Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs

Eine Naturraumgliederung nach waldökologischen Gesichtspunkten

W. KILIAN, F. MÜLLER, F. STARLINGER

82 1994 Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs

Eine Naturraumgliederung nach waldökologischen Gesichtspunkten

W. KILIAN, F. MÜLLER, F. STARLINGER

FDK:182.3:188:(436) ISSN 0374-9037

Copyright 1993 by Forstliche Bundesversuchsanstalt

Für den Inhalt Verantwortlich : Direktor HR Dipl. Ing. Friedrich Ruhm

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Nachdruck mit Quellenangabe gestattet Inhaltsverzeichnis

Kurzfassung ...... 5 Abstract ...... 5 Einleitung ...... 5 Zielsetzung ...... 5 Ausgangslage ...... 6 Problemstellung ...... 7 Ausblick ...... 7 Grundlagen und Überlegungen zur Wuchsgebietsgliederung ...... 8 Gliederungsargumente ...... 8 Begriffsbestimmungen ...... 9 Beschreibung der Höhenstufen ...... 10 Beschreibung der Wuchsgebiete ...... 12 Gliederungsübersicht ...... 12 Erläuterungen zum nachfolgenden Text ...... 14 Hauptwuchsgebiet 1 Innenalpen...... 15 Wuchsgebiet 1.1 Innenalpen - Kontinentale Kernzone ...... 15 Wuchsgebiet 1.2 Subkontinentale Innenalpen - Westteil ...... 17 Wuchsgebiet 1.3 Subkontinentale Innenalpen - Ostteil ...... 18 Hauptwuchsgebiet 2 Nördliche Zwischenalpen ...... 20 Wuchsgebiet 2.1 Nördliche Zwischenalpen - Westteil ...... 20 Wuchsgebiet 2.2 Nördliche Zwischenalpen - Ostteil ...... 21 Hauptwuchsgebiet 3 Östliche und Südliche Zwischenalpen ...... 24 Wuchsgebiet 3.1 Östliche Zwischenalpen - Nordteil ...... 24 Wuchsgebiet 3.2 Östliche Zwischenalpen - Südteil ...... 26 Wuchsgebiet 3.3 Südliche Zwischenalpen ...... 28 Hauptwuchsgebiet 4 Nördliche Randalpen ...... 29 Wuchsgebiet 4.1 Nördliche Randalpen - Westteil ...... 30 Wuchsgebiet 4.2 Nördliche Randalpen - Ostteil ...... 32 Hauptwuchsgebiet 5 Östliche Randalpen ...... 34 Wuchsgebiet 5.1 Niederösterreichischer Alpenostrand (Thermenalpen) ...... 35 Wuchsgebiet 5.2 Bucklige Welt ...... 36 Wuchsgebiet 5.3 Ost- und Mittelsteirisches Bergland ...... 38 Wuchsgebiet 5.4 Weststeirisches Bergland ...... 40 Hauptwuchsgebiet 6 Südliche Randalpen ...... 42 Wuchsgebiet 6.1 Südliches Randgebirge ...... 42 Wuchsgebiet 6.2 Klagenfurter Becken ...... 44 Hauptwuchsgebiet 7 Nördliches Alpenvorland ...... 46 Wuchsgebiet 7.1 Nördliches Alpenvorland - Westteil ...... 46 Wuchsgebiet 7.2 Nördliches Alpenvorland - Ostteil ...... 48 Hauptwuchsgebiet 8 Sommerwarmer Osten ...... 49 Wuchsgebiet 8.1 Pannonisches Tief- und Hügelland ...... 49 Wuchsgebiet 8.2 Subillyrisches Hügel- und Terrassenland ...... 51 Hauptwuchsgebiet 9 Mühl- und Waldviertel ...... 53 Wuchsgebiet 9.1 Mühlviertel ...... 53 Wuchsgebiet 9.2 Waldviertel ...... 55 Zusammenfassung ...... 57 Literatur ...... 59 Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 5

Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs Eine Naturraumgliederung nach waldökologischen Gesichtspunkten

W. KILIAN1), F. MÜLLER2), F. STARLINGER1)

1)Institut für Forstökologie, 2)Institut für Waldbau Forstliche Bundesversuchsanstalt

Kurzfassung. Zur Vereinheitlichung mehrerer unterschiedlicher, bisher in der forstlichen Praxis Österreichs nebeneinander verwendeter Wuchsgebietsgliederungen wird eine neue Gliederung vorgestellt. Als hierarchisch höchste standörtliche Einheiten sollen die Wuchsgebiete als Grundlage für Raumplanung, forststatistische In- venturen, Monitoring-Netze, für den ökologisch orientierten Waldbau und zur Abgrenzung von Herkunftsge- bieten für das forstliche Saat- und Pflanzgut dienen. 22 Wuchsgebiete werden unter besonderer Berücksichtung des Regionalklimas und der durch das Klima geprägten regional vorherrschenden Waldgesellschaften unter- schieden und zu 9 Hauptwuchsgebieten zusammengefaßt. Innerhalb der Wuchsgebiete werden nach vegetati- onskundlichen und klimatischen Gesichtspunkten insgesamt 7 Höhenstufen, zusammengefaßt zu drei Höhengürteln, unterschieden. Die Beschreibungen der einzelnen Wuchsgebiete umfassen Verweise zu den bis- herigen Gliederungskonzepten, zur Lage, Höhenerstreckung und Umgrenzung, Rahmenwerte für die Höhen- stufengrenzen und Kapitel über Klima, Geomorphologie, Böden und die natürlichen Waldgesellschaften. Schlüsselworte: Wuchsgebiete, Höhenstufen, Klima, Waldböden, natürliche Waldgesellschaften, Österreich.

Abstract. [The Forest Ecoregions of . A Landclassification based on Forest Ecology.] In order to stan- dardize several different systems of land units which have so far been used side by side in the Austrian forestry a new classification is presented. As highest ranking site units the ecoregions are to serve as a basis of regional plan- ning, statistical forestry inventory, monitoring networks, of an ecologically oriented silviculture and a delimita- tion of the provenance areas of forestry seeds. 22 ecoregions are distinguished, with special regard to the regio- nal climate and to the woodland communities that prevail due to these climatic conditions and combined to form 9 principal ecoregions. Within the ecoregions 7 altitudinal zones, representing three altitudinal belts, are di- stinguished from phytocoenological and climatical points of view. The descriptions of the individual ecoregions include information about the old classification systems, about locations and altitudinal extension, limit values of the borderline of the altitudinal zones as well as chapters dealing with climate, geomorphology, soils and na- tural woodland communities. Keywords: ecoregions, altitudinal zones, climate, forest soils, natural woodland communities, Austria.

Einleitung wählte Mustergebiete vorliegen. Eine bundesweite Standortskartierung ist ein aufwendiges Vorhaben, welches nur in längeren Zeiträumen und mit hohem Zielsetzung Personalaufwand zu verwirklichen ist. Die vielgestaltigen Waldstandorte und Waldgesell- Die Forstwirtschaft ist wie kaum ein anderer Wirt- schaften zeigen jedoch in ihrer Eigenart und räumli- schaftszweig an naturbestimmte Standortsbedingun- chen Abfolge Gesetzmäßigkeiten, welche an größere, gen gebunden. Die Klassifizierung und Kenntnis der geographisch und ökologisch - v.a. klimatisch - defi- Standorte und Waldgesellschaften in ihrer räumlichen nierte Naturräume gebunden sind. Innerhalb dieser Verteilung in der Landschaft ist daher eine Grund- Landschaftsräume herrschen spezifische, einiger- voraussetzung für jede ökologisch orientierte Wald- maßen gleichartige und von anderen Räumen unter- bewirtschaftung und darüber hinaus für alle die viel- schiedliche Wuchsbedingungen für die einzelnen fältigen Interessen der Gesellschaft an der Waldland- Baumarten und somit gleichartige Voraussetzungen schaft überhaupt. für waldbauliche Maßnahmen. Der Weg zu dieser Kenntnis führt vor allem über Die Abgrenzung solcher - meist als Wuchsgebiete Standortskartierungen, welche in vielen Ländern bezeichneter - Naturräume ist eine vorrangige und flächendeckend, in Österreich nur für wenige ausge- von der forstlichen Praxis seit jeher geforderte Auf- 6 FBVA-Berichte 82 gabe. Gleichzeitig ist die Wuchsgebietsgliederung die 5.12.1975) und deshalb in der Praxis allgemein einge- hierarchisch höchste Klassifizierung von Waldstand- bürgert, obwohl sie längst als überholungsbedürftig orten etwa im Rahmen einer Standortskartierung und angesehen werden. kann gewissermaßen als ein erster, leichter realisier- Aus der Notwendigkeit, diese Wuchs- und Her- barer Schritt zu einer solchen gesehen werden. kunftsgebiete nach ökologisch-pflanzensoziologi- Eine der bekanntesten Anwendungen der Wuchsge- schen Gesichtspunkten neu zu überarbeiten, ist 1971 bietseinteilung ist die Abgrenzung von Herkunftsge- ein Entwurf zur Gliederung der “Waldgebiete und bieten für forstliches Vermehrungsgut (Saat- und Wuchsbezirke Österreichs” von H. MAYER in Zusam- Pflanzgut). Bei der Anlage von Kulturen ist die Aus- menarbeit mit dem Institut für Waldbau der FBVA wahl der geeigneten “Herkunft”, also von Pflanzgut je- (Mitarbeiter: NATHER, ECKHART, RACHOY, ZUKRIGL) ner Standortsrassen oder Ökotypen, welche an die lo- entstanden (MAYER & AL. 1971). Dieser Entwurf war kalen Wuchsbedingungen am besten angepaßt sind, ei- bewußt nur als Diskussionsgrundlage präsentiert ne der wichtigsten Weichenstellungen für die Entwick- worden, bis “Fortschritte bei der noch unzureichen- lung und Funktionsfähigkeit des künftigen Bestandes. den Standortserkundung eine endgültige Fassung zu- Das Gleiche gilt in noch vermehrtem Maße für die lassen” (MAYER & AL. 1971). Später ist diese Gliede- Auswahl geeigneter, standortstauglicher Baumarten rung in einem weiteren Rahmen für den gesamten an sich. Innerhalb eines Wuchsgebietes herrschen auf Ostalpenraum modifiziert worden (MAYER 1974). Die vergleichbaren Standorten ähnliche waldbauliche Be- Wuchsgebietsgrenzen sind allerdings nur im Maßstab dingungen. Daher können auch alle waldbaulichen 1:2 Mio skizziert und somit für Erhebungsnetze un- Erfahrungen und Versuchsergebnisse auf korrespon- zureichend genau. Diese Gliederung findet vor allem dierende Behandlungseinheiten übertragen werden. im universitären Bereich Anwendung. Neben diesen traditionellen forstlichen Anwendun- Gleichzeitig wurden am Institut für Standortskunde gen sind Wuchsgebiete die notwendige Bezugsbasis der FBVA im Zuge der Standortserkundung und zahl- für jede regionale Beschreibung von Waldökosyste- reicher Beispielskartierungen während der 60er- und men bzw. des natürlichen Produktionspotentials so- 70er-Jahre “Wuchsräume” als übergeordnete Einhei- wie für die Klassifizierung im Rahmen der vielfältigen ten erarbeitet (JELEM 1960, JELEM & KILIAN 1972, KILI- forststatistischen Inventuren, forstlichen Planungen, AN 1981). Sie werden unter anderem seit 1970 von der Monitoringnetze, Boden- und Walderhebungen. In Österreichischen Forstinventur benutzt. zunehmendem Maße kommen Fragen der allgemei- Neben diesen forstlichen Regionalisierungen gibt es nen Landes- und Umweltplanung, Landschaftsöko- eine sehr ausgereifte räumliche Gliederung für den logie und Landespflege hinzu. Wuchsgebiete bieten landwirtschaftlichen Bereich, die “Landwirtschaftli- den naturräumlichen Rahmen für sämtliche landes- chen Kleinproduktionsgebiete” (SCHWACKHÖFER, kulturellen und raumplanerischen Fragen, die sich 1966). Ihr liegen die umfangreichen, parzellenweise mit dem Wald befassen, für die Zuordnung aller Ob- verfügbaren Daten der Bodenschätzung zugrunde. jekte des Natur- und Umweltschutzes, Umweltstati- Allerdings hat sie eine andere Zielsetzung und erfaßt stik, Biotopkartierung usw. neben naturräumlichen auch wirtschaftliche und agrarstrukturelle Kriterien, ist daher nicht unmittel- bar mit den forstlichen Gliederungen kompatibel und Ausgangslage für unsere Betrachtungen nicht sehr hilfreich. Den- noch wird in der nachfolgenden Beschreibung der Zur Zeit bestehen einige naturräumliche Gliederun- Wuchsgebiete jeweils die räumliche Entsprechung gen der Waldgebiete Österreichs nebeneinander: auch dieser Kleinproduktionsgebiete gegeben. Die älteste davon, die “Wuchsgebiete des öster- Weiters liegen für die Nachbarstaaten Tschechien reichischen Waldes” nach TSCHERMAK (1953), stützt (SKALICKY 1988), Slowakei (FUTAK 1966,1984) und sich neben klimatologischen Überlegungen vor allem Ungarn (SOO 1964) detaillierte pflanzengeographi- auf die Verbreitung der wichtigsten Baumarten, wel- sche Gliederungen vor. Für Slowenien gibt es eine che zu Beginn der Untersuchungen (TSCHERMAK Einteilung in Saatgut-Herkunftsgebiete (ZUPANCIC 1929, 1935 a, b, c) noch als weitgehend natürlich an- 1993), die auf eine ältere pflanzengeographische Glie- gesehen wurde. Die Wuchsgebiete TSCHERMAKs (1940 derung (WRABER 1969) zurückgeht. Für die an Öster- a, b, c, d, 1950, 1953) sind bislang noch Grundlage für reich angrenzenden Teile der Schweiz und Italiens die rechtsverbindliche Herkunftsregelung des forstli- steht dagegen nur die Gliederung von MAYER (1974) chen Vermehrungsgutes (627. VO des BM f. L. u. FW, zur Verfügung. 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Die älteste Tradition außerhalb Österreichs zur Ver- alte, als überholt betrachtete Gliederung TSCHERMAKS wendung standortskundlich motivierter forstlicher zu ersetzen, kann diese dabei unberücksichtigt blei- Landschaftsgliederungen und die umfangreichste Da- ben. Ein Problem bleibt allenfalls die in der Praxis tengrundlage besitzt allerdings Deutschland (SCHLEN- eingebürgerte alphanumerische Kennzeichnung der KER 1975, 1987, WITTMANN 1983). Wuchs- und Herkunftsgebiete. In vielen Belangen sind seit den älteren Konzepten aber doch zahlreiche neue Kenntnisse hinzugekommen, Problemstellung welche in der vorliegenden Darstellung berücksich- tigt wurden: Zunächst ist die Kenntnis der natürli- Der Zustand, daß drei verschiedene forstliche Wuchs- chen Waldgesellschaften und ihrer systematischen gebietsgliederungen nebeneinander - wenn auch für Stellung heute so weit fortgechritten, daß für alle unterschiedliche Zwecke - innerhalb der österreichi- Wuchsgebiete die wichtigsten Waldgesellschaften für schen Forstwirtschaft, ja selbst innerhalb der FBVA in die jeweiligen Höhenstufen und Standorte aufgelistet Gebrauch sind, wird als untragbar empfunden. werden können. Damit ist die Möglichkeit geschaf- Vor allem anlässlich der heranstehenden rechtlichen fen, Vermehrungsgut innerhalb der gleichen natürli- Neuregelung über den Verkehr mit forstlichem Ver- chen Waldgesellschaft zu übertragen. Auch bei Trans- mehrungsgut, sowie bei der Auswertung einer Viel- fer von Herkünften aus einem benachbarten Wuchs- zahl derzeit laufender großer Erhebungssysteme im gebiet erleichtert der Vergleich der natürlichen Wald- Bereich der Forstwirtschaft (Waldinventur, Waldscha- gesellschaften des Herkunfts- und Verwendungsortes den-Beobachtungssystem, Bodenzustandsinventur) die Einschätzung der Eignung des Pflanzgutes. aber auch universitärer Projekte (z.B. MAB-Projekt Weiters kann eine überarbeitete Darstellung der über den Hemerobiegrad der österr. Wälder) ist das Höhenstufen gegeben werden. Für diese nach pflan- Fehlen einer einheitlichen, ökologisch fundierten und zensoziologischen Kriterien erstellten klimatischen universell anwendbaren Landschaftsgliederung emp- Höhenstufen haben unter anderem die zahlreichen findlich fühlbar und akut geworden. Standortserkundungen der FBVA und zuletzt die Bo- Es galt daher, ein altes, immer wieder zurückgestell- denzustandsinventur viele zusätzliche Informationen tes Projekt der Forstlichen Bundesversuchsanstalt zu gebracht, vor allem über die Lage und Ausbildung der reaktivieren und unverzüglich eine solche Gliederung Höhenstufen in den einzelnen Wuchsgebieten. Die zu schaffen. neue Verordnung über das forstliche Vermehrungs- Allen drei bisherigen forstlichen Gliederungen gut wird diese nach klimatisch-pflanzensoziologi- Österreichs liegt eine außerordentlich große Fülle von schen Kriterien erstellten Höhenstufen übernehmen. Beobachtungsmaterial zugrunde, das seither nicht so Damit ist wiederum der Transfer von Saat- und wesentlich erweitert und zumindest nicht widerlegt Pflanzgut auf ökologisch gleichwertige Lagen erleich- worden ist, daß es eine völlig neue, die bisherigen tert, im Gegensatz zu den nach der derzeit geltenden Grundlagen umstoßende, “endgültige” Wuchsraum- Forstsaatgutverordnung unterschiedenen fixen See- gliederung begründen würde. höhenangaben. Auch ein neuer Gliederungsversuch muß zudem Schließlich ist von der Waldbodenzustandsinven- ein Provisorium bleiben, solange nicht durch eine tur, der Österreichischen Waldinventur und zahlrei- flächendeckende Standortskartierung der immer chen Einzelprojekten her umfangreiches Datenmate- noch lückenhafte Kenntnisstand wesentlich vertieft rial über die in den Wuchsgebieten vorkommenden worden ist. Liegen doch bei weitem nicht die pollen- Böden verfügbar, worauf in der Beschreibung der analytischen Unterlagen und Kartierungsergebnisse Wuchsgebiete ebenfalls in der gebotenen Kürze vor wie etwa in Deutschland. Und selbst dort wurde zurückgegriffen werden kann. erst nach weitgehendem Abschluß jahrzehntelanger Standortskartierungen an “eine Überarbeitung der Wuchsgebietsgliederung, auch methodisch, zur Er- Ausblick weiterung auf außerforstliche Zielsetzungen” gedacht (SCHLENKER 1987). Für eine definitive Darstellung der Wuchsgebiete Der einzig gangbare Weg für Österreich kann zum einschließlich der Aufdeckung kausaler Zusammen- derzeitigen Zeitpunkt also nur die Zusammen- hänge, etwa die flächenhafte Verknüpfung von klima- führung der bestehenden Gliederungen sein. Da es tischen Kennwerten und Waldgesellschaften (Index- schon das Ziel der beiden jüngeren Konzepte war, die zahlen etc.) fehlen immer noch ausreichende Unter- 8 FBVA-Berichte 82 lagen. So sind die bisher bei den Wuchsgebieten an- Das zweite naturräumliche Kriterium sind das Grund- geführten Klimarahmen aus oft unzulässiger Extra- gestein und die Landform. Sie sind gleichzeitig maß- polation von Mittelwerten weniger Talstationen ab- gebend für die Bodenbildung und den Wasserhaus- geleitet und bestenfalls halbquantitativ. halt. Große geomorphologische Einheiten sollten je- Ein Projekt zur Definition und flächenhaften Er- denfalls berücksichtigt werden. Ein Beispiel dazu ist mittlung forstökologisch relevanter Klimakennziffern die Böhmische Masse. wurde an der FBVA soeben begonnen. In Baden- Im einzelnen kann die Gewichtung der Faktoren Württemberg wurde schon vor Jahren ein selbständi- abweichen. Meist hat aber das Klima Vorrang: so er- ges Klimatypen-System vorgeschlagen (SCHLENKER streckt sich die geomorphologisch so wohldefinierte 1975, 1987), das die Regionalwaldgesellschaften als Landschaftseinheit der Nördlichen Kalkalpen über Ordnungsprinzip für eine zukünftige Vereinheitli- drei markante, die Vegetationsdecke prägende und chung der Wuchsgebiete Deutschlands ergänzen soll. selbst das Vorkommen der Hauptbaumarten bestim- Vor allem sollen dazu für die Vegetation wirksame mende Klimazonen (von den Randalpen bis zu den klimatische Schwellwerte gesucht werden. kontinentalen Innenalpen), und muß deshalb aufge- Ein anderes, erst kürzlich initiiertes Langzeitprojekt teilt und den entsprechenden Wuchsgebieten zuge- der FBVA, eine “genetische Inventur Österreichs” mittels ordnet werden. Isoenzym- und DNA- Untersuchungen (GEBUREK ET AL. Der entscheidende Indikator für die Abgrenzung 1994) wird vor allem zur Kenntnis der genetisch-geo- der Wuchsgebiete sind jeweils die Regionalwaldgesell- graphischen Differenzierung der Baumarten beitragen. schaften. Die vielfältigen derzeit laufenden pflanzensoziolo- Darüberhinaus sollen die Wuchsgebiete auch der gischen Arbeiten lassen in naher Zukunft eine dichte- forstgenetischen Differenzierung der Baumarten ge- re zumindest punktuelle Information über aktuelle recht werden, die von der postglazialen Einwande- und potentielle natürliche Waldvegetation erwarten. rungsgeschichte und den bis heute herrschenden Se- Den abschließenden Schritt kann aber wohl nur eine lektionsbedingungen geprägt ist. Die Einwande- flächendeckende Standortskartierung bieten. rungswege könnten dabei durchaus eine andere, von den gegenwärtigen standörtlichen Randbedingungen abweichende Gliederung begründen. Doch leiten sich auch von der Einwanderungsgeschichte Waldent- Grundlagen und Überlegungen zur neuen wicklungstypen ab, welche nach dem derzeitigen Wis- Wuchsgebietsgliederung sensstand offensichtlich mit den großen Naturräu- men korrespondieren (KRAL 1974, 1994) Die Grenzen der Wuchsgebiete sind in der Natur Gliederungsargumente meist breite Übergangszonen. Oft durchdringen sich benachbarte Naturräume inselartig. Jede Grenzziehung Im Sinne möglichst vielseitiger Anwendung sollen sich muß daher vereinfachend und mehr oder weniger will- die forstlichen Wuchsgebiete an einer allgemeinen na- kürlich erfolgen. Sie wird sich als Kompromiß mit den turräumlichen Gliederung orientieren. Nur so können praktischen Erfordernissen im Zweifel an markanten sie mit anderen Fachbereichen, z.B. den landwirt- Geländelinien, wie Flußläufen oder Kammlinien, ja schaftlichen Produktionsgebieten, in Einklang gebracht selbst an politischen Grenzen orientieren. werden. Grundsätzlich werden Landschaftskomplexe Die vertikalen Klima- und Vegetationsgürtel über- mit charakteristischer Verknüpfung von physiogra- lagern im Bergland die regionale Eigenart der Wuchs- phisch- geologischen und klimatischen Eigenschaften gebiete ganz wesentlich. Waldbaulich und für Her- unterschieden. Nach Möglichkeit sollen sie üblichen kunftsfragen haben sie sogar Vorrang vor den Wuchs- geographischen Landschaftsbegriffen entsprechen. gebieten. Im Vordergrund der natürlichen Gebenheiten steht In Deutschland wurde dem Rechnung zu tragen das Regionalklima. Ein genereller Gradient zuneh- versucht, indem die Höhenstufen als zonale Gebiete mender Wärme von Norden nach Süden und ein sol- in die Wuchsraumgliederung eingehen (z.B. “sub- cher zunehmender Kontinentalität von Westen nach montaner Schwarzwald”). Auch sind die Klimatypen Osten wird durch die Barriere der Alpen modifiziert dort Höhenzonen-Typen, allenfalls modifiziert nach und ergibt so die bekannten Klimazonen des Alpen- der regionalen Humidität (z.B. “siccoplanar”, “humi- raumes, welche auch für die Ausprägung der Vegeta- doplanar” bzw. “atlantisch-submontaner Bu-Ei-Ta- tionszonen maßgeblich ist. Wald”). Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 9

Dieses Vorgehen ist allerdings nur in Räumen mit und durchnumeriert hat. wenig ausgeprägtem Relief möglich. So ist etwa die Im Ausland überwiegen die mehrstufigen Gliederun- pannonische Niederung durch das Vorherrschen der gen und der internationale Trend dürfte dorthin ge- planar-kollinen Stufe gekennzeichnet. Die Erhebung hen. In Baden-Württemberg z.B. werden 4 Stufen des Leithagebirges muß aber als Höhenstufe diesem (Wuchsgebiete, Wuchsbezirksgruppen, Wuchsbezir- Raum zugeordnet werden und nicht etwa - wegen der ke, Teilbezirke) unterschieden) unterschieden. Die Höhenlage - einem benachbarten Randgebirge. neue bundesdeutsche Gesamtgliederung benützt so- In den stark gegliederten Berglagen der Alpen ist gar 6-stellige Code-Ziffern, welche aber gewiß nicht eine regionale Darstellung von Höhenstufen nicht mehr sehr einprägsam sind. möglich. Auch der Versuch, die Wuchsgebiete durch Nach allen diesen Überlegungen wurde für das vor- höhenzonal vorherrschende Waldgesellschaften zu liegende Konzept einer zweistufigen hierarchischen charakterisieren, muß scheitern. Gliederung der Vorzug gegeben. Allerdings muß da- Auch in Deutschland wird zunehmend die separate bei eine etwas unterschiedliche Abgrenzungsqualität Höhenstufengliederung innerhalb der Wuchsbezirke in Kauf genommen werden. Es wurden eine Reihe als notwendig erachtet. Zumindest wird zwischen “re- von Varianten erwogen, doch verbleibt in jedem Falle gionalen” und “zonalen” Höhenstufen bzw. “klima- ein Rest von Flächen, der sich nicht problemlos über- tisch uneinheitlichen Wuchsbezirken” unterschieden. geordneten Einheiten zuordnen läßt. Mit den bisher Letztere sind in Österreich die Regel. eingebürgerten und schon auf manchen umfangrei- Die beiden älteren Wuchsgebietsgliederungen von chen Datensystemen festgelegten Bezeichnungen MAYER und der FBVA tragen der markanten Gliede- muß bei jeder gewählten Variante gebrochen werden. rung der österreichischen Landschaft Rechnung, in wel- In dieser Richtung war die Wahl offen. cher mehrere große europäische Klima- und Vegetati- onsbereiche aufeinandertreffen. So ist es nicht verwun- derlich, daß sie gemeinsame Grundzüge aufweisen und Begriffsbestimmungen auch im Detail oft gar nicht so stark voneinander ab- weichen. Vor allem die außeralpinen Gebiete sind durch Hauptwuchsgebiete ihre geomorphologische und klimatische Eigenart als Hauptwuchsgebiete sind übergeordneten Einheiten Wuchsräume vorgegeben und ihre Abgrenzung daher zusammengefaßte, ökologisch verwandte Wuchsge- bei beiden Gliederungen nahezu identisch. biete, deren Bezeichnung der großgeographisch - kli- Eher ist es die Rangordnung der Kriterien und da- matischen Landschaftsgliederung (z.B. nördliche mit die Einheitenhierarchie, welche von den Konzep- Randalpen, Sommerwarmer Osten) entspricht. Sie ten unterschiedlich gesehen wird. dienen v.a. großräumigen Vergleichen und statisti- TSCHERMAK und MAYER wählten eine mehrstufige, schen Auswertungen. hierarchische Gliederung. Sie bietet den Vorteil, daß die Gebiete nach Bedarf zu übergeordneten Einheiten Wuchsgebiete zusammengefaßt werden können. Wuchsgebiete sind nach forstökologischen Gesichts- Die Anforderungen sind diesbezüglich sehr unter- punkten gefaßte Großlandschaften (Naturräume) mit schiedlich: Die Überwachung der Saatgutherkünfte ist weitgehend einheitlichem Klimacharakter und ein- schon mit wenigen Einheiten überfordert, zumal diese heitlichen geomorphologischen Grundeinheiten. Sie mit den - notwendigen - Höhenstufen ohnehin zu ei- sind durch eine gesetzmäßige Folge von Standorten ner großen Anzahl multipliziert werden. Eine wald- und einen entsprechenden Waldgesellschaftskomplex bauliche Standortsbeurteilung hingegen kann an der gekennzeichnet. Gleiche morphologische und edaphi- Vielfalt der Naturlandschaft nicht vorbeigehen und sche Bedingungen führen in verschiedenen Wuchsge- muß an einer feineren Differenzierung festhalten (auch bieten hingegen häufig zu unterschiedlichen Waldge- Bayern unterscheidet z.B. 121 Teillandschaften!). sellschaften. Anderseits haben solche hierarchische Gliederun- Die großräumigen Eigenschaften sind mit natürli- gen den Nachteil, daß damit “Verwandtschaftsgrade” chen Leitgesellschaften korreliert. Das Wuchsgebiet festgelegt werden müssen, was gar nicht so leicht kann sich mit dem Verbreitungsgebiet einer Waldge- möglich ist. Die bisherige “Wuchsraumgliederung” sellschaft decken. der FBVA ist dem aus dem Wege gegangen, indem sie Die meisten Wuchsgebiete umfassen eine vertikale die Gebiete einfach gleichrangig aneinander gereiht Zonierung in mehrere Höhenstufen. 10 FBVA-Berichte 82

Wuchsbezirke Einander entsprechende Höhenstufen treten in al- sind Untereinheiten der Wuchsgebiete, Teillandschaf- len inner- und außeralpinen Berglagen auf, doch ha- ten mit einheitlichem physiographischen und forstö- ben sie in den einzelnen Wuchsgebieten jeweils eine kologischen Charakter. Sie sind durch ein enger ge- spezifische Ausbildung. Sie sind durch bestimmte faßtes Regionalklima, geringe Zahl der Ausgangssub- Leitgesellschaften (klimabedingte Schlußwaldgesell- strate und eine typische, landschaftsbeherrschende re- schaften mittlerer Standorte) charakterisiert (MAYER gionale Waldgesellschaft gekennzeichnet. 1984). Daneben ist noch die unterschiedliche Höhen- Im Zuge von Pilot-Standortskartierungen wurden lage der Stufen für ein Wuchsgebiet kennzeichnend, in einzelnen österreichischen Wuchsgebieten bereits mitunter mehr als die “Höhenstufenqualität”. Wuchsbezirke ausgeschieden. Eine durchgehende Einen ausführlichen Versuch, die Höhenstufen des Aufgliederung in Wuchsbezirke liegt für Österreich Alpenraumes und der benachbarten Gebirge zu paral- jedoch noch nicht vor. lelisieren, hat in neuerer Zeit OZENDA (1988) vorgelegt. Da auch heute noch in der Literatur (z.B. MAYER Höhenstufen 1974, WAGNER 1985, OZENDA 1988, NIKLFELD 1993) sind in vertikaler Richtung aufeinanderfolgende Kli- manche Höhenstufenbezeichnungen mehrdeutig und ma- und Vegetationsgürtel, welche die regionale Ei- je nach Autor unterschiedlich verwendet werden, sol- genart der Wuchsgebiete überlagern. Die einzelnen len im folgenden die hier verwendeten Begriffe v.a. in Höhenstufen sind nach klimatisch-pflanzensoziolo- Anlehnung an NIKLFELD (1993) erläutert und konkre- gischen Gesichtspunkten und nicht nach bestimm- tisiert werden. ten Seehöhenwerten definiert. Die bei den einzelnen Die kolline Stufe ist durch Eichen-Hainbuchenwäl- Wuchsgebieten angeführten Höhenangaben sind le- der und Eichenwälder gekennzeichnet. Unter panno- diglich Rahmenwerte, innerhalb welcher die Höhen- nisch-subkontinentalem, mitteleuropäisch-subozeani- stufengrenzen dort je nach lokalen Standortsbedin- schem und submediterran-illyrischem Klimaeinfluß gungen schwanken. liegen unterschiedliche, geographisch vikariierende Für praktische Zwecke, z.B. als rechtliche Grundlage Waldgesellschaften vor. Im illyrischen Gebiet (SE-Al- für das Forstliche Vermehrungsgut werden die Höhen- pen, nordwestl. Balkanhalbinsel) spielen v.a. auch Blu- stufen entsprechend der nachfolgenden Gliederungsü- menesche und Hopfenbuche eine wichtige Rolle. bersicht zu sogenannten Höhengürteln zusammenge- Auf eine Unterscheidung einer eigenständigen pla- faßt: naren Stufe wird hier verzichtet, da wenigstens bei uns eine stichhältige pflanzensoziologische Charakterisie- Höhengürtel Höhenstufe rung und Abgrenzung derzeit noch auf Schwierigkei- ten stößt und sie von verschiedenen Autoren unter- Tieflage: - kollin(-planar) schiedlich definiert wird. Zudem sind die in Frage - submontan kommenden Gebiete weitgehend in Ackerland umge- Mittellage: - tiefmontan wandelt, sofern es sich nicht um Sonderstandorte (z.B. - mittelmontan Aubereiche, Sandflächen im Marchfeld, Salzböden) - hochmontan handelt. Im Wuchsgebiet 8.1 (Pannonisches Tiefland), wo allenfalls eine planare Stufe zu unterscheiden wäre, Hochlage: - tiefsubalpin wird diese im Rahmen der kollinen Stufe mitbehandelt. - hochsubalpin Als submontane Stufe wird der Übergangsbereich zwischen der kollinen und der tiefmontanen Stufe be- zeichnet. Hier kommt die Vegetation beider Stufen Beschreibung der Höhenstufen miteinander verzahnt vor, wobei aber unterschiedliche Positionen im Standortsmosaik eingenommen werden. Die Begriffe der alpinen Höhenstufen, wie sie vor al- Beispielsweise werden im östlichen Wienerwald Sonn- lem MAYER (1974, 1984) und MAYER ET AL. (1971) ver- hänge v.a. von Eichen-Hainbuchenwäldern, Schat- wenden, haben sich anstelle früherer, nur regional thänge von Buchenwäldern bestockt. Dabei sind den gültiger Gliederungen - wie “Untere Buchenstufe” etc. Eichen-Hainbuchenwäldern Buchen beigemischt und für Oberösterreich (HUFNAGL 1954) oder “Kühle umgekehrt den Buchenwäldern Eichen und Hainbu- Waldstufe” etc. (ECKMÜLLNER-SCHWARZ 1954) - allge- chen. Durch die Bewirtschaftung kann es leicht zu ei- mein durchgesetzt. nem Baumartenwechsel kommen, sodaß etwa durch Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 11

Niederwaldbetrieb Eichen-Hainbuchenwald aus einem alpen Buchenbestände mit vermindertem Anteil von Buchenwald entsteht. Fichte und Tanne stocken (ZUKRIGL 1989), zeigt die Entsprechend dem Kontinentalitätsgefälle ist die Buche im relativ schneearmen, silikatischen Steiri- montane Stufe außerhalb der Alpen und in den Rand- schen Randgebirge gegenüber der mittelmontanen alpen durch Buchen- bzw. Fichten-Tannen-Buchen- Stufe verminderte Vitalität, und tritt nur mehr bei- wälder, in den Zwischenalpen durch Fichten-Tannen- gemischt in Fichten-Tannenwäldern auf (ZUKRIGL wälder und in den Innenalpen durch Fichtenwälder 1973). Zur Unterscheidung der hochmontanen gegen gekennzeichnet. die mittelmontane Stufe können in den Ostalpen ei- Ihre Grenze gegen die subalpine Stufe wird durch nige Arten der Krautschicht, z.B. Große Hainsimse die Obergrenze von Buche und Tanne markiert. (Luzula sylvatica), Woll-Reitgras (Calamagrostis vil- Schwierigkeiten ergeben sich dort, wo Tanne und Bu- losa), Rost-Segge (Carex ferruginea) oder Hochstau- che aus regionalklimatischen Gründen (Innenalpen) den wie etwa Grauer Alpendost (Adenostyles alliariae) bzw. nutzungsbedingt fehlen. Hier kann die Ober- herangezogen werden. grenze von Bergahorn, Grauerle und Rotföhre (als Die tiefsubalpine Stufe wird überall von Fichten- bestandsbildende Baumart) für die Abgrenzung her- wäldern gebildet, denen Lärche und in den Innenal- angezogen werden. Weiters sind montane gegenüber pen Zirbe beigemischt ist. Im typischen Fall handelt es tiefsubalpinen Fichtenwäldern bestandesstrukturell sich um aufgelockerte Bestände mit Rottenstruktur, (geschlossener Hochwaldcharakter) und durch die aufgebaut aus langkronigen Einzelbäumen. Tanne und Zusammensetzung der Krautschicht unterscheidbar. Laubbäume (außer Grünerle, Birke, Eberesche) fehlen Beispielsweise reichen die montanen Arten Wimper- hier im allgemeinen. Die Rotföhre, in den Randalpen Hainsimse (Luzula pilosa), Schattenblümchen (Mai- kaum die mittelmontane Stufe überschreitend, reicht anthemum bifolium), Hasenlattich (Prenanthes pur- nur in den Innenalpen vereinzelt in die tiefsubalpine purea) oder Buchenfarn (Thelypteris phegopteris) nur Stufe. selten in die tiefsubalpine Stufe. Am besten ausgebildet ist die Höhenstufe in den In- Die beträchtliche Höhenspanne kann noch in eine nen- und Zwischenalpen. In den Kalk-Randalpen (z.B. tiefmontane, eine mittelmontane und eine hochmon- Karawanken) sind aus orographischen Gründen (wald- tane Stufe untergliedert werden. freie Felsstandorte, Schutthalden) die subalpinen Fich- Die tiefmontane Stufe ist durch ein Optimum der tenwälder oft nur fragmentarisch vorhanden und Buche ausgezeichnet. In den Buchenbeständen der durch Latschenbestände ersetzt, zumal durch die hoch- Randalpen spielt die Fichte nur eine untergeordnete ansteigende Buche und die randalpin gedrückte Wald- Rolle. Tanne, Rotföhre (Eiche) sind mit wechselnden grenze ihr Höhenbereich ohnehin eingeschränkt ist. Anteilen beigemischt. An ihrer klimatischen Grenze Die hochsubalpine Stufe wird von Zirbe, Lärche in den Zwischenalpen kommt der Buche durchwegs und Latsche (Grünerle) gebildet. In den Innenalpen nur in der tief(-mittel)montanen Stufe nennenswerte und z.T. auch in den Zwischenalpen ist der Lärchen- Bedeutung zu. Zirbenwald die Leitgesellschaft. In den Randalpen tre- Die mittelmontane Stufe stellt den Kernbereich der ten Latschengebüsche an seine Stelle. Lockere Zirben- montanen Stufe dar. Sie wird in den Randalpen durch bestände mit Latsche und Lärche nehmen in den Fichten-Tannen-Buchenwälder, in den Zwischenal- Kalk-Zwischenalpen eine vermittelnde Stellung ein. pen durch Fichten-Tannenwälder und in den In- Diese Höhenstufe ist durch die Almwirtschaft sehr nenalpen durch Fichtenwälder gekennzeichnet. Die stark verändert. Besonders in den silikatischen Zen- Fichte ist hier in allen Wuchsgebieten maßgeblich am tralalpen wurden die Lärchen-Zirbenwälder groß- Aufbau der Leitgesellschaften beteiligt. Esche und flächig durch Weiderasen ersetzt. In den Kalkalpen sind Sommerlinde überschreiten in ihrer Höhenverbrei- Zirbenbestände nur mehr fragmentarisch erhalten ge- tung die mittelmontane Stufe nur selten. blieben. Die dort großflächig vorhandenen Latschen- In der hochmontanen Stufe ist ein regional unter- gebüsche sind mindestens z.T. anthropogene Ersatzge- schiedliches Verhalten der Buche zu beobachten. sellschaften für hochsubalpine Lärchen(-Zirben)wäl- Während in den schneereichen südlichen Kalk-Rand- der oder tiefsubalpine Fichtenwälder. 12 FBVA-Berichte 82

Beschreibung der Wuchsgebiete

Gliederungsübersicht Die Gliederung umfaßt 22 Wuchsgebiete, die in 9 Hauptwuchsgebiete zusammengefaßt sind:

1. Innenalpen 1.1 Innenalpen - kontinentale Kernzone 1.2 Subkontinentale Innenalpen - Westteil 1.3 Subkontinentale Innenalpen - Ostteil 2. Nördliche Zwischenalpen 2.1 Nördliche Zwischenalpen - Westteil 2.2 Nördliche Zwischenalpen - Ostteil 3. Östliche und Südliche Zwischenalpen 3.1 Östliche Zwischenalpen - Nordteil 3.2 Östliche Zwischenalpen - Südteil 3.3 Südliche Zwischenalpen 4. Nördliche Randalpen 4.1 Nördliche Randalpen - Westteil 4.2 Nördliche Randalpen - Ostteil 5. Östliche Randalpen 5.1 Niederösterreichischer Alpenostrand (Thermenalpen) 5.2 Bucklige Welt 5.3 Ost- und Mittelsteirisches Bergland 5.4 Weststeirisches Bergland 6. Südliche Randalpen 6.1 Südliche Randgebirge 6.2 Klagenfurter Becken 7. Nördliches Alpenvorland 7.1 Nördl. Alpenvorland - Westteil 7.2 Nördl. Alpenvorland - Ostteil 8. Sommerwarmer Osten 8.1 Pannonisches Tief- und Hügelland 8.2 Subillyrisches Hügel- und Terrassenland 9. Mühl- und Waldviertel 9.1 Mühlviertel 9.2 Waldviertel

Höhenstufen (m)

WG 1.1 1.2 1.3 2.1 2.2 Tko- ---- sm 600- 900 (1000) - 850 ( 950) 750- 850 (1000) 500- 750 ( 850) 500- 700 M tm 900-1100 850-1100 850-1100 (1150) 750-1000 700- 900 mm 1100-1400 1100-1400 1100-1400 1000-1300 (1400) 900-1200 hm 1400-1700 (1850) 1400-1700 (1850) 1400-1650 (1700) (1100) 1300-1600 (1700) (1100) 1200-1500 (1550) H ts (1500) 1700-2000 (2100) (1500) 1700-1950 (2050) (1400) 1650-1900 (2000) (1450) 1600-1800 (1900) (1400) 1500-1800 hs (1750) 2000-2300 (1650) 1950-2200 (2300) (1600) 1900-2100 (2250) (1700) 1800-2050 (2150) (1700) 1800-2050 (2150) WG 3.1 3.2 3.3 4.1 4.2 Tko----- sm 500- 650 460- 650 500- 800 ( 950) 400- 600 ( 700) 300- 600 ( 700) M tm 650- 900 (1000) 650-1000 800-1100 (1300) 600- 800 (1000) ( 550) 600- 800 ( 900) mm 900-1200 1000-1300 1100-1400 (1450) 800-1200 (1300) ( 700) 800-1200 (1400) hm 1200-1400 (1500) 1300-1500 (1650) 1400-1650 (1800) (1100) 1200-1450 (1600) (1100) 1200-1450 (1500) H ts 1400-1700 (1450) 1500-1750 (1800) (1500) 1650-1900 (2100) (1300) 1450-1650 (1700) (1300) 1450-1600 (1750) hs 1700-1900 1750-1900 (2050) (1750) 1900-2100 (2200) 1650-1950 (2000) (1500) 1600-1900 (2000) WG 5.1 5.2 5.3 5.4 6.1 T ko 200- 350 ( 400) ---- sm ( 300) 350- 600 ( 700) 300- 600 ( 700) 300- 700 300- 700 - 700 ( 800) M tm 600- 800 ( 900) 600- 800 ( 900) 700- 900 (1000) 700- 900 700-1000 (1100) mm 800-1200 800-1100 (1200) ( 800) 900-1100 (1200) 900-1300 1000-1250 (1300) hm (1100) 1200-1400 (1500) 1100-1400 (1500) 1100-1400 (1500) (1150) 1300-1500 (1600) (1000) 1250-1550 (1700) H ts 1400-1600 (1700) 1400-1650 (1700) 1400-1700 (1800) (1450) 1500-1750 (1850) (1500) 1550-1750 (1950) hs 1600-1900 (1600) 1650-1750 1700-1800 (1850) 1750-2050 (1700) 1750-2000 (2100) WG 6.2 7.1 7.2 8.1 8.2 T ko - - 200- 300 100- 350 ( 400) 200- 300 sm 350- 700 300- 600 ( 250) 300- 550 ( 150) 350- 500 ( 250) 300- 700 M tm 700-1000 600- 800- - - mm 1000-1100 ---- hm----- WG 9.1 9.2 T = Tieflage: ko = kollin T ko - 200- 300 ( 350) sm = submontan sm 200- 500 ( 700) ( 200) 250- 500 ( 650) M = Mittellage: tm = tiefmontan M tm 500- 800 ( 950) 500- 750 ( 900) mm = mittelmontan mm ( 650) 800-1000 (1100) ( 600) 750-1000 hm = hochmontan hm 1000-1200 (1300) ( 950) 1000-1060 H = Hochlage: ts = tiefsubalpin H ts (1100) 1200-1400 - hs = hochsubalpin Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 13 8.1 8.1 5.2 5.1 8.2 5.3 9.2 5.4 4.2 3.1 3.2 6.2 9.1 7.2 4.1 2.2 1.3 6.1 7.1 3.3 1.2 2.1 1.2 100 km 1.1 80 4.1 60 1.2 40 Wuchsgebiete 1.11.2 Innenalpen - kontinentale Kernzone 1.3 Subkontinentale Innenalpen - Westteil 2.1 Subkontinentale Innenalpen - Ostteil 2.2 Nördliche Zwischenalpen - Westteil 3.1 Nördliche Zwischenalpen - Ostteil 3.2 Östliche Zwischenalpen - Nordteil 3.3 Östliche Zwischenalpen - Südteil 4.1 Südliche Zwischenalpen 4.2 Nördliche Randalpen - Westteil 5.1 Nördliche Randalpen - Ostteil 5.2 Niederösterreichischer Alpenostrand (Thermenalpen) 5.3 Bucklige Welt 5.4 Ost- und Mittelsteirisches Bergland 6.1 Weststeirisches Bergland 6.2 Südliche Randgebirge 7.1 Klagenfurter Becken 7.2 Nördl. Alpenvorland - Westteil 8.1 Nördl. Alpenvorland - Ostteil 8.2 Pannonisches Tief- und Hügelland 9.1 Subillyrisches Hügel- und Terrassenland 9.2 Mühlviertel Waldviertel 20 4.1 0 14 FBVA-Berichte 82

Erläuterungen zum nachfolgenden Text

Zu jedem Wuchsgebiet werden die korrespondierenden biet charakterisieren bzw. deren Verbreitung zur Abgren- Einheiten der weiter vorne diskutierten älteren Gliede- zung der jeweiligen Höhenstufe und/oder des Gebiets rungen angeführt; sie werden mit folgenden Kurzbe- verwendet wurden (Leitgesellschaft, Regionalwaldgesell- zeichnungen zitiert: schaft). “Tschermak”, “Mayer” (=Fassung MAYER ET AL. 1971) und Als wichtige Quelle diente dabei die soeben fertigge- “Kartierung”(= FBVA-Standortskartierung), sowie stellte Gesamtdarstellung der Waldgesellschaften von MU- “Schwackhöfer” für die landwirtschaftlichen Kleinpro- CINA ET AL. (1993). duktionsgebiete nach Schwackhöfer 1966). Die deutschen Namen der Waldgesellschaften orientie- Zu den Klimabeschreibungen werden jeweils Klimadia- ren sich soweit wie möglich an MAYER (1974). Es waren gramme nach WALTER & LIETH (1960 usw.) für einige cha- aber in vielen Fällen doch durch eine abweichende Um- rakteristische Stationen im Wuchsgebiet angeführt. grenzung der Gesellschaften Änderungen notwendig. Die (%)- Angaben bei den Böden bedeuten die von der Die wissenschaftlichen Bezeichnungen der Waldgesell- Österreichischen Forstinventur 1971-1980 erhobenen schaften folgen im wesentlichen MUCINA ET AL. (1993). Flächenanteile dieser Bodenformen-Gruppen am Er- Dieses Werk kann zusammen mit MAYER (1974) als wei- tragswald der korrespondierenden “Wuchsräume” (nach terführende Informationsquelle zu den hier erwähnten FBVA-”Kartierung”), soferne diese Daten zumindest als Waldgesellschaften dienen. Zusätzliche von uns verwen- Schätzwerte auf die neuen Wuchsgebiete übertragbar dete Literatur, auf deren Zitierung hier aus Gründen der oder umrechenbar waren. Zu dieser Umrechnung bzw. leichteren Lesbarkeit verzichtet wird, ist dort angeführt. In zur Beurteilung der Übertragbarkeit wurden verschiedene einigen Fällen, in denen MUCINA ET AL. (1993) von MAYER Hilfsparameter der Forstinventur selbst sowie die geolo- (1974) abweichen, ist der bisher verwendete Name eben- gische Karte, diverse Literatur und die Daten der Wald- falls genannt. bodenzustandsinventur (FORSTLICHE BUNDESVERSUCHS- An der Praxis, mittel- bis hochmontane Fichten-Tan- ANSTALT WIEN 1992) herangezogen. Wo die neuen Wuchs- nen-Buchenwälder als Höhen-Ausbildungen von den gebiete sehr stark von den alten Wuchsräumen abweichen entsprechenden sub- bis tiefmontanen Buchenwaldge- und diese Umrechnung nur sehr unsicher ist, sind die sellschaften als (Abieti-)Fageta (z.B. Helleboro nigri- Zahlen mit “*” gekennzeichnet. “>” sowie “<” bedeutet (Abieti-)Fagetum) zu unterscheiden (vgl. ZUKRIGL 1973, “zumindest” bzw. “höchstens”. 1989), wird festgehalten. Für die Kurzcharakteristik der einzelnen Wuchsgebiete In einem Fall, nämlich beim mittel- bis hochmontanen wurden neben zahlreichem Datenmaterial die Beschrei- Wollreitgras-Fichten-Tannen-Buchenwald (Calamagro- bungen in MAYER ET AL. (1971) sowie die Angaben in der stio villosae-(Abieti-)Fagetum) der Böhmischen Masse “Dienstanweisung der Österreichischen Forstinventur” wurde in Anlehnung an OBERDORFER (1992) eine Asso- (ANONYM 1981) herangezogen. Für Ostösterreich wur- ziation eingeführt, die weder bei MUCINA ET AL. (1993), den Angaben von ZUKRIGL (1973, 1989) übernommen, noch bei MAYER (1974) berücksichtigt wurde. für die einzelnen Wuchsgebiete ferner die zahlreichen Um Mißverständnisse zu vermeiden, sei an dieser Stel- Standortserkundungen und Regionalbeschreibungen aus le erwähnt, daß der wissenschaftlichen Benennung der dem Institut für Standortskunde der FBVA Wien berück- Waldgesellschaften nur eingeschränkt der Charakter ei- sichtigt: JELEM (1961, 1967, 1969, 1976, 1979); JELEM & ner Beschreibung zukommt. Der “Code der pflanzenso- KILIAN (1964, 1966, 1971, 1975); JELEM ET AL. (1962); ziologischen Nomenklatur” (BARKMAN & AL. 1986) räumt KARRER (1989), KARRER & KILIAN (1990); KILIAN (1963); der eindeutigen Bezeichnung und dem Prioritätsprinzip KILIAN & JELEM (1975); MÜLLER (1977); ZUKRIGL (1969); Vorrang ein, läßt aber nur höchstens zwei Artnamen zur ZUKRIGL ET AL. (1963); ZUKRIGL & KILIAN (1966). Eine Benennung der Waldgesellschaft zu. Damit ist aber ange- wichtige Quelle besonders für die Festlegung der Höhen- sichts der großen standörtlichen und floristischen Vielfalt stufen war die Karte der aktuellen Vegetation von Tirol: unserer Wälder und der in der Regel recht großen ökolo- MEISEL ET AL. (1983, 1984), PITSCHMANN ET AL. (1970, gische Amplitude besonders der dominant auftretenden 1971, 1973, 1974, 1980), SCHIECHTL & STERN (1975, Waldpflanzen eine Charakterisierung der Waldgesellschaft 1976), SCHIECHTL ET AL. (1982, 1987, 1988). durch die Namensgebung kaum durchführbar. Dem Die Angaben zu den Waldgesellschaften der einzelnen Zweck einer Beschreibung können eher den örtlichen Wuchsgebiete beziehen sich auf die potentiell natürliche Verhältnissen angepaßte deutsche Bezeichnungen gerecht Waldvegetation der jeweiligen Höhenstufen und Stand- werden, die dann parallel zu den wissenschaftlichen Na- orte. Die aktuellen Bestände und ihre Bodenvegetation men, aber nur lokal/regional verwendbar wären. Die wis- können durch die vielfältigen historischen und rezenten senschaftlichen Namen dienen v.a. der eindeutigen Be- menschlichen Einflüsse stark davon abweichen. Hervor- nennung und der Einordnung in das überregionale Sy- gehoben sind jene Waldgesellschaften, die das Wuchsge- stem der Pflanzengesellschaften. Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 15

Hauptwuchsgebiet 1: Innenalpen

Natürliches Verbreitungsgebiet der montanen Fichten- Lage: Lärchenwälder; in Hochlagen Zirbe, in tiefen Lagen Oberinntal von der Staatsgrenze bis Mötz, Kaunertal, Kiefer und Stieleiche; z. T. sehr hohe Kontinentalität. Pitztal, Ötztal. Natürlicher Schwerpunkt saurer Braunerden, Semi- podsole und Posole; Moderhumus, Zwergsträucher Höhenbereich: 650 m bis 3772 m. (Heidelbeer-Sauerklee-Mischtyp als natürliche Bo- denvegetation). Auf basenreicherem Substrat jedoch Umgrenzung: auch verbreitet reichere Braunerden bis in hohe La- Kammlinie Samnaun - Trisannamündung - Parseier- gen, sowie Kalkböden auf Karbonatgestein. spitze - Kammlinie Lechtaler Alpen bis Muttekopf - Das Hauptwuchsgebiet umfaßt etwa die Wuchsge- Nassereith - Silz - Stubaier Hauptkamm - Staatsgrenze. biete “Mayer” 1 (Inneralpines Fichtenwaldgebiet) und 2 (Inneralpines Tannen-Fichtenwaldgebiet) bzw. die Klima: Wuchsräume 14 und 13 nach “Kartierung”. Die Kern- Das Wuchsgebiet hat kontinentales Gebirgsinnenkli- zone 1.1 ist mit 1.1 “Mayer” und Wuchsraum 14 ma; es ist der trockenste Bereich des österreichischen (“Kartierung”) identisch. Die restlichen Innenalpen Alpenraumes. weisen einen gleitenden klimatischen und pflanzen- Geringe mittlere Bewölkung und somit ungehin- geographischen Gradienten abnehmender Kontinen- derte Ein- und Ausstrahlung führen zu starken jahres- talität nach Osten auf, welcher einerseits eine Unter- und tageszeitlichen Temperaturschwankungen (mitt- teilung des einheitlichen Wuchsraumes 13, anderseits lere Jahresschwankung: Tallagen 18 - 21°C, subalpine doch eine gewisse Zusammenfassung gegenüber Lagen um 16°C). Durch häufiges Überschreiten der “Mayer” tunlich erschienen ließ. für Stoffproduktion und Wachstum der Bäume erfor- Der Wuchsraum 13 war offensichtlich zu weit nach derlichen Temperaturminima infolge der stärkeren Osten gefaßt. Nur die Inversionsbecken entlang der Tageserwärmung ist die Waldgrenze (bis 2300 m) an- haben noch inneralpin kontinentalen Charak- gehoben. ter. Die Hanglagen ab etwa Unzmarkt hingegen sind bereits zwischenalpines Fichten-Tannen-Gebiet mit Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) Buchenvorkommen auf begünstigten Standorten, was für das Wuchsgebiet 1.1 wegen der großflächigen sekundären Fichtenbestände früher nicht hinreichend erkannt wurde. Dieser Teil wurde daher - zusammen mit einem Teil des Wuchs- raumes 15 (“Kartierung”) als eigenes Wuchsgebiet zu den Zwischenalpen gestellt.

Wuchsgebiet 1.1: Kontinentale Kernzone

submontan Entsprechung: Tschermak: Teile von I1, kleiner südlicher Anteil von IIA1. Mayer: 1.1 Inneralpines Fichtenwaldgebiet, Zentraler Wuchsbezirk. Kartierung: Wuchsraum 14. Schwackhöfer: Teile von 4, 7.

Das Wuchsgebiet ist mit dem bisherigen Wuchsraum 14 bzw. Wuchsbezirk 1.1 identisch, die Umgrenzung unverändert. mittelmontan 16 FBVA-Berichte 82

Die Niederschlagssummen sind infolge allseitiger Natürliche Waldgesellschaften: Abschirmung durch mehrfach gestaffelte, hohe Ge- Das Wuchsgebiet ist ein Zentrum der Lärchen-Zir- birgskämme gering. Die Jahresniederschlagssummen benwälder. Zentralalpine Kiefernwälder und andere erreichen in tief- bis mittelmontanen Tallagen 600 - Trockenvegetation sind verbreitet. 800 mm, bei gleicher Seehöhe gegen das Gebirgsin- . Submontane Eichentrockenwald-Fragmente mit nere zu abnehmend; im subalpinen Bereich fallen 900 Rotföhre im Inntal. bis knapp über 1000 mm Jahresniederschlag. . Fichtenwald mit Lärche (Leitgesellschaft) in der Das Niederschlagsmaximum wird im Juli erreicht, montanen Stufe vorherrschend; submontan bis seltener im August. Ein sekundäres winterliches Nie- tief(-mittel)montan in trockener Ausbildung mit derschlagsmaximum ist nur schwach ausgebildet. Rotföhre, z.T. auch anthropogen durch Rotföhren- Ersatzgesellschaften vertreten. Geomorphologie: Auf Silikatstandorten vor allem Hainsimsen-Fichtenwald (Lu- Stark vergletscherte Hochgebirgslandschaft mit großer zulo nemorosae-Piceetum), auf Karbonatstandorten Buntreit- Reliefenergie. Die Kammlagen befinden sich durch- gras-Fichtenwald (Calamagrostio variae-Piceetum). wegs um 3000 m bis weit darüber. Tief eingeschnitte- . Rotföhrenwälder als Dauergesellschaften an flach- ne Kerbtäler und Trogtäler mit weiten Hochtalböden, gründigen, sonnigen Standorten submontan bis mit- ausgedehnte Steilhanglagen kennzeichnen das tel(-hoch)montan sehr stark hervortretend. Rotföh- Wuchsgebiet. re steigt nach oben ausdünnend bis ca. 1900 m an. Als Grundgestein findet man vorwiegend saures Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris) über Kristallin (Paragneis), nur im Oberinntal auch basen- karbonatischem Bergsturzschutt (Tschirgant) und an Dolomit- reichere Bündner Schiefer. Nördlich des Inn liegt eine Steilhängen im Inntal. Silikat-Rotföhrenwald (Vaccinio vitis- schmale Zone dolomitischen Kalkalpins. ideae-Pinetum). Hauhechel-Rotföhrenwald (Ononido-Pin- etum) über Bündner Schiefer im obersten Inntal zwischen Prutz und Pfunds. Böden: . Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald Insbesondere auf nährstoffarmem Kristallin herrscht und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) Semipodsol vor (39%). von der submontanen bis in die mittel (-hoch)mon- Die klimatische untere Höhengrenze der Podsol- tane Stufe. verbreitung liegt wegen Trockenheit relativ hoch. We- gen der Höhenlage des Wuchsgebietes und der sehr . Tiefsubalpiner Fichtenwald mit höherem Lär- hohen Waldgrenze ist dennoch auch Podsol ver- chenanteil und Zirbe. gleichsweise stark verbreitet (18%). Er tritt hier oft in Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum = Homogyno-Pi- ceetum) über Silikat, Karbonat-Alpendost-Fichtenwald Verbindung mit mächtigem, aber zoogenem Feinmo- (Adenostylo glabra-Piceetum). Hochstauden-Fichtenwald derhumus bis in große Höhen auf. (Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tiefergründig verwittern- Ranker und magere Braunerde aus saurem Kristal- den, basenreichen Substraten, z.B. Kössener Schichten. lingestein sind relativ wenig verbreitet (8%). . Hochsubalpiner Lärchen-Zirbenwald im Silikat- Nährstoffreiche Braunerde auf basenreichem, z.T. gebiet (Larici-Pinetum cembrae). karbonathaltigem Kristallin reicht bis in sehr hohe . Über Karbonaten ersetzen Latschengebüsche mit Lagen und ist etwas häufiger (15%). Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) in Karbonatgesteinsböden machen immerhin 14% der der hochsubalpinen Stufe großflächig die Lärchen- Waldfläche aus, vor allem Rendsina und Braunlehm- Zirbenwälder und steigen außerdem an ungünsti- Rendsina (13%) an den Südhängen zum Inntal. gen Standorten (z.B. Schuttriesen, Lawinenzüge) Ferner treten auf: leichtere, auch karbonathaltige weit in die montane Stufe hinab. Lockersedimentbraunerden auf Talschotter und Morä- Silikat-Latschengebüsche mit Rostroter Alpenrose nenmaterial (5%), Hanggley, Fluß- und Bachauen. (Rhododendron ferrugineum) nur lokal an blockrei- chen Standorten im Waldgrenzbereich. Höhenstufen: m . Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an Submontan 650 - 900 (1000) feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstri- Tiefmontan 900 - 1100 che), bis in die montane Stufe herabsteigend. Mittelmontan 1100 - 1400 Hochmontan 1400 - 1700 (1850) Tiefsubalpin (1500) 1700 - 2000 (2100) Hochsubalpin (1750) 2000 - 2300 Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 17

Wuchsgebiet 1.2: montanen und subalpinen Bereich. Ausgeprägtes som- Subkontinentale Innenalpen - Westteil merliches Niederschlagsmaximum (Juli, seltener Au- gust) kennzeichnet das Gebiet.

Entsprechung: Geomorphologie: Tschermak: Bereiche von I1, I2, I7, I8. Die hochalpine, vergletscherte Landschaft ist ähnlich Mayer: 1.2 Inneralpines Fichtenwaldgebiet, dem Wuchsgebiet 1.1: getreppte Trogtäler und V-Täler Randlicher Wuchsbezirk, sowie 2.2a mit ausgedehnten, wenig gegliederten Steilflanken. (hinteres Zillertal). Das Grundgestein hat neben Gneisen jedoch höhe- Kartierung: Westlicher Teil von 13 und Westrand ren Anteil an basenreichen Silikaten als das Wuchsge- von 15. biet 1.1: Kalkschiefer, Kalkphyllit und kristalline Kal- Schwackhöfer: 13 sowie Bereiche von 7, 8. ke. Die Kalkalpen werden hingegen nur kleinräumig im Westen erfaßt; dazu kommen die Kalke des Bren- Lage: ner-Mesozoikums. Areal 1: Paznaun- Stanzertal; Areal 2: Nordtiroler Zentralalpen östlich ab Stubaital Böden: sowie Osttiroler Zentralalpen und oberes Semipodsol ist mit Abstand am weitesten verbreitet Mölltal. (<50%*) mit Schwerpunkt auf nährstoffarmem Kri- stallin; in Steillagen auch Ranker. Höhenbereich: 560 m bis 3797 m. Es handelt sich um ein Hauptverbreitungsgebiet des klimabedingten Podsol, der hier auch auf basenrei- Umgrenzung: chem Gestein auftritt (Anteil am Schutzwald allein Areal 1: Landesgrenze von Piz Buin bis Valluga - knapp 30%; fast 1/3 aller Probeflächen der öster- Lechtaler Kamm bis zur Parseierspitze und anschlie- reichischen Waldbodenzustandsinventur mit Podsol ßend an das Wuchsgebiet 1.1 (s.d.) liegen in diesem Wuchsgebiet). Die Höhengrenze Areal 2: Stubaikamm - Mötz - Inntal-Südrand bis zwischen Semipodsol und Podsol auf vergleichbarem Wattens - Gilfert - Mayrhofen - Gerlosberg - Kreuz- Gestein liegt etwas tiefer als im Wuchsraum 1.1. joch - Kitzbüheler Hauptkamm - Salzburger Landes- Basenarme Braunerde ist auf tiefere Lagen beschränkt grenze bis Sonnblick - Schareck - Kammlinie bis (5%*). Winklern - Hochschober - Hopfgarten - Deferegger Relativ verbreitet (20%*) ist hingegen basenreiche Kammlinie - Staatsgrenze. Braunerde bis in Hochlagen, Kalkbraunerde auf Kalk- glimmerschiefer und Kalk. Klima: Nur untergeordnet findet man ferner: Rendsina auf Es herrscht noch kontinental getöntes Gebirgsin- Kalkfels und Kalkschotter, Lockersedimentbrauner- nenklima vor, das besprochene Wuchsgebiet ist jedoch den auf Moränen und Schotter, Hanggley und An- etwas niederschlagsreicher als die Kernzone (1.1). moore. Die Jahresniederschlagssumme reicht von 800/900 *) siehe Erläuterung Seite 14, 3. Absatz. mm in abgeschirmten Tallagen bis 900/1250 mm im

Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) für das Wuchsgebiet 1.2

tiefmontan mittelmontan 18 FBVA-Berichte 82

Höhenstufen: m . Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an Submontan < 850 (950) feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche). Tiefmontan 850- 1100 Mittelmontan 1100- 1400 Hochmontan 1400- 1700 (1850) Wuchsgebiet 1.3: Tiefsubalpin (1500) 1700- 1950 (2050) Subkontinentale Innenalpen - Ostteil Hochsubalpin (1650) 1950- 2200 (2300)

Natürliche Waldgesellschaften: Entsprechung: . Submontane Stieleichen-Waldreste mit Rotföhre, Tschermak: I4 sowie Bereiche von I3, I6, I7, I8, I9. Winterlinde im Inntal (z.B. Stams) und im unteren Mayer: überwiegend 2.1, 2.2b, inneralpines Wipptal. Tannen-Fichtenwaldgebiet. . Fichtenwald mit Lärche in der submontanen und Kartierung: zentraler Teil von 13. montanen Stufe vorherrschend (Leitgesellschaft), Schwackhöfer: 18, 19 sowie Teile von 16, 22, 29. lokal mit Beteiligung der Tanne (z.B. im Gschnitztal auf Karbonaten). Lage: Auf ärmeren Silikatstandorten vorwiegend Hainsimsen-Fich- Hohe Tauern (Salzburger Seite zur Gänze, Kärntner tenwald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf reicheren Böden Seite ab Schareck), Lungau, oberes Murtal. Sauerklee-Fichtenwald (Galio rotundifolii-Piceetum = Oxalido- Piceetum), auf Karbonatstandorten Buntreitgras-(Tannen-)- Fichtenwald (Calamagrostio variae-Piceetum). Höhenbereich: 750 bis 3797 m . Rotföhrenwälder als Dauergesellschaften an flach- gründigen, sonnigen Standorten submontan bis Umgrenzung: hochmontan. Anschluß an das Wuchsgebiet 1.2 - Kammlinie Kitz- . In luftfeuchtem Lokalklima (Grabeneinhang) an büheler Alpen bis Schmittenhöhe - Salzachtal bis frisch-feuchten Hangstandorten lokales Vorkom- Schwarzach mit Ausnehmungen nach S im Kapru- men von Bergahorn-Bergulmen-Eschenwäldern. ner- und Fuscher Tal sowie um Rauris-Bernkogel - . Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald Kammlinie zwischen den Arltälern - Tauernhaupt- und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) kamm bis Hochwildstelle - Spateck - am Nordhang von der submontanen bis in die hochmontane Stufe. verlaufend bis Breiteckkoppe - Neumarkter Sattel - . Tiefsubalpiner Fichtenwald mit höherem Lär- Kammlinie Nockberge - Wöllaner Nock - Millstätter chenanteil und Zirbe. Alpe - Reißeck (Kt 2916) - Kreuzeck - Iselsberg - Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum) über Silikat, Kar- Grenze zu Wuchsgebiet 1.2. bonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Piceetum). . Lärchenwald (Larif Karbonatgestein (z.B. Brenner- Mesozoikum) in der montanen-subalpinen Stufe. Klima: . Hochsubalpiner Lärchen-Zirbenwald im Silikat- Nur in abgeschirmten Tallagen (Lungau, Raum Mall- gebiet (Larici-Pinetum cembrae). nitz, Oberes Murtal) ist das Klima ausgeprägt konti- . Über Karbonaten ersetzen Latschengebüsche mit nental und winterkalt mit winterlicher Inversion, Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) in sonst abgeschwächtes inneralpines Klima. der hochsubalpinen Stufe großflächig die Lärchen- Durchschnittlich fällt hier um 100 bis 200 mm mehr Zirbenwälder und steigen außerdem an ungünsti- Jahresniederschlag als in vergleichbaren Höhenlagen gen Standorten (z.B. Schuttriesen, Lawinenzüge) der Wuchsgebiete 1.1 und 1.2.; insbesondere der Nor- weit in die montane Stufe hinab. dabfall des Alpenhauptkammes ist etwas nieder- Silikat-Latschengebüsche (Rhododendro ferrugi- schlagsreicher und kühler. Ausgeprägtes Nieder- nei-Pinetum prostratae) an blockreichen Standor- schlagsmaximum tritt im Sommer auf, das Minimum ten in der subalpinen Stufe. von Jänner bis März.

Beispiel: Jahresniederschlag (1931-1990) in mm Nordabfall Lungau Oberes Murtal Krimml (1082m) 1171 mm Zederhaus (1205m) 829 mm Stolzalpe (1305m) 908 mm Badgastein (1100m) 1194 mm St.Michael/L. (1040m) 870 mm St.Lambrecht (1040m) 910 mm Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 19

Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) Am Hauptkamm dieses Wuchsgebietes treffen die kli- für das Wuchsgebiet 1.3 matischen Einflüsse von Norden und Süden zusammen. Am Nordabfall der Hohen Tauern und im Salzachtal ha- ben die Winterniederschläge einen relativ hohen Anteil am Jahresniederschlag; in Südstaulagen zeigt sich die Andeutung eines sekundären Herbstmaximums.

Geomorphologie: Nach Osten zu kennzeichnet merklich abnehmende Reliefenergie mit niedrigeren Kammlinien und höhe- ren Tallagen das Wuchsgebiet. Nur im Westen ist es vergletschert; im Osten herrschen runde Altland- schaftsformen mit Gipfeln unter 2500 m vor. submontan Es treten fast ausschließlich Silikatgesteine mit ba- senarmen (Gneis, Granit, Quarzphyllit, Schiefer) und basenreichen (Kalkglimmerschiefer, basische Vulka- nite) Komponenten auf; nur lokal kommen Kalkmar- mor und Kalk (Radstädter Tauern) vor.

Böden: Ranker ist relativ weit verbreitet. Häufigster Bodentyp ist Semipodsol (>50%*). Im Wuchsgebiet liegt noch ein Schwerpunkt des kli- mabedingten Podsol. Er nimmt jedoch gegenüber den westlichen Innenalpen ab, vor allem weil die Wald- submontan grenze tiefer liegt. Der Anteil an Semipodsol und ma- gerer Braunerde nimmt nach Osten entsprechend zu. Basenreiche Braunerde und Kalkbraunerde sind bis in Hochlagen relativ weit verbreitet (>20%*). Untergeordnet treten auf: Lockersedimentbrauner- den auf Moräne und Schotter (ebenfalls häufig ba- senreich), Hanggley, Hangmoore, Hochmoore, Nie- dermoore (in Hochtälern). *) siehe Erläuterung Seite 14, 3. Absatz.

Höhenstufen: m Submontan 750 - 850 (1000) mittelmontan Tiefmontan 850 - 1100 (1150) Mittelmontan 1100 - 1400 Hochmontan 1400 - 1650 (1700) Tiefsubalpin (1400) 1650 - 1900 (2000) Hochsubalpin (1600) 1900 - 2100 (2250)

Natürliche Waldgesellschaften: Es handelt sich um ein Übergangsgebiet zwischen Fich- ten-Tannenwald und Fichtenwald als Leitgesellschaft. Durch anthropogene Förderung der Fichte ist die Ab- grenzung des natürlichen Tannenanteils schwierig. . Fichtenwald (Leitgesellschaft) bzw. Fichten-Tan- mittelmontan nenwald submontan bis hochmontan. Tannenfrei- er montaner Fichtenwald am Rande des Wuchsge- 20 FBVA-Berichte 82

bietes v.a. lokalklimatisch (Frostbeckenlagen) oder Bergahorn-Eschenwald (Carici pendulae-Aceretum) mit Ra- edaphisch (anmoorige Standorte, Blockhalden) be- senschmiele (Deschampsia cespitosa) tief-mittelmontan (z.B. dingt. Randlich geringwüchsige Buchen lokal bei- Stubachtal); Hochstauden-Ahornwald (Ulmo-Aceretum) mit- gemischt. tel-hochmontan (z.B. Gößgraben, Radlgraben bei Gmünd). Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-(Tannen-)Fichten- . Tiefsubalpiner Fichtenwald (v.a. Larici-Piceetum) wald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf reicheren Böden Sau- und hochsubalpiner Lärchen-Zirbenwald (Larici- erklee-(Tannen-)Fichtenwald (Galio rotundifolii-Piceetum). Pinetum cembrae) sind noch gut ausgebildet. . Rotföhrenwälder als montane Dauergesellschaften an . Silikat-Latschengebüsche mit Rostroter Alpenrose flachgründigen, sonnigen Standorten nur klein- (Rhododendro ferruginei-Pinetum prostratae) in flächig. der subalpinen Stufe gut entwickelt. . Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald . Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge). feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche). . In luftfeuchtem Lokalklima (Grabeneinhang) an frisch-feuchten Hangstandorten lokales Vorkom- men von Bergahorn-Bergulmen-Eschenwäldern.

Hauptwuchsgebiet 2: Nördliche Zwischenalpen

Zwischen dem kontinental getönten Fichtenwaldge- drei Teilbereiche Rechnung tragen können. Es erwies biet der Innenalpen und den durch Stauniederschläge sich statt dessen als sinnvoll, den östlichsten Teil, der gekennzeichneten humiden Laubmischwaldgebieten bereits subpannonisch-subillyrische Einflüsse erkennen der Randalpen ist als Übergangszone das zwischenal- läßt, der südöstlichen Zwischenzone zuzuordnen. Die- pine Fichten-Tannenwald-Gebiet eingeschoben. Es se Abgrenzung findet auch in den Arealgrenzen zahlrei- umschließt die Innenalpen im Norden sowie im cher südöstlicher Pflanzenarten eine Entsprechung. Bei- Osten und Süden (Hauptwuchsgebiet 3) und ist spiele sind etwa Steirisches Rispengras (Poa stiriaca), durch mäßig niederschlagreiches subkontinental-sub- Steirisches Lungenkraut (Pulmonaria stiriaca), Großes ozeanisches Übergangsklima mit etwa 800-1500 mm Alpenglöckchen (Soldanella hungarica). Niederschlag gekennzeichnet. Die nördlichen und südlichen Zwischenalpen un- terscheiden sich in klimatischer und pflanzengeogra- phischer Hinsicht beträchtlich, treffen aber in einer Wuchsgebiet 2.1: östlichen Kontaktzone ohne scharfe Abgrenzung auf- Nördliche Zwischenalpen - Westteil einander. Das nördliche Hauptwuchsgebiet ist kühler und niederschlagsreicher als das südliche, jedoch auch ent- Entsprechung: lang seiner eigenen großen Längserstreckung unein- Tschermak: Bereiche von I2, IV1, IIA1, IIA2. heitlich: Vom relativ stark Westwetter-beeinflußten Mayer: 3.1 Westteil. Westen mit höheren Gipfelfluren wird es nach Osten Kartierung: Überwiegender Teil von 12. zu allmählich trockener, sodaß eine Unterteilung in Schwackhöfer: Teile von 2, 3, 5, 6, 9, 10, 12 ein westliches und östliches Wuchsgebiet tunlich er- scheint. Die Grenze wurde dabei mehr oder weniger Lage: willkürlich - wie bei den Wuchsräumen der Stand- Montafon und oberes Lechtal, Südabdachung der ortskartierung - beim Paß Thurn gezogen. Kalkalpen ab Telfs - Inntal - vorderes Zillertal - Nord- Der bei “Kartierung” bis zum Semmering reichende abdachung der Kitzbüheler Alpen bis zum Paß östliche Teil ist allerdings zu lang, umschließt er doch Thurn. klimatisch und vegetationskundlich so verschiedenarti- ge Orte wie Zell am See und Mürzzuschlag. Dem hätte Höhenbereich: eine weitere Teilung der Nördlichen Zwischenzone in 500 m (westlich Bludenz) bis 3312 m (Piz Buin) Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 21

Umgrenzung: Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) Staatsgrenze - Lünersee - Kammlinie Zimba - Itons- für das Wuchsgebiet 2.1 Kopf - Rote Wand - Allgäuer Alpen/ Staatsgrenze bis Kastenkopf - Forchach - Knittelkar-Spitze - Thaneller - Bichlbach - Blattberg - - Wetterstein- kamm - Unterkirchen - Arnspitze - Karwendelsüd- kamm (Hafelekar-Spitze) - Achensee Südufer - Rofan - Wörgl - Bundesstr. 1 - St. Johann - Hochfilzen - Landesgrenze - Kitzbüheler Kamm - Grenze gegen die Wuchsgebiete 1.2 und 1.1 (siehe dort).

Klima: Das Wuchsgebiet weist ein Übergangsklima vom sub- kontinentalen trockenen Innenalpenbereich zu den submontan kühl-humiden Randalpen auf. Die Jahresniederschläge reichen von etwa 1000 mm in abgeschirmten Tallagen (Schwaz 535 m, 1010 mm) bis etwa 1900 mm in den von Westen überregneten Kammlagen (Langen am Arlberg: 1218 m, 1839 mm, Warth: 1500 m, 1841 mm). Die Niederschläge neh- men von Norden nach Süden rasch ab. Das sommer- liche Niederschlagsmaximum ist deutlich ausgeprägt. Die schneereichen Winter sind weniger kalt und kon- tinental als in den Zentralalpen; die Sommertempe- raturen liegen tiefer als in vergleichbaren Höhen der Zentralalpen. Trockenstandorte sind seltener. Ausgeprägte Föhnlagen sind für dieses Gebiet kenn- submontan zeichnend.

Geomorphologie: Die Gipfellagen liegen zwischen 3000 und 2000 m und sinken von Westen nach Osten ab. Nur im We- sten ist das Gebiet geringfügig vergletschert. Die Haupttäler verlaufen von West nach Ost. Dem dominierenden Klimacharakter der Nördlichen Zwischenalpen wurden die recht vielfältigen geoche- misch-edaphischen Gegebenheiten untergeordnet: Das Wuchsgebiet umfaßt die Leelagen der Nördlichen Kalkalpen vor allem im Westen in einer breiten Zone, randliche Bereiche der zentralalpinen Gneise, die Inns- mittelmontan brucker Quarzphyllitberge sowie Teile der Kitzbühler Schieferalpen und die Sedimente des Inntales.

Böden: Auch magere Braunerde ist im Silikatgebiet ver- Etwa die Hälfte aller Böden liegt auf Silikatgestein. gleichsweise stärker vertreten (insgesamt 5%), während Auch in diesem Wuchsgebiet herrscht auf Silikat Se- basenreiche Braunerde zurücktritt (7%). mipodsol vor (23% des Wuchsgebietes bzw. über 40% Auf silikatischem Substrat ferner Ranker sowie der Silikatböden). Braunerde auf Moräne, Terrassenschottern etc. Relativ weit (14% bzw. 26% der Silikatböden) und in Ein relativ großer Teil des Wuchsgebietes fällt auf tieferen Lagen als in den Innenalpen verbreitet ist Pod- Kalkböden (43%) mit Rendsina (13%), Braunlehm- sol - sowohl klimatisch begünstigt als auch wegen des Rendsina (18%) und Kalkbraunlehm (12%) sowie et- hohen Anteils an basenarmem Gestein (Quarzphyllit). was Kalkbraunerde. 22 FBVA-Berichte 82

Ferner kommen vor: Hanggley (4%), Pseudogley auf Wald-Ziest und Rasenschmiele, Lunario-Aceretum Lockersedimenten (Terrassen) und tonigem Festgestein. mit Mondviole, Arunco-Aceretum mit Geißbart). . Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald Höhenstufen: m und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) Submontan 500 - 750 ( 850) von der submontanen bis in die hochmontane Stufe. Tiefmontan 750 - 1000 . Tiefsubalpiner Fichtenwald gut entwickelt. Mittelmontan 1000 - 1300 (1400) Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum) über Silikat. Kar- Hochmontan (1100) 1300 - 1600 (1700) bonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Piceetum). Tiefsubalpin (1450) 1600 - 1800 (1900) Hochstauden-Fichtenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum) Hochsubalpin (1700) 1800 - 2050 (2150) auf tiefergründig verwitternden, basenreichen Substraten. . Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpen- Natürliche Waldgesellschaften: rose (Rhododendron hirsutum) in der (tief-)hoch- . Submontane Eichenmischwald-Fragmente mit Stiel- subalpinen Stufe, an ungünstigen Standorten (z.B. eiche, Rotföhre und Winterlinde (z.B. Ampass). Bei Schuttriesen, Lawinenzüge) weit in die montane Innsbruck und Zirl an wärmebegünstigten Stellen Stufe hinabreichend. Silikat-Latschengebüsche (Föhn) isolierte Vorkommen von Hopfenbuche und (Rhododendro ferruginei-Pinetum prostratae) mit Blumenesche. Rostroter Alpenrose auf skelettreichen Böden in der . Fichten-Tannenwald (Leitgesellschaft) in der sub- subalpinen Stufe. montanen und montanen Stufe, häufig anthropo- . Hochsubalpiner Silikat-Lärchen-Zirbenwald (Lari- gen durch Fichten-Ersatzgesellschaften vertreten. ci-Pinetum cembrae) nur kleinflächig, gebietsweise Der Kitzbüheler Raum (Brixental) ist besonders auch fehlend (Kitzbüheler Alpen: ausgedehnte tannenreich. Almgebiete). Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannenwald Karbonat-Lärchen-Zirbenwald (Pinetum cembrae) (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, basenrei- und Karbonat-Lärchenwald (Laricetum deciduae) chen Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio rotundifo- sind kleinflächig vorhanden. lii-Piceetum). Auf Karbonat Buntreitgras-Fichten-Tannenwald . Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an (Calamagrostio variae-Piceetum, trockener) und Alpendost- Fichten-Tannenwald (Adenostylo glabrae-Abietetum, frischer). feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche). . Tannenfreier montaner Fichtenwald auf lokalklima- tisch (Frostbeckenlagen) oder edaphisch (anmoorige Standorte, Blockhalden) bedingten Sonderstand- Wuchsgebiet 2.2: orten. Nördliche Zwischenalpen - Ostteil . Submontan und tiefmontan auf warmen, gut durch- lüfteten Karbonatstandorten (“laubbaumfördernde Entsprechung: Unterlage”) verstärkter Buchenanteil (Fichten-Tan- Tschermak: Bereiche von I3, I5, IIA3. nen-Buchenwald). Mayer: 3.1 Ostteil. . Rotföhrenwälder (Erico-Pinetum sylvestris mit Kartierung: Westlicher Teil von 11. Schneeheide, Carici humilis-Pinetum sylvestris mit Schwackhöfer: Teile von 16, 17, 20, 21, 25, 26, 27. Erdsegge, extremere Standorte) als Dauergesell- schaften an flachgründigen, sonnigen Dolomit- Lage: Steilhängen submontan bis mittelmontan beson- Kitzbüheler Alpen und Niedere Tauern, z. T. Hohe ders im Inntal häufig auftretend. Tauern, sowie die Südeinhänge der nördlichen Kalk- . Spirkenwald als Dauergesellschaft an schattigen alpen zu den zentralalpinen Längstälern. Steilhängen (Rhododendro hirsuti-Pinetum mon- tanae mit Wimper-Alpenrose auf Dolomit, Lyco- Höhenbereich: podio annotini-Pinetum uncinatae mit Torfmoos 640 m (Admont) bis 2995 m (Dachstein). auf Bergsturzschutt) oder als Pionier- bzw. anthro- pogene Degradationsgesellschaft (Erico carneae- Umgrenzung: Pinetum uncinatae) auf sonnigen (Schutt-)Stand- Im Süden an das Wuchsgebiet 1.3, im Westen an 2.1 orten mit Rotföhre, Steinröslein (Daphne striata). grenzend (siehe dort); Hochfilzen - Bundsstr. Saalfel- . An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchte den bis Hintertal - Hochkönig - Bischofshofen - Hüt- und Bergulme (z.B. Carici pendulae-Aceretum mit tau - Gerzkopf - Bischofsmütze - Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 23 incl. Dachsteinplateau (Krippenstein - Hirzberg - Geomorphologie: ) - Tauplitz - Salzsteigjoch - Landesgrenze Die Landschaft entlang des alpinen Längstales Salzach- bis Bosruck; Admont - Admonter Reichenstein - Trie- Enns besteht vornehmlich aus bodensauren Quarz- ben - Bösenstein - Breiteckkogel. phylliten, Quarziten und Glimmerschiefern der Grau- wackenzone (Salzburger Schieferberge) und der Nie- Klima: deren Tauern. Im Pongau gibt es auch Kalkglimmer- Zwischenalpines Übergangsklima mit Inversionslagen schiefer sowie (kristalline) Kalke und Dolomit. Die in den Talbecken (oberes Ennstal, Zell am See), welche Kammlinien liegen in den Salzburger Schieferbergen jedoch weniger ausgeprägt sind als jene im Wuchs- nur um 2000 m, in den Niederen Tauern (z.T. außer- gebiet 2.1. halb des Wuchsgebietes) um 2400 (bis 2800) m. Infolge der vorgelagerten Kalkalpen ist in abge- Teilweise werden von dem Wuchsgebiet noch die schirmten Bereichen deutlich reduzierte Nieder- Südhänge der nördlichen Kalkalpen erfaßt, der schlagstätigkeit zu beobachten (Gröbming: 780 m, Flächenanteil ist aber geringer als in den westlichen 917 mm, Schladming: 740 m, 992 mm). Zwischenalpen (Wuchsgebiet 2.1). Hier werden auch Im montanen Bereich fallen 1000-1500 mm Jahres- die größten Gipfelhöhen (Dachstein 2995 m) erreicht. niederschlag, subalpin auf über 1500 mm ansteigend Verbreitet sind erosionsgefährdete Steilhänge aus (Obertauern: 1740 m, 1536 mm). mürbem, tiefgründig aufgewittertem Dolomit. Die Niederschlagszunahme mit ansteigender See- höhe ist geringer als in den Randalpen. Es gibt ein Böden: ausgeprägtes sommerliches Niederschlagsmaximum; Auf Silikatgestein dominiert wiederum Semipodsol ein sekundäres Wintermaximum ist nur schwach an- (ca. 40%), gefolgt von reicher Braunerde (20%), wel- gedeutet. che hier etwas häufiger auf basenreichem Substrat bis in Hochlagen vorkommt. Basenarme Braunerde (10%) ist relativ weniger und nur in Talnähe verbreitet. Die klimatischen Verbreitungsbedingungen des Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) Podsol rücken auf vergleichbarem Substrat von We- für das Wuchsgebiet 2.2 sten nach Osten in größere Höhe, gleichzeitig sinkt die durchschnittliche Gipfelhöhe nach Osten zu ab. Die klimabedingte Podsolzone ist deshalb vergleichs- weise schmal. Anderseits begünstigt das bodensaure Substrat v.a. am Nordabfall der Niederen Tauern die Podsolverbreitung bis in Tallagen. Insgesamt ist Pod- sol weniger häufig (ca. 10%) als im westlichen Wuchsgebiet. Die kalkalpinen Südhänge und zentralalpinen Mar- morzüge machen etwas über 25% der Waldfläche aus. Mehr als ein Drittel davon sind Extremstandorte mit tiefmontan Dolomitrendsina. Auf Kalk überwiegen Braunlehm- rendsina und Kalkbraunlehm. Relativ häufig ist weiters Hanggley und Pseudogley (4%), v.a. auf Gosau und Werfener Schichten, unter- geordnet ferner bindige Braunerde auf den Lockerse- dimenten der Haupttäler.

Höhenstufen: m Submontan 500 - 700 Tiefmontan 700 - 900 Mittelmontan 900 - 1200 Hochmontan (1100) 1200 - 1500 (1550) Tiefsubalpin (1400) 1500 - 1800 mittelmontan Hochsubalpin (1700) 1800 - 2050 (2150) 24 FBVA-Berichte 82

Natürliche Waldgesellschaften: . An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchtem Zwischenalpines Fichten-Tannenwaldgebiet. An be- Lokalklima Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche günstigten Stellen kommt Buche vor. An lokalklimati- und Bergulme (z.B. Carici pendulae-Aceretum). schen und edaphischen Sonderstandorten gibt es noch . Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald Zirbenvorkommen (Dachsteinplateau). und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) . Submontane Eichenmischwald-Fragmente klein- von der submontanen bis in die hochmontane Stufe. flächig. . Tiefsubalpiner Fichtenwald gut entwickelt. . Fichten-Tannenwald (Leitgesellschaft) in der sub- Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum = Homogyno-Pi- montanen und montanen Stufe, häufig anthropo- ceetum) über Silikat und subalpiner Karbonat-Alpendost-Fich- gen durch Fichten-Ersatzgesellschaften vertreten. tenwald (Adenostylo glabrae-Piceetum). Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannenwald . Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpen- (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, basenrei- rose (Rhododendron hirsutum) in der hochsubal- chen Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio rotundifo- pinen Stufe, an ungünstigen Standorten (z.B. lii-Piceetum = Oxalido-Abietetum). Karbonat-Alpendost-Fich- ten-Tannenwald (Adenostylo glabrae-Abietetum). Schuttriesen, Lawinenzüge) weit in die montane Stufe hinabreichend. Silikat-Latschengebüsche . Tannenfreier montaner Fichtenwald auf lokalkli- (Rhododendro ferruginei-Pinetum prostratae) mit matisch (Frostbeckenlagen) oder edaphisch (an- Rostroter Alpenrose auf skelettreichen Böden in der moorige Standorte, Blockhalden) bedingten Son- subalpinen Stufe. derstandorten. . Submontan und tief(-mittel)montan auf warmen, . Hochsubalpiner Silikat-Lärchen-Zirbenwald (Lari- gut durchlüfteten Karbonatstandorten (“laub- ci-Pinetum cembrae) an Sonderstandorten, ge- baumfördernde Unterlage”) verstärkter Buchenan- bietsweise (Kitzbüheler Alpen) fehlend. Karbonat- teil (Fichten-Tannen-Buchenwald). Lärchen-Zirbenwald (Pinetum cembrae) und Kar- . Schneeheide-Rotföhrenwälder (Erico-Pinetum syl- bonat-Lärchenwald (Laricetum deciduae) sind vestris) als Dauergesellschaften an flachgründigen, kleinflächig vorhanden. sonnigen Dolomit-Steilhängen submontan bis mit- . Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an telmontan kleinflächig auftretend. feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche).

Hauptwuchsgebiet 3: Östliche und südliche Zwischenalpen

Der zum südöstlichen Alpenrand parallel laufende Wuchsgebiet 3.1: Teil der Zwischenalpen ist merklich wärmer und Östliche Zwischenalpen - Nordteil trockener als die Nördlichen Zwischenalpen. Die Schneelage ist geringer, die Kammlagen niedriger, ei- ne alpine Stufe nur mehr lokal ausgebildet. In den Entsprechung: Haupttälern liegen kontinental getönte Inversions- Tschermak: Teile von I5, IIA4. becken. Besonders im Osten schlägt noch ein gewisser Mayer: Nördlicher Teil von 3.2. pannonisch-subillyrischer Klimaeinfluß (z.B. hohe Kartierung: Östlicher Teil von 11. Gewitterhäufigkeit, hochgerückte Höhenstufen; Schwackhöfer: Bereiche von 27, 28, 45. pflanzengeographische Aspekte) durch. Nach Südwesten nehmen die Niederschläge wieder Lage: zu, jedoch mit zunehmend submediterran getöntem Einhänge zum Liesingtal - Mur- und Mürztal vom Verteilungsmuster. Das Areal dieser südlichen Zwi- Schoberpaß bis zum Semmering. schenalpen ist auf österreichischem Gebiet für die Ausscheidung als eigenes Hauptwuchsgebiet zu klein. Höhenbereich: Sie wurden daher mit den Östlichen Zwischenalpen 490 m (Bruck/Mur) bis 2448 m (Bösenstein). zusammengefaßt. Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 25

Umgrenzung: Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) Im Westen an das Wuchsgebiet 2.2 grenzend (siehe für das Wuchsgebiet 3.1 dort); Admonter Reichenstein - Tallinie bis Radmer - Hochkogel - Eisenerzer Reichenstein - Präbichl - Hochturm - Meßnerin - Tallinie Thörl-Turnau - Veitschalpenkamm - Neuberg - Kapellen - Preiner Gschaid - Landesgrenze bis Froschnitzsattel - Stuhleck - Auf der Schanz - Oberstanz - Rennfeld - Hochanger - Fensteralpe - Kammlinie NW bis St. Michael - Kamm der Seckauer Alpen - Bösenstein.

Klima: Das Wuchsgebiet ist gegenüber den Nördlichen Zwi- submontan schenalpen deutlich niederschlagsärmer. Die Jahres- niederschläge reichen von 750-800 mm in den abge- schirmten submontanen Talbeckenlagen bis zu 1250- 1500 mm in den hochmontanen und subalpinen Be- reichen. Ein ausgeprägtes Niederschlagsmaximum ist im Juli zu beobachten. In den Hochlagen greift das niederschlagsreiche NW-alpine Stauklima über die Kämme; dadurch ist die klimatische Höhenstufung etwas zusammenge- drängt. Im Mürz- und Murtal reicht auch Klimaelemente (z.B. hohe Gewitterhäufigkeit) von den subillyrischen Randalpen in die oberen Hanglagen über. tiefmontan

Geomorphologie: Entlang der dominierenden Liesing-Mur-Mürzfurche liegen nur kleinere hochalpine Bergmassive; die Kammlagen sind meist unter 2000 m. Vor allem der Osten ist periglazialer Raum mit Re- sten einer alten Rumpflandschaft. Das Gebiet ist geo- logisch sehr vielfältig, weist jedoch vorwiegend ba- senarme Gesteine wie Ortho- und Paragneise, Quarz- phyllite und Quarzite sowie saure Ergußgesteine auf. Nur zum kleinen Teil kommen paläozoische (Ei- senerzer Alpen) und andere (Veitsch, Semmering- trias) Kalke/Dolomite vor. Die tertiären Beckenfül- hochmontan lungen sind vornehmlich landwirtschaftlich genutzt.

Böden: Ferner treten auf: Hanggley, Pseudogley; der Anteil Magere, podsolige Braunerde und Semipodsol (zu- an Rendsina und Braunlehm-Rendsina in den kalkal- sammen über 60%) auf intermediärem oder basenar- pinen Randgebieten ist gering. mem Silikat herrschen vor. Die Zone klimabedingten Podsols wird nur mehr Höhenstufen: m in den höchsten Lagen erreicht. Verbreiteter tritt Pod- Submontan 500 - 650 sol aber höhenunabhängig auf sehr quarzreichem Tiefmontan 650 - 900 (1000) Schiefer, Quarz-Phyllit, Quarzit etc. auf (Podsol ins- Mittelmontan 900 - 1200 gesamt in Wuchsgebiet 2.2 und 3.1 10%). Hochmontan 1200 - 1400 (1500) Braunerde auf Amphibolit und anderem basenrei- Tiefsubalpin 1400 - 1700 cherem Silikatgestein reicht bis in große Höhen. Hochsubalpin 1700 - 1900 26 FBVA-Berichte 82

Natürliche Waldgesellschaften: Wuchsgebiet 3.2: Das Wuchsgebiet ist Verbreitungsgebiet der natürli- Östliche Zwischenalpen - Südteil chen Fichten-Tannenwälder mit Buche und Lärche. An begünstigten Stellen (Kalk) ist die Buche auch be- standsbildend; Zirbe fehlt. Entsprechung: . Submontane Eichen-Rotföhrenwald-Fragmente Tschermak: Bereiche von I6, I9. (Deschampsio flexuosae-Quercetum), z.B. bei Le- Mayer: Teile von 3.2. oben. Kartierung: Östlicher Bereich von 13, Teile von 15. . Fichten-Tannenwald (Leitgesellschaft) mit Lärche, Schwackhöfer: Bereiche von 23, 29, 45, 46, 50, 51. Buche und Bergahorn in der submontanen und montanen Stufe, häufig anthropogen durch Fich- Lage: ten-Ersatzgesellschaften vertreten. In den submon- Seckauer Tauern, Murtal von Unzmarkt bis St. Mich- tanen bis mittelmontanen Ausbildungen mit Rot- ael, , Seetaler Alpen, Saualpe, Gurktal föhre und stärkerer Beimischung von Buche; Berg- ahorn an feuchteren Standorten. In den hoch- Höhenbereich: montanen Homogyne-Ausbildungen Tanne zu- 460 m (oberhalb Wolfsberg) bis 2448 m (Bösenstein) rücktretend, Buche nur mehr auf karbonatischen Böden im Nebenbestand. Umgrenzung: Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannen- Im Westen an das Wuchsgebiet 1.3, im Norden an 2.2 wald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, ba- und 3.1 grenzend (siehe dort); Kammlinie Gleinalpe senreichen Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio ro- (ab Fensteralpe) - Koralpe bis zur Soboth-Bundes- tundifolii-Piceetum). Karbonat-Alpendost-Fichten-Tannen- straße - Lavamünd; Hangfuß zum Lavanttal - Wolfs- wald (Adenostylo glabrae-Abietetum). berg - Griffen - Brückl - Klein St. Paul - Treibach-Alt- . Tannenfreier montaner Fichtenwald auf lokalkli- hofen - Bundestraße St. Veit/Glan bis vor Feldkirchen matisch (Frostbeckenlagen) oder edaphisch (an- - St. Ulrich - Himmelberg - Ossiacher See - Gerlitzen moorige Standorte, Blockhalden) bedingten Son- - Wöllaner Nock (Anschluß zum Wuchsgebiet 1.3). derstandorten. . Auf Karbonatstandorten (“laubbaumfördernde Un- Klima: terlage”) und in der submontanen bis tiefmonta- Die Beckenlagen (Murtal, Friesach) haben stärkeren nen Stufe auch Fichten-Tannen-Buchenwald. zentralalpinen Charakter. Die Hanglagen sind von . Silikat-Rotföhrenwald (Vaccinio vitis-idaeae-Pin- Südstaulagen beeinflußt. Das gesamte Gebiet ist mil- etum) kleinflächig als montane Dauergesellschaf- der als Wuchsgebiet 3.1. ten an flachgründigen, sonnigen Standorten. . Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) Die Niederschläge nehmen nach Osten zu ab: von der submontanen bis in die hochmontane Stufe. . Tiefsubalpiner Fichtenwald. Westliche Bereiche: Sirnitz 850 m 956 mm Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum = Homogyno-Pi- Weitensfeld 705 m 914 mm ceetum) über Silikat. Subalpiner Karbonat-Alpendost-Fichten- Östliche Bereiche: wald (Adenostylo glabrae-Piceetum). Hochstauden-Fichten- Obdach 875 m 819 mm wald (Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tiefergründig ver- Preblau 790 m 829 mm witternden, basenreichen Böden. . Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpen- rose (Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpi- In den sub- und tiefmontanen Tallagen herrschen nen Stufe, über flachgründigen Karbonatböden so- Jahresniederschläge zwischen 800 mm und 1000 mm wie an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, vor, im hochmontan und subalpinen Bereich bis zu Lawinenzüge) in die montane Stufe hinabreichend. 1250/1500 mm. Die Niederschlagsverteilung ent- Silikat-Latschengebüsche (Rhododendro ferrugi- spricht noch dem Sommerregentyp mit einem Maxi- nei-Pinetum prostratae) mit Rostroter Alpenrose mum in den Monaten Juli, August. beschränken sich im wesentlichen auf skelettreiche Böden in der subalpinen Stufe. . Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche). Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 27

Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) Die klimatische Höhenzone des Podsol ist nur schmal für das Wuchsgebiet 3.2 und/oder an sehr saures Substrat (Quarzitgänge etc.) gebunden (zusammen ca. 5%* der Waldfläche). Auf basenreichem Kristallin ist nährstoffreiche Braun- erde weit verbreitet (>20%*), die Höhengrenze zum Semipodsol liegt dort sehr hoch: Auf Amphibolit be- ginnt Semipodsol erst in Kammlagen gegen 1800 m und somit an oder über der Waldgrenze. Ferner treten auf: Anmoore, Hanggley und Karbo- natböden (jeweils unter 2%). *) Schätzwerte gemittelt aus den altenWuchsraum 13 und 15 unter Berücksichtigung von Geologie und Höhenlage (siehe Seite 14, 3.Absatz)

tiefmontan Höhenstufen: Submontan 460 - 650 Tiefmontan 650 - 1000 Mittelmontan 1000 - 1300 Hochmontan 1300 - 1500 (1650) Tiefsubalpin (1450) 1500 - 1750 (1800) Hochsubalpin 1750 - 1900 (2050)

Natürliche Waldgesellschaften: . Submontane Eichen-Rotföhrenwald-Fragmente. . Fichten-Tannenwald (Leitgesellschaft) mit Lärche und Buche in der submontanen und montanen mittelmontan Stufe. Tanne heute jedoch weitgehend aus den an- thropogenen Fichten-Ersatzgesellschaften ver- drängt. In den tief-mittelmontanen Ausbildungen mit Rotföhre und stärkerer Beimischung von Bu- che, in den hochmontanen Alpenlattich-(Homogy- Geomorphologie: ne-)Ausbildungen Tanne zurücktretend. Es handelt sich um Hochgebirge mit Gipfelfluren we- Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannen- nig über 2000 m, mit weiten, offenen Tälern und wald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, ba- senreichen Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio ro- mäßig steilen Hängen. Mit Ausnahme der Seetaler Al- tundifolii-Piceetum). Karbonat-Alpendost-Fichten-Tannen- pen und der Niederen Tauern besteht das Gelände aus wald (Adenostylo glabrae-Abietetum) nur lokal. flachen Bergrücken und Kuppen. Es kommt fast aus- . Tannenfreier montaner Fichtenwald auf lokalkli- schließlich Silikatgestein vor: basenarme Gneise mit matisch (Frostbeckenlagen) oder edaphisch (an- Marmor- und Amphibolitzügen sowie Quarzphyllit. moorige Standorte, Blockhalden) bedingten Son- Im Raum Neumarkter Sattel findet man auch paläo- derstandorten. zoischen Kalk und metamorphe basische Ergußgestei- . Auf Karbonatstandorten (“laubbaumfördernde Un- ne. In weiten Talbecken gibt es tertiäre Sedimente. terlage”, z.B. bei Unzmarkt) und in der submonta- nen bis tief(-mittel)montanen Stufe auch Fichten- Böden: Tannen-Buchenwald. Hier herrscht die Braunerde-Podsolreihe auf Kristal- . Silikat-Rotföhrenwald (Vaccinio vitis-idaeae-Pine- lin vor. Kalkbeeinflußte Böden fehlen fast vollständig. tum) kleinflächig als montane Dauergesellschaften an Am weitesten verbreitet ist Semipodsol (55%*). Auf flachgründigen, sonnigen Standorten. Auf Serpen- basenarmem Kristallin reicht er einerseits bis in tiefe tinit bei Kraubath auch Schneeheide-Rotföhrenwald Lagen, anderseits bis etwa 1200 m, an Sonnhängen (Erico-Pinetum sylvestris). bis über 1500 m. . Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald Die tief gelegenen Täler erlauben dennoch eine ge- und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) wisse Verbreitung von Braunerde auf saurem Substrat. von der submontanen bis in die hochmontane Stufe. 28 FBVA-Berichte 82

. In luftfeuchtem Lokalklima an nährstoffreichen Un- mehr in stark abgeschirmten Tallagen im Übergangs- terhängen Laubmischwälder mit Bergahorn und bereich zu den Innenalpen auf (St. Johann im Walde Esche (lokal). 750 m, 816 mm). In den übrigen submontanen Talla- . Tiefsubalpiner Fichtenwald. gen sind 900-1200 mm Niederschlag vorherrschend, V.a. Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum = Homogyno- in montanen und subalpinen Bereichen bis 1500 mm. Piceetum) über Silikat, auch Hochstauden-Fichtenwald Bezogen auf gleiche Seehöhe sind die Kreuzeckgruppe (Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tiefergründig verwittern- und Übergangsbereiche zu den südlichen Randalpen den, basenreichen Böden. (6.1) vor allem durch verstärktes Auftreten von Herbst- . Hochsubalpiner Lärchen-Zirbenwald nur lokal (z.B. niederschlägen gekennzeichnet. Das Niederschlagsma- ). ximum tritt im Sommer auf; in Südstaulagen ist ein . Silikat-Latschengebüsche (Rhododendro ferrugi- sekundäres herbstliches Maximum ausgebildet. nei-Pinetum prostratae) mit Rostroter Alpenrose auf skelettreichen Böden in der subalpinen Stufe. Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) . Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an für das Wuchsgebiet 3.3 feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche).

Wuchsgebiet 3.3: Südliche Zwischenalpen

Entsprechung: Tschermak: Südlicher Teil von I8, südwestlicher Streifen von I9, nordwestlicher Teil von IIB1. submontan Mayer: Westlicher Teil von 3.2. Kartierung: Westlicher Teil von 15 sowie kleine Randzonen von 17. Schwackhöfer: Bereiche von 14, 15, 22, 23, 49.

Lage: Westlichste Karnische Alpen - Nordhang der Gailtaler Alpen - Südhang der Deferegger-, Schober- und Reißeckgruppe, Kreuzeckgruppe - Millstätter Alpen bis Katschberg.

hochmontan Höhenbereich: 505 m (oberhalb Villach) bis 2965 m (Reißeck) Geomorphologie: Umgrenzung: Vorwiegend hochalpines Gebiet an der Südabdachung Im Norden angrenzend an die Wuchsgebiete 1.2 und der Zentralalpen mit Kammlinien bis 3000 m, breiten, 1.3, im Osten an 3.2 (siehe dort); weiter Sattendorf - tief ausgeschürften Trogtälern bis 500 m Seehöhe herab Villach - Schwandnock - Kobesnock - Goldeck - und V-Gräben mit steilen Flanken. Kreuzberg - Kammlinie Reißkofel-Lienzer Dolomi- Ziemlich einheitliche Schiefergneise und Glimmer- ten bis zur Tamerlanhöhe - Obertilliach - Staatsgren- schiefer herrschen vor. Im Süden treten Triasdolomi- ze bis Hochrast (Grenze zum Wuchsgebiet 1.2). te/-kalke der Lienzer Dolomiten und Gailtaler Alpen sowie paläozoische Schiefer der Karnischen Alpen auf. Klima: Das Gebiet ist gegenüber den Innenalpen durch Süd- Böden: staulage niederschlagsbegünstigt und auch nieder- Abgesehen von inneralpin orientierten N-Hängen der schlagsreicher als die östlichen Zwischenalpen (3.2). Lienzer Dolomiten und Gailtaler Alpen sowie lokalen Jahresniederschlagssummen unter 900 mm treten nur Marmorzügen dominieren die Böden der Felsbrauner- Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 29

de-Podsol-Reihe. Konkrete Daten der Forstinventur tundifolii-Piceetum). Auf Karbonat z.B. Alpendost-Fichten- können für dieses Wuchsgebiet nicht abgeleitet werden. Tannenwald (Adenostylo glabrae-Abietetum). Abgesehen von den etwas stärker vertretenen Karbo- . Tannenfreier montaner Fichtenwald auf lokalklima- natgesteinsböden ist aber die Verteilung der Bodenfor- tisch (Frostbeckenlagen) oder edaphisch (anmoorige men jener des Wuchsgebiets 3.2 ähnlich. Infolge der Standorte, Blockhalden) bedingten Sonderstand- größeren Massenhebung dürfte die Verbreitung von orten. Braunerde auf saurem Substrat etwas geringer sein. . Auf Karbonatstandorten (“laubbaumfördernde Un- Das steilere Relief bedingt das häufige Vorkommen terlage”) und in der submontanen bis tief(-mit- von Ranker unter Wald. tel)montanen Stufe auch Fichten-Tannen-Buchen- wald. Höhenstufen: m Z.B. Dreiblatt-Windröschen-Fichten-Tannen-Buchenwald Submontan 500 - 800 (950) (Anemono trifoliae-(Abieti-)Fagetum) auf Karbonat, Hain- Tiefmontan 800 - 1100 (1300) simsen-Fichten-Tannen-Buchenwald (Luzulo nemorosae- Mittelmontan 1100 - 1400 (1450) (Abieti-)Fagetum) auf Silikat. Hochmontan 1400 - 1650 (1800) . Rotföhrenwälder als submontane bis mittel(-hoch)- Tiefsubalpin (1500) 1650 - 1900 (2100) montane Dauergesellschaften an flachgründigen, Hochsubalpin (1750) 1900 - 2100 (2200) trockenen Standorten. Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris) über Karbonat und Silikat-Rotföhrenwald (Vaccinio vitis-idaeae- Natürliche Waldgesellschaften: Pinetum). Durch das vorgeschobene Vorkommen von Blumen- . Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald esche, Hopfenbuche und Dreiblatt-Windröschen und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) (Anemone trifolia) in den Tallagen (z.B. Drautal) wird von der submontanen bis in die hochmontane Stufe. in diesem Wuchsgebiet bereits ein stärkerer submedi- . Tiefsubalpiner Fichtenwald. terran-illyrischer Einfluß spürbar. Die Höhenstufen- V.a. Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum) über Silikat, grenzen sind gegenüber dem Wuchsgebiet 3.2 deut- auch Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae- lich (ca. 100-150 m) nach oben verschoben. Piceetum). . Submontane Eichen-Rotföhrenwald-Fragmente . Hochsubalpiner Silikat-Lärchen-Zirbenwald (La- und submontan-tiefmontane Vorposten von Hop- rici-Pinetum cembrae). fenbuchen-Blumeneschenwald. . Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpenrose . Fichten-Tannenwald (Leitgesellschaft) in der sub- (Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpinen montanen und montanen Stufe, häufig anthropo- Stufe, an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, gen an Tanne verarmt. In den submontanen bis Lawinenzüge) weit in die montane Stufe hinabrei- mittelmontanen Ausbildungen mit stärkerer Beimi- chend. Silikat-Latschengebüsche mit Rostroter Al- schung von Buche. penrose (Rhododendron ferrugineum). Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannen- . Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an wald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, ba- feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche). senreichen Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio ro-

Hauptwuchsgebiet 4: Nördliche Randalpen

Gemeinsames Merkmal des Hauptwuchsgebietes ist Kalkalpen. Die Gliederung “Kartierung” hat dem das kühl-humid-mitteleuropäische Klima mit häufi- durch Ausscheidung von 4 gleichrangigen Wuchsräu- gen, langandauernden Stauregen, deren Intensität je- men Rechnung getragen. Die vorliegende hierarchisch doch geringer ist als in den Südalpen. Hier liegt das gestaffelte Wuchsgebietsgliederung läßt dies nicht zu. nordalpische Buchenoptimum. Es stand zur Wahl, zur Wuchsgebietsgliederung die Das große Hauptwuchsgebiet umfaßt einen beachtli- geomorphologisch-pedologische Komponente oder chen klimatischen West-Ost-Gradienten, der eine Un- das Klima in den Vordergrund zu stellen, also im ersten terteilung nahelegt, ebenso wie zwei sehr unterschied- Fall Flyschzone und Kalkalpen zu trennen. Die Boden- liche geomorphologische Zonen, die Flysch- und die unterschiede sind markant und für die Baumarten- 30 FBVA-Berichte 82 verteilung maßgeblich, das Klimagefälle von West nach Klima: Ost hingegen kontinuierlich und eine Grenzziehung Das kühlhumide Randalpenklima ist durch NW- notwendigerweise willkürlich. Staulagen (“Schnürlregen”) geprägt. Es gibt eine er- Dennoch wurde dem Klima als Unterscheidungspa- hebliche Variation der Niederschlagssummen je nach rameter der Vorzug gegeben. Denn ähnliche Böden wie örtlicher Staulage. Die Mindestniederschlagssummen in der Flyschzone finden sich auf Gosau- und Werfener sinken selbst in östlichen oder abgeschirmten Berei- Schichten auch in den Kalkalpen, andererseits leiten chen nicht unter 1100 mm ab. In sub- bis tiefmonta- die Mergelkalke im Bregenzer Wald zu kalkalpinen Bö- nen Lagen herrschen Niederschlagssummen je nach den über, eine korrekte Grenzziehung nach geopedo- lokaler Staulage zwischen 1100 und 2200 mm vor, in logischen Kriterien wäre also ohnehin nicht möglich. hochmontan bis subalpinen Bereichen zwischen 1300 Zudem verläuft sogar die Hauptwuchsgebietsgrenze bis über 2500 mm. zur Alpenzwischenzone notwendigerweise nach klima- Es gibt ein ausgeprägtes sommerliches Nieder- tischen Kriterien mitten durch die Kalkalpen. schlagsmaximum. Gegen Westen zu besonders in den Eine weitere Aufgliederung der Wuchsgebiete - etwa höheren Lagen ist eine breitere Streuung der Nieder- auf Wuchsbezirksebene - in Flysch- und Kalkalpen schläge auf die Monate Juni bis August zu beobach- wäre aber möglich und sinnvoll. ten. Mit ansteigender Seehöhe kommt es zu einer Zu- nahme des Winterniederschlags (Verschiebung des Hauptmaximums gegen die kältere Jahreszeit). Die Wuchsgebiet 4.1: Niederschlagsminima liegen im Frühjahr und Herbst. Nördliche Randalpen - Westteil Gegenüber dem kontinental getöntem Innenalpen- klima ist die Jahresamplitude der Temperatur verrin- gert. Im Bereich der größeren Wasseroberflächen (Bo- Entsprechung: densee, Salzkammergutseen) ist ein deutlicher frost- Tschermak: IV2 sowie Bereiche von IIA1, IIA2, mildernder Einfluß zu beobachten. IIA3, IV1, IV3. Mayer: 5.1, Nördliches randalpines Fichten- Geomorphologie: Tannen-Buchenwaldgebiet, westli- Im Bregenzer Wald reicht eine ausgedehnte Zone mit cher und mittlerer Wuchsbezirk. helvetischen und Flyschgesteinen bis in subalpine La- Kartierung: 8, 10. gen; häufig tritt Mergel bis mergeliger Kalk auf. Die Schwackhöfer: 1, 11, 30, 31, 32, 33, 34, 64 sowie Be- Landschaft hat Mittelgebirgscharakter mit weiten, un- reiche von 2, 3, 6, 9, 10, 12, 17, 20, gegliederten Hängen; sie läuft im Westen ins Molasse- 25, 35, 65. Hügelland aus. Das Gebiet ist außerordentlich stark Lage: entwaldet; der Wald ist auf die Grabeneinhänge kon- Bregenzer Wald - Außerfern - ab Karwendel Nordab- zentriert. (Das wenig bewaldete Rheintal ist dem dachung ostwärts - Tiroler und Salzburger Kalkalpen Wuchsgebiet zugeordnet). - - Totes Gebirge und Flyschzone bis Die Kalkalpen-Hauptkette hat Gipfelhöhen zwi- zum Steyrtal. schen 2000 und 3000 m und tief eingeschnittene Täler. Sie ist fast ausschließlich aus (Trias-) Karbo- Höhenbereich: natgesteinen aufgebaut; im Westen herrscht Dolomit 395 m (Bodensee) bis 2995 m (Dachstein). vor, ab Salzburg Kalk. Im Westen liegen Kammgebir- ge, ab Leoganger und Loferer Steinberge ostwärts Umgrenzung: Karsthochflächen mit steilen Felsflanken. Um Werfen Im Süden angrenzend an die Wuchsgebiete 2.1 und und Abtenau, am Fuß des Hochkönigs und im Aus- 2.2 (siehe dort); Begrenzung im Westen und Norden: seerland beherrschen sanftere Formen aus leichter Staatsgrenze in Vorarlberg, Tirol und Salzburg bis verwitterbaren Werfener und Gosauschichten die zum Salzachtal; von dort Hangfußlagen zum Vorland Landschaft. mit Gaisberg - Kolomannsberg - Lichtenberg - Kam- Ab Salzburg ostwärts breitet sich wieder eine vorge- mer - Gmunden - Micheldorf - Schlierbach - Grün- lagerte schmale Flyschzone mit Mittelgebirgscharak- burg; Ostgrenze: Steyrtal bis Bosruck. ter aus, bestehend aus Mergel und Sandstein. Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 31

Klimadiagramm nach WALTER & LIETH (1960) für das Wuchsgebiet 4.1

submontan submontan submontan

mittelmontan mittelmontan tiefsubalpin

Böden: Natürliche Waldgesellschaften: Das Wuchsgebiet umfaßt insgesamt 16% Pseudogley- . Submontaner Stieleichen-Hainbuchenwald (Galio und Gleyböden sowie 55% Böden auf Karbonatgestein. sylvatici-Carpinetum) an wärmebegünstigten Hän- Innerhalb der Flyschzone überwiegen Pseudogley gen am Alpenrand. (51%) und Hanggley (4%), sowie bindige, z.T. kalk- .In der submontanen und tiefmontanen Stufe Bu- haltige Braunerde (8%) und braunlehmartige Böden chenwald mit Beimischung von Tanne (auf Flysch- (21%) aus Mergel; seltener auf Sandstein saure, z.T pseudogley stärker), Bergahorn, Esche (Fichte). podsolige Braunerde (insgesamt ca. 5%). Fichten-Tannen-Buchenwald (Leitgesellschaft) mit In den Kalkalpen dominieren Rendsina und Braun- Quirl-Weißwurz (Polygonatum verticillatum) in der lehm-Rendsina (zusammen 63%) und Kalkbraunlehm mittel- bis hochmontanen Stufe. Häufig anthropo- (24%). gene Entmischung zu Fichte-Tanne bzw. Fichte-Bu- Auf Geschiebelehm (Moränen, etc.), Tertiär, Werfe- che oder zu Fichten- bzw. Buchen-Reinbeständen. ner Schichten etc. tritt auch hier Pseudogley (5%) so- Auf Karbonatgesteinen Hainsalat-(Fichten-Tannen-)Buchenwald wie basenreiche, z.T. kalkhältige Braunerde (4%) auf. (Aposerido-(Abieti-)Fagetum) vorherrschend, mittelmontan mit Vor allem in Tallagen Niedermoore, Anmoore. Nur Grünem Alpendost (Adenostyles glabra), hochmontan außerdem ganz vereinzelt podsolige Braunerde auf Silikatgestein. mit Rostsegge (Carex ferruginea), von Salzburg nach Osten in den Schneerosen-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Helleboro- (Abieti-)Fagetum) übergehend. Weißseggen-Buchenwald (Cari- Höhenstufen: m ci albae-Fagetum) submontan bis tiefmontan auf trockeneren Submontan 400 - 600 ( 700) Karbonatstandorten, Bergahorn-Buchenwald (Aceri-Fagetum) Tiefmontan 600 - 800 (1000) hochmontan in sehr schneereichen, aber frostgeschützten Lagen. Mittelmontan 800 - 1200 (1300) Waldmeister-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Asperulo odo- Hochmontan (1100) 1200 - 1450 (1600) ratae-(Abieti-)Fagetum) auf leichter verwitternden, basenreichen Substraten (z.B. Flysch), Hainsimsen-(Fichten-Tannen-)Bu- Tiefsubalpin (1300) 1450 - 1650 (1700) chenwald (Luzulo nemorosae-(Abieti-)Fagetum) auf ärmeren si- Hochsubalpin 1650 - 1950 (2000) likatischen Substraten. 32 FBVA-Berichte 82

. Montaner Fichten-Tannenwald als edaphisch beding- Stufe, an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, te Dauergesellschaft, submontan bis tiefmontan z.T. Lawinenzüge) weit in die montane Stufe hinabrei- mit Stieleiche gemischt. chend, häufig anthropogen gefördert. Peitschenmoos-Tannen-Fichtenwald (Mastigobryo-Piceetum) . Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an mit Torfmoos auf anmoorigen Standorten oder Waldschach- feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche). telhalm-Fichten-Tannenwald (Equiseto sylvatici-Abietetum) auf Gleystandorten an vernäßten, tonreichen Flachhängen. . Montaner Fichtenwald als lokalklimatisch (Kaltluft- dolinen) oder edaphisch bedingte Dauergesellschaft. Wuchsgebiet 4.2: Kalk-Block-Fichtenwald (Asplenio-Piceetum) auf Blockhalden. Nördliche Randalpen - Ostteil Kalkfels-Fichtenwald (Carici albae-Piceetum) an flachgründi- gen Felshängen. Torfmoos-Fichtenwald (Sphagno girgensohnii- Piceetum) an Moorrändern. . Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylve- Entsprechung: stris) kleinflächig als Dauergesellschaft an flach- Tschermak: Bereiche von I5, IIA4, III1, III2, III3. gründigen, sonnigen Dolomit-Steilhängen sub- Mayer: 5.2, nördliches randalpines Fichten- montan bis mittelmontan auftretend. Tannen-Buchenwaldgebiet, östlicher . Spirkenwald (z.B. Rhododendro hirsuti-Pinetum Wuchsbezirk. montanae) an schattigen Dolomit-Steilhängen. Kartierung: 9, 7. . Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald Schwackhöfer: 36, 39, 42 sowie Bereiche von 26, 28, vorherrschend, an den größeren Flüssen (z.B. 35, 37, 40. Rheintal) auch Silberweiden-Au (Salicetum albae) und Hartholz-Au mit Esche. Lage: . An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuch- Flyschzone, Kalkvor- und -hochalpen ab Steyrtal bis tem Lokalklima Laubmischwälder mit Bergahorn, zum östlichen Wienerwald bzw. Rax und Schneeberg. Esche und Bergulme. Die Ostgrenze folgt in der Flyschzone dem Ende der Submontan bis mittelmontan Bergahorn-Eschenwald (Carici Tannenverbreitung und in den Kalkalpen der Grenze pendulae-Aceretum) mit Waldziest und Rasenschmiele auf was- des Schwarzkieferngebietes. serzügigen Unterhängen; auf skelettreicheren Schluchtstandor- ten Hirschzungen-Ahornwald (Scolopendrio-Fraxinetum), Höhenbereich: Mondviolen-Ahornwald (Lunario-Aceretum) und Geißbart- Ahornwald (Arunco-Aceretum). Hochstauden-Ahornwald (Ul- 312 m (Heiligenkreuz) bis 2369 m (). mo-Aceretum) mit Grauem Alpendost (Adenostyles alliariae) und Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina) (mittel-)hochmontan. Umgrenzung: . Lindenmischwald mit Sommerlinde submontan-tief- Im Westen angrenzend an das Wuchsgebiet 4.1, im montan auf trockeneren kalkreichen Schutthängen. Süden an 2.2 und 3.1 (siehe dort); im Norden am Kalkschutthalden-Lindenwald (Cynancho-Tilietum) weiter Hangfuß gegen das Alpenvorland: Steyr - Kleinra- verbreitet. Turinermeister-Lindenwald (Asperulo taurinae-Ti- ming - Sonntagberg - Hochkogel - Pöllaberg - Wr. lietum) submontan an wärmebegünstigten Hängen (Föhn!) in Hochquelleitung - Wilhelmsburg - Neulengbach - Vorarlberg. Kogl; am Hagen - Tullnerbach - Laab i.W. - Gaaden - . Tiefsubalpiner Fichtenwald als schmaler Höhengür- Altenmarkt - Hocheck - Kieneck - Miraluke - Rohrer tel, reichlich mit Lärchen gemischt. Sattel - Klostertaler Gschaid - Hochschneeberg - Rax Überwiegend Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo Bergstation - Edlach - Preiner Gschaid (Grenze zum glabrae-Piceetum) über skelettreichen Karbonatböden. Hoch- Wuchsgebiet 3.1). stauden-Fichtenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tie- fergründig verwitternden, basenreichen Substraten, seltener Al- penlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum) auf bodensauren Klima: Standorten (z.B. Tangelhumus). Es herrscht humides Stauklima vor, jedoch mit merk- . Karbonat-Lärchenwald (Laricetum deciduae) klein- lich geringeren Niederschlägen als im westlichen flächig in der subalpinen Stufe, an schattigen Steil- Wuchsgebiet (4.1). Die Niederschlagswerte nehmen vor hängen bis ca. 800 m hinabsteigend. allem durch erhöhte Winterniederschläge gegen das . Hochsubalpiner Karbonat-Lärchen-Zirbenwald Gebirgsinnere zu, gegen Osten zu nehmen sie ab. Im (Pinetum cembrae) nur fragmentarisch. sub- bis tiefmontanen Bereich herrschen Jahresnieder- . Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpenrose schlagsmengen zwischen 1000 und 1700 mm vor (im (Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpinen Übergangsgebiet zum Alpenostrand deutliches Absin- Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 33 ken der Werte), im hochmontan-subalpinen Höhenla- Geomorphologie: gen 1100 bis etwa 1900 mm (Exponierte Hochlagen im Das Hochgebirge besteht fast ausschließlich aus Kalk Übergangsgebiet zum Westteil (4.1) erreichen Jahres- und Dolomit. Es weist ausgedehnte Karsthochflächen niederschlagsmengen bis etwa 2200 mm). (Altlandschaften) mit steilen Felsflanken, tief einge- Der Niederschlagsverlauf weist ein Juli-Nieder- schnittenen Tälern und Schluchten auf. Die Gipfel- schlagsmaximum auf, sowie ein ein sekundäres Maxi- fluren liegen wenig über 2000 m und sinken nach mum im Winter, dessen Ausprägung nach Osten zu Osten zu ab. Die im Nordosten vorgelagerte Kette der abnimmt. Kalkvoralpen bildet eher Kämme und erreicht nur Gegenüber dem Westteil der nördlichen Randalpen um 1700 m, im Osten bis 1300 m. treten etwas kältere Winter und wärmere Sommer Am Nordrand liegt ein schmales, nach Osten (Wie- (lokal extrem kalte Beckenlagen) auf. nerwald) zu breiter werdendes Band aus Flyschgestei- nen mit runden Formen. Es handelt sich um Mittel- Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) für das Wuchsgebiet 4.2 gebirge mit Gipfeln unter 1500 m, im Osten unter 900 m.

Böden: Der Anteil der Flyschzone an der Waldfläche des Wuchsgebietes beträgt knapp 20%. Die für Flysch und Werfener Schichten typischen schweren Pseudo- gley- und Hanggley-Böden machen 14% aus. Karbo- natböden nehmen einen Anteil von 73% ein. In der Flyschzone dominiert wiederum Pseudogley und Gley (59%) - etwas mehr als im westlichen Wuchsgebiet; kalkbraunlehmartige Böden treten submontan demgegenüber deutlich zurück (4%!); untergeordnet wie dort sind Rendsina/Pararendsina mit ca. 5%. Dafür sind silikatische, saure Braunerden mit 15% häufiger. Auf Greifensteiner Sandstein auch sandige, podsolige Braunerde. Podsol ist in diesen Höhenlagen auffällig, aber insgesamt selten (1%). Vor allem im Wienerwald verbreitet sind sehr schwe- re, alte Bodenbildungen mit sehr tiefliegendem Stau- horizont und leichterem Oberboden, der zu oberfläch- licher Austrocknung neigt. Die Kalkalpen werden fast ausschließlich von Kalk- böden beherrscht, mit einer stärkeren Dominanz von Rendsina (39%) und Braunlehm-Rendsina (29%) als

submontan in den westlichen Kalkalpen; Kalkbraunlehm 20%. Auf unreinem Kalk und Dolomit auch Kalkbraunerde (4%). Immerhin nehmen auch hier Pseudogley (Wer- fener Schichten, Gosau) und Hanggley etwa 9000 ha Waldfläche ein. Der Anteil an saurer Braunerde und Semipodsol auf Silikatgestein (Lunzer Schichten etc.) ist mit 3% gering.

Höhenstufen: m Submontan 312 - 600 ( 700) Tiefmontan ( 550) 600 - 800 ( 900) Mittelmontan ( 700) 800 - 1200 (1400) Hochmontan (1100) 1200 - 1450 (1500) mittelmontan Tiefsubalpin (1300) 1450 - 1600 (1750) Hochsubalpin (1500) 1600 - 1900 (2000) 34 FBVA-Berichte 82

Natürliche Waldgesellschaften: dolinen) oder edaphisch bedingte Dauergesellschaft. Kalk-Block-Fichtenwald (Asplenio-Piceetum) auf Blockhal- Typisches Fichten-Tannen-Buchenwaldgebiet. Ge- den. Kalkfels-Fichtenwald (Carici albae-Piceetum) an flach- genüber dem Wuchsgebiet 4.1 ist ein verstärktes Auf- gründigen Felshängen. Torfmoos-Fichtenwald (Sphagno gir- treten von Rotföhrenwäldern auf Dolomit zu beobach- gensohnii-Piceetum) an Moorrändern. ten. Die östliche Grenze des Wuchsgebietes wird von . Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylve- der Verbreitungsgrenze der Tanne in der tief-/submon- stris) als Dauergesellschaft an flachgründigen, son- tanen Stufe festgelegt. nigen Dolomit-Steilhängen submontan bis mittel- . Submontaner Stieleichen-Hainbuchenwald (Galio montan häufig auftretend. sylvatici-Carpinetum) an wärmebegünstigten Hän- . Grauerlenbestände (Alnetum incanae), an den gen v.a. am Alpenrand. größeren Flüssen auch Silberweidenbestände (Sali- .In der submontanen und tiefmontanen Stufe Bu- cetum albae) als Auwald. chenwald mit Beimischung von Tanne (auf Flysch- . An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuch- pseudogley stärker), Bergahorn, Esche (Fichte, Rot- tem Lokalklima Laubmischwälder mit Bergahorn, föhre, Eiche). Fichten-Tannen-Buchenwald (Leit- Esche und Bergulme submontan bis mittelmontan. gesellschaft) mit Quirl-Weißwurz (Polygonatum Bergahorn-Eschenwald (Carici pendulae-Aceretum) mit Wald- verticillatum) in der mittel- bis hochmontanen Stu- ziest und Rasenschmiele auf wasserzügigen Unterhängen; auf skelettreicheren Schluchtstandorten Hirschzungen-Ahornwald fe. Häufig anthropogene Entmischung zu Fichte- (Scolopendrio-Fraxinetum), Mondviolen-Ahornwald (Lunario- Tanne bzw. Fichte-Buche oder zu Fichten- bzw. Bu- Aceretum) und Geißbart-Ahornwald (Arunco-Aceretum). chen-Reinbeständen. . Lindenmischwald (Cynancho-Tilietum) submon- Auf Karbonatgesteinen Schneerosen-(Fichten-Tannen-)Buchen- tan bis tiefmontan auf trockeneren kalkreichen wald (Helleboro nigri-(Abieti-)Fagetum) vorherrschend, mittel- Schutthängen. montan mit Grünem Alpendost (Adenostyles glabra), hochmon- tan außerdem mit Rostsegge (Carex ferruginea) und Großer . Tiefsubalpiner Fichtenwald als schmaler Höhengür- Hainsimse (Luzula sylvatica). Weißseggen-Buchenwald (Carici tel, reichlich mit Lärchen gemischt. albae-Fagetum) submontan bis tiefmontan auf trockeneren Kar- Überwiegend Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo bonatstandorten. Bergahorn-Buchenwald (Aceri-Fagetum) glabrae-Piceetum) über skelettreichen Karbonatböden. Hoch- hochmontan in schneereichen, aber frostgeschützten Lagen. stauden-Fichtenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tie- Waldmeister-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Asperulo odo- fergründig verwitternden, basenreichen Substraten, seltener Al- ratae-(Abieti-)Fagetum) auf leichter verwitternden, basenreichen penlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum) auf bodensauren Substraten (z.B. Flysch), Hainsimsen-(Fichten-Tannen-)Bu- Standorten (z.B. Tangelhumus). chenwald (Luzulo nemorosae-(Abieti-)Fagetum) auf ärmeren silikatischen Substraten. . Karbonat-Lärchenwald (Laricetum deciduae) klein- . Montaner Fichten-Tannenwald als edaphisch be- flächig in der subalpinen Stufe, an schattigen Steil- dingte Dauergesellschaft, submontan bis tiefmon- hängen bis ca. 800 m hinabsteigend. tan z.T. mit Stieleiche gemischt. . Karbonat-Latschengebüsche in der hochsubalpinen Z.B. Waldschachtelhalm-Fichten-Tannenwald (Equiseto syl- Stufe, an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, vatici-Abietetum) auf Gleystandorten an vernäßten, tonreichen Lawinenzüge) weit in die montane Stufe hinabrei- Flachhängen mit Übergängen zu Erlenbeständen (Carici re- chend, häufig anthropogen gefördert. motae-Fraxinetum s.lat.). . Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an . Montaner Fichtenwald als lokalklimatisch (Kaltluft- feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche).

Hauptwuchsgebiet 5: Östliche Randalpen

Hier sind relativ vielgestaltige Gebiete des östlichen schaften mit südöstlichem Verbreitungsschwerpunkt: und südöstlichen Alpenrandes von der Donau bis zur Schwarzföhre, Blumenesche, Hopfenbuche, Flaumei- Drau zusammengefaßt. Gemeinsames Merkmal ist che. Die tieferen Lagen sind Weinbaugebiet. Von den das mäßig trockene pannonisch und nach Süden zu- Südalpen unterscheidet sich das Hauptwuchsgebiet nehmend illyrisch getönte Klima und das Vorkom- durch die geringeren Niederschläge und die dort stär- men entsprechender Baumarten bzw. Waldgesell- ker ausgeprägten Südstaulagen. Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 35

Wuchsgebiet 5.1: Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) Niederösterreichischer Alpenostrand für das Wuchsgebiet 5.1 (Thermenalpen)

Entsprechung: Tschermak: III4, Ostrand von III1 und III3. Mayer: 5.3, Westgrenze etwas gegen Osten verschoben. Kartierung: Wuchsraum 6. Schwackhöfer: 41, Bereiche von 37, 38, 40.

Lage: kollin Östlicher Wienerwald und Thermenalpen nach We- sten bis zur Verbreitungsgrenze der Schwarzkiefer, nach Süden bis zum Schneeberg.

Höhenbereich: 170 m (Kahlenbergdorf) bis 2076 m (Schneeberg).

Umgrenzung: Im Westen angrenzend an das Wuchsgebiet 4.2 (siehe dort); im Norden und Osten durch den Hangfuß zum Vorland begrenzt: Sieghartskirchen - Donau - westli- submontan cher Stadtrand von Wien - Mödling - Bad Vöslau - excl. Gainfarner Bucht - Hirtenberg - Bad Fischau - Ternitz - Südbahn - Reichenau - Edlach. Böden; gerundete Landformen mit steilen Kerbtälern, Klima: rutsch- und hochwassergefährdet. Es ist dies ein Übergangsgebiet vom humiden Rand- b) den Ostrand der Kalkalpen bzw. Kalkvoralpen alpenklima zum pannonisch beeinflußten Alpenost- im Schwarzföhrengebiet: Kalk- und Dolomitstandor- randklima mit entsprechend ausgeprägtem Nieder- te sowie tertiäre Schotter. Außer dem Schneeberg an schlagsgradienten in West-Ost-Richtung. Der Norden der Wuchsgebietsgrenze Gipfel nur 700 bis 1300 m, (Flyschwienerwald) ist stärker pannonisch getönt, nach z.T. Karsthochflächen und deutliche Hangverebnun- Süden - entlang der Thermenlinie - nimmt der illyri- gen (Rumpftreppe) mit Reliktböden. sche Klimacharakter zu, was auch in den Pflanzenge- sellschaften zum Ausdruck kommt. Böden: Im kollinen bis submontanen Bereich schwankt die Flysch-Wienerwald: Jahresniederschlagssumme etwa zwischen 700 mm Im Flysch-Wienerwald überwiegen Pseudogley (ins- (Osten) und 1000 mm (Westen); in montanen bis gesamt 15% des Wuchsgebietes) und schwere Pa- subalpinen Lagen werden Werte bis 1250 mm er- rabraunerde (knapp 10%), z.T. extrem verhagert. reicht. Ost-West verlaufende Täler sind bei West-Wet- Zum Teil sind es alte Reliktböden. terlagen niederschlagsbegünstigt. Ausgeprägtes Nie- Auf Greifensteiner Sandstein kommt auch arme, derschlagsmaximum zeigt sich im Juli das Gebiet hat sandige Braunerde (8%) und lokal substratbedingter wenig Schneeniederschlag. Podsol vor.

Geomorphologie: Kalkalpen: Das Wuchsgebiet umfaßt zwei geomorphologisch un- Hier herrscht Rendsina vor (insgesamt 33%), meist terschiedliche Areale, die allenfalls als Wuchsbezirke trockene Dolomitrendsina, Braunlehm-Rendsina ausgeschieden werden könnten: (20%). Kalkbraunlehm (Terra fusca) findest man vor a) den Östlichen Flyschwienerwald mit Mergel und allem auf Verebnungen und Gipfelplateaus (21%). Sandstein und entsprechend tiefgründigen, schweren Seltener ist Silikat-Braunlehm (auf Triestingschotter). 36 FBVA-Berichte 82

Höhenstufen: m zwischen Baden und Payerbach, Blaugras-Schwarzföhrenwald Kollin 200 - 350 ( 400) (Seslerio-Pinetum nigrae) kollin-submontan am nördlichen Submontan ( 300) 350 - 600 ( 700) Alpenostrand (z.B. bei Mödling, Perchtoldsdorf). Übergänge zum Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris) Tiefmontan 600 - 800 ( 900) von Pernitz nach Westen. Mittelmontan 800 - 1200 . An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuch- Hochmontan (1100) 1200 - 1400 (1500) tem Lokalklima (z.B. Schluchten) Laubmischwäl- Tiefsubalpin 1400 - 1600 (1700) der mit Bergahorn, Esche und Bergulme. Hochsubalpin 1600 - 1900 Bergahorn-Eschenwald (Carici pendulae-Aceretum) mit Wald- ziest und Rasenschmiele auf wasserzügigen Unterhängen. Natürliche Waldgesellschaften: Mondviolen-Ahornwald (Lunario-Aceretum) auf skelettrei- . Wärmeliebende Traubeneichen-Hainbuchenwäl- cheren Schluchtstandorten. Gipfel-Eschenwald (Violo albae- der (Galio sylvatici-Carpinetum, Carici pilosae- Fraxinetum) auf lockeren Pararendsinen über Kalkmergel im Carpinetum) z.T. mit Zerreiche in der kollinen Stu- Gipfelbereich einiger Berge im Flysch-Wienerwald. fe vorherrschend; submontan mit Buche, meist an . Lindenmischwald (Cynancho-Tilietum) kollin-tief- wärmebegünstigten Hängen. Beimischung von montan lokal (z.B. Leopoldsberg) auf trockeneren Stieleiche in Talsohlen (Mulden) auf schweren ver- kalkreichen Schutthängen. gleyten Böden. . Schwarzerlen-Eschen-Bestände (z.B. Carici remo- . Auf warmen, mäßig bodensauren Standorten Trau- tae-Fraxinetum) als Auwald an Bächen und an beneichen-Zerreichenwald (z.B. Quercetum petrae- quelligen, feuchten Unterhängen. ae-cerris). . Montaner Fichtenwald als edaphisch (Felshänge, . Flaumeichenwald auf sonnigen, trockenen, kalkrei- Blockhalden) bedingte Dauergesellschaft nur lokal. chen Standorten in der kollinen Stufe. . Tiefsubalpiner Fichtenwald mit Lärche und aus- Flaumeichen-Buschwald (Geranio sanguinei-Quercetum pubes- laufender Tanne als schmaler Höhengürtel. centis) auf flachgründigen Extremstandorten, Flaumeichen- Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Picee- Traubeneichen-Hochwald (Euphorbio angulatae-Quercetum tum) über skelettreichen Böden vorherrschend. Hochstauden- pubescentis, Corno-Quercetum) auf tiefergründigen Standorten. Fichtenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tiefergrün- .In der submontanen und tiefmontanen Stufe Bu- digen, basenreichen Böden (z.B. Kalk-Braunlehm). chenwald mit Beimischung von Traubeneiche, Esche, . Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpen- Bergahorn (Hainbuche, Kirsche, Tanne, Lärche). rose (Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpi- Fichten-Tannen-Buchenwald mit Quirl-Weißwurz nen Stufe, an ungünstigen Standorten (z.B. Schutt- (Polygonatum verticillatum) in der mittel- bis riesen, Lawinenzüge) in die montane Stufe hinab- hochmontanen Stufe, hochmontan Fichte stärker reichend. hervortretend. Auf Karbonatgesteinen Schneerosen-(Fichten-Tannen-)Bu- chenwald (Helleboro nigri-(Abieti-)Fagetum) submontan bis hochmontan vorherrschend, mittelmontan bis hochmontan mit Grünem Alpendost (Adenostyles glabra). Weißseggen-Bu- Wuchsgebiet 5.2: Bucklige Welt chenwald (Carici albae-Fagetum) mit Schwarz- und Rotföhre submontan bis tiefmontan auf trockeneren Standorten. Berg- ahorn-Buchenwald (Aceri-Fagetum) nur sehr lokal (Schneeberg) Entsprechung: hochmontan in schneereichen, frostgeschützten Lagen. Tschermak: Überwiegende Bereiche von IIA5, Waldmeister-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Asperulo odo- Teil von VII4. ratae-(Abieti-)Fagetum) submontan-montan und Wimperseg- Mayer: Nordöstliche Bereiche von 4.1, östli- gen-Buchenwald (Carici pilosae-Fagetum) submontan auf ches randalpines Fichten-Tannen- leichter verwitternden, basenreichen Substraten (z.B. Flysch). Hainsimsen-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemo- (Buchen)waldgebiet, nördlicher rosae-(Abieti-)Fagetum) auf ärmeren silikatischen Substraten. Wuchsbezirk. . Schwarzföhrenwälder als Dauergesellschaften an Kartierung: 19, Nordteil von 21. flachgründigen, sonnigen Dolomit-Steilhängen Schwackhöfer: 43, Teile von 44, 93. (kollin-)submontan bis mittelmontan. Auf Laub- waldstandorten sehr häufig Schwarzföhren-Forste. Lage: Felsenwolfsmilch-Schwarzföhrenwald (Euphorbio saxatilis- Wechsel-Nordabdachung, Bucklige Welt, Rosalienge- Pinetum nigrae) mit Schneeheide submontan-mittelmontan birge, Ödenburger Gebirge. Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 37

Höhenbereich: herrscht eine mittelgebirgsartige Rumpflandschaft mit 320 m bis 1743 m (Hochwechsel) ausgedehnten Hochflächen vor. Im Norden ist noch ein geringer Anteil an Kalk und pliozänen Schotter- Umgrenzung: fluren zu finden. Oft sind tief aufgemürbte, z.T. kaoli- Im Nordwesten angrenzend an die Wuchsgebiete 3.1 nisierte Verwitterungsdecken, erhalten und 5.1 (siehe dort); Nordrand zum Wiener Becken: Wimpassing - Erlach - Rosaliengebirge - Forchten- Böden: stein - Rohrbach - Staatsgrenze (Ödenburger Geb.) - Die Böden sind vorwiegend basenarme Braunerden Ritzing - Weppersdorf - Oberrabnitz - Hutwisch - (35%*), meist leicht und grusig, an Sonnhängen zur Kammlinie bis Hochwechsel - Fröschnitzsattel Trockenheit neigend. (Wuchsgebiet 3.1). Erst in relativ hohen Lagen kommt auch Semipod- sol (>20%*) hinzu. Klima: Podsol tritt nur substratbedingt auf Quarzit, alten Innerhalb der östlichen Randalpen ist das Wuchsge- Quarzschottern und Quarzsand auf (3%*). biet durch weniger illyrischen, etwas kühleren Kli- Weiters findet man basenreiche Braunerde (>10%*) macharakter gekennzeichnet. Der Jahresniederschlag auf Amphibolit und kalkbeeinflußtem Substrat. beträgt sub- bis tiefmontan 700-1100 mm und steigt Auf Altlandschaftsresten (Hochflächen, Hangstu- in hochmontan-tiefsubalpinen Lagen bis auf etwa fen) sind silikatischer Relikt-Braunlehm (>10%*) und 1250 mm an. Es gibt ein sommerliches Niederschlags- Pseudogley (5%) weit verbreitet. maximum (Juni, Juli); der Frühjahrs- und Herbstan- Auf Semmeringtrias, Kalkschotter und ähnlichem teil an der Jahresniederschlagssumme ist gering. Substrat werden circa 1% Rendsina ausgewiesen, auf welche sich die Schwarzkiefernvorkommen konzen- Geomorphologie: trieren. Das Grundgestein sind überwiegend basenarmes Sili- *) Geschätzt aus den Forstinventur- Daten der alten Wuchsräume katgestein, Gneis, Quarzphyllit; Amphibolitzüge sind 19 und 21 (siehe Seite 19, 3. Absatz) untergeordnet. Abgesehen vom Hochwechselkomplex Höhenstufen: m Submontan 300 - 600 ( 700) Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) Tiefmontan 600 - 800 ( 900) für das Wuchsgebiet 5.2 Mittelmontan 800 - 1100 (1200) Hochmontan 1100 - 1400 (1500) Tiefsubalpin 1400 - 1650 (1700) Hochsubalpin (1600) 1650 - 1743

Natürliche Waldgesellschaften: Trotz des etwas kühleren, trockeneren Klimas gibt es in begünstigten Lagen immer noch Edelkastanie, am Nordrand Flaumeiche, Schwarzkiefer. Das Vorkom- men der Tanne ist betont, sie ist z.T. vorwüchsig. Rot- föhre ist stärker beigemischt als in Wuchsgebiet 5.3. submontan .In der submontanen Stufe Eichen-Hainbuchen- wald und bodensaurer Rotföhren-Eichenwald (De- schampsio flexuosae-Quercetum) mit Besenheide (z.T. mit Edelkastanie). . Lokal Schwarzföhrenwald (auf Karbonatgestein) und Flaumeichenrelikte. .In der submontanen und tiefmontanen Stufe Tan- nen-Buchenwald mit Beimischung von Eichen, Edelkastanie und Rotföhre. Föhrenanteil anthropo- gen erhöht. Fichten-Tannen-Buchenwald mit ho- hem Tannenanteil (Leitgesellschaft) in der mittel- mittelmontan montanen Stufe. 38 FBVA-Berichte 82

Vorwiegend Hainsimsen-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Lu- tan/tiefsubalpin bis etwa 1100 mm. Das Niederschlags- zulo nemorosae-(Abieti-)Fagetum) auf ärmeren silikatischen maximum liegt im Sommer auf; gegenüber dem Substraten, auch Waldmeister-(Fichten-Tannen-)Buchenwald Wuchsgebiet 5.4 ist der Anteil von Winterniederschlä- (Asperulo odoratae-(Abieti-)Fagetum) auf basenreicheren gen geringer. Das Klima im Wuchsgebiet weist nur Substraten. geringe Kontinentalität auf. Bei gleicher Seehöhe ist . Fichten-Tannenwald in der hochmontanen Stufe die Vegetationsperiode länger als im Wuchsgebiet 5.2. vorherrschend. Das mittelburgenländische Bergland ist durch die Vorwiegend Hainsimsen-Fichten-Tannenwald (Luzulo ne- nach Osten zu vorgeschobene Lage wärmebegünstigt. morosae-Piceetum) auf ärmeren Silikatstandorten, auf tiefer- In Hochlagen bewirken häufige und starke Winde, gründigen, basenreichen Böden Sauerklee-Fichten-Tannen- besonders in windexponierten Gipfel- und Rückenla- wald (Galio rotundifolii-Piceetum. gen (Stuhleck, Hochwechsel), eine merkliche Absen- . Tiefsubalpiner Fichtenwald (Larici-Piceetum) als kung der Höhenstufengrenzen. schmaler Höhengürtel, nicht typisch entwickelt. . Hochsubalpines Grünerlengebüsch kleinräumig in Kammlage (Hochwechsel).

Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) für das Wuchsgebiet 5.3 Wuchsgebiet 5.3: Ost- und Mittelsteirisches Bergland

Entsprechung: Tschermak: Nordöstlicher Teil von IIB3, Teil von VII4. Mayer: 4.1 ohne Bucklige Welt. Kartierung: Nordöstliche Hälfte von 18 und Süd- teil von 21. Schwackhöfer: 48 bzw. Gebirgsanteile von 44, 82, Nordteil von 47. submontan

Lage: Günser Gebirge - Wechsel - Oststeirisches und Grazer Bergland - Südost-Abdachung der Gleinalpe.

Höhenbereich: 292 m (Loipersbach) bis 1988 m (Speikkogel).

Umgrenzung: Im Norden angrenzend an die Wuchsgebiete 3.1, 3.2 und 5.2 (siehe dort); weiter von Oberrabnitz - Burg- hochmontan stall - Rattersdorf - Staatsgrenze - Rechnitz - Aschau - Pinggau - Hartberger Sporn - Stubenberg - Kulm - Oberfeistritz - Weiz - Graz - Straßgang - St.Oswald - Eisbach - Voitsberg - Bundesstraße bis zum Gaberl.

Klima: Von Nordosten nach Südwesten herrscht zunehmend subillyrischer Einfluß mit hoher Luftfeuchtigkeit und hoher Gewitterhäufigkeit vor. Die Niederschläge neh- men vom relativ trockenen burgenländischen Berg- land nach Südwesten zu. Sub- bis tiefmontan beträgt der Jahresniederschlag 700 bis 900 mm, hochmon- tiefsubalpin Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 39

Geomorphologie: Natürliche Waldgesellschaften: Das Wuchsgebiet besteht aus einer Mittelgebirgsland- Gegenüber den nördlichen Wuchsgebieten 5.1 und schaft mit ausgedehnten, flachkuppigen Hochflächen 5.2 ist Tanne vitaler; Rotföhre tritt zurück. und Hangverebnungen (Altlandschaftsresten) zum . An wärmebegünstigten Hängen in der submonta- Gebirgsrand hin, in welche steilhängige V-Gräben nen Stufe Eichen-Hainbuchenwald (z.B. Asperulo eingeschnitten sind. Die Kammlinien liegen zwischen odoratae-Carpinetum) mit Buche über basenrei- 1700 m und 1100 m, im Günser Gebirge bei 900 m. chen Substraten und bodensaurer Eichenwald mit Sie sind meist in ebenen Gipfelfluren als Reste der al- Rotföhre (Deschampsio flexuosae-Quercetum) auf ten Rumpftreppe gestaffelt. Nur die Kalkstöcke des ärmeren Standorten. Grazer Paläozoikums bilden markantere Gipfel und . Lokal (bei Graz) Flaumeichen-Buschwald (Geranio steile Wandabbrüche. sanguinei-Quercetum pubescentis) auf Kalk. Das Grundgestein ist vielfältig: Ortho- und Para- . Hopfenbuchenwald (z.B. Ostryo-Fagetum), z.T. mit gneise mit Amphibolitzügen, saure Schiefer bis Kalk- Rotföhre, Fichte und Buche submontan bis tief- phyllit, paläozoischer Kalk und Quarzit (Semmering- montan an steilen, wärmebegünstigten Hängen auf Trias und Grazer Paläozoikum). Kalk (Weizklamm). Auf den Altlandschaftsflächen des Kristallins kom- . An der Mur Auwaldreste mit Silberweide (Salice- men verbreitet tiefgründige, z.T. kaolinisierte Auf- tum albae) und Grauerle (Alnetum incanae). mürbungszonen, Verwitterungsdecken und alte, aus- .In der submontanen und tiefmontanen Stufe Bu- gewitterte Schotterdecken vor, auf Kalk-Braunlehm- chenwald mit Tanne, Rotföhre (Edelkastanie, Ei- Decken. Im weichen Tonschiefer und Phyllit domi- chen). In der (tief-)mittelmontanen Stufe Fichten- nieren steile V-Täler mit jungen, tiefgründigen, kollu- Tannen-Buchenwald (Leitgesellschaft) mit Quirl- vialen Böden. Weißwurz (Polygonatum verticillatum), seltener auf Karbonatstandorten auch in die hochmontane Stufe Böden: reichend. Entsprechend vielgestaltig sind die Böden: Hainsimsen-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemoro- Basenarme, podsolige Braunerde (18%*) ist vor al- sae-(Abieti-)Fagetum) auf ärmeren und Waldmeister-(Fich- lem im Burgenland steinig-grusig und neigt dort zur ten-Tannen-)Buchenwald (Asperulo odoratae-(Abieti-)Fage- Trockenheit. tum) auf basenreichen silikatischen Substraten. Auf Karbonatgestein Mittelsteirischer Kalk-(Fichten-Tannen-)- Basenreiche Braunerden und Kalkbraunerden (16%) Buchenwald (Poo stiriacae-(Abieti-)Fagetum) vorherrschend. gibt es vor allem im Grazer Bergland, nur selten östlich Trockenwarmer Kalk-Buchenwald (Carici albae-Fagetum s.lat.) der Feistritz. mit Weißem Waldvöglein (Cephalanthera damasonium) sub- Semipodsol (36%*) ist vor allem auf Gneis verbreitet. montan bis tiefmontan auf trockeneren Standorten. Podsol (3%) ist auf Quarzit (Semmeringtrias) be- . Rotföhrenwälder lokal als Dauergesellschaften an schränkt; die klimatische Podsolstufe wird nicht er- flachgründigen Sonderstandorten submontan bis reicht. mittelmontan. Im Grazer Paläozoikum gibt es ferner Pararendsina, Karbonat-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris s.lat. ) mit Rendsina und Braunlehm-Rendsina (zusammen Blaugras (Sesleria) im Grazer Bergland. 11%*) sowie Kalkbraunlehm (7%*). Silikat-Rotföhrenwald (Vaccinio vitis-idaeae-Pinetum) auf Auf den alten Abtragungsflächen im Kristallin tre- Quarzit und auch auf Schatthängen über Serpentinit. Serpen- tin-Rotföhrenwald (Festuco eggleri-Pinetum im Murtal, Festu- ten ausgewitterte, saure Lockersedimentbraunerde, co guestfalicae-Pinetum bei Bernstein) auf sonnigen Serpenti- reliktischer Braun- und Rotlehm (10%*) und Pseu- nit-Standorten. dogley (4%*) auf, stellenweise findet man Podsol auf . An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuch- Quarzschotter. tem Lokalklima in der submontanen bis mittel- *) siehe Erläuterungen Seite 14, 3. Absatz. montanen Stufe Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche und Bergulme. Höhenstufen: m Z.B. Geißbart-Ahornwald (Arunco-Aceretum) und Hirsch- Submontan 300 - 700 zungen-Ahornwald (Scolopendrio-Fraxinetum). Tiefmontan 700 - 900 (1000) . Lindenmischwald (Cynancho-Tilietum) mit Som- Mittelmontan (800) 900 - 1100 (1200) merlinde auf trockeneren kalkreichen Felshängen Hochmontan 1100 - 1400 (1500) im Hochlantschgebiet. Tiefsubalpin 1400 - 1700 (1800) . Fichten-Tannenwald mit Lärche, Bergahorn und Hochsubalpin 1700 - 1800 (1850) Buche in der hochmontanen Stufe, selten tief-mit- 40 FBVA-Berichte 82

Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) telmontan als edaphisch bedingte Dauergesellschaft für das Wuchsgebiet 5.4 (häufiger allerdings anthropogen entstanden). Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannen- wald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, ba- senreichen Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio ro- tundifolii-Piceetum =Oxali-Abietetum). . Tiefsubalpiner Fichtenwald. Überwiegend Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum =Ho- mogyno-Piceetum) auf Silikat. Auf Kalk (Hochlantsch) auch Al- pendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Piceetum) und Hoch- stauden-Fichtenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum). . Hochsubalpine Stufe nur schlecht ausgebildet (z.B. Gleinalpe, Stuhleck, Hochlantsch). Latschen- und Grünerlengebüsche (auch in tieferen Lagen), meist submontan ersetzt durch subalpine Zwergstrauchheiden.

Wuchsgebiet 5.4: Weststeirisches Bergland

Entsprechung: Tschermak: Südwestlicher Teil von IIB3. Mayer: 4.2, östliches randalpines Fichten- Tannen-(Buchen-)waldgebiet, südli- cher Wuchsbezirk. submontan Kartierung: Südwestlicher Teil von 18. Schwackhöfer: Südteil von 47.

Lage: Südostabfall der Kor-, Stub- und Packalpe, Poßruck.

Höhenbereich: 314 m (Leutschach) - 368 m (Deutschlandsberg) bis 2140 m (Koralpe).

Umgrenzung: Im Westen, Nordwesten und Nordosten angrenzend an die Wuchsgebiete 3.2 und 5.3 (siehe dort); im hochmontan Osten zum Vorland: Ligist - Eibiswald - Schmidberg; Staatsgrenze - Drautal bis Lavamünd. höheren Frühjahrs- und Herbstniederschlagsanteil Klima: und somit Verteilung des sommerlichen Nieder- Das Klima im Wuchsgebiet zeigt deutlichen subillyri- schlagsmaximums auf mehrere Monate. Hohe Gewit- schen Einfluß, besonders in den SE-Staulagen, es ist ter- und Starkregenhäufigkeit sind kennzeichnend für niederschlagsreicher als das Wuchsgebiet 5.3, mit ho- das Wuchsgebiet. her Luftfeuchtigkeit. Sub- bis tiefmontan werden Jah- Die Durchschnittstemperaturen sind besonders in resniederschläge zwischen 900-1100 mm erreicht höheren Lagen des Koralpengebiets gegenüber Orten (Deutschlandsberg 410 m, 1081 mm). Hochmon- gleicher Seehöhe in den Fischbacher Alpen und des tan/tiefsubalpin herrschen Niederschlagssummen bis Hochwechsels zum Teil bedeutend höher. etwa 1500 mm vor. Floristisch und klimatisch nimmt der illyrische Cha- Der Jahresgang der Niederschlagsverteilung zeigt rakter nach Süden zu. Bei ausreichender Flächenaus- den für mediterranen Einfluß charakteristischen dehnung wäre die Ausscheidung eines eigenen Teil- Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 41 wuchsgebietes etwa ab Schwarzer Sulm - zugeordnet Natürliche Waldgesellschaften: zum Bacher Gebirge und den Windischen Büheln - ge- Die Tanne ist in diesem Wuchsgebiet begünstigt, z.T. rechtfertigt. vorwüchsig; im südlichsten Teil gibt es spitzkronige Formen. Geomorphologie: . An wärmebegünstigten Hängen in der submonta- Das Gebiet ist geomorphologisch und bodenkundlich nen Stufe Eichen-Hainbuchenwald (Asperulo odo- dem Wuchsgebiet 5.3 ähnlich. Lediglich im Süden hat ratae-Carpinetum) mit Buche über basenreicheren es zusätzlich hochalpinen Charakter. Alte Landober- Substraten und bodensaurer Eichenwald mit Rot- flächen (Ebenen) bzw. Reste alter Verwitterungsdecken föhre (Deschampsio flexuosae-Quercetum) auf är- sind dort entsprechend weniger verbreitet. meren Standorten . Die Grundgesteine sind vor allem Gneise, Glimmer- .In der submontanen und tiefmontanen Stufe Bu- schiefer und Amphibolit. Kalk und Quarzit sind we- chenwald mit Tanne, Rotföhre (Edelkastanie, Ei- nig verbreitet. chen). In der mittelmontanen Stufe Fichten-Tan- nen-Buchenwald (Leitgesellschaft), seltener auf Böden: Karbonatstandorten auch hochmontan. Die Bodenverhältnisse entsprechen jenen im Wuchs- Hainsimsen-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemoro- gebiet 5.3, jedoch ohne die Karbonatböden des Gra- sae-(Abieti-)Fagetum) auf ärmeren und Waldmeister-(Fich- zer Paläozoikums und mit geringerer Verbreitung von ten-Tannen-)Buchenwald (Asperulo odoratae-(Abieti-)Fage- Reliktböden. tum) auf basenreichen silikatischen Substraten. Der häufigster Bodentyp ist Semipodsol (über . An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuch- 40%); seine untere Verbreitungsgrenze liegt auf sau- tem Lokalklima in der submontanen bis mittel- rem Substrat (v.a. Koralpe) schon bei ca. 600 m, sonst montanen Stufe Laubmischwälder mit Bergahorn, eher hoch. Esche, Bergulme und Sommerlinde, z.B. Geißbart- Magere Braunerde findet sich auf nährstoffarmem Ahornwald (Arunco-Aceretum). Kristallin (18%), nährstoffreiche Braunerde auf Am- . Schwarzerlen-Eschen-Bestände (Stellario bulbosae- phibolit und anderen basenreichen Kristallingestei- Fraxinetum) als Auwald an Bächen und an quelligen, nen (ca 18%). feuchten Unterhängen in der submontanen Stufe. Die klimatische Podsolstufe wird im Gebiet kaum . Fichten-Tannenwald mit Buche, Lärche und Berg- mehr erreicht. Auch substratbedingter Podsol auf ahorn in der hochmontanen Stufe, seltener tief- Quarzgängen, Quarzit, Quarzschotter (in allen mittelmontan (meist anthropogen entstanden). Höhenstufen) ist seltener als im Wuchsgebiet 5.3. Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannen- Am Gebirgsrand gibt es in Hangverebnungen Reste wald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, ba- alter Verwitterungsdecken. Bindiges Reliktbodenma- senreichen Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio ro- terial (Braunlehm) ist auch in relativ steilen Hangla- tundifolii-Piceetum). gen tiefgründig erhalten (in der Soboth bis 10 m . Tiefsubalpiner Fichtenwald mit wenig Lärche. mächtig!), meist jedoch nur als Gemengeanteil in Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum =Homogyno-Pi- Hangdeckschichten und Ausgangsmaterial für arme, ceetum) mit Woll-Reitgras (Calamagrostis villosa) auf Silikat. bindige Braunerde oder Pseudogley (insgesamt mit . Hochsubalpine Latschen- und Grünerlengebüsche über 10% ausgewiesen). (auch in tieferen Lagen vorkommend), meist ersetzt durch subalpine Zwergstrauchheiden. Höhenstufen: m Submontan ~300 - 700 Tiefmontan 700 - 900 Mittelmontan 900 - 1300 Hochmontan (1150) 1300 - 1500 (1600) Tiefsubalpin (1450) 1500 - 1750 (1850) Hochsubalpin 1750 - 2050 42 FBVA-Berichte 82

Hauptwuchsgebiet 6: Südliche Randalpen

Wuchsgebiet 6.1: Südliches Randgebirge Die Sommertemperaturen sind relativ hoch. Die Getreidegrenze liegt bei 1200 m. Es gibt häufig Föhn, besonders im Herbst. Entsprechung: Tschermak: IIB1, (im Norden und Westen etwas Geomorphologie: reduziert). Die Karawanken sind vornehmlich aus Kalk und Do- Mayer: 6.1 Wuchsbezirk südliche Randalpen. lomit aufgebaut, daneben kommen auch sehr saures Kartierung: Wuchsraum 17, österr. Südalpen. Kristallin und Quarzit vor. Schwackhöfer: 24, 52 sowie südliche Bereiche von Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) 22, 49 und östliche Teile von 60. für das Wuchsgebiet 6.1

Lage: Karawanken, Karnische und Gailtaler Alpen, Lienzer Dolomiten

Höhenbereich: 348 m (Lavamünd) - 466 m (Ferlach) bis 2780 m (Hohe Warte).

Umgrenzung: Im Norden und Nordwesten angrenzend an das Wuchsgebiet 3.3, im Süden Staatsgrenze; im Nord- submontan osten gegen das Wuchsgebiet 6.2: Villach - Fürnitz - Hangfuß der Karawanken zum Rosental und Jauntal - Rechberg - Bleiburg - Aich - Lavamünd.

Klima: In diesem Wuchsgebiet zeigt sich deutlich illyrischer Klimaeinfluß. Luftfeuchtigkeit und Niederschläge sind hoch mit Trend zum submediterranen Herbst- maximum. Die Jahresniederschlagssummen liegen im sub- bis tiefmontanen Bereich von 1200 bis 1500 mm und steigen hochmontan/tiefsubalpin auf 2000 mm an. mittelmontan Örtlich sind erhebliche Abweichungen von den Durchschnittswerten durch orographisch bedingte Strömungskonvergenzen möglich. Im Lesachtal westwärts gegen die Zwischenalpen nehmen die Niederschlagssummen vor allem durch Verringerung der Herbstniederschläge rasch ab. Das Herbstmaximum ist in den Karnischen Alpen stärker ausgeprägt als in den Karawanken. Bei den für die Südalpen im Frühjahr und Herbst charakteristischen Starkniederschlägen können extrem hohe Tagesmen- gen erreicht werden (bis zu 20% des mittleren Jahres- niederschlags). Gegenüber den Nördlichen Rand- alpen ist es wesentlich wärmer, die Höhenstufen sind tiefsubalpin um 100 - 200 m nach oben gerückt. Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 43

Die Karnischen Alpen bestehen - von einzelnen tum) submontan bis tiefmontan an wärmebegün- Hochgebirgsstöcken abgesehen - vornehmlich aus stigten Standorten. (paläozoischem) mesotrophem Silikatgestein. . Hopfenbuchen-Blumeneschen-Wald (Ostryo car- Die Gailtaler Alpen umfassen v. a. im Norden (Li- pinifoliae-Fraxinetum orni) in der submontanen enzer Dolomiten bis Villacher Alpe) Karbonatgestein, bis tiefmontanen Stufe an warmen, trockenen Steil- am S-Abhang karbonathaltiges Silikatgestein, Schie- hängen über Kalk und Dolomit. fergneise und Glimmerschiefer. . Fichten-Tannen-Buchenwald in der tief- bis mit- telmontanen Stufe. Böden: Überwiegend Dreiblattwindröschen-Fichten-Tannen-Bu- Die häufigsten Bodenformen sind Rendsina und Braun- chenwald (Anemono trifoliae-(Abieti-)Fagetum, Leitgesell- lehm-Rendsina (40%) sowie Kalkbraunlehm (20%). schaft) auf Karbonaten. Braunerde-Fichten-Tannen-Buchen- Auf nährstoffreichem Silikat gibt es nährstoffreiche, wald (Lamio orvalae-(Abieti-)Fagetum) auf tiefergründig ver- witternden Kalk/Silikat-Mischsubstraten. Hainsimsen-Fichten- zum Teil schwach kalkbeeinflußte Braunerde, auch Tannen-Buchenwald (Luzulo nemorosae-(Abieti-)Fagetum) durch Überrollung von höher gelegenen Kalkzügen auf ärmeren silikatischen Substraten. (11%). . Föhrenwälder als kleinflächige Dauergesellschaften Auf nährstoffärmerem Silikatgestein kommt Semi- submontan bis mittelmontan an Extremstandorten podsol (18%) vor. über Karbonatgestein. Podsol kommt in Hochlagen, untergeordnet auf Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris) an son- Quarzitzügen oder Quarzschotter substratbedingt auch nigen Dolomit-Steilhängen und auf Karbonatschutt weiter ver- in tieferen Lagen vor (zusammen ca. 2%). breitet. Hopfenbuchen-Schwarzföhrenwald (Fraxino orni- Weitere Böden des Wuchsgebiets sind Hanggley, Pinetum nigrae) mit Blumenesche in Gebieten mit lokal ver- Pseudogley, und meist bindige Lockersediment- stärktem illyrischen Einfluß (z.B. Loibltal, Dobratsch) an flach- Braunerde auf Moränen und Talterrassen. gründigen, sonnigen Kalk- und Dolomit-Steilhängen. . Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald. Höhenstufen: m . An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchtem Submontan - 700 ( 800) Lokalklima (unterer Bereich von Grabeneinhängen, Tiefmontan 700 - 1000 (1100) Schluchten) der submontanen bis mittel(-hoch)- Mittelmontan 1000 - 1250 (1300) montanen Stufe Laubmischwälder mit Bergahorn, Hochmontan (1000) 1250 - 1550 (1700) Esche, Bergulme. Tiefsubalpin (1500) 1550 - 1750 (1950) . Hochmontaner, illyrisch geprägter Buchenwald auf Hochsubalpin (1700) 1750 - 2000 (2100) basenreichen Standorten. Auf Karbonatgestein Lanzenfarn-(Tannen-)Buchenwald (Po- Natürliche Waldgesellschaften: lysticho lonchitis-Fagetum =Saxifrago rotundifoliae-Fagetum) Das Wuchsgebiet ist charakterisiert durch optimales vorherrschend, Süßdolden-Bergahorn-Buchenwald (Aconiti Wachstum fast aller Hauptbaumarten (Fichte, Tanne, paniculati-Fagetum) lokal in schneereichen Lagen. Braunerde- (Fichten-Tannen-)Buchenwald (Ranunculo platanifolii-(Abie- Buche, Lärche) sowie der Nebenbaumarten Ahorn, ti-)Fagetum auf tiefergründig verwitternden Kalk/Silikat- Esche, Bergulme. An wärmebegünstigten Standorten Mischsubstraten. kommen die typisch illyrischen Baumarten Schwarz- . Hochmontaner Fichten-Tannenwald auf ärmeren föhre, Hopfenbuche und Blumenesche vor. Silikatstandorten, z.B. Hainsimsen-Fichten-Tan- Die Tanne hat in diesem Wuchsgebiet ein Opti- nenwald (Luzulo nemorosae-Piceetum). mum, insbesondere auf Silikatböden und in Schattla- . Montaner Fichtenwald als edaphisch (Felshänge, gen. Wegen ihrer hohen Vitalität haben sich sogar vie- Blockhalden) bedingte Dauergesellschaft nur lokal. le Reinbestände erhalten. Sie geht gutwüchsig bis . Tiefsubalpiner Fichtenwald mit Lärche, in den Ka- 1500 m, Einzelvorkommen reichen bis 1850 m! rawanken nur schlecht entwickelt. Buche ist durchgehend als Hauptbaumart beteiligt, Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Picee- mit Schwerpunkt auf Kalk. Die Kalk-Buchenwälder tum) über skelettreichen Karbonatböden, Hochstauden-Fich- sind durchwegs als eigene, stark illyrisch geprägte Ge- tenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tiefergründig ver- sellschaften ausgebildet, die von den Buchenwäldern witternden, basenreichen Substraten, Alpenlattich-Fichtenwald des übrigen Österreich deutlich abgesetzt sind. (Larici-Piceetum) auf Silikat. .In der submontanen Stufe illyrischer Buchen- . Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpenro- Mischwald (Hacquetio-Fagetum s.lat.) auf Karbo- se (Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpinen naten. Hopfenbuchen-Buchenwald (Ostryo-Fage- Stufe, an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, 44 FBVA-Berichte 82

Lawinenzüge) weit in die montane Stufe hinabrei- Umgrenzung: chend. Silikat-Latschengebüsche mit Rostroter Al- Im Norden angrenzend an die Wuchsgebiete 3.3, 3.2, penrose (Rhododendron ferrugineum). im Süden und Westen an 6.1 (siehe dort). . Karbonat-Lärchenwald (Laricetum deciduae) klein- In diesem Wuchsgebiet sind die inneralpin konti- flächig in der (montanen-)subalpinen Stufe. nental getönten eigentlichen Beckenlagen, das insel- . Lärchen-Zirbenwald nur lokal (westliche Karnische artig herausragende Hügelland und die nördlich an- Alpen, Petzen). grenzenden Einhänge zusammengefaßt, welche als . Grünerlengebüsche (Alnetum viridis) an feuchten, zweiter Prallhang gegen Süden in abgeschwächter schneereichen Standorten (Lawinenstriche) in der Form südalpinen Klimacharakter erkennen lassen. montanen bis hochsubalpinen Stufe. Diese Hanglagen könnten auch als lokale Exklaven dem Wuchsgebiet 6.1 zugeordnet werden, was jedoch wenig praktikabel wäre. Der gegensätzliche Charakter wird durch die Höhenstufen hinreichend erfaßt. Wuchsgebiet 6.2: Klagenfurter Becken Klima: Das Becken ist thermisch ähnlich den inneralpinen Entsprechung: Lagen kontinental getönt; demgegenüber entsprechen Tschermak: IIB2. die höheren Niederschläge der Randalpenlage. Die Mayer: 6.1 südliches randalpines (Fichten- Niederschläge schwanken in sub- bis tiefmontanen Tannen)-Buchenwaldgebiet, südöst- Lagen zwischen 700 bis 1300 mm, mittelmontan bis licher Wuchsbezirk. 1500 mm, sind am Karawankenrand am höchsten Kartierung: Östlicher Teil von 17, 16; südliche Be- und nehmen gegen Norden und Osten zu ab. reiche von 15. Das Klagenfurter Becken gehört zu den gewitter- Schwackhöfer: 59, 61, 62, 63, überwiegende Teile reichsten Zonen Österreichs, sommerlicher Hagelschlag von 60. ist häufig. Die Niederschlagsverteilung ist illyrisch getönt, in Beckenlagen sind sommerliche Trocken- Lage: perioden häufig, in den Hanglagen ist die Tendenz zur Klagenfurter Becken und Jauntal bis zum Fuß der Ka- Ausbildung sekundärer Niederschlags-Maxima erkenn- rawanken, St. Veiter Becken, Feldkirchner Becken, bar. Durch diese Niederschlagsverhältnisse unterschei- unteres Lavanttal einschließlich der zwischen diesen det sich das Klagenfurter Becken besonders in südli- Becken liegenden Höhenzüge (Sattnitz, Ossiacher chen und westlichen Gebieten deutlich von den zentra- Tauern) und der im Norden und Osten angrenzenden len inneralpinen Beckenlagen; nur in den nördlichen Hanglagen. Bereichen (Krappfeld, Unteres Lavanttal) herrschen mehr zentralalpine Niederschlagsverhältnisse. Höhenbereich: Warme Sommer und kalte Winter mit ausgeprägten 348 m (Lavamünd) - 390 m (Drau-Stausee) bis 924 m winterlichen Inversionslagen und extremen Tempera- (Sattnitz) bzw. 1069 m (Ossiacher Tauern). turminima (Jännermittelwerte zwischen -5 bis -4°C)

Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) für das Wuchsgebiet 6.2

submontan submontan submontan Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 45 kennzeichnen den kontinentalen Klimaverlauf. Die Natürliche Waldgesellschaften: mittlere Jahresschwankung der Temperatur beträgt bis In Beckenlagen scheiden frostempfindliche Baumar- zu 23°C. Die über die Inversionsgrenze bei etwa 550 m ten wie die Tanne aus; Buche ist labil, kommt jedoch ragenden Hügel- und Hanglagen, insbesondere die vor, insbesondere in den Einhängen zum Drautal. Südhänge am Nordrand des Beckens und zum Unteren Die Waldgesellschaften in der submontanen(-tief- Lavanttal sind demgegenüber sehr mild, mit hoher Son- montanen) Stufe sind flächig durch sekundäre Rot- neneinstrahlung und langer Vegetationsperiode. föhren- und Fichtenwälder ersetzt. .In der submontanen Stufe bodensaure Eichenwäl- Geomorphologie: der mit Rotföhre (Deschampsio flexuosae-Querce- Das Wuchsgebiet ist ein inneralpines, nach allen Sei- tum) über silikatischen und Eichen-Hainbuchen- ten abgeschirmtes Becken mit Lockersedimentfüllung wälder (Helleboro nigri-Carpinetum s.lat.) über aus Moränenmaterial und fluvioglazialen Schotterflu- karbonathältigen Substraten. ren, z.T. Seetonen. Teilweise ist es grundwasserfern . An wärmebegünstigten, flachgründigen Steilhängen und trocken, teilweise grundwassernahe mit Mooren über Kalk und Dolomit Hopfenbuchen-Blumen- und Seen. Vorherrschend sind Hügel und Inselberge eschen-Wald (Ostryo carpinifoliae-Fraxinetum orni). aus Moräne oder anstehendem Fels, im SW liegt das .In der submontanen Stufe außerhalb der frostge- Sattnitzplateau aus tertiärem Konglomerat. fährdeten Inversionslagen illyrischer Buchen-Misch- Der Beckenrand umaßt die Hangfüße der Gurktaler wald (Hacquetio-Fagetum s.lat.) auf Karbonatstand- Alpen sowie der Sau- und Koralpe. orten und bodensaurer Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo nemorosae-Fagetum) mit Tanne (Fichte, Ei- Böden: che). Hopfenbuchen-Buchenwald (Ostryo-Fagetum) Vorherrschend sind tiefgründige, skelettreiche Braun- submontan bis tiefmontan auf wärmebegünstigten, erde und Parabraunerde auf Moränen und Schotter; trockeneren Karbonatstandorten. insbesondere auf Grundmoräne auch bindig und ver- . Purpurweiden-Filzweiden-Gebüsch (Salicetum in- gleyt (16%); auf Schotter seicht- bis mittelgründig und cano-purpureae) als Pioniergesellschaft auf Fluß- leicht (Dobrova) (36%), z.T. stark kalkhaltig (Para- schotter. rendsina), z.T. tiefgründig entkalkt; bes. im Westen auf . Grauerlenbestände (Alnetum incanae) und auf sandigem Material sauer und podsoliert (3%). durchlässigen Schotterböden auch Fichten-Rot- Auf tertiären Sedimenten und Altlandschaftsresten föhrenbestände als Auwald. Bei weiter fortgeschrit- befinden sich Relikte alter Verwitterungsdecken, z.T. tener Bodenentwicklung Fichten-Eschenwald. Braunlehm und insbesondere am Ostrand Rotlehm . Schwarzerlen-Eschen-Auwald (z.B. Stellario bulbo- (insgesamt 7%.) sae-Fraxinetum) an Bächen und an quelligen, Die Hanglagen tragen auf silikatischem Fels Braun- feuchten Unterhängen in der submontanen Stufe. erde (12%) und Semipodsol (13%) sowie Böden aus . Schwarzerlen-Bruchwald (z.B. Carici elongatae- Karbonatgestein (8%). Alnetum glutinosae) auf Standorten mit hochan- Ferner gibt es Auböden, Gley sowie Anmoore und stehendem, stagnierendem Grundwasser (z.B. See- Moore (3%). ufer) gut entwickelt. . Fichten-Tannen-Buchenwald in der tief- bis mit- Höhenstufen: m telmontanen Stufe, v.a. Hainsimsen-Fichten-Tan- Submontan ~350 - 700 nen-Buchenwald (Luzulo nemorosae-Fagetum) auf Tiefmontan 700 - 1000 ärmeren silikatischen Substraten. Mittelmontan 1000 - 1069 . An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuch- tem Lokalklima Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche und Bergulme. Z.B. Bergahorn-Eschenwald (Carici pendulae-Aceretum) an wasserzügigen Unterhängen, Hirschzungen-Bergahorn- Schluchtwald (Scolopendrio-Fraxinetum). 46 FBVA-Berichte 82

Hauptwuchsgebiet 7: Nördliches Alpenvorland

Das nördliche Alpenvorland ist ein Hügelland aus ter- Klima: tiären Sedimenten und eiszeitlichen Schotterterras- In diesem Wuchsgebiet herrscht ozeanisches Klima mit sen, z.T. mit Löß bedeckt; im Südwesten besteht es hohen Sommerniederschlägen vor. Die Jahresnieder- aus Moränenlandschaft. Das Klima ist subozeanisch schläge nehmen von 800 mm im Schärdinger Raum mit einem allmählich West-Ost verlaufenden Gradi- (Schärding: 315 m, 844 mm, Reichersberg: 350 m, 831 enten abnehmender Niederschläge und zunehmen- mm) und am Ostrand des Wuchsgebiets (Kematen am der Wärme (längerer Vegetationsperiode). Dieser Innbach: 350 m, 818 mm) gegen den niederschlagsbe- Gradient ist auch durch die unterschiedliche Boden- günstigten Alpenrand hin zu und erreichen im Westen dynamik (auch der Paläoböden) angedeutet: Im We- 1500 mm (Seekirchen-Eugendorf: 540 m, 1447 mm). sten auf vergleichbarem Substrat mit Betonung auf Die tiefmontanen Hochflächen und Rücken des Pseudogley, im Osten auf Parabraunerde. Kobernaußerwaldes und des Hausrucks sind bei den Mit der tiefer liegenden Traun-Enns-Platte und vorherrschenden Westwetterlagen trotz der geringen dem Eferdinger Becken wird ein milderes, weniger Höhenunterschiede stark exponiert und dadurch kli- niederschlagsreiches östliches Wuchsgebiet gegen den matisch von den benachbarten Gebieten des Alpen- kühl-humideren Westen abgegrenzt. Das westliche vorlandes - mit vergleichbarer Entfernung zum Luv Wuchsgebiet liegt vornehmlich in der submontanen des Nordalpenrandes - deutlich differenziert. Nieder- Stufe, das östliche in der kollinen. Die Ostgrenze des schlagsmenge (St. Johann a.W. 625 m, 1161 mm) und gesamten Hauptwuchsgebietes ist mit der Verbrei- Häufigkeit entsprechen bereits annähernd den Ver- tungsgrenze des Tschernosem definiert. hältnissen am Alpenrand. Nur östliche Bereiche des Hausrucks sind etwas trockener. Es zeigt sich ein ausgeprägtes sommerliches Nieder- schlagsmaximum; die Niederschlagszunahme mit Wuchsgebiet 7.1: Annäherung an die Alpen ist zur Zeit des Julimaxi- Nördliches Alpenvorland - Westteil mums am stärksten ausgeprägt.

Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) Entsprechung: für das Wuchsgebiet 7.1 Tschermak: Bereiche von IV3, V1, V2. # Mayer: 7.1, nördliches Alpenvorland-Bu- chen-Mischwaldgebiet, westlicher Wuchsbezirk. Kartierung: 4 und 5. Schwackhöfer: 66, 67, 68, 69, 72, 73 sowie Bereiche von 74.

Lage: Flachgau - Innviertel - Hausruck bis zum Rand der Traun-Enns-Platte. submontan

Höhenbereich: 313 m (Passau) bis 801 m (Hausruck: Göblberg).

Umgrenzung: Im Süden angrenzend an das Wuchsgebiet 4.1; im Westen Staatsgrenze; im Norden Böhmische Masse: Schärding - Altschwendt - Aschbach - Stroheim; im Osten gegen tiefer liegende Terrassen: Schallerbach - Grießkirchen - Pichl - Lambach - Kremsmünster - Bad Hall - Droißendorf - Sierning - Steyrtal. tiefmontan Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 47

Die Winter sind mit Ausnahme einiger wärmebe- liche Waldvegetation ist daher vielfach nur schwer er- günstigter Lagen kälter als im östlichen Alpenvorland; kennbar. Häufig sind Vergrasungen mit Seegras (Car- somit ergeben sich gegenüber Wuchsgebiet 7.2 län- ex brizoides), z.T. gibt es auch Degradationen mit gere Schneedeckendauer und kürzere Vegetationszeit. Torfmoos (Sphagnum), Pfeifengras (Molinia). Auch die Juli-Mitteltemperaturen sind im allgemei- . Submontaner Stieleichen-Hainbuchenwald (Ga- nen etwas geringer als im Ostteil des Alpenvorlandes. lio sylvatici-Carpinetum) an wärmebegünstigten, Die montanen Rücken und Hochflächen sind stark trockenen Standorten oder auf schlecht durchlüf- windausgesetzt. teten, bindigen, staunassen Böden; meist durch Fichtenbestände ersetzt. Geomorphologie: .In der submontanen Stufe Buchenwald mit Tanne Vorwiegend flachwelliges Hügelland aus tertiären Se- (Edellaubbaumarten, Stieleiche, Rotföhre), tief- dimenten, im Südwesten Moränenlandschaft. Vor den montan (Fichten-)Tannen-Buchenwald. Endmoränenwällen liegen Sander- und Schotterfluren. Hainsimsen-(Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemorosae- Entlang des Inn und der Traun befinden sich Schotter- (Abieti-)Fagetum auf ärmeren, bodensauren und Waldmei- terrassen. Nur einzelne Flyschklippen und die tertiäre, ster-(Tannen-)Buchenwald (Asperulo odoratae-(Abieti-)Fage- tum) auf basenreicheren Standorten. Auf den Kalkschotter- zertalte Schotterplatte des Hausruck - Kobernaußer- Terrassen (z.B. Traun, Salzach) auch Kalk-Buchenwälder (z.B. waldes bilden markantere Höhenzüge. Carici albae-Fagetum). Der nördliche Teil trägt eine fast durchgehende Löß- . Peitschenmoos-Fichten-Tannenwald (Mastigobryo- und Staublehmdecke. Im Innviertel treten unter der Piceetum) mit Torfmoos auf bodensauren, staunas- Lößdecke die tertiären, tonigen Sedimente (=Schlier) sen Standorten wohl meist anthropogen entstan- zutage. Im Süden tritt an ihre Stelle Moränenmaterial. den, ursprünglich mit höherem Buchen- und Stieleichenanteil; kleinflächig vielleicht auch als Böden: edaphisch bedingte Dauergesellschaft. Bindige Braunerde und Parabraunerde findet man auf . Auwälder der größeren Flußtäler: Löß (8%) oder auf Staublehm und Moräne (9%); auf Silberweiden-Au (Salicetum albae) als Pionierge- Grundmoräne ist sie sehr dichtgelagert, selbst seicht- sellschaft auf schluffig-sandigen Anlandungen, Pur- gründige Böden neigen dort zu Wasserstau. purweiden-Filzweiden-Gebüsch (Salicetum incano- Einen großen Anteil nimmt Pseudogley auf Schlier, purpureae) auf Schotter. Grauerlen-Au (Alnetum Staublehm und v.a. älterem Löß, seltener auf Moräne, incanae) gut entwickelt. sowie Grundwassergley ein (zusammen 24%). Bei weiter fortgeschrittener Bodenentwicklung und Pararendsina (1%) und leichte Braunerden (24%) nur mehr seltener Überschwemmung Hartholz-Au sind auf Moräne, Schotter und Sand entwickelt. mit Esche, Bergahorn, Grauerle, Stieleiche, Winter- Die tertiären Schotter des Hausruck tragen saure, linde: In Alpennähe (z.B. Salzach) mit Bergulme steinige, meist podsolige Braunerde bis Podsol. (Carici pendulae-Aceretum =Aceri-Fraxinetum), Während die fruchtbaren Böden unter Acker- und am Inn auch mit Feldulme (Querco-Ulmetum). Grünlandkultur stehen, sind die podsoligen Böden Auf durchlässigen Schotterböden (Alm-Auen) dem Wald verblieben. Ihr Anteil an der Waldfläche außerdem (Fichten-)Rotföhrenbestände (Doryc- beträgt daher 25%! nio-Pinetum s.lat.). Ferner gibt es Auböden (5%), Anmoore, Nieder- . Entlang der kleineren Bäche Grauerlen-Au (Alnetum moore und Hochmoore (3% der Waldfläche). incanae) und Eschen-Schwarzerlen-Bachauwälder (Carici remotae-Fraxinetum, Pruno-Fraxinetum). Höhenstufen: m . Schwarzerlen-Bruchwald (Carici elongatae-Alne- Submontan ~300 - 600 tum glutinosae) auf Standorten mit hochanstehen- Tiefmontan 600 - 801 dem, stagnierendem Grundwasser. . Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylve- Natürliche Waldgesellschaften: stris) kleinflächig als Dauergesellschaft an Konglo- Von Natur aus sind hier nährstoffreiche, leistungs- meratschutt-Steilhängen (Traunschlucht). fähige Laubmischwald-Standorte verbreitet; die bes- . An nährstoffreichen, frischen, meist rutschgefährde- seren Standorte sind allerdings unter landwirtschaftli- ten Standorten (z.B. Grabeneinhänge) Laub- cher Nutzung (Äcker, Grünland). mischwälder mit Bergahorn, Esche und Bergulme, Ersatzgesellschaften mit Fichte (Rotföhre) nehmen z.B. Geißbart-Ahornwald (Arunco-Aceretum) und den größten Anteil an der Waldfläche ein. Die natür- Bergahorn-Eschenwald (Carici pendulae-Aceretum). 48 FBVA-Berichte 82

Wuchsgebiet 7.2: 995 mm); die trockensten Gebiete kennzeichnen den Nördliches Alpenvorland - Ostteil subpannonischen Einfluß im Osten des Wuchsgebietes (Melk: 245 m, 601 mm, St.Pölten: 272 m, 714 mm). Das sommerliche Niederschlagsmaximum liegt im Juli. Entsprechung: Es ist etwas wärmer als im Westteil (Wuchsgebiet Tschermak: Bereiche von V1, V2, V3. 7.1) mit geringerer Schneedeckendauer und längerer Mayer: 7.2, nördliches Alpenvorland-Buchen- Vegetationszeit. Mischwaldgebiet, östlicher Wuchsbe- zirk. Geomorphologie: Kartierung: 3. Das Gebiet besteht aus Hügelland und Terrassenflu- Schwackhöfer: 70, 71, 75 sowie Bereiche von 74, 76. ren. Den Untergrund bilden tertiäre Sedimente: Ton, Sand, Tonmergel; sie sind weithin in Terrassenstufen Lage: gegliedert und mit Schotter, Löß und Staublehm be- Alpenvorland ab Traun-Enns-Platte, Eferdinger deckt. Nur lokal treten Flyschinseln zutage oder es Becken, Molassezone bis zum Rand des Tullner Fel- reicht sogar der kristalline Untergrund an die Ober- des. Östliche Begrenzung Tschernosemgebiet. fläche (Hiesberg).

Höhenbereich: 228 m (Melk) bis 553 m (Hiesberg). Böden: Auf anstehendem Tertiär liegen meist Pseudogley und Umgrenzung: vergleyte Braunerde. Im Süden angrenzend an das Wuchsgebiet 4.2, im Auf den Löß- und Staublehmdecken (gleichen Al- Westen an das Wuchsgebiet 7.1 (siehe dort); im Nor- ters) der Terrassenlandschaft kommt das klimatische den Böhmische Masse: Eferding - Aschach - Buch - Ost-West-Gefälle auch in der Bodenbildung zum Ottensheim - Donau bis Steyregg - Mauthausen - Ausdruck: Braunerde und Parabraunerde auf Löß Schwertberg - Perg - Bahn bis Ardagger - St.Martin - (15%) liegen eher im Osten, Pseudogley auf (ver- Persenbeug - Donau bis Emmersdorf - Hafenbach - lehmtem) Löß sind vorwiegend im Westen zu finden. Oberwölbling; im Osten Herzogenburg - Untergra- Insgesamt nimmt Pseudogley 30% der Waldfläche fendorf - Murstetten - Neulengbach. ein, bindige Braunerde auf Löß und anderen Locker- sedimenten 20%. Klima: Auf jungem Terrassenschotter tritt Pararendsina Dieses Wuchsgebiet ist der mildere, niederschlagsär- und seichtgründige bzw. skelettreiche, leichte Braun- mere Teil des Alpenvorlandes. Die Verteilung der Jah- erde (14%) in den Vordergrund, besonders an den resniederschlagsmengen sowie die Niederschlagshäu- Terrassenrändern. figkeit werden durch die Exposition zu den vorherr- Auf anstehendem Silikatgestein (z.B. Hiesberg) sind schenden Westwetterlagen bestimmt. Die Nieder- Fels-Braunerden unterschiedlicher Trophie relativ schlagssummen schwanken zwischen 600 und 1000 weit verbreitet (18%). mm. Westliche und alpenrandnahe Gebiete sowie das Bedeutung haben die außerordentlich fruchtbaren höhergelegene Hügelland zwischen Enns- und Ybbstal Fluß- und Stromauböden (Donauauen! 16%). sind niederschlagsreicher (Kremsmünster: 388 m, Die Gleyböden der Talsohlen tragen relativ wenig Wald.

Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) für das Wuchsgebiet 7.2

kollin submontan Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 49

Höhenstufen: m schaft auf schluffig-sandigen Anlandungen, Purpur- Kollin ~200 - 300 weiden-Filzweiden-Gebüsch (Salicetum incano-pur- Submontan (250) 300 - 550 pureae, Salix purpurea-Ges.) auf Schotter. Grauer- len-Au (Alnetum incanae) an den Flüssen gut ent- Natürliche Waldgesellschaften: wickelt. An der Donau Silberpappel-Au (Fraxino- Von Natur aus überwiegen nährstoffreiche, leistungs- Populetum), Grauerlen-Au dort hauptsächlich an fähige Laubmischwald-Standorte. Verbreitet sind Er- Uferwällen oder durch Niederwaldwirtschaft (Er- satzgesellschaften mit Fichte (Rotföhre), häufig Ver- satzgesellschaft) entstanden. grasungen mit Seegras (Carex brizoides). Bei weiter fortgeschrittener Bodenentwicklung und . In der kollinen Stufe Stieleichen-Hainbuchenwald nur mehr seltener Überschwemmung Hartholz-Au (Galio sylvatici-Carpinetum) vorherrschend; sub- mit Esche, Bergahorn, Grauerle, Stieleiche, Winter- montan mit Buche, meist an wärmebegünstigten linde: An den Flüssen mit Bergulme (Carici pendu- Standorten. Natürlicher Rotföhrenanteil v.a. an den lae-Aceretum =Aceri-Fraxinetum), an der Donau Kanten der Schotterterrassen. auch mit Feldulme, Flatterulme (Querco-Ulmetum). . In der submontanen Stufe Buchenwald mit Tanne . Entlang der kleineren Bäche Grauerlen-Au (Alne- (Edellaubbaumarten, Stieleiche). tum incanae) und Eschen-Schwarzerlen-Auwälder Meist Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo nemorosae-Fagetum) (Carici remotae-Fraxinetum, Pruno-Fraxinetum). auf ärmeren, bodensauren Standorten. Auf den Kalkschotter- . An nährstoffreichen, frisch-feuchten Standorten (z.B. Terrassen (z.B. Traun, Enns) auch Kalk-Buchenwälder (z.B. Grabeneinhänge) Laubmischwälder mit Bergahorn, Carici albae-Fagetum). Esche und Bergulme, z.B. Bergahorn-Eschenwald . Auwälder der größeren Flußtäler und der Donau: (Carici pendulae-Aceretum). Silberweiden-Au (Salicetum albae) als Pioniergesell-

Hauptwuchsgebiet 8: Sommerwarmer Osten

Wuchsgebiet 8.1: Höhenbereich: Pannonisches Tief- und Hügelland 121 m (Pamhagen) bis 491 m (Buschberg).

Umgrenzung: Entsprechung: Im Nordwesten Böhmische Masse: Oberwölbling - Tschermak: V4, VII1, VII2, VII3, VII5, Teile von Krems - Schiltern - Zöbing - Maissau - Rosenburg - V2, VI3, VII4. Brunn/Wild - Maria Dreieichen - Harmannsdorf - Mayer: 8.1, östliches Alpenvorland-Eichen- Eggenburg - Pulkau - Retz; im Norden und Osten mischwaldgebiet, nördlicher subpan- Staatsgrenze; im Südwesten und Süden angrenzend nonischer Wuchsbezirk. an die Wuchsgebiete 7.2, 5.1, 5.2 und 5.3 (siehe dort). Kartierung: 2 sowie Teile von 21. Schwackhöfer: 84, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 94, von 57, Klima: 91, 92, 93 die Beckenlagen. Das Klima des Wuchsgebietes ist pannonisch-subkonti- nental, trocken-warm mit mäßig kaltem, schneearmem Lage: Winter. Sommerliche Trockenperioden sind häufiger Weinviertel einschließlich Horner Bucht, Tullner als in allen anderen Wuchsgebieten. Häufig kommen Becken im Westen bis zur Verbreitungsgrenze des austrocknende SO-Winde vor. Die Jahresniederschläge Tschernosem, Marchfeld, Wiener Becken und kleine sind mit 450 bis 700 mm die niedrigsten in Österreich; ungarische Tiefebene bis zum Günser Gebirge, das Sommer-Maximum ist ausgeprägt. Die Nieder- einschließlich Leithagebirge, Hainburger Berge und schlagswerte nehmen in den Niederungen von Nordwe- Becken von Oberpullendorf-Deutschkreutz. sten (Retz: 243 m, 462 mm, Langenlois: 220 m, 493 mm) 50 FBVA-Berichte 82 nach Südosten (Mannersdorf: 250 m, 718 mm, Eisen- Böden: stadt: 184 m, 647 mm) hin zu. Im Westen (gegen das Waldviertel zu) und im Hü- Im submontanen Bereich und in alpenrandnahen gelland überwiegen Braunerde und Parabraunerde Übergangszonen zu benachbarten Wuchsgebieten stei- auf Löß und tertiären Sedimenten (insgesamt 31%). gen die Niederschlagsmengen bis etwa 800 mm an. Im Osten überwiegt Tschernosem, der kennzeich- An den Hängen des Leithagebirges, der Hainburger nende und häufigste Bodentyp des Wuchsgebietes. Er Berge und in den Hanglagen des Weinviertels bieten nimmt als vorzüglicher Ackerboden aber nur 11% der Frühnebel etwas höhere Luftfeuchtigkeit; durch Ab- Waldfläche - v.a. Ausschlagwald - ein. fluß der Kaltluft und Lage über der Inversionsschicht Daneben kommen bindige Reliktlehme auf älteren sind dort die Winterfröste gemildert. Diese Hügelre- Schotterterrassen und vor allem im Leithagebirge vor gionen werden als Höhenstufe dem pannonischen (insgesamt 6%). Wuchsgebiet zugeordnet. Besonders im Wiener Becken sind grundwasserna- he, schwere Böden - Gley und Feuchtschwarzerde - verbreitet, welche allerdings nur kleinere Waldkom- plexe tragen. Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) für das Wuchsgebiet 8.1 Auf kalkfreiem Flugstaub über Schotter (z. B. Gän- serndorfer Terrasse) liegt Paratschernosem, der öko- logisch der mageren, trockenen Braunerde auf Sand und Schotter nahesteht und forstlich sehr unproduk- tiv ist. Sanddünen sind dort häufig. Die seichtgründigen, rendsinaartigen Böden des Steinfeldes sind Grenzstandorte für Wald. Die älteren Schotter des Alpenrandes (z. B. Hernstein) tragen Kalk- braunlehm-Reste (zusammen 3%) und sind stand- örtlich günstiger (wärmeliebender Laubmischwald). Rendsina und Kalkbraunlehm treten auch auf den kollin Kalkklippen und im Leithagebirge auf. Dort und auf anderen Kristallinsockeln, ebenso wie auf Quarzschotterfluren, ist magere, saure, basenarme Braunerde überraschend häufig (zusammen mit Pa- ratschernosem 14%). Einen großen Flächenanteil nehmen die hochproduk- tiven Böden der March- und Donauauen (24%) ein. Die Salzböden des Seewinkels sind Nichtholzböden.

Höhenstufen: m Kollin-planar ~100 - 350 (400) kollin Submontan (150) 350 - 500 In abgeschatteten Gräben reicht die submontane Stu- fe bis in tiefe Lagen.

Natürliche Waldgesellschaften: Geomorphologie: Das Wuchsgebiet ist vorzüglich für landwirtschaftli- Der Raum umfaßt im wesentlichen tertiäres Hügel- che Kulturen geeignet und dementsprechend über- land und Schotterterrassen. Beide Landschaftsele- wiegend landwirtschaftlich genutzt. Dennoch beträgt mente sind zum Teil mit Löß oder kalkfreiem Flug- die Waldfläche weit über 100.000 ha, 60% davon sind staub bedeckt. Ausschlagwald. Dagegen bilden ältere, ausgewitterte Quarzschotter Eine Sonderstellung nehmen die überaus produkti- (Hollabrunn, Rauchenwarter Platte), Kalkklippen ven Stromauwälder der Donau, March und Thaya mit (Leiser Berge, Hainburger Berge) und alpin-karpati- ca. 24.000 ha ein. sche Kristallinsockel (Leithagebirge, Hainburger Ber- Die Standorte sind sehr vielgestaltig und angesichts ge) vielfältige Standortsbedingungen. der großen Zahl natürlicher und möglicher Ersatz- Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 51 baumarten waldbaulich problemreich. Die wichtigste . Laubmischwälder mit Esche, Sommerlinde, Ber- Rolle kommt dabei den Eichenarten zu. gahorn, Bergulme an kühl-schattigen Standorten Natürliche Wald-Grenzstandorte (Rendsinen im Stein- nur selten vorhanden, z.B. Lerchensporn-Ahorn- feld, Sanddünen im Marchfeld) wurden großflächig Eschenwald (Corydalido cavae-Aceretum), Linden- v.a. mit Schwarzföhre (Robinie) aufgeforstet. mischwald (Cynancho-Tilietum). . Kollin-planar auf warmen, mäßig bodensauren Standorten Zerreichen-Traubeneichenwald (Quer- cetum petraeae-cerris). Auf kalkhältigen Löß-Stand- orten nur mehr fragmentarisch (z.B. Parndorfer Plat- Wuchsgebiet 8.2: te) Löß-Eichenwald (Aceri tatarici-Quercetum) mit Subillyrisches Hügel- und Terrassenland Zerreiche, Stieleiche, Flaumeiche, Feldahorn. . Wärmeliebende Eichen-Hainbuchenwälder (Pri- mulo veris-Carpinetum, Carici pilosae-Carpine- Entsprechung: tum) in der kollinen und submontanen Stufe vor- Tschermak: VII6. herrschend, an grundwasserfernen Standorten mit Mayer: 8.2, östliches Alpenvorland-Eichen- Traubeneiche, besonders in Talsohlen und Mulden- mischwaldgebiet, südlicher subpanno- lagen mit Stieleiche; submontan mit Buche. nischer-subillyrischer Wuchsbezirk. . Flaumeichenwald auf sonnigen, trockenen, kalk- Kartierung: Wuchsraum 20 (ohne Oberpullen- reichen Standorten in der kollinen Stufe, v.a. in Ge- dorfer Becken). bieten mit Hartgesteinen (Hainburger Berge, Leit- Schwackhöfer: 77, 80, 82, Südteil von 81. hagebirge, Klippenzone im Weinviertel). Flaumeichen-Buschwald (Pruno mahaleb-Quercetum pubes- Lage: centis, Geranio sanguinei-Quercetum pubescentis) auf flach- Oststeirisch-Südburgenländisches Hügelland zwi- gründigen Extremstandorten. Flaumeichen-Traubeneichen- schen südöstlichen Randalpen und Staatsgrenze Hochwald (Euphorbio angulatae-Quercetum pubescentis, Corno-Quercetum) auf tiefergründigen Standorten. Höhenbereich: .In der submontanen Stufe Buchenwald (Melittio- 205 m (Pinka-Mündung) bis 670 m (Sausal). Fagetum) mit Traubeneiche und Hainbuche an kühleren Standorten. Umgrenzung: . Auwälder der größeren Flußtäler und der Donau: angrenzend an die Wuchsgebiete 5.3, 5.4 (siehe dort) Silberweiden-Au (Salicetum albae) als Pionierge- und Staatsgrenze. sellschaft auf schluffig-sandigen Anlandungen, Pur- purweiden-Gebüsch (Salix purpurea-Ges.) auf Klima: Schotter, Mandelweiden-Gebüsch (Salicetum tri- Subillyrisch getöntes Niederungsklima. Bei etwa glei- andrae) auf Schlick. chen Temperaturverhältnissen wie im Bereich der Silberpappel-Au (Fraxino-Populetum) an der Do- pannonischen Niederung (7.1) sind Niederschläge nau großflächig entwickelt. Grauerlen-Au klein- merklich höher. Die Jahresniederschlagssummen flächig an Uferwällen oder durch Niederwaldwirt- schwanken zwischen 700 und 1000 mm, wobei ein schaft entstanden. deutliches Gefälle von Südwesten (Stainz: 340 m, 937 Hartholz-Au mit Eschen, Stieleiche, Feldulme und mm, Leibnitz 275 m, 922 mm)) nach Nordosten (Ha- Flatterulme bei weiter fortgeschrittener Bodenent- gensdorf-Luising: 200 m, 706 mm, Gerersdorf bei wicklung und nur mehr seltener Überschwem- Güssing: 280 m, 735 mm) besteht. Im äußersten Süd- mung. An der Donau mit Gewöhnlicher Esche westen (Sausal) werden bis 1250 mm Jahresnieder- (Querco-Ulmetum), an March und Leitha mit schlag erreicht. Quirlesche (Fraxino pannonicae-Ulmetum). Die Die Niederschlagsverteilung zeigt im Süden und am seltensten überschwemmten Austandorte mit Westen ein ausgedehntes zweites Herbstmaximum Winterlinde und Hainbuche. oder zumindest eine Verteilung des sommerlichen . Entlang kleinerer Bäche Eschen-Schwarzerlen- Maximums auf mehrere Monate (submediterraner Bachauwälder (z.B. Carici remotae-Fraxinetum). Einfluß). In nordöstlichen Gebieten gibt es Übergän- Bruchwaldartige Schwarzerlenbestände auf Nieder- ge zum subpannonisch-kontinentalen Klima mit aus- moor-Standorten (z.B. Marchegg, Wiener Becken, geprägtem Julimaximum und geringem Herbstnie- Neusiedlersee, Hanság). derschlag. Die Gewitter- und Starkregenhäufigkeit ist 52 FBVA-Berichte 82 hoch. Hier sind die höchstgelegenen Weinbaulagen Substrat freigelegt, zum Teil ist es mit jüngeren Ter- Österreichs. Die vergleichsweise höhere Luftfeuchtig- rassenschottern, Staublehm und Reliktböden bedeckt. keit, Nebel und Luftruhe sind für die Eignung des Kleinräumig treten Inseln aus Quarzphyllit (Sausal) Wuchsgebietes für den Obstbau entscheidend. und vulkanischem Gestein (Gleichenberg) zutage.

Böden:

Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) Die Böden sind im Gegensatz zu Wuchsgebiet 8.1 für das Wuchsgebiet 8.2 karbonatfrei und im allgemeinen sauer. Besonders am Gebirgsrand sind großflächig Reste al- ter Verwitterungsdecken - meist tiefergründig silikati- scher Braunlehm, seltener Rotlehm - erhalten (8%). Daneben gibt es auf Quarzschotter auch podsolige Braunerde bis Podsol (1%). Im tieferen Hügelland selbst überwiegt extremer Pseudogley aus Staublehm (“Opok”), in den Talsohlen sind schwere Gleyböden verbreitet (zusammen 53%!). Dazu kommen schwere Braunerde, vor allem auf Hangrücken (20%), und leichte Braunerden auf Schot- ter oder tertiärem Sand (9%). kollin Ferner kommen vor: Anmoore, Niedermoore, Au- böden (3%) sowie magere Felsbraunerden auf Quarz- phyllit und sauren vulkanischen Gesteinen.

Höhenstufen: m Kollin ~200- 300 Submontan (250) 300- 670

Natürliche Waldgesellschaften: Anthropogene Rotföhrenwälder und Fichtenforste sind im Gebiet weit verbreitet. kollin . Auf wärmebegünstigten, mäßig bodensauren Stand- orten Traubeneichenwald mit Zerreiche (Quercetum petraeae-cerris) randlich in der kollinen Stufe im Osten des Gebiets. .In der kollinen und submontanen Stufe Eichen- Hainbuchenwälder (z.B. Asperulo odoratae-Car- pinetum mit Waldmeister, Fraxino pannonicae- Carpinetum mit Stieleiche und Seegras-Segge) auf tiefergründigen, basenreicheren Standorten, sub- montan mit Buche. . Auf stark bodensauren Standorten Rotföhren-Ei- chenwälder. submontan Drahtschmielen-Eichenwald (Deschampsio flexuosae-Querce- tum) auf trockeneren Standorten, Pfeifengras-Stieleichenwald (Molinio arundinaceae-Quercetum) mit Schwarzerle auf ver- Geomorphologie: näßten Standorten (z.B. Mur-Terrassen). Vom Alpenrand nach Südosten auslaufende Riedel .In der submontanen Stufe Buchenwald mit Eichen, (250 - 500 m) prägen das Gebiet. Im Süden liegt die Tanne, Edelkastanie, Rotföhre vorherrschend. Auf Murebene. bindigen Böden höherer Tannen-Anteil bis in tiefe Den Untergrund bilden tertiäre Sedimente aus Schot- Lagen. ter, Sand, Ton, Tonmergel. Diese sind in Terrassen Überwiegend Hainsimsen-(Tannen-)Buchenwald (Luzulo ne- und Täler zergliedert. Dabei ist zum Teil das tertiäre morosae-Fagetum) auf ärmeren silikatischen Substraten. Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 53

. Auwälder der größeren Flußtäler: wald an Bächen und an quelligen, feuchten Unter- Silberweiden-Au (Salicetum albae) als Pionierge- hängen. sellschaft auf schluffig-sandigen Anlandungen. Sil- . Schwarzerlen-Bruchwald (Carici elongatae-Alne- berpappel-, Grauerlen- und Schwarzerlen-Auwäl- tum glutinosae) auf Standorten mit hochanstehen- der. Hartholz-Au mit Flatterulme, Stieleiche und dem, stagnierendem Grundwasser. Esche bei weiter fortgeschrittener Bodenentwick- . An nährstoffreichen, frisch-feuchten Standorten lung und nur mehr seltener Überschwemmung. (z.B. Grabeneinhänge) Laubmischwälder mit Berg- . Schwarzerlen-Eschen-Bestände (Stellario bulbosae- ahorn, Esche und Bergulme. Fraxinetum, Carici remotae-Fraxinetum) als Au-

Hauptwuchsgebiet 9: Mühl- und Waldviertel

Böhmische Masse einschließlich der rechtsufrig der Waldes, Sauwald, Kürnberg; mit Strudengau auch Donau gelegenen Teile Sauwald, Strudengau und Dun- kleine Bereiche in Niederösterreich. kelsteiner Wald, jedoch ohne die Lößbecken um Schär- ding, Linz und Horn. Kühles, etwas boreal getöntes Höhenbereich: Klima; nicht sehr niederschlagsreich, aber viel Nebel. 222 m (Persenbeug) bis 1378 m (Plöckenstein). Niederschläge 700 - 1100 mm im Westen und 500 - 1000 mm im Waldviertel. Umgrenzung: Rauher und kürzere Vegetationszeiten als in glei- angrenzend an die Wuchsgebiete 7.1, 7.2, (siehe dort), cher Höhenlage anderer Wuchsgebiete. Der Dauer- Staatsgrenze - Landesgrenze zu NÖ - Yspertal bis zur wind im Waldviertel trägt zur Klimadepression bei. Mündung. Die Höhenstufen sind selbst gegenüber den Rand- alpen um 100 bis 250 m abgesenkt, im Waldviertel Klima: tiefer als im Mühlviertel. Dieses Wuchsgebiet hat kühles, schwach boreal getöntes Ein allmähliches Klimagefälle von der wärmeren Süd- Klima, es ist niederschlagsreicher als das Waldviertel. abdachung des Böhmerwaldes zum rauher-kontinental Die Vegetationszeiten sind kühler und kürzer als in getönten Waldviertel macht eine Aufteilung in Wuchs- gleichen Höhenlagen des Alpenraums. Von den west- gebiete zwar notwendig, eine klare Abgrenzung jedoch exponierten Staulagen im Westen (insbesondere Sau- schwierig. Aus praktischen Gründen erschien es sinn- wald) besteht ein allmähliches Klimagefälle zum rau- voll, die Grenze entlang der Landesgrenze zu ziehen. her-kontinental getönten Waldviertel. Die Jahresniederschläge reichen im kollin/submon- tanen Bereich von etwa 700 mm (Freistadt: 548 m, Wuchsgebiet 9.1: Mühlviertel 724 mm) bis etwa 1100 mm in niederschlagsbegün- stigten Lagen im Westen (Oberkappel: 495 m, 1081 mm, Münzkirchen: 505 m, 1038 mm). In hochmon- Entsprechung: tan/tiefsubalpinen Höhenlagen des Böhmerwaldes Tschermak: VI1 und Teil von V1 (Sauwald). und des Weinsberger Waldes herrschen ebenfalls Nie- Mayer: 8.1. derschlagsmengen um 1000 bis 1100 mm vor. Es gibt Kartierung: Oberösterreichischer Teil von 1 sowie ein sommerliches Niederschlagsmaximum, jedoch Nordteil von 3 zwischen Linz und auch einen hohen Winteranteil in den Staulagen im Perg. Westen. Schwackhöfer: 53, 54, nördlicher Rand von 71 und Die mittlere Lufttemperatur ist um 0,5 bis 1,0°C tie- Teil von 58 (Strudengau). fer als in vergleichbaren Gebieten der Ostalpen, da- durch entsteht eine entsprechende Absenkung der Lage: Höhenstufen gegenüber den nördlichen Randalpen Böhmische Masse in Oberösterreich, auch rechtsufrig bis um 200/250 m, gegenüber den subkontinentalen der Donau: Mühlviertel mit Westteil des Weinsberger Innenalpen bis um 350/450 m. 54 FBVA-Berichte 82

Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960)f Im Freistädter Becken und am Südrand des Wuchs- ür das Wuchsgebiet 9.1 gebietes liegen tertiäre Tone und Sande sowie Löß- und Flugsanddecken.

Böden: Böden der Braunerde-Podsolreihe aus Kristallin herr- schen vor. In tiefen Lagen (z. B. Donautal) sowie auf nährstoffreicherem Granit und Gneis überwiegt Braunerde. Es findet sich magere Braunerde auf saurem Granit und Gneis (27%). Reichere und meist auch bindigere Braunerde gibt es auf Hornblendegneis (Julbach) u.ä. submontan nährstoffreichem Silikatgestein, leichte, aber basen- reiche Braunerde auch auf Weinsberger Granit (zu- sammen 11%). In mittleren Lagen herrscht Semipodsol (45%) vor. In den höchsten Lagen des Böhmerwaldes und des Grenzkammes zwischen Mühl- und Waldviertel gibt es klimatisch bedingt Podsol, auf Eisgarner Granit und Quarzsand - vor allem nördlich von Linz und um Freistadt - substratbedingt auch in tieferen Lagen (zusammen 6%). Vor allem im Sauwald und im westlichsten Mühl- viertel kommen bindige Reliktböden hinzu, tiefgrün- diger Braunlehm (3%) und Pseudogley (3%). mittelmontan Im Freistädter Becken und im Linzer Raum findet man Braunerde und Parabraunerde auf Löß und lößähnlichen Sedimenten (2%). Anmoore und Hochmoore machen immerhin etwa 3% der Waldfläche aus.

Höhenstufen: m submontan ~200 - 500 ( 700) tiefmontan 500 - 800 ( 950) mittelmontan (650) 800 - 1000 (1100) hochmontan 1000 - 1200 (1300) tiefsubalpin (1100) 1200 - 1378

mittelmontan Natürliche Waldgesellschaften: Das Wuchsgebiet 9.1 ist subherzynisches Fichten-Tan- nen-Buchen-Mischwaldgebiet. Auf reicher Braunerde Geomorphologie: (Hornblendegneis) reicht Buche bis in Hochlagen. Die Landschaft wird durch kristallines Rumpfgebirge Reichere, bindige Braunerden (Perlgneis) begünsti- mit flachen, nur zum Böhmerwald-Hauptkamm hin gen die Tanne. In den tieferen Randlagen sind auch ausgeprägteren Mittelgebirgsformen und Steilhängen reiche (Eichen-)Buchen-Mischwaldgesellschaften ent- zum Donautal (Schutzwald!) geprägt. Mit den Abtra- wickelt. gungsformen verknüpft sind alte Verwitterungsdecken: Verbreitet sind anthropogene Fichten-Ersatzgesell- tiefgründig aufgemürbtes, kaolinisiertes Grundgestein schaften und besonders in den tieferen Lagen sekun- und Braunlehmdecken, im Sauwald auch Rotlehmre- däre Rotföhrenwälder. ste. Weiters sind Blockfluren und Solifluktionsdecken .In der submontanen Stufe Stieleichen-Hainbu- verbreitet. chenwald (Galio sylvatici-Carpinetum) z.T. mit Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 55

Traubeneiche, Buche an wärmebegünstigten Hän- Abietetum) auf vernäßten Flachhängen (Gleystandorte, “Fich- gen auf reicheren Standorten. ten-Au”), Peitschenmoos-Tannen-Fichtenwald (Mastigobryo- . Bodensaure, nährstoffarme submontane Rotföhren- Piceetum) mit Torfmoos auf anmoorigen Standorten, oft in In- Eichenwälder. versionslagen; Blockflur-Fichtenwald, Moorrand-Fichtenwald. Geißklee-Traubeneichenwald (Cytiso nigricantis-Quercetum) . Auf Torfböden (Hochmoore) Fichten-Rotföhren- auf wärmebegünstigten Silikatstandorten (Donautal zwischen wald (Vaccinio uliginosi-Pinetum sylvestris) sowie Passau und Linz) und Drahtschmielen-Stieleichenwald (De- Latschen-, Spirken- und Moorbirken-Bestände. schampsio flexuosae-Quercetum). . Tiefsubalpiner Fichtenwald (Soldanello montanae- . Lindenmischwälder an Sonderstandorten in der Piceetum) mit Woll-Reitgras (Calamagrostis villo- submontanen Stufe. sa) nur lokal entwickelt (z.B. Böhmerwald). Schlucht-Lindenwald (Aceri-Carpinetum) mit Spitzahorn, . Lokal im Gipfelbereich des Plöckensteins Latschen- Hainbuche an meist schattigen Hangschuttstandorten; Silikat- gebüsch auf Blockschutt. Block-Lindenwald (Poo nemoralis-Tilietum). .In der submontanen und tiefmontanen Stufe Bu- chenwald mit Tanne (Fichte, Eichen) vorherr- schend. Wuchsgebiet 9.2: Waldviertel Vorwiegend Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo nemorosae-Fa- getum) mit Rotföhre auf ärmeren, Waldmeister-Buchenwald (Asperulo odoratae-Fagetum) auf basen- und nährstoffreiche- ren Silikatstandorten. Entsprechung: . Bodensaurer Rotföhrenwald (Dicrano-Pinetum) als Tschermak: VI2, überwiegender Teil von VI3. kleinflächige Dauergesellschaft submontan bis tief- Mayer: 8.2 und 8.3. (-mittel)montan an flachgründigen Felskuppen; Kartierung: Niederösterreichischer Teil von 1 außer anthropogen entstanden (z.B. Streunutzung) oft Strudengau. auch an besseren Standorten. Schwackhöfer: 55, 56, 57 ohne Horner Bucht, 58 oh- . In der submontanen bis tiefmontanen Stufe Eschen- ne Strudengau, 83 und südwestlicher Schwarzerlen-Auwälder an Bächen und Flüssen. Teil von 85. Waldsternmieren-Schwarzerlenwald (Stellario nemori-Alne- tum glutinosae) mit Bruchweide und Geißfuß (Aegopodium) Lage: auf Schwemmböden, Winkelseggen-Eschen-Schwarzerlenwald Niederösterreichischer Teil der Böhmischen Masse, (Carici remotae-Fraxinetum) an quelligen Stellen (Gleyböden). einschließlich Dunkelsteiner Wald, jedoch ohne Horner . Auwaldreste mit Grauerle (Alnetum incanae). Bucht und Strudengau (dieser bei Wuchsgebiet 9.1). . Laubmischwälder mit Esche, Bergahorn, Spitzahorn, Bergulme und Buche an frisch-feuchten (Schutt-)- Höhenbereich: Hängen in luftfeuchtem Lokalklima (Grabeneinhän- 205 m (Dürnstein) bis 1060 m (Ostrong). ge, Schluchten). Z.B. Bingelkraut-Ahorn-Eschenwald (Mercuriali-Fraxinetum) Umgrenzung: und Geißbart-Ahornwald (Arunco-Aceretum) submontan- Staatsgrenze sowie Grenze gegen die Wuchsgebiete mittelmontan; Hochstauden-Ulmen-Bergahornwald (Ulmo- 7.2, 8.1 und 9.1 (siehe dort). Aceretum) hochmontan (Böhmerwald). . Fichten-Tannen-Buchenwald (Leitgesellschaft) in Klima: der mittel-hochmontanen Stufe. Das Klima ist kühl-boreal, niederschlagsärmer als im Vorwiegend Wollreitgras-Fichten-Tannen-Buchenwald (Cala- Wuchsgebiet 9.1; die Klimadepression ist gegenüber magrostio villosae-(Abieti-)Fagetum) auf ärmeren Standorten. dem Alpenraum teilweise noch stärker als im Mühl- Auf basen- und nährstoffreicheren Silikatstandorten (Weins- berger Granit) Quirlzahnwurz-Fichten-Tannen-Buchenwald viertel ausgeprägt. Ein Klimagefälle von Westen nach (Dentario enneaphylli-(Abieti-)Fagetum mit Kleeschaumkraut Osten wird durch lokalklimatische Besonderheiten (Cardamine trifolia) und Quirl-Weißwurz (Polygonatum verti- (Wachau, Kremstal) überlagert. cillatum). Degradation der Bodenvegetation zum Astmoos- Die Jahresniederschläge reichen im kollin/submon- Heidelbeer-Drahtschmiele-Typ ist jedoch auch dort möglich. tanen Bereich von etwa 500 mm im pannonisch be- . Montane Fichten- und Fichten-Tannenwälder als einflußten Osten (Weikertschlag a.d. Thaya.: 450 m, edaphisch oder lokalklimatisch bedingte Dauerge- 551 mm) bis etwa 700 mm im Westen (Pöggstall: 462 sellschaften. m, 692 mm). In hochmontanen Lagen (Weinsberger Waldschachtelhalm-Tannen-Fichtenwald (Equiseto sylvatici- Wald) werden 1000 mm Jahresniederschlag kaum 56 FBVA-Berichte 82

überschritten. Das Niederschlagsmaximum liegt im Böden: Sommer. Es herrschen meist leichte, sandig grusige Böden der Weiters ist das Klima durch kurze Vegetationszeit Braunerde-Podsolreihe aus Kristallin vor. mit häufigen Früh- und Spätfrösten gekennzeichnet. In tiefen Lagen (z. B. Donautal) sowie auf nähr- Die Windhäufigkeit ist hoch; von Herbst bis Mai tritt stoffreicherem Granit (Weinsberger Wald) und Gneis häufig Nebel auf. überwiegt Braunerde: basenarme, magere Braunerde auf saurem Granit und Gneis (40%); reichere Braun- Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960) für das Wuchsgebiet 9.2 erde auf Hornblendegneis u.ä nährstoffreichem Sili- katgestein (auch Weinsberger Granit, 10%). In mittleren Lagen tritt Semipodsol (20%) auf. Der Podsol in den höchsten Lagen des Weinsberger Waldes und des Ostrong ist eher klimatisch bedingt - auf Eisgarner Granit und Quarzsand kommt er sub- stratbedingt auch in tieferen Lagen (zusammen 10%) vor. Auf den Abtragungsflächen sind bindige Reliktböden verbreitet, tiefgründige bindige Braunerde und Braun- lehm (3%) und vor allem im Raum Zwettl-Allentsteig - auf tertiären Sedimenten - Pseudogley (9%). tiefmontan Auf diesen Ebenen sind auch Anmoore und Hoch- moore konzentriert (3%). Verbreitet ist Humus-Verhagerung (30% der Wald- fläche); Rohhumus ist hingegen seltener (1% der Waldfläche mit Auflagen > 9 cm). Im Nordosten des Wuchsgebiets ist in verzahnten Vorkommen Braunerde und Parabraunerde auf Löß relativ weit verbreitet (5%). Ferner gibt es magere Braunerde auf Flugsand und Schotter, Bachau- und Schwemmböden.

Höhenstufen: m kollin 200 - 300 (350) mittelmontan submontan (200) 300 - 500 (650) tiefmontan 500 - 750 (900) mittelmontan (600) 750 - 1000 Geomorphologie: hochmontan (950) 1000 - 1060 Kristallines Rumpfgebirge mit flachen Mittelgebirgs- formen und Hochflächen in von Westen nach Nordo- Natürliche Waldgesellschaften: sten zu abnehmender Höhenlage. Tief eingeschnitte- Subherzynisches Fichten-Tannen-Buchen-Misch- ne Gräben und Schluchten sowie Steilhänge zum Do- waldgebiet mit vergleichsweise hohem Fichtenanteil nautal (Schutzwald!) kennzeichnen das Gebiet. Mit und kühl-borealen Florenelementen, z.B. Siebenstern den Abtragungsformen verknüpft sind alte Verwitte- (Trientalis europaea) und Woll-Reitgras (Calamagro- rungsdecken: tiefgründig aufgemürbtes, kaolinisiertes stis villosa). Der Effekt der Klimadepression auf die Grundgstein und Braunlehmdecken, Blockfluren und Vegetation wird durch das saure Substrat (Granit, Solifluktionsdecken. Gneis) verstärkt. Im Norden und Osten treten tertiäre Sedimente, In den tieferen Randlagen gibt es auch reiche Ei- Tone und im Raum Gmünd-Litschau Quarzsand auf. chen-Buchen-Mischwaldgesellschaften. Fichtenforste Im Norden und vom Ostrand her greifen Löß- und sind hier besonders gefährdet. Flugsanddecken von der Niederung in die tieferen La- Verbreitet sind sekundäre Rotföhrenwälder und an- gen des Wuchsgebietes über. Dadurch ist auch land- thropogene Fichten-Ersatzgesellschaften. schaftlich der Ostrand mit der angrenzenden panno- . Lokal (Wachau) Flaumeichen-Buschwald auf trocken- nischen Niederung verzahnt. warmen Karbonatstandorten der kollinen Stufe. Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 57

. Auwälder an der Donau (Wachau): Silberpappel- Lokalklima (Grabeneinhänge, Schluchten), z.B. Bin- Au (Fraxino-Populetum), Schwarzpappel-Au und gelkraut-Ahorn-Eschenwald (Mercuriali-Fraxin- Hartholz-Au (Querco-Ulmetum) mit Esche, Feld- etum), Geißbart-Ahornwald (Arunco-Aceretum). ulme und Stieleiche. . Fichten-Tannen-Buchenwald (Leitgesellschaft) in . Traubeneichen-Hainbuchenwälder (v.a. Melam- der (tief-)mittel-hochmontanen Stufe. pyro nemorosi-Carpinetum) auf reicheren Stand- Vorwiegend Wollreitgras-Fichten-Tannen-Buchenwald (Cala- orten in der kollinen Stufe, submontan an wärme- magrostio villosae-(Abieti-)Fagetum) auf ärmeren, Quirlzahn- begünstigten Hängen. wurz-Fichten-Tannen-Buchenwald (Dentario enneaphylli- . Stark bodensaure, nährstoffarme Rotföhren-Ei- (Abieti-)Fagetum mit Kleeschaumkraut (Cardamine trifolia) und Quirl-Weißwurz (Polygonatum verticillatum) auf basen- chenwälder kollin bis submontan. und nährstoffreicheren Silikatstandorten. Haarginster-Traubeneichenwald (Genisto pilosae-Quercetum . Montane Fichten- und Fichten-Tannenwälder als petraeae) und Elsbeeren-Traubeneichenwald (Sorbo tormina- lis-Quercetum) auf trockenen, sonnigen Silikatstandorten; edaphisch oder lokalklimatisch bedingte Dauerge- Drahtschmielen-Stieleichenwald (Deschampsio flexuosae- sellschaften. Quercetum). Waldschachtelhalm-Tannen-Fichtenwald (Equiseto sylvatici- . Lindenmischwälder in der (kollinen-)submontanen Abietetum) auf vernäßten Flachhängen (Gleystandorte, “Fich- Stufe an Sonderstandorten. ten-Au”). Peitschenmoos-Fichtenwald (Mastigobryo-Picee- tum) mit Torfmoos und Woll-Reitgras (Calamagrostis villosa) Schlucht-Lindenwald (Aceri-Carpinetum) mit Spitzahorn, auf anmoorigen Standorten, oft in Inversionslagen; Moorrand- Hainbuche an meist schattigen Hangschuttstandorten, Silikat- Fichtenwald. Block-Lindenwald (Poo nemoralis-Tilietum). . Im Bereich von Hochmooren auf Torfböden Fich- .In der submontanen und tiefmontanen Stufe Bu- ten-Rotföhrenwald (Vaccinio uliginosi-Pinetum syl- chenwald mit Tanne, Fichte (Eichen) als Leitgesell- vestris) sowie Latschen- und Moorbirken-Bestände. schaft. Vorherrschend Hainsimsen-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemorosae-(Abieti-)Fagetum) mit Rotföhre auf ärme- ren Silikatstandorten; auf substratbedingtem Podsol sehr labil, weitgehend degradiert zu Besenheide-(Calluna-)Föhrenwald. Zusammenfassung Besonders auf Podsol über grundwassernahem Sand ist die Amplitude der Zustandsformen innerhalb eines Standortes (Sauerklee- bis Besenheide- oder Torfmoos-Typ) sehr weit. Die vorliegende Naturraumgliederung Österreichs nach Auf basen- und nährstoffreicheren Standorten v.a. Waldmei- ster-Buchenwald (Asperulo odoratae-(Abieti-)Fagetum), sel- waldökologischen Gesichtspunkten grenzt Wuchs- tener Wimperseggen-Buchenwald (Carici pilosae-Fagetum) gebiete als hierarchisch höchste Einheit der Standorts- am Rand des Gebiets (z.B. Dunkelsteiner Wald, submontan). gliederung ab. Diese umfassen Großlandschaften mit . Rotföhrenwälder als Dauergesellschaften an flach- weitgehend einheitlichem Klimacharakter, einheitli- gründigen Silikat-Sonderstandorten. chen geomorphologischen Grundeinheiten und sind Moos-Föhrenwald (Dicrano-Pinetum) submontan bis tief- durch eine gesetzmäßige Folge von Standorten und (-mittel)-montan kleinflächig auf Quarzsand und an flach- Waldgesellschaften gekennzeichnet. gründigen Felskuppen; verbreitet auch als Degradationsform Die Abgrenzung und Beschreibung von Wuchsgebie- auf weniger extremen Standorten. Wachauer Gneis-Föhren- ten ist Grundlage für folgende Anwendungsbereiche: wald (Cardaminopsio petraeae-Pinetum) kollin-submontan an sonnigen Felsabbrüchen. Serpentin-Föhrenwald (Festuco . Raumplanung, landeskulturelle Fragen (forstliche guestfalicae-Pinetum). Planungen, Natur- und Umweltschutz, Biotopkar- . Eschen-Schwarzerlen-Auwälder in der submonta- tierung etc.). nen bis tiefmontanen Stufe. . Forststatistische Inventuren, Monitoringnetze, Bo- den- und Walderhebungen. Auf Schwemmböden Waldsternmieren-Schwarzerlenwald (Stel- lario nemori-Alnetum glutinosae) mit Bruchweide und Geiß- . Ökologisch orientierter Waldbau (Baumartenwahl, fuß (Aegopodium), an quelligen Stellen (Gleyboden) Winkelseg- Abgrenzung waldbaulicher Behandlungsheinheiten gen-Eschen-Schwarzerlenwald (Carici remotae-Fraxinetum). auf vergleichbaren Standorten). . Schwarzerlen-Bruchwald (Carici elongatae-Alnetum . Abgrenzung von Herkunftsgebieten für forstliches glutinosae) auf Standorten mit hochanstehendem, Saat- und Pflanzgut. stagnierendem Grundwasser (z.B. Teichufer). Die vorliegende Gliederung löst die bereits als über- . Laubmischwälder mit Esche, Bergahorn, Spitzahorn, holt geltende Wuchsgebietskartierung TSCHERMAKs ab Bergulme und Buche submontan bis mittelmontan und stützt sich auf Entwürfe, die sowohl von H. MAY- an frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchtem ER in Zusammenarbeit mit dem Institut für Waldbau 58 FBVA-Berichte 82 der Forstlichen Bundesversuchsanstalt, als auch vom Die Beschreibung jedes Wuchsgebietes enthält fol- Institut für Standortskunde der FBVA aufgrund zahl- gende Abschnitte: reicher Erhebungen und Standortskartierungen er- . Entsprechung: Gegenüberstellung mit bisherigen stellt wurden. Gliederungen bzw. Entwürfen. Die Gliederung umfaßt 22 Wuchsgebiete, die in 9 . Lage: Kurze geographische Beschreibung. Hauptwuchsgebiete zusammengefaßt sind. . Höhenerstreckung: Seehöhe des tiefsten und höch- In der Gewichtung der zur Abgrenzung verwende- sten Punktes. ten Faktoren haben Regionalklima und die durch den . Umgrenzung: Beschreibung des Grenzverlaufs. Klimacharakter geprägten Waldgesellschaften Vorrang . Klima: Kurzcharakteristik, ergänzt durch Klimadia- gegenüber geomorphologisch und bodenkundlich gramme nach WALTER-LIETH. definierten Naturraumeinheiten. Daher wurden die . Geomorphologie: Kurzbescheibung des Auftretens im alpinen Bereich befindlichen Wuchsgebiete ent- von Geländeformen und des bodenbildenden Aus- sprechend dem Kontinentalitätsgradienten je nach In- gangsmaterials. nen-, Zwischen- und Randalpenlage gruppiert. . Böden: Auftreten und Schätzung der Flächenvertei- Damit wird der großräumigen Differenzierung der lung von Bodentypen Waldgesellschaften in kontinental getönte Fichten- . Höhenstufen: Höhenangaben als Rahmenwerte, in- waldgebiete der Innenalpen, die im Norden, Süden nerhalb welcher die Höhenstufengrenzen je nach und Osten von einem Band der zwischenalpinen den lokalen Standortsbedingungen schwanken. Fichten-Tannenwaldgesellschaften umschlossen sind, . Natürliche Waldgesellschaften: Aufzählung der wich- die wiederum vom Laubwaldgebiet der Randalpen tigsten natürlichen Waldgesellschaften mit ihren abgegrenzt sind, entsprochen. standortskundlichen Merkmalen, geordnet nach ih- Die innerhalb der Hauptwuchsgebiete getroffene rer Höhenverbreitung. Hervorgehoben ist jene Abgrenzung der Wuchsgebiete im alpinen Raum folgt Waldgesellschaft, die das Wuchsgebiet charakteri- ebenfalls klimatischen Gegebenheiten (West-Ost Gra- siert bzw. dessen Verbreitung zur Abgrenzung ver- dient, pannonischer bzw. illyrischer Klimaeinfluß). wendet wurde (Leitgesellschaft, Regionalwaldgesell- Die außeralpinen Hauptwuchsgebiete (Nördliches schaft). Alpenvorland, Sommerwarmer Osten, Mühl- und Vorliegende Gliederung bedarf bis zu einer endgülti- Waldviertel) entsprechen den großräumig geomor- gen Darstellung einer weiteren Bearbeitung in folgen- phologisch bzw. klimatisch vorgegebenen Landschaf- den Bereichen: ten und sind auf Grundlage regionaler Klimabedin- . Kausale Zusammenhänge der Verbreitung von Wald- gungen in Wuchsgebiete unterteilt. gesellschaften mit Standortsbedingungen (z.B. Kli- Die regionale Eigenart der Wuchsgebiete wird in makennwerte). entscheidender Weise durch die seehöhenabhängigen . Forstgenetisch-geographische Differenzierung in- Klima- und Vegetationsgradienten überlagert und in nerhalb der Baumarten. der Abgrenzung und Beschreibung von Höhenstufen . Pflanzensoziologische Arbeiten zur Abgrenzung der berücksichtigt. Für waldbauliche und herkunftsbezo- potentiell natürlichen Waldvegetation. gene Fragestellungen haben die durch die Höhenstu- . Flächendeckende Standortskartierung. fen charakterisierten vertikalen Merkmalsunterschie- de sogar größere Bedeutung als die horizontalen Ab- stufungen. Insgesamt wurden sieben Höhenstufen unterschie- den, die in drei Höhengürtel (Tief-, Mittel- und Danksagung: Hochlage) zusammengefaßt sind. Die Höhenstufen Wir danken allen Kollegen, die zu dieser Arbeit beigetragen ha- werden mit den in der pflanzensoziologischen Litera- ben, insbesondere Dipl.-Ing. Dr. Günther Eckhart, Dipl.-Ing. Jo- tur gebräuchlichen Begriffen bezeichnet und sind hann Nather und Dr. Roland Stern für wesentliche Beiträge zu ausschließlich nach klimatisch-pflanzensoziologi- den ersten Konzepten, Prof. Dr. Kurt Zukrigl, Mag. Karl Gartner schen Gesichtspunkten und nicht nach bestimmten und Prof. Dr. Harald Niklfeld für wertvolle Diskussionsbeiträge Seehöhenwerten definiert. und die kritische Durchsicht des Manuskripts. Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs 59

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