Döbeln

Mittweida

Freiberg

Glauchau Stadt Chemnitz

Werdau Stollberg Stadt Zwickau

Marienberg

Annaberg- Aue Buchholz

Zweckverband Verkehrsverbund

Nahverkehrsplan für den Nahverkehrsraum Chemnitz/ Zwickau (Fortschreibung 2010)

C-IV: Nahverkehrsplanung Landkreis Mittelsachsen Fortschreibung 2010 - 2015 - Anhang A - D -

Landkreis Mittelsachsen

Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015

Anhang A Vertiefende Analysen für den Teilraum „Altkreis Döbeln“ (Stand 2009) (Endfassung nach Beschluss im Kreistag 22.09.2010)

Aufgabenträger: Landkreis Mittelsachsen Frauensteiner Straße 43 09599

Auftraggeber: Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH Am Rathaus 2 09111 Chemnitz

Mathias Schmechtig NahverkehrsConsult Dipl.Ing. Mathias Schmechtig Wilhelmshöher Allee 274 4131 Kassel Tel.: 0561 – 388 349 65 Fax: 0561 – 388 349 68 Mail: info@mathiasschmechtig.de

www.mathiasschmechtig.de

______

Inhalt:

1 Vertiefende Raumstrukturanalyse für den Teilraum „Altkreis Döbeln“ ...... 1 1.1 Siedlungsstruktur und Einwohner ...... 1 1.2 Arbeitsplatzstandorte und Pendlerbeziehungen ...... 2 1.3 Schulstandorte ...... 5 1.4 Ziele mit hoher Relevanz für den ÖPNV ...... 7 2 Vertiefende Analyse der ÖPNVAngebotsstruktur für den Teilraum „Altkreis Döbeln“ ...... 9 2.1 Bedienungsangebot (Fahrplanstand 2009) ...... 9 2.1.1 Verknüpfungspunkte ...... 13 3 Nachfragesituation ...... 15 3.1 Nachfragesituation im Regionalbusverkehr ...... 15 3.2 Nachfragesituation im Stadtverkehr Döbeln ...... 16 4 Stärken / Schwächenanalyse ...... 18 4.1 Bewertung der Angebotsqualität im Teilraum ...... 18 4.2 Ausstattung und Zustand der Verknüpfungspunkte ...... 22 4.3 Bewertung der Parallelverkehre ...... 29 4.4 Systemtransparenz ...... 30 4.5 Bewertung des Stadtbusverkehrs Döbeln ...... 31

______

Tabellen

1 Bevölkerungsentwicklung 1998 – 2008 ...... 2 2 Gewerbegebiete > 100.000 m² im Teilraum „Altkreis Döbeln“ (Stand: 2009) 4

3 Pendlerverhalten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Teilraum „Altkreis Döbeln“ (Pendler > 200 pro Relation) ...... 5 4 Weiterführende Schulen im Teilraum „Altkreis Döbeln“ ...... 6 5 Buslinien/ Linienabschnitte mit mindestens 10 Fahrtenpaaren pro Tag (Mo.Fr.) ...... 9 6 Schnittstellen/ Verknüpfungspunkte ...... 13

7 Nachfragesituation nach Linien nach §42 PBefG (Einsteiger nach Linien im Teilraum „Altkreis Döbeln“ – Jahreswerte 2008) ...... 15 8 Einsteiger nach Linien und Verkehrstagen Stadtverkehr Döbeln (Jahreswerte 2008) ...... 17 9 Verbindungsanalyse Richtung Mittelzentrum ...... 19 10 Verbindungsanalyse in Richtung Oberzentren ...... 21 11 Parallelverkehre ...... 29

______

Abbildung

1 Liniennetz Stadtverkehr im Stadtgebiet Döbeln ...... 12 2 Verknüpfungspunkt Bus/ Schiene am Bahnhof Döbeln ...... 22 3 Verknüpfungspunkt Busbahnhof Döbeln ...... 23 4 Verknüpfungspunkt Bus/ Schiene am Bahnhof Leisnig ...... 24 5 Verknüpfungshaltestelle „ZentralHaltestelle“ ...... 25 6 Verknüpfungshaltestelle „Niedermarkt“ Waldheim ...... 26 7 Haltestelle „Bahnhof“ Roßwein ...... 27 8 Haltestelle „Markt“ Roßwein ...... 28

9 Marktausschöpfung Stadtverkehr Döbeln im Vergleich mit anderen Stadtbusverkehren im VMSGebiet und mit anderen ausgewählten Stadtbusverkehren in Klein und Mittelstädten ...... 31

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

1 Vertiefende Raumstrukturanalyse für den Teilraum „Altkreis Döbeln“ 1.1 Siedlungsstruktur und Einwohner

Der Teilraum „Altkreis Döbeln“ umfasst eine Fläche von etwa 425 km². Mit rund Seite | 1 69.700 Einwohnern (siehe Tabelle 1) und einer Einwohnerdichte von 166 Einwoh nern/km² ist er vergleichsweise dünn besiedelt. Die Durchschnittswerte des Frei staates Sachsen (228 EW/ km²) sowie der Bundesrepublik (231 EW/ km²) werden deutlich unterschritten.

Siedlungsschwerpunkte sind das Mittelzentrum Döbeln sowie die Städte Waldheim und Hartha. Trotz des ländlichen Charakters des Teilraums „Altkreis Döbeln“ leben rund 72% der Kreisbevölkerung in den Städten.

Die bei weitem einwohnerstärkste Stadt ist die ehemalige Kreisstadt Döbeln (20.532 EW), gefolgt von den Städten Waldheim (8.614 EW), Hartha (8.034 EW), Roßwein (7.152 EW) und Leisnig (6.639 EW). Alle weiteren Kommunen erreichen Einwohnerzahlen von weniger als 5.000 Einwohnern.1

Die Einwohnerentwicklung ist in den zurückliegenden Jahren konstant rückläufig. Zwischen 1998 und 2008 hat der Teilraum „Altkreis Döbeln“ etwa 12,7 % der Kreisbevölkerung verloren. Alle Kommunen im Kreis verzeichnen Bevölkerungs rückgänge in unterschiedlicher Ausprägung. Während die Bevölkerungsrückgänge in den kleineren Gemeinden wie Niederstriegis, ZiegraKnobelsdorf, ZschaitzOttewig, Bockelwitz und Ebersbach vergleichsweise moderat verlaufen, verzeichnen insbe sondere die Städte Döbeln, Hartha und Leisnig sowie die Gemeinde Großweitzschen deutliche Einwohnerrückgänge von mehr als 14 %. Keine der Kommunen hatte in den vergangenen Jahren Einwohnerzuwächse (vgl. Tabelle 1). Der Bevölkerungs rückgang ist im Wesentlichen auf ein negatives Wanderungssaldo zurückzuführen, jedoch liegt mittlerweile auch im Teilraum „Altkreis Döbeln“, wie im gesamten Landkreis Mittelsachsen, die Sterberate über der Geburtenrate (negative natürliche Bevölkerungsentwicklung).

Für die kommenden Jahre wird den Kommunen im Teilraum „Altkreis Döbeln“ ein weiterer Bevölkerungsrückgang prognostiziert.2

1 Gesamtbevölkerung einschließlich aller Stadt/Ortsteile. 2 Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, 4. Regionalisierte Bevölke rungsprognose für den Freistaat Sachsen bis 2020 (Gebietsstand 01.01.2009).

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015 (Anhang A) ______

Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung 1998 – 2008

Entwicklung Entwicklung Einwohner 1998 2004 1998 2008

Kommune 1998 2004 2008 3 absolut proz. absolut proz.

Bockelwitz 2.909 2.829 2.720 80 2,8% 189 6,5% Seite | 2 Döbeln 24.045 21.768 20.532 2.277 9,5% 3.513 14,6%

Ebersbach 1.173 1.161 1.082 12 1,0% 91 7,8%

Großweitzschen 3.720 3.452 3.168 268 7,2% 552 14,8%

Hartha 4 9.395 8.664 8.034 731 7,8% 1.361 14,5%

Leisnig 7.805 7.150 6.639 655 8,4% 1.166 14,9%

Mochau 2.935 2.773 2.598 162 5,5% 337 11,5%

Niederstriegis 1.323 1.353 1.301 30 2,3% 22 1,7%

Ostrau 4.471 4.434 4.173 337 7,1% 598 12,5%

Roßwein 8.252 7.696 7.152 556 6,7% 1.100 13,3%

Waldheim 9.576 9.110 8.614 466 4,9% 962 10,0%

ZiegraKnobelsdorf 2.394 2.414 2.241 20 0,8% 153 6,4%

ZschaitzOttewig 1.523 1.538 1.411 15 1,0% 112 7,4%

Gesamt 79.821 73.379 69.665 5.479 6,9% 10.156 12,7%

1.2 Arbeitsplatzstandorte und Pendlerbeziehungen

Im Teilraum „Altkreis Döbeln“ waren zum 30.06.2007 rund 20.900 Personen als sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 5 mit Arbeitsort im Altkreis Döbeln gemel det (Kennwert: 30 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte pro 100 Einwohner im Untersuchungsgebiet). Dieser Wert ist leicht rückläufig im Vergleich zum Bezugs zeitraum im Jahr 2003 (21.642 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte).

3 Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Stand 30.11.2008. 4 Die Einwohnerzahl von 1998 ist die Summe der Einwohner aus der Gemeinde Gersdorf und der Stadt Hartha. Im Jahr 2004 wurde Gersdorf in die Stadt Hartha eingemeindet. 5 Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer sind alle Arbeiter, Angestellten und Personen in beruflicher Ausbildung, die in der gesetzlichen Rentenversicherung, Kranken versicherung, Pflegeversicherung und/oder Arbeitslosenversicherung pflichtversichert sind oder für die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt werden. Nicht zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zählen dagegen die Selbstständigen, mithelfen den Familienangehörigen und Beamten.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

Die Arbeitslosenquote für den Teilraum „Altkreis Döbeln“ lag im Mai 2008 bei etwa 15,8 % und lag damit über dem Durchschnittswert des Freistaates Sachsen (12,8%). 6

Beschäftigungsschwerpunkt innerhalb des Untersuchungsgebietes ist, bezogen auf die Arbeitsplätze, das Mittelzentrum Döbeln mit 8.992 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Weitere wichtige Arbeitsplatzstandorte sind weiterhin die Stadt Leis Seite | 3 nig (2.239 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) sowie die einstigen Industrie standorte Waldheim (2.171) und Hartha (2.077). Untergeordnet sind die Stadt Roßwein sowie die Gemeinde Ostrau als Arbeitsplatzstandorte von Bedeutung.

Aufgrund der Entfernung sind die umliegenden Oberzentren als Arbeitsplatzstandor te von nachrangiger Bedeutung für die Region.

Größere Gewerbegebiete (>10 ha Nettobaufläche) können als Arbeitsplatzstandorte bedingt potenzielle Ziele für den ÖPNV darstellen. 7 Nachfolgende Tabelle 2 doku mentiert die Gewerbegebiete >10 ha im Teilraum „Altkreis Döbeln“. Standorte von Gewerbegebieten dieser Größe befinden sich in Döbeln, Waldheim, Mochau, Groß weitzschen, Leisnig, Roßwein und Hartha. Über die meisten Gewerbegebiete und – flächen verfügt die Stadt Döbeln.

6 Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Zahlen Arbeitslosigkeit auf Stadt und Landkreisebene, Stand Mai 2008. 7 Neben der Größe (Fläche) der Gewerbestandorte sind insbesondere die Anzahl der Ar beitsplätze, die Nutzerstruktur (angesiedelte Gewerbebranchen) sowie die zeitliche Vertei lung der Nachfrage (Arbeitszeitmodelle, Öffnungszeiten u.ä.) wesentliche Einflussfaktoren für potenzielle Relevanz der Gewerbestandorte als ÖPNVZiel. Erfahrungsgemäß ist bei Industrie und Gewerbegebieten jedoch mit einem geringen ÖPNVPotenzial zu rechnen.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015 (Anhang A) ______

Tabelle 2: Gewerbegebiete > 100.000 m² im Teilraum „Altkreis Döbeln“ (Stand: 2009)8

Ort/ Gewerbegebiete NettoFläche in m² > 100.000 m²

Döbeln

GE Döbeln Ost 1 A 310.000 Seite | 4 GE Döbeln Ost 1 B 240.000 Gewerbe und Industriegebiet Döbeln Nord 700.000 GE Industriestraße 127.000 GE Döbeln West 127.000

Ostrau

GE Ostrau 700.000

Waldheim

GE Waldheim Richzenhain 483.000

Mochau

GE „Am Fuchsloch“ 460.000

Bockelwitz

Industrie und Gewerbegebiet Marschwitz 420.000 GE Bockelwitz „An der BAB 14“ 160.000

Großweitzschen

Gewerbepark Mockritz 370.000

Leisnig

GE Leisnig Nordwest 126.000

Rosswein

GE „Goldene Höhe“ 180.000 GE „Am Sandberg“ 240.000

Hartha

GE West Flemmingen 140.000

Das Pendlerverhalten im Teilraum „Altkreis Döbeln“ zeigt eine deutlich erkennbare Ausrichtung auf das Mittelzentrum Döbeln, wobei ausgeprägte Pendlerbeziehungen insbesondere von den unmittelbar an Döbeln angrenzenden Städten und Gemein den entlang der starken Verkehrsachsen im SPNV und ÖPNV bestehen (siehe Ta belle 3). Darüber hinaus bestehen kaum nennenswerte Verflechtungen innerhalb des Kreisgebietes. Erwähnenswerte Pendlerbeziehung außerhalb des VMSGebietes bestehen zwischen Döbeln und (309 Einpendler nach Leipzig).

8 Quelle: Landratsamt Mittelsachsen, Referat 14.2 ÖPNV und Schülerbeförderung (Stand Oktober 2009).

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

Tabelle 3: Pendlerverhalten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Teilraum „Alt kreis Döbeln“ (Pendler > 200 pro Relation)9

Wohnort

Seite | 5 Arbeitsort Döbeln, Stadt Döbeln, Ebersbach Großweitzschen Stadt Hartha, Stadt Leisnig, Mochau Ostrau Stadt Roßwein, Stadt Waldheim, Ziegra Knobelsdorf Leipzig, Stadt 309

Döbeln, Stadt 214 318 416 243 312 362 529 379 248

Hartha, Stadt 254

Leisnig, Stadt 244

Waldheim, Stadt 201 265

1.3 Schulstandorte

Der größte Schulstandort im Teilraum „Altkreis Döbeln“ ist die Stadt Döbeln. Im Schulverkehr bestehen, insbesondere bei den weiterführenden Schulen, ausgepräg te Beziehungen aus den nördlichen Bereichen des ehemaligen Landkreises Mittwei da nach Döbeln. Die Schulen in Waldheim besitzen einen Einzugsbereich, der in den benachbarten Altkreis, vorrangig die Gemeinde , hinein strahlt.

Grundsätzlich ist die Tendenz der Schülerzahlen im Teilraum „Altkreis Döbeln“ kurz und mittelfristig rückläufig. Darüber hinaus hat in Folge von Schließungen oder Zu sammenlegungen von Schulstandorten in den letzten Jahren eine umfangreiche Veränderung der Bildungsinfrastruktur stattgefunden. Die Auswirkungen auf den Schülerverkehr im ÖPNV werden erst nach für nach deutlich, so dass diese bei der Bewertung zukünftiger Potenziale für den ÖPNV zu berücksichtigen sind.

Eine Aufstellung der Standorte der weiterführenden Schulen mit den jeweiligen Schülerzahlen ist in der nachfolgenden Tabelle enthalten.

9 Bundesagentur für Arbeit, Pendlerstatistiken Regierungsbezirke Chemnitz und Leipzig, Datenstand 30.06.2008.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015 (Anhang A) ______

Tabelle 4: Weiterführende Schulen im Teilraum „Altkreis Döbeln“10

Standort Schulart und Name Schüler davon Anzahl 2008/09 Fahr schüler 2008/09

Seite | 6 Döbeln 2 Mittelschulen MS „Am Holländer“ 206 40 Körnerplatzschule Döbeln 11 201 58 1 Gymnasium G.E.LessingGymnasium 723 349

2 Förderschule Lernförderschule 104 30 „Schloßbergschule“ Schule für geistig 55 40 Behinderte „Regenbogenschule“ 3 Berufsschulen Berufliches Schulzentrum 1.145 131 Döbeln Fachschule für k.A. k.A. 12 Landwirtschaft

Berufsfachschule für k.A. k.A. 12 Altenpflege der Sozialpflegeschulen Heimerer gGmbH

Hartha 1 Mittelschule PestalozziMittelschule 158 71 Hartha 1 Gymnasium MartinLutherGymnasium 523 412

Leisnig 1 Mittelschule PeterApianMittelschule 161 84 Leisnig

Roßwein 1 Mittelschule GeschwisterScholl 291 119 Mittelschule 1 Förderschule Lernförderschule „Albert 150 113 Schweizer“

Waldheim 1 Mittelschule MS Waldheim 238 111 1 Förderschule Schule zur Lernförderung 97 67

10 Quelle: Landratsamt Mittelsachsen, Referat 14.2 ÖPNV und Schülerbeförderung (Stand Oktober 2009). 11 wird zum Schuljahresende 2009/ 2010 geschlossen 12 keine Fahrschüler mit Erstattungsanspruch

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

1.4 Ziele mit hoher Relevanz für den ÖPNV

Einkaufsverkehr

Innerhalb des Teilraums „Altkreis Döbeln“ stellt das Mittelzentrum Döbeln das vor rangige Ziel im Einkaufsverkehr dar. Weitere Versorgungsstandorte sind in den Seite | 7 Grundzentren Roßwein, Leisnig, Hartha und Waldheim.

Größere Einzelhandelseinrichtungen im Teilraum „Altkreis Döbeln“ sind das Kauf land und der Marktkauf in Döbeln sowie das Kaufland in Waldheim .13 Nennenswer te, ÖPNVrelevante Einzelhandels/ Versorgungsstandorte an nicht integrierten Standorten außerhalb der zentralen Orts/ Stadtlagen existieren im Untersuchungs gebiet nicht.

Freizeitverkehr

Im Bereich des Freizeitverkehrs, einschließlich der Naherholung und des Tourismus, weist der Teilraum „Altkreis Döbeln“ einige kulturhistorische und naturräumliche Ziele auf, die jedoch nur eingeschränkt ÖPNVrelevant sind.

Die Beherbungseinrichtungen im Teilraum verfügen über 975 Gästebetten. Im Jahr 2007 wurden insgesamt 60.296 Übernachtungen registriert.14 Die Ankunfts und Übernachtungszahlen sind seit Ende der 1990er Jahre, mit einigen Schwankungen, annähernd gleich geblieben. Die Städte Waldheim (rund 21.000 registrierte Über nachtungen) und Döbeln (rund 14.800 registrierte Übernachtungen) zeigen die höchsten Werte.15 Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer für den Altkreis Döbeln betrug im Jahr 2007 1,85 Tage. Im Vergleich zu den Vorjahren ist hier eine stabile Tendenz erkennbar.

Der Freizeitverkehr im Teilraum „Altkreis Döbeln“ ist durch verschiedene touristi sche Möglichkeiten (Städtetourismus, Urlaubs und Ausflugsverkehr) gekennzeich net, die Nachfragerelevanz für den ÖPNV ist hierbei jedoch allenfalls als gering ein zuschätzen.

Im aktuell gültigen Regionalplan Westsachsen ist die Stadt Leisnig als regional be deutender Schwerpunkt im Städtetourismus definiert. Herausragendes Einzelziel ist die Burg Mildenstein mit der Altstadt. Weiterhin ist das ehemalige Zisterzienserklos ter Buch in Klosterbuch zu nennen.16

13 Quelle: Landratsamt Mittelsachsen, Referat 14.2 ÖPNV und Schülerbeförderung (Stand Oktober 2009). 14 Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Stand 2008). 15 Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen. Sächsische Gemeindestatistik 2008. 16 Quelle: Regionalplan Westsachsen 2008.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015 (Anhang A) ______

Einzige Freizeiteinrichtung mit einem erfassbaren jährlichen Besucheraufkommen von über 100.000 Besuchern ist das Stadtbad Döbeln.17

Dem Wander und Fahrradtourismus kommt im Teilraum, insbesondere im Naher holungsgebiet / Zschopau sowie entlang der Radfernwege, welche das Kreisgebiet durchlaufen, eine nennenswerte Bedeutung zu. Erwähnenswert ist Seite | 8 ebenfalls die Ferienlandschaft „Tal der Burgen“. 18 Eine hohe Bedeutung für die Region hat darüber hinaus das Naherholungsgebiet um die Talsperre Kriebstein, welches im Süden an das Gebiet des Teilraums angrenzt. 19

Wesentliche Ziele im Fremden und Freizeitverkehr sind in der Karte 3 dargestellt.

Krankenhäuser

Krankenhausstandorte im Teilraum „Altkreis Döbeln“ sind das HELIOS Krankenhaus Leisnig (165 Betten), das Krankenhaus in Döbeln (195 Betten), sowie das Fach krankenhaus Bethanien Hochweitzschen in Großweitzschen (OT Hochweitzschen) (160 Betten).20

17 Quelle: Landratsamt Mittelsachsen, Referat 14.2 ÖPNV und Schülerbeförderung (Stand Oktober 2009). 18 Quelle: Regionalplan Westsachsen 2008. 19 ebenda 20 Quelle: http://www.krankenhausregistersachsen.de (Stand Januar 2010).

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

2 Vertiefende Analyse der ÖPNVAngebotsstruktur für den Teilraum „Altkreis Döbeln“ 2.1 Bedienungsangebot (Fahrplanstand 2009)

Bedienungsangebot im Regionalbusverkehr Seite | 9

Bei vielen Linien im Regionalbusverkehr liegt der Angebotsschwerpunkt im mor gendlichen und mittäglichen Schulverkehr sowie im Berufsverkehr. Mit Ausnahme der Linien 628, 755, 890, 920, 922, 923 und 924 werden keine Linien an Samsta gen, Sonn und Feiertagen bedient. In einigen Teilen des Teilraums „Altkreis Dö beln“ wird an schulfreien Tagen nur ein sehr geringes ÖPNVAngebot vorgehalten.

Insbesondere die Linien mit Ausrichtung auf den Schülerverkehr verfügen über kei nen einheitlichen Linienweg, sondern befahren eine Vielzahl unterschiedlicher Lini enwege. Auf einigen wenigen Streckenabschnitten treten zudem Überlagerungen verschiedener Linien auf (Bsp. Roßwein – Döbeln Linien 755 und 890, Großstein bach Döbeln Linien 886 und 892).

Eine stringent vertaktete Bedienung ist auf keiner der im Teilraum „Altkreis Döbeln“ verkehrenden Linien gegeben. Lediglich auf den Linien 640, 755, 890 und 924 be steht ein taktorientiertes Angebot. 21 Diese Linien bieten auch an Schulferientagen ein weitgehend identisches Fahrtenangebot an, so dass auf diesen o.g. Relationen ein strukturiertes und aus Fahrgastsicht leichter nachvollziehbares Angebot besteht.

Mindestens 10 Fahrtenpaare (Mo. Fr. an Schultagen) werden auf den nachfolgend dargestellten Linien/abschnitten (siehe Tabelle 5) angeboten.

Tabelle 5: Buslinien/ Linienabschnitte mit mindestens 10 Fahrtenpaaren pro Tag (Mo.Fr.)

Linie Linienverlauf/abschnitt

640 Chemnitz – Frankenberg – Hainichen – Roßwein

890 Döbeln – Niederstriegis Roßwein

901 Leisnig – Marschwitz – Zschoppach – Leisnig

902 Linienabschnitt Sitten – Kroptewitz – Kleinpelsen

922 Döbeln – Hartha – Waldheim

923 Linienabschnitt Neudorf – Knobelsdorf Waldheim

924 Schönberg – Waldheim – Hartha – Leisnig

An Schulferientagen (Mo. Fr.) wird auf diesen Linien allerdings ein z. T. deutlich geringeres Fahrtenangebot vorgehalten.

21 Linien 640 und 755: Vertaktung 120/ 60MinutenTakt mit Taktsprüngen.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015 (Anhang A) ______

Fünf der regionalen Buslinien dienen überwiegend oder ausschließlich dem Schüler verkehr. Weitere 10 Linien haben eine hohe Bedeutung im Schülerverkehr.

Der Bedienungszeitraum für die einzelnen Linien gestaltet sich in Abhängigkeit ihrer Verkehrsfunktion sehr unterschiedlich. Bei den auf den Schülerverkehr ausgerichte ten Linien endet die Bedienung zum Teil bereits am Nachmittag. Nur wenige Linien Seite | 10 verkehren bis 19.00 Uhr (z. B. 886, 890, 892, 895, 922 und 924). Nach 19.00 Uhr wird im Teilraum, mit Ausnahme der Linien 628 (eine Fahrt Richtung Waldheim) und 924 (eine Fahrt Richtung Waldheim) kein ÖPNV durchgeführt.

Bedienungsangebot im Stadtverkehr Döbeln

Der Stadtverkehr Döbeln wurde zum Fahrplanwechsel Dezember 2009 in Teilberei chen überarbeitet (vorrangig Linie A). Aus diesem Grund dient dieser Fahrplanstand 2010 als Grundlage für die nachfolgende Analyse des Bedienungsangebotes im Stadtverkehr.

Der Stadtverkehr Döbeln besteht aus vier Linien (A, B, C, D), welche von der Ver kehrsgesellschaft Döbeln mbH (VGD) betrieben werden. Im Stadtverkehr werden die Aufkommensschwerpunkte der Kernstadt, die verschiedenen Nahversorgungs zentren der Stadt (z. B. Marktkauf und Kaufhalle) sowie auch Ortsteile außerhalb des unmittelbaren Stadtgebietes erschlossen.

Liniennetz und Bedienungsangebot der Stadtverkehrslinie A wurden zum Fahrplan wechsel Dezember 2010 umfassend überplant. Die Linie A verkehrt als Ringlinie montags – freitags zwischen ca. 5.00 und 19.00 Uhr. Auf zwei unterschiedlichen Linienwegen werden die Kernstadt sowie das einwohnerstarke Wohngebiet „Unnaer Straße“ bzw. das Krankenhaus und das Wohngebiet „Sörmitzer Au“ erschlossen und an den Busbahnhof sowie an den Hauptbahnhof Döbeln angebunden. Beide Linien wege werden weitgehend im 60MinutenTakt mit wenigen Taktlücken bedient, der Linienast Döbeln, Hbf. – Dresdner Platz – Unnaer Str. – Hbf. zusätzlich mit Verdich terkursen im 120MinutenTakt. Im Bereich der Innenstadt überlagern sich beide Linienwege zu einem Angebot im 20/40MinutenTakt. Am Wochenende wird ins gesamt ein vergleichsweise umfangreiches Bedienungsangebot vorgehalten, beide Linienwege werden hierbei bedarfsgerecht bedient.

Die Linie B verkehrt auf einem weitgehend einheitlichen Linienweg in einem 20/40 MinutenTakt (Mo.Fr.) und erschließt die nördlich des Stadtzentrums gelegenen innenstadtnahen Bereiche, das einwohnerstarke Wohngebiet „DöbelnNord“, das Gewerbegebiet Ost sowie die Stadtteile Groß und Kleinbauchlitz, Keuern, Masten und Technitz. Das Angebot am Wochenende wird ausgedünnt auf einen 120 MinutenTakt mit Taktsprung am Nachmittag, auf dem Linienabschnitt Technitz – Döbeln Hbf. werden einige Verdichterfahrten eingesetzt, so dass hier nachmittags ein stündliches Angebot gewährleistet wird.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

Die Linie C erschließt stündlich 22 die beiden am nördlichen Randbereich gelegenen Stadtteile Pommlitz und Gärtitz und bindet diese an die zentralen Bereiche in der Innenstadt sowie an den Hauptbahnhof an. Am Wochenende werden lediglich ein zelne Fahrten zum Teil auf gekürzten Linienwegen angeboten.

Die Linie D verkehrt als ergänzende Ringlinie montags bis freitags mit einem Fahr tenangebot von zehn Fahrten. Sie erschließt auf einheitlichem Linienweg das südli Seite | 11 che Stadtgebiet und bindet darüber hinaus die der Verwaltungsgemeinschaft Dö beln angehörende Gemeinde Ebersbach mit den Ortsteilen Ebersbach und Manns dorf an das Mittelzentrum Döbeln an. Am Wochenende wird das Angebot stark aus gedünnt, es werden jeweils drei Fahrten an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen angeboten.

Mit Ausnahme der Linie D, die den Hauptbahnhof nicht anfährt, haben alle anderen Stadtverkehrslinien Anschluss an die KBS 506 bedarfsgerecht in/ aus Richtung Leipzig bzw. Nossen und an die KBS 520 ebenfalls an den Bedarf angepasst in/ aus Richtung Chemnitz bzw. Riesa.

22 Mittagslücke

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015 (Anhang A) ______

Seite | 12

Abbildung 1: Liniennetz Stadtverkehr im Stadtgebiet Döbeln

Der Stadtverkehr erzielt eine Erschließungswirkung 23 von etwa 80%. Erschlossen werden die Kernstadt Döbeln sowie die westlichen Stadtteile Keuern, Masten und Technitz, der Ortsteil Gärtitz im Norden der Stadt und Neudorf, Mannsdorf, Ebers bach und Hermsdorf im südlichen Stadtgebiet. Auch die Siedlungsbereiche der Ge meinde Ebersbach werden zu etwa 80 % im Stadtverkehr Döbeln erschlossen.

Lediglich kleinere Siedlungsbereiche sind nicht durch den Stadtverkehr erschlossen (z. B. Siedlung Stockhausener Weg). Einige Einzelziele sind nicht direkt mit kurzen Fußwegen angebunden (z.B. Stadtbad, Landratsamt).

23 Erschlossene Siedlungsfläche unter Zugrundelegung eines Haltestelleneinzugsradius von 300 m.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

2.1.1 Verknüpfungspunkte

Systemverknüpfungen/ Schnittstellen bestehen an den in Tabelle 6 aufgeführten Bahnhöfen, Haltepunkten und Haltestellen:

24 Tabelle 6: Schnittstellen/ Verknüpfungspunkte Seite | 13

Döbeln, Busbahnhof • Schnittstelle der Stadtverkehrslinien A, B, C und D sowie der regionalen Buslinien 755, 809, 814, 886, 889, 890, 892, 895, 904, 921, 922, 923 • Verknüpfung der Stadtverkehrslinien untereinander, darüber hinaus gibt es weitere Ver knüpfungen zu diversen Fahrten weiterer Buslinien

Döbeln, Hauptbahnhof • Schnittstelle der KBS 506 und 520 mit den Linien des Stadtverkehrs A, B und C sowie den regionalen Buslinien 809, 814, 890 und 895 • bedarfsgerechte Verknüpfung der KBS 506 und 520 mit den Stadtverkehrslinien, dar über hinaus gibt es weitere Verknüpfungen zu einzelnen Fahrten weiterer Buslinien (z. B. KBS 520 – Buslinie 814)

Waldheim, Bahnhof • Schnittstelle der KBS 520 mit den regionalen Buslinien 628, 918, 919, 920, 921, 923, 924 und 951 • Ein bzw. zweistündliche Verknüpfung der KBS 520 mit der regionalen Buslinie 628, darüber hinaus unregelmäßige Verknüpfungen einzelnen Fahrten sowohl zwischen KBS 520 und den Buslinien als auch der Buslinien untereinander (z. B. 628 – 922, 918 – 919, 919 – 628 – 923, KBS 520 – Buslinie 814 etc.)

Waldheim, Niedermarkt/ Schützenplan (korrespondierend wirkend) • Schnittstelle der regionalen Buslinien 918, 921, 922, 923, 924 und 951 • unregelmäßige Verknüpfungen einzelnen Fahrten der Buslinien untereinander bzw. Fahr zeugumsetzungen (z. B. 922 923)

Leisnig, Bahnhof • Schnittstelle der KBS 506 mit den regionalen Buslinien 621, 895, 902 und 924 • lastrichtungsbezogene Verknüpfung der KBS 506 mit der regionalen Buslinie 924

Roßwein, Bahnhof • Schnittstelle der regionalen Buslinien 890, 904 und 905 • unregelmäßige Verknüpfungen einzelnen Fahrten der regionalen Buslinien untereinander (z. B 904 – 905, 905 – 890)

Roßwein, Markt • Schnittstelle der regionalen Buslinien 616, 640, 695, 755, 890, 904, 905 und 933 • unregelmäßige Verknüpfung der regionalen Buslinien untereinander (z. B. 904 – 933)

24 Es sind sämtliche Linien aufgeführt, die den Verknüpfungspunkt bedienen. Nicht berück sichtigt ist, ob eine direkte zeitliche Verknüpfung gegeben ist.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015 (Anhang A) ______

Hartha, Zentralhaltestelle • Schnittstelle der regionalen Buslinien 622, 628, 922, 924, 926 • unregelmäßige Verknüpfung der regionalen Buslinien untereinander (z. B. 622 – 922, 922 924)

Seite | 14 Insbesondere im Schülerverkehr existieren weitere Verknüpfungshaltestellen (Grün lichtenberg, Waldheim Niedermarkt, Zaschwitz, Roßwein SchollSchule) an denen relevante Umsteigebeziehungen bestehen.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

3 Nachfragesituation 3.1 Nachfragesituation im Regionalbusverkehr

Die Verkehrsgesellschaft Döbeln mbH hat in 2007 auf ihren Linien 2,3 Mio. Fahrgäs te 25 befördert, davon 1,66 Mio. Fahrgäste im Schülerverkehr.26 Der Schüleranteil beträgt somit 72%. Gegenüber 2006 sind die Fahrgastzahlen um rund 5% zurück Seite | 15 gegangen.

Nachfolgend wird linienweise die Nachfrage des Busverkehrs im Teilraum „Altkreis Döbeln“ dargestellt. Als Datengrundlage dienen die Fahrgastdaten der Verkehrsge sellschaft Döbeln mbH aus 2008.27

Tabelle 7: Nachfragesituation nach Linien nach §42 PBefG (Einsteiger nach Linien im Teilraum „Altkreis Döbeln“ – Jahreswerte 2008)28

Linie Bezeichnung Fahrgäste

886 Döbeln Mochau Beicha Zschochau 24.104 889 Döbeln Ostrau (Jahna) Schrebitz 37.344 890 Döbeln Niederstriegis Roßwein 107.267 892 Döbeln Lüttewitz Choren 24.703 895 Döbeln Mockritz Großweitzschen Leisnig 43.573 901 Leisnig Marschwitz Zschoppach Leisnig 18.990 902 Leisnig Bockelwitz Kleinpelsen 23.961 904 Döbeln Naußlitz Haßlau Roßwein 37.128 905 Roßwein Gleisberg Wetterwitz Roßwein 14.987 918 Waldheim Reinsdorf 11.265 919 Waldheim Grünlichtenberg 39.209 920 Waldheim Grünlichtenberg Arnsdorf Hainichen 35.826 921 Döbeln Ziegra Meinsberg Waldheim 32.975 922 Döbeln Hartha Waldheim 94.107 923 Döbeln Knobelsdorf Waldheim 37.256 924 (Schönberg) Waldheim Hartha Leisnig 173.125 926 Hartha Diedenhain Steina Wendishain Hartha 13.456 933 Otzdorf Roßwein Nossen 22.473 951 Waldheim Massanei 15.209

25 inkl. Verkehre nach §43 PBefG und freigestellte Schülerverkehre 26 Quelle: Verkehrsgesellschaft Döbeln mbH; Jahresabschluss zum 31.12.2007. 27 Auswertungen der Daten der Fahrgastzählgeräte in den Bussen 28 ebenda

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015 (Anhang A) ______

Linie Bezeichnung Fahrgäste

810 Stadtverkehr Döbeln (Linie A) 102.778 820 Stadtverkehr Döbeln (Linie B) 184.864 830 Stadtverkehr Döbeln (Linie C) 99.825 840 Stadtverkehr Döbeln (Linie D) 24.270 Seite | 16 Quelle: Verkehrsgesellschaft Döbeln mbH, Fahrgastdaten 2008

• Die Linie mit der größten Fahrgastnachfrage an Werktagen im Teilraum „Altkreis Döbeln“ ist mit annähernd 185.000 Fahrgästen/Jahr die Linie B im Stadtverkehr Döbeln (Marktkauf – Busbahnhof – Muldenterrasse – Technitz).

• Eine überdurchschnittlich hohe Nachfrage erreicht ferner die Regionallinie 924 ((Schönberg) – Waldheim – Hartha – Leisnig) mit annähernd 175.000 Fahrgäs ten pro Jahr.

• Auch die Regionallinie 890 (Döbeln Niederstriegis – Roßwein) sowie die Stadt verkehrslinien A und B in Döbeln haben mit jeweils etwa 100.000 Fahrgästen pro Jahr eine überdurchschnittliche Nachfrage.

• Die Nachfragezahlen verdeutlichen die Bedeutung der zentrenverbindenden Ach se Waldheim – Hartha – Leisnig („Grundzentraler Städteverbund“) und heben die Bedeutung des Stadtverkehrs Döbeln hervor.

• Der Stadtverkehr Döbeln erreicht eine Gesamtnachfrage von rund 412.000 Fahr gästen / Jahr (montags bis freitags). Im Landkreis Mittelsachsen ist dies die zweithöchste Fahrgastnachfrage bei den Stadtverkehren.

3.2 Nachfragesituation im Stadtverkehr Döbeln

Der Stadtverkehr Döbeln erreicht mit einer Gesamtnachfrage von etwa 410.000 Einsteigern pro Jahr (Stand 2008) die zweithöchste Fahrgastnachfrage bei den Stadtverkehren im Landkreis Mittelsachsen. Die topografische Situation (Döbeln Nord), die tlw. langen Wege innerhalb des Stadtgebietes sowie die abseitige Lage des Hauptbahnhofes etwa 2 km westlich der zentralen Bereiche wirken sich förderli che auf die Nachfrage im Stadtverkehr aus.

Seit einigen Jahren ist im Stadtverkehr jedoch ein sukzessiver Nachfragerückgang, seit 2002 in der Summe um rund ein Drittel, zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit vorrangig dem überdurchschnittlichen Bevölkerungs rückgang in den einwohnerstarken Wohngebieten (DöbelnNord) geschuldet.

Die größte Fahrgastnachfrage im Stadtbusverkehr weist an allen Verkehrstagen die Linie B mit ca. 45% der Gesamtfahrgastnachfrage pro Jahr auf. Die Linie D er schließt mit einer geringeren Fahrtenanzahl das wenig besiedelte südliche Stadtge biet, die Nachfrage der Linie liegt bei insgesamt nur etwa 6% der Gesamtnachfrage des Stadtverkehr.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

Trotz des vergleichsweise guten Bedienungsangebotes auf den beiden Stadtver kehrslinien A und B am Wochenende ist der Stadtverkehr durch eine geringe Nach fragewirksamkeit gekennzeichnet. Die Nachfrage am Samstag erreicht nur 20% des Wertes der „MontagbisFreitagNachfrage“. In Stadtbussystemen „moderner Prä gung“ liegt der Samstagswert der Nachfrage im Niveau zwischen 40 und 60% der Nachfrage an Werktagen (Montag bis Freitag). Seite | 17

Tabelle 8: Einsteiger nach Linien und Verkehrstagen Stadtverkehr Döbeln (Jahreswerte 2008)

Einsteiger nach Linien und Verkehrstagen (Jahreswerte) Linie MontagFreitag Samstag Sonn/Feiertag Einsteiger/Jahr A (810) 96.969 2.785 3.024 102.778 B (820) 170.068 9.236 5.560 184.864 C (830) 94.964 3.070 1.791 99.825 D (840) 23.064 622 584 24.270 Summe 385.065 15.713 10.959 411.737

Quelle: Verkehrsgesellschaft Döbeln mbH, FahrgastErhebung 2008

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015 (Anhang A) ______

4 Stärken / Schwächenanalyse 4.1 Bewertung der Angebotsqualität im Teilraum

Erschließungsqualität

Seite | 18 In Folge des Regionalbus und StadtbusAngebotes (Stadtverkehr Döbeln), ergänzt durch die vergleichsweise dichte Abfolge von Haltepunkten im SPNV, sind die dicht besiedelten, südlich und westlich gelegenen Bereiche im Teilraum „Altkreis Döbeln“ räumlich gut durch den ÖPNV erschlossen (Ausnahme Siedlungsbereich Seifersdorf, Kieselbach, Schönerstadt im Westen des Altkreises).

Der weniger dicht besiedelte, nördliche Teil des Untersuchungsgebietes weist räum lich eine sehr unterschiedliche Erschließungsqualität auf. Während die entlang der Schienenstrecke gelegenen Gemeinden durch Bahn und Busverkehr ausreichend erschlossen sind, gibt es einige zusammenhängende Siedlungsbereiche, die ohne Anbindung an den ÖPNV sind bzw. ausschließlich im Verkehr nach §43 PBefG er schlossen werden (z. B. Bereich Kleinmockritz – Geleitshäuser – Markritz im östli chen Altkreisgebiet, Gaschütz – Delmschützt – Schmorren im Norden des Landkrei ses). Abseits der Bahnverbindung erreicht der Busverkehr durch unterschiedliche Angebotsleistungen keine einheitliche Erschließungsqualität der Kommunen.

Bedienungs und Verbindungsqualität

In den nachfolgenden Tabellen sind die Ergebnisse der Verbindungsanalyse für die Relationen zwischen den Stadt/Gemeindehauptorten der Kommunen des Teilraums „Altkreis Döbeln“ und dem zugeordneten Mittelzentrum sowie den relevanten Ober zentren dargestellt 29 .

29 Analysiert wurden mit dem FahrplanService des VMS (Internet) die Verbindungen Mon tag – Freitag (Schultag) von 6.00 Uhr bis 18.00 Uhr (Abfahrtszeit) zwischen den zentralen Haltestellen der Stadt/Gemeindehauptorte (Referenzhaltestelle: z. B. Rathaus, Mitte, u.ä.) der Kommunen im Altkreis Döbeln und dem Mittelzentrum Döbeln (Referenzhalte stelle: Döbeln Busbahnhof) sowie den zugeordneten Oberzentren Chemnitz (Referenzhal testelle: Chemnitz, Hauptbahnhof), Leipzig (Referenzhaltestelle: Leipzig, Hauptbahnhof) und Dresden (Referenzhaltestelle: Dresden, Hauptbahnhof). Im Einzelfall entsteht in der Bewertung bei peripherer Lage der SPNVZugangsstelle eine Umsteigeverbindung, obwohl von der SPNVZugangsstelle Direktverbindungen bestehen. Durch die Bewertung wird gewährleistet, dass bei schlechter Lagegunst der Bahnhöfe, Haltepunkte usw. die Proble matik der Lage zum Hauptsiedlungsgebiet deutlich wird und „Scheinerschließungen“ auf gezeigt werden. Berücksichtigt wurden dabei Bus und Bahnangebote. Es wurden alle Fahrten innerhalb des definierten Analysezeitraumes, unabhängig von der jeweiligen We geführung und Zeitlage gegenüber der folgenden/ vorherigen Fahrtmöglichkeit berück sichtigt. Die Angaben zum Grundangebot (Takt, regelmäßig, unregelmäßig/ zeitweise) be ziehen sich auf den Bedienungszeitraum außerhalb der Hauptverkehrszeiten (Schüler, Berufsverkehr), wohingegen die Umsteigehäufigkeiten und Reisezeiten aller Fahrten im Zeitraum 6.00 Uhr bis 18.00 Uhr zu Grunde liegen.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

Anbindung Mittelzentrum

In der Anbindung an das Mittelzentrums Döbeln bestehen einige Defizite; viele Hauptorte verfügen nur zeitweise bzw. unregelmäßig über eine Verbindung in ihr Mittelzentrum.

Tabelle 9: Verbindungsanalyse Richtung Mittelzentrum Seite | 19

Verbindungsanalyse Stadt/ Gemeindehauptorte Richtung Mittelzentrum

Grundangebot an Schultagen (außerhalb HVZ) Umsteigehäufigkeit Reisezeiten

Fahrten Mo.Fr. 618 Uhr Takt regelmäßig unregelmäßig Bedienungs Umstiege Anzahl Fahrten Fahrtdauer (h:min)

von nach Hin Rück (30, 60, 120) (30, 60, 120) zeitweise lücken min. max. Umstieg > 20 Min. min. max.

Bockelwitz Döbeln 6 1 X 0 2 2 0:46 3:15

Ebersbach Döbeln 8 8 X 0 1 0 0:14 0:39

Großweitzschen Döbeln 11 10 X 0 2 1 0:16 1:28

Hartha Döbeln 22 19 stündlich 0 3 10 0:26 1:33

Leisnig Döbeln 22 21 T60 0 2 1 0:24 1:24

Mochau Döbeln 5 5 X 0 0 0 0:11 0:15

Niederstriegis Döbeln 31 28 2xT60 0 1 2 0:14 0:47

Ostrau Döbeln 18 15 T60 1 2 8 0:23 1:01

Roßwein Döbeln 28 29 T60 60 0 1 2 0:19 0:52

Waldheim Döbeln 5 5 X 0 2 6 0:58 01:48

Ziegra Döbeln 12 10 X 0 3 2 0:13 1:44 Knobelsdorf

ZschaitzOttewig Döbeln 9 8 X 0 2 5 0:12 1:30

Quelle: Auswertung durch Mathias Schmechtig NahverkehrsConsult im November 2009, VMS Fahrplanauskunft (www.vms.de)

• Niederstriegis und Ostrau verfügen durch die Anbindung im SPNV (KBS 506 bzw. KBS 520) über ein stündlich vertaktetes Angebot zum Mittelzentrum Dö beln. Gleiches gilt für die Anbindung der Grundzentren Leisnig, Roßwein und Waldheim an Döbeln, die Bahnhöfe der Städte und Kommunen liegen jedoch in einer Randlage zu den jeweiligen Siedlungsschwerpunkten.

• Durch Überlagerung der Linie 890 und 755 verfügen Roßwein und Niederstriegis darüber hinaus über eine ebenfalls sehr gute Anbindung im straßengebundenen ÖPNV.

• Der Ortsteil Zschaitz der Gemeinde ZschaitzOttewig ist ebenfalls im SPNV an schlossen und verfügt somit über eine Anbindung im 60MinutenTakt. Der zweite Siedlungsschwerpunkt der Gemeinde, der Ortsteil Ottewig, liegt hingegen abseits der Bahntrasse und ist über das Angebot der Linie 886 mit vier Fahrten paaren täglich mo.fr. an das Mittelzentrum angebunden.

• Aus Hartha ist das Mittelzentrum Döbeln i. d. R. stündlich zu erreichen.

• Alle anderen Stadt/ Gemeindehauptorte sind ohne regelmäßige Anbindung, einige verfügen lediglich über einzelne Fahrten.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015 (Anhang A) ______

• Von fast allen Stadt/ Gemeindehauptorten des Teilraums „Altkreis Döbeln“ ist das Mittelzentrum ohne Umsteigen zu erreichen. Eine Ausnahme bildet hier le diglich Bockelwitz, von dem aus die Innenstadt von Döbeln i. d. R nur durch zweimaliges Umsteigen in Leisnig und am Hauptbahnhof in Döbeln zu erreichen ist. Für die Anbindungen im SPNV gilt der einmalige Umstieg am Hauptbahnhof Döbeln als Voraussetzung für die Erreichbarkeit der Innenstadt. Seite | 20 • Die minimale Fahrzeit ins zugeordnete Mittelzentrum beträgt vom Großteil der Kommunen weniger als 30 Minuten. Im SPNV ist auch die Fahrzeit der Verbin dungen Waldheim – Döbeln deutlich unterhalb von 30 Minuten. Lediglich die Anbindung aus der Gemeinde Bockelwitz dauert aufgrund der räumlichen Ent fernung etwas länger (durchschnittlich etwa eine Stunde).

Anbindung der relevanten Oberzentren Chemnitz, Leipzig und Dresden

Während einige Städte und Gemeinden des Teilraums „Altkreis Döbeln“ in ihrer Hauptausrichtung relativ eindeutig einem der drei benachbarten Oberzentrum zu geordnet werden können, sind andere Kommunen aufgrund ihrer räumlichen Lage gleichwertig auf zwei bzw. auch alle drei Oberzentren ausgerichtet. Aus diesem Grund wurden bei der Verbindungsanalyse alle drei relevanten Oberzentren Chem nitz, Leipzig und Dresden berücksichtigt. Die nachfolgende Tabelle enthält die infra ge kommenden Verbindungen.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

Tabelle 10: Verbindungsanalyse in Richtung Oberzentren

Verbindungsanalyse Stadt/ Gemeindehauptorte Richtung Oberzentrum

Grundangebot an Schultagen (außerhalb HVZ) Umsteigehäufigkeit Reisezeiten

Fahrten Mo.Fr. 618 Uhr Takt regelmäßig unregelmäßig Bedienungs Umstiege Anzahl Fahrten Fahrtdauer (h:min)

von nach Hin Rück (30, 60, 120) (30, 60, 120) zeitweise lücken min. max. Umstieg > 20 Min. min. max.

Döbeln Leipzig 24 23 2xT60 1 0 2 21 1:19 1:41

T60/ Döbeln Dresden 26 28 60 0 2 8 1:20 2:14 Rück 2xT60 Seite | 21 Döbeln Chemnitz 17 14 T60 0 2 2 0:50 1:43

Bockelwitz Leipzig 6 2 X 1 1 2 10 1:39 3:33

Rück: T120 Ebersbach Chemnitz 7 6 X 2 2 9 1:14 2:01 08:0016:00

Großweitzschen Leipzig 12 14 Rück: T60 Hin: ca. 60 2 1 2 7 1:26 2:05

Großweitzschen Chemnitz 8 8 Rück: T60 Hin: X 4 1 2 7 0:57 2:15

Hin: T120; Rück T60, Hartha Leipzig 19 16 120 1 2 9 1:17 2:20 08:3014:30 zus. T120

Rück: T60 Hin: ~ 60 Hartha Chemnitz 19 16 1 1 2 9 0:58 1:49 + Verdichter + Verdichter

Leisnig Leipzig 12 12 T60 0 0 0:54 1:02

Mochau Dresden 6 5 X 2 3 4 2:04 2:42

Hin: tlw. Niederstriegis Dresden 15 26 T60; 60 1 3 9 1:05 2:26 Rück: T60

Niederstriegis Chemnitz 20 22 Rück: T60 60 1 2 19 0:55 2:04

Ostrau Leipzig 25 24 2xT60 1 1 33 1:08 1:41

Ostrau Chemnitz 13 13 T60 0 0 0 0:50 0:53

Hin: 2xT60 Ostrau Dresden 27 24 Rück: 1 2 1:05 2:02 (2x)T60

Hin: tlw. Roßwein Dresden 16 27 T60; Rück: 60 2 1 3 10 0:59 2:12 T60

Roßwein Chemnitz 24 27 Rück: 2xT60 Hin: 60+ 1 2 12 1:09 1:51

Waldheim Chemnitz 16 12 T60 0 2 0 0:31 1:09

Ziegra Leipzig 10 7 x 1 1 3 6 1:46 2:31 Knobelsdorf

Ziegra Chemnitz 8 7 x 1 1 3 6 0:49 1:50 Knobelsdorf

ZschaitzOttewig Leipzig 24 24 2xT60 1 1 33 1:12 1:38

ZschaitzOttewig Chemnitz 10 10 T60 0 0 0 0:46 0:50

Quelle: Auswertung durch Mathias Schmechtig NahverkehrsConsult im November 2009, VMS Fahrplanauskunft (www.vms.de)

• Mit Ausnahme der Gemeinden Bockelwitz, ZiegraKnobelsdorf und Mochau sind alle anderen Stadt/ Gemeindehauptorte mindestens stündlich an wenigstens eins der relevanten Oberzentren Chemnitz, Leipzig oder Dresden angebunden.

• Aus den meisten Kommunen sind die Oberzentren mit einmaligem Umstieg zu erreichen. Neben Waldheim verfügen auch Döbeln und Leisnig über Direktver bindungen im SPNV, aufgrund der peripheren Lage der Bahnhöfe sind jedoch häufig Umstiege innerorts erforderlich. Lediglich aus Ebersbach und Mochau sind mindestens zwei Umstiege in die relevanten OZ Chemnitz bzw. Dresden erfor derlich.

• Von Ostrau und ZschaitzOttewig nach Leipzig gibt es eine Vielzahl von ungüns tigen Verbindungen mit einer Umsteigezeit von mehr als 20 Minuten.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015 (Anhang A) ______

4.2 Ausstattung und Zustand der Verknüpfungspunkte

Der Bahnhof Döbeln zeigt sich straßenseitig als moderne, fahrgastfreundliche und behindertengerecht ausgebaute Schnittstelle Bus/ Bahn. Die taktilen Leitsysteme sind jedoch nur als Auffangstreifen jeweils im unmittelbaren Haltestellenbereich Seite | 22 ausgebildet. Es besteht kein durchgängiges Leitsystem zu den Bahnsteigen. Wün schenswert sind Dynamische FahrgastinformationsAnlagen.

Abbildung 2: Verknüpfungspunkt Bus/ Schiene am Bahnhof Döbeln

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

Der Busbahnhof Döbeln liegt an Peripherie zur Innenstadt. Nachteilig bzgl. der La gegunst ist, dass zum Erreichen der Haupteinkaufsbereiche eine stark befahrene Hauptstraße überquert werden muss. Der Verknüpfungspunkt ist durch wesentliche Defizite, insbesondere im Hinblick auf die Anforderungen einer barrierefreien Aus gestaltung, geprägt. Die Bussteige sind nicht niederflurgerecht (keine ausreichend hohen und gestalten Borde) sowie in der Nutzbarkeit für Rollstuhlfahrer und Perso Seite | 23 nen mit Kinderwagen bzw. Rollatoren zu schmal. Das städtebauliche Umfeld sorgt nicht für eine adäquate soziale Überwachung (z.B. Dunkelheit).

Abbildung 3: Verknüpfungspunkt Busbahnhof Döbeln

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015 (Anhang A) ______

Die Haltestelle am Bahnhof Leisnig ist umfassend fahrgastgerecht ausgebaut. Her vorzuheben ist die DFIAnlage.

Seite | 24

Abbildung 4: Verknüpfungspunkt Bus/ Schiene am Bahnhof Leisnig

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

Die „ZentralHaltestelle“ in Hartha wurde Anfang der 90er Jahre nach dem damali gen „Stand der Technik“ ausgebaut. Die Haltestelle zeigt sich heute insgesamt in einem ansprechenden Bild. Auffällige Defizite sind jedoch im Hinblick auf die Krite rien des behindertengerechten Ausbaus vorhanden (kein niederflurgerechter Bord, kein taktiles Leitsystem, Natursteinpflaster).

Seite | 25

Abbildung 5: Verknüpfungshaltestelle „ZentralHaltestelle“ Hartha

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015 (Anhang A) ______

Die Verknüpfungshaltestelle in der Waldheimer Innenstadt („Niedermarkt“) ist durch die Lage in einem städtebaulich attraktiven Umfeld und die hohe soziale Si cherheit gekennzeichnet. Problematisch ist, dass diese wichtige Haltestelle keinen barrierefreien Zugang ermöglicht. Die Bordsteine weisen zwar eine überdurch schnittliche Höhe auf, sie sind jedoch nicht abgeschrägt bzw. als Formstein ausge bildet 30 . Die Busbuchten sind für ein spaltfreies Anfahren der Bordsteinkante fahr Seite | 26 dynamisch zu kurz.

Abbildung 6: Verknüpfungshaltestelle „Niedermarkt“ Waldheim

30 Einklemmgefahr für Fahrgäste (Füße) beim Einsatz des Kneelings der Fahrzeuge, Scha densrisiko für Reifen

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

Die Bushaltestelle am Bahnhof Roßwein zeigt gravierende gestalterische und bauli che Mängel und ist keine „Visitenkarte“ für den ÖPNV an dieser Schnittstelle.

Seite | 27

Abbildung 7: Haltestelle „Bahnhof“ Roßwein

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015 (Anhang A) ______

Die zentrale Haltestelle „Markt“ in Roßwein weist Mängel bzgl. der Bordausbildung auf. Die Bordsteine sind in ihrer Ausbildung nicht niederflurgerecht, die Länge der Busbuchten ist für ein bordsteinparalleles Anfahren durch die Busse zu kurz.

Seite | 28

Abbildung 8: Haltestelle „Markt“ Roßwein

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

4.3 Bewertung der Parallelverkehre

In der nachfolgenden Tabelle 11 werden die Korridore/ Linienabschnitte im Teilraum „Altkreis Döbeln“ mit Parallelverkehren zwischen SPNV und StPNV auf ihre konkur rierende Wirkung hin betrachtet und bewertet.

Seite | 29 Tabelle 11: Parallelverkehre

SPNV StPNV Abschnitt/ Beschreibung/ Konkurren Strecke Linie Korridor Bemerkung zierende Wirkung KBS 755 Döbeln – Räumliche Parallellage von Bus und mittel 506 Niederstriegis – Bahn. Roßwein Lediglich die Gemeinde Ebersbach wird durch die Buslinie 755 zusätzlich erschlossen, darüber hinaus verfolgt der Bus eine ähnlich stringente Linienführung wie die Bahn (in Döbeln Anbindung Busbahnhof). Die Fahrten der Linie 755 verdichten das Angebot der KBS 506 zu den Hauptverkehrszeiten. Linie 755 sichert eine direkte Verbindung von/nach Freiberg, während mit der Bahn ein einmaliger Umstieg in Chemnitz erforderlich ist. Bus und Bahn weisen ähnliche Fahrtzeiten auf der Relation Döbeln – Roßwein auf. KBS 890 Döbeln – Räumliche Parallellage von Bus und mittel 506 Niederstriegis – Bahn. Fahrten der Linie 890 liegen Roßwein z. T. in ähnlichen Zeitlagen zu der Bahn (in Richtung Döbeln). Linie 890 erreicht eine höhere Erschließungswirkung ggü. der Bahn (Innenstadterschließung Döbeln, Greußnig, Hohenlauft, Ullrichsberg). KBS 921 Waldheim – Räumliche und zeitliche Parallellage gering bis 520 Limmritz – Döbeln von Bus und Bahn. mittel Linie 921 erschließt die abseits der Haltepunkte der Bahn liegenden Siedlungsbereiche (Schweta, Ziegra, Forchheim , Stockhausen, Neuhausen und Meinsberg) sowie die Ortsteile von Döbeln Keuern, Masten und Technitz. Bahn weist ggü. der Buslinie deutlich geringere Fahrzeiten und eine höhere Angebotstransparenz (60Minuten Takt) auf.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015 (Anhang A) ______

SPNV StPNV Abschnitt/ Beschreibung/ Konkurren Strecke Linie Korridor Bemerkung zierende Wirkung KBS 889 Ostrau – Zschaitz Einzelne Fahrten der Linie 889 liegen gering bis 520 – Döbeln in ähnlichen Zeitlagen zu der Bahn. mittel Linie 889 erschließt weite Teile der Seite | 30 abseits der Bahnhaltepunkte gelegenen Ortsteile der Gemeinden Großweitzschen und Ostrau; darüber hinaus besitzt sie Funktionen einer Schülerverkehrslinie. Bahn weist ggü. der Buslinie deutlich geringere Fahrzeiten und eine höhere Angebotstransparenz (60Minuten Takt) auf.

4.4 Systemtransparenz

Grundsätzlich problematisch für die Transparenz des ÖPNVAngebotes gestalten sich die z. T. unterschiedlichen Linienwegführungen einer Linie außerhalb der Schulverkehrszeiten. Dies gilt insbesondere für Linien/ Relationen mit Bedeutung für den Jedermannverkehr (z. B. Linie 886 Döbeln – Mochau – Baicha – Zschochau, Linie 889 Schrebitz – (Jahna) – Ostrau – Döbeln).

Andere Linien verfügen zwar richtungsbezogen über weitgehend einheitliche Lini enwege, die Führung der Hin und Rückrichtung unterscheidet sich jedoch, so dass Fahrgäste zwar eine Richtung mit dem ÖPNV zurücklegen können, die Rückrichtung jedoch nicht gewährleistet ist (z. B. Linie 902 Kleinpelsen).

Die fehlende Vertaktung stellt außerhalb der Schulverkehrszeiten sowie eventueller zielgruppenspezifischer Fahrten (z. B. im Berufsverkehr) gerade für den Neu/ Ge legenheitskunden sowie für Spontanfahrten eine Hemmschwelle bzw. Hindernis zur Nutzung des ÖPNV dar.

In Folge der undifferenzierten Linienbezeichnung/ nummerierung ist ein Unter scheiden der Linien nach ihrer Angebotsqualität regelmäßig/ taktorientiert (stünd lich) verkehrende Linien, Linien mit zeitlich eingeschränktem Bedienungsangebot (Hauptfunktion Schülerverkehr), nur schwer möglich.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

4.5 Bewertung des Stadtbusverkehrs Döbeln

Marktausschöpfung und Nachfragesituation

Der Stadtverkehr Döbeln erreicht mit etwa 410.000 Fahrgästen im Jahr bei etwa 18.000 erschlossenen Einwohnern eine Marktausschöpfung (spezifische Nutzungsin Seite | 31 tensität) von 23 Fahrten pro Einwohner und Jahr.

Im Vergleich zu anderen Stadtbusverkehren in der gleichen Größenordnung und mit entsprechender Zentralität und Struktur, weist der Stadtverkehr Döbeln eine durch schnittliche Marktausschöpfung auf. Innerhalb des VMSGebietes erreicht er eine leicht überdurchschnittliche Nutzungsintensität.

Marktausschöpfung (Fahrgäste pro Einwohner und Jahr)

Weimar Meißen Arnstadt Sangerhausen AnnabergBuchholz Freiberg Schwarzenberg Aue Oberwiesenthal Zschopau Döbeln Marienberg Frankenberg Stollberg/Lugau/Oelsnitz Mittweida Glauchau Flöha Burgstädt LimbachOberfohna Lößnitz HohensteinErnstthal Crimmitschau Werdau

0 20 40 60 80 100 120 140

Abbildung 9: Marktausschöpfung Stadtverkehr Döbeln im Vergleich mit anderen Stadtbusverkehren im VMSGebiet und mit anderen ausgewählten Stadtbusverkehren in Klein und Mittelstädten 31

31 Datenquelle: Nahverkehrspläne der acht Landkreise im VMSGebiet 2006.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015 (Anhang A) ______

Hervorzuheben ist die Verkehrsnachfrage der Linie B. Mit rund 185.000 Fahrgästen entfallen etwa 45 % der Gesamtnachfrage auf diese Stadtbuslinie. Die Samstage sind hinsichtlich der Fahrgastnachfrage unterdurchschnittlich ausgeprägt.

Bedienungsangebot/ Liniennetz Seite | 32 Der Stadtverkehr Döbeln ist grundsätzlich als ein gut nutzbares System mit weitge hend einheitlichen Linienwegführungen und tagesdurchgängigem Angebot zu be werten. Im Vergleich zu Stadtbussystemen „moderner Prägung“ und deren Sys temmerkmalen (siehe neuer Stadtbus Burgstädt) zeigen sich jedoch wesentliche Defizite. Die Ringlinienführungen sowie die unregelmäßige bzw. fehlende Vertak tung im Stadtverkehr wirkt sich negativ auf die Transparenz des Systems aus.

Während die Linien A und C ein vergleichsweise transparentes und gut merkbares Bedienungsangebot aufweisen, wirkt sich der, der Anschlussoptimierung am Haupt bahnhof Döbeln geschuldete, unvorteilhafte 20/40MinutenTakt der Stadtlinie B negativ auf die Transparenz des Gesamtsystems aus.

Die zentrale Haltestelle in Döbeln ist der „Busbahnhof“ welcher von allen vier Stadt linien angefahren wird. Der Hauptbahnhof Döbeln als zentrale Zugangsstelle zum SPNV liegt im Westen der Stadt, etwa 2 km vom eigentlichen Stadtzentrum ent fernt. Drei der Stadtlinien, Linien A, B und C, bedienen regelmäßig die „Schwer punktrelation“ Hauptbahnhof – Busbahnhof, so dass hier ein dichtes Angebot ge währleistet wird. Da zwischen Stadtzentrum und Bahnhof eine längere Strecke mit nur geringen Nachfragepotenzialen (geringere Bevölkerungsdichte, wenige Infra struktureinrichtungen) gefahren werden muss, kann im Gesamtkontext der Syste meffizienz von einer Überbedienung gesprochen werden.

Am Wochenende verfügt der Stadtverkehr über ein angemessenes Angebot. Wäh rend die Linien A und B ein vergleichsweise gutes Angebot am Wochenende vorhal ten, wird die Bedienung auf den Linien C und D deutlich reduziert.

Verknüpfungen

Eine systematische Verknüpfung der Stadtbuslinien untereinander besteht an der zentralen Haltestelle „Busbahnhof“.

Darüber hinaus bestehen am Hauptbahnhof Döbeln Umsteigemöglichkeiten zwi schen den Stadtbuslinien A, B und C, jedoch aufgrund der wechselnden Taktlagen nicht tagesdurchgängig und nicht merkbar.

Zwischen der Stadtbuslinie B und den Kursbuchstrecken 506 und 520 ist eine sys tematische, stündliche Verknüpfung am Hauptbahnhof gewährleistet. Die Linien A und C verfügen tagesdurchgängig über verschiedene, jeweils richtungsbezogene, Anbindungen an die KBS 506 und KBS 520.

Landkreis Mittelsachsen: Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 – 2015 (Anhang A) ______

Erschließungswirkung

In der Stadt Döbeln erreicht der Stadtbusverkehr mit etwa 80% insgesamt eine hohe Erschließungswirkung 32 . Außerhalb der unmittelbaren Erschließungsbereiche liegen der Bereich Eichbergstraße (Gewerbe), der Bereich westliche Waldheimer Straße und der Bereich Thielestraße/ Oststraße. Einige wichtige Ziele sind nicht di Seite | 33 rekt mit kurzen Fußwegen angebunden (z.B. Stadtbad, Landratsamt).

32 Erschlossene Siedlungsfläche unter Zugrundelegung eines Haltestelleneinzugsradius von 300 m.