POLIZEIPRÄSIDIUM RHEINPFALZ

LAGEBILD KRIMINALITÄT 2019 POLIZEIINSPEKTION WÖRTH AM RHEIN

Kriminalitätsentwicklung Kriminalitätsbekämpfung

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Inhaltsverzeichnis:

I. Allgemeine Daten zum Dienstbezirk ...... 4 II. Kriminalitätsentwicklung ...... 5 Allgemeine Entwicklung: ...... 6 Deliktische Verteilung und Schadenssummen ...... 8 Häufigkeitszahl ...... 10 Straftaten ...... 11 Stadt Wörth………………………………………………...... 12 Verbandsgemeinde ……………………...... 13 Verbandsgemeinde ………………………………………………………………………………………... . 14 Verbandsgemeinde ………………… ...... 15 Deliktfelder ...... 16 1. Straftaten gegen das Leben ...... 16 2. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ...... 16 3. Rohheitsdelikte ...... 17 3.1 Körperverletzungsdelikte……………………………...... 18 4. Diebstähle ohne erschwerende Umstände ...... 20 4.1 Ladendiebstähle…………………………………………...... 20 5. Diebstähle unter erschwerenden Umständen ...... 21 5.1 Diebstahl unter erschwerenden Umständen an/aus Kraftfahrzeugen ...... 22 6. Wohnungseinbruchdiebstähle/ Diebstähle aus Wohnung ...... 22 7. Fahrraddiebstähle ...... 24 8. Vermögens- und Fälschungsdelikte ...... 25 Sonstige Deliktsfelder ...... 26 9. Rauschgiftkriminalität ...... 26 10. Sachbeschädigungen ...... 27 11. Straßenkriminalität ...... 29 12. Gewaltkriminalität ...... 30 13. Gewalt in engen sozialen Beziehungen ...... 30 14. Schulkriminalität ...... 31 15. Umweltkriminalität ...... 31 16. Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ...... 32 17. Straftaten mit Tatmittel Internet ...... 32

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18. Aussage zu den Tatopfern ...... 33 19. Aussage zu den Tatverdächtigen ...... 34 20. Aussage zu den Tatverdächtigen – bezogen auf die Nationalität (Zuwanderer) ...... 35 III. Prävention: ...... 36 IV. Impressum ...... 37

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I. Allgemeine Daten zum Dienstbezirk

Der Dienstbezirk der Polizeiinspektion Wörth am Rhein umfasst den südlichen Teil des Landkreises und grenzt im Westen an den Landkreis Südliche Wein- straße, im Süden an Frankreich (Grenzlänge ca. 13 Kilometer) und im Osten an Ba- den-Württemberg. Die Polizeiinspektion Wörth ist damit die südlichste Dienststelle des Landes. Zum Dienstbezirk gehören

- die Stadt Wörth am Rhein, 18.787 Einwohner, mit den Stadtteilen Maxi- miliansau, Schaidt, Büchelberg;

- die Verbandsgemeinde Kandel, 17.330 Einwohner, mit der Stadt Kandel (einschließlich Minderslachen und Höfen) und den Ortsbezirken Stein- weiler, Winden, , , , ;

- die Verbandsgemeinde Jockgrim, 17.992 Einwohner, mit den Ortsbezir- ken Jockgrim, , Hatzenbühl, ;

- die Verbandsgemeinde Hagenbach, 11.321 Einwohner, mit den Ortsbe- zirken Hagenbach, Neuburg, Berg, (einschließlich Bien- waldmühle);

Wir sind somit für rund 65.430 Einwohner auf einer Fläche von zirka 278 km² zustän- dig. Die erhöhte Verkehrsbelastung stellt sich insbesondere an der Auslastung der überregionalen Transitstrecken auf der Bundesstraße 9 und der Autobahn 65 dar.

Neben den aufzunehmenden Straftaten und Verkehrsunfällen hat die Polizeiinspektion Wörth im Jahr 2019

7869 eigenveranlasste Verkehrsmaßnahmen 2428 Ersuchen anderer Dienststellen/Behörden 311 Ruhestörungen 144 Vermisstenfälle 155 Haftbefehle bearbeitet.

Dies entspricht einer Belastung von ca. 30 Ereignissen pro Tag.

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II. Kriminalitätsentwicklung

Gesamtanzahl der registrierten Straftaten um 385 Fälle (-12%) auf Fünfjahrestiefstniveau gefallen

Die Aufklärungsquote auf 60 % verfestigt

Rückgang der Fallzahlen in folgenden Bereichen:

Straßenkriminalität um 60 Fälle (-10,3%) (Fünfjahrestiefstniveau)

Diebstähle ohne erschwerende Umstände um 52 Fälle (-12,2%)

Wohnungseinbruchdiebstähle um 7 Fälle (-14,6%)

Rohheitsdelikte um 87 Fälle (-13,5%)

Anstieg der Fallzahlen in folgenden Bereichen:

Diebstähle unter erschwerenden Umständen um 35 Fälle (+11,1%)

Fahrraddiebstähle um 21 Fälle (+17,2%)

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung um 11 Fälle (+34,4%)

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Allgemeine Entwicklung

Anzahl der registrierten Straftaten auf Fünfjahrestiefstniveau

Mit 2830 registrierten Straftaten im Jahr 2019, was einer Abnahme von 385 Straftaten und einem prozentualen Rückgang von 12,0 % entspricht, liegen die Straftaten der Polizeiinspektion in Wörth auf dem tiefsten Stand der letzten fünf Jahre. Im Folgenden wird die deliktische Verteilung der registrierten Straftaten dargelegt.

Bestimmte Straftaten werden aufgrund des hohen Ermittlungsaufwandes oder auf- grund genereller Zuständigkeitsregelungen abschließend durch die Fachkommissari- ate der Kriminalpolizei bearbeitet. Weiterhin fallen bestimmte Straftaten im Zusammenhang mit dem Bahnverkehr (z.B. Erschleichen von Leistungen) in den Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei.

Die Polizeiinspektion Wörth bearbeitete im Jahr 2019 insgesamt 2324 der Straftaten abschließend, dies entspricht prozentual einem Anteil von 82,1% und bewegt sich auf dem Niveau der Vorjahre.

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Aufklärungsquote bei 60,0%

Die Aufklärungsquote sank im Vergleich zu den beiden Vorjahren auf 60,0 % und liegt unter der landesweiten Aufklärungsquote von 64,9 %. Da sich die PI Wörth im Jahr 2019 mit einem Anstieg von delikttypisch äußerst schwierig zu klärenden Taten (Dieb- stahls- und Betrugsdelikte) konfrontiert sah, spiegelt sich dies in einem leichten Rück- gang der Aufklärungsquote wider.

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Deliktische Verteilung und Schadenssummen

Verteilung in den Straftatenobergruppen

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Deutlicher Anstieg der Schadenssumme

Die Schadensumme stieg im Jahr 2019 auf 3.552.345 € und entspricht dem Fünfjah- reshöchstwert. Der Anstieg ist insbesondere auf schwere Diebstähle aus gewerblichen Betrieben (in Summe 1.270.612 €, Anstieg gegenüber 2018 um 1.120.135 €) sowie auf Vermögens- und Fälschungsdelikte (in Summe 1.179.370 €, Anstieg gegenüber 2018 um 319.263 €) zurückzuführen. Die übrigen Deliktfelder bewegen sich in der jahrestypischen Schwankung.

Zum Vergleich:

Der durch Straftaten entstandene Schaden in Rheinland-Pfalz betrug im Jahr 2019 insgesamt 297.378.211 €.

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Häufigkeitszahl

In der Kriminologie wird die Häufigkeitszahl als Gradmesser für die Zahl der polizeilich registrierten Delikte je 100.000 Einwohner bezeichnet. Dies dient insbesondere dem Kriminalitätsvergleich an Orten mit stark voneinander abweichender Einwohnerzahl. Diese Zahl wird auch als "Kriminalitätsbelastungszahl" bezeichnet und drückt die durch die Kriminalität verursachte Gefährdung aus.

Die Häufigkeitszahlen sanken über alle Bereiche des Dienstgebietes, den stärksten Rückgang verzeichnet die VG Jockgrim, dicht gefolgt von der VG Kandel.

Trotz des minimalen Anstiegs in 2018 sind die Häufigkeitszahlen langfristig gesehen rückläufig. Die Häufigkeitszahl für das gesamte Dienstgebiet der PI Wörth liegt bei 4325 und damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 5913 im Jahr 2019, wel- cher gegenüber 2018 sogar leicht anstieg.

Zum Vergleich: Die Häufigkeitszahl von Städten wie Ludwigshafen, Trier, Kaiserslautern und Germersheim liegt teilweise deutlich über 10.000.

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Straftaten

Die nachfolgenden statistischen Angaben finden ihre Grundlage in der „Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS)“, d.h. es sind nur die Straftaten erfasst, die der Polizei bekannt wurden.

AQ= Aufklärungsquote in Prozent

Im Jahr 2019 wurde mit einer Abnahme von 385 Fällen auf 2830 (-12%) Fälle der Fünfjahrestiefstwert erreicht.

Die Fallzahlen im Bereich der Stadt Wörth einschließlich Ortsbezirke sowie der Ver- bandsgemeinden Hagenbach, Jockgrim und Kandel sanken teils deutlich.

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Im Folgenden werden die Straftaten nach Gemeinden aufgeschlüsselt1:

Stadt Wörth

Mit einer Abnahme von 106 Fällen (-8,7%) erreichte die Anzahl der registrierten Straf- taten (1106 Fälle) im Jahr 2019 in etwa das Niveau des Jahres 2017.

Die Aufklärungsquote liegt mit 62,3% über dem Durchschnitt des Dienstgebietes der Polizeiinspektion Wörth (+2,3%). Der Rückgang der Fallzahlen ist primär auf die Be- reiche der Rohheitsdelikte (-49 Fälle, -17,7%) und der einfachen Diebstähle (-14 Fälle, -8,2%) zurückzuführen.

Bei den Diebstählen unter erschwerenden Umständen (+14 Fälle, +13,6%) und der Straßenkriminalität (+12 Fälle, +5,5%) ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen.

1 Die näheren Einzelheiten ergeben sich aus den nachfolgenden Ausführungen der einzelnen Deliktsfelder PI Wörth am Rhein Seite 12

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Verbandsgemeinde Jockgrim

Straftaten VG Jockgrim

1750 1500 1250 1000 666 626 615 632 750 519 500 250 0 2015 2016 2017 2018 2019

In der Verbandsgemeinde Jockgrim sind die Fallzahlen im Jahr 2019 auf den Fünf- jahrestiefstwert gesunken.

Die Aufklärungsquote liegt mit 61,7% leicht über dem Durchschnitt des Dienstgebie- tes der Polizeiinspektion Wörth (+1,7%).

Der Rückgang der Fallzahlen ist primär auf die Bereiche der Rohheitsdelikte (-11 Fälle, -9,5%), einfache Diebstähle (-34 Fälle, -38,2%) und der Straßenkriminalität (-83 Fälle, -50,9%) zurückzuführen.

Die übrigen Deliktfelder bewegen sich in jahrestypischen Schwankungen.

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Verbandsgemeinde Kandel

Die Fallzahlen des Jahres 2019 befinden sich in etwa auf dem Niveau des Jahres 2017.

Die Aufklärungsquote liegt mit 55,7% unter dem Durchschnitt des Dienstgebietes der Polizeiinspektion Wörth (-4,3%).

Der Rückgang der Fallzahlen lässt sich insbesondere auf die Bereiche der strafrecht- lichen Nebengesetze (u.a. Versammlungsgesetz; -103 Fälle, -72%) beziehen und ist zu einem Großteil auf die Verlagerung des Versammlungsgeschehens in die Dienst- bezirke angrenzender Dienststellen zurückzuführen.

Ein Anstieg verzeichnete sich im Bereich der schweren Diebstähle (+29 Fälle, +38,6%) und der Rohheitsdelikte (+13 Fälle, +9,7%), räumlich in beiden Fällen auf das Stadt- gebiet von Kandel begrenzt. Insbesondere im Bahnhofsumfeld an den dortigen Fahr- radabstellplätzen waren in den Sommermonaten vermehrt Fahrraddiebstähle festzu- stellen. (15 Fälle) Des Weiteren wurden gehäuft Vereinsheime und Gewerbebetriebe mit dem Ziel der Entwendung von Werkzeug und Elektrogeräten aufgesucht. (24 Fälle)

Der Anstieg der Rohheitsdelikte ergibt sich im Wesentlichen aus Körperverletzungs- delikten, bei denen die Beteiligten sich persönlich bekannt waren.

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Verbandsgemeinde Hagenbach

Die Fallzahlen in der Verbandsgemeinde Hagenbach sind erneut gefallen und befin- den sich auf dem Fünfjahrestiefstniveau.

Die Aufklärungsquote liegt mit 59,8% geringfügig unter dem Durchschnitt des Dienst- gebietes der Polizeiinspektion Wörth (-0,2%).

Die Abnahme verzeichnet sich insbesondere bei den Diebstahlsdelikten (-14 Fälle, - 10%) und den Rohheitsdelikten (-40 Fälle, -33,9%).

Bei der Straßenkriminalität ist ein Anstieg zu verzeichnen (+14 Fälle, +24,5%), der sich räumlich auf die Ortsgemeinde Berg (+10 Fälle, +38,5%) und die Stadt Hagenbach (+5 Fälle, +16,1%) beschränkt. Für die Ortsgemeinde Berg lässt sich eine Häufung von Sachbeschädigungen im Uferbereich des Epplesees zum Nachteil von Anglern (5 Fälle) feststellen. Des Weiteren wurden mehrere Körperverletzungen im Zusammen- hang mit einer Jugendveranstaltung (4 Fälle) registriert. Mehrere amtsbekannte, orts- fremden Jugendliche suchten die Veranstaltung gezielt auf, um den Gästen in provo- kanter Art zu begegnen und auf diese Weise Konflikte zu erzeugen, die in tätliche Auseinandersetzungen mündeten.

In der Stadt Hagenbach wurde eine Serie mit der Zielrichtung der Entwendung von festinstallierten Navigationssystemen und Lenkrädern (3 Fälle) registriert.

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Deliktfelder

1. Straftaten gegen das Leben

Die Polizeiinspektion Wörth registrierte im Kalenderjahr 2019 keine Straftaten gegen das Leben.

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

2. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung werden Delikte wie Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, sexueller Missbrauch von Kindern, exhibitionisti- sche Handlungen oder Besitz bzw. Verbreiten von Kinderpornographie erfasst.

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Die Fallzahlen stiegen im Jahr 2019 um 11 Fälle auf 43 Fälle (+34,4%), die Aufklä- rungsquote konnte auf 88,4% gesteigert werden. Der Anstieg resultiert insbesondere aus der Verbreitung pornografischer Schriften (+8 Fälle, +100%) und Vergewaltigun- gen (+4 Fälle, +133%).

Die Endbearbeitung derartiger Straftaten fiel in der Regel in die Zuständigkeit eines Fachkommissariates der Kriminalpolizei.

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3. Rohheitsdelikte

Hierunter fallen alle Straftaten, deren Ausführung mit Gewaltanwendung, oder deren Androhung, durchgesetzt werden (z.B. Körperverletzung, Nötigung, Bedrohung, Raub, etc.). In vielen Fällen bestehen im Hintergrund persönliche Beziehungen, d.h. der Tat- verdächtige und das Opfer sind einander bekannt, wodurch eine hohe Aufklärungs- quote ermöglicht wird.

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Die Fallzahlen befinden sich mit einem Rückgang von 87 Fällen (-13,5%) in etwa auf dem Niveau des Jahres 2016.

Der Rückgang der Fallzahlen lässt sich sowohl in der Stadt Wörth als auch in den Verbandsgemeinden Hagenbach und Jockgrim feststellen. Lediglich die Verbandsge- meinde Kandel hat einen Anstieg zu verzeichnen, der sich räumlich auf das Stadtge- biet von Kandel begrenzen lässt.

Die Gesamtzahl der Rohheitsdelikte setzt sich im Wesentlichen aus den Straftaten Nötigung und Bedrohung (185 Fälle) und den Körperverletzungsdelikten (354 Fälle) zusammen.

Von den 6 registrierten Raubdelikten ereigneten sich 2 Fälle auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen. Ein örtlicher Schwerpunkt ist hierbei nicht gegeben.

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Exemplarisch lässt sich ein schwerer Raub aus dem August 2019 skizzieren, der im Zusammenhang mit der Jockgrimer Kerwe verübt wurde. Eine Personenmehrheit suchte in den frühen Morgenstunden das Festgelände auf und schlug unvermittelt drei mit der Nachtwache betraute Angestellte nieder, welche anschließend ihrer Wertge- genstände beraubt wurden. Durch die Tat erlitten die Geschädigten Verletzungen, die medizinisch behandelt werden mussten.

Durch umfangreiche Ermittlungen der PI Wörth gelang es, mehrere Heranwachsende aus der Region als Tatverdächtige zu identifizieren.

In Freckenfeld und Rheinzabern wurde jeweils ein Raubdelikt zum Nachteil einer Tank- stelle verübt, bei dem Bargeld entwendet wurde. In beiden Fällen ließen sich durch die zuständige Kriminalinspektion Tatverdächtige ermitteln.

3.1 Körperverletzungsdelikte

Mit 354 registrierten Körperverletzungsdelikten im Jahr 2019 setzt sich die Abwärtsbe- wegung fort und befindet sich nun auf dem Niveau des Jahres 2016.

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

In dem auf der folgenden Seite abgebildeten Diagramm wird die Qualitätsverteilung des Deliktes beleuchtet. So liegt der überwiegende Anteil mit 272 Fällen (76,8%) der begangenen Körperverletzungen im Bereich der „einfachen Körperverletzung“. In die- sem Bereich ist im Vergleich zum Vorjahr eine Abnahme der Fallzahlen (-21 Fälle, - 7,3%) zu registrieren. Die „einfachen Körperverletzungsdelikte“ überwiegen auch des- halb, weil es sich in diesen Fällen meist um sogenannte „wechselseitige“ Körperver- letzungen handelt. Dabei werden zu einem Ereignis zwei Strafanzeigen gefertigt, da zwei Personen sich gegenseitig verletzt hatten, also jeder Beteiligte zum einen Ge- schädigter und zum anderen Beschuldigter ist.

17 Fälle der fahrlässigen Körperverletzungen (4,8%) beziehen sich auf den Vorwurf möglicher Sorgfaltspflichtverletzungen seitens der Tatverdächtigen.

In 64 Fällen (18,1%) wurden die Körperverletzungen mittels eines gefährlichen Ge- genstandes oder gemeinschaftlich begangen (gefährliche Körperverletzung). Bereits das Treten mit beschuhten Füßen oder Auseinandersetzungen zwischen Personen- gruppen können hierzu zählen. Ein örtlicher Schwerpunkt bei den gefährlichen Körper- verletzungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen (22 Fälle) hat sich nicht verzeichnet. In dieser Fallzahl inbegriffen sind zudem 2 schwere Körperverletzungen (0,6 %). Hier- unter versteht man Delikte, die zu folgenschweren Verletzungen oder bleibenden Be- einträchtigungen beim Opfer führen. Gegenüber dem Vorjahr ist bei der gefährlichen Körperverletzung ein Anstieg von 3 Fällen zu verzeichnen.

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In einem Fall erlitt ein Geschädigter im Rahmen einer wechselseitigen Körperverlet- zungen Schnittverletzungen am Handgelenk, die eine Nervenschädigung und hieraus resultierend eine Lähmung der Hand nach sich zogen.

Die schweren Tatfolgen des zweiten Deliktes resultierten aus wiederholten Schlägen in das Gesicht eines Geschädigten, wodurch ein Augenimplantat beschädigt wurde und hierdurch ein dauerhafter Verlust des Sehvermögens zu befürchten war.

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4. Diebstähle ohne erschwerende Umstände

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Bei den Diebstählen ohne erschwerende Umstände liegt ein Rückgang der Fallzahlen um 52 Fälle (-12,2%) vor. Lediglich im Bereich der Verbandsgemeinde Kandel ist ein geringfügiger Anstieg von 2 Fällen festzustellen.

Nach dem Fünfjahrestiefstwert im Jahr 2018 lässt sich im Jahr 2019 ein erneuter Fünf- jahrestiefstwert verzeichnen.

4.1 Ladendiebstähle

Die Ladendiebstähle werden hauptsächlich durch die betroffenen Geschäfte zur An- zeige gebracht. Das Anzeigeverhalten der Geschäfte beeinflusst insofern stark die Fallzahlen.

Im Jahr 2019 sind die Fallzahlen mit 63 Fällen im Vergleich zum Vorjahr weiter rück- läufig (-5 Fälle, -7,4 %). Die hohe Aufklärungsquote verstetigt sich trotz eines Rück- gangs um 2 % auf 73 % auf hohem Niveau.

In den Fallzahlen ist lediglich 1 Fall des besonders schweren Falls des Ladendieb- stahls (unter Mitführen einer Waffe oder einem gefährlichen Werkzeug oder Banden- diebstahl) enthalten.

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AQ = Aufklärungsquote in Prozent

5. Diebstähle unter erschwerenden Umständen

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Die schweren Fälle des Diebstahls, bei denen in der Regel Sicherungseinrichtungen aufgebrochen oder überwunden werden, sind im Jahr 2019 um 35 Fälle (+11,1%) ge- stiegen.

Die Anstiege sind insbesondere auf gesteigerte Fallzahlen von Automatenaufbrüchen (insb. Zigarettenautomat, Fahrscheinautomat // +19 Fälle auf 26 Fälle im Jahr 2019, +271,4%), zurückzuführen. Trotz des Anstiegs befinden sich die Zahlen auf niedrigem Niveau in der fünfjährigen Übersicht. Örtliche Schwerpunkte lassen sich nicht feststel- len.

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5.1 Diebstahl unter erschwerenden Umständen an/aus Kraftfahr- zeugen

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Im Hinblick auf das Jahr 2019 sind die Fallzahlen um 6 Fälle (+35,3%) gestiegen.

Eine örtlich beschränkte Häufung zeichnete sich nicht ab. Das bundesweit auftretende Phänomen des professionellen Ausbaus von Fahrzeugteilen, vorrangig an Fahrzeu- gen des Herstellers BMW, beschränkte sich mit 3 Fällen in kurzen Zeitabständen auf die Stadt Hagenbach.

Bedeutende Tatanreize schafft regelmäßig das Hinterlegen von Wertgegenständen in der Fahrgastzelle, die durch bloßes Hineinschauen von außen sichtbar sind.

6. Wohnungseinbruchdiebstähle/ Diebstähle aus Wohnung

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Im Jahr 2019 kam es im Bereich der Diebstähle aus Wohnungen zu einem erneuten Rückgang von 9 Fällen (-12,3%). Dabei sind keine örtlichen Schwerpunkte gegeben.

Von 64 Taten sind 23 Fälle den einfachen Diebstählen zuzuordnen. Diese bestehen aus Einschleich-, Trick-, Haus- und Familiendiebstählen. Unter Einschleichdiebstählen versteht man Taten, bei denen die Täter die kurzfristige Abwesenheit/ Unaufmerksam- keit bei geöffneten Fenstern/ Türen zur Tatbegehung nutzen. Diese Delikte sind im Normalfall schwer aufzuklären, da es wenige bis gar keine Hin- weise gibt. Die erreichte Aufklärungsquote (56,5%) im Bereich der einfachen Dieb- stähle aus Wohnungen ist zum größten Teil auf die einfacher zu klärenden Haus- und Familiendiebstähle2 zurückzuführen.

Bei den Trickdiebstählen kommt es immer wieder zu speziellen Tatbegehungsweisen, da verschiedene Formen (Glas-Wasser-Trick, Telefonieren, Geldwechsel, falsche Mit- arbeiter, falsche Polizeibeamte). Umso wichtiger ist auch die entsprechende Sensibi- lisierung der betroffenen Bevölkerungsschichten durch Präventionsveranstaltungen.

2 Haus- und Familiendiebstahl umfasst den Diebstahl, bei denen ein Angehöriger, der Vormund oder der Betreuer geschädigt ist oder der Geschädigte mit dem Täter in häuslicher Gemeinschaft wohnt. PI Wörth am Rhein Seite 22

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Diese werden durch die Polizeiinspektion in Wörth regelmäßig durchgeführt. Weitere Hintergrundinformationen sind unter dem Punkt „III. Prävention“ am Ende des Doku- mentes ersichtlich.

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Im Bereich der Wohnungseinbrüche sind die Fallzahlen erneut um 7 Fälle (-14,6%) auf den Fünfjahrestiefstwert gesunken, die Aufklärungsquote hingegen auf den Fünfjah- reshöchstwert von 34,1% gestiegen. Die Steigerung der Aufklärungsquote ist das Er- gebnis einer Konzentration von Ermittlungstätigkeiten durch eigens gegründete Fach- abteilungen und Ausfluss landesweit entwickelter Bekämpfungsstrategien der Woh- nungseinbruchsdiebstähle.

Im Mai 2019 ereigneten sich in einem vorwiegend aus Einfamilien- und Reihenhäusern bestehenden Wohngebiet in Kandel in kurzen Zeitabständen eine Tatserie im Umfang von 5 Taten mit gleichgelagerter Begehungsweise. Die Konzentration der Ermittlungs- tätigkeiten bei der Kriminalinspektion Landau ließ Parallelen erkennen, die letztlich in allen Taten einen Tatverdacht gegen einen Einzeltäter aus der Region begründeten.

In mehreren Fällen des Wohnungseinbruchdiebstahls wurden anhand der Spurenlage und weiterer, kriminaltaktischer Maßnahmen mehrere reisende Tätergruppierungen aus Südosteuropa als Tatverdächtige ermittelt.

Die Wohnungseinbruchdiebstähle, also das gewaltsame Eindringen in die Wohnung mit Zueignungsabsicht, beeinträchtigen das Sicherheitsgefühl im besonderen Maße. Dies ergibt sich dadurch, dass eine fremde Person in den höchstpersönlichen Lebens- bereich eindringt. Dementsprechend stehen die Taten im besonderen Fokus von Poli- zei und Bevölkerung.

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Eine Unterform der Wohnungseinbrüche sind Tageswohnungseinbrüche. Diese wer- den immer dann erfasst, wenn die Täter nachweislich zwischen 06:00 – 21:00 Uhr in das Anwesen eingebrochen sind. In den seltensten Fällen brechen die Täter nachts, während der Anwesenheit der Bewohner, ein. Sie nutzen vielmehr gezielt die Abwe- senheit aus. Allerdings werden Einbrüche bei längerer Abwesenheit der Bewohner aufgrund der unklaren Tatzeit grundsätzlich nie als Tageswohnungseinbrüche erfasst, was sich entsprechend auch in der Statistik niederschlägt.

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Die Wohnungseinbruchsdelikte werden seit 2015 beim Polizeipräsidium Rheinpfalz durch spezialisierte Sachgebiete zentral gesammelt, bearbeitet und ausgewertet. Hier- durch ist es einfacher, überregionale Strukturen aufzudecken und die Täter zu ermit- teln.

Hierbei zeigte sich jedoch auch, dass die Polizei auf die Hilfe aus der Bevölkerung in hohem Maße angewiesen ist, um verdächtige Personen frühzeitig feststellen bzw. ver- folgen zu können. Durch Informations- und Präventionsveranstaltungen und Verteilen von Informationsbroschüren wird die Bevölkerung zu diesem Thema sensibilisiert.

Zu der Versuchsquote kann festgehalten werden, dass über die Hälfte der Wohnungs- einbruchsdiebstähle (21 Fälle, 51,2%) der Einbrüche im Versuchsstadium endeten, weil entweder die Täter gestört wurden, oder aber zusätzliche bauliche Sicherheitsvor- kehrungen in den Objekten vorhanden waren. Hierzu dürfte auch die angebotene und häufig in Anspruch genommene Grundschutz- beratung der Polizei maßgeblich beitragen.

7. Fahrraddiebstähle

Die Fahrraddiebstähle sind im Jahr 2019 um 21 Fälle (+17,2%) gestiegen.

Kriminalitätsschwerpunkte in diesem Bereich sind hauptsächlich Bahnhöfe und Halte- stellen. Das Dienstgebiet der Polizeiinspektion Wörth weist durch die Anbindung nach Germersheim und viele Bahnhaltestellen auf, was die hohen Fallzahlen er- klärt.

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Um Tatzusammenhänge besser herausfinden zu können, werden die Fahrraddieb- stähle von zwei intern eingesetzten Sachbearbeitern gesammelt, ausgewertet und be- arbeitet. Es ist festzustellen, dass sich vermehrt Bürger durch telefonische und per- sönliche Anfragen über den Schutz ihres Zweirades bei der Polizei informieren möch- ten. Interessierten Bürgern werden Registrierungsmöglichkeiten ihrer Fahrräder in po- lizeiinternen Systemen angeboten und allgemeine Hinweise zu Sicherungsmöglichkei- ten eines Zweirades erteilt.

8. Vermögens- und Fälschungsdelikte

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Die Gesamtzahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist im Jahr 2019 um 61 Fälle gesunken (-10,2%) und stellt den Fünfjahrestiefstwert dar.

Ein bedeutender Teil dieser Deliktsgruppe bildet das Erschleichen von Leistungen (Bsp. Schwarzfahren in Bus/Bahn) mit insgesamt 140 registrierten Fällen.

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Einen weiteren Großteil dieses Deliktfeldes bilden die Waren- und Warenkreditbe- trüge. Das sind Taten bei denen der Geschädigte Ware im Internet erwirbt, diese je- doch nie erhält (Warenbetrug) oder der Täter eine bestellte Ware erhält, jedoch nicht bezahlt (Warenkreditbetrug).

Hierbei konnten im Schnitt ca. zwei Drittel der Fälle aufgeklärt werden.

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

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Ein typischer Fall der strafbaren Fälschung findet sich in der Urkundenfälschung wie- der. Beispielsweise wenn KFZ-Kennzeichen verfälscht werden.

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Ebenfalls erfasst werden auch Betrugsdelikte, bei denen der Täter rechtswidrig, bei- spielsweise durch Diebstahl, erlangte Bankkarten benutzt, um unberechtigt Geld ab- zuheben. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen die PIN nicht in Zusam- menhang mit der EC-Karte im Geldbeutel aufzubewahren.

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Immer mehr in den Vordergrund rückt der Bereich des Cybercrime. Cybercrime um- fasst die Delikte, die sich gegen das Internet, weitere Datennetze, informationstechni- sche Systeme oder deren Daten richten sowie Straftaten, die mittels dieser Informati- onstechnik begangen werden. Von 102 Fällen die mit dem Tatmittel „Internet“ begangen wurden, sind 62 Fälle dem Betrugsbereich zuzuordnen (63,2%).

Ein weiteres Kriminalitätsphänomen ist das der „falschen Polizeibeamten“. Hierbei wird zumeist älteren Menschen unter einem Vorwand (meist angeblich festgenommen Ein- brecher, bei welchen die Adresse der Geschädigten aufgefunden wurde) Informatio- nen zu Wertgegenständen und Bargeld entlockt. Durch geschickte Gesprächsführung und gezieltes Spielen mit den Ängsten der Geschädigten, werden diese schließlich durch den Falschen Polizeibeamten „gesichert“. Im Jahr 2019 wurden Bereich des Landes Rheinland-Pfalz 4160 Fälle (-14,4%) registriert, wovon 99 % im Versuchssta- dium endeten. Dennoch wurden Schäden in Höhe von 1.095.775 € verursacht.

Sonstige Deliktsfelder 9. Rauschgiftkriminalität Im Vorfeld muss erwähnt werden, dass das Dunkelfeld der Rauschgiftkriminalität äu- ßerst hoch eingeschätzt wird. Da hier das Anzeigeverhalten relativ gering ist, handelt es sich größtenteils um sogenannte „Holkriminalität“. Das bedeutet, dass diese Delikte erst durch Kontrollen oder Ermittlungen aufgedeckt werden.

Die aufgeführten Fallzahlen können somit enorm schwanken. Die Zahl der aufgedeck- ten Straftaten in diesem Bereich beläuft sich im Jahr 2019 auf 130 Fälle.

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Die überwiegende Bearbeitung erfolgt durch ein Fachkommissariat der Kriminalpolizei.

Ein örtlicher Schwerpunkt kann hierbei im Bereich der Stadt Wörth erkannt werden. (59 Fälle)

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

10. Sachbeschädigungen

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Im Jahr 2019 ist die Zahl der Sachbeschädigungen im Vergleich zum Vorjahr um 4 Fälle gesunken. Dies unterliegt den normalen Schwankungen im 5-Jahresvergleich.

Üblicherweise handelt es sich bei den Sachbeschädigungsdelikten um schwer aufklär- bare Straftaten, da diese häufig im Schutz der Dunkelheit und an abgelegenen Orten begangen werden. Die Aufklärungsquote von 26,4% liegt geringfügig unter dem Lan- desdurchschnitt von 27,0 %.

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Den größten Teil nehmen in diesem Bereich die Sachbeschädigungen auf Straße, We- gen oder Plätzen mit 123 Fällen ein. Diese sind meist nur schwer aufzuklären, da es sich in den meisten Fällen bei den Geschädigten um zufällige Opfer dieser Straftat handelt. Dem Täter kommt es meis- tens nicht drauf an jemanden persönlich zu schaden, sondern begeht diese Taten meist unbedacht im berauschten, übermütigen Zustand.

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11. Straßenkriminalität

Der Begriff Straßenkriminalität beinhaltet Straftaten, die in der Öffentlichkeit begangen werden, also auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen. Hierunter fallen unter an- derem Raubdelikte, gefährliche Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Dieb- stähle an und aus Kraftfahrzeugen. Somit werden hierunter fast alle Straftaten, die das Sicherheitsgefühl in der Öffentlichkeit nachhaltig beeinflussen können, erfasst.

Insgesamt ist die Zahl der Delikte um 60 Fälle (-10,3%) gesunken und befindet sich auf einem Fünfjahrestiefstwert. Hierfür sind insbesondere die Deliktfelder „Diebstahl an/aus Kraftfahrzeug“ (-39 Fälle, -52,7%) und „Sachbeschädigung an Kraftfahrzeug“ (-18 Fälle, -13,0%) verantwortlich.

Die Aufklärungsquote befindet sich mit 19% unter dem Landesdurchschnitt von 23,6%.

Um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung nachhaltig zu stärken, zeigt die Polizeiin- spektion Wörth, zumeist in Zusammenarbeit mit den Ordnungsbehörden, bei größeren Veranstaltungen stets Präsenz, um negative Tendenzen zu erkennen und diesen früh- zeitig zu begegnen. Dazu beitragen soll ebenfalls die ständige Präsenz von Funkstreifenwagen im öffent- lichen Raum des Dienstgebietes.

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

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12. Gewaltkriminalität

Die Gruppe „Gewaltkriminalität“ fasst folgende Straftaten zusammen: Mord, Totschlag, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub, Körperverletzung mit Todesfolge, ge- fährliche und schwere Körperverletzung, erpresserischer Menschenraub, Geisel- nahme.

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Im Jahr 2019 kam es zu einem geringfügigen Anstieg (2 Fälle, +2,6%) in diesem De- liktsbereich. Damit befinden sich die Fallzahlen im Wesentlichen auf dem Niveau der Vorjahre. Den Großteil der hier einfließenden Fälle bilden die gefährlichen Körperver- letzungen mit 64 Fällen, wobei 15 Fälle im Versuchsstadium endeten. Weiterhin kam es zu 6 Raubdelikten.

13. Gewalt in engen sozialen Beziehungen

Es handelt sich im folgenden Deliktsbereich um Straftaten, welche im Zusammenhang mit einer Partnerschaft, Ehe oder Familie stehen. Hauptsächlich handelt es sich bei den Beziehungstaten um Körperverletzungsdelikte und Bedrohungen. Die Höhe der Fallzahlen ist hierbei stark durch das Anzeigeverhalten der Geschädigten abhängig.

Die Fallzahlen stiegen im Jahr 2019 um 30 Fälle auf 138 Fälle (+27,8%) deutlich an.

Um die Ursachen solcher Konflikte zu bekämpfen bzw. fortlaufende Taten zu verhin- dern, arbeitet die Polizei verstärkt mit Interventionsstellen, Staatsanwaltschaft und Jus- tiz zusammen. Der Erfolg der Präventionsarbeit durch staatliche und nichtstaatliche Stellen hängt im Wesentlichen von der Mitwirkungsbereitschaft der Beteiligten ab.

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14. Schulkriminalität

In der folgenden Tabelle werden alle Straftaten erfasst, die sich im Schulgebäude, auf dem Schulgelände und auf dem Weg von und zur Schule ereigneten.

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Im Jahr 2019 wurden wie im Vorjahr in diesem Bereich 54 Straftaten registriert. Diese Fallzahlen befinden sich im üblichen Schwankungsbereich.

In diesem Bereich findet Präventionsarbeit durch die Schule und die Polizei statt. Die Polizeiinspektion Wörth hat auch im vergangenen Jahr wieder verschiedene Veran- staltungen an Schulen durchgeführt, um die Schüler zu erreichen.

Deliktisch setzten sich die registrierten Straftaten in diesem Bereich hauptsächlich aus 14 Körperverletzungsdelikten, 6 einfachen Diebstählen, 20 Sachbeschädigungen und 1 Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetzt zusammen.

Örtliche Schwerpunkte lassen sich jedoch nicht erkennen.

15. Umweltkriminalität

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Oftmals handelt es sich hier um illegale Müllablagerungen in Wäldern, an Straßenrän- dern oder Parkplätzen. Die Fallzahlen sanken um 14 Fälle (-53,9%) im Vergleich zum Vorjahr auf den Fünfjahrestiefstwert.

Die hauptsächliche Sachbearbeitung der Delikte erfolgt grundsätzlich durch ein Fach- kommissariat der Kriminalpolizei.

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16. Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte

Hierunter sind alle Handlungen zusammengefasst, bei denen sich der Täter aktiv ge- gen eine Amtshandlung zur Wehr setzte. Als Geschädigte kommen sowohl Polizeibe- amte als auch Vollstreckungsbeamte der Gemeinden in Betracht. Nach einer Geset- zesänderung werden nun tätliche Angriffe auf zuvor genannte Personen separat er- fasst. Eine vorausgegangene Amtshandlung muss in diesen Fällen nicht zwingend vorliegen.

Im Jahr 2018 waren ausschließlich Polizeibeamte betroffen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fallzahlen gesunken ( -5 Fälle, -72,8%). Bei diesen 13 Widerstandshandlun- gen oder Tätlichen Angriffen wurden insgesamt 9 Polizeibeamte leicht verletzt, diese waren alle weiterhin dienstfähig.

17. Straftaten mit dem Tatmittel Internet

AQ = Aufklärungsquote in Prozent

Es bleibt anzumerken, dass die Fallzahlen stark vom Anzeigeverhalten abhängen. So ist beispielsweise täglich eine Vielzahl von E-Mails mit schädlichem Inhalt im Umlauf, welche der Empfänger ohne diese zur Anzeige zu bringen bzw. zu öffnen, löscht. Ein Beispiel war der BKA-Trojaner, bei dem sich viele Personen den Weg zur Polizei- dienststelle ersparten und diesen eigenhändig, mittels Anleitung aus dem Internet, löschten.

Auch betrügerische Bestellungen im Internet, also der Waren-/Warenkreditbetrug fal- len in diesen Bereich. Hier wurden im Jahr 2019 mit dem Tatmittel Internet 37 Fälle registriert. Daneben ereigneten sich 3 Verstöße gegen das Kunsturhebergesetz und 4 Beleidigungen über soziale Netzwerke.

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18. Aussage zu den Tatopfern

Wird durch eine Straftat Leib oder Leben bzw. die Gesundheit einer Person gefährdet oder geschädigt, spricht man von Opfern. Sind anderweitige Rechtsgüter tangiert, so spricht man von Geschädigten. Bei den hier dargestellten Opfern handelt es sich überwiegend um solche, bei denen sich Täter und Opfer vorher schon kannten. Hierbei haben die Körperverletzungsde- likte mit 376 Taten den größten Anteil, gefolgt von Bedrohungen und Nötigungen in 246 Fällen.

Die Gesamtzahl der Opfer ist im Vergleich zum Jahr 2018 um 126 Fälle (-15,6%) ge- fallen. Dies spiegelt sich in allen Altersbereichen wieder. Während die Anzahl männli- cher Opfer ( -142 Opfer, -27,3%) erheblich fiel, stieg die Anzahl der weiblichen Opfer (+16 Fälle, +5,6%) geringfügig.

Auch der Anteil an jugendlichen Tatopfern (14 bis unter 21 Jahre) sank erneut um 15 Fälle (-11,6) und ist damit auf dem Niveau von 2016.

Ein örtlicher Schwerpunkt ist hierbei nicht erkennbar.

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19. Aussage zu den Tatverdächtigen

Die hier aufgeführte Tabelle beschäftigt sich mit den Tatverdächtigen. Bei den insge- samt 2830 begangenen Straftaten im Jahr 2019 konnten 1378 Tatverdächtige ermittelt werden. Von diesen waren 29,5%, also 406 Nichtdeutsche.

Bezogen auf das Alter der Tatverdächtigen waren 80,4 % Erwachsene ab 21 Jahren. 270 Tatverdächtige (19,6%) waren zum Tatzeitpunkt unter 21 Jahre alt.

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20. Aussage zu den Tatverdächtigen – bezogen auf die Nationalität (Zuwanderer)

Im Dienstbezirk der Polizeiinspektion Wörth waren im Jahr 2019 ca. 800 Zuwanderer in den verschiedenen Gemeinden untergebracht.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 2019 100 Zuwanderer als Tatverdächtige von Straftaten registriert. Davon wurden 34 Fälle im Bereich der Rohheitsdelikte erfasst und darüber hinaus 10 Fälle im Bereich der Diebstahls- und 22 Betrugsdelikte. Die Körperverletzungsdelikte (28 Fälle) teilten sich in einfache und gefährliche Körperver- letzungen auf. Hauptsächlich handelte es sich dabei um körperliche Auseinanderset- zungen untereinander. Bei den Diebstahlsdelikten entfiel fast die Hälfte (4 Fälle) auf die Ladendiebstähle. Über die Hälfte der Betrugsdelikte (12 Fälle) entfiel auf das Er- schleichen von Leistungen, was sich in Form der Nutzung des öffentlichen Nahver- kehrs ohne einen erforderlichen Fahrschein realisierte.

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III. Prävention:

Die Verkehrs- und Kriminalprävention gehört zu den Kernaufgaben der Polizei. So wurden im Dienstgebiet der Polizeiinspektion Wörth 13 polizeilich veranlasste Präven- tionsveranstaltungen im Kalenderjahr 2019 durchgeführt. Hiervon erfasst sind insbe- sondere Grundschutzberatungen, Drogen-/Verkehrsprävention und Kriminalpräven- tion.

Die Verkehrsprävention umfasst die Gebiete allgemeines Verhalten im Straßenverkehr und insbesondere die Alkohol- und Drogenprävention. Die Polizeiinspektion Wörth hat bereits 2012 ein Team von 6 Beamten zusammengestellt, die verstärkt an Schulen und Ausbildungsstätten Vorträge zu diesen Thematiken halten. Die Kreisverwaltung Germersheim, Abteilung Führerscheinstelle, unterstützt diese Veranstaltungen regel- mäßig und beleuchtet diese aus fahrerlaubnisrechtlicher Sicht.

Die Kriminalprävention umfasst unter anderem die Gebiete Grundschutzberatung/Ein- bruchsschutz, den Betrugssektor, Drogenprävention, die Computer-/ Internetkriminali- tät und die Thematik Cybermobbing. So fanden durch den örtlichen Kriminal- und Bezirksdienst und Sachbereich 15 „Prä- vention“ des Polizeipräsidiums Rheinpfalz Beratungsgespräche vor Ort zum Schutz von Objekten oder Wohnungen statt, um die Eigentumskriminalität zu bekämpfen. Die Möglichkeit für Eigenheimbesitzer oder Firmeninhaber, sich von der Polizei vor Ort über aktuelle und wirksame Sicherheitstechniken in Sachen Einbruchsschutz kosten- frei informieren zu können, hat sich in der Vergangenheit sehr bewährt und wird aus- giebig genutzt.

Im Bereich der Betrugskriminalität werden zielgruppenorientierte Präventionsveran- staltungen durchgeführt. So werden beispielsweise durch Kriminalbeamte der Polizei- inspektion Wörth speziell Senioren für diesen Kriminalitätsbereich sensibilisiert (Bei- spiel: Enkeltrickbetrug). Bei Veranstaltungen unter dem Motto „Sei schlauer als der Klauer und klüger als der Betrüger“ werden interessierte Gruppen, Vereine oder Be- triebe über die Arbeitsweise der Täter und Schutzmöglichkeiten informiert. Gerade der Bereich des Internets spielt in der heutigen Zeit eine wichtige Rolle. Auch hier wird zielgruppenorientierte Präventionsarbeit geleistet. So werden Vorträge zur Thematik Cybermobbing an Schulen gehalten. Den Schülern werden die allgemeinen Gefahren des Internets erläutert, um die Medienkompetenz bei den Kindern und Ju- gendlichen zu steigern und so Straftaten vorzubeugen. So wird unter anderem der Umgang mit personenbezogenen Daten im Internet behandelt. (Bildrechte, Passwort- sicherheit, …)

Darüber hinaus hält die Polizeiinspektion Wörth ständige Kontaktpflege zu örtlich an- sässigen Glaubensgemeinschaften. Durch einen Beamten der Jugendverkehrsprä- vention wird den Kindern der Kindergärten im Dienstgebiet regelmäßig die Dienststelle gezeigt und das Verhalten im Straßenverkehr, insbesondere als Fahrradfahrer, beige- bracht.

Auch im Jahr 2020 wird die Polizeiinspektion Wörth weiterhin auf die Präventionsarbeit setzen und ihre Veranstaltungen fortführen.

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IV. Impressum

Herausgeber: Polizeiinspektion Wörth Hanns-Martin-Schleyer-Straße 2 76744 Wörth Telefon: 07271-9221-0 Telefax: 07271-9221-23 Email: [email protected]

Konzept und Realisierung: Patrick Müßle, PK

Beiträge und Unterstützung: Thomas Lederer, EPHK, Dienststellenleiter

Quellen: Kriminalstatistik: Kriminalstatistische Zahlen sind der „PKS.Web-Datenbank“ des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz entnommen. Nachdruck und sonstige Vervielfältigung sind, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe der Polizeiinspektion Wörth gestattet.

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