Döbeln
Mittweida
Freiberg
Glauchau Stadt Chemnitz
Werdau Stollberg Stadt Zwickau
Marienberg
Annaberg- Aue Buchholz
Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen
Nahverkehrsplan für den Nahverkehrsraum Chemnitz/ Zwickau (Fortschreibung 2010)
C-IV: Nahverkehrsplanung Landkreis Mittelsachsen Fortschreibung 2010 - 2015 - Anhang A - D -
Landkreis Mittelsachsen
Fortschreibung Nahverkehrsplanung 2010 2015
Anhang A Vertiefende Analysen für den Teilraum „Altkreis Döbeln“ (Stand 2009) (Endfassung nach Beschluss im Kreistag 22.09.2010)
Aufgabenträger: Landkreis Mittelsachsen Frauensteiner Straße 43 09599 Freiberg
Auftraggeber: Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH Am Rathaus 2 09111 Chemnitz
Mathias Schmechtig NahverkehrsConsult Dipl. Ing. Mathias Schmechtig Wilhelmshöher Allee 274 4131 Kassel Tel.: 0561 – 388 349 65 Fax: 0561 – 388 349 68 Mail: info@mathias schmechtig.de
www.mathias schmechtig.de
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Inhalt:
1 Vertiefende Raumstrukturanalyse für den Teilraum „Altkreis Döbeln“ ...... 1 1.1 Siedlungsstruktur und Einwohner ...... 1 1.2 Arbeitsplatzstandorte und Pendlerbeziehungen ...... 2 1.3 Schulstandorte ...... 5 1.4 Ziele mit hoher Relevanz für den ÖPNV ...... 7 2 Vertiefende Analyse der ÖPNV Angebotsstruktur für den Teilraum „Altkreis Döbeln“ ...... 9 2.1 Bedienungsangebot (Fahrplanstand 2009) ...... 9 2.1.1 Verknüpfungspunkte ...... 13 3 Nachfragesituation ...... 15 3.1 Nachfragesituation im Regionalbusverkehr ...... 15 3.2 Nachfragesituation im Stadtverkehr Döbeln ...... 16 4 Stärken / Schwächenanalyse ...... 18 4.1 Bewertung der Angebotsqualität im Teilraum ...... 18 4.2 Ausstattung und Zustand der Verknüpfungspunkte ...... 22 4.3 Bewertung der Parallelverkehre ...... 29 4.4 Systemtransparenz ...... 30 4.5 Bewertung des Stadtbusverkehrs Döbeln ...... 31
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Tabellen
1 Bevölkerungsentwicklung 1998 – 2008 ...... 2 2 Gewerbegebiete > 100.000 m² im Teilraum „Altkreis Döbeln“ (Stand: 2009) 4
3 Pendlerverhalten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Teilraum „Altkreis Döbeln“ (Pendler > 200 pro Relation) ...... 5 4 Weiterführende Schulen im Teilraum „Altkreis Döbeln“ ...... 6 5 Buslinien/ Linienabschnitte mit mindestens 10 Fahrtenpaaren pro Tag (Mo. Fr.) ...... 9 6 Schnittstellen/ Verknüpfungspunkte ...... 13
7 Nachfragesituation nach Linien nach §42 PBefG (Einsteiger nach Linien im Teilraum „Altkreis Döbeln“ – Jahreswerte 2008) ...... 15 8 Einsteiger nach Linien und Verkehrstagen Stadtverkehr Döbeln (Jahreswerte 2008) ...... 17 9 Verbindungsanalyse Richtung Mittelzentrum ...... 19 10 Verbindungsanalyse in Richtung Oberzentren ...... 21 11 Parallelverkehre ...... 29
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Abbildung
1 Liniennetz Stadtverkehr im Stadtgebiet Döbeln ...... 12 2 Verknüpfungspunkt Bus/ Schiene am Bahnhof Döbeln ...... 22 3 Verknüpfungspunkt Busbahnhof Döbeln ...... 23 4 Verknüpfungspunkt Bus/ Schiene am Bahnhof Leisnig ...... 24 5 Verknüpfungshaltestelle „Zentral Haltestelle“ Hartha ...... 25 6 Verknüpfungshaltestelle „Niedermarkt“ Waldheim ...... 26 7 Haltestelle „Bahnhof“ Roßwein ...... 27 8 Haltestelle „Markt“ Roßwein ...... 28
9 Marktausschöpfung Stadtverkehr Döbeln im Vergleich mit anderen Stadtbusverkehren im VMS Gebiet und mit anderen ausgewählten Stadtbusverkehren in Klein und Mittelstädten ...... 31
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1 Vertiefende Raumstrukturanalyse für den Teilraum „Altkreis Döbeln“ 1.1 Siedlungsstruktur und Einwohner
Der Teilraum „Altkreis Döbeln“ umfasst eine Fläche von etwa 425 km². Mit rund Seite | 1 69.700 Einwohnern (siehe Tabelle 1) und einer Einwohnerdichte von 166 Einwoh nern/km² ist er vergleichsweise dünn besiedelt. Die Durchschnittswerte des Frei staates Sachsen (228 EW/ km²) sowie der Bundesrepublik (231 EW/ km²) werden deutlich unterschritten.
Siedlungsschwerpunkte sind das Mittelzentrum Döbeln sowie die Städte Waldheim und Hartha. Trotz des ländlichen Charakters des Teilraums „Altkreis Döbeln“ leben rund 72% der Kreisbevölkerung in den Städten.
Die bei weitem einwohnerstärkste Stadt ist die ehemalige Kreisstadt Döbeln (20.532 EW), gefolgt von den Städten Waldheim (8.614 EW), Hartha (8.034 EW), Roßwein (7.152 EW) und Leisnig (6.639 EW). Alle weiteren Kommunen erreichen Einwohnerzahlen von weniger als 5.000 Einwohnern.1
Die Einwohnerentwicklung ist in den zurückliegenden Jahren konstant rückläufig. Zwischen 1998 und 2008 hat der Teilraum „Altkreis Döbeln“ etwa 12,7 % der Kreisbevölkerung verloren. Alle Kommunen im Kreis verzeichnen Bevölkerungs rückgänge in unterschiedlicher Ausprägung. Während die Bevölkerungsrückgänge in den kleineren Gemeinden wie Niederstriegis, Ziegra Knobelsdorf, Zschaitz Ottewig, Bockelwitz und Ebersbach vergleichsweise moderat verlaufen, verzeichnen insbe sondere die Städte Döbeln, Hartha und Leisnig sowie die Gemeinde Großweitzschen deutliche Einwohnerrückgänge von mehr als 14 %. Keine der Kommunen hatte in den vergangenen Jahren Einwohnerzuwächse (vgl. Tabelle 1). Der Bevölkerungs rückgang ist im Wesentlichen auf ein negatives Wanderungssaldo zurückzuführen, jedoch liegt mittlerweile auch im Teilraum „Altkreis Döbeln“, wie im gesamten Landkreis Mittelsachsen, die Sterberate über der Geburtenrate (negative natürliche Bevölkerungsentwicklung).
Für die kommenden Jahre wird den Kommunen im Teilraum „Altkreis Döbeln“ ein weiterer Bevölkerungsrückgang prognostiziert.2
1 Gesamtbevölkerung einschließlich aller Stadt /Ortsteile. 2 Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, 4. Regionalisierte Bevölke rungsprognose für den Freistaat Sachsen bis 2020 (Gebietsstand 01.01.2009).
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Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung 1998 – 2008
Entwicklung Entwicklung Einwohner 1998 2004 1998 2008
Kommune 1998 2004 2008 3 absolut proz. absolut proz.
Bockelwitz 2.909 2.829 2.720 80 2,8% 189 6,5% Seite | 2 Döbeln 24.045 21.768 20.532 2.277 9,5% 3.513 14,6%
Ebersbach 1.173 1.161 1.082 12 1,0% 91 7,8%
Großweitzschen 3.720 3.452 3.168 268 7,2% 552 14,8%
Hartha 4 9.395 8.664 8.034 731 7,8% 1.361 14,5%
Leisnig 7.805 7.150 6.639 655 8,4% 1.166 14,9%
Mochau 2.935 2.773 2.598 162 5,5% 337 11,5%
Niederstriegis 1.323 1.353 1.301 30 2,3% 22 1,7%
Ostrau 4.471 4.434 4.173 337 7,1% 598 12,5%
Roßwein 8.252 7.696 7.152 556 6,7% 1.100 13,3%
Waldheim 9.576 9.110 8.614 466 4,9% 962 10,0%
Ziegra Knobelsdorf 2.394 2.414 2.241 20 0,8% 153 6,4%
Zschaitz Ottewig 1.523 1.538 1.411 15 1,0% 112 7,4%
Gesamt 79.821 73.379 69.665 5.479 6,9% 10.156 12,7%
1.2 Arbeitsplatzstandorte und Pendlerbeziehungen
Im Teilraum „Altkreis Döbeln“ waren zum 30.06.2007 rund 20.900 Personen als sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 5 mit Arbeitsort im Altkreis Döbeln gemel det (Kennwert: 30 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte pro 100 Einwohner im Untersuchungsgebiet). Dieser Wert ist leicht rückläufig im Vergleich zum Bezugs zeitraum im Jahr 2003 (21.642 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte).
3 Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Stand 30.11.2008. 4 Die Einwohnerzahl von 1998 ist die Summe der Einwohner aus der Gemeinde Gersdorf und der Stadt Hartha. Im Jahr 2004 wurde Gersdorf in die Stadt Hartha eingemeindet. 5 Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer sind alle Arbeiter, Angestellten und Personen in beruflicher Ausbildung, die in der gesetzlichen Rentenversicherung, Kranken versicherung, Pflegeversicherung und/oder Arbeitslosenversicherung pflichtversichert sind oder für die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt werden. Nicht zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zählen dagegen die Selbstständigen, mithelfen den Familienangehörigen und Beamten.
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Die Arbeitslosenquote für den Teilraum „Altkreis Döbeln“ lag im Mai 2008 bei etwa 15,8 % und lag damit über dem Durchschnittswert des Freistaates Sachsen (12,8%). 6
Beschäftigungsschwerpunkt innerhalb des Untersuchungsgebietes ist, bezogen auf die Arbeitsplätze, das Mittelzentrum Döbeln mit 8.992 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Weitere wichtige Arbeitsplatzstandorte sind weiterhin die Stadt Leis Seite | 3 nig (2.239 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) sowie die einstigen Industrie standorte Waldheim (2.171) und Hartha (2.077). Untergeordnet sind die Stadt Roßwein sowie die Gemeinde Ostrau als Arbeitsplatzstandorte von Bedeutung.
Aufgrund der Entfernung sind die umliegenden Oberzentren als Arbeitsplatzstandor te von nachrangiger Bedeutung für die Region.
Größere Gewerbegebiete (>10 ha Nettobaufläche) können als Arbeitsplatzstandorte bedingt potenzielle Ziele für den ÖPNV darstellen. 7 Nachfolgende Tabelle 2 doku mentiert die Gewerbegebiete >10 ha im Teilraum „Altkreis Döbeln“. Standorte von Gewerbegebieten dieser Größe befinden sich in Döbeln, Waldheim, Mochau, Groß weitzschen, Leisnig, Roßwein und Hartha. Über die meisten Gewerbegebiete und – flächen verfügt die Stadt Döbeln.
6 Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Zahlen Arbeitslosigkeit auf Stadt und Landkreisebene, Stand Mai 2008. 7 Neben der Größe (Fläche) der Gewerbestandorte sind insbesondere die Anzahl der Ar beitsplätze, die Nutzerstruktur (angesiedelte Gewerbebranchen) sowie die zeitliche Vertei lung der Nachfrage (Arbeitszeitmodelle, Öffnungszeiten u.ä.) wesentliche Einflussfaktoren für potenzielle Relevanz der Gewerbestandorte als ÖPNV Ziel. Erfahrungsgemäß ist bei Industrie und Gewerbegebieten jedoch mit einem geringen ÖPNV Potenzial zu rechnen.
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Tabelle 2: Gewerbegebiete > 100.000 m² im Teilraum „Altkreis Döbeln“ (Stand: 2009)8
Ort/ Gewerbegebiete Netto Fläche in m² > 100.000 m²
Döbeln
GE Döbeln Ost 1 A 310.000 Seite | 4 GE Döbeln Ost 1 B 240.000 Gewerbe und Industriegebiet Döbeln Nord 700.000 GE Industriestraße 127.000 GE Döbeln West 127.000
Ostrau
GE Ostrau 700.000
Waldheim
GE Waldheim Richzenhain 483.000
Mochau
GE „Am Fuchsloch“ 460.000
Bockelwitz
Industrie und Gewerbegebiet Marschwitz 420.000 GE Bockelwitz „An der BAB 14“ 160.000
Großweitzschen
Gewerbepark Mockritz 370.000
Leisnig
GE Leisnig Nordwest 126.000
Rosswein
GE „Goldene Höhe“ 180.000 GE „Am Sandberg“ 240.000
Hartha
GE West Flemmingen 140.000
Das Pendlerverhalten im Teilraum „Altkreis Döbeln“ zeigt eine deutlich erkennbare Ausrichtung auf das Mittelzentrum Döbeln, wobei ausgeprägte Pendlerbeziehungen insbesondere von den unmittelbar an Döbeln angrenzenden Städten und Gemein den entlang der starken Verkehrsachsen im SPNV und ÖPNV bestehen (siehe Ta belle 3). Darüber hinaus bestehen kaum nennenswerte Verflechtungen innerhalb des Kreisgebietes. Erwähnenswerte Pendlerbeziehung außerhalb des VMS Gebietes bestehen zwischen Döbeln und Leipzig (309 Einpendler nach Leipzig).
8 Quelle: Landratsamt Mittelsachsen, Referat 14.2 ÖPNV und Schülerbeförderung (Stand Oktober 2009).
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Tabelle 3: Pendlerverhalten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Teilraum „Alt kreis Döbeln“ (Pendler > 200 pro Relation)9
Wohnort