Heimatland Heimatbund Niedersachsen e.V. Gegründet 1901

Heft 3 / Oktober 2017 Jahrgang 2017, Heft 3 ������������������������Mit Veranstaltungskalender Oktober/November/Dezember 2017 Heimatland Zeitschrift für Heimatkunde ∙ Naturschutz ∙ Kulturpflege

Mit ständigen Berichten und Bildern aus dem Historischen Museum am Hohen Ufer Hannover Herausgegeben vom Heimatbund Niedersachsen e. V., Hannover. ������������������ Gegründet 1901 Inhaltsverzeichnis

Das bewegt mich (Karl-Heinz Schönrock) ..... 87 Regions-Entdeckertag: HBN präsentiert sich Marianne von Wolffersdorff: Historische in der Marktkirche Hannover ...... 111 Verbindungen von Bad Pyrmont nach Vorankündigung JHV 2018 ...... 111 Promnitz ...... 88 Heinz-Siegfried Strelow: Das Kaffeehaus Unsere Gruppen berichten Marienhöhe auf Norderney ...... 90 Bad Münder: Museumsnacht und 10-jähriges Rolf Peter Brandes: Der erste Burgdorfer Jubiläum des Museumshauses ...... 112 Superintendent Caspar Fricke ...... 92 : Besuch des hannoverschen Stadtparks ...... 112 Am schwarzen Brett Calberlah: Naturschutzprojekt startet ...... 113 Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek ...... 94 Höver: Besuch beim Wasserverband Nord- Veranstaltungen Oktober bis Dezember ...... 94 hannover ...... 114 Historischer Verein für Niedersachsen ...... 95 Höver: Besuch des Moorinformationszentrums in Resse ...... 115 Erlesenes von Georg Ruppelt Leinemasch: Kein Wasserkraftwerk in der Was ist Niedersachsen? Ein Gebiet und Leinemasch! ...... 116 sein Name ...... 96 Pinkenburger Kreis: Fahrradtour ...... 116 : Besuch der Kunststätte Bossard Plattduitsch und der Lüneburger Heide ...... 117 Jürgen Schierer: Wer bin ick? ...... 99 Sievershausen: 70-jähriges Jubiläum ...... 118

Heimatspiegel Unsere Gruppen kündigen an ...... 119 Hochzeit des welfischen Erbprinzen ...... 100 Veranstaltungen Jubiläumskonzert „50 Jahre Hausorchester Einladung zum Borgentricktag ...... 121 SKH des Prinzen von Hannover“ ...... 102 Vorankündigung Heidschnuckenessen 2018. 121 Positionspapier „Wälder für Niedersachsen“ ... 104 Umweltnachrichten ...... 106 Bücher aus unserer Bibliothek Helmut Knocke, Hugo Thielen: Hannover Aus dem Vereinsleben Kunst und Kulturlexikon ...... 121 Geburtstage – Hochzeitstage – Verstorbene ... 107 Alte Anzeigen im Heimatland ...... 109 Neue Bücher ...... 122

Das Titelbild zeigt: Welfenhochzeit: Segnung des Brautpaares durch Landesbischof i. R. Horst Hirschler. Zum Bericht auf Seite 100 f. Bildquelle: HAZ Das bewegt mich STICHWORT: Gästinnen und Christinnen Beim Durchblättern der letzten „Deut- schen Sprachwelt“, Ausgabe 68, Som- mer 2017, kam mir der Gedanke, dass es mal wieder an der Zeit ist, über un- ser Sprachniveau zu berichten, sowie über einige absurde Sprachakrobatiken nachzudenken, um dabei zu erkennen, wie Genderisten und Sprachfeministen unsere Sprache verhunzen und zerstö- ren. Ich frage mich, und da schließe ich Denglisch-Bedrohungen und Rechts- schreib-Artistik mit ein: Was soll ein derartiger Sprachfeminismus, wenn z. B. von Kinderinnen und Elterinnen die Rede ist, wenn aus Jüngern „Jünge- rinnen und Jünger“ werden, wenn aus Pharisäern „Pharisäerinnen und Phari- säer“ und aus Propheten „Prophetinnen und Propheten“ usw. werden! In einem Leserbrief in der „Deutschen Sprachwelt“ schrieb Prof. Dr. Rüdiger Schnell, Tübingen, über ein Erlebnis, in mit vernünftigen Emanzipationsgedan- dem ein Bademeister zu einem anderen ken wirklich nichts mehr zu tun haben, Bademeister sprach: „Die Gästin im gel- sondern an der Tagesordnung sind. ben Bikini hat ihr Handtuch vergessen“, Karl-Heinz Schönrock erstaunenswert oder? Ebenso stolperte der Professor über die Formulierung „Christen und Christinnen“, bei der das Ziel der Gleichberechtigung eigentlich negiert wird und die Christinnen wohl eine Sekte hätten sein können. Dass diese Genderierung zu einer Stigma- tisierung oder Marginalisierung des weiblichen Geschlechts führen könnte, wurde wohl nicht bedacht. So ein oft ungebremster Sprachfeminismus wird immer mehr in unsere Sprache einge- bracht und ist kritikwürdig, weil er ein Ballast für die Sprache ist. Leider sind solche Sprachentgleisun­ gen keine Einzelfälle, welche durch un- nötiges, unüberlegtes, überzogenes Im- poniergehabe konstruiert werden und

87 Marianne von Wolffersdorff Historische Verbindungen Bad Pyrmont-Promnitz Kontakt von Niedersachsen nach Sachsen bis heute

Schloss Promnitz gegenüber Riesa von der Elbe aus gesehen

Nachdem Karl der Große durch seine jahr- Höchste sächsische Staatsämter bekleidend zehntelangen Kämpfe die Germanen in den und in den reichsgräflichen Stand erhoben, Urwäldern des heutigen Niedersachsen be- führten die Mitglieder der Familie besonders siegte und sie zum christlichen Glauben ge- in Sorau eine prächtige barocke Hofhaltung zwungen hatte, ließ er zur Sicherung Burgen, nach französischem Vorbild mit einem eige- Kirchen und Klöster erbauen. Es war die Zeit nem Kürassierregiment und einer eigenen der ersten Etappe der Christianisierung und Hofkapelle, der „Reichsgräflich-Promnitzer Rückeroberung auch der Ostgebiete, die Hofkapelle“. von König Heinrich I., dessen Sohn Otto I. Deren Kapell- und Konzertmeister Georg und Enkel Otto II. fortgesetzt werden. So Philipp Telemann (1681–1767) wurde neben entstanden gegen die Poleneinfälle und Sla- Johann Sebastian Bach der bedeutendste wenaufstände schon vor dem Jahr 1000 zur Komponist des Barocks. Mehrere Male weil- Abwehr Burgwarde an Elbe und Saale. te Telemann in Bad Pyrmont, wo er 1731 Aus einem dieser Burganlagen entstand die „Pyrmonter Kurwoche“ komponierte, das Rittergut und Schloss Promnitz an der die 1997 als CD erschien. Das mitten im Elbe, auf dem ein Geschlecht gleichen Na- Kurpark liegende und neu gestaltete Tee- mens saß. Die Familie von Promnitz verließ haus mit dem im barocken Stil angelegten aber 1430 ihren Stammsitz und siedelte sich „Telemann-Garten“ kann heute der Gast be- in der Niederlausitz, in Pirna und in Schle­ wundern und dort zu einem Tee verweilen. sien an, wo sie bedeutenden Besitz erlangte. Es soll an diesen berühmten Komponisten

88 erinnern, der auch ein großer Blumenfreund und Pflanzenliebhaber war. Seine Musik wur- de aber fast vergessen, doch zu seinem 250. Todestag wird er besonders in Sachsen mit vielen Veranstaltungen geehrt, während man dem zu seiner Zeit so bekannten Kompo- nisten in Bad Pyrmont bisher nicht sehr viel gedenkt. Als im Jahre 1730 August der Starke (1670–1733) sein in ganz Europa einmali- ges „Spektakel“, das dreiwöchentliche Zeit- hainer Lager im Juni stattfinden ließ, lebte Friedrich Albrecht v. Wolffersdorff mit seiner Familie auf Promnitz. Zum Abschluss der Truppenschau mit Militärparaden und Ma- növerübungen seiner über 30.000 Soldaten Telemanngarten im Kurpark Bad Pyrmont wollte August der Starke seinen fürstlichen Fotos: Adelheid Ebbinghaus und hochrangigen Gästen all seine Macht und Pracht demonstrieren. rocken Stil umgebaut, um die höchsten Dazu wurde das in der Nähe liegende Besucher, u. a. den preußischen Soldaten- Renaissanceschloss Promnitz extra im ba- könig Wilhelm I. (1688–1740) mit seinem 18-jährigen Sohn Friedrich II. (1712–1786), später der Große genannt, würdevoll zu empfangen. Denn an den Fenstern des neu erstandenen Festsaales von Schloss Prom- nitz sollte als Abschluss ein auf und an der Elbe nächtliches, gigantisches Feuerwerk beobachtet werden können. Ausgerechnet hier schmiedete Kronprinz Friedrich mit seinem Freund Hans Hermann v. Katte einen Fluchtversuch vor seinem übermächtigen Vater; leider scheiterte das Vorhaben auf fatale Weise. So weilte Fried- rich II. nicht nur im sächsischen Schloss der Wolffersdorffer, sondern besuchte als spä- terer König von Preußen Bad Pyrmont, wo er sich 1744 und 1746 zur Kur aufhielt. Das Haus, in dem er logierte, heißt seit langem „der alte Fritz“ und dort auf dem Oesdorfer Berg, wo er gerne saß und in das liebliche Pyrmonter Tal hinunter blickte, wurde der Oesdorfer Berg ihm zu Ehren in Königs- berg umbenannt. Mit einer großen, im Jahre 2004 stattgefundenen Ausstellung im Pyr- Marianne von Wolffersdorff im ehemaligen Portal monter Schloss gedachten die Pyrmonter des Renaissance-Schlosses Promnitz an der Elbe noch einmal ihres berühmten Kurgastes.

89 Darüber hinaus tritt er jedes Jahr im Som- gegründeten Kultur- und Schlossverein so- mer während des Fürstentreffs in einem wie einer Bürgerinitiative um den Wiederauf- Umzug mit all den anderen berühmten Kur- bau und die Sanierung. Schloss Promnitz gästen der Vergangenheit wieder auf. soll eine Stätte der Begegnungen, Kunst Der direkte Nachfahre von Friedrich Alb- und Kultur werden, wo jetzt schon Konzer- recht v. Wolffersdorff auf Schloss Promnitz, te, Theater, Lesungen und Adventsmärkte Wilhelm Moritz Wolf, zog 1917 mit seiner stattfinden. Um das alles zu verwirklichen, Familie von Sachsen nach Bad Pyrmont, bedarf es vieler Helfer und vor allem Spon- wodurch sie bis heute nunmehr hundert soren, um Promnitz als wertvolles Kulturgut Jahre hier ansässig ist. Für das Schloss und zu erhalten. Rittergut gab es bis zur Enteignung 1945 Unlängst erschien eine Chronik von der wechselnde Besitzer. Nach der Wende wurde Verfasserin und Schriftführerin des Pyrmon- die Anlage von einem Investor aus Württem- ter Heimatbundes über die tausendjährige berg gekauft, der die Gebäude leider verfal- Geschichte von Schloss Promnitz, womit len ließ. wieder ein Bogen zwischen den beiden Or- Heute kümmert sich die Familie v. Wolf- ten von Niedersachsen nach Sachsen ge- fersdorff aus Bad Pyrmont mit dem von ihr spannt ist.

Heinz-Siegfried Strelow Das Kaffeehaus Marienhöhe auf Norderney Ein Café mit reicher Geschichte

Die niedersächsische Insel Norderney ist Deutschlands ältestes Seebad. Aus den ein- fachen Anfängen Ende des 18. Jahrhunderts, als man sich am Vorbild der aufblühenden englischen Seebäder zu orientieren begann, entstand im 19. Jahrhundert das glanzvollste Bad des Königreiches Hannover. Das Conver­ sationshaus­ und das Kurhotel (das frühere Gro- ße Logierhaus) stammen noch aus jener Zeit. Zu den markantesten historischen Bauwer- ken der Insel zählt die Marienhöhe, ein auf einer Düne oberhalb des Damenpfades gele- Historische Ansicht der Marienhöhe genes Café. Es ist benannt nach Hannovers letzter Königin, und es ist ein Ort, den sie sehr lose-Erkrankung erhofften. Unterkunft fand er schätzte – so, wie die Insel Norderney auch im Haus des Badedirektors Graf v. Knyphau- der Ort war, an dem sie ihren späteren Ge- sen, wo man in Eile für den blinden Gast Tür- mahl kennenlernen sollte. schwellen beseitigte und Türrahmen erhöhte. Der hannoversche Kronprinz Georg be- Da dieses Quartier auf Dauer aber nicht als suchte Norderney, auf dem Schiff von Groß- standesgemäß für den Kronprinzen ange- britannien kommend, erstmals im Jahr 1836 sehen wurde, errichtete man 1837–38 das – auf Anraten seiner Ärzte, die vom frischen „Große Logierhaus“, das fortan als Sommer- Meeresklima eine Linderung seiner Skrophu- residenz der königlichen Familie dienen sollte.

90 Familie nach Norderney fuhr, um dort seine „Sommerferien“ zu verleben. Hier war König Georg V. tatsächlich nur Mensch. Die letzten Reste der lästigen Hof­etikette wurden abge- streift. Die Uniformen verschwanden, der Kö- nig trug selbst nur Zivil, aber seine vornehme Haltung trat gerade darin besonders hervor“, schreibt der Norderneyer Chronist Erich Ro- sendahl in seiner Geschichte der monarchi- schen Badeaufenthalte. Die patriarchalische Art Georgs V. schuf im Lauf der Jahre eine Sphäre großer Vertraut- heit zwischen dem König und den Norderney- ern. Er ließ sich gern den einzelnen Familien vorstellen, besuchte sie auch in ihren Häusern und pflegte mit dem Schiffer Rass, der die kö- nigliche Familie mit seinem Boot vom Fest- land abholte, ein fast freundschaftliches Ver- hältnis, das bis in die Jahre des Gmundener Exils andauern sollte. Ein Höhepunkt der Sai- son war stets die Geburtstagsfeier des Kron- prinzen, denn dann lud der König seine Gäste Kronprinzessin Marie von Hannover und alle Insulaner zu Kaffee und Kuchen und © Historisches Museum Hannover abendlichem Feuerwerk ein. Prinzessin Marie hatte auf Norderney bald Der sommerliche Aufenthalt von 1839 wur- einen Lieblingsort gefunden: Es war eine de für Georg ein Schicksalsmoment seines hohe Düne am Westufer der Insel. Diese An- Lebens. Denn das Gästeverzeichnis vom 18. höhe mit dem prachtvollen Blick über das Juli jenen Jahres weist als neu eingetroffene Meer und zur Nachbarinsel Juist hatte schon Badegäste den Herzog von Sachsen-Alten- 1825 den Dichter Heinrich Heine fasziniert, burg und seine Familie auf, darunter auch die und hier entstand sein berühmtes, von Franz 21-jährige Prinzessin Marie. Elf Tage später Schubert meisterhaft vertontes „Lied am reiste der hannoversche Kronprinz mit seiner Meer“. Marie, die ebenso wie Georg die Dicht- Begleitung an. Die Bekanntschaft zwischen kunst Heines schätzte, ließ auf dieser Anhöhe Marie und Georg wurde zur Freundschaft, in den 1840er Jahren einen einfachen hölzer- und 1842 besiegelte die Verlobung den Weg nen Pavillon errichten, in dem sie gern ihren zur Vermählung am 18. Februar 1843 in Han- Kaffee einnahm. nover. Einen glanzvollen Tag erlebte die bald so In den Folgejahren verbrachte das Kron- genannte „Marienhöhe“ am 8. August 1851, prinzenpaar alljährlich seine Sommertage auf als hier die Verlobung von Maries Schwester Norderney. Die Tradition der Sommerfrische Elisabeth von Sachsen-Altenburg mit dem ol- wurde auch nach der Thronbesteigung 1851 denburgischen Erbprinzen Peter gefeiert wur- fortgeführt. Es herrschte dabei weit weniger de. Aus diesem Anlass wurde die Marienhöhe höfische Etikette als vielmehr ein volksna- am Nachmittag für das allgemeine Badepub- hes Auftreten. „Die schönste Zeit begann für likum gesperrt, und während sich Schaulus- den König allemal dann, wenn er mit seiner tige einen guten Platz sicherten, richtete die

91 Gästen aufstieg, wurde am Fuß der Marienhö- he ein einfaches Café unter der Bewirtschaf- tung von Rudolf Bruns erbaut, dessen Kellner den Gästen der Marienhöhe die Speisen hin- aufbrachten. Der einfache hölzerne Pavillon, in dem die Königsfamilie gerne verweilte, wich 1923 dem noch heute bestehenden massiven Bau. In ihm kehrten in den Jahren der Weimarer Republik auch verschiedene Reichskanzler, Außenminister Gustav Stresemann und der preußische Kronprinz Wilhelm ein. Die Marienhöhe heute Die Marienhöhe hat auch heute äußerlich ihren Charme aus jener Zeit bewahrt. Leider rot-livrierte Dienerschaft an einer geschützten war sie für einige Zeit geschlossen, und als Stelle in den Dünen ihren Versorgungsstand sie im Jahr 2016 wieder eröffnet wurde, mo- ein. Die Kaffeetafel in dem kleinen Pavillon dernisierte man ihr Inneres. So verschwanden auf der Marienhöhe blieb den adligen Hohei- u. a. die gemalten Frauendarstellungen in der ten vorbehalten. Anschließend erschien eine Kuppel des Cafés, die von dem in Bonn ge- Musikkapelle, und in dem gegen Abend mit borenen, aber lange auf Norderney lebenden bunten Papierlaternen beleuchteten Pavillon Maler und Musiker Hans Trimborn (1891– wurde zum Tanz aufgespielt. 1979) stammten. Dafür kann man nun einen Die Bewirtung der Marienhöhe in jenen Kaffee á la „Königin Marie“ (mit Eierlikör) oder Jahren der welfischen Monarchie war recht á la Heine (dann mit Sanddornlikör versetzt) bescheiden; Kaffee und Gebäck mussten vom bestellen. Und geblieben ist natürlich der un- Personal des Königlichen Konversationshau- vergleichliche Panoramablick, zumal bei Son- ses auf den Hügel hinaufgeschafft werden. nenuntergängen, hinauf auf das Meer – ganz Erst in preußischer Zeit, als Norderney zu ei- so, wie ihn auch Hannovers letzte Königin nem glanzvollen Bad mit vielen prominenten liebte.

Rolf Peter Brandes Der erste Burgdorfer Superintendent war ein Bauernsohn aus Hänigsen Caspar Fricke „der Ältere“

2015 war die Superintendentur Burgdorf alten kirchlichen Ordnungen zusammen- 420 Jahre alt. Gegründet ist sie allerdings brachen. Zunächst setzte Herzog Ernst der schon zwei Jahrzehnte früher als eine Bekenner zur Leitung der evangelischen Auswirkung der Reformation, die in Burg- Kirchen einen Landessuperintendenten in dorf bereits 1526/27 eingeführt wurde. Celle ein; aber es war unmöglich, dass auf Darüber berichtet in einer alten Kirchen- die Dauer ein Mann die Aufsicht im gan- chronik der von 1892 bis 1928 in Hänigs- zen Lüneburger Lande führen konnte. Des- en amtierende Pastor Hermann Meyer, wie halb gründete man kleinere Superintenden- mit der Einführung der Reformation die turen.

92 Die Inspektion Burgdorf wurde 1775 „Es zeigt das Brustbild des Verstorbenen errichtet. Sie war weit größer als heute; mit weißen kurzen Haaren so sich ein wenig denn ihr wurden sämtliche Pfarren in den kräuseln mit einem weißen Bart die Bibel damaligen Ämtern Burgdorf, , an der Seite. Unter dem Bildnis befand sich Ilten und Meinersen unterstellt. Zum ersten neben Bibelsprüchen folgende Lebensbe- Burgdorfer Superintendenten berief das schreibung: Anno 1536 ist der ehrwürdige Konsistorium den Hänigser Pastor Caspar und wohlgelahrte Herr Caspar Fricke zu He- Fricke (genannt: Caspar Fricke „der Ältere“). nigsen gebohren und 1565 zum Pastor und Fricke war ein tüchtiger Mann. Er hatte in hernach 1575 daselbsten zu einem Superin- Wittenberg studiert und war seit 1565 Pas- tendenten über die Ämter Borgtorff, Meiner- tor in seinem Heimatort Hänigsen. Caspa- sen, Ilten und Burgtwedel verordnet worden. rus Friccius – wie er sich der damaligen Sitte 1595 ist er von Henigsen nach Borgtorff entsprechend nannte – stammte aus einem alsda solch Amt zu verrichten gefordert, wel- Hänigser Bauernhof, der stattliche 60 Mor- ches er alda bis in sein hohes Alter christlich gen Lehnland und sechs Morgen Pfarrland bis 1618 verrichtet. Seines Alters geworden unter dem Pflug hatte. Das geht aus einer 90 Jahr. – Anno 1626, den 10. Januar ist er von ihm 1620 angefertigten Niederschrift alda gottseelig entschlafen“. hervor, in der er zu einer Auseinandersetzung Fricke war verheiratet und hatte mehrere zwischen zwei Hänigser Bauern und seinem Kinder. Drei Söhne wurden Geistliche, davon Nachfolger um die Nutzung des Pfarrlandes Caspar „der Jüngere“ Pastor in Hänigsen, als früherer Inhaber der Hänigsen Pfarrstelle Christoph Superintendent in Bardowick und Stellung nimmt. Johann Pastor in Wettmar. Frickes Tochter Caspar Fricke stammt mit großer Wahr- Marie verheiratete sich am 25. Dezember scheinlichkeit aus dem Hänigser Halbhof 1600 mit dem Bürgermeister Joachim Rem- Nr. 8 (Fricken-Franz-Hof). Auch nachdem er mers zu Burgdorf. 1575 zum Superintendenten ernannt wor- Caspar Fricke gilt auch als Förderer, wenn den war, blieb er in Hänigsen wohnen und nicht sogar Gründer des Hänigser Schul- versah hier weiterhin den Pfarrdienst. Das wesens. Er vermachte der Schule ein Legat Burgdorfer Pfarrhaus war noch von dem (Stiftung) von 210 Marinengulden mit der Be- derzeitigen Burgdorfer Prediger Johann stimmung, dass von den Zinsen des ausge- Müller bewohnt. Erst als dieser 1595 starb, liehenen Kapitals – und das waren über Jahr- verlegte Caspar Fricke seinen Wohnsitz nach zehnte hinweg immerhin 10,5 Mariengulden Burgdorf. – der Hänigser Lehrer sich Kleider und Schu- Von 1575 bis 1595 wurde die Inspektion he kaufen sollte. Als „Aufsteiger“ hatte Fricke Burgdorf von Hänigsen aus verwaltet und erfahren, wie notwendig eine gute Schulbil- auch Inspektion Hänigsen genannt. dung für die Jugend seines Heimatdorfes Fricke wurde fast 90 Jahre alt. Er verstarb war und deshalb diese Stiftung gemacht, die am 10. Januar 1626 in Burgdorf und wurde dazu beitrug, dass sich tüchtige Lehrer um am 14. Januar „auf dem Chor bei seinem die Hänigser Schulstelle bewarben. Sie ist Stande ehrlich und christlich bei volkreicher demnach auch über 400 Jahre alt. Versammlung von dem Herrn Superinten- Caspar Fricke und seine Erben schenkten der denten daselbst, M. Georgius Fathschild, Hänigser Kirche auch eine Glocke, die 1917 begraben. Der Text seiner Leichenpredigt zu Kriegszwecken angeliefert werden musste war Joh.12: „Wer mir dienen will, der folge und 1926 durch eine neue ersetzt wurde. mir nach“. Das Grabmal wurde in einer alten Anschrift des Verfassers: Rolf Peter Brandes (Vorsitzender Aufzeichnung folgendermaßen beschrieben: der HBN-Gruppe Hänigsen), Steindamm 6, 31311

93 Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek

Veranstaltungen Oktober bis Dezember Mittwoch, 22. November, 17.00 Uhr: Prof. Mittwoch, 18. Oktober, 17.00 Uhr: Meike Dr. Carl-Hans Hauptmeyer: Die Welt, die Re­ Fricke und Martin Brederecke: Die Hapto- for­mation und Hannover. Ein historischer thek – anfassen erlaubt. Überblick.

Donnerstag, 26. Oktober, 17.00 Uhr: Vor- Donnerstag, 30. November, 17.00 Uhr: trag von Dr. Sebastian Kuhn: Streiten mit Prof. Dr. Michael Rothmann: Zwischen Him- Leibniz. Über agonale Logiken der frühneu- mel und Hölle: Vorstellungen vom Fegefeuer zeitlichen Gelehrtenkultur. im Mittelalter.

Mittwoch, 11. November, 13.30–18.00 Uhr: Donnerstag, 7. Dezember, 17.00 Uhr: PD Herbstakademie. Peer to Peer: Kinder und DDr. Jörg Bolling: Reunion und Renaissance. Jugendliche als Akteurinnen und Akteure in Ökumene am Vorabend der Reformation. der Leseförderung. Dienstag, 12. Dezember, 17.00 Uhr: Dr. An- nette Richter: Von der Kunst, die Natur ab- Dienstag, 14. November, 17.00 Uhr: Ab- zubilden. Naturkundliche Buchillustrationen schlusskonzert der 14. Leibniz-Festtage 2017. erläutern die Welt. Leibniz und das Judentum. Ausstellungen Vortragsreihe zum Reformationsjubiläum bis 13. Januar 2018: Die Sammlung Hart- Dienstag, 21. November, 19.30 Uhr, Neues mann – Dialoge und Kassetten. Rathaus, Hodlersaal: Zeitzeugengespräch. Prof. Dr. Carl-Hans Hauptmeyer und Reiner verlängert bis 29. März 2018: Drei Länder, Künnecke: 1533 – Reformation und Revolte zwei Könige und ein Missverständnis – der in Hannover. Goldene Brief.

Veranstaltungen in den Monaten Oktober, November, Dezember

Bomann-Museum Celle bis 12. November: Zeichen setzen – Schlossplatz 7, 29221 Celle. 500 Jahre Reformation in Celle. Öffnungszeiten: Mo., Mi.–So. 10.30–16.30 12. November 2017 bis 1. Juli 2018: Uhr, dienstags geschlossen, letzter Einlass Echt scharf. Der Spiegel als Spiegelbild. 15.45 Uhr. Sonderausstellungen: Familienkunde Niedersachsen bis 30. Oktober: Schön war die Zeit. Rückertstraße 1, 30169 Hannover. Plakate und Objekte aus 25 Jahren. Öffnungszeiten: Mi. 15–18 Uhr, jeden ersten

94 Sonnabend im Monat 10–15Uhr Sonderausstellungen: Sonnabend, 7. Oktober, 10–15 Uhr: Wappen­ 26. Oktober 2017 bis 9. September 2018: beratung Beziehungskiste. Über Kommunikation. Sonnabend/Sonntag, 21. und 22. Oktober: bis 25. Februar 2018: O Isis und Osiris. Wochenendseminar: Einstieg in die Familien­ Freimaurer und Ägypten. kunde. Mittwoch, 15. November, 19 Uhr: „Scharf- Museum für Energiegeschichte(n) richter in der Vormoderne“ – Mitglied Dr. Gi- Humboldtstraße 32, 30169 Hannover. sela Wilbertz berichtet über ihre Forschung. Öffnungszeiten: Di.–Fr. 9–16 Uhr, Sonnabend, 2. Dezember, 15 Uhr: Advents- außer an Feiertagen. kaffee. Sonderausstellung: bis zum 2. Februar 2018: „… ein Reich, Historisches Museum Hannover welches ich gegründet habe.“ – Werner von Pferdestraße 6, Eingang Burgstraße, Siemens und die Elektrotechnik. 30159 Hannover. Öffnungszeiten: Di. 10–19 Uhr / Niedersächsisches Mi.–Fr. 10–17 Uhr / Sa., So. und an Feier­ Landesmuseum Hannover tagen 10–18 Uhr. Willy-Brandt-Allee 5, 30159 Hannover. Sonderausstellung: Öffnungszeiten: Di.–Fr. 10–17 Uhr, bis 8. April 2018: Wege zum Smartphone – Sa., So. 10–18 Uhr. Kultur- und Technikgeschichte der Kommu- Sonderausstellungen: nikationsmedien bis 15. Oktober: Der Wolf. Ein Wildtier kehrt zurück. Museum August Kestner 29. September 2017 bis 18. Februar 2018: Trammplatz 3, 30159 Hannover. Öffnungs- Silberglanz. Von der Kunst des Alters. zeiten: Di.–So. 11–18 Uhr, Mi. 11–20 Uhr.

Historischer Verein für Niedersachsen e.V.

Vorträge Museum August Kestner: Dr. Kerstin Donnerstag, 26. Oktober, 19.30 Uhr, Mu- Rahn, Hannover: Als Bittsteller vor dem seum August Kestner: Dr. Wolf Burchard, Papst – Karrieren niedersächsischer Kle- London: Aufgeklärte Kunstförderinnen – riker im Spätmittelalter. drei deutsche Prinzessinnen und der bri- Der Besuch der Vortragsabende ist tische Thron. kostenfrei.­ Donnerstag, 23. November, 19.30 Uhr, Historisches Museum am Hohen Ufer: Anmeldungen und weitere Informati- Dr. Arne Butte, Göttingen: „Damit man onen schriftlich oder telefonisch an die die prediger auch in zaum und zucht er- Geschäftsstelle erbeten, halte“. Die Kontrolle der evangelischen Tel.: (05 11) 120-66 08 oder 120-66 01, Pfarrerschaft in den welfischen Territorien Am Archiv 1 (Landesarchiv), 30169 Han- des 16. Jahrhunderts. nover, E-Mail: [email protected] Donnerstag, 7. Dezember, 19.30 Uhr, sachsen.de

95 Was ist „Niedersachsen“? Ein Gebiet und sein Name

Wenn im Folgenden nicht nur von Leibniz­ alter im niedersächsischen Raum heimisch orten, sondern auch von Niedersachsen die wurden. Rede sein wird, so soll vorab festgestellt wer- Das Herrschergeschlecht der Billunger den, dass „Niedersachsen“ für das Mittelalter kann man als „Vorgänger“ der Welfen in Nie- und die Frühe Neuzeit kein offizieller Name dersachsen bezeichnen. Nach dem Tod des für ein Herrschaftsgebiet ist. Der Begriff letzten Billungerherzogs Magnus im Jahr taucht 1354 in einer Urkunde Kaiser Karls 1106 fielen dessen Besitzungen und Herr- IV. auf mit dem Hinweis auf das Gebiet zwi- schaftsrechte im niedersächsischen Gebiet schen Weser und Elbe und in Abgrenzung an seine beiden Töchter Eilika, verheiratet zum östlichen „obersächsischen“ Gebiet, mit dem Grafen von Ballenstedt, und Wulf- dem Herrschaftsbereich der Askanier. hild, Gemahlin des Welfenherzogs Heinrich Im Rahmen der Reichsreformen am Ende d. Schwarzen von Bayern. Aufgrund dieser des 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts verwandtschaftlichen Beziehungen erwei- wird Niedersachsen dann in Verbindung mit terte sich der welfische Machtbereich nach den neueingerichteten Reichskreisen ge- Norddeutschland. nannt. Aber auch der damals geschaffene Über die Schwester von Königin Mathilde, „Niedersächsische Reichskreis“ entsprach der Gemahlin König Heinrichs I., dem Vater keineswegs den Grenzen des heutigen Bun- Ottos I., bestand zudem eine Verwandtschaft deslandes. der Billunger und damit auch der Welfen mit Korrekterweise müsste man also von dem den Liudolfingern, die nach der Kaiserkrö- „Gebiet, das das spätere Bundesland Nie- nung Ottos I. im Jahre 862 als Ottonen be- dersachsen umfasst“, sprechen. Um diese zeichnet wurden. umständliche Formulierung aber zu ver- Unter Heinrich dem Löwen, Herzog von meiden, hat sich auch in der historischen Sachsen und Bayern, erreichte das welfi- Forschung für die Zeit des Mittelalters und sche Herrschaftsgebiet seine größte Aus- der Frühen Neuzeit der vereinfachte Begriff dehnung, allerdings nur bis 1180, denn „Niedersachsen“ bzw. „niedersächsisch“ nach Auseinandersetzungen mit seinem Vet- durchgesetzt und wird somit auch für die ter, Kaiser Barbarossa, und einem Großteil Vergangenheit gebraucht – wohlwissend, der Reichsfürsten verlor Heinrich der Löwe dass es Niedersachsen erst auf Grund der seine beiden Herzogtümer. Das westliche Verordnung 55 der britischen Militärregie- bisherige Herzogtum Sachsen fiel an den rung seit dem 1. November 1946 gibt, gebil- Erzbischof und Kurfürsten von Köln, der öst- det aus den Ländern Braunschweig, Hanno- liche Teil an die askanischen Herzöge von ver, Oldenburg und Schaumburg als Folge Sachsen und Bayern an die Wittelsbacher, der Neuordnung Deutschlands nach dem die dort bis 1918 regierten. Zweiten Weltkriegs. Unter den Enkeln Heinrichs des Löwen Eng verbunden mit dem hiesigen Gebiet und Barbarossas, Otto dem Kind und Kai- ist die Dynastie der ursprünglich aus Italien ser Friedrich II., kam es zur Aussöhnung und Süddeutschland stammenden Welfen, zwischen Welfen und Staufern. Aus dem den die durch ihre Heiratsbeziehungen im Mittel- Welfen verbliebenen territorialen Resten mit

96 den Städten Braunschweig und Lüneburg gründete man auf dem Mainzer Reichstag von 1235 ein Herzogtum Braunschweig-Lü- neburg, und Otto das Kind wurde nunmehr als Herzog zu Braunschweig und Lüneburg in den Kreis der Reichsfürsten aufgenom- men. Die weitere Entwicklung des welfischen Herrschaftsgebietes bis in die Neuzeit war geprägt durch das welfische Anerbenrecht, wonach stets mehrere Söhne erbberechtigt sein konnten und wodurch die Bildung ei- nes einheitlichen Besitzkomplexes verhin- dert wurde. Auf diese Weise entstanden die beiden Linien Braunschweig und Lüneburg mit ihren wechselnden Eigenbezeichnungen (Braunschweig-Wolfenbüttel, Lüneburg- Celle etc.) und mit ihren diversen Nebenlini- en. Erbteilungen oder auch das Aussterben einer Linie führten zu Zusammenlegungen Kupferstich „Wappen des 17. Jhs.“; Privatbesitz von Fürstentümern und dem Entstehen neuer Territorien. Erbteilung von 1635 wurde das Fürstentum Festzuhalten ist aber, dass es offiziell Calenberg gebildet, das an Herzog Georg immer nur ein Gesamtherzogtum Braun- fiel, der ein Jahr später Hannover zu seiner schweig-Lüneburg gab, dessen einzelne Residenz machte. Seine vier Söhne folgten Fürstentümer, die in ihrer namentlichen ihm nacheinander in der Regierung. Unter Kurzform nach ihren jeweiligen Residenzor- dem Drittgeborenen, Johann Friedrich, wur- ten benannt wurden, durch Erbverträge ver- de Gottfried Wilhelm Leibniz als Bibliothekar bunden waren. Bei den Teilungen handelte und Hofrat an den Hof nach Hannover beru- es sich in der Regel um Realteilungen mit fen, unter dem jüngsten Sohn Ernst August Gemeinschaftsrechten. Gemeinsamer Be- gelang – nicht zuletzt durch Leibniz’ histori- sitz war das Domstift St. Blasius in Braun- sche und juristische Unterstützung die Erhe- schweig mit dem dort befindlichen Gesamt- bung des Fürstentums zum Kurfürstentum, archiv des Welfenhauses, später auch der so das 1705 durch das geerbte Fürstentum genannte „Kommunionharz“. Lüneburg-Celle eine erhebliche territoriale Erst die Einführung des Primogenitur- Erweiterung erfahren sollte. rechts, des Erstgeborenenrechts, in Wolfen- Zur damaligen Zeit war Niedersachsen büttel und Hannover am Ende des 17. Jahr- bzw. Saxonia Inferior oder la basse Saxonie hunderts verhinderte eine weitere territoriale kaum noch eine gängige Bezeichnung für Zersplitterung. den Niedersächsischen Reichskreis, der seit Als im Jahre 1634 mit Herzog Friedrich dem Ende des 17. Jahrhunderts an Bedeu- Ulrich die Linie Braunschweig-Wolfenbüttel tung verlor. Der Name wird nunmehr vor ausstarb, hätte das allein überlebende Haus allem als geographische Abgrenzung zum Lüneburg die Möglichkeit gehabt, alle Lan- sächsischen Gebiet um das Zentrum Dres- desteile in seiner Hand zu vereinigen. Es den und Meißen verwendet, wie der Blick auf wurde jedoch erneut geteilt. Im Rahmen der die Karte von 1718 zeigt.

97 im Jahre 1710 die Kaiserkrone als Symbol für das Erzbanneramt aufgenommen wurde. Löwe, Leoparden und Sachsenross präg- ten schließlich auch den hannoversch-kur- fürstlichen Bestandteil im königlichen Wap- pen von Großbritannien und Irland. Bevor es zum Bundesland Niedersach- sen kam, in dem die ehemals welfischen Territorien aufgingen, durchlief das Gebiet eine wechselvolle Geschichte, die hier nur skizziert werden kann. Eine erhebliche Ver- größerung erfuhr das welfische Gebiet als Ergebnis des Wiener Kongresses, aus dem Hannover als Königreich und Braunschweig als Herzogtum hervorgingen. Der Deutsche Krieg brachte 1866 die Annexion Hanno- vers durch das Königreich Preußen, in dem Kupferstichkarte „Saxonia inferior von 1718“ von das hannoversche Territorium seitdem eine Michael Kauffer/Christoph Weigel; Privatbesitz Provinz bildete, während Braunschweig weiterhin seine Selbstständigkeit bewahren konnte. Bei der territorialen Neugestaltung Bei Leibniz findet sich diese Bezeichnung von Norddeutschland durch die britische Mi- im Zusammenhang mit der von ihm geplan- litärregierung entstand schließlich aus den ten Gründung eines Historischen Reichs- beiden ehemals welfischen Territorien sowie archivs, eines Collegiums Imperiale His- den ehemaligen Ländern Oldenburg und toricum, sowie in seiner Korrespondenz zu Schaumburg-Lippe das Land Niedersachen geologischen, historischen und sprachge- in seinen heutigen Grenzen, auf die im Fol- schichtlichen Themen. Nach der Erhebung genden auch rückblickend Bezug genom- des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg men wird. (Hannover) im Jahre 1692 zum Kurfürsten- Annette von Boetticher, Georg Ruppelt tum erhielt Leibniz den Auftrag zur heral- dischen Neugestaltung eines kurfürstlichen Wappens, dessen elementare Bestandteile (Auszug aus: Annette von Boetticher und Georg für ihn der Braunschweiger Löwe, die Lüne- Ruppelt: Leibniz unterwegs in Niedersachsen. burger Leoparden und das Sachsenross wa- Auf den Spuren des Universalgenies. Hildesheim, ren. Letzteres „soll seyn weiß in roth“ (GWLB Zürich, New York: Olms 2017.) Ms XXIII Nr. 47 fol. 176). In einem an Kurfürs- tin Sophie gerichteten Brief heißt es dazu: „Le cheval qui marque l’ancienne Saxe“, bzw. „cheval de Saxe“ und an einer weiteren Stelle ist vom „cheval de Basse Saxe“ (Georg Schnath, Das Sachsenross, 1991, S. 62), also vom Niedersachsenross die Rede. Die Mitte des neuen Wappens bildete der damals noch freigelassene Warteschild, in den nach der endgültigen Anerkennung der Kurwürde

98 Wer bin ick? Et fung an, wie ick mick bi’en Freuhstücke gen Gang mit veele Dören, en paar Bänke Kaffee up miene Jacke eschüddet häbbe. Wi staht da an’r Wand. Glieks up’r ersten Bank harren nich veel Tied, denn Frieda wolle mit’n sitt Heiner. Wi sind tehope nah’r Schaule Zuge weg, nah usen Jungen un siene Familie. gahn. Ick häbbe ne lange nich eseihn, häbbe Ick konne mick noch hille ne annere Jacke aber ehört, dat hei veele Probleme härre. De antrecken, denne fäuhre ick se nah’n Bahn- kann mick ja identifizieren, denke ick. „Min- howwe. Wi sind ook taur rechten Tiet anne- sche, Fritze!“ seggt hei. Un denne fängt hei komen, un Frieda hat öhren Zug ekregen. an te lallen: „Dick gifft et ook noch? Wat haste Ick fäuhre wedder nah Huse. Uppenmal denne utefreten?“ Stinkbesopen is hei. Nee, were ick von’n Pollezisten mit ner Kelle an- von dene will ick mick leiwer nich seggen la- neholen. „Verkehrskontrolle. Fahren Sie bitte ten, wer ick bin. rechts ran, und zeigen Sie Ihre Papiere.“ Wat Drei Bänke wieder sitt en ehemaligen Ar- schall dat denne, denke ick bie mick. „Häb- beitskollegen, den se damals ut de Firma be ick wat falsch emaket?“ Na, ick rechts rutesmetten häbbet, weil hei eklaut hat. Hei ran un will de Papiere rutkramen. Ick fate in sitt da, ne Handschelle an einen Arm, en miene Jackentasche. Ach, du leiwe Tiet! De Polleziste hat de annere Schelle an sienen Papiere sind in’r annere Jacke. „Häbbet Se Arm. „Fritze!“ röppt hei un will up mick tau, denn nix, womidde Se sick utwiesen könnt?“ aber de Polleziste tüht ne mit de Handschel- Nee, häbbe ick nich, allet in’r Breiftasche in’r le terügge. „Fritze, vertell doch mal düsen annere Jacke. „Die zwei Kollegen werden Sie Lüen hier, dat ick nie nich wat klauen däe. nach Hause begleiten, damit Sie ihnen dort Ick schölle in’n Koophuse wat innestoken un Ihre Papiere vorzeigen können.“ nich betahlt häbben.“ „Ja, und das zum wie- Vor usen Huse hole ick an, stiege ut, un derholten Male“, seggt sien Polleziste. tesamme mit de Pollezisten gahe ick up use Wi gaat den langen Gang wieder. Da Husdör tau. Mien Nahber taur Rechten staht kummt üsch en Tropp Lüe entgegen. Twei an Tune, glotzt un grient, wie hei mick mit Pollezisten führt en Kerl, ook mit Handschel- de twei Pollezisten komen süht. Wi grüßet len, un denne is da noch en Kerl in swarten üsch nich mehr. Vor ne Tied häbbet wi üsch Talar, dat is woll sien Afkate. Da seihe ick, de veruntürt, un sietdeme kennt hei mick nich Kerl mit de Handschellen is Herbert Sölter, mehr. Wenn ick ne de Dagestiet beie, gifft mit den ick freuher Kegel espeelt häbbe. Hei hei keine Antwort. Ick stah an use Husdör, hat en Kerl doteschoten, in Holte. Jagdun- griepe in de Jackentasche, kein Slöttel. Ook fall, seggt hei. Aber et was de Husfründ, un in de annere Jacke. De Pollezisten kieket de härre mit siene Gerda en Techtelmechtel mick mißtruisch an. Se kieket rower nah ehat, seggt de Lüe. De Staatsanwalt meint, mienen Nahwer un fraget: „Kennen Sie die- dat düse Unfall nu woll doch nich sau ganz sen Herrn?“ Mien Nahwer, düt A…, schüd- taufällig passiert wöre. Sau gifft et also ne delt mit’n Koppe un grient: „Wat hatte denne Gerichtsverhandlunge. De ganze Stadt kört utefreten?“ De Pollezisten antwort nich. von nix anneret. As Herbert mick süht, blifft „Tja, denne mött se mit üsch nah de Wa- hei stake un seggt: „Minsche, Fritze, wat che komen“, seggt de eine Polleziste. „Da makest du denn hier? Wüllt se dick ook ins- helpet nix.“ In de Pollezeiwache is da en lan- parren? Wat haste denne utefreten?“ „Nicht

99 stehenbleiben!“ seggt de eine Polleziste un „Nanu, Herr Lickup, was treibt Sie denn zu schubset ne wieder. uns?“ De eine Polleziste vertellt ne, wat Sake „Sie haben ja nette Bekannte!“ seggt ein is. Dieter Waller is sien Chef. Na, nu hat sick von miene Pollezisten. „Aber dat se Fritz hie- allet uppeklärt, un ick kann nah Huse gahn. ten dauet, dat wett nu for wisse. Nu bruket Aber da blifft ja immer noch dat Problem mit wi noch wen, de ook Öhren Familiennamen den Slöttel von’r Husdör. Villichte gebet se bestätigen kann.“ Un da geiht ne Dör up un mick up’r Pollezeistation Quartier, bet Frieda Dieter Waller kummt rut. Hei is mien Nahber wedder nah Huse kummt? taur Linken, un wi verstaht üsch ganz gut.

Nachdruck aus OSTFALENPOST – Informationsblatt der Arbeitsgruppe Plattdeutsch in der Braunschweigischen Landschaft e.V. und des Ostfälischen Instituts. Nr. 108, August 2017. – Jürgen Schierer (Peine) war im Schuldienst in Hannover und Peine tätig und ist seit 1992 als Studiendirektor im Ruhestand. Seit 1977 beschäftigt er sich mit der ostfälischen Mundart, schreibt Erzählungen in ostfälischem Platt und leitet Autorenwerkstätten auf Plattdeutsch. 1981 gründete er den Ostfalia-Verlag. (Quelle: Literaturdatenbank Niedersachsen)

Traumwetter für Traumpaar bei der Welfen-Hochzeit Es war die Adels-Hochzeit des Jahres und es und Tausende fieberten bei „Kaiserwetter“, war „als wäre das Königreich Hannover nie wie man früher gesagt hätte, vor der Markt- untergegangen“, so der HAZ-Redakteur Si- kirche dem Moment entgegen, wo Ernst-Au- mon Benne. Am 8. Juli herrschte jedenfalls gust Erbprinz von Hannover und seine Braut eine wunderbare Stimmung in Hannover Ekaterina Malysheva, Prinzessin von Hanno- ver, aus dem Portal treten würden. In die Kirche eingezogen war das Braut- paar unter prachtvollen Klängen aus Georg Friedrich Händels Oper „Zadock“, vorge- tragen vom hannoverschen Knabenchor und dem Barockensemble L’Arco. Ekate- rina Malyshevas Haupt schmückte dabei das Diadem, das bei der Vermählung 1913 Herzogin Victoria Luise und später Chantal Hochuli und Caroline von Monaco trugen. In der Lesung rezitierte Prinzessin Alexandra, Halbschwester des Bräutigams, das „Hohe- lied der Liebe“ (1. Korinther 13, 1–13), das Anton Malyshev, der Bruder der Braut, ins Russische übersetzte. (Die Prinzessin war Die Schützenbruderschaft „Das Große Freie“ kurze Zeit vor der Hochzeit von der russisch- bildete das Ehrenspalier beim Auszug aus der orthodoxen zur evangelisch-lutherischen Marktkirche Kirche übergetreten und erlernt erst die

100 deutsche Sprache.) Die Trauung nahm so- dann Landesbischof i. R. Horst Hirschler vor. Großer Jubel brandete auf, als das frisch vermählte Paar aus dem Hauptportal trat, wo die Schützenbruderschaft „Das Große Freie“ mit Fahnen das Spalier bildete und ihr Jagdhornbläserkorps aufspielte. Noch größer wurde der Jubel, als das Paar sich vor der Menge leidenschaftlich küsste. Dann bestiegen die Hoheiten die historische Kut- sche, die schon König Georg V. bei der Ver- mählung mit Prinzessin Marie von Sachsen- Altenburg 1843 nutzte, und fuhren durch die Große Allee Richtung Herrenhausen. Auch Das Brautpaar beim Empfang in den Gärten von hier winkten überall Menschen, und vor Schloss Herrenhausen Schloss Herrenhausen verdichteten sich die Massen, als der Erbprinz seiner Prinzessin Griechenland war ebenfalls anwesend, wäh- aus der Kutsche half. Der Heimatbund war rend man Vertreter des britischen Königs- hier mit einer gelbweißen Fahnenabordnung hauses vermisste. Charlotte, Andrea und vertreten. Pierre Casiraghi repräsentierten Monaco. Beim anschließenden Empfang im Ga- Auch die Londoner Modeszene, mit der Prin- leriegebäude sah man viel Prominenz des zessin beruflich befreundet, war zahlreich deutschen Hochadels, so Georg-Wilhelm vertreten. von Preußen, Michael von Baden, die Prin- Neben niedersächsischer Landespromi- zessinnen Elisabeth und Maria Theresia von nenz wie Ministerpräsident Stephan Weil Thurn und Taxis und Fürst Alexander von und etlichen Ministern des Kabinetts weilte Schaumburg-Lippe. Kronprinz Paul von auch Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok in Herrenhausen. Aus dem Spek- trum der landeshistorischen Einrichtungen und Verbände sah man beim Empfang u. a. Prof. Dr. Thomas Schwark, Direktor des His- torischen Museums Hannover, Prof. Dr. Gerd Biegel vom Braunschweigischen Landes- museum, den ehemaligen Direktor der Nie- dersächsischen Landesbibliothek Dr. Georg Ruppelt und seine Nachfolgerin Anne May, den Präsidenten des Niedersächsischen Hei- matbundes (NHB) Prof. Hans-Georg Küster und den HBN-Präsidenten Heinz-Siegfried Strelow sowie zahlreiche Vorstandsmitglie- der des Welfenbundes. Musikalisch um- rahmt wurde der Empfang vom Königlichen Unter den Gästen: HBN-Präsident Heinz-Sieg- Hausorchester unter Musikdirektor Ernst fried Strelow, Heinrich Prinz von Hannover und Müller. der stellv. Welfenbund-Vorsitzende Ernst-August HL Strüber (Fotos: Renate Heuer)

101 Aus der HAZ zitiert: Die Königliche Traumfabrik Niemand glaubt heute noch, dass es Personen gibt, die mythisch die Nation verkörpern. Und doch gibt es Familien, die mit der Geschichte ganzer Landstriche untrennbar ver- bunden sind. Die Besitzer der Marienburg gehören zweifelsohne dazu. Die alten Adelsfamilien sind gerade in Zeiten schnellen Wandels eine perfekte Projek- tionsfläche für all unsere Sehnsüchte nach Erhabenheit und Beständigkeit, nach Glanz und Geheimnis. Undemokratisch ist das nicht. Länder wie Dänemark oder die Nieder- lande (...) halten sich ihre Königshäuser ganz bewusst als Fabrik für all die Träume, die eine Nation zusammenhalten. Und dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sein Land würdiger repräsentiert als die Queen ihr Land, ist noch lange nicht ausgemacht. Bei uns sind Adelsfamilien noch immer wirtschaftlich mächtig, und als Hüter wichtiger Kunst- und Architekturschätze haben sie auch eine kulturelle Aufgabe. Politisch ist der Adel unbedeutend – übrigens zur Erleichterung des Erbprinzen, der nur sehr ungern Hannovers nächster König würde. Umso unbefangener darf man sich darüber freuen, wenn ein sympathisches Brautpaar aus einer traditionsreichen Familie Flagge zeigt, deren Namen der Bräutigam trägt. Da wirkt es kleinkariert, aufzurechnen, dass der Steuerzahler die Kosten für Sicherheitsmaß- nahmen trägt – zumal von der Adelshochzeit ein immenser Imagegewinn für das Touris- tenziel Hannover ausgeht. So gesehen arbeitet die königliche Traumfabrik für uns alle. Simon Benne in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 10. Juli 2017

50-jähriges Jubiläum des Hausorchesters SKH des Prinzen von Hannover unter MD Ernst Müller

Es war ein wunderschöner frühherbstlicher chester Besetzung – eine Combo – gesucht. Sommer-Sonntagabend an dem MD Ernst Müller nahm den Auftrag an und spielte in Müller sein Jubiläumskonzert zu „50 Jahren der Gaststätte „Zur Marienburg“ in Schulen- Hausorchester SKH des Prinzen von Han- burg/ für SKH Prinz Ernst August nover“ gab. Ich hatte eine Eintrittskarte von (*1914–†1987), den Großvater des heutigen Bruno Hanne, der selber kurzfristig verhin- Erbprinzen von Hannover. Es wurde ein Auf- dert war, bekommen. Wir saßen im Innenhof takt zu einer langjährigen Verbindung zum der Marienburg und ließen uns von Müllers Haus Hannover, denn Prinz Ernst August Melodienreigen und seinem perfekten Or- gefiel, was er hörte und er bezeichnete die chester begeistern. Mein Freund Günther „Combo“ immer wieder als „Meine kleine Blumenberg war auch ganz entzückt, mach- Hauskapelle“. So war er bei jedem Flugha- te seine Beine lang, genoss die Musik und fenkonzert zugegen und die Feste im Hause ließ die Sonne sein Gesicht streicheln ... Hannover wurden von der „kleinen Hauska- Und so fing alles an: Vor 50 Jahren klin- pelle“ musikalisch umrahmt. Und dies nicht gelte im Hause Müller das Telefon. Es wurde nur in Deutschland, sondern auch in Öster- für eine „Betriebsfeier“ eine kleinere Blasor- reich. Die Hochzeit von Prinz Ernst August

102 Das Orchester Ernst Müller Foto: Manfred Schulz

– Vater des heutigen Erbprinzen –, dessen bat, nachdem dieser sein Orchester dirigiert kürzliche Hochzeit mit Ekaterina Malysheva, hatte. 50 Jahre ist Ernst Müller nun für das Taufen mehrerer Kinder des Elternpaares Haus Hannover, in dritter Generation, mu- sowie später auch bei der Tochter Alexan­ sikalisch tätig und das immer noch mit viel dra, wurden begleitet. Wie es dann zur offi- Engagement und Spielfreude. Am 2. Januar ziellen Ernennung zum Hausorchester durch 2018 können wir ihn in seinem Neujahrskon- Prinz Ernst August kam, ist in den lebendig zert 2018 im Theater am Aegi wiedersehen gestalteten Memoiren Müllers nachzulesen. und -hören. Erwähnen möchte ich noch die Aus dieser Ernennung erwuchsen vielfältige schöne Rückfahrt durch das Calenberger Verbindungen und Konzertreisen in alle Welt. Land mit Ernst Müllers Melodien im Ohr. Eine besondere Begegnung war mit Yehudi Manfred Schulz/Bruno Hanne Menuhin, der Müller um ein Autogramm

103 Positionspapier „Wälder für Niedersachsen“: Richtschnur für eine nachhaltig-ökologische Bewirtschaftung Erstmals unterzeichnen Umweltverbände breiten gesellschaftlichen Waldkonsens

Hannover. Niedersachsen stellt langfristig tung des Positionspapiers erreichte Einig- die Weichen für eine nachhaltig-ökologische keit“, sagte Agrarminister Christian Meyer. Waldbewirtschaftung – getragen von einem „Unsere Wälder brauchen einen solchen breiten gesellschaftlichen Konsens: Denn auf Nachhaltigkeit ausgerichteten breiten fast 40 Verbände und Institutionen stimm- Konsens. Denn die Lebenszeit der Bäume ten dem Positionspapier „Wälder für Nieder- ist nun einmal nicht auf Legislaturperioden sachsen“ zu, das am 29.6.2017 im Landwirt- beschränkt.“ Das vorliegende Papier sei da- schaftministerium feierlich signiert wurde. her „ein dauerhafter Masterplan für Ökologie Das Besondere dieser Fortschreibung eines und Ökonomie“. Strategiepapiers aus dem Jahre 2010: Erst- Neu im aktuellen Wald-Papier ist die Auf- mals gehören zu den Unterzeichnern auch nahme der Strategie für biologische Viel- die Umwelt- und Naturschutzverbände wie falt. Das Land wird sich demnach in seinen NABU, BUND und der Heimatbund Nieder- Landeswäldern mit zehn Prozent an der sachsen (HBN). Beim ersten Papier im Jahr Entwicklung von Naturwäldern beteiligen. 2010 hatten die Umweltverbände ihre Un- Der Privatwald ist davon ausgenommen. terschriften wegen zu geringer Berücksich- Meyer: „Damit berücksichtigen wir mehr tigung des Naturschutzes noch verweigert. Naturschutz im Wald, geben aber auch Pla- „Ich danke dem 2013 von der rot-grünen nungssicherheit für eine nachhaltige Forst- Landesregierung neu berufenen Waldbeirat und Waldwirtschaft.“ Wichtigste Aufgabe Niedersachsen unter Vorsitz von Professor sei jetzt „dass wir mit Weitsicht den ökolo- Christian Ammer für die bei der Überarbei- gischen Umbau des Waldes auch mit För-

Agrarminister Meyer mit den Vertretern der Umweltverbände und Forstwirtschaft Foto: Agrarministerium Niedersachsen

104 dermitteln des Landes weiter vorantreiben. Waldökosysteme zu entwickeln, die gegen Auf unserem Weg hin zu klimafesten, vitalen Schädlingsbefall immuner seien. „Außer- Mischwäldern werden wir weitergehen“ so dem soll die Waldumweltbildung weiter ge- der Minister. „Klimaschutz und der Erhalt stärkt werden“, sagte Meyer. Klar sei jedoch der Artenvielfalt spielen dabei eine ebenso überdies die Bedeutung des Waldes für Ar- wichtige Rolle wie die Leistungen des Wal- beitsplätze in der Forst- und Holzwirtschaft in des für Wirtschaft, Natur und Erholung. Niedersachsen. Im Übrigen bedeute Klima- „Wälder seien „nicht nur Rohstofflieferant, schutz auch, „wenn wir Holzimporte durch sondern auch wichtige Wasser-, Natur- und Raubbau etwa im Regenwald vermeiden

Klimaschützer“. können“. Neben der CO2-Senkenfunktion

Dem Waldbeirat Niedersachsen gehören des Waldes, der CO2-Bindung in langlebigen Vertreterinnen und Vertreter von insgesamt Holzprodukten und Altbäumen und der Ver- 22 Fachverbänden und Organisatoren an. meidung von fragwürdigen Holzimporten sei Diese Akteure haben sich in dem nun vor- der Ersatz von fossilen Energieträgern und liegenden Positionspapier einmütig auf fünf energieintensiven Roh- und Baustoffen ein Handlungsfelder geeinigt, damit Wald sowie wichtiger Beitrag für den weltweiten Klima- Forst- und Holzwirtschaft für die Zukunft schutz. gerüstet sind und dem rasanten Wandel Meyer sagte, die Waldfläche in Nieder- der Welt Rechnung getragen wird. Meyer: sachsen solle weiter wachsen. „Wichtig ist „ Wir müssen uns immer wieder klarma- uns bei allen Maßnahmen zugleich, wald- chen, dass Wälder die Voraussetzung für das und bodenschonende Maschinen oder Ver- menschliche Überleben und für das globale fahren einzusetzen. Ziel muss es sein, den Gleichgewicht sind. Umso mehr gilt es dort, Wald-Flächenverbrauch nicht nur weitge- wo wir Waldentwicklung direkt beeinflussen hend zu vermeiden, sondern etwaigen not- können, auf einen ressourcenschonenden wendige Kompensationsmaßnahmen durch Umgang zu achten.“ Neben den beiden neue Wälder zu erfüllen“, so der Minister. Ein Bereichen Bewirtschaftung und Jagd sowie weiterer Aspekt des Positionspapiers ist, die Schutz, Biodiversität und Klima gehören zu Beratung privater Waldbesitzer zu intensivie- den fünf Leitbildern des Positionspapieres ren und die Ausbildungszahlen im Bereich die Felder Arbeit und Einkommen, Rohstof- Forst und Holz zu steigern. Zudem soll die fe und Ressourcen sowie Bildung, Erholung Waldbrandvorsorge weiterentwickelt wer- und Tourismus. „Unser Ziel muss es sein, den. Schließlich, so hob Meyer hervor, lobe die multifunktionale Rolle von Wald, Holz- das Papier „ausdrücklich“ die Fortschritte bei und Forstwirtschaft mit einer umfassenden der Luftreinhaltung der vergangenen Jahre. Nachhaltigkeit zu kombinieren“, sagte Nie- Allerdings werde zugleich davor gewarnt, dersachsens Landwirtschaftsminister. „dass zurzeit vor allem die zu hohen Ammo- Beispielhaft für die Balance verschiedener niak- und Ammoniumemissionen aus der Interessen ist nach Meyers Worten die im Tierhaltung nicht nur zu erheblichen Nähr- Papier geforderte ökologische und standort- stoffüberschüssen, sondern auch zu Verlust gerechte Ausrichtung von Baumartenwahl an Artenvielfalt, Bodenversauerung und Pro- und Waldbau sowie die ökologische Weiter- blemen bei der Verjüngung der Waldbestän- entwicklung des Programms zur langfristi- de führen“. Daher trage die sanfte Agrarwen- gen ökologischen Waldentwicklung in den de und die Senkung der Emissionen aus der Landesforsten (LÖWE). Das Papier definie- Landwirtschaft „auch zum Schutz unserer re unter anderem klar, Pflanzenschutzmittel Wälder bei“. weitgehend zu vermeiden und strukturreiche

105 Pilze sammeln im Herbst – aber richtig

Es ist ein besonderes Vergnügen, im Herbst im duftenden Wald nach Pilzen zu suchen und aus den gesammelten Köstlichkeiten ein leckeres Mahl zuzubereiten. Um die ei- gene Gesundheit nicht zu gefährden und um das Ökosystem Wald nicht zu belasten, gilt es beim Pilzesammeln jedoch ein paar Regeln zu beachten. Empfehlenswert ist ein gutes Pilz-Bestimmungsbuch – mitnehmen hilft. Bitte nur Pilze sammeln, die zweifelsfrei zu identifizieren sind und dann am besten in einem zweiten traditionellen Korb, der den Pilzen Luft gibt. Giftige Pilze können, wenn Gemeiner Riesenschirmling oder Parasol sie zusammen mit den essbaren gelagert (Macrolepiota procera), der Speisepilz des Jah- werden, diese ebenfalls ungenießbar ma- res 2017 (Quelle: DirkVe, Wikipedia) chen. Es gibt zudem Pilzberatungsstellen, die gern behilflich sind. Bitte immer nur so Weiden ist der beliebte Wiesenchampignon viele Pilze mitnehmen, dass es für ein bis zu Hause. Sind die Fundplätze allerdings zwei Mittagessen reicht, denn andere Pil- überdüngt, sollte – falls dort überhaupt zesammler freuen sich ebenso über einen noch Champignons wachsen – auf eine Pilz­ schönen Fund. Für bestimmte seltene Pilz- ernte verzichtet werden. Wenn Parks vom arten gibt es sogar Sammelverbote. Pestizideinsatz verschont geblieben sind, Mit einem scharfen Messer können dünn- lohnt die Suche nach Speisepilzen wie etwa stielige Arten oder Holzbewohner abge- Blutroter Röhrling oder Perlpilz. Selbst an schnitten werden. Oft werden von ihnen oh- Rändern vielbefahrener Straßen wachsen nehin nur die Hüte verwendet. Andere Arten genießbare Pilze, beispielsweise der Para- sollten mit dem Messer vorsichtig aus der sol. Vom Verzehr ist allerdings abzuraten, da Erde gehoben oder herausgedreht werden die Pilze erheblich mit Schadstoffen belas- und das so entstandene Loch im Anschluss tet sind. Zu junge und zu alte Pilze stehen wieder abgedeckt werden, um das Myzel vor lassen. Ältere, von Maden oder Schnecken Lichteinfall zu schützen. Da bei einigen Ar- angefressene Pilze nicht zerstören, denn sie ten entscheidende Bestimmungsmerkmale werfen noch Sporen ab, die der Vermeh- an der Stielbasis liegen, versuchen, die Pilze rung dienen. Pilze vorsichtig herausdrehen möglichst nah an der Erde abzuschneiden oder mit einem kleinen, scharfen Messer – das Myzel unbedingt nicht beschädigen, dicht über dem Boden abschneiden. Nicht sonst kann der Pilz nicht nachwachsen. herausreißen, denn das schädigt das unter- Pilze gedeihen auch in den unterschied- irdisch wachsende Pilzgeflecht, das Myzel. lichsten Biotopen. Ein Sammeln in Natur- Ein eventuell im Boden entstehendes Loch schutzgebieten und Nationalparks ist tabu. wieder mit Humus oder Laub füllen, damit Allbekannte Waldpilze sind Maronen, Pfif- das Pilzgeflecht nicht austrocknet. ferlinge und Steinpilze. Maronen lassen sich Pilze haben zwar einen geringen Nährwert, bevorzugt unter Kiefern und Fichten finden, können es aber bezüglich Vitamin- und Mi- Pfifferlinge und Steinpilze sind in Laub- und neralstoffgehalt mit vielen Gemüsesorten Nadelwäldern zu entdecken. Auf Wiesen und aufnehmen. Sie sollten kühl und trocken

106 aufbewahrt und innerhalb von 24 Stunden sonders gut verdaulich sind, sollten Pilzge- verzehrt werden. Außerdem entfalten die richte nicht zu üppig sein und auch nicht zu meisten Pilze erst bei richtiger Zubereitung spät am Abend eingenommen werden. (braten, schmoren, grillen, dünsten ...) ihr Edzard Schönrock charakteristisches Aroma. Da Pilze nicht be- (in Anlehnung an die NABU- und BUND-Ratgeber)

Geburtstage – Hochzeitstage – Verstorbene Unsere herzlichen Glückwünsche gelten unseren Mitgliedern zum 75. Geburtstag Brandes, Dieter, Hänigsen Arnhold, Irene, Bokeloh Bufe, Axel, Burgwedel, Ahsendorf, Rolf Werner, Sievershausen Gerns, Inge, Burgwedel Behne, Ingeborg, Barsinghausen Günter, Maria, Barsinghausen Bethge, Rosemarie, Katensen Halm, Regine, Bad Münder Borggräfe, Marlies, Hänigsen Heimers, Anne-Ilse, Hänigsen Borstelmann, Eike, Pinkenburger Kreis Hinz, Lothar, Feldmann, Günter Hänigsen Krebs, Klaus, Hänigsen Florian, Manfred, Wülfingen Kreft, Inge. Bokeloh Heyden, Sigrun, Bad Münder Meier, Herbert, Arpke Hölscher, Horst, Ronnenberg Meyer, Gerd, Pinkenburger Kreis Kötteritzsch, Kirsti, Arpke Mohnke, Günter, Hildesheim Konrad, Ursel, Elze Moehle, Heinrich, Sievershausen Kroll, Gerd, Hänigsen Offeney, Klaus, Bad Münder Paulitz, Ernst-Dieter, Hänigsen Ponik, Barbara, Burgwedel Ruppel, Vera, Pinkenburger Kreis Requa, Margret, Gestorf Schara, Jochen, Gestorf Ruddigkeit, Marianne, Sievershausen Sinner, Ulrich, Burgwedel Schmidt, Helmut, Wülfingen Sperlich, Bernd, Hannover Schwerdtfeger, Rosemarie, Hänigsen Staats, Erika, Wülfingen Stützer, Willi, Hänigsen Stenzel, Elvira, Ronnenberg Wunneke, Brigitte, Pinkenburger Kreis Thiele, Jürgen, Bokeloh Tiggers, Lieselotte, Bad Pyrmont zum 85. Geburtstag Trabandt, Angelika, Sehnde Blumenberg, Günther, Döhren-Wülfel Wahlen-Neitz, Monika, Pinkenburger Kreis Bösche, Hannelore, Gestorf Winkler, Eberhard, Ronnenberg Drohn, Ilse, Sievershausen Herschel, Adele, Gestorf zum 80. Geburtstag Malms, Inge, Bad Pyrmont Barnstorf, Hermann, Pinkenburger Kreis Meissner, Marlies, Sievershausen Barnstorf, Renate, Pinkenburger Kreis Müller, Hermann, Barsinghausen Behre, Margarete, Sehnde Rosemeier-Mönnich, Gerda, Barsinghausen Boehm, Hartmut, Hornburg Schecker, Ilse, Obershagen

107 Schenk, Heinz-Dieter, Pinkenburger Kreis zum 89. Geburtstag Wendlandt, Lore, Wülfingen Copey, Marga, Bad Münder Wobig, Kurt, Gestorf Dubowy, Gertrud, Hänigsen Fitz, Elfriede, Ronnenberg zum 86. Geburtstag Judel, Helmut, Katensen Bannach, Helmut, Hänigsen Koot, Annelies, Bad Pyrmont Diere, Margarete, Sievershausen Könnecker, Hannelore, Altmerdingsen v. Echte, Heinrich, Sievershausen Körber, Edith, Ronnenberg Grimpe, Heinrich, Wülfingen Winkel, Wilfried, Katensen Guenter, Willi, Sievershausen Kaste, Herbert, Sievershausen zum 90. Geburtstag Krauthoff, Inge, Burgwedel Baumgarte, Gudrun, Burgwedel Lanski, Waltraud, Hänigsen Heise, Johanna, Sievershausen Meier, Claus-Dieter, Sievershausen Menke, Waltraud, Hannover Röber, Ruth, Hänigsen Palm, Herbert, Bokeloh Schneider, Dieter, Sievershausen Pries, Hans-Heinrich, Hänigsen Sieviera, Gisela, Sievershausen Schüttauf, Anita, Hänigsen Dr. Stalmann, Joachim, Hänigsen Wielitzka, Irmgard, Hänigsen zum 91. Geburtstag Busche, Gisela, Barsinghausen zum 87. Geburtstag Henke, Irene, Burgwedel Busse, Renate, Pinkenburger Kreis Hüttenrauch, Anita, Hänigsen Flügge, Annemarie, Barsinghausen Kern, Rudolf, Bad Pyrmont Jurke, Margot, Burgwedel Lehrke, Margarete, Sehnde Konerding, Ingrid, Bad Münder Reimer, Walter, Bad Pyrmont Lobenstein, Walter, Hannover Zemmin, Gisela, Hannover Menz, Albert, Sievershausen Rath, Otto, Arpke zum 92. Geburtstag Selch, Christa, Freytag, Marianne, Elze Staar, Waltraud, Sievershausen Kölling, Hedwig, Barsinghausen Stolle, Wolfgang, Burgwedel Kuchenbuch, Gertrud, Sievershausen Struch, Wanda, Sievershausen Meinschien, Harry, Großhansdorf Meyer, Gisela, Katensen zum 88. Geburtstag Peist, Marlies, Hannover Endruschat, Ingrid, Hänigsen Hesprzich, Hanna, Gestorf zum 94. Geburtstag Hoppenworth, Gerda, Sievershausen Neumeyer, Lieselotte, Burgwedel Howe, Bruno, Bokeloh Prof. Dr. Seedorf, Jonas, Hans-Dieter, Gestorf Witt, Gerda, Hannover Lehrke, Jürgen, Sehnde Sobeck, Ingeborg, Sievershausen zum 95. Geburtstag Dr. Voges, Wilhelm, Bad Pyrmont Halm, Günter, Bad Münder Frhr. von Wackerbarth, R., Sehnde Klemm, Gisela, Hannover Wilhelms, Ilse, Wülfingen Dr. Melchers, Edith, Hannover Raschke, Etta, Burgwedel

108 zum 96. Geburtstag zum 100. Geburtstag Blume, Ilse, Hänigsen Abel, Karla, Ronnenberg Haller, Lore, Ronnenberg zum 104. Geburtstag zum 97. Geburtstag Krampen, Anneliese, Bad Münder Sonntag, Ilse, Pinkenburger Kreis

Wir gratulieren: zur Goldenen Hochzeit Schönrock, Monika und Karl-Heinz, Sehnde Döpke, Ursula und Manfred, Burgwedel Thisius, Karin und Wolfgang, Sachsen­ Hasenjäger, Ellen und Fridorf, Bokeloh hagen Heilmeyer, Christa und Peter, Bokeloh Kroll, Anni und Gerd, Hänigsen zur Diamantenen Hochzeit Reinbach, Helga und Carlos, Pinkenburger Howe, Elfriede und Bruno, Bokeloh Kreis Sander, Erika und Willi Sievershausen Schmidt, Ingrid und Hans-Heinrich, Scholz, Marianne und Ehemann, Hannover Hänigsen Wendtlandt, Lore und Reinholdt, Wüfingen

Wir betrauern den Tod langjähriger Mitglieder:

Brandes, Liesa, Hänigsen Krauthoff, Walter, Burgwedel Fielauf, Helmut, Bokeloh Neumeyer, Wolfgang, Burgwedel Friedel, Erika, Sievershausen Oelmann, Marianne, Burgwedel Garbe, Brigitte, Burgwedel Pankauf, Elli, Sievershausen Gieseking, Edeltraud, Sievershausen Peltzer, Helmut, Pinkenburger Kreis Gorriahn, Irmgard, Bad Pyrmont Schmidt, Helmut, Wülfingen Hirsch, Gertrud, Barsinghausen Sievers, Christa, Hänigsen Hofmann, Ingeburg, Bad Pyrmont Jankowski, Manfred, Gestorf Koot, Ilse, Bad Pyrmont

Alte Anzeigen im HEIMATLAND

Es lohnt sich, mal in ältere Hefte unserer Mit- sind die Veranstaltungen der Geschäftsstelle gliederzeitschrift „HEIMATLAND“ zu schau- für die Mitglieder in „Stadt und Land“. Hierzu en. Ich bin dabei oft auf Themen gestoßen, überlegt sich das Präsidium ein neues Kon- die uns auch heute noch bewegen. Und, zept, wobei die Exkursionen, die im „HEI- was gab es doch für interessante Aktivitäten. MATLAND“ angekündigt werden, weiterhin Namhafte Autoren haben Artikel verfasst, für alle Mitglieder offenstehen. Neben dem Ausstellungen wurden in der Geschäftsstelle interessanten Programm sind mir die vie- veranstaltet, uvm. Leider zurückgegangen len Anzeigen aufgefallen, die teilweise sehr

109 kunstvoll gestaltet waren. Ich habe ein paar herausgesucht und möchte sie hier vorstel- len. Die Schönste ist auf der vierten Um- schlagsseite. Die Anzeigenanzahl erreichte in den Jahren 1950–1980 einen Höhepunkt und ging dann zurück. Dies möchten wir jetzt ändern. Durch die Strukturwandlung der Bevölkerung in den vergangenen Jah- ren sind die Einnahmen des Bundes aus Mitgliedsbeiträgen zurückgegangen. Das konnten auch Beitragserhöhungen nicht kompensieren. Wir möchten deshalb an die Traditionen anknüpfen und wieder ver- mehrt Anzeigen einwerben. Dadurch sollen die schwindenden Mitgliedsbeiträge teilwei- se ausgeglichen werden. Wir bitten deshalb unsere Mitglieder, in ihrem Umfeld bei Be- kannten und Geschäftsleuten um Anzeigen für das „HEIMATLAND“ zu werben. Bruno Hanne

110 Regions-Entdeckertag: Heimatbund Niedersachsen präsentiert sich in der Marktkirche Hannover

Am Entdeckertag der Region Hannover am 10. September war der Heimatbund Nieder- sachsen wieder vertreten, diesmal jedoch in der Marktkirche. Das war von Vorteil, da Be- sucher, die in die Marktkirche hinein kamen, vermutlich schon nach etwas Kulturellem gesucht hatten. Dann, nach einer großen Taufe mit ca. 100 Personen, konnten wir un- seren Stand aufbauen, der aus zwei großen Tischen bestand. Auffällig waren die Besu- cher, die sich intensiv mit unseren Unterla- gen beschäftigten, aber auch interessierte Gespräche mit uns führten. Daraus ergab sich eine positive Stimmung bei unserer Standbesatzung, die aus Ellen Scheffler, Ur- sula Schönemann mit Gatte Dieter, Wilfried Otto und mir bestand. Für Heiterkeit sorgte unser „Verkauf“ von Unser Stand mit Wilfried Otto, Bruno Hanne, Kopien von Ablassbriefen gegen eine Spen- Ellen Scheffler und Ursula Schönemann de. „Wir befreien damit den Erwerber von all Foto: Wolfgang W. Ewig seinen Sünden lebenslang“, hieß es auf dem Ablassbrief als unserem originellen Beitrag darauf, dass der Pastor der Marktkirche ge- zum Luther-Jahr. Dabei achteten wir aber rade nicht zugegen war. Bruno Hanne

Jahreshauptversammlung am Sonnabend, 12. Mai 2018 beim Pinkenburger Kreis Die Jahreshauptversammlung findet im kommenden Jahr am Sonnabend, 12. Mai 2018 beim Pinkenburger Kreis, Restaurant „Zur Eiche“, in Hannover-Buchholz statt. Nach dem gemeinsamen Mittagessen werden wieder zwei Touren angeboten. Achim Müller

In eigener Sache

Das Titelbild der letzten HEIMATLAND- unsere HBN-Gruppe Pattensen legt jedoch Ausgabe zeigte die Marienburg, die wir bei Wert darauf, hinzuweisen, dass sich die Ma- Nordstemmen verorten. In dessen geogra- rienburg auf dem Territorium der Stadt Pat- phischer Nähe liegt die Burg zwar auch, tensen befindet. Die Redaktion

111 Bad Münder: Museumsnacht und 10-jähriges Jubiläum des Museumshauses

hatte sich für diesen Abend das Thema „Glas“ gewählt. Neben Führungen durch die Sonderausstellung zur aktuellen Ausgra- bung der Glashütte in Klein Süntel gab es Demonstrationen zur Herstellung von Glas- perlen wie auch zur Fertigung eines bleiver- glasten Fensters. Am 7. Juli wurde das 10-jährige Beste- hen unseres zweiten Museumshauses fei- erlich begangen: Die Ortsgruppe hatte von 2002–2007 ein vor dem Verfall stehendes Ackerbürgerhaus im Zustand von 1880 wiederhergestellt und war dafür von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung mit dem Preis für Denkmalpflege ausgezeich- Sabine Fischer und Gabriele Schulz führen net worden. Nun trafen sich viele ehemalige im Gewölbekeller des Museums die Kunst Helfer wieder und ließen sich den Museums- der Herstellung farbiger Glasperlen vor. Alltag in dem historischen Bauwerk vorfüh- ren. Eine neugedruckte Broschüre (s. unter Die zweite Museumsnacht des Landkreises „Neue Bücher“) macht Geschichte und Wer- Hameln-Pyrmont am 17. Juni führte zahlrei- degang der Restaurierung des Hauses auch che Besucher auch in die beiden Museums- für Fremde nachvollziehbar. häuser unserer Stadt. Das Museumsteam Dr. Kai Witthinrich

Barsinghausen: Besuch des hannoverschen Stadtparks

Ein Ausflug nach Hannover zum Besuch des Dieser liegt bekanntlich am Rande der In- Stadtparks (früher: Stadthallengarten). So nenstadt in der Nähe des Zoologischen Gar- lautete die Einladung unserer Gruppe. Dazu tens zwischen der Stadthalle (heute: HCC könnte einem die Redensart eines griechi- Hannover Congress Centrum) im Norden schen Dichters einfallen, der davon spricht und der Eisenbahnlinie Hannover–Braun- „Eulen nach Athen zu tragen“. Was etwa so schweig im Süden. Etwas verborgen und viel heißt, wie Überflüssiges zu tun bzw. zu un- von außen kaum einsehbar, offenbart sich ternehmen. Also ortskundige Heimatfreunde der Stadtpark immer wieder als gärtneri- nach Hannover einzuladen, die den Park be- sches Kleinod, zählt doch die Anlage zu reits kennen. Aber dennoch waren 15 Mitglie- den bedeutenden Gartenkunstwerken Hanno- der unserer Gruppe bereit, am Ausflug teil- vers. So empfanden dies offensichtlich auch zunehmen und den Stadtpark zu besuchen. die Teilnehmer/innen aus Barsinghausen.

112 Ursula Schönemann, die Vorsitzende un- Sport und Showbusiness zu den Hotelgäs- serer Gruppe, führte uns durch die Parkan- ten. lagen mit ihren gärtnerischen Sehenswür- Die Größe des Hotels wird deutlich, wenn digkeiten. Dabei machte sie auf markante man erfährt, dass es über 258 Zimmer mit Daten der Gartenhistorie aufmerksam. In- 371 Betten verfügt. Die Gruppe hatte das teressant der Hinweis, dass im Zusammen- Vergnügen, zum Kaffeetrinken im Hotelres- hang mit dem imposanten Kuppelbau der taurant einzukehren und anschließend per Stadthalle auf dem ehemaligen Gelände der Fahrstuhl in das 13. Stockwerk aufzusteigen, „Kleinen Bult“, einer Pferdesportanlage, in um dann von der Höhe des Balkons einen den Jahren 1913/14 auch der Stadthallen- fantastischen Blick auf Hannover und Umge- garten angelegt wurde. bung bis hin zum Weserbergland zu haben. Im Jahre 1933 diente der Stadtpark der Zuvor jedoch haben wir bei einem ge- Ausrichtung einer Jahresschau Deutscher meinsamen Rundgang die Schönheit des Gartenkultur und 1951 fand hier die erste Stadtparks und seine vielfältige Gartenge- Bundesgartenschau statt. Beide Veranstal- staltung erlebt und bewundert. Unter ande- tungen haben nachhaltige gärtnerische Im- rem die großzügigen „möblierten“ Rasenflä- pulse hinterlassen, die fortentwickelt wurden chen mit frei verfügbaren Sitzgelegenheiten und bis heute Bestand haben. (Stühlen), eine Vielzahl von Sträuchern und Im März 1972 beschloss der Rat der Stadt Stauden, den Rosengarten, die Wasserspie- Hannover den Bebauungsplan zur Errich- le und Teichanlagen (mit Zierfischen und tung eines 18-stöckigen Hotelbaus auf dem Seerosen), schließlich die gelungene We- Areal des Stadtparks als adäquate und be- geführung durch den Park und die nahezu darfsorientierte Ergänzung zum HCC, dem verträumten Sitzecken. Hannover Congress Centrum. Nach seiner Hannover und seine Einwohner können Fertigstellung wurde der Hotelneubau im sich glücklich schätzen, neben den Herren- August 1974 seiner Bestimmung übergeben häuser Gärten, dem Maschsee, der Eilenrie- und unter dem Namen Hotel am Stadtpark de, dem Tiergarten und Lönspark eine sol- eröffnet. Seit August 1984 trägt das Hoch- che Oase der Ruhe, der Erholung und der haus-Hotel den Namen Congress Hotel am Beschaulichkeit zu besitzen. Mit dieser Er- Stadtpark. Neben zahlreichen Congressteil- kenntnis verließen die Heimatfreunde Han- nehmern und Messebesuchern zählten bis nover in Richtung Barsinghausen. heute Prominente aus Politik, Wirtschaft, Hans Günter

Calberlah: Naturschutzprojekt startet

Im März dieses Jahres bat der Bürgermeister vielfalt sicherstellten. Die Aktion, an der sich der Gemeinde Calberlah die Heimatbund- neben der Heimatbundgruppe auch Schul- gruppe Calberlah um Mithilfe. Ein halber klassen beteiligen, hat ein festes Ziel: Alten Hektar Brachland am Ortsrand soll als ex- heimischen Obstsorten wieder eine Heimat tensiv zu pflegende Streuobstwiese entwi- zu geben. ckelt werden. Die von der Heimatbundgruppe erstellte Vor den großen Rodungsaktionen in den Sortenauswahl von Hochstämmen enthält 70er Jahren hatten viele Ortschaften eigene neben Apfel, Birne, Kirsche auch Pflaumen, Streuobstbestände, aus denen sich die Bür- Mirabellen und Wildobst-Arten. „Für die ger versorgten und damit auch die Sorten- Pflanzung ist der Spätherbst besonders ge-

113 deres Problem stellt die Wühlmaus dar, sie kann ganze Bestände vernichten, ein Draht- korb, bei der Pflanzung mit eingesetzt, bietet den größten möglichen Schutz. Den Pflanzschnitt nimmt die Heimatbund- gruppe selber vor. Wird er nicht gleich im Frühjahr nach der Pflanzung durchgeführt, gehen viele Jahre bei der Entwicklung des Baumes verloren und das bedeutet, dass immer wieder korrigiert und in das volle Holz zurückgeschnitten werden muss. Die Heimatbundgruppe Calberlah freut sich auf viele Aktionen zusammen mit Schulklassen und Mitbürgern. Denkbar sind auch die Errichtung einer Wildbienenwand, die Ansiedlung von Bienenvölkern auf dem Vorsitzender Karsten Karwehl und Kassenverwal- Areal und ein Lehrpfad für alte Obstsorten. terin Kathrin Garsuch Foto: Karsten Karwehl Anfang November startet die Pflanzaktion für 40 Bäume, bis dahin gilt es in Zusam- eignet, für Stabilität sorgt ein Gerüst aus drei menarbeit mit der Gemeindeverwaltung Stützpfählen je Baum“, so der Vorsitzende noch eine Menge vorzubereiten. der Gruppe, Karsten Karwehl. Ein beson- Karsten Karwehl

Höver: Besuch des Moorinformationszentrums in Resse

Hochmoore haben sich über viele tausend Der Heimatbund „Unser Höver“ besuchte das Jahre zu einer einzigartigen Landschaft mit Moorinformationszentrum (MooriZ) in Resse, unzähligen Pflanzen- und Tierarten entwickelt. um sich über die Entstehung der Moore und deren Flora und Fauna zu informieren. In einer kurzen Einführung erklärte Frau Mahler vom Verein Bürger für Resse die Be- deutung des Zentrums, das von der Region Hannover gebaut wurde und vom Verein Bür- ger für Resse betreut wird. Die Dauerausstel- lung zeigt eindrucksvoll, wie die Menschen in und mit dem Moor lebten, mit welchen Geräten Torf gewonnen wurde und welche Folgen die Entwässerung der Moore hatte. Einige Pflanzen und Tiere, die in den Moo- ren um Resse herum zu finden waren, gibt es dort nicht mehr. Weite Flächen sind als Folge der Entwässerung mit Wald bedeckt. Heute sind diese Moore Naturschutzgebiete. Foto: Manfred Holaschke Verschiedene Maßnahmen sollen nun dazu

114 beitragen, dass sich die Hochmoore wieder ternhagener Moor. Hier zeigte sie anhand entwickeln können. Dazu gehört auch, im der verschiedenen Informationstafeln die Wald Freiflächen zu schaffen und dafür zu Besonderheiten dieses Moores. sorgen, dass auf den Moorflächen kein neu- Mit diesen Eindrücken und einem gemein- er Wald entsteht. samen Mittagessen endete der Besuch in Danach führte Frau Mahler die Besucher Resse. auf dem Moor-Erlebnispfad durch das Ot- Manfred Holaschke

Höver: Besuch beim Wasserverband Nordhannover

Das Wasser als unser wichtigstes Lebens- mittel gibt es in unterschiedlichen Zustän- den fast überall bei uns auf der Welt. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Schätze in unserem Untergrund“ besuchten Mitglieder vom Heimatbund „Unser Höver“ den Zweck- verband Wasserverband Nordhannover in Wettmar. Dort wurden sie vom Geschäftsführer Vol- ker Krebs begrüßt. Der Zweckverband, dem auch die Stadt Sehnde angehört, versorgt die Städte und Gemeinden im Norden und Osten von Hannover mit Trinkwasser. Das Verbandsgebiet ist in vier Versorgungsbe- Foto: Manfred Holaschke reiche unterteilt. Höver liegt im Süden und erhält das Wasser hauptsächlich vom Was- verhältnisse und die Grundwasserströme serwerk in Ramlingen. wurden genau untersucht. Die Fördermen- Um das Grundwasser fördern zu können, gen und die Pumpentechnik wurden darauf erhielt der Verband eine wasserrechtliche abgestimmt. Bewilligung. Mit ihr wird auch festgelegt, Das Wasser wird aus einer Tiefe von ca. 30 welche Mengen in einem bestimmten Zeit- m in eine dreistufige Filteranlage gepumpt. raum gefördert werden dürfen. Herr Krebs Dort wird der natürliche Gehalt an Eisen, erklärte den Teilnehmern, dass daran sehr Mangan und Kohlensäure auf ein notwen- hohe Anforderungen gestellt werden. Es diges Maß reduziert. Das aufbereitete Trink- beginnt damit, dass in den festgelegten wasser wird in einem Behälter zwischengela- Wassereinzugsgebieten Nutzungen, die das gert und danach in die Trinkwasserleitungen Grundwasser negativ beeinflussen können, gepumpt. Die Anlagen für die Aufbereitung nicht oder nur eingeschränkt möglich sind. und den Transport des Wassers, aber insbe- Die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen sondere auch das Wasser werden ständig Landwirten führte darüber hinaus zu einer überprüft, um eine einwandfreie Qualität si- Grundwasser schonenden Bewirtschaftung cherzustellen. der landwirtschaftlichen Flächen. Das trägt Allen Teilnehmern ist bei diesem Besuch dazu bei, dass die Qualität des Wassers noch einmal klar geworden wie wichtig es nachhaltig gesichert wird. Auch der Verband ist, mit diesem „Bodenschatz“ sorgsam um- hat hohe Auflagen zu erfüllen. Die Boden- zugehen. Manfred Holaschke

115 Leinemasch: Kein Wasserkraftwerk in der Leinemasch!

Seit einigen Jahren laufen Bestrebungen eines Investors aus Bayern, AUF Eberlein, ein Wasserkraftwerk in Döhren zu bauen. Die Stadt befürwortet das Vorhaben, da der erzeugte Strom, auf dem Papier, der 0-Emis- sions-Siedlung „Auf der Rehre“, in Hanno- ver-Wettbergen, zugerechnet werden soll. Es gab mehrere Dialoge, bei der uns Anwoh- nern die Pläne erläutert und „schmackhaft“ gemacht werden sollten. Seit dem 3. Juli 2017 läuft das Planfest- stellungsverfahren. Die Pläne lagen im Bau- amt aus. Die Projektgruppe Leinemasch erhielt die Pläne von der zuständigen Behör- de und ist an dem Verfahren beteiligt. Die Mitglieder der Gruppe haben an mehreren Tagen am Leinewehr gestanden und An- wohnern und vielen Besuchern erklärt, dass hier in einem reinen Wohngebiet eine Indus- trieanlage gebaut werden soll. Außerdem müsste die von der Stadt Hannover vor 13 Jahren gebaute feste Wehrschwelle zerstört gangen sein. Vor Ort haben 410 Besucher werden, damit der Investor sein Bauvorha- am Leinewehr in Döhren sich für den Erhalt ben verwirklichen kann. Die Leine müsste der Döhrener Leinemasch mit ihrer Unter- im Bereich der Turbinen auf ca. 10 m Tie- schrift ausgesprochen. fe ausgebaggert werden. Die Bauzeit ist mit Wie geht es weiter? Nach Durchsicht al- mehr als zwei Jahren anzunehmen. Hier vor ler Einwendungen wird die Regionsbehör- Ort versteht kein Mensch die Zerstörung der de in der Zeitung einen Erörterungstermin Natur. Die Naturschutzverbände, BUND, bekanntgeben. Dabei werden thematisch der NABU, der Fischereiverein und auch die Argumente behandelt. Nach der Ent- der Heimatbund befürchten, dass an dieser scheidung, ob das Wasserkraftwerk gebaut Stelle großer Schaden für die vorhandenen werden darf oder nicht, kann, bei einem Tiere, die z. T. auf der roten Liste stehen, wie positiven Bescheid, der Klageweg beschrit- Eisvögel, Biber, Aal und viele Fischarten, ten werden. Wir alle hoffen, dass die Ver- entsteht. nunft siegt und die Natur vor Ort erhalten Die Zeit der Einwendungen ist inzwischen bleibt. abgelaufen. Es sollen mehr als 400 Schrei- Wolfgang Scheffler ben von den betroffenen Anwohnern einge- (Projektgruppe Leinemasch)

Pinkenburger Kreis: Fahrradtour nach

Mit rund 20 Teilnehmern auf den unter- 10 Uhr gestartet. Los ging es vom Bürger- schiedlichsten Rädern wurde pünktlich um haus, unserem „Stammsitz“, zuerst auf

116 Radwegen und später dann über Feldwege zeit, am nächsten Ziel, dem „Waldkater“, an. weiter bis zum ersten Stopp am Seehaus-Re- Während das Wetter eigentlich den Eindruck staurant direkt am Hufeisensee. Dieser Nah- machte, als schwankte es zwischen Regen erholungspark liegt auf der Grenze zwischen und Sonne, blieb es aber trocken und der der Gemeinde Isernhagen und der Stadt Andrang am offenen Grill war noch nicht ge- . Trotz der sehr unterschiedli- geben. Die Zeit verging bei Bratwurst, Bier chen Drahtesel, von Modellen aus den 60er und später dann mit Kaffee und Kuchen wie Jahren bis hin zu den modernen E-Bikes, im Flug. Dann haben wir einen kleinen Ab- blieb die Gruppe sehr gut zusammen. Nach stecher zur Eichenkreuzburg gemacht, die einer kleinen Stärkung sollte es nun weiter- von der evangelischen Kirchengemeinde gehen. Ja, aber kaum gestartet, musste ein Vahrenwald aus den Abrisssteinen der ehe- Fahrer seinen Reifen wechseln. Gut ausge- maligen Zeppelinhalle und der Staphanie- rüstet und mit Unterstützung war das auch Bockwindmühle 1928 entstanden ist und kein Problem. Wir anderen konnten derweil heute der Jugendfreizeit dient. Ohne Hast schon weiterfahren, denn die beiden kann- und mit guter Laune waren wir dann wieder ten den Weg und würden uns schnell wieder an unserem Bürgerhaus in Groß-Buchholz einholen. Und so war es dann auch. Da es ja angekommen. Kurzentschlossen wurde sehr gemütlich zuging, konnten die Teilneh- noch Grillgut und Kohle besorgt und bei lus- mer sich auch gut mal mit dem einen, mal tigen Gesprächen über dütt un datt endete mit dem anderen unterhalten. So kamen dieser schöne Tag ganz ohne Regen. wir ganz gemütlich, pünktlich zur Mittags- H. Valentin

Sehnde: Besuch der Kunststätte Bossard und der Lüneburger Heide

Die „Kunststätte Bossard“ bei Jesteburg und die Lüneburger Heide bei Wilsede waren das Ziel der diesjährigen Tagesfahrt der Sehnder Gruppe des Heimatbundes Niedersachsen. Die Sehnder Schatzmeisterin Ursula Ost- mann, die diese Exkursion organisiert hatte, zeigte sich erfreut, dass die Teilnahme von fast 50 Gästen die Erwartungen übertraf. Bei schönstem Sommerwetter brach die Gruppe am 16. August von Sehnde Rich- tung Jesteburg auf. Hier wurde die einsam in einem Waldstück gelegene „Kunststät- te Bossard“ besichtigt. Diese Anlage trägt den Namen ihres Gründers Johann Michael Bossard, einem in der Schweiz geborenen Dozenten an der Hamburger Kunstgewer- beschule, der sich hier in der Nordheide Anfang des 20. Jahrhunderts ein Refugium Die Sehnder Heimatfreunde vor dem schuf, das als „Gesamtkunstwerk“ Architek- „Kunsttempel Bossard“

117 tur, künstlerisch-handwerkliches Schaffen fort und heute betreut eine Kulturstiftung die und autarke Selbstversorgung vereinte. Bos- Anlagen. sard war dabei stark von der Heimatschutz- Anschließend ging es weiter nach Un- und Lebensreformbewegung beeinflusst. deloh, wo nach einer Mittagspause drei Die Sehnder besichtigten neben den weit- Kutschen bestiegen wurden, die die Hei- läufigen Grünanlagen auch das Wohn- und matbündler nach Wilsede brachten – durch Atelierhaus Bossards, dessen Edda-Saal mit den Naturschutzpark und vorbei an weiten Motiven aus der altnordischen Sagenwelt Heideflächen und äsenden Heidschnucken. starke Eindrücke hinterließ. Höhepunkt für In dem urigen Heidjerdorf Wilsede bestand die meisten aber war der bewusst an einen die Gelegenheit zum Bummeln oder Besuch Sakralraum erinnernde „Kunsttempel“, der des bäuerlichen Museums „Dat ole Hus“. Mit 1924 im sogenannten „Backstein-Expres- einer Vesper in Bispingen klang der gemütli- sionismus“ errichtet wurde. Nach Bossards che Tag im Norden Niedersachsens aus. Tod führte dessen Witwe das Werk weiter Heinz-Siegfried Strelow

Sievershausen: Heimat ist da, wo wir leben

Das war eine der Kernaussagen des Vorsit- pe, den 1. Vorsitzenden des Heimatbundes zenden Erich Drescher anlässlich der Jubi- Niedersachsen, Heinz-Siegfried Strelow, den läumsfeier. Ortsbürgermeister Armin Hapke sowie die Vor über 80 Mitgliedern und Gästen fei- Vertreter der geladenen Vereine begrüßen. erte die Heimatbundgruppe Sievershausen Heinz-Siegfried Strelow betonte in seiner ihr 70-jähriges Bestehen. Vorsitzender Erich Begrüßung, dass der Heimatbund Nieder- Drescher konnte zu diesem nicht alltägli- sachsen 1901 gegründet wurde und sich da- chen Ereignis den 1. stellvertretenden Bür- mals bis heute drei Ziele gesetzt hat: 1. das germeister der Stadt , Burkhard Hop- Thema Naturschutz, 2. Die Denkmalpflege sowie 3. die Bewahrung der plattdeutschen Sprache. Auch behielt er während des Drit- ten Reiches seinen ursprünglichen Namen bei. Der Anfang vor 70 Jahren war nicht leicht, so Drescher. Die Initiative zur Wiederbele- bung nach dem Kriege ging von Oberlan- deskirchenrat Lampe aus Hannover aus. In Sievershausen war es Marie Ernst, die sich für die Arbeit einsetzte und im April 1947 mit 17 Mitgliedern in der Gaststätte damals „Zur Eiche“ zusammenkam, wo man sie als erste Vorsitzende wählte. Männer standen in der damaligen Zeit nicht zur Verfügung. Es folgten bis heute sieben weitere Vor- V. l.: Erich Drescher, Elke Boßling, Ilse Drohn, sitzende; auch hier wiederum zwei Frauen Otto und Lilli Graß, Mitglieder und ehemalige darunter. Vorstände, die langjährig aktiv tätig waren bzw. Nach dem Bau einer neuen Grundschule sind. Foto: Herbert Baller hat die Heimatbundgruppe mit vier weiteren

118 Vereinen eigene Räumlichkeiten in der frei- einzelner Mitglieder/Gruppen des Arbeits- gewordenen alten Schule. Man fühle sich kreises Ortsgeschichte sowie der Rentner- dort sehr wohl, so der Vorsitzende. Eine vor band. Jahren geführte Diskussion über einen Ver- Für die musikalische Umrahmung sorgte kauf des Gebäudes sei heute vom Tisch, so Frau Lange von der hiesigen Musikschule der stellvertretende Bürgermeister. Polloczek. Erich Drescher berichtete über die diver- Nach einer von den Mitgliedern organi- sen Aktivitäten des Vereins und wünschte sierten Beköstigung und vielen interessan- sich, dass künftig wieder mehr Einwohner ten Gesprächen endete dieses Jubiläum bei den Heimatgedanken würdigten. Nicht un- gutem Wetter am Spätnachmittag. erwähnt ließ er das besondere Engagement Herbert Baller

Gruppe Arpke Gruppe Gestorf Donnerstag, 9. November, 15.00 Uhr, Hei- Freitag, 20. Oktober, 19.00 Uhr, Landgast- matstube Teichstr. 1: Schlachtefest. hof Zum Weißen Ross: Digitalschau von Donnerstag, 14. Dezember, 15.00 Uhr, Ulrich Stahl: Cornwall und die Landschaften Heimatstube Teichstr. 1: Weihnachtsfeier. Südenglands. Samstag, 21. Oktober, 13.00 Uhr am Gruppe Bad Münder Kirchplatz: Wir fahren in Fahrgemein- Sonntag, 17. Dezember ab 14 Uhr: Sai- schaften nach Alfeld und besuchen die sonausklang im Museum im Wettbergschen Fagus-Werke, ein heute noch genutztes Adelshof, Kellerstraße 13, mit historisch Industriegebäude aus der Bauhauszeit geschmücktem Weihnachtsbaum. (Weltkulturerbe). Anmeldung erforderlich, B.-G. Höfer, Tel. 0 50 45 / 75 36. Gruppe Bokeloh Freitag, 10. November, 19.00 Uhr, Land- Dienstag, 7. November: Gruppenabend gasthof Zum Weißen Ross: Digitalvortrag im Gasthaus Mittelpunkt. Unser Referent von Erika Schulze: Bernstein – das Gold des spricht über Sicherheit und Betrugsversu- Nordens. che an älteren Mitmenschen und wie wir Sonntag, 19. November, 10.30 Uhr vor uns davor schützen können. dem Ehrenmal in der Welle: Teilnahme an Dienstag, 5. Dezember, 19.00 Uhr: der Feierstunde zum Volkstrauertag. Gruppenabend. Der Treffpunkt wird noch Freitag, 8. Dezember, 19.00 Uhr, Landgast- bekanntgegeben. Frau Fuhrmann berichtet hof Zum Weißen Ross: Weihnachtsfeier und von ihrer ehrenamtlichen Arbeit bei der Jahresrückblick. Anmeldung erbeten, B.-G. Flüchtlingsbetreuung. Höfer, Tel. 0 50 45 / 75 36. Im Januar 2018 wollen wir gemeinsam in der Kaffeestube in Niengraben ein kalt/ Gruppe Großburgwedel warmes Frühstück veranstalten. Wir werden Montag, 9. Oktober, 15.00 Uhr, Gasthaus unsere Mitglieder mit einem Rundschreiben „Am Markt“: Wandern in Peru, Trecking in und über die Presse informieren, wann den Anden. Referent Dr. Steffen Timmann. diese Veranstaltung stattfindet. Montag, 13. November, 16.00 Uhr, Gast-

119 haus „Am Markt“: Niedersachsens wilde Donnerstag, 16. November, 15.00 Uhr, Pferde, Dülmener. Ca. 17.00 Uhr Wurst-/ Hotel Fricke: Plattdeutscher Nachmittag. Grünkohlessen. Dienstag, 28. November, 16.00 Uhr, Haus Montag, 11. Dezember, 15.00 Uhr, Gast- der Vereine: Plattdeutsche Runde. haus „Am Markt“: Weihnachtsfeier, Kaffee Donnerstag, 7. Dezember, 15.00 Uhr, Hotel – Kekse – Klatschen. Fricke: Adventsfeier.

Gruppe Ronnenberg Gruppe Wülfingen Montag, 9. Oktober, 09.00 Uhr, Heimatmu- Donnerstag, 12. Oktober, 15.00 Uhr: Klö- seum: Frühstück. nen (bis ca. 17.00). Montag, 9. Oktober, 18.00 Uhr, Lütt-Jever- Samstag, 28. Oktober, 14.00 Uhr: Ausflug- Scheune: „Klön“-Abend. Besichtigung (siehe Aushang). Mittwoch, 18. Oktober, 19.30 Uhr: Vor- Freitag, 03. November, 19.00 Uhr: Ortsge- tragsabend: Die schönsten Melodien aus spräch. dem Neujahrskonzert 2017 – Leitung MD Donnerstag, 16. November, 14.30 Uhr: Ernst Müller. Ein Filmdokument von Bruno offenes Kaffeetrinken, Haus Wülfingen. Hanne. Freitag, 17. November, 19.00 Uhr: Termin- Montag, 13. November, 09.00 Uhr, Hei- absprache. matmuseum: Frühstück. Samstag, 25. November, 17.00 Uhr: Montag, 13. November, 18.00 Uhr, Lütt- Braunkohlwanderung (Braunkohlessen ab Jever-Scheune: „Klön“-Abend. 18.30 Uhr), siehe Aushang. Samstag, 18. November, Gasthaus Plinke, Mittwoch, 06. Dezember, 15.00 Uhr: Niko- -Roloven: Wurst- und Grünkohlessen. lausmarkt. Samstag, 9. Dezember, Lütt-Jever-Scheu- Vorauschau für 2018 ne?: Adventsfeier. Samstag, 13. Januar 2018: Jahreshaupt- Montag, 11. Dezember, 09.00 Uhr, Heimat- versammlung. museum: Frühstück. Samstag, 17. Februar 2018: Puttappel­ Montag, 11. Dezember, 18.00 Uhr, Lütt- abend, Gemeindehaus. Jever-Scheune: „Klön“-Abend. In eigener Sache Unsere in die Jahre gekommene Mehrzweck- Gruppe Sehnde halle soll durch den Neubau eines Mehrfunk- Freitag, 8. Dezember, 17.00 Uhr: Advent- tionshauses ersetzt werden. Die Bauarbeiten liches Treffen mit Vortrag über „900 Jahre dauern voraussichtlich bis 2019. Daher Lühnde“ und traditionellem Grünkohlessen steht der Vereinsraum während dieser Zeit in der „Kate Lulende“, Am Ring 24, Alger- nicht zur Verfügung. missen OT-Lühnde. Der Klönnachmittag, jeden 2. Donnerstag im Monat, wird bis auf weiteres ins Gemein- Gruppe Sievershausen dehaus verlegt. Zeiten bleiben unverändert. Donnerstag, 19. Oktober, 15.00 Uhr, Hotel Für andere Termine bzw. Aktivitäten deren Fricke: Klönnachmittag. Treffpunkt oder Veranstaltungsort die Mehr- Dienstag, 31. Oktober, 16.00 Uhr, Haus zweckhalle war, werden Alternativen durch der Vereine: Plattdeutsche Runde. Aushang und Zeitung bekanntgegeben.

120 Borgentricktag am 24. November im Gartensaal des Neuen Rathauses Am 24. November um 18.00 Uhr wird der Heimatbund Niedersachsen und die Stadt Hannover zum zehnten Mal einen verdienten Bürger Hannovers mit dem Preis „Cord- Borgentrick-Stein“ ehren. Das Präsidium bittet deshalb die Heimatbund-Ortsgruppen, Abordnungen zu entsen- den. Die kleine Feierlichkeit bietet die Möglichkeit, Gespräche bei einer „Spartanersup- pe“ zu führen und für ihre Aktivitäten zu werben. Es werden prominente Gäste erwartet. Anmeldung wie immer, wg. begrenzter Räumlichkeiten, bitte an die HBN-Geschäfts­ stelle: 05 11/32 34 90. Bruno Hanne

Vorankündigung Heidschnuckenessen

Unser Heidschnuckenessen findet am Freitag, dem 16. März 2018 um 17.00 Uhr im Gasthaus Dehne, Isernhagen, statt. Traditionell wird die kulinarische Veranstaltung wieder mit einem interessanten Vortrag umrahmt. Nähere Informationen im nächsten Heft. Bitte merken Sie sich den Termin schon einmal vor.

Hannover Kunst und Kulturlexikon, Helmut Knocke, Hugo Thielen, Herausgeber: Dirk Böttcher, Herwig Guratzsch und Klaus Mlynek, Verlag Th. Schäfer, 2. Auflage 1994, 240 Seiten, reich- haltige Abb., teilw. in Farbe, ISBN 3-88746-313-7, 19,90 €

Über die Stadt Hannover gibt es weit über Zugehörigkeit und 100 Bücher. Dieses Buch lädt durch sein Bodenhaftung ent- Westentaschen-Format zum „immer Dabei- stehen, wenn bei haben“ ein. Und zwar weil es Lexikon, Hand- der aktuellen Wir- buch und Stadtführer zugleich ist für den Fla- kung eines Baues neur, der sich auf einen Stadt-Spaziergang seine Geschich- vorbereiten oder den Flaneur, der Hannover te erklärbar wird. erkunden will. Bekannte oder auch histori- Wenn man z. B. sche Bauten werden mit Bild beschrieben. vor dem Leibniz-

121 Haus am Holzmarkt steht und erfährt, in ausführlichen Kurz-Vita vorgestellt werden. welchem Baustil es errichtet wurde, in wel- Insgesamt ein wertvolles Nachschlagewerk, chem kulturgeschichtlichen Zusammen- das immer bereitliegen sollte. hang es steht und warum es hierher versetzt Bruno Hanne wurde. Ebenso wurde mit den berühmten Ausgesucht: Juilf Werner Meienburg Persönlichkeiten verfahren, die mit einer

Ortsgruppe Bad Münder des HBN: Das Kallmeyersche Haus. Eine Bau­ruine wird Museum. Schriftenreihe des Museums Bad Münder, Bd. 13, 2017, 88 Seiten, 5,– €.

Fünf Jahre sanierten Mitglieder der Orts- gruppe Bad Münder im HBN das abrissrei- fe Fachwerkhaus der Schuhmacherfamilie Kallmeyer in Bad Münder. Weitere ehrenamt- liche Helfer und Studenten der HAWK in Hil- desheim unterstützten diesen Umbau unter wissenschaftlicher Leitung. 2007 konnte das Haus feierlich als Freilichtmuseum eröffnet werden. Außen wie innen präsentiert sich das Gebäude nun mit seiner Einrichtung in einem Zeitschnitt um 1880. Besucher können hautnah die Lebensumstände und den beschwerlichen Alltag in einem kleinen Bürgerhaus dieser Zeit nachvollziehen und wahrnehmen. Die Broschüre liefert Beiträge zu den ehemaligen Bewohnern, zur Hausge- schichte, zur Restaurierung und zur heutigen Einrichtung und Nutzung als Museum. Dr. Kai Witthinrich

Bücherei des Heimatbundes Über 5000 Bücher stehen kostenfrei zur Ausleihe zur Verfügung. Nutzen Sie dieses Angebot! Suchen Sie online nach „Ihrem“ Buch: www.heimatbund-niedersachsen.de/html/hbn-mediathek.html

122 Heimatbuch der besonderen Art Gottfried Wilhelm Leibniz bereiste o monate- oder gar jahrelang Europa. Dass er aber auch im Niedersäch- sischen sehr viel unterwegs war, ist weniger bekannt. Annette von Boetticher und Georg Ruppelt wollen mit Texten und vielen Bildern diese durchaus e ektive und schöpferische Beziehung zwischen dem Univer- salgenie und der norddeutschen Region einer großen Leserscha vermitteln.

Annette von Boetticher, Georg Ruppelt Leibniz unterwegs in Niedersachsen Auf den Spuren des Universalgenies. 2017. 252 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. Hardcover. ISBN 978-3-487-08598-2 € 27,80

Georg Olms Verlag Hagentorwall 7 · 31134 Hildesheim Fon: +49 (0)5121/15010 · Fax: +49 (0)5121/150150 · [email protected] · www.olms.de

Heimatland Zeitschrift des Heimatbundes Niedersachsen e. V., gegründet 1901.

Redaktion: Heinz-Siegfried Strelow, Bankverbindung: Hannoversche Bruno Hanne, Edzard Schönrock, Volksbank, BIC VOHADE2HXXX, Karl-Heinz Schönrock. IBAN DE85 2519 0001 0030 4840 00; ­

Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Peter Löhr, Erscheinungsweise: Viermal jährlich Wilfried Otto. Anfang Januar, April, Juli und Oktober. Der Bezugspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag­ Beiträge werden erbeten an: abgegolten. Heimatbund Niedersachsen, Walsroder­ Straße 89, 30851 Langenhagen, Gesamtherstellung: Druckhaus Köhler GmbH, Telefon (05 11) 32 34 90, Siemensstraße 1–3, Telefax (05 11) 3 63 29 32, 31177 Harsum, E-Mail: [email protected], Tel.: (0 51 27) 90 20 4-0, www.heimatbund-niedersachsen.de Fax: (0 51 27) 90 20 4-44, E-Mail: [email protected] Sprechzeiten der Geschäftsstelle: Dienstag bis Freitag 9 bis 12 Uhr. ISSN 2364-9917 Die Öffnungszeiten können abweichen und sind auf unserer Homepage ersichtlich! Aufgrund der Erscheinungsweise im Quartal werden in 2017 nur 3 Ausgaben vom Heimat- Redaktionsschluss für Heft 4/2017: land ausgeliefert. In 2018 erscheinen wieder 10. November 2017. wie gewohnt 4 Ausgaben.

123 Heimatbund Niedersachsen e. V., Walsroder Straße 89, 30851 Langenhagen Postvertriebsstück „DPAG“, Entgelt bezahlt, H 3645

Alte Anzeige der Fa. Benecke im HEIMATLAND (zum Beitrag auf S. 109 f.)