rechtliche Grundstein für freie Medien gelegt. Es gab daraufhin eine Explosion des privaten Tageszeitungsmarktes. Wenn sich auch viele als Eintagsfliegen erwiesen, geht die Zahl der Tages- und Wochenzeitungen in Bulgarien mittlerweile in die Hunderte.

Die wichtigsten überregionalen Tageszeitungen sind „Trud“, „24 Tschassa“, „Standart“, „Novinar“, „Monitor“, „Telegraf“ und „Sega“. Unter den Wochenzeitungen wäre die Wirtschaftszeitung „Kapital“ hervorzuheben. Hinzu kommen die Parteiblätter, Fachzeitschriften u. v. a. sowie ein Dutzend Boulevardblätter.

Name Erscheinungs - Ausrichtung Besitzverhältnisse Auflage Reichweite periode Trud täglich Mitte Media Holding AD 85.000 170.000 24 Tschassa täglich Mitte 168 Tschassa 60.000 120.000 EOOD Standart täglich Mitte-rechts Standartnews 65.000 130.000 Telegraf täglich Mitte-rechts Nova bulgarska 130.000 250.000 (liberal) medijna grupa Kapital wöchentlich Mitte-rechts Economedia 26.000 50.000 (konservativ)

Nachrichtenagenturen Die amtliche Bulgarische Nachrichtenagentur BTA (Bta.bg) ist die älteste Nachrichtenagentur Bulgariens. Sie wurde 1898 gegründet. Die normative Grundlage der BTA ist ihr Statut, das 1994 vom bulgarischen Parlament gebilligt wurde. Die Generaldirektorin bzw. der Generaldirektor der Nachrichtenagentur wird vom Parlament gewählt. BTA wird über den Verkauf von Informationsprodukten, aus Werbeeinnahmen, sowie aus staatlichen Subventionen finanziert. Die staatlichen Zuschüsse, die 10–15 % betragen, werden für die Technik verwendet. Das Internet brachte auch für die amtliche Nachrichtenagentur Konkurrenz. Es erschienen diverse Online- Nachrichtenagenturen wie BGNES (Bgnes.com), die Informationsagentur „Focus“ (Focus- news.net), „Sofia press“ (Sofiapress.bg) und „BulPhoto“ (Bulphoto.com). Sie liefern in der Regel die Nachrichten sogar schneller, wenn auch nicht immer so zuverlässig wie die BTA.

Name Besitzverhältnisse Balgarska Telegrafna Agenzija Öffentlich-rechtlich BGNes Agentur BGNes Focus Focus Nunti GmbH Cross Agentur Cross GmbH

Quellen Alexa The Web Information Company www.alexa.com 2016

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7. Wirtschaftsdaten Bulgarien

Wirtschaftseckdaten 2013 2014 2015 2016 (vorl.) (Progn.) ECKDATEN BIP (Mio. EUR) 41.911 42.750 44.162 45.082 BIP pro Kopf (EUR) 5.764 5.910 6.136 6.301 Wirtschaftswachstum in % des BIP 1,3 1,5 3,0 2,6 Privatkonsum (Mrd. EUR) 26,2 26,9 26,9 27,3 Investitionen, Veränderung in % –0,3 4,0 5,0 –2,4 Leistungsbilanz in % des BIP 1,8 % 1,2 % 1,2 % 0,9 % Arbeitslosigkeit 13,0 % 11,4 % 9,2 % 8,6 % Inflation 0,4 % –1,6 % -1,1 % 1,0 % BUDGET BULGARIEN Budgetierte Einnahmen (Mio. EUR) 15.609 15.657 16.857 16.668 Budgetierte Ausgaben (Mio. EUR) 15.777 17.985 17.764 17.551 Budgetsaldi in % des BIP –0,4 –5,4 –2,1 –2,0 Staatsschulden in % des BIP 17,1 27,0 26,7 28,1 SOFIA Budgetierte Einnahmen (Mio. EUR) 608,4 749 761,8 644,20 Budgetierte Ausgaben (Mio. EUR) 608,4 749 761,8 644,20 Budgetüberschuss/Defizit (+/–) (Mio. EUR) 0 0 0 0 HANDEL / INVESTITIONEN Export (Mio. EUR) 22.272 22.043 23.143 22.635 Import (Mio. EUR) 25.825 26.118 26.397 25.481 Exportquote in % des BIP 53,1 51,5 52,4 50,2 Handelsbilanz (Mio. EUR) –3.553 –4.075 –3.254 –2.846 Handelsbilanz in % des BIP –8,5 –9,5 –7,4 –6,3 Direktinvestitionen Ausland (Mio. EUR) 1.257 1.265 1.593,4 1.455 Quellen: EU-Kommission, „wiiw“, Eurostat, Gemeinde Sofia, Bulgarische Nationalbank, Nationales Statistisches Institut Bulgariens

Aktueller Überblick Die Bewertung Bulgariens des „Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche“ („wiiw“) vom März 2016 zeigt ein Wirtschaftswachstum von 3,0 % für das gesamte Jahr 2015. Dieser Wert ist als überraschend hoch einzustufen, da Bulgarien zu den EU-Staaten mit den stärksten Handelsbeziehungen zu dem krisengeschüttelten Russland gehört und auch mit Griechenland wirtschaftlich eng verflochten ist. Die Wirtschaftsbeziehungen mit Griechenland haben aber auch positive Effekte, da die griechische Nachfrage nach günstigen Produkten aus dem Nachbarland stieg. Außerdem haben in den vergangenen Jahren eine Vielzahl griechischer Unternehmen Tochterfirmen in Bulgarien gegründet und Produktionen und Kapital dorthin verlegt.

Die Prognosen für die bulgarische Wirtschaft für 2015 waren zu Jahresbeginn nicht optimistisch gewesen, weil das Budgetdefizit 2014 erstmals seit vielen Jahren mit 4,8 % des BIP den Maastricht-Grenzwert von 3 % deutlich überschritten hatte und die neue Regierung Ausgabenkürzungen und Einnahmenerhöhungen veranlasste: eine Nulllohnrunde für BeamtInnen, die schrittweise Anhebung des Pensionsalters auf 65 Jahre sowie die Streichung des Steuerfreibetrages in Höhe des gesetzlichen Mindestlohnes. Dieser wurde allerdings per Jänner 2016 auf 420 BGN/Monat (215 EUR/Monat) angehoben. Diese Maßnahme sei, zitiert die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ bulgarische WirtschaftsforscherInnen, vor allem zum Zweck der Steigerung staatlicher Einnahmen zu verstehen: Da viele ArbeitnehmerInnen in Bulgarien offiziell nur zum Mindestlohn angestellt seien und der Rest inoffiziell ausbezahlt würde, ändere eine

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Anhebung des Mindestlohns kaum etwas am tatsächlichen Lohnaufwand, sondern steigere nur den offiziell bekanntgegebenen Anteil. Damit würde auch die an den Staat abgeführten Beiträge zur Lohnsteuer und zur Sozialversicherung steigen.

Mit einem durchschnittlichen Monatsverdienst von 468 EUR bleibt Bulgarien dennoch das ärmste Land der EU. Das BIP pro Kopf entspricht etwa einem Siebentel des österreichischen.

Die Budgetdefizite der letzten Jahre konnte Bulgarien leicht finanzieren, da sie sich im Rahmen hielten und die Staatsverschuldung mit knapp 25 % des BIP vergleichsweise niedrig ist. Der Bulgarische Lev ist seit vielen Jahren fix an den Euro gebunden und konnte diese Bindung durch innere Abwertung aufrechterhalten. Die niedrige Inflation und der geringe Lohnauftrieb infolge der aktuell schwachen Wirtschaftslage erleichtern es, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Die Leistungsbilanz ist trotz der negativen Handelsbilanz leicht positiv und bietet kaum Grund zur Besorgnis.

Bank-Run erschütterte Bulgarien Destabilisierend wirkte sich ein Bank-Run aus, der Ende Juni 2014 das Land erschütterte. Über soziale Netzwerke und SMS waren die Kundinnen und Kunden von zwei der vier größten Banken des Landes aufgefordert worden, ihre Guthaben abzuheben, da die Banken vor der Pleite stünden. Die „Corporate Commercial Bank“, viertgrößte Bank des Landes, wurde unter die Aufsicht der Nationalbank gestellt und nach Feststellung grober Unregelmäßigkeiten geschlossen. Im Juni 2015 wurde die Bank offiziell für zahlungsunfähig erklärt. Nationalbankchef Ivan Iskrov, dem Aufsichtsversagen vorgeworfen wurde, legte daraufhin sein Amt nieder.

Zusätzliche Schulden Die Regierung musste – vor allem zur Behebung der Schäden aus dem Bankenskandal – über eine Anleihen-Emission weitere 1,7 Mrd. EUR aufnehmen, was rund 4 % des BIP entspricht und das laufende Defizit als auch die Staatsverschuldung deutlich erhöhte. Um das Defizit, das 2014 nahezu 5 % des BIP erreichte, 2015 wieder unter 3 % zu drücken, mussten Sparmaßnahmen beschlossen werden, die vor allem für die ArbeitnehmerInnen schmerzhaft sind und aufs Wachstum drücken.

Als Reaktion auf die Bankenkrise senkte die Ratingagentur „Standard and Poor’s“ (S&P) ihr Rating für Bulgarien von „BBB–“ auf „BB+“ und damit unter die Investmentgrades. Bulgarische Staatsanleihen gelten damit als spekulatives Investment.

Zur Umschuldung bestehender Außenstände, aber auch zur Finanzierung des laufenden Defizits für die kommenden drei Jahre, stimmte das Parlament im Februar 2015 einem Kreditabkommen mit den internationalen Großbanken HSBC, „Citigroup“, „Societe Generale“ und „Unicredit“ zu, das 30 Jahre laufen soll. Die flexible Zinsbelastung ist mit 10 % gedeckelt.

Problem Schattenwirtschaft Ein Problem für die Staatsfinanzen ist die Schattenwirtschaft, die nach einer Studie des Beratungsunternehmens „A.T. Kearney“ 31,2 % der offiziellen Wirtschaftsleistung ausmacht – mehr als in jedem anderen EU-Staat. Dieser Anteil sinkt zwar, erschwert aber das Erreichen der Budgetziele.

Korruption nimmt zu Problematisch ist die Korruption, die sich im Gefolge der Krise offenbar noch weiter ausgebreitet hat. Das „Zentrum für das Studium der Demokratie“ (CSD) in Sofia, das seit 1999 regelmäßig auch die Korruptionswahrnehmung abfragt, stellte zuletzt fest, dass 39,4 % der Bulgarinnen und Bulgaren zu einer Bestechung durch Geld, Sachwerte oder persönliche Gefallen gedrängt worden waren. 29,3 % der befragten Personen gaben an, dieser Aufforderung auch nachgekommen zu sein. Eine Befragung der Mitglieder der Bulgarischen Wirtschaftskammer (BSK) ergab, dass 60 % eine Zunahme der Korruption festgestellt hätten, 33 % sahen im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderung.

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Eine Umfrage der Deutsch-Bulgarischen Industrie- und Handelskammer im April 2015 reiht Bulgarien punkto Rechtssicherheit unter 16 Staaten Ost-Mitteleuropas auf den letzten Platz ein, bei der Bekämpfung von Korruption und organisiertem Verbrechen liegt Bulgarien immerhin auf Platz 14, vor dem Kosovo und Bosnien-Herzegowina. Trotzdem gaben 88 % der befragten Unternehmen an, sie würden erneut in Bulgarien investieren.

Der jüngste Fortschrittsbericht der EU-Kommission erkennt zwar an, dass Bulgarien in zahlreichen Bereichen Probleme identifiziert und Lösungen in Angriff genommen hat, kritisiert aber, dass die nötigen Reformen aufgrund der politischen Unsicherheit in jüngster Zeit zu langsam vorankämen.

Investitionen Die Investitionen bilden einen Schwachpunkt. Nach den Zuwächsen der letzten Jahre wird für 2016 ein Rückgang um 2,4 % erwartet. Die Ausrüstungsinvestitionen sollen laut EU Kommission 2016 zwar um 2 % wachsen, hingegen schrumpfen die Bauinvestitionen um 6 %. Die ersten Mittel aus der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 werden erst ab 2017 nach Bulgarien fließen, wenn die eingereichten Projekte geprüft und bewilligt sind. In diesem Förderzeitraum stehen Bulgarien rund 7,6 Mrd. Euro aus Struktur- und Investitionsfonds zur Verfügung. Die operativen Programme (OP) „Regionen im Wachstum“, „Umwelt“ sowie „Transport und Transportinfrastruktur“ weisen Fördervolumina zwischen 1,3 Mrd. und 1,6 Mrd. EUR aus.

Nach Zentralbankangaben betrugen die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) im Jahr 2015 gut 1,59 Mrd. EUR (3,6 % des BIP) im Vergleich zu 2014 in dem die ausländischen Direktinvestitionen 1,27 Mrd. EUR (2,95% des BIP) betragen hatten. Für 2016 erwartet die Regierung ausländische Direktinvestitionen in Höhe von 3,2% des BIP, was knapp 1,5 Mrd. EUR entspricht.

Außerdem sind folgende öffentliche Großprojekte derzeit in Vorbereitung:

Projektbezeichnung Investor Projektstand Investition Ausbau des Kernkraftwerks Nationale Projekt in der 4,40 Mrd. EUR Koslodui um einen neuen Stromgesellschaft Schwebe 1.000 MW-Block Intermodales Terminal Ruse; Eisenbahninfrastruktur- Ausschreibungen 2,06 Mrd. EUR Modernisierung und Gesellschaft ab 2016 Erneuerung der Schienenwege Landesweite Erneuerung der Finanzierung: EU Unterschiedliche 1,20 Mrd. EUR Wasser- und (Umwelt); Weltbank, Stadien Abwassersysteme EBRD Struma-Autobahn (Los 3 Finanzierung: EU Ausschreibungen 750 Mio. EUR Blagoevgrad–Sandanski) (Transport) 2016 U-Bahn-Erweiterung Sofia Finanzierung: EU Ausschreibungen 434 Mio. EUR (Transport) 2016 Infrastruktur zur Finanzierung: EU Ausschreibungen 288 Mio. EUR Abfallbehandlung (Umwelt); Europäische 2015/2016 Investitionsbank Bau einer Finanzierung: EU Ausschreibungen 220 Mio. EUR Erdgasverbindungsleitung mit bevorstehend Griechenland Stadtentwicklung von Sofia Finanzierung: EU und Ausschreibungen 121 Mio. EUR Gemeinde Sofia bevorstehend Quellen: Germany Trade & Invest, Pressemitteilungen

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Wirtschaftsbeziehungen zu Österreich Österreichs Außenhandel mit Bulgarien 2015

in Mio. EUR Veränderung zum Vorjahr in % Exporte 643 –0,16 Importe 410 +2,93 Handelsbilanz 234 –5,56 Quelle: WKO

Im Handel mit Bulgarien legten die Exporte 2014 zu, während die Importe rückläufig waren. Der bilaterale Handelsbilanzüberschuss zugunsten Österreichs hat sich vergrößert. Allerdings zählt Bulgarien nicht zu den wichtigsten HandelspartnerInnen Österreichs.

Österreich bleibt wichtiger Investor In Bulgarien wurde Österreich bereits 2010 von den Niederlanden als Investor Nummer eins abgelöst.

Das Gesamtvolumen Österreichischer Investitionen in Bulgarien beläuft sich aktuell auf über 6 Mrd. EUR, wobei die Engagements der „Telekom Austria“, der OMV sowie von „UniCredit“, „Raiffeisen International“, „Uniqa“ und der „Vienna Insurance Group“ hervorzuheben sind.

Die „Telekom Austria“ musste 2014 große Teile ihres Investments in Bulgarien abschreiben, hat aber bekräftigt, an seinen Investments in der Region festhalten zu wollen. Im Juli 2015 übernahm das Unternehmen den Festnetz- und Kabelbetreiber „“.

Gut vertreten ist Österreich im Energiesektor (EVN) sowie mit Handelsketten und Großeinkaufsmärkten (Billa, DM). Die Handelsketten geraten aber zunehmend in die Krise. „Baumax“ hat seine bulgarischen Filialen im Sommer 2014 an eine bulgarische Gruppe verkauft, „Rewe“ (Billa) soll den Verkauf von Filialen im Gesamtwert von 260 Mio. EUR erwägen.

Der Möbelhändler „XXX-Lutz“ hat hingegen im Juli 2015 die Möbelketten „Aiko“ und „Mobbo“ mehrheitlich übernommen und ist direkter Konkurrent von „Ikea“.

Die „Vienna Insurance Group“ hat im Juni 2015 über ihre bulgarische Tochter „Bulstrad“ von der „United Bulgarian Bank“ die Versicherungstochter UBB-AIG gekauft und mit deren Mutter einen Kooperationsvertrag für den Vertrieb abgeschlossen. Auf Expansionskurs sind die „Gebrüder Weiss“, die 2015 ein neues Logistikzentrum eröffnet haben. Der Fahrzeug-Logistiker „Hödlmayr“ hat seinen schon länger geplanten Markteintritt in Bulgarien vorgezogen und wird noch heuer die Präsenz im Land ausbauen. Die „voestalpine“ hat im Mai angekündigt, ihre Produktion in Sofia auszubauen. Dort werden vor allem Schienen für den bulgarischen Markt erzeugt.

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8. Kooperationen und Interessensschwerpunkte

Kooperationsabkommen Es existiert kein Kooperationsabkommen zwischen Wien und Sofia.

Interessensschwerpunkte • U-Bahn-Bau • Parkraumbewirtschaftung • Infrastrukturprojekte • EU-Förderprojekte

Erwünschte Zusammenarbeit in den Bereichen • Verkehrskonzept und -organisation • Energiequellen und Energieeffizienz • Wassermanagement • Straßenbahnherstellung in Sofia (Siemens) • Errichtung eines Vergnügungsparks nach Wiener Vorbild

Hervorzuhebende gemeinsame Projekte • Besuch der Sofioter Bürgermeisterin Jordanka Fandakova zum Thema Abfallwirtschaft in Wien, Treffen mit Bürgermeister Häupl, 2016 • Besuch des Sofioter Inspektorats zu Weihnachtsdekoration, -beleuchtung und -märkte, Wien 2015 • Erfahrungsaustausch im Bereich Parkraumbewirtschaftung, Zentrum für städtische Mobilität in Wien, 2015 • Delegation unter der Leitung von Bürgermeisterin Fandakova zum 3. Jahrestreffen der EU- Donauraumstrategie, 2014 • Erfahrungsaustausch im Bereich Kultur, Fraktionsvorsitzende von GERB in Wien, 2014 • Erfahrungsaustausch im Bereich PPP-Projekte und Citybike, Wien 2014 • Erfahrungsaustausch im Bereich des öffentlichen Verkehrs, 7-köpfige Delegation der Stadt Sofia unter der Leitung von Vizebürgermeister Ljubomir Hristov in Wien, 2013 • Präsentation der Wiener Charta im bulgarischen Regionalministerium, 2013 • Erfahrungsaustausch im Bereich Bildung, 45-köpfige Delegation von regionalen Schulrätinnen bzw. -räten und SchuldirektorInnen aus Bulgarien in Wien, 2013 • Vorstellung der Velo-City 2013 in Sofia, 2012 • Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch im kommunalen Bereich, 5-köpfige Delegation des Sofioter Inspektorats in Wien, 2012 • Erfahrungsaustausch im Bereich Soziales, Delegation aus 42 AbteilungsleiterInnen der Sozialabteilungen Sofias und anderer Gemeinden sowie DirektorInnen von Kinder-, SeniorInnen und PensionistInnenheimen in Wien, 2012 • Erfahrungsaustausch auf Bezirksebene, Bezirk Triadiza und Bezirk Alsergrund, 2011 • Delegation unter der Leitung von Bürgermeisterin Fandakova zur internationalen Konferenz „Smart City – Modell für nachhaltige kommunale Entwicklung“, 2011 • Erfahrungsaustausch im Bereich Prävention von Kinderkriminalität, Delegation aus BezirksbürgermeisterInnen und für den Bereich verantwortliche Vorsitzende aus mehreren bulgarischen Gemeinden, Wien 2010 • Erfahrungsaustausch im Bereich Fernwärme, Sofia 2010 • 6. Welttreffen der bulgarischen Medien in Wien, Termin von Bürgermeisterin Fandakova mit Bürgermeister Dr. Häupl, 2010 • Jährlicher Wien-Ball in Sofia

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• Delegation unter der Leitung von Bürgermeisterin Fandakova zur Real Vienna, 2010 • 4-wöchiges Traineeprogramm für Sofioter Expertin zum Thema EU-Förderprojekte, 2009 • Seminar von INTERACT im Sofioter Rathaus zu EU-Projektmanagement, 2008 • Veranstaltungsreihe "Wien grüßt Sofia“ mit 10-köpfiger Delegation der Stadt Wien in Sofia, 2007 • Wien Tage in Sofia, 2002

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9. Verbindungsbüro

EUROCOMM Sofia Positano Platz 2 1000 Sofia BULGARIEN www.eurocommpr.bg (Befindet sich im Aufbau)

Mitarbeiterinnen

Mag. a Irina Simova Büroleiterin T + 359 2 944 53 26 M +359 88 890 43 80 [email protected]

© Eurocomm-PR/Galina Yotova

Mag. a Hrabra Marinova Öffentlichkeitsarbeit T + 359 2 944 53 78 M +359 88 501 39 96 [email protected]

© Eurocomm-PR/Galina Yotova

Jassen Panov Projektkoordinator T + 359 2 944 53 81 M +359 88 501 39 95 [email protected]

© Eurocomm-PR/Galina Yotova

EUROCOMM Headoffice Renngasse 5/Top 2 1010 Wien T +43 1 368 34 247-0 www.eurocommpr.at (Befindet sich im Aufbau)

Länderverantwortliche

Mag. a Vera Tschakaloff-Janner T +43 1 368 34 24-714 M +43 664 88 32 53 01 [email protected]

© Eurocomm-PR/Alek Kawka

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Lageplan

Eurocomm-PR Sofia Positano Pl. 2 1000 Sofia Rathaus Sofia ul. Moskovska 33 1000 Sofia Österreichische Botschaft in Sofia ul. Shipka 4 1000 Sofia

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10. Reise-ABC Bulgarien

Mini-Glossar Deutsch Landessprache Guten Morgen Dobro utro Guten Tag Dobar den Guten Abend Dobar vetscher Auf Wiedersehen Dovischdane Ja Da Nein Ne Bitte Molja Danke Blagodarja Es freut mich sehr, Sie kennen zu lernen. Prijatno mi e da se saposnaem. Prost Nasdrave

Kulinarik Grundlegendes zur lokalen Küche: Die bulgarische Küche ist eine typische Balkanküche. Einen großen Einfluss hat die türkische Küche. In der bulgarischen Küche wird hauptsächlich Schweinefleisch zubereitet und es werden viele Gewürze verwendet.

Salat nach Art der Schopen Schopska salata

Der berühmteste und beliebteste Salat Bulgariens. Klein geschnittene Gurken, Tomaten und gebratene Paprika mit geriebenem Schafskäse.

© www.n-tv.de

Blätterteig mit Schafskäse gefüllt Baniza

Baniza ist ein mit Schafskäse gefüllter Blätterteig, ähnlich dem türkischen Börek.

© www.196flavors.com

Krautrouladen Selevi sarmi

Krautblätter, die mit Faschiertem und Reis gefüllt werden.

© www.4coolpics.com

Gefüllte Weinblätter Losovi sarmi

Weinblätter, die mit Faschiertem und Reis gefüllt werden.

© www.purvite7.bg

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Kalte Gurkensuppe Tarator

Tarator ist eine kalte Gurkensuppe mit Joghurt, Knoblauch, Nüssen. Die beste Erfrischung im Sommer.

© www.tirith.blog.bg

Airan Ajrjan

Ein beliebtes Getränk, das auch in der türkischen Küche vertreten ist. Airan ist ein Erfrischungsgetränk aus Joghurt, Wasser und Salz.

© www.essen-und-trinken.de

Sehenswürdigkeiten Alexander -Nevski -Kathedrale Hram-pametnik Sveti Alexander Nevski

Die Kathedrale ist das Wahrzeichen Sofias. Sie ist dem russischen Nationalheiligen Alexander Nevski gewidmet und steht mitten im Zentrum der Stadt. Sie wurde 1896–1912 von den Bulgarinnen und Bulgaren errichtet, um sich für die russische Hilfe im Krieg gegen die Osmanen zu bedanken. © www.sofia.bg

Statue der Hl. Sofia Statuja na Sveta Sofia

Die Statue der Hl. Sofia steht auf der Spitze einer Säule und blickt auf protzige Sowjetbauten, goldene Kirchenkuppeln, auf steinerne Arkaden und spiegelnde Hochhausfassaden, auf Museen und dicht befahrene Straßen, unter denen Ruinen aus der Römerzeit versteckt liegen. Die Statue wurde anlässlich der Millenniumsfeier 2000 vom © www.sofia.bg bulgarischen Bildhauer Georgi Tschapkanov entworfen. Die Hl. Sofia ist die Stadtheilige der bulgarischen Hauptstadt.

Nationaler Kulturpalast Nationalen dvorez na kulturata

Der Nationale Kulturpalast ist das größte multifunktionale Kongress-, Konferenz-, Tagungs- und Ausstellungszentrum Südosteuropas. Eröffnet wurde es 1981 anlässlich des 1.300-jährigen Jubiläums Bulgariens. Auf insgesamt 123.000 m 2, acht Stockwerken und drei Untergrundetagen bietet es 13 Hallen und 15.000 m 2 © www.sofia.bg Ausstellungsfläche.

Bojana Kirche Bojanskata zarkva

Die Bojana Kirche ist eine mittelalterliche bulgarisch-orthodoxe Kirche, die sich am äußeren Rand Sofias befindet. Sie besteht aus drei Gebäuden, die im 10.,13. und 19. Jh. entstanden. Berühmt ist die Kirche für die einzigartigen Fresken aus dem Jahr 1259. © www.sofia.bg

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Hl. Georg Kirche Zarkva Sveti Georgi

Der runde Bau aus rotem Stein ist das älteste Gebäude Sofias. Hinter dem Präsidialamt gelegen, geht der Bau auf das 4. Jh. und die Römer zurück. Besonders bekannt ist die Kirche aufgrund ihrer Fresken. © www.sofia.bg

Informationen für AutofahrerInnen In Bulgarien besteht auf den Bundesstraßen und Autobahnen Vignettenpflicht. Vignetten sind in 27 Geschäftsstellen, in den Kreisverwaltungsstellen der Agentur „Straßeninfrastruktur“, an 24 Grenzübergängen und 1.500 Vertriebsstellen (z. B. Tankstellen) erhältlich. Sie kosten zwischen 7,67 EUR und 49,60 EUR.

Das Zentrum von Sofia ist eine Kurzparkzone (Blaue Zone und Grüne Zone). Die Parkdauer beträgt zwei bzw. vier Stunden. Parkscheine sind an Kiosken und bei MitarbeiterInnen des Zentrums für städtische Mobilität erhältlich. Es besteht auch die Möglichkeit, die Gebühr per SMS zu bezahlen. Eine Stunde Parken kostet 1,02 bzw. 0,51 EUR. Detailliertere Informationen findet man unter „Sofiatraffic.bg/en/“.

Zeitzone(n) Bulgarien befindet sich in der Zeitzone MEZ+1.

Klimazone(n) Sofia liegt in der kontinentalen Klimazone. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 9,7 °C und die jährliche Niederschlagsmenge 572 mm im Mittel. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit durchschnittlich 19,4–20,0 °C und die trockensten Jänner und Februar mit 27–33 mm Niederschlag im Mittel. Die größten Niederschläge sind im Mai und Juni mit durchschnittlich 73– 75 mm zu verzeichnen. Der kälteste Monat ist der Jänner mit –1,6 °C im Mittel. Die bulgarische Hauptstadt ist mit durchschnittlich 33 Tagen pro Jahr die nebligste Stadt des Landes.

Landesspezifische Souvenirs Rosenölfläschchen Muskaltsche sa rosovo maslo

Rosenölfläschchen sind eines der typischsten bulgarischen Souvenirs. In einem kleinen Holzbehälter gibt es einen Flakon mit bulgarischem Rosenöl, das weltberühmt ist. Der Holzbehälter selbst ist verziert. © www.rechnik.info

Ikone Ikona

Orthodoxe Ikonen sind ein beliebtes Souvenir in Bulgarien. Es gibt viele Stellen, an denen KünstlerInnen ihre Ikonen verkaufen – eine der berühmtesten liegt in unmittelbarer Nähe zur Alexander-Nevski- Kathedrale. © www.schreibmayr.de

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Allfälliges Leitungswasser: Das Leitungswasser in Sofia hat eine gute Qualität und kann getrunken werden.

Stromversorgung: Die Spannung beträgt 220 V, es ist kein Adapter erforderlich.

Trinkgeld: In Restaurants, Kaffeehäusern, Taxis etc. ist ein Trinkgeld in Höhe von ca. 10 % üblich.

Heikle Gesprächsthemen: Umgang mit Minderheiten in Bulgarien, vor allem mit den Roma und den Türkinnen und Türken; Äußerungen zur 500-jährigen osmanischen Herrschaft.

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