JB 2010 Umschlag Montage 2010.qxd:Montage_JB_Umschlag 14.11.2010 17:26 Uhr Seite 1 DEHOGA Bundesverband

DEHOGA-Jahrbuch 2010 DEHOGA-Jahrbuch 2010 Gastronomie und Hotellerie in Deutschland

Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA Bundesverband) Besucheranschrift: Verbändehaus Handel-Dienstleistung-Tourismus Am Weidendamm 1A, 10117 Berlin Postanschrift: 10873 Berlin Fon 030/72 62 52-0 Fax 030/72 62 52-42 [email protected] www.dehoga.de JB 2010 Umschlag Montage 2010.qxd:Montage_JB_Umschlag 14.11.2010 17:26 Uhr Seite 2

Das Präsidum des Die Mitgliedsverbände des DEHOGA Bundesverbandes DEHOGA Bundesverbandes

Ernst Fischer Fritz G. Dreesen Hermann Kröger LANDESVERBÄNDE DEHOGA Lippe e.V. DEHOGA Sachsen-Anhalt e.V. Präsident Stellvertretender Präsident Stellvertretender Präsident Arminstraße 11 Kantstraße 3 Restaurant Rosenau Rheinhotel Dreesen/ Krögers Hotel Hotel- und Gaststättenverband 32756 Detmold 39104 Magdeburg DEHOGA Baden-Württemberg e.V. Fon 05231/2 24 33 Fon 0391/5 61 71 93 Am neuen Botanischen Garten Ringhotel Bonn Bahnhofstraße 18 Fax 0391/5 61 71 94 Augustenstraße 6 Fax 05231/3 92 75 [email protected] 72076 Tübingen Rheinstraße 45-49, 53179 Bonn 26427 Esens/Nordsee 70178 Stuttgart [email protected] www.dehoga-sachsen-anhalt.de Fon 07071/6 88 66 Fon 0228/8 20-20 Fon 04971/30 65 Fon 0711/6 19 88-0 www.dehoga-lippe.de Fax 0711/61 64 46 Fax 07071/6 88 6 80 Fax 0228/8 20-21 53 Fax 04971/42 65 DEHOGA Schleswig-Holstein e.V. [email protected] DEHOGA Mecklenburg-Vorpommern e.V. Hamburger Chaussee 349 www.dehogabw.de Deutscher Hotel- und Gaststätten- 24113 Kiel Axel Fischer Rose Pauly Thomas Domani verband/Landesverband Fon 0431/65 18 66 Stellvertretender Präsident Schatzmeisterin Präsidialmitglied Bayerischer Hotel- Mecklenburg-Vorpommern Fax 0431/65 18 68 Varbrook 82 Stacklies-Veranstaltungsservice Gaststättenbetriebe und Gaststättenverband Grüne Straße 12 [email protected] DEHOGA Bayern e.V. 19055 Schwerin www.dehoga-sh.de 71372 Niederkrüchten Rissener Landstraße 54 Kurt Lilly GmbH & Co.KG Türkenstraße 7 Fon 0385/5 92 55-0 22587 Hamburg Messezentrum, 90471 Nürnberg 80333 München Fax 0385/5 92 55-20 DEHOGA Thüringen e.V. Fon 040/46 77 70 14 Fon 0911/9 84 80 10 Fon 089/28 76 0-0 [email protected] Futterstraße 14 Fax 0911/9 84 80 29 Fax 089/28 76 0-111 www.dehoga-mv.de 99084 Erfurt [email protected] Fon 0361/5 90 78-0 Fax 0361/5 90 78-10 www.dehoga-bayern.de Deutscher Hotel- Dr. Monika Gommolla Peter Schmid Olaf Offers und Gaststättenverband [email protected] Präsidialmitglied Präsidialmitglied Präsidialmitglied Hotel- und Gaststättenverband Niedersachsen e.V. www.dehoga-thueringen.de Maritim Hotelgesellschaft mbH Hotel Graf Eberhard Pullman Aachen Quellenhof Berlin e.V. (DEHOGA Berlin) Yorckstraße 3 Keithstraße 6 Herforder Straße 2 Bei den Thermen 2 Monheimsallee 52 30161 Hannover 10787 Berlin Fon 0511/33 70 6-0 Fon 030/31 80 48-0 32105 Bad Salzuflen 72574 Bad Urach 52062 Aachen Fax 0511/33 70 6-29 Fax 030/31 80 48-28 Fon 05222/9 53-0 Fon 07125/14 80 Fon 0241/9 13 20 [email protected] [email protected] www.dehoga-niedersachsen.de Fax 05222/9 53-2 77 Fax 07125/82 14 Fax 0241/9 13 21 00 www.dehoga-berlin.de

DEHOGA Nordrhein-Westfalen e.V. Guido Zöllick Thomas Hirschberger Ingrid Hartges Deutscher Hotel- und Gaststätten- verband Brandenburg e.V. Hammer Landstraße 45 Präsidialmitglied Präsidialmitglied Hauptgeschäftsführerin Schwarzschildstraße 94 41460 Neuss Hotel NEPTUN Sausalitos Holding GmbH Am Weidendamm 1A Fon 02131/75 18-200 14480 Potsdam FACHVERBÄNDE Seestraße 19 Tassiloplatz 7 10117 Berlin Fon 0331/86 23 68 Fax 02131/75 18-201 [email protected] 18119 Rostock-Warnemünde 81541 München Fon 030/72 62 52-20 Fax 0331/86 23 81 Hotelverband [email protected] www.dehoga-nrw.de Fon 0381/7 77-0 Fon 089/66 07 86 60 Fax 030/72 62 52-42 Deutschland (IHA) e.V. www.dehoga-brandenburg.de Verbändehaus Fax 0381/5 40 23 Fax 089/66 07 86-89 DEHOGA Rheinland-Pfalz Handel-Dienstleistung-Tourismus Deutscher Hotel- Landesverband Hotel- und Am Weidendamm 1A und Gaststättenverband Gaststättengewerbe e.V. Dierk Kraushaar André Witschi 10117 Berlin DEHOGA Bremen e.V. Am Brückes 18 Fon 030/59 00 99 69-0 Präsidialmitglied Präsidialmitglied Hinter dem Schütting 8 55545 Bad Kreuznach Fax 030/59 00 99 69-9 Bendenkamp 12 Karwendelstraße 6 28195 Bremen Fon 0671/2 98 32 72-0 [email protected] 40880 Ratingen 85604 Pöring Fon 0421/3 35 90-0 Fax 0671/2 98 32 72-20 www.hotellerie.de Fax 0421/32 44 73 [email protected] [email protected] www.dehoga-rlp.de UNIPAS Dr. Erich Kaub Leo Imhoff www.dehoga-bremen.de Union der Pächter von Autobahn-Service-Betrieben e.V. Ehrenpräsident Ehrenpräsident DEHOGA Saarland Stiftstraße 35 Mauerkircher Straße 199 Freiherr-v.-Stein-Straße 209 DEHOGA Hamburg, Hotel- Hotel- und Gaststättenverband e.V. und Gaststättenverband e.V. 32427 Minden Feldmannstraße 26 81925 München 45133 Essen Hallerstraße 22 Fon 0571/88 60 8-0 66119 Saarbrücken Fon 0201/2 47 04-0 20146 Hamburg Fax 0571/88 60 8-20 Fon 0681/5 54 93 [email protected] Fon 040/41 34 30-6 Fax 0201/2 47 04-99 Fax 0681/5 23 26 www.unipas.de Fax 040/41 34 30-88 [email protected] [email protected] [email protected] V.I.C. Jochen Koepp Herbert Rütten Helmut Otto www.dehoga-hamburg.de Verband der Internationalen Ehrenmitglied Ehrenmitglied Ehrenmitglied Caterer in Deutschland e.V. DEHOGA Sachsen e.V. Hotel- und Gaststättenverband Verbändehaus des Präsidiums des Präsidiums des Präsidiums Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Hessen e.V. Handel-Dienstleistung-Tourismus Am Engelsbach 25 Mittelstraße 120 Landhotel und Landgasthaus Tharandter Straße 5 Auguste-Viktoria-Straße 6 Am Weidendamm 1A 53127 Bonn 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler Naafs-Häuschen, Naafshäuschen 1 65185 Wiesbaden 01159 Dresden 10117 Berlin Fon 0228/28 48 06 Fon 02641/2 62 10 53797 Lohmar-Wahlscheid Fon 0611/9 92 01-0 Fon 0351/4 28 98 10 Fon 030/72 62 52-0 Fax 0228/9 19 51 38 Fax 02641/2 62 40 Fon 022 06/60 80 Fax 0611/9 92 01-22 Fax 0351/4 28 98 28 Fax 030/72 62 52-42 [email protected] [email protected] [email protected] Fax 022 06/60 81 00 www.dehoga-hessen.de www.dehoga-sachsen.de www.dehoga.de K00-Vorworte.qxd:Layout 1 14.11.2010 16:14 Uhr Seite 1

DEHOGA-Jahrbuch 2010 Gastronomie und Hotellerie in Deutschland K00-Vorworte.qxd:Layout 1 14.11.2010 16:14 Uhr Seite 2

Grußwort

Grußwort

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband ver- tritt eine Branche, die wie kaum eine andere das Bild Deutschlands prägt. Ist die Übernachtung komfortabel und das Essen gut, fühlen sich Gäste wohl. Das gilt für Touristen wie für Geschäftsleute. Gerade für ein Exportland wie unseres mit seinen weltweit renommierten Messen kommt es auf exzellente Serviceleistungen des Hotel- und Gast- stättengewerbes an. Seit die Welt bei der begeis- ternden Fußballweltmeisterschaft 2006 „zu Gast bei Freunden“ war, hat Deutschland touristisch Grußwort weiter aufgeholt und viele neue Gäste aus dem Ausland angelockt. Aber nur mit konstant hoher Qualität werden wir sie auch auf Dauer für uns gewinnen können.

In den vergangenen Jahren haben wir als Dienst- leister spürbare Fortschritte erzielt. Darüber hinaus ist es uns gelungen, die kulinarische Seite unseres Landes stärker ins Bewusstsein der in- und ausländischen Besucher zu rufen. Hotels und Wir wollen die Menschen für saisonale und regio- Gaststätten gehen dabei immer gezielter auf die nale Produkte begeistern und Freude an einer Wünsche ihrer Kunden ein.Als Beispiele nenne ich vielfältigen und ausgewogenen Ernährung nur vermehrte Angebote für Allergiker, Bio-Pro- wecken. Mit der Kampagne „Geschmackstage dukte in Gastronomie und Hotellerie oder die 2010 – Köstliches Deutschland“ im Rahmen des „fahrradfreundliche Gastronomie“. Nicht verges- Nationalen Aktionsplans „IN FORM“ haben wir sen möchte ich zudem die stets wachsenden Mög- das gesunde Genießen in den Mittelpunkt lichkeiten im Sportbereich. gerückt. Sie ist ein schönes Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Politik auf der Gastronomie und Hotellerie haben enge Berüh- einen und Wirtschaft auf der anderen Seite. Zur rungspunkte zu einem aktiven Verbraucherschutz. Erreichung unserer gemeinsamen Ziele hat der Das gilt etwa für den sensiblen Bereich der Ernäh- DEHOGA einen wichtigen Beitrag geleistet. rung. Aus meiner Sicht steht die Sicherheit der Lebensmittel eindeutig an vorderster Stelle. Denn Ich wünsche Ihrem Verband auch für die Zukunft Lebensmittel sind Vertrauensgüter. Damit dies so eine glückliche Hand und freue mich auf weitere bleibt, sind effektive Kontrollsysteme unerlässlich. gemeinsame Projekte. Dies gilt schon für die Zubereitung von Speisen. Jeder Fall von hygienischen Missständen beschä- digt das Image der gesamten Branche. Darüber hinaus erwarten die Verbraucherinnen und Ver- braucher schmackhafte und zunehmend regionale Lebensmittel. Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

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Vorwort

Vorwort

Sympathisch, gastfreundlich, leistungsstark und beschleunigungsgesetzes. Nicht alle Erwartungen vielfältig – diese Attribute kennzeichnen das wurden erfüllt, auch wenn der seit 1. Januar redu- Gastgewerbe in Deutschland. Gastronomie und zierte Mehrwertsteuersatz für Übernachtungen ein Hotellerie stehen für Genuss und Erholung, Kom- Erfolg war. Nun sind endlich auch spürbare Entlas- munikation und Lebensfreude – aber auch für tungen für die Gastronomie gefragt. Dazu zählt mehr als eine Million Beschäftigte sowie 100.000 natürlich die Beseitigung der Wettbewerbsnachtei- Auszubildende. Die Branche ist einer der Haupt- le gegenüber Bäckern, Metzgern und dem Lebens- leistungsträger der deutschen Tourismusindustrie, mitteleinzelhandel, die die unterschiedlichen Zugmaschine des Mittelstandes und einer der Mehrwertsteuersätze mit sich bringen. Wir setzen uns aber auch weiterhin dafür ein, dass es keine größten Jobmotoren Deutschlands, für Gering- Vorwort qualifizierte genauso wie für Akademiker. weiteren Kostensteigerungen beispielsweise durch unverhältnismäßige Ansprüche der Verwertungs- Nach den schwierigen Monaten der Finanz- und gesellschaften gibt. Deutlich „Nein“ sagen wir Wirtschaftskrise kehrt die Reisefreudigkeit welt- auch zu diffamierenden Anprangerungen durch weit langsam zurück. Die Zahl der Übernachtun- „schwarze Listen“ im Internet oder überbordende gen ausländischer Gäste in Deutschland hat in Bürokratie, wie sie eine verpflichtende Kennzeich- den ersten neun Monaten des Jahres erfreulicher- nung loser Lebensmittel mit sich bringen würde. weise um elf Prozent zugelegt. Zu dieser Anzie- hungskraft, die unser Land ganz offensichtlich Ziel der Arbeit des DEHOGA ist es, die politischen ausübt, trägt unsere Branche maßgeblich bei. Entscheider für die berechtigten Anliegen des Denn Gastronomen und Hoteliers sind die Gast- Gastgewerbes zu sensibilisieren. Dabei sind Bun- geber Deutschlands, Gaststätten und Hotels sind desverband und Landesverbände gleichermaßen die Visitenkarte unseres Landes. gefordert, wie z.B. die aktuelle Diskussion um Bet- tensteuern zeigt. Auch hier bleiben wir für die Für uns, für den DEHOGA Bundesverband, ist es Gastgeber am Ball und werden alles dafür tun, eine großartige Aufgabe, die Unternehmer dieser dass das Thema Bettensteuer in allen Städten Branche zu vertreten – Arbeitgeber, die tagtäglich möglichst schnell und ein für alle mal ad acta Verantwortung für Mitarbeiter und Gäste über- gelegt wird. Doch das ist längst nicht alles: Insge- nehmen, genussvolle Momente garantieren und samt mehr als 30 Branchenbrennpunkte stehen einen bedeutenden Beitrag für den Wirtschafts- derzeit auf der Agenda des DEHOGA. Was der standort Deutschland leisten. Hoteliers und Gastro- DEHOGA Bundesverband, seine Landes- und Fach- nomen können ihre Betriebe nicht ins Ausland verbände sowie Fachabteilungen in den vergan- verlagern. Sie erbringen ihre Leistung in Deutsch- genen zwölf Monaten konkret bewegt haben, land, zahlen hier ihre Steuern und schaffen hier erfahren Sie im vorliegenden DEHOGA-Jahrbuch. Arbeits- und Ausbildungsplätze. Wir machen uns Ernst Fischer deshalb ganz besonders dafür stark, dass die poli- Wer sonst als der DEHOGA kämpft für Entlastun- tischen Rahmenbedingungen für die Branche ver- gen, mehr unternehmerische Handlungsspielräu- bessert werden. me und eine Verbesserung der politischen Rah- menbedingungen für Gastronomen und Hoteliers? Die Arbeit im politischen Umfeld ist nicht immer Dieser Aufgabe werden wir auch im nächsten Jahr einfach, das hat uns dieses Jahr einmal mehr mit viel Engagement und Herzblut nachkommen. gezeigt. Mit großen Erwartungen war die Branche ins Jahr 2010 gestartet – nicht zuletzt aufgrund Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und des Koalitionsvertrages und des Wachstums- laden Sie herzlich ein, mitzutun!

Ernst Fischer Ingrid Hartges Präsident des DEHOGA Bundesverbandes Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Bundesverbandes Ingrid Hartges

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Inhalt

Inhalt

1 DEHOGA – Sprachrohr der Branche 6 1.1 Der DEHOGA und die Politik 6 1.2 Der DEHOGA und die Medien 8 1.3 Der DEHOGA und die Branche 9 1.4 Der DEHOGA und die Gesellschaft 14

Inhalt 2 Markt und Konjunktur 16 2.1 Wirtschaftliche Lage des Gastgewerbes 16 2.2 Entwicklungen in der Systemgastronomie 23 2.3 Entwicklungen in der Gemeinschaftsgastronomie 25

3 Branchenthemen 26 3.1 Mehrwertsteuer 26 3.2 Steuerreformen 31 3.3 Arbeitsmarkt- und Tarifpolitik 33 3.4 Berufsbildung 37 3.5 Urheberrecht und Rundfunkgebühren 46 3.6 Umweltschutz und Nachhaltigkeit 50

4 Fokus Hotellerie 52 4.1 Klassifizierungen 52 4.2 STR Global HotelBenchmark Survey 56 4.3 Deutscher Hotelführer 57

5 Fokus Gastronomie 58 5.1 Beirat Gastronomie 58 5.2 Alkoholpolitik und Jugendschutz 59 5.3 Rauchverbote 61 5.4 Lebensmittelkennzeichnung und -hygiene 62 5.5 Bio-Zertifizierung 64 5.6 Gaststättenrecht 65

6 Aus unseren Fachabteilungen 66 6.1 Fachabteilung Systemgastronomie 66 6.2 Fachabteilung Gemeinschaftsgastronomie 72 6.3 Fachabteilung Bahnhofsgastronomie 74 6.4 Fachabteilung Discotheken 77

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Inhalt

7 Initiativkreis Gastgewerbe 80

8 Aus unseren Fachverbänden 84 8.1 Hotelverband Deutschland (IHA) 84 8.2 UNIPAS – Union der Pächter von Autobahn-Service-Betrieben 88 8.3 Verband der Internationalen Caterer in Deutschland (V.I.C.) 89

9 Aus den DEHOGA-Landesverbänden 90 9.1 Baden-Württemberg 90 9.2 Bayern 92 9.3 Berlin 94 9.4 Brandenburg 96 9.5 Bremen 98 9.6 Hamburg 100 9.7 Hessen 102 9.8 Lippe 104 9.9 Mecklenburg-Vorpommern 106 9.10 Niedersachsen 108 9.11 Nordrhein-Westfalen 109 9.12 Rheinland-Pfalz 111 9.13 Saarland 113 9.14 Sachsen 114 9.15 Sachsen-Anhalt 116 9.16 Schleswig-Holstein 118 9.17 Thüringen 120

10 Netzwerke 122 10.1 HOTREC 122 10.2 Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) 123 10.3 Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) 124 10.4 Arbeitsgemeinschaft Mittelstand 125 10.5 hoga Unternehmerversorgung 126 10.6 Haftpflichtkasse Darmstadt 127

11 INTERHOGA und DEHOGA-Shop 128

Ihre Ansprechpartner in der DEHOGA-Hauptgeschäftsstelle in Berlin 130

Impressum 132

5 1 | DEHOGA – Sprachrohr der Branche

DEHOGA – Sprachrohr der Branche

1.1 Der DEHOGA und die Politik

e Lobbyarbeit ist unser Kerngeschäft h

c Hotellerie und Gastronomie – das ist Lebensfreude,

n Urlaub vom Alltag und herzliche Gastlichkeit. Mit

a über einer Million Beschäftigten und 100.000 r Auszubildenden in 240.000 Betrieben, die einen

B Jahresnettoumsatz von 58 Milliarden Euro erwirt - schaften, sind sie zudem das Rückgrat der heimi - r schen Tourismuswirtschaft. e Im Gespräch mit der Bundespolitik: DEHOGA-Präsident Ernst

d Fischer (r.) und DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges Im DEHOGA Bundesverband sind 17 Landesver - diskutieren während des Parlamentarischen Abends der

r bände, drei Fachverbände – der Hotelverband Arbeitsgemeinschaft Mittelstand am 20. Mai 2010 mit Bundes - umweltminister Norbert Röttgen.

h Deutschland (IHA), die UNIPAS (Union der Pächter von Autobahn-Service-Betrieben) und der V.I.C. die politischen Entscheider für die Anliegen der o

r (Verband der Internationalen Caterer in Deutsch - Gastronomen und Hoteliers zu sensibilisieren und

h land) – sowie die vier Fachabteilungen System - ihnen die Folgen ihres Tuns aufzuzeigen. Lobbyar -

c gastronomie, Gemeinschaftsgastronomie, Bahn - beit ist unser Kerngeschäft – und unsere Verant -

a hofsgastronomie und Discotheken/Bundesver- wortung. r band deutscher Discotheken und Tanzbetriebe

p (BDT) zusammengeschlossen. Die föderale Struk - Politische Kommunikation

S tur des Verbandes gewährleistet eine optimale Interessenvertretung, da so auf regionale Pro - Ein bewährtes Forum für den fachlichen Aus - – blemstellungen schnell und effektiv eingegangen tausch zwischen der Politik und dem DEHOGA werden kann. Bundesverband als Vertreter der Wirtschaft ist das A Parlamentarische Frühstück. So lud der Verband

G Als Anwalt und Sprachrohr dieser Branche ver - am 1. Dezember 2009 sowie am 2. März 2010

O schafft der DEHOGA den Unternehmern Gehör zum DEHOGA-Frühstück in das Kempinski Hotel und bringt über Stellungnahmen und Reden, über Adlon Berlin ein und verlieh den Forderungen der H Broschüren und persönliche Gespräche die Branche Nachdruck im persönlichen Gespräch. E berechtigten Interessen der Gastronomen und Der DEHOGA nutzte diese Möglichkeit für den D Hoteliers in die politische Diskussion ein. Der Dialog mit der Bundesregierung und den Mitglie - | DEHOGA ist gefordert, wenn es darum geht, dern des Deutschen Bundestages – insbesondere 1

© axentis.de Gedankenaustausch zwischen Politik und Tourismus: DEHOGA- Starke Kämpfer für den Tourismus in Deutschland: DEHOGA- Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges, BTW-Präsident Klaus Präsident Ernst Fischer (l.) und , Parlamenta - Laepple (M.) und der Regierende Bürgermeister von Berlin rischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft Klaus Wowereit beim BTW-Tourismusgipfel 2010. und Technologie und Beauftragter der Bundesregierung für Mittelstand und Tourismus.

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aus den Ausschüssen Tourismus, Wirtschaft und Technologie, Arbeit und Soziales sowie Finanzen.

Die Bedeutung der Wachstumsbranche Tourismus in der Politik spiegelt sich in der Arbeit des Aus- schusses für Tourismus wider, mit dessen Mitglie- dern der DEHOGA einen engen und konstruktiven Austausch pflegt. Den Vorsitz des Ausschusses hat Klaus Brähmig (CDU/CSU). Sprecher der Fraktio- nen sind für die CDU/CSU, Horst Meierhofer für die FDP, Hans-Joachim Hacker für die SPD, für Bündnis 90/Die Grü- nen und Dr. Ilja Seifert für DIE LINKE.

rechtlichen und gesellschaftlichen Brennpunkt- themen. Die DEHOGA-Standpunkte haben sich in den zwei Jahren seit ihrer Einführung im Jahr 2008 zu einem unverzichtbaren politischen Kom- munikationsinstrument des Verbandes entwickelt. Im Oktober 2010 liegen aktuelle Standpunkte zu insgesamt 33 Branchenthemen vor: Klaus Brähmig Marlene Mortler Horst Meierhofer

1. Alkoholpolitik 17. Lebensmittelkontrollen

2. Arbeitsrecht 18. Lohnzusatzkosten

3. Ausbildung 19. Mehrwertsteuer Gastronomie

4. Bagatellsteuern 20. Mehrwertsteuer Hotellerie

5. Bettensteuer/ 21. Mindestlohn Hans-J. Hacker Markus Tressel Dr. Ilja Seifert Kulturförderabgabe 22. Minijobs

6. Bewirtungskosten 23. Ökosteuer Die Förderung des Deutschlandtourismus ist auch 7. Bürokratieabbau Kernanliegen von Ernst Burgbacher, Parlamentari- 24. Qualitätsmanagement- scher Staatssekretär beim Bundesminister für 8. Erbschaftsteuer Systeme Wirtschaft und Technologie und Beauftragter der 9. Fachkräftesicherung 25. Rundfunkgebühren Bundesregierung für Mittelstand und Tourismus. Auch mit ihm und dem Wirtschaftsministerium 10. Feinstaubverordnung 26. Schallpegelbegrenzung steht der DEHOGA in regelmäßigem intensiven und Umweltzonen 27. Schwarzarbeit Kontakt. 11. Gaststättenrecht 28. Sperrzeiten

Nur ein Verband, der von der Kreis- über die Lan- 12. HACCP 29. Steuerfreie Zuschläge des- bis hin zur Bundesebene mit einer Stimme 13. Jugendarbeitsschutz spricht, kann etwas bewegen und seinen Mitglie- 30. Umweltschutz dern mit vollem Engagement zur Seite stehen. Um 14. Jugendschutz 31. Unternehmensteuerreform das zu gewährleisten, wurden die DEHOGA- 15. Künstlersozialabgabe 32. Urheberrecht I, II, III Standpunkte entwickelt.Auf jeweils maximal zwei Seiten geben diese Standpunkte einen Überblick 16. Lebensmittelkennzeichnung 33. Verbraucherinformationsgesetz über die Positionen des DEHOGA zu politischen,

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Netzwerke

Für eine effektive Verbandsarbeit ist das richtige Netzwerk unerlässlich. Wer in einer Demokratie etwas erreichen will, muss Mehrheiten bilden. Deshalb ist der DEHOGA Bundesverband u.a. Mit- glied im europäischen Dachverband des Gastge- werbes HOTREC, in der Deutschen Zentrale für

Tourismus DZT, im Bundesverband der Deutschen Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Bundes- Tourismuswirtschaft BTW, in der Arbeitsgemein- verbandes, bezieht am 11. Januar 2010 im WISO-Interview schaft Mittelstand, im Gemeinschaftsausschuss Stellung zum Thema Mehrwertsteuersenkung. der Deutschen Gewerblichen Wirtschaft, in der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber- verbände BDA und über den BTW auch im Bun- desverband der Deutschen Industrie BDI (mehr dazu im Kapitel 10).

1.2 Der DEHOGA und die Medien

Eine professionelle und zielgerichtete Pressear- DEHOGA-Pressesprecherin Stefanie Heckel am 1. Januar 2010 beit flankiert die Lobbyarbeit des DEHOGA. Mit auf N24 über die Erwartungen der Branche an das neue Jahr. mehr als 80 Pressemitteilungen wurden die Forde- rungen und Interessen der Branche in die Öffent- lichkeit getragen. Neben der klassischen Presse- mitteilung bedient sich der DEHOGA verschie- denster Instrumente, um die Anliegen aufzuberei- ten. Zahlreiche Statements, Interviews und Hinter- grundgespräche klärten über Brennpunktthemen des Gastgewerbes auf und umfassten insbesonde- re folgende Bereiche: Die Hotelsterne – eines der DEHOGA-Topthemen in den Medien. Hier im Sat.1-Magazin am 1. Oktober 2010. I Analyse und Kommentierung der wirtschaft- lichen Entwicklung der Branche gebühren und Urheberrecht, Verbraucherinfor- mation und Ausbildung. I Positionierung zu Gesetzesinitiativen und öffentlichen Debatten – Schwerpunktthemen I Informationen zu Initiativen, Produkten und 2010: Mehrwertsteuer, Bettensteuer, Rundfunk- Dienstleistungen des DEHOGA

Die Journalisten der Hauptstadt zeigen auf der DEHOGA-Jahres- DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges und DEHOGA- pressekonferenz am 1. Juni 2010 in Berlin großes Interesse an der Präsident Ernst Fischer stehen den Journalisten Rede und Lage der Branche und den Ergebnissen der Mehrwertsteuerumfrage. Antwort.

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Am 1. Juni 2010 organisierte der Bundesverband die Jahrespressekonferenz des DEHOGA in Berlin und stellte die ersten Ergebnisse der verbands- eigenen Umfrage zu den Auswirkungen der Mehr - wertsteuersenkung für Beherbergungsleistungen vor. Darüber hinaus übergab der DEHOGA den zahlreichen Journalisten den Branchenbericht „Gastgewerbe Winter 2009/2010 – Ausblick Som - mer 2010“ und erklärte die aktuellen Forderun - gen der Branche an die Politik.

In Hunderten von Statements, Namensbeiträgen und Interviews, die in Presse, Funk und Fernsehen veröffentlicht wurden, hat sich der DEHOGA in der Öffentlichkeit positioniert. Das erwartungs- gemäß größte Echo in den überregionalen wie regionalen Medien erreichten die Statements zur reduzierten Mehrwertsteuer im Beherbergungsge - werbe sowie zur kommunalen Bettensteuer. In der zehn ten. Das 120-seitige DEHOGA-Magazin medialen Berichterstattung noch größeren erschien in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zuspruch als in den Vorjahren fanden darüber Fachverlag und dem Matthaes-Verlag. hinaus Aussagen des DEHOGA zu Trends, Perspek - tiven und Marktstrategien von Hotellerie und Zudem beging der DEHOGA Bundesverband sei - Gastronomie, Informationen zur Deutschen Hotel - nen 60. Geburtstag mit einem Festakt, zu dem klassifizierung sowie Erklärungen zur konjunktu - sich die Delegierten des Verbandes, die Mitglieder rellen Lage der Branche. des Initiativkreises Gastgewerbe sowie zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft am 24. November 1.3 Der DEHOGA und die Branche 2009 im Hotel InterContinental Berlin trafen.

Delegiertenversammlung und Festakt DEHOGA-Präsident Ernst Fischer gab einen Über - „60 Jahre DEHOGA“ blick über die Erfolge der Vergangenheit und sprach über die politischen Herausforderungen Das Jahr 2009 hatte viele Jubiläen zu bieten: der Gegenwart und Zukunft. 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland, 20 Jahre © axentis.de Mauerfall – und auch der Deutsche Hotel- und Ernst Burgbacher, Parlamentarischer Staatssekre - Gaststättenverband, der am 6. Dezember 1949 in tär beim Bundesminister für Wirtschaft und Tech - Frankfurt am Main gegründet wurde, feierte nologie und Beauftragter der Bundesregierung für Geburtstag. Sechs Jahrzehnte DEHOGA – das sind Mittelstand und Tourismus, gratulierte dem 60 Jahre Gemeinschaft der Gastlichkeit, 60 Jahre DEHOGA Bundesverband und versprach den gast - Einsatz für bessere wirtschaftspolitische und gewerblichen Unternehmern seine Unterstützung rechtliche Rahmenbedingungen, 60 Jahre Engage - bei der Forderung nach fairen und gerechten © axentis.de ment für mehr Anerkennung für Hotellerie und Wettbewerbsbedingungen. Gastronomie in Deutschland. Auch Festredner Ernst Hinsken, Mitglied des Bun - Anlass genug für die Herausgabe eines Jubiläums - destages und seit jeher engagierter Kämpfer für magazins zu den Meilensteinen des Verbands- den Tourismusstandort Deutschland, überbrachte lebens mit Geschichten von Wegweisern und dem DEHOGA seine Glückwunsche und hob die Wegbegleitern, von Meinungsmachern, Mitstrei - Bedeutung der Tourismuswirtschaft als Wachs - tern und Partnern des DEHOGA aus sechs Jahr - tumsträger und Jobmotor hervor. © axentis.de

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Ein besonderes Highlight des Festaktes war die te sich über Standing Ovations freuen. Darüber Ehrung des DEHOGA-Gründungsmitglieds Heinz hinaus wurde Jochen Koepp für sein 40- jähriges Zellermayer. Der 1915 geborene Berliner wurde ehrenamtliches Engagement im DEHOGA- Präsidium für sein Lebenswerk – für seine herausragende geehrt. Am Vortag, am 23. November 2009, fand unternehmerische wie verbandliche Arbeit und die Delegiertenversammlung des DEHOGA statt, seine großartigen Verdienste um die Branche – ebenfalls im Hotel InterContinental. Hier wurden mit dem Goldenen Becher ausgezeich net und durf - die Weichen für eine weiterhin erfolgreiche Ver -

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Gemeinsam für eine erfolgreiche Zukunft der Branche: Ein Leben für Gastronomie und Hotellerie: Heinz Zellermayer Die Delegierten des DEHOGA Bundesverbandes sowie zahl - (M.) bekommt im Beisein seiner Gattin beim Festakt zum reiche Gäste aus Politik und Wirtschaft am 24. November 60. Jubiläum des DEHOGA den Ehrenpreis des Verbandes, den 2009 beim Festakt „60 Jahre DEHOGA“ im Hotel InterConti - Goldenen Becher, von DEHOGA-Präsident Ernst Fischer und nental Berlin. DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges überreicht.

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Vier Jahrzehnte herausragendes Engagement für den DEHOGA: Branchentreff in Berlin: Der Vorsitzende der DEHOGA-Fach- DEHOGA-Präsident Ernst Fischer (l.) und DEHOGA-Haupt- abteilung Systemgastronomie Thomas Hirschberger (r.) und geschäftsführerin Ingrid Hartges (r.) danken Jochen Koepp Sandra Warden, Geschäftsführerin der Fachabteilung, mit und seiner Gattin für seinen Einsatz für die Branche. Manuel Mataré, Projektleiter der Messe hogatec.

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Gastronomie trifft Hotellerie: Der stellvertretende DEHOGA- Gratulieren dem DEHOGA zum 60. Geburtstag: Dr. Claus Präsident Axel Fischer (r.) von der Bayer Gastronomie im Stauder (2.v.l.), Vorsitzender des Initiativkreises Gastge- Gespräch mit den DEHOGA-Präsidiumsmitgliedern Dr. Monika werbe, mit seinem Sohn Dr. Thomas Stauder (l.) von der Gommolla von der Maritim Hotelgesellschaft, Fritz G. Dreesen Privatbrauerei Jacob Stauder, Peter Schmid (2.v.r.), Präsident (2.v.r.) vom Rheinhotel Dreesen und Olaf Offers vom Pullman des DEHOGA Baden-Württemberg, und der ehemalige DEHOGA- Aachen Quellenhof. Hauptgeschäftsführer RA Christian Ehlers.

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bandsarbeit gestellt. Neben einem intensiven Aus- und Verschärfungen beim Nichtraucherschutz zu tausch zu den Brennpunktthemen der Branche und Lasten der Betriebe erteilten sie eine klare Absage. diversen Beschlüssen standen bei der Delegierten- Das einmal jährlich stattfindende Treffen der versammlung die Einführung des reduzierten deutschsprachigen Hotellerie- und Gastronomie- Mehrwertsteuersatzes für Übernachtungen und die verbände ist seit über zehn Jahren eine wichtige Forderung nach Senkung der Mehrwertsteuer für Plattform, um aktuelle branchenrelevante Frage- die Gastronomie ganz oben auf dem Tagungspro- stellungen und Strategien zu diskutieren. gramm. Dazu verfassten die Delegierten eine Reso- lution. Auf Antrag des Präsidiums wählte die hogatec 2010 Delegiertenversammlung DEHOGA-Hauptgeschäfts- führerin Ingrid Hartges als Geschäftsführendes Prä- Seit Jahren ist das Engagement des DEHOGA sidiumsmitglied in das Gremium. sowohl auf der Düsseldorfer Technik- und Design- Fachmesse hogatec als auch auf der weltgrößten Jahrestreffen der deutschsprachigen Lebensmittelmesse Anuga in Köln von Erfolg Hotellerie- und Gastronomieverbände geprägt. Jeweils im Wechsel öffnen die Messen alle zwei Jahre im Herbst der gastronomischen Beim Jahrestreffen der deutschsprachigen Hotel- Fachwelt ihre Pforten. Vom 12. bis 15. September lerie- und Gastronomieverbände vom 13. bis zum war die hogatec 2010 wieder Lust- und Pflicht- 15. Juni 2010 auf der Nordseeinsel Sylt rückten termin im Veranstaltungskalender der Branche. die Verbandsvertreter Direktbuchungen in den Fokus. Die Technik- und Designmesse bot kreative Pro- Als Gastgeber des diesjährigen Treffens fungierten dukt- und Servicelösungen für Hoteliers und der DEHOGA Bundesverband und der Hotelverband Gastronomen und war wichtige Kontaktbörse für die Entscheider des Gastgewerbes.

Zusammen mit der Messe Düsseldorf und dem DEHOGA NRW präsentierte sich der DEHOGA Bundesverband auch in diesem Jahr mit einem Gemeinschaftsstand auf der hogatec und bot einen Überblick über das vielfältige Dienstleis- tungsangebot des Verbandes. Das offen gestalte- te Design der von der Firma Hörstke konzipierten und gestalteten DEHOGA-Lounge lud zum Verwei- Großer Andrang in der DEHOGA-Lounge. Der Einsatz für Hotellerie und Gastronomie: Die Spitzenvertreter len ein und machte den Messestand vom ersten der deutschsprachigen Hotellerie- und Gastronomieverbände Messestand überzeugt bei ihrem Jahrestreffen vom 13. bis 15. Juni 2010 auf Sylt. Tag an zur beliebten Kommunikationsplattform. durch klare Linien und ein offenes Design. Deutschland (IHA). Sie tauschten sich mit den Spit- zenvertretern der Verbände aus Liechtenstein, Österreich, der Schweiz und Südtirol zu den Schwerpunkthemen ihrer Verbandsaktivitäten aus.

Im Zentrum der Diskussionen standen neben den Auswirkungen der Wirtschaftskrise für das Gastge- werbe die Schwerpunktthemen Mehrwertsteuer, Alkoholpolitik, Finanzierungsfragen und Vertrieb. Die Hotellerie- und Gastronomievertreter warnten vor weiteren Reglementierungen und Belastungen für die Branche. Kommunalen Bettensteuern, neu- en Werbeverboten und zusätzlichen Beschränkun- gen bei der verantwortlichen Abgabe von Alkohol

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Impressionen von der DEHOGA-Lounge auf der hogatec 2010

Gipfeltreffen der Gastro-Szene: DEHOGA-Präsident Ernst Fischer (r.) und DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges mit Schauspieler und Weinbergsbesitzer Gérard Depardieu, der am Metro-Stand seinen Wein präsentierte.

Die Kommunikationsplattform auf der hogatec 2010 – der Gemeinschafts- stand des DEHOGA Bundesverbandes und des DEHOGA NRW: Dierk Kraushaar, Mitglied im Präsidium des Bundesver- bandes, mit Olaf Offers, Präsident des DEHOGA NRW, und Hermann Große Holtforth, Ehrenvorsitzender des Com- petence Centrum Gastgewerbe, dem Förderkreis im DEHOGA Nordrhein (v.l.).

DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges begrüßt Albert Darboven (M.) sowie vom Deutschen Fachverlag Andreas Lorch (r.), Hauptgesellschafter, Klaus Kottmeier (2.v.r.),Vorsitzender des Aufsichtsrats, und Sönke Reimers, Geschäftsführer, in der DEHOGA-Lounge.

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Die Landespolitik zu Gast beim DEHOGA: Barbara Steffens Für die Branche auf der hogatec 2010 im Einsatz: Pressespre - (l.), NRW-Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege cherin des DEHOGA Bundesverbandes Stefanie Heckel und und Alter, stellt sich im Gespräch mit der bekannten WDR- Pressesprecher des DEHOGA NRW Thorsten Hellwig. Moderatorin Beate Kowollik den Fragen der Branche.

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DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges sensibilisiert Gelebte Partnerschaft: DEHOGA-Präsident Ernst Fischer (r.) für die Belange der Gastronomen und Hoteliers. und Messe Düsseldorf-Chef Werner M. Dornscheidt beim Forum Systemgastronomie in Düsseldorf. NRW, unter anderem die Themen Nichtraucher - schutz in der nordrhein-westfälischen Gastronomie und Bettensteuer. Durch die Veranstaltung führte die bekannte WDR-Moderatorin Beate Kowollik.

Ein weiteres Highlight der hogatec 2010 war am 14. September das Forum Systemgastronomie des Initiativkreises Gastgewerbe im DEHOGA Bundes - verband (mehr dazu im Kapitel 6.1) . Hauptgeschäftsführer des DEHOGA NRW Klaus Hübenthal fordert die Beibehaltung des Nichtraucherschutzgesetzes in seiner jetzigen Form. Publikationen

Die Besucher konnten sich neben einem aktuellen Eine der zentralen Aufgaben des DEHOGA ist es, Marktüberblick und Informationen zur Branche seinen Mitgliedern unternehmensbezogene auf ein attraktives Rahmenprogramm freuen. Dienstleistungen anzubieten. Aktuelle Entwick - Schon am ersten Messetag war die hohe Landes - lungen und komplexe Sachverhalte zum Recht- politik zu Gast in der DEHOGA- Lounge. Beim Früh - und Steuerwesen, zur Arbeitsmarkt- und Tarifpoli - schoppen am 12. Oktober 2010 stellte sich Barbara tik oder zur Ausbildung werden schnell und Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipati - umfassend aufbereitet und über Newsletter und on, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-West - Hintergrundpapiere den Landesverbänden und falen, den brennenden Fragen der Branche und damit den Mitgliedern zur Verfügung gestellt. diskutierte mit Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsfüh - Darüber hinaus gibt der DEHOGA diverse Infor - rerin des DEHOGA Bundesverbandes, und Klaus mations- und Imagebroschüren zur Förderung des Hübenthal, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Ansehens der Branche heraus.

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Große Nachfrage erzeugt stets das aktuelle Jahr- Fachpresse ganzseitige Anzeigen geschaltet, buch des DEHOGA Bundesverbandes, das allen um auf bevorstehende Veranstaltungen und Interessierten einen Überblick über das vergangene Messeauftritte hinzuweisen oder bei außerge- Verbandsjahr liefert und Wissenswertes zu den Auf- wöhnlichen Leistungen oder Jubiläen zu gratu- gaben und Zielen des DEHOGA bereithält. Im lieren. Berichtszeitraum neu aufgelegt wurden die Bro- schüren „Systemgastronomie in Deutschland Online-Kommunikation 2010“ (mehr dazu im Kapitel 6.1) sowie „Ausbil- dung und Karrierechancen in Hotellerie und Gastro- Fester Bestandteil der Kommunikation ist der nomie“ (mehr dazu im Kapitel 3.4). Einen anschau- Internetauftritt www.dehoga.de. Der Nutzer lichen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen erhält hier umfangreiche und detaillierte Informa- von Hotellerie und Gastronomie, die zentralen poli- tionen zu den politischen Brennpunktthemen der tischen Forderungen und Erfolge des DEHOGA Branche, kann Pressemitteilungen, Daten, Fakten sowie die Vorteile der DEHOGA-Mitgliedschaft gibt und Veranstaltungshinweise sowie Publikationen der neue Daten-und-Fakten-Flyer des DEHOGA Bun- abrufen und erfährt alles Wissenswerte zur heimi- desverbandes im handlichen Taschenformat. schen Hotellerie und Gastronomie.

In der vierteljährlich veröffentlichten Publikation 1.4 Der DEHOGA und die Gesellschaft „Das Gastgewerbe im Zahlenspiegel“ wertet der DEHOGA Bundesverband wirtschaftliche Daten Der DEHOGA Bundesverband versteht sich nicht und Fakten der Branche aus und bereitet sie in nur als Interessenvertreter der Hoteliers und einer daraus resultierenden Zusammenstellung Gastronomen in Deutschland, sondern auch als auf. Neben dem Zahlenspiegel ist der halbjährlich aktiver Mitgestalter der Gesellschaft. Vor diesem erscheinende DEHOGA-Branchenbericht eine wei- Hintergrund hat der DEHOGA im Berichtszeitraum tere detaillierte Informationsquelle für die wirt- vielfältigste Aktionen und Kampagnen initiiert, schaftliche Entwicklung in Hotellerie und Gastro- unterstützt und begleitet: nomie. Darüber hinaus gibt der DEHOGA Bundes- verband für seine Mitglieder den DEHOGA compact- Bundeswettbewerb „Historische Newsletter mit Berichten über aktuelle Initiativen Wirtshäuser in Deutschland“ und Aktionen des DEHOGA, über Gesetzesände- rungen und mit wertvollen Hilfestellungen für den Historische Wirtshäuser in unternehmerischen Alltag heraus. Deutschland stehen für Tra- dition, Atmosphäre und gute Eine große Bandbreite gastgewerblicher Fachlite- Küche. Die 40 schönsten ratur bietet der DEHOGA Shop. Vom Betriebsver- davon wählte im Dezember gleich für das Gastgewerbe über die Checkliste 2009 eine Jury, unter ande- für Existenzgründer und „Die Leitlinie für eine rem bestehend aus Denkmal- gute Hygienepraxis“ bis zum Verkaufsschlager pflegern und Gastronomen, aus insgesamt 415 „Werberezepte“ hält der DEHOGA Shop alles Wis- Bewerbungen aus allen Bundesländern. senswerte bereit und hat sich so zu einem der führenden gewerblichen Fachverlage entwickelt Gemeinsam mit dem Bund Heimat und Umwelt (mehr dazu im Kapitel 11). (BHU) hatte der DEHOGA den Bundeswettbewerb „Historische Wirtshäuser in Deutschland“ aus- Anzeigen gerufen, um die beeindruckende gastrono- mische, kulturelle und bauhistorische Vielfalt Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des DEHOGA Deutschlands aufzuzeigen. Die schönsten Wirts- Bundesverbandes wird unterstützt durch effektive häuser sollen im Internet ausführlich vorgestellt Anzeigenkampagnen. Meist in Kooperation mit werden (mehr dazu auf der Homepage unter dem Initiativkreis Gastgewerbe wurden in der www.bhu.de).

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Gute Gastgeber für Allergiker stage vom 3. bis zum 9. Oktober im gesamten Bundesgebiet statt. Als offizieller Kooperations- Ein unbeschwerter Restaurantbesuch, sich ein partner der Geschmackstage 2010 stand der Gericht aus der Speisekarte auswählen, sich ein- DEHOGA allen Interessierten unterstützend zur fach verwöhnen lassen – das, was für viele Menschen Seite und sorgte durch zahlreiche Veröffentlichun- selbstverständlich ist, kann für Menschen mit gen für eine breite Außenwirkung. einer Lebensmittelallergie oder -unverträglichkeit zu einem echten Problem werden. Mit der Broschüre ARD-Themenwoche „Gute Gastgeber für Allergiker“, die in Kooperation mit dem Bun- Die ARD-Themenwoche vom 25. bis 29. Oktober desministerium für Ernäh- 2010 stand ganz unter dem Motto: „Essen rung, Landwirtschaft und ist Leben“. Viele Betriebsrestaurants beteiligten Verbraucherschutz (BMELV) sich mit der Unterstützung des DEHOGA gemein- und dem Deutschen Allergie- sam mit der ARD an der Aktionswoche. Eine gan- und Asthmabund (DAAB) entwickelt ze Woche lang boten die teilnehmenden Restau- wurde, möchte der DEHOGA seinen Bei- rants täglich ein besonderes Gericht an – zuberei- trag dazu leisten, dass sich Gäste mit tet nach Rezepten der Fernsehköche Andreas Allergien in Restaurants und Hotels wohlfühlen Geitl, Christian Henze, Tim Mälzer und Vincent und unbeschwert genießen können. Teil des vom Klink. Bundesverbraucherministeriums geförderten Akti- onsplans sind darüber hinaus die vom DAAB ent- Wild auf Wild wickelten Restaurantkarten „Eine Bitte an den Koch“. Heimisches Wildbret ist ein wahres Premiumpro- dukt im Lebensmittelangebot. Unter dem Motto Geschmackstage 2010 „Wild auf Wild“ wird seit dem letzten Jahr die Aufmerksamkeit der Verbraucher auf diese Spe- Eine Woche Genuss und Geselligkeit, voller zialität gelenkt. Die vom DEHOGA unterstützte Geschmacks- und Ernährungsbildung – das war Initiative des Deutschen Jagdschutzverbandes das erklärte Ziel des Bundesministeriums für (DJV) zur Vermarktung von heimischem Wildbret Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz soll Betriebe motivieren, sich mit saisonalen und (BMELV), als es im Jahr 2008 gemeinsam mit dem frischen Angeboten noch deutlicher zu positionie- Sternekoch Johann Lafer in Lüneburg die ersten ren und ihrem Restaurant ein „Geschmackstage“ initiierte. Nach dem mehr als deutlicheres Profil zu geben erfolgreichen Start und der Fortführung 2009 in (mehr dazu auf der Homepage Brandenburg fanden die diesjährigen Geschmack- www.wild-auf-wild.de).

Darüber hinaus entwickeln die 17 Landes- und über 600 Orts-, Kreis- und Bezirksverbände des DEHOGA eine Viel- zahl weiterer regionaler Initiativen zum Beispiel zur Nachwuchsförderung oder Marketingaktionen zur Förderung der einheimischen Spezialitäten- küche (mehr dazu im Kapitel 9).

Zusammen mit seinen Landesverbänden und Klas- sifizierungsgesellschaften vor Ort ist der DEHOGA Bundesverband zudem für die Kriterien und die Vergabe der Hotelsterne in Deutschland verant- wortlich (mehr dazu im Kapitel 4).

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2.1 | Wirtschaftliche Lage des Gastgewerbes

Wirtschaftliche Lage des Gastgewerbes

Massive Umsatzverluste in Hotellerie von sinkenden Umsätzen und Erträgen im Zeit- und Gastronomie im Jahr 2009 raum Oktober 2009 bis März 2010 berichteten.

Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2009 zum ers- Mit Beginn des Jahres 2010 wuchs in der Hotel- ten Mal seit Jahren geschrumpft. Der Rückgang lerie jedoch wieder die Zuversicht. Laut Statisti- des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts war mit schem Bundesamt stieg die Zahl der Gästeüber- fünf Prozent so stark wie noch nie in der Nach- nachtungen von Januar bis Juni 2010 um 2,7 Pro- kriegszeit. In Folge der weltweiten Finanz- und Wirt- zent. Bei den ausländischen Gästen wurde ein schaftskrise haben auch die Hotels, Restaurants, Plus von 9,4 Prozent registriert. Ein wichtiger Im- Kantinen und Caterer den stärksten Umsatzein- pulsgeber war für die Hotellerie insbesondere die bruch seit sechs Jahren erlitten. Nach Angaben Senkung der Mehrwertsteuer für Beherbergungs- des Statistischen Bundesamtes setzte die Branche leistungen auf sieben Prozent zum 1. Januar im Vergleich zum Vorjahr nominal 4,1 Prozent und 2010. So fielen laut DEHOGA-Konjunkturumfrage real (preisbereinigt) 6,1 Prozent weniger um. die Erwartungen für die nahe Zukunft auch wie- der optimistischer aus: 32,5 Prozent der befragten Hotellerie Hoteliers erhofften sich eine Verbesserung ihrer Geschäfte im Sommerhalbjahr 2010. Besonders betroffen von der Wirtschaftsflaute war das Beherbergungsgewerbe. Nach Angaben Bereits in den vergangenen Jahren verzeichnete der Welttourismusorganisation (UNWTO) ist die die deutsche Hotellandschaft eine kontinuierliche Zahl der Gästeankünfte im Jahr 2009 weltweit um Steigerung der Investitionstätigkeit. Im Rezes- vier Prozent gesunken. Aufgrund der Budgetkür- sionsjahr 2009 stieg der Rekordwert an registrier- zungen der Unternehmen gab es vor allem einen ten neuen Hotelprojekten nochmals an, wenn Einbruch bei den geschäftlich veranlassten Reisen auch nur auf einem sehr niedrigen Niveau.Aktuell Markt und Konjunktur und dem Tagungsgeschäft. In Deutschland ging lassen sich in einer dreijährigen Perspektive 452 | 2009 die Zahl der Übernachtungen in der Hotelle- neue Projekte identifizieren. Dies entspricht einer rie um 1,5 Prozent zurück. Die Anzahl der Über-

2 Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Pro- nachtungen ausländischer Gäste blieb mit 4,6 zent. Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise Prozent überproportional unter dem Vorjahreser- hat damit den Boom an Hotelprojekten scheinbar gebnis. zum Stillstand gebracht. Aufgrund der längeren Zyklen im Investitionsverhalten in- und ausländi- Zwar haben klassische Feriendestinationen wie scher Investoren dürfte der Anstieg der letzten die Nord- und Ostseeküste vom Trend zum Jahre nicht nur gebremst, sondern die Anzahl an Deutschlandurlaub profitiert, jedoch konnte dies Investitionsprojekten dürfte im kommenden Jahr den dramatischen Einbruch im Geschäftsreisever- sogar rückläufig werden. kehr nicht ausgleichen. So sank der Umsatz in der Hotellerie nach Angaben des Statistischen Bun- Das Wachstum der Hotelgesellschaften in Deutsch- desamtes um 6,0 Prozent. Real ergab sich ein land ist seit Beginn der Erhebung vor mehr als Minus von 8,1 Prozent. 20 Jahren von ungebremster Dynamik. Die Konzen- tration auf dem deutschen Markt nimmt weiter zu. Nach der DEHOGA-Konjunkturumfrage beurteil- Die Markenhotellerie befindet sich mit derzeit ten im Winterhalbjahr 2009/10 37,5 Prozent der 152 Hotelgesellschaften und -gruppen stetig im Hoteliers ihre Geschäftslage als schlecht. Ledig- Aufwind. Mit ihren 3.754 Häusern dürfte die Mar- lich 17,5 Prozent der Beherbergungsbetriebe be- kenhotellerie einen geschätzten Umsatz-Marktan- richteten von guten Geschäften. Damit stellte sich teil von über 50 Prozent aufweisen. die Lage in der Hotellerie noch einmal etwas schlechter dar als im Winterhalbjahr 2008/09 zu Weiterführende Informationen zur Hotellerie in Beginn der Wirtschaftskrise. So verwundert es Deutschland bieten die jährlich erscheinende auch nicht, dass mehr als die Hälfte der Befragten Publikation „Hotelmarkt Deutschland“ des Hotel-

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2.1 | Wirtschaftliche Lage des Gastgewerbes

Wirtschaftsfaktor Gastgewerbe in 2009

1.110.000 Beschäftigte Beherbergungsgewerbe 341.000 Gaststättengewerbe 643.000 Pacht-Kantinen/Caterer 126.000

und

96.073 Auszubildende Koch/Köchin 37.640 Restaurantfachmann/-frau 14.172 Hotelfachmann/-frau 29.067 Hotelkaufmann/-frau 1.059 Fachmann/-frau für Systemgastronomie 7.091 Fachkraft im Gastgewerbe 7.014

in

238.217 gastgewerblichen Betrieben* Beherbergungsgewerbe 44.976 Gaststättengewerbe 182.008 Pacht-Kantinen/Caterer 11.233

erwirtschafteten

57,2 Mrd. Euro Jahresnettoumsatz Beherbergungsgewerbe 18,3 Mrd. Euro Gaststättengewerbe 33,7 Mrd. Euro Pacht-Kantinen/Caterer 5,2 Mrd. Euro

*nach Umsatzsteuerstatistik 2008

Umsatzentwicklung

2008, Veränderung g. Vorjahr 2009, Veränderung g. Vorjahr 1. Hj. 2010, Veränderung g. Vorjahr nominal real nominal real nominal real Gastgewerbe insgesamt +0,1 % -2,5 % -4,1 % -6,1 % +1,8 % -0,9 % Hotels, Gasthöfe Pensionen, Hotels garnis +0,5 % -2,4 % -6,0 % -8,1 % +5,1 % -0,2 % Beherbergungsgewerbe insgesamt +0,8 % -2,1 % -5,5 % -7,6 % +5,1 % -0,6 % Restaurants, Cafés Eisdielen, Imbissbetriebe -0,6 % -3,0 % -2,5 % -4,3 % -0,7 % -2,0 % Schankbetriebe, Unterhaltungs- betriebe und sonstige Betriebe -2,4 % -4,4 % -6,3 % -8,1 % -0,6 % -1,7 % Gaststättengewerbe insgesamt 0,9 % -3,2 % -3,1 % -4,9 % -0,7 % -2,0 % Pacht-Kantinen/Caterer +2,4 % -0,2% -4,3 % -6,2 % +5,2 % +4,2 %

(Quelle: Statistisches Bundesamt; Stand Oktober 2010)

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2.1 | Wirtschaftliche Lage des Gastgewerbes

Nettoumsätze im Gastgewerbe (in Milliarden Euro)

Betriebsart 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Gastgewerbe insgesamt 67,8 68,2 64,8 61,7 60,3 59,9 60,5 59,9 59,6 57,2 Hotellerie* 17,7 17,7 17,1 16,1 16,2 16,4 17,1 17,2 17,3 16,3 Gaststättengewerbe 43,1 43,5 40,9 38,9 37,2 36,5 36,2 35,4 34,8 33,7 Pacht-Kantinen/Caterer 4,9 5,0 4,8 4,8 4,9 5,0 5,1 5,3 5,4 5,2

(Quelle: Statistisches Bundesamt; eigene Berechnungen) *Hotels, Hotels garnis, Gasthöfe, Pensionen

Nominale Umsatzentwicklung im Gastgewerbe

Betriebsart 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Gastgewerbe insgesamt +1,1 % +0,9 % -4,6 % -3,8 % -1,8 % -0,4 % +1,6 % -0,5 % +0,1 % -4,1 % Hotellerie* +6,1 % -0,4 % -3,1 % -4,5 % +1,1 % +1,0 % +4,3 % +1,1 % +0,5 % -6,0 % Gaststättengewerbe -2,0 % +2,3 % -5,8 % -6,1 % -4,1 % -1,9 % -0,6 % -2,3 % -0,9 % -3,1 % Pacht-Kantinen/Caterer +2,1 % +0,1 % -3,8 % +1,6 % +1,6 % +2,9 % +2,9 % +2,4 % +2,4 % -4,3 %

(Quelle: Statistisches Bundesamt) *Hotels, Hotels garnis, Gasthöfe, Pensionen

Anzahl der umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen des Gastgewerbes

Betriebsart 2005 2006 2007 2008 Hotels 11.061 11.141 11.156 11.067 Hotels garnis 3.597 3.585 3.608 3.595 Gasthöfe 17.948 17.556 17.062 16.675 Pensionen 6.177 6.130 6.039 6.049 Sonstiges Beherbergungsgewerbe 7.050 7.169 7.362 7.590 Beherbergungsgewerbe 45.833 45.581 45.227 44.976 Restaurants 89.482 88.012 86.359 85.343 Cafés 9.912 10.229 10.301 10.321 Eissalons 6.869 6.822 6.769 6.664 Imbissstuben 27.737 28.202 28.466 28.625 Schankwirtschaften 42.744 41.495 39.929 38.549 Diskotheken, Tanz- und Vergnügungslokale 2.531 2.566 2.540 1.949 Bars 1.535 1.572 1.644 1.742 Sonstige getränkegeprägte Gastronomie 7.534 7.637 7.492 8.352 Gaststättengewerbe 188.344 186.535 183.500 182.008 Pachtkantinen 4.656 4.593 4.477 4.731 Caterer 5.560 6.119 6.590 6.502 Pachtkantinen und Caterer 10.216 10.712 11.067 11.233 Gastgewerbe insgesamt 244.393 242.828 239.794 238.217

(Quelle: Statistisches Bundesamt, aktuelle Umsatzsteuerstatistik 2008, veröffentlicht März 2010)

Weitere Informationen sind unter www.dehoga.de im aktuellen DEHOGA-Branchen- bericht sowie in der DEHOGA-Analyse „Das Gastgewerbe im Zahlenspiegel“ zu finden.

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2.1 | Wirtschaftliche Lage des Gastgewerbes

verbandes Deutschland (IHA) sowie das „IHA- Konjunkturbarometer“, beides zu finden auf Umsatzverteilung www.hotellerie.de. Detaillierte Informationen zur im Gastgewerbe 2009 Markenhotellerie werden im jährlich erscheinenden „Kompendium der Markenhotellerie“ zusammenge- fasst, zu finden auf www.markenhotellerie.de. 3 %

Gastronomie 28 %

Obwohl die Gastronomie im Jahr 2009 von den Fol- 48 % gen der Wirtschaftskrise weniger hart getroffen wurde als das Beherbergungsgewerbe, mussten die Inhaber von Restaurants, Cafés und Kneipen den- 9 % noch den stärksten Umsatzrückgang seit 2005 hin- 12 % nehmen. Nach den Erhebungen des Statistischen Bundesamtes setzte die Gastronomie 2009 nominal

3,1 Prozent weniger um als im Vorjahreszeitraum. I Hotels, Hotels garnis, Gasthöfe, Pensionen Real schlug ein Minus von 4,9 Prozent zu Buche. I Sonstiges Beherbergungsgewerbe I Speisengeprägte Gastronomie I Getränkegeprägte Gastronomie Neben dem Rückgang geschäftlich veranlasster I Kantinen und Caterer Bewirtungen und Veranstaltungen hat auch das veränderte Ausgehverhalten zu Umsatzeinbußen genannten „Homing“, dem Trend in wirtschaftlich geführt. Viele Verbraucher hat die Krise dazu ver- schwierigen Zeiten, das eigene Zuhause zum so- anlasst, ihren Außer-Haus-Konsum einzuschrän- zialen Lebensmittelpunkt zu machen. Auch das ken. Wie die Gesellschaft für Konsumforschung Weihnachtsgeschäft blieb hinter den Erwartungen (GfK) herausfand, haben die Deutschen trotz rela- zurück. tiv stabil gebliebener Konsumausgaben vor allem bei Lebensmitteln und Restaurantbesuchen ge- Nach der DEHOGA-Konjunkturumfrage beurteil- spart. Dies steht im Zusammenhang mit dem so- ten im Winterhalbjahr 2009/10 38,8 Prozent der Gastronomen ihre Geschäftslage als schlecht. Lediglich 21,0 Prozent der Gastronomiebetriebe berichteten von guten Geschäften. Damit stellte sich die Lage noch einmal etwas schlechter dar als im Winterhalbjahr 2008/09 zu Beginn der Wirt- schaftskrise. So verwundert es auch nicht, dass mehr als die Hälfte der Gastronomen von sinken- den Umsätzen und Erträgen im Zeitraum Oktober 2009 bis März 2010 berichteten.

Während das abgelaufene Jahr für die traditio- nelle Gastronomie insgesamt äußerst schwierig war, konnten die Branchengrößen aus der System- gastronomie zulegen. Viele Verbraucher sind in Zeiten der Krise auf günstigere Marktsegmente wie den Fastfood- und Quickservice-Bereich aus- gewichen. Trotz Rezession und deutlich gesunke- ner Ausgehlaune verbuchten die 100 größtes Be- triebe der Systemgastronomie ein Umsatzplus von © Meyhome/PIXELIO 1,1 Prozent.

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2.1 | Wirtschaftliche Lage des Gastgewerbes

Viele Betriebe hoffen, von den sinkenden Arbeits- losenzahlen und der stärker werdenden Binnen- nachfrage zu profitieren.

Das Gastgewerbe in Deutschland ist mit mehr als einer Million Beschäftigten und 100.000 Auszubil- denden ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Herz des Mittelstandes in Deutschland. 2009 erwirt- schafteten die 238.217 gastgewerblichen Betrie- be insgesamt netto 57,2 Milliarden Euro. Haupt- quelle des Umsatzes waren mit 60 Prozent Gast- stätten, gefolgt von Umsätzen der Beherber- gungsbetriebe mit 31 Prozent und von Kantinen und Caterern mit 9 Prozent.

Trends in Gastronomie und Hotellerie

Trends und Perspektiven in der Hotellerie © Udo Kruse - Fotolia.com Der Hotelmarkt in Deutschland ist weiterhin ge- Ab Mitte des Jahres zeichnete sich eine langsame prägt von Überkapazitäten und Verdrängungs- Stabilisierung der Geschäftslage in der Gastrono- wettbewerb. Werden alle angekündigten 452 mie ab. Neben der sich verstärkenden Binnen- Bauvorhaben realisiert, drängen in den nächsten nachfrage gaben insbesondere die Fußball-WM drei Jahren 70.368 zusätzliche Hotelzimmer auf und die heißen Tage im Juni und Juli der Branche den deutschen Hotelmarkt. Auftrieb. Außerdem profitierten die Betriebe wie- der zunehmend vom Geschäftskundensegment Gewinner dieser Entwicklung sind die Markenho- und Veranstaltungsgeschäft, das in Folge der Kri- tellerie und klar positionierte Häuser. Lag der Anteil se 2009 vollständig eingebrochen war. der Markenhotels bezogen auf die angebotenen Hotelzimmer 2008 bei 34,9 Prozent, stieg er 2009 Die Mehrzahl der Gastronomen kalkuliert jedoch auf 36,6 Prozent. erst gegen Jahresende bzw. im Laufe des Jahres 2011 wieder mit nennenswerten Zuwachsraten Der umsatzbezogene Marktanteil der Markenhotel- bei der Gästezahl und den Durchschnittsraten. lerie beträgt bereits über 50 Prozent (siehe Bran-

Entwicklung der Gästezahlen in Deutschland 2000 bis 2010

40 % 30 % 20 % 10 % 0 % -10 % -20 % -30 % Veränderungen g. Vorjahreszeitraum

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

– Ausländische Gäste – Alle Gäste (Quelle: Statistisches Bundesamt)

20 2.1 | Wirtschaftliche Lage des Gastgewerbes

© Cordula Giese chenreport des Hotelverbandes Deutschland „Ho - tun. Der Gesamtumsatz mit Wellnessreisen stei - telmarkt Deutschland 2010“). gerte sich in den letzten fünf Jahren um durch - schnittlich neun Prozent, während sich die Ausga - Mehr denn je kommt es darauf an, zielgruppenge - ben pro Person und Reise kaum verändert haben naue Angebote zu machen. Insbesondere gilt es, – derzeit 467 Euro (siehe IHA-Branchenreport weiterhin auf die Bedürfnisse der Familien einzu - 2010). Nirgends kann Wellness in seinem ganz - gehen und hier den jüngsten Gästen Unterhal - heitlichen Ansatz so ausgelebt werden wie in tung, Spiel und Spaß zu offerieren. Mit Blick auf einem Hotel. Darüber hinaus ist Aktivurlaub ange - den demografischen Wandel ist es zudem wichtig, sagt. Ob Wandertouren oder Fahrradreisen – die attraktive Angebote für die jung gebliebenen und Hotellerie in Deutschland ist darauf eingestellt. reisefreudigen Ü-60-iger/Ü-70-iger („Best Agers“) zu entwickeln (neben Wellnessangeboten bei - Trends und Perspektiven spielsweise Studien- und Kulturreisen, Busreisen in der Gastronomie oder auch Fahrrad- und Wanderreisen). Nischen - anbieter werden immer ihren Markt finden. Er - Die traditionellen Gaststätten und Wirtshäuser se - folgreich sind Häuser mit Ausstrahlung und per - hen sich einer immer größeren Konkurrenz aus sönlicher Handschrift. dem Einzelhandel, dem Lebensmittelhandwerk oder den Tankstellen gegenüber. Gleichzeitig Großes Wachstumspotenzial haben weniger teure wächst die Bedeutung der Systemgastronomie. Hotels: Viele Menschen besitzen zwar mehr Frei - zeit, jedoch ist die Bereitschaft, mehr Geld auszu - Die Kraft der Marken, professionelle Planung und geben, gering. Auf der anderen Seite reisen die ein strategischer Systemgedanke gehören sicher - Menschen öfter, dafür kürzer. So liegt der Trend zu lich zu den Gründen, warum die Markengastrono - preiswerten Häusern auf der Hand. Budgethotels mie sich auch in konjunkturell schwierigen Zeiten und Hostels haben Konjunktur. Dabei entstehen etwas besser behauptet. zunehmend neue Konzepte wie Budget-Hotels mit Designcharakter oder Budget-Ferienresorts. Doch trotz der wachsenden Marktmacht der Sys - temer liegen gutbürgerliche Restaurants in der Weiterhin im Trend liegt der Gesundheitstouris - Gunst der Gäste weiterhin vorne, wie Umfragen mus. Immer mehr Gäste wollen im Urlaub etwas belegen. Im Zeitalter der Globalisierung und der für das eigene Wohlbefinden und die Gesundheit ständig wechselnden Trends stehen die Gasthäu -

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2.1 | Wirtschaftliche Lage des Gastgewerbes

Verteilung der Betriebsarten im Gastgewerbe

3 % 16 %

2 %

3 % 55 %

21 %

I Hotels, Hotels garnis, Gasthöfe, Pensionen I Sonstiges Beherbergungsgewerbe I Speisengeprägte Gastronomie I Getränkegeprägte Gastronomie I Kantinen I Caterer © 2009 JupiterImages Corporation (Quelle: aktuelle Umsatzsteuerstatistik 2008)

ser und Restaurants für Tradition, Atmosphäre minreichen und schnellen Snacks, angeboten in und Bodenständigkeit. Voraussetzung ist, dass modernem und stilvollem Ambiente. Diesem Trend Konzept und kulinarisches Angebot stimmen. entspricht insbesondere auch die asiatische Kü- che. Sie setzt auf das kleine Leichte und trifft da- Gefragt sind frische, ehrliche und ursprüngliche mit den Nerv der Zeit. Gerichte. Saisonale und regionale Vielfalt liegt im Trend. Die Verbraucher hegen wieder große Sym- Take-away ist und bleibt der stärkste Trend im pathien für Herkunft und Heimat. Die gemütliche Außer-Haus-Markt. Angesichts gestiegener Mobi- Wohnzimmeratmosphäre, das Hüttenambiente lität, zunehmender Flexibilität und wechselnder haben Konjunktur. Arbeitswelten verzeichnet diese Angebotsform weiterhin steigende Zuwachsraten. Gastro-Quick- Der Hunger nach Gesundheit ist groß. Dabei service-Betriebe und Bäckereien sind unbestritten schließen sich gesunde und genussvolle Ernäh- diejenigen, die sich im Take-away-Business am rung nicht aus. Die Einstellung zu Slowfood oder stärksten profiliert haben. Bio hat sich radikal geändert. Gesucht sind Pro- dukte, die gut für Körper und Seele sind (Wellfood). Dreh- und Angelpunkt für erfolgreiche Gastrono- mie ist die Servicequalität. Neben qualifizierter Vor diesem Hintergrund ist auch der Markt des Beratung zählen aufrichtige Zuwendung und schnellen Essens stark in Bewegung: Fastfood herzliche Gastfreundschaft. Die Gäste wollen ver- wird neu definiert. Ob Sushi, Suppen oder Smoot- wöhnt, nicht versorgt werden. Darüber hinaus hies – gehobenes Fastfood (Fast Casual) ent- muss natürlich der Preis attraktiv sein. Dabei gilt: spricht dem Wunsch der Gäste nach frischen, vita- Großzügig is(s)t man besser.

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2.2 | Entwicklungen in der Systemgastronomie

Entwicklungen in der Systemgastronomie

Zur Systemgastronomie zählen die großen Ketten- satzzuwächse. Und auch für 2010 zeigen sich die restaurants, wie zum Beispiel McDonald´s, Burger Vorderen weitaus optimistischer als ihre Kollegen King, Marché, Nordsee oder Maredo. Unterneh- aus der traditionellen Gastronomie: 62 Prozent er- men also, die über ein standardisiertes und multi- warten höhere Umsätze. Fakt ist: In schwierigen pliziertes Konzept verfügen, das zentral gesteuert Zeiten kommt es mehr denn je auf die persönliche wird. Ansprache des Gastes an, auf die Kundenbindung. Es zählen hochwertige Produkte und ein attrak- Aufschluss über die wachsende Bedeutung dieses tives Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Gäste geben Gastronomiesegmentes bietet die jährlich durch- sehr wohl noch Geld aus, überlegen aber noch ge- geführte Untersuchung des Wirtschaftsmagazins nauer als bislang wofür. „food-service“ des Deutschen Fachverlages. Seit 1982 ermittelt die food-service-Redaktion die Zu Beginn des dritten Jahrtausends entstehen an größten Gastronomieunternehmen in Deutsch- den Schnittstellen von Verkehr, Arbeit, Shopping land samt Umsatz und Anzahl der Betriebsstätten. und Freizeit derzeit die meisten Chancen für die Profis in Sachen Food & Beverage. So kamen im Jahr 2009 die 100 umsatzstärksten Unternehmen der Systemgastronomie mit 16.751 Der Verbraucher zeigt sich radikaler in seinen An- Betrieben auf ein Netto-Volumen von 10,4 Milliar- sprüchen. Von moderner Gastronomie erwartet er den Euro.Auch wenn das Umsatzplus mit 1,1 Pro- entweder Zeitersparnis im Alltag oder – nach Fei- zent deutlich bescheidener ausfiel als in den Vor- erabend – Zeitvertreib, sprich: Fun & Entertain- jahren, lief das Jahr für viele Markenbetriebe den- ment.Allein mit dem Angebot von Essen und Trin- noch besser als gedacht. Immerhin zwei Drittel ken lockt man heute kaum jemanden mehr vom (65 Prozent) der Unternehmen verbuchten Um- Sofa – der Mehrwert macht´s.

Marktspitze & Marktführer

Wachstumsraten in % über 10 Jahre

Quelle: food-service, Deutscher Fachverlag

Die Top 100 und der Marktführer in der 10-Jahres-Entwicklung. Für die Marktspitze war 2009 mit 1,1 % plus eines der schwächs- ten Wachstumsjahre der Nuller-Dekade. Dem Marktführer gelang mit 2,6 % Mehrerlösen eine signifikant bessere Entwicklung.

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2.2 | Entwicklungen in der Systemgastronomie

Weitere Informationen in der Broschüre „Systemgastronomie in Deutschland 2010“. Entwicklung 2009*

im Vorjahresvergleich

Ertragslage Umsätze 2009er Gewinne der Top 100

Investitionen

Quelle: food-service, Deutscher Fachverlag

Minimale Abschwächung der Ertragslage gemessen an den Top 100-Angaben vor zwölf Monaten. 54 % nennen sie gut bzw. sehr gut (wie Vorjahr), 39 % noch zufriedenstellend (Vj.: 42 %) und 7 % schlecht (Vj.: 4 %).

Wachstums-Chancen Kosten Perspektiven in den nächsten 2 bis 3 Jahren

Ertrag / Gewinn

Vorgegeben war eine Skala von +5 bis -5.

I 2010 I 2009 *Basis: Top 100 + ante portas-Liste Quelle: food-service, Deutscher Fachverlag Quelle: food-service, Deutscher Fachverlag

Es führt, wie viele Male zuvor, Take away, gefolgt von Home Positive Tendenz. Das Bild demonstriert den Charakter Delivery, Coffeebars und Imbiss bei Bäckern, Metzgern und in des abgelaufenen Jahres: 59 % (Top 100 plus 38 ante portas) Supermärkten. Durchweg höhere Werte als im Vorjahr, Ab- mit gestiegenen Umsätzen (Vj.: 72 %). 33 % mit gestiegenen stürze wurden wieder aufgefangen. Investitionen (Vj.: 53 %) – aber auch 35 % mit reduzierten Kosten (Vj.: 11 %).

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2.3 | Entwicklungen in der Gemeinschaftsgastronomie

Entwicklungen in der Gemeinschaftsgastronomie

Die Gemeinschaftsgastronomie zählt zu den be- insgesamt etwa 18.000 Betriebsrestaurants, die deutendsten gastronomischen Segmenten in im Jahr circa eine Milliarde Mahlzeiten ausgeben. Deutschland. In den letzten Jahrzehnten hat es in Das Gesamtmarktvolumen in der Gemeinschafts- diesem Bereich entscheidende Veränderungen im gastronomie wird auf 15 Milliarden Euro ge- Angebot und im Selbstverständnis gegeben. Den- schätzt. noch ist es problematisch, die Branche in Zahlen darzustellen und mit allen ihren Facetten statis- Das Jahr 2009 war in der Gemeinschaftsgastrono- tisch zu erfassen. In den amtlichen Statistiken – mie geprägt von weniger Neugeschäft sowie zum Beispiel in der Umsatzsteuerstatistik des Sta- mehr Wettbewerbs-, Preis- und Kostendruck. Die tistischen Bundesamtes – existiert zwar eine Ka- Wirtschaftskrise hat insbesondere bei den Be- tegorie „Kantinen und Caterer“. Diese erfasst je- triebsrestaurants Spuren hinterlassen. So hat die doch nur einen Teilbereich, da die Betriebsgastro- in vielen Betrieben praktizierte Kurzarbeit das Er- nomie vielfach einen unternehmensinternen Um- gebnis negativ beeinflusst. Die Erlöse der TOP 40- satz erwirtschaftet, der nicht in diese Statistik ein- Unternehmen in diesem Segment sanken um geht. 1,2 Prozent. Ein zweistelliges Plus verbuchte hin- gegen der „Caremarkt“ (Seniorenheime/Kranken- Die beiden großen Säulen der Gemeinschaftsgas- häuser) aus. Insgesamt lag das Umsatzwachstum tronomie sind zum einen die Betriebsgastronomie derTOP 40 im Jahr 2009 nur bei 2,2 Prozent – der und zum anderen die Klinik- und Heimverpfle- schwächste je gemessene Wert. gung. Daneben gibt es weitere kleinere Segmen- te, die der Gemeinschaftsgastronomie zugerech- net werden – von der Campusgastronomie über Justizvollzugsanstalten und Truppenküchen bis hin zum expansiven Markt der Schulverpflegung.

Der Betriebsgastronomie kommt in Deutschland traditionell eine besondere Rolle zu. Früher Sozi- alleistung, ist die Mitarbeiterbewirtung heute mehr und mehr eine gastronomische Aufgabe auf hohem Niveau mit modernen F&B-Angeboten. Schätzungen und Hochrechnungen zufolge gibt es

Markt 2009 Umsatzentwicklung 2009 nach Segmenten Umsätze der Top 40 Umsatzsteigerungen der Top 40

neue Märkte 7,6 % neue Märkte +35,6 %

24,9 % Seniorenheime +11,0 % 47,0 % Kliniken/KH Betriebs- Kliniken/Krankenhäuser restaurants +10,1 % 15,5 % Schulen/Mensen/Kita +7,1 % Seniorenheime 5,0 % Betriebsrestaurants -1,2% Schulen, Mensen, Kita

(Quelle: gv-praxis, 2010) (Quelle: gv-praxis, 2010)

Die Top 40 Caterer erzielten 2009 einen Netto-Gesamtumsatz von rund 3,16 Milliarden Euro.

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3.1 | Mehrwertsteuer

Mehrwertsteuer

Mehrwertsteuer Hotellerie steuersatz für ihre Hotels an. Die Hotellerie ist eine internationale Branche. Die Häuser in Deutsch- Gute Gründe für die Senkung land stehen in einem harten globalen Wettbe- der Mehrwertsteuer werb. Die Mehrwertsteuersenkung ist ein wichti- ger Impuls für die heimische Tourismuswirtschaft. Kaum eine politische Maßnahme der jüngsten Zeit wurde vor und nach ihrem Inkrafttreten so Mitarbeiter, Gäste, Handwerk heftig diskutiert wie die Einführung des reduzier- und Zulieferer profitieren ten Mehrwertsteuersatzes für Übernachtungen zum 1. Januar 2010. Die öffentliche Debatte dazu Und die Mehrwertsteuersenkung wirkt. Die Hote- war zum größten Teil unsachlich und alles andere liers halten Wort und schaffen neue Arbeits- und als konstruktiv. Dabei wurde mit der Mehrwert- Ausbildungsplätze, wie die positiven Beschäfti- steuersenkung nichts anderes als die längst fälli- gungsdaten und die Ergebnisse der DEHOGA- ge Steuergerechtigkeit im Vergleich zu unseren Umfrage belegen. Laut Statistischem Bundesamt europäischen Nachbarstaaten hergestellt. In wuchs die Zahl der Vollzeitbeschäftigten von 23 von 27 EU-Staaten gilt in der Hotellerie mitt- Januar bis Juni 2010 im Vergleich zum Vorjahres- lerweile ein ermäßigter Steuersatz – teilweise seit zeitraum um 3,8 Prozent, die Zahl der Teilzeitbe- Jahrzehnten. Alle Anrainerstaaten mit Ausnahme schäftigten erhöhte sich um 1,9 Prozent. Ebenso

Branchenthemen Dänemarks (das ein grundlegend anderes Steuer- wird die Mehrwertsteuersenkung insbesondere

| und Abgabensystem hat) wenden den Niedrig- für längst überfällige Investitionen genutzt.

3 Bis zum 31. Oktober 2010 lagen dem DEHOGA zu seiner Mehrwertsteuerumfrage 4.923 Rückmel- dungen von Hotels vor. Die Addition der angege- benen Maßnahmen und Summen ergibt folgendes Ergebnis:

I 858,8 Millionen Euro geben die Betriebe für Neuanschaffungen, Renovierungen und Modernisierungen aus.

I Laut der DEHOGA-Umfrage schaffen die Unternehmen zusammen 6.237 zusätz- liche Arbeitsplätze, davon 2.345 Vollzeit- Mitarbeiter, 1.957 Teilzeit-Mitarbeiter und 1.935 Azubi-Stellen.

I Jeder dritte Betrieb (32 Prozent), der auf die Fragen des DEHOGA geantwortet hat, senkt die Preise um durchschnittlich 6,5 Prozent.

Für die Gäste bedeutet die Mehrwertsteuersen- kung ein noch attraktiveres Preis-Leistungs-Ver- hältnis, aber auch das regionale Handwerk sowie die Zulieferer profitieren von den durch die Mehr- wertsteuersenkung ermöglichten Investitionen.

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3.1 | Mehrwertsteuer

Hotellerie steht fest zum Standort Deutschland

Die Hotellerie ist eine besonders beschäftigungs- intensive Branche, die 340.000 Menschen, auch weniger Qualifizierten, die Chance auf Arbeit bie- tet. Die Hoteliers verlagern ihre Betriebe nicht ins Ausland, sie zahlen hier ihre Steuern. Die Mehr- wertsteuersenkung sichert zehntausende akut gefährdete Jobs und schafft neue Arbeits- und Ausbildungsplätze in einer Branche, die 2009 eine Milliarde Euro Nettoumsatz verloren hat – und in keinem Konjunkturpaket berücksichtigt wurde.

Die Beherbergungsbranche in Deutschland ist zudem nicht nur mittelständisch, sondern weitge- hend kleinbetrieblich strukturiert. Zwei Drittel der Beherbergungsbetriebe bieten weniger als 20 Zimmer an. Gerade einmal vier Prozent aller Betriebe haben 100 und mehr Zimmer. Von den 37.000 Hotels machen 11.000 weniger als 100.000 Euro Umsatz im Jahr. 76 Prozent der Hotels bleiben unter 500.000 Euro. Der Gewinn Pressekonferenzen, regionalen Pressegesprächen, nach Steuern liegt in dieser Gruppe bei 81.000 Interviews, Publikationen oder Vier-Augen- Euro, bei den Pachtbetrieben nur bei 72.000 Euro. Gesprächen mit Politikern präsentiert und mit vie- Nur knapp 1.300 Betriebe gehören zu den 50 gro- len konkreten Einzelbeispielen untermauert (mehr ßen Hotelgesellschaften. Dies entspricht lediglich dazu im Kapitel 9). Zudem wurden diverse Kom- 3,4 Prozent aller Hotelbetriebe. munikationsprodukte zur Information der Gäste entwickelt wie zum Beispiel ein A4-Flyer zur Ein- Tue Gutes und rede darüber lage in die Gästemappen oder ein Aufsteller für die Gästezimmer. Überall im Land stand die Mehrwertsteuersen- kung im Fokus der DEHOGA-Verbandsarbeit. Bettensteuer konterkariert Sowohl der DEHOGA Bundesverband als auch sei- Wachstumsbeschleunigung ne Landesverbände haben die Fakten, die guten Gründe und die positiven Impulse des reduzierten Die Wachstumsbeschleunigung wird jedoch durch Mehrwertsteuersatzes in Pressemitteilungen, die ständigen Rufe nach Rücknahme der Mehr- wertsteuersenkung, auch aus den Reihen der Regierungskoalition, sowie durch die unsägliche Bettensteuer-Debatte gehemmt.

Die durch die Mehrwertsteuersenkung resultie- renden Steuerausfälle wollen zahlreiche Kommu- nen und Städte durch die Einführung einer Bet- tensteuer, auch „Kulturförderabgabe“ genannt, kompensieren. Als erste Kommune hat die Stadt Köln mit Wirkung zum 1. Oktober 2010 eine Bet- tensteuer in Höhe von fünf Prozent des Übernach- tungspreises eingeführt.

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3.1 | Mehrwertsteuer

Statt reflexartig eine Strafsteuer einzuführen, soll- Aus den genannten Gründen lehnt der DEHOGA ten die Kommunen die positiven Effekte des Wachs- eine Bettensteuer aus ordnungspolitischen, steuer- tumsbeschleunigungsgesetzes auch im eigenen systematischen und rechtlichen Gründen ab und Interesse zur Entfaltung kommen lassen. Denn die wird sich mit allen Mitteln – politisch und recht- Hoteliers wollen den Mehrwertsteuervorteil sinn- lich – gegen die Bettensteuerpläne auf kommuna- voll einsetzen. Solange aber über kommunale ler Ebene zur Wehr setzen. Strafsteuern für die Hotellerie nachgedacht wird, kann keine vernünftige Investitionsplanung, DEHOGA fordert Vertrauensschutz Lohnerhöhung oder Preissenkung stattfinden. und Planungssicherheit für die Hoteliers Die Politik muss zudem einsehen, dass die Einfüh- rung einer Bettensteuer auf kommunaler Ebene Der DEHOGA fordert zudem ein Ende der anhal- verfassungswidrig ist. Zu diesem Schluss kommen tenden populistischen Debatte. Denn die vielen, sowohl ein vom DEHOGA in Auftrag gegebenes gerade auch mittelständischen Unternehmer, die verfassungsrechtliches Gutachten als auch der nach der Steuersenkung intensiv in ihre Betriebe Städte- und Gemeindetag Baden-Württemberg, und Mitarbeiter investiert haben, brauchen Ver- der die Verfassungsmäßigkeit kommunaler Abga- trauensschutz, Planungssicherheit und Verläss- ben auf Übernachtungen von einer externen lichkeit. Kanzlei hat prüfen lassen. Investitionsbereite Hoteliers wie auch die finan- Das Herausgreifen einer einzelnen Branche, die im zierenden Banken werden verunsichert. Ohne die Zuge des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes vorherrschende Angst, dass es nicht bei den ver- entlastet worden ist, und ihre Belastung mit einer besserten Rahmenbedingungen bleibt, würde die „Kontra-Steuer“ ist diskriminierend und völlig Investitions- und Finanzierungsbereitschaft sicher inakzeptabel. Auch die Begründung mit wirt- noch höher liegen. schaftlich positiven Effekten des Kulturtourismus für die Hotellerie ist nicht überzeugend:Vom (Kul- Es geht in dieser Sache aber auch um politische tur-)Tourismus profitieren nachweislich eine Viel- Glaubwürdigkeit. Denn nicht nur CSU und FDP zahl von Branchen, z.B. in erheblichem Umfang haben in der Vergangenheit die reduzierte Mehr- der Einzelhandel. Auf der anderen Seite trägt die wertsteuer für das Gastgewerbe gefordert. Seit Hotellerie durch eigenfinanzierte Marketingmaß- den 90er Jahren haben sich Politiker aus allen Par- nahmen selbst erheblich zur Belebung des Touris- teien und auf allen Ebenen aus Wettbewerbsgrün- mus bei und leistet damit einen wesentlichen Bei- den und zur Förderung einer besonders arbeitsin- trag zur wirtschaftlichen Prosperität auch in tensiven Branche für die Senkung der Mehrwert- anderen Branchen. Eine isolierte Belastung der steuer für Hotellerie und Gastronomie ausgespro- Hotellerie ist daher inhaltlich nicht zu rechtfer- chen. Die zum 1. Januar 2010 erfolgte Mehrwert- tigen. steuersenkung darf nicht weiter in Frage gestellt werden. Investitionen setzen Planungssicherheit Angesichts der extrem schwierigen wirtschaftli- voraus. chen Situation der Beherbergungsbranche ist eine kommunale Bettensteuer nicht zu verkraften. Die Mehrwertsteuer Gastronomie Erhebung einer solchen Steuer oder Abgabe wür- de letztlich die Gäste treffen, da die Hotellerie Reduzierter Steuersatz für das gesamte angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Gastgewerbe bleibt oberstes Ziel der Situation und fehlender kalkulatorischer Spielräu- Verbandsarbeit me gezwungen wäre, diese Belastungen in Form höherer Preise an die Gäste weiter zu geben. Dies Das erklärte Ziel der DEHOGA-Verbandsarbeit ist wäre ein weiterer Wettbewerbsnachteil für die und bleibt der einheitliche reduzierte Mehrwert- einheimische Tourismuswirtschaft. steuersatz für Gastronomie und Hotellerie.

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3.1 | Mehrwertsteuer

Dabei geht es nicht um die Privilegierung einer rer Stellenwert zu. Diesen veränderten Lebensge- Branche, sondern um Chancengleichheit für eine wohnheiten sollte auch die Steuergesetzgebung extrem arbeitsintensive Dienstleistungsbranche Rechnung tragen. Es wäre nur sachgerecht, wie die Gastronomie. Das Jobpotenzial der Bran- Restaurationsumsätze, insbesondere Speiseum- che ist immens: In der Gastronomie kommen auf sätze in der Gastronomie, dem reduzierten Mehr- den gleichen Umsatz sechs Mal mehr Beschäftig- wertsteuersatz zu unterwerfen. te als im Lebensmitteleinzelhandel. Darüber hinaus steht sie für Lebensqualität und Lebens- Die Einführung des reduzierten Mehrwertsteuer- kultur. satzes auf alle Restaurationsumsätze, insbeson- dere Speiseumsätze, ist aus steuersystematischen Gleichzeitig kann niemand die Widersprüche bei Gründen und aus Gründen der Gleichbehandlung der Besteuerung von Speisen bestreiten:Wenn die geboten. Tütensuppe beim Discounter mit sieben Prozent steuerlich begünstigt wird, während für die frisch Gutachten der Uni Saarbrücken zur Neu- zubereitete Suppe in einem Restaurant 19 Prozent konzeption des Mehrwertsteuersystems fällig werden oder Hundefutter mit sieben Prozent gefördert wird, während der Fiskus in der Gastro- Das Bundesfinanzministerium hat eine Studie bei nomie 19 Prozent Mehrwertsteuer verlangt, ver- der Universität des Saarlandes in Auftrag gege- steht das keiner mehr. ben, die sich mit den „Möglichkeiten einer Neu- konzeption des Anwendungsbereichs des ermä- Gesellschaftlicher Wandel ßigten Umsatzsteuersatzes unter wirtschafts-, erfordert Umdenken der Gesetzgeber finanz- und steuerpolitischen Gesichtspunkten“ befasst. Das Gutachten wurde im September 2010 Die Unterschiede bei den Steuersätzen für Speisen, veröffentlicht und kommt zu dem Ergebnis, dass abhängig vom Verzehrort und der Art der Zuberei- der reduzierte Mehrwertsteuersatz lediglich für tung, sind weder zeitgemäß noch vermittelbar. Lebensmittel im bisherigen Umfang gerechtfertigt sei. Alle anderen Ausnahmen seien abzuschaffen. Das gilt nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass Aus Sicht des DEHOGA ist das Gutachten einsei- mittlerweile auch Bäcker, Metzger und der tig, unvollständig und in Teilen widersprüchlich. Lebensmitteleinzelhandel umfangreiche gastro- Die vorstehend genannten Aspekte der Gleichbe- nomische oder gastronomieähnliche Leistungen handlung, der Steuersystematik und der Arbeitsin- anbieten. Esskultur und Genuss leiden unter der tensität werden ignoriert oder nur am Rande Ungleichbehandlung der Mehrwertsteuerbelas- angesprochen. tung. Eine gepflegte Mahlzeit im Restaurant soll- te gegenüber dem schnellen Imbiss, im Gehen auf Mehrwertsteuerdebatte der Straße verzehrt, steuerrechtlich nicht schlech- konstruktiv begleiten ter gestellt werden. Der DEHOGA geht davon aus, dass im Laufe die- Bedingt durch die gesellschaftlichen Entwicklun- ser Legislaturperiode, wie im Koalitionsvertrag gen sind zudem immer mehr Frauen erwerbstätig. vereinbart, eine Kommission zur Überprüfung der Gekocht und gegessen wird heute weniger denn reduzierten Mehrwertsteuersätze eingesetzt wird. je zuhause. Damit wird die tägliche Mahlzeit In die Erörterungen zur geplanten Gesamtreform unterwegs zum lebensnotwendigen Grundbedürf- des Mehrwertsteuersystems wird sich der DEHOGA nis. Auch der Grad der gesellschaftlichen Mobili- sachlich und konstruktiv einbringen, um die tät hat sich in den letzten Jahren extrem erhöht Beseitigung der Wettbewerbsbenachteiligung der und wird dies auch weiterhin tun. Gleich ob beruf- Gastronomie zu erreichen. lich oder privat: Die Menschen sind heute viel mobiler als in früheren Zeiten. Der Verpflegung Das besprachen auch die 20 Gastronomen, die „außer Haus“ kommt damit ein wesentlich höhe- aus allen Teilen der Republik am 30. Juni 2010 in

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3.1 | Mehrwertsteuer

Diese Aufklärungsarbeit gilt es, auch im Jahr 2011 fortzusetzen. „Tue Gutes und rede darüber“ muss weiterhin das Motto sein, wenn die Mehrwert- steuersenkung in der Hotellerie von Dauer sein und in der Gastronomie eine reelle Chance haben soll.

Die Hoteliers stehen dabei auch in der Verantwor- tung gegenüber den Gastronomen, von denen viele mit großartigem Engagement im Rahmen der DEHOGA-Pro 7%-Kampagne für ein Ende der Wettbewerbsbenachteiligung des Gastgewerbes gekämpft haben – das aber bisher nur in der Hotellerie Realität geworden ist.

Von Politik und Medien fordert der DEHOGA für die Zukunft eine emotionsfreie und sachliche Dis- kussion um die Mehrwertsteuerreform – anders Die Mehrwertsteuerdebatte konstruktiv zu begleiten, verab- als sie im Jahr 2010 geführt wurde. reden die 20 Gastronomen, die sich auf Einladung des DEHOGA Bundesverbandes am 30. Juni 2010 in München treffen.

München zusammenkamen, um über die weitere Vorgehensweise zu beraten. Die Teilnehmer waren sich darüber einig, dass die Argumente für die steuerliche Gleichbehandlung der Gastronomie mit dem Lebensmitteleinzelhandel und dem Lebensmittelhandwerk unvermindert Gültigkeit besitzen. Es sei an der Zeit, die offensichtlichen Widersprüche im geltenden Mehrwertsteuersys- Sieben gute Gründe für sieben tem endlich zu beseitigen. Für die Branche heißt Prozent Mehrwertsteuer in der das, zu verdeutlichen, welchen wertvollen und Gastronomie vielfältigen Beitrag die Gastronomie für die Lebensqualität in Deutschland leistet, und Aufklä- I Spielräume für dringend notwendige rungsarbeit gegenüber Politikern und Journalisten Investitionen zu leisten. Die Teilnehmer des Treffens verabrede- I Noch attraktiveres Preis-Leistungs- ten, neue Kommunikationsprodukte zu entwi- Verhältnis ckeln, die die Branchenargumente anschaulich I Neue Arbeitsplätze auf den Punkt bringen. I Fairer Wettbewerb in Europa und innerhalb Deutschlands Die Branche muss (weiter) I Gleichstellung mit Bäckereien, Metz- zusammenstehen gereien und Lebensmitteleinzelhandel I Förderung der Genuss- und Esskultur Der ausdrückliche Dank des DEHOGA gilt allen I Beseitigung von Mängeln in der Steuer- Unternehmern, die in den vergangenen Monaten systematik gegenüber Journalisten, Politikern und vor allem gegenüber ihren Gästen transparent gemacht Das schafft Nachfrage. Das schafft haben, wie sie die Mehrwertsteuersenkung für Arbeitsplätze. Das schafft Wachs- Investitionen und neue Arbeits- und Ausbildungs- tum. plätze nutzen.

30 3.2 | Steuerreformen

Steuerreformen

Die Unternehmensteuerreform 2008 qualifizierte und eindeutige Berechnungen vorge - legt. Eine bei der Unternehmensberatung Ernst & Die schwarz-rote Bundesregierung hatte sich in Young in Auftrag gegebene Studie bestätigt, dass ihrem Koalitionsvertrag zum Ziel gesetzt, die viele Unternehmen von einer Steuermehrbelas - Unternehmensteuern zu reformieren, um den tung bis hin zur Verdopplung der Steuerquote Standort Deutschland für alle Unternehmensfor - betroffen sind. men und Unternehmer attraktiver zu machen. Die daraufhin erarbeitete Reform trat zum 1. Januar Vergleich Anzahl der Unternehmen 2008 in Kraft. Es wurde eine Entlastung der Deut - mit Mehr-/Minderbelastung schen Wirtschaft von insgesamt fünf Milliarden 12 % Euro angekündigt. Allerdings gibt es neben Gewinnern gerade im Gastgewerbe auch etliche 38 % Verlierer. Tausende Gastronomen und Hoteliers wurden durch die Reform nicht entlastet, sondern deutlich belastet. I Mehrbelastung Die neuen Hinzurechnungsregelungen bei der I Minderbelastung Gewerbesteuer verstoßen gegen die geltenden 50 % I Verlustunternehmen Prinzipien der Steuergerechtigkeit im Sinne einer Quelle: Empirische Studie von Ernst & Young im Auftrag von Besteuerung nach der individuellen Leistungsfä - DEHOGA/IHA auf Basis der Datenauswertung von 42 Unter - higkeit, denn auch wenn ein Unternehmer keinen nehmen aus Hotellerie und Gastronomie. Gewinn macht, erhöhen seine Pachtzahlungen die gewerbesteuerliche Bemessungsgrundlage. Das Eine kurzfristige Minikorrektur der Reform zeigte, kann zu einer Existenz vernichtenden Substanzbe - dass die Politiker das Problem durchaus erkannt steuerung führen. haben: Von den zu zahlenden Mieten und Pachten für die Restaurants und Hotels werden nun nicht mehr 75 sondern nur noch 65 Prozent der Summe als so genannter rechnerischer Finanzierungsan - teil bewertet. Davon wird ein Freibetrag von 100.000 Euro in Abzug gebracht. Von der verblei - benden Summe werden 25 Prozent der gewerbe - steuerlichen Bemessungsgrundlage hinzugerech - net. Doch diese Korrektur kann die Branche nicht zufrieden stellen.

© Cordula Giese Finanzierungsanteil von Mieten und Pachten weiter senken! Das Ziel der Reform, Unternehmen steuerlich zu entlasten, ging grundsätzlich in die richtige Rich - Der rechnerische Finanzierungsanteil von Mieten tung. Und keine Frage: Auch im Gastgewerbe gab und Pachten muss nach Ansicht des DEHOGA auf es Gewinner durch die neuen Regelungen. Aller - ein realistisches Maß von maximal 25 Prozent statt dings war auch die Zahl der Verlierer groß – zu der jetzt geltenden 65 Prozent gesenkt werden. groß. Der DEHOGA und der Hotelverband Deutschland (IHA) hatten vor dem Inkrafttreten Freibetrag anheben! immer wieder davor gewarnt, dass durch geän - derte Hinzurechnungsregelungen von Mieten, Zur Entlastung kleiner und mittelständischer Pachten und Leasingraten bei der Gewerbesteuer Unternehmen fordert der DEHOGA, den Freibetrag tausende Gastronomen und Hoteliers deutlich von derzeit 100.000 auf mindestens 200.000 Euro belastet werden. Dazu haben die beiden Verbände anzuheben.

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3.2 | Steuerreformen

Gastgewerbe entlasten, nicht belasten! Erbschaftsteuer in der Großen Koalition nicht mehrheitsfähig war. Aufgrund der im Gastgewerbe üblichen hohen Mieten und Pachten sind Pachtbetriebe hier über- Nach der Neuregelung gibt es für Firmenerben proportional hart betroffen. Dies gilt insbesonde- nun zwei Optionen, zwischen denen im Erb- oder re für die Innenstadtlagen. Die Beibehaltung der Schenkungsfall zu entscheiden ist. Die Wahl ist Regelungen würde zur weiteren Verödung der bindend, kann also nachträglich nicht revidiert Innenstädte führen, wenn die Betriebe dort zu werden. stark von den steuerlichen Neuregelungen belas- tet und damit die Innenstadtstandorte aus wirt- Bei der sogenannten Regelverschonung wird auf schaftlicher Sicht des Gastgewerbes an Attraktivi- 85 Prozent des Vermögens keine Erbschaftsteuer tät verlieren würden. erhoben, wenn der Unternehmer einige Bedingun- gen erfüllt: So muss das Betriebsvermögen sieben Nach intensiver Lobbyarbeit des DEHOGA Bun- Jahre lang behalten werden.Wird der Betrieb wäh- desverbandes und des Hotelverbandes Deutsch- rend dieser Zeit (teil-)veräußert oder aufgegeben, land (IHA) gegenüber den zuständigen Politikern fällt die Verschonung zeitanteilig rückwirkend des Deutschen Bundestages konnte erreicht wer- weg. Weiterhin darf die Gesamtlohnsumme wäh- den, dass sich die Abgeordneten erneut mit dem rend der sieben Jahre auf den Gesamtzeitraum Unternehmenssteuergesetz befassen werden, betrachtet 650 Prozent der Lohnsumme zum Erb- wenn sich die befürchteten steuerlichen Mehrbe- zeitpunkt nicht unterschreiten.Wird dies nicht ein- lastungen tatsächlich bewahrheiten. Gemeinsam gehalten, wird in dem Verhältnis nachversteuert, mit dem Deutschen Industrie- und Handelskam- in dem die Gesamtlohnsumme tatsächlich unter- mertag (DIHK) und dem Handelsverband Deutsch- schritten wurde. Der Anteil des so genannten Ver- land (HDE) wird der DEHOGA nicht nachlassen, waltungsvermögens (z.B. an Dritte überlassene die dringend notwendigen Korrekturen einzufor- Grundstücke) darf 50 Prozent nicht überschreiten. dern. Alternativ sieht das neue Erbschaftsteuerrecht Erbschaftsteuerreform eine Option vor, die als politisches Feigenblatt bezeichnet werden muss. Komplett von der Erb- Am 1. Januar 2009 ist das überarbeitete Erb- schaftsteuer verschont wird der Erbe, wenn er schaftsteuergesetz in Kraft getreten. Vorausge- oder sie den Betrieb zehn Jahre lang fortführt, die gangen war eine Entscheidung des Bundesverfas- Gesamtlohnsumme für die zehn Jahre 1.000 Pro- sungsgerichts im Jahr 2006, nach der die damali- zent nicht unterschreitet und eine Verwaltungs- gen Regelungen des Erbschaft- und Schenkung- vermögensgrenze von zehn Prozent nicht über- steuergesetzes der Verfassung widersprachen und schritten wird. Diese Option, gerade vor dem Hin- überarbeitet werden mussten. tergrund, dass eine nachträgliche Änderung der Optionswahl nicht möglich ist, wird in der Praxis Die völlige Abschaffung der Erbschaftsteuer wäre wohl ausscheiden. aus Sicht des DEHOGA konsequent und insbeson- dere für die zahlreichen mittelständischen Hote- Die Neuregelungen im Bewertungsrecht müssen liers und Gastronomen notwendig gewesen, um berücksichtigen, dass bei einem Betriebsübergang die Unternehmensnachfolge zu sichern. im Erb- oder Schenkungsfall auf die nächste Generation der hohe Wert der Immobilie nicht zur Die Einnahmen aus der Erbschaftsteuer betragen Betriebsaufgabe zwingt. weniger als ein Prozent des gesamten Steuerauf- kommens. Von diesem einen Prozent Erbschaft- Der DEHOGA wird sich weiterhin dafür stark steuer stammen nur acht Prozent aus vererbtem machen, dass die ertragsschwache und bürokra- Betriebsvermögen. Vor diesem Hintergrund ist es tisch überlastete Erbschaftsteuer völlig abge- völlig unverständlich, dass die Abschaffung der schafft wird.

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3.3 | Arbeitsmarkt- und Tarifpolitik

Arbeitsmarkt- und Tarifpolitik

Bundesausschuss für haltungskosten sind die Entgeltun- Arbeitsmarkt- und Tarifpolitik terschiede in den verschiedenen Tarifgebieten beträchtlich. Die Der Bundesausschuss für Arbeitsmarkt- und Tarif- untersten Tariflöhne haben eine politik ist mit Sachverständigen aus den Mit- Spreizung zwischen 6,17 Euro pro gliedsverbänden und Fachabteilungen besetzt. Er Stunde (Brandenburg) und 8,85 garantiert in dieser Zusammensetzung die bran- Euro (Baden-Württemberg). Für die chenbezogene Erörterung und Aufbereitung der jeweils beiden unteren Tarifgrup- Sachprobleme aus den Bereichen Arbeitsmarkt, pen ist in den Tarifgebieten Nord- Tarifpolitik und Tarifrecht sowie Arbeits- und Sozi- rhein-Westfalen und Niedersachsen alrecht und soll die qualifizierte Meinungsbildung die Allgemeinverbindlicherklärung Fritz Engelhardt, Vorsitzender des auf Bundesebene fördern. beantragt. Bundesausschusses für Arbeits- markt- und Tarifpolitik.

Im Berichtszeitraum trat der Bundesausschuss für Nachdem in zahlreichen anderen Branchen, zum Arbeitsmarkt- und Tarifpolitik zweimal in Berlin Beispiel in der Metall- und Elektroindustrie und zusammen, und zwar am 25. Januar 2010 sowie im Einzelhandel, die Mitgliedschaft ohne Tarifbin- am 24. Juni 2010. Ausschussvorsitzender ist Fritz dung (OT) eingeführt wurde, ist diese OT-Mitglied- Engelhardt, Inhaber des Hotel Garni Engelhardt in schaft auch in der gastgewerblichen Tarifland- Pfullingen. Als Stellvertreter stehen ihm Dierk schaft kein Einzelfall mehr. Mittlerweile kennen Kraushaar, Stockheim, Düsseldorf, sowie Marc- die Landesverbände Bayern, Berlin, Brandenburg, Andreas Kühnelt, Hotel Zumnorde, Erfurt, zur Seite. Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Tarifpolitik Thüringen die Verbandsmitgliedschaft ohne Tarif- bindung. Dabei ist jedoch insgesamt festzustellen, 2010 ist ein Jahr mit großer tarifpolitischer Aktivi- dass die überwiegende Zahl der Mitglieder sich tät: Die Entgelttarifverträge in Berlin, Branden- für die Mitgliedschaft mit Tarifbindung entscheidet. burg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saar- land, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein sind Eine aktuelle Übersicht zu den wesentlichen man- neu abgeschlossen worden. In Brandenburg teltariflichen Regelungen sowie zu Entgelten und haben sich die Tarifvertragsparteien darüber Ausbildungsvergütungen in den verschiedenen hinaus auf einen Manteltarifvertrag geeinigt, der Tarifverträgen bietet die jährlich erscheinende zum 1. Januar 2011 in Kraft tritt. In Bayern, Meck- Tarifsynopse des DEHOGA Bundesverbandes, die lenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Thü- über die INTERHOGA GmbH (www.dehoga- ringen sind die Entgelttarifverträge gekündigt shop.de) zu beziehen ist (aktueller Stand: August und werden verhandelt (Stand 15. Oktober 2010). 2010).

Die mit der Gewerkschaft NGG vereinbarten Tarif- Beschäftigung im Gastgewerbe entgelte sehen spürbare Lohnerhöhungen vor, die aber natürlich auch krisenbedingte Umsatzrück- Die Finanz- und Wirtschaftskrise konnte dem gast- gänge im Gastgewerbe berücksichtigen. Der Auf- gewerblichen Arbeitsmarkt erfreulicherweise ver- schwung kommt im Gastgewerbe erst langsam hältnismäßig wenig anhaben. Sowohl 2009 als an. Dennoch sehen die Abschlüsse dieses Jahres auch im ersten Halbjahr 2010 waren die Beschäf- für Lohnsteigerungen in 2010 Werte zwischen 2,0 tigtenzahlen unter dem Strich (nach Daten des Prozent und 3,1 Prozent vor. Der kalenderjährliche Statistischen Bundesamtes) nahezu unverändert Mittelwert aller Lohnsteigerungen nach der West- (+0,1 Prozent in 2009, 0,0 Prozent im ersten wrick-Formel liegt bei 1,68 Prozent. Aufgrund der Halbjahr 2010). Hotellerie und Gastronomie sehr unterschiedlichen wirtschaftlichen Situation beschäftigen rund 1,1 Millionen Menschen. der Betriebe in den verschiedenen Bundesländern Betrachtet man einzelne Segmente, ist die Ent- und den ebenfalls sehr unterschiedlichen Lebens- wicklung jedoch differenziert.

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3.3 | Arbeitsmarkt- und Tarifpolitik

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Gastgewerbe (Stichtag jeweils 31. März)

800.000

750.000

700.000

713.147 712.566 711.277 740.522 765.135 790.341 802.826 650.000

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

(Quelle: Bundesagentur für Arbeit)

In der Hotellerie sank die Beschäftigtenzahl im werbe nach Daten der Bundesagentur für Arbeit Jahr 2009 zwar um 2,2 Prozent; dies war aber in stabil über 800.000, natürlich mit saisonalen Relation zu dem nominalen Umsatzrückgang in Schwankungen. Im Juni 2009 wurde mit 828.441 diesem krisengeschüttelten Segment von 6,0 Pro- Menschen, die im Gastgewerbe sozialversiche- zent (real -8,1 Prozent) wenig. Im Jahr 2010 rungspflichtig beschäftigt waren, der Höchststand beginnt die Hotellerie sich zu erholen und liegt gemessen, nochmals ein Plus von 2,8 Prozent im zum Ende des ersten Halbjahres im Vergleich zum Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch nach den Vorjahreszeitraum bei einem Plus von 3,8 Prozent aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit bei den Vollzeitbeschäftigten und 1,9 Prozent bei (Stand März 2010) ist wieder eine Steigerung zum den Teilzeitbeschäftigten (insgesamt +3,1 Pro- Vorjahreszeitraum von 1,58 Prozent zu verzeich- zent). In der Gastronomie (ohne Kantinen und nen, die Branche beschäftigte in sozialversiche- Caterer) konnte die Beschäftigtenzahl insgesamt rungspflichtigen Arbeitsverhältnissen 802.826 in 2009 sogar um 1,4 Prozent gesteigert werden, Menschen. allerdings nur um den Preis einer Verlagerung von Vollzeit- zu Teilzeitbeschäftigten. Im ersten Halb- Arbeitsmarktentwicklung jahr 2010 sank dort jedoch die Beschäftigung und -prognosen wieder um 1,3 Prozent. Ursache sind insbesonde- re die weiter andauernden Umsatz- und Beschäf- Mit Sorge erfüllen den DEHOGA dagegen die sich tigungsrückgänge in der getränkegeprägten Gas- auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt bereits tronomie. Relativ stabil zeigt sich die Beschäfti- abzeichnenden Vorboten eines zukünftigen gungssituation bei den Pachtkantinen und Cate- Arbeitskräftemangels. Im September 2010 ver- rern, die nach leichten krisenbedingten Rückgän- zeichnete die Bundesagentur für Arbeit bei den gen in 2009 (-0,6 Prozent) im ersten Halbjahr gemeldeten Stellen in der Gastronomie ein Plus 2010 wieder einen Beschäftigungszuwachs von von 16,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmo- 1,1 Prozent verzeichneten. Wohlgemerkt: Diese nat, bei der Beherbergung (hierin ist der Mehr- Stabilität wurde nicht in Form von Kurzarbeiter- wertsteuereffekt enthalten) gar ein Plus von 34,2 geld durch die Bundesagentur für Arbeit finan- Prozent. Gleichzeitig gingen die Arbeitslosenzah- ziert, sondern durch die gastgewerblichen Unter- len für alle typischen Beschäftigtengruppen der nehmer allein sichergestellt. Branche deutlich zurück, so für Kellner um 3,1 Prozent, für Köche um 16,5 Prozent und für Hotel- Bereits seit dem Jahr 2006 zeichnet sich ein deut- fachleute gar um 25,4 Prozent. Auch wenn man licher Trend zum Anstieg der sozialversicherungs- im Gastgewerbe noch nicht von einem akuten pflichtigen Beschäftigung in Hotellerie und Gas- Fachkräftemangel sprechen kann, wird es in tronomie ab. Seit Juni 2008 liegt die Zahl der sozi- bestimmten Regionen und für bestimmte Qualifi- alversicherungspflichtig Beschäftigten im Gastge- kationen zunehmend schwierig, geeignete und

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3.3 | Arbeitsmarkt- und Tarifpolitik

motivierte Arbeitskräfte zu finden. Bezieht man Arbeit verdrängen würde. Das beste Rezept für nun noch die seit zwei Jahren rückläufigen Ausbil- eine sachgerechte Lohnfindung in der Branche ist dungszahlen in den gastgewerblichen Berufen das flächendeckende Tarifvertragssystem, denn so sowie die demografische Entwicklung mit ein, so wird der Wirtschaftskraft der jeweiligen Region wird deutlich, dass die Branche sich für die Rechnung getragen. Daher begrüßt der DEHOGA Zukunft auf eine veränderte Arbeitsmarktsituati- die klare Ablehnung eines allgemeinen gesetzli- on einzustellen hat. chen Mindestlohnes durch die Koalitionsregie- rung. Darüber hinaus ist es jedoch erforderlich, Das Thema Fachkräftesicherung wird daher für das klare Regelungen zum Tarifvorrang ins Arbeitneh- personalintensive Gastgewerbe eine der größten merentsendegesetz und vor allem ins Mindestar- Zukunftsaufgaben sein. Erforderlich ist hier eine beitsbedingungengesetz aufzunehmen. Denn es Gesamtstrategie von Politik, Gesamtwirtschaft und kann nicht sein, dass ein branchenfremder Aus- Branche. Diese muss sowohl eine bessere Qualifi- schuss Regelungen treffen kann, die gültige Ver- zierung und Aktivierung des inländischen Erwerbs- einbarungen der Sozialpartner außer Kraft setzen. personenpotenzials in den Blick nehmen (Stichwor- te: Migranten, Langzeitarbeitsarbeitslose, Ältere Mehr Netto vom Brutto oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf) als auch – zeitgleich – Zuwanderungsfragen arbeitsmarkt- Die Lohnzusatzkosten müssen konsequent orientiert angehen. Die Auszubildenden von heute gesenkt werden. Der Faktor Arbeit darf sich für sind die Fachkräfte von morgen. Daher ist die Bran- die Unternehmen nicht weiter verteuern und auch che gefordert, junge Menschen für die Ausbildung die Reallöhne der Mitarbeiter und damit die Kauf- in Hotellerie und Gastronomie zu begeistern, sie so kraft müssen endlich wieder steigen. Der Anteil zu qualifizieren, dass sie für die Arbeit dort gut der Sozialversicherungsbeiträge muss dauerhaft gerüstet sind und ihnen eine attraktive berufliche auf einen Wert unter 40 Prozent stabilisiert wer- Lebensperspektive zu bieten. den. Dafür müssen Renten-, Kranken- und Pflege- versicherung demografiefest gemacht werden; Arbeitsmarktthemen in Zeiten dazu gehört auch die Betrachtung der Leistungs- der schwarz-gelben Koalition seite. Die beabsichtigte Gesundheitsreform ist als Einstieg in die Abkopplung der Gesundheits- von Für eine arbeitsintensive Branche wie das Gastge- den Lohnkosten ein Schritt in die richtige Rich- werbe stellen ein beschäftigungsfreundliches tung. Weiter war auch die schrittweise Anhebung Arbeitsrecht und niedrige Lohnzusatzkosten ele- des Rentenalters auf 67 Jahre eine notwendige mentar wichtige Rahmenbedingungen dar. Hote- Entscheidung. Die wahltaktisch motivierte Ren- liers und Gastronomen schaffen Arbeits- und Aus- tengarantie war dagegen ein Fehler; die unterblie- bildungsplätze in Deutschland und verlagern die- benen Rentendämpfungen müssen jetzt zumin- se nicht in Niedriglohnländer. Die wichtigsten dest zügig nachgeholt werden. DEHOGA-Forderungen lauten daher in Kürze: Kündigungsschutz und Befristung flexi- Keine Mindestlöhne über Gesetze bilisieren, Arbeitszeiten liberalisieren

Die weitere Ausweitung von Mindestlöhnen auf Ein anwenderfreundliches und rechtssicheres immer mehr Branchen beobachtet das Gastge- Arbeitsrecht würde gerade in wirtschaftlich turbu- werbe mit Sorge. Mit einem Mindestlohn im Gast- lenten Zeiten dazu beitragen, den Arbeitsmarkt zu gewerbe würden viele der weniger produktiven stabilisieren. Heute wirken aber viele der gesetzli- Arbeitsplätze im Niedriglohnbereich vernichtet. chen Vorgaben wie der komplexe Kündigungs- Eine Zunahme der Schwarzarbeit wäre vorpro- schutz und die starren Regelungen für befristete grammiert. Ein Mindestlohn wäre also nicht nur Arbeitsverhältnisse gerade in kleinen und mittel- ökologisch unsinnig, sondern auch unsozial, da er ständischen Unternehmen beschäftigungshem- manche Hilfskräfte dauerhaft aus der legalen mend. Viel zu oft steht allein der Schutz des ein-

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3.3 | Arbeitsmarkt- und Tarifpolitik

zelnen Arbeitsplatzes im Fokus, statt die Beschäf- umfirmierte und nunmehr ERGO heißt, und die tigungssicherheit durch neue Chancen auf dem HDI-Gerling Lebensversicherung AG beauftragt. Arbeitsmarkt in den Mittelpunkt zu rücken. Forde- Beide Unternehmen haben im Ausschreibungsver- rungen nach einer Abschaffung der sachgrundlo- fahren hinsichtlich Rendite und einfacher Hand- sen Beschäftigung, wie sie im Herbst 2010 im habung das beste Ergebnis präsentiert. Bislang diskutiert wurden, sind beschäfti- haben circa 130.000 Arbeitnehmer mit der hoga- gungspolitisch absolut kontraproduktiv. Wichtig rente Vorsorge für die Zukunft getroffen. ist es dagegen, wie im Koalitionsvertrag angekün- digt, eine Lockerung des generellen Vorbeschäfti- In diesem Jahr wurden einige Neuerungen bei der gungsverbotes bei sachgrundloser Befristung ein- hogarente auf Wunsch der Arbeitgeber wie auch zuführen; missbräuchliche Kettenbefristungen der Arbeitnehmer vorgenommen, womit die hoga- können durch eine Karenz-/Wartezeit von sechs rente auf noch mehr Akzeptanz trifft. Dem Monaten verhindert werden. Schließlich ist die Wunsch vieler Arbeitgeber entsprechend, können 10-stündige tägliche Höchstarbeitszeit im Arbeits- die Unternehmen jetzt auch die Beiträge für die zeitgesetz für die gastgewerbliche Praxis zu unfle- Beschäftigten monatlich abführen. Dies war in der xibel und damit untauglich. Vergangenheit nur einmal jährlich zum 1. Dezem- ber eines Jahres möglich. Zu weiteren Vereinfa- Die Branchenlösung zur betrieblichen chungen führt die Möglichkeit der Arbeitgeber, die Altersvorsorge: hogarente Beiträge per Lastschrift einziehen zu lassen.

Ein voller Erfolg: seit über acht Jahren ist er in Auf Wunsch vieler versicherter Arbeitnehmer Kraft – der bundesweit geltende Tarifvertrag zur besteht seit diesem Jahr die Möglichkeit, mit der Altersvorsorge im Gastgewerbe, der am 4. Juni hogarente eine Berufsunfähigkeitszusatzversiche- 2002 vom DEHOGA Bundesverband und der rung abzuschließen. Bei dieser Zusatzversiche- Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) rung zahlt die Versicherung im Falle der Berufsun- unterzeichnet wurde. Nach mehrmonatigen Ver- fähigkeit die Beiträge in die hogarente weiter ein, handlungen haben die Tarifparteien eine bundes- um die zusätzlichen Altersvorsorgebeträge für die weite Regelung geschaffen, die dazu beitragen Arbeitnehmer im Rentenalter abzusichern. soll, die Versorgungslücke bei der gesetzlichen Rente zu schließen: Für Vollzeitbeschäftigte wird Nach aktuellen Informationen der Konsortialpart- eine Anschubfinanzierung in Höhe von 150 Euro ner Hamburg-Mannheimer und Gerling liegt der jährlich in die Altersvorsorge eingezahlt. Die frei- durchschnittliche Betrag der jährlichen Entgelt- willige Entgeltumwandlung der Arbeitnehmer för- umwandlung bei über 750 Euro. Dies verdeutlicht, dert der Arbeitgeber mit 16 Prozent. dass die Mitarbeiter die Notwendigkeit der zusätzlichen Altervorsorge ernst nehmen. Mit der Umsetzung wurden die Hamburg-Mann- heimer Versicherungs-AG, die in diesem Jahr Weitere Informationen unter www.hogarente.de.

ERGO HDI-Gerling Lebensversicherung AG Überseering 45 Vertriebsservice Leben Direkt 22297 Hamburg Charles-de-Gaulle-Platz 1 Fon 040/63 76-5848 50679 Köln [email protected] Fon 0221/1 44-45 64 [email protected]

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3.4 | Berufsbildung

Berufsbildung

Bundesausschuss für Berufsbildung insgesamt lag der Rückgang bei 10,0 Prozent. Es ist davon auszugehen, dass sich die rückläufige Der Bundesausschuss für Berufsbildung ist mit Entwicklung weiter verstärken wird. In diesem Sachverständigen aus den Regional- und Fachbe- Jahr machten viele Ausbildungsbetriebe bereits reichen sowie vom DEHOGA-Präsidium delegier- die Erfahrung, dass sie ihre Ausbildungsplätze nicht ten Fachleuten besetzt und garantiert in dieser mit geeigneten Bewerbern besetzen konnten. Zusammensetzung die branchenbezogene Erörte- rung und Aufbereitung der anfallenden Sachpro- Nach wie vor stellen Hotellerie und Gastronomie rund 7,5 Prozent aller neuen Ausbildungsplätze in bleme, um hierdurch den DEHOGA-Beschlussgre- Eva Rühle, Vorsitzende mien die Entscheidung in oft schwierigen Sachfra- Deutschland und sind damit eine der wichtigsten des Bundesausschusses gen zu erleichtern. Vertreter des Verbands der Ausbildungsbranchen überhaupt. Dabei ist die viel- für Berufsbildung. Köche Deutschlands (VKD), des Verbands der Ser- fach in der Branche stattfindende Ausbildung in vier- und Restaurantmeister (VSR), der Gastrono- anderen als den sechs gastgewerblichen Berufen mischen Akademie Deutschlands (GAD), der (z.B. Veranstaltungskaufmann/-frau, Kaufmann/- Industrie- und Handelskammern und die Schullei- frau Tourismus und Freizeit, Büroberufe und ande- ter der Hotelfachschulen in Berlin, Dortmund, re) noch nicht mitgerechnet. Der Wettbewerb um Hamburg, Hannover, Heidelberg, Leipzig und die besten Auszubildenden wird sich angesichts Saarbrücken sowie der Berufsakademie Ravens- der sinkenden Schulabgängerzahlen, insbesondere burg sind als ständige Gäste im Bundesausschuss in den neuen Bundesländern, verschärfen. für Berufsbildung vertreten. Ein Rückgang bei den Neuverträgen fand in allen Ziel der Arbeit des Bundesausschusses für Berufs- sechs gastgewerblichen Berufen statt, am stärks- bildung ist es, die einheitliche Meinungsbildung ten bei den Restaurantfachleuten (-10,9 Prozent). auf Bundesebene innerhalb des DEHOGA sowie Der Kochberuf liegt in der Beliebtheitsskala mit mit anderen befreundeten Verbandsorganisatio- fast 15.000 neu begonnenen Ausbildungsverhält- nen zu Fragen der Berufs- und -weiterbildung her- nissen weiterhin auf Rang eins, gefolgt von den beizuführen. Im Berichtszeitraum tagte der Bun- Hotelfachleuten mit über 11.000 Neuverträgen. desausschuss für Berufsbildung unter Leitung der Der Rückgang bei den Fachkräften im Gastgewer- Vorsitzenden Eva Rühle, Rehabilitationsklinik be ist auf – auch in der Gesamtwirtschaft zu Schwäbische Alb, Bad Urach, am 1. November beobachtende – deutlich rückläufige Zahlen in 2009 in Königswinter und am 3./4. Mai 2010 in der außerbetrieblichen Ausbildung zurückzufüh- Friedrichshafen. Der Vorstand wird komplettiert ren – dieser Beruf wird vielfach durch Träger aus- durch die stellvertretenden Vorsitzenden Ursula gebildet. Insgesamt wächst der Anteil der Haupt- Blasius, Restaurant Ratsstube in Merzig, und schüler unter den Auszubildenden, der Anteil der Armin Schumann, Café Restaurant Luisenhof in Abiturienten dagegen sinkt. Dresden. Einstiegsqualifizierung Gastgewerblicher Aus- und Weiterbildungsmarkt Die Hoteliers und Gastronomen sorgen heute nicht nur durch Ausbildung für den Fachkräfte- Im Ausbildungsjahr 2009 schlug die demografi- mangel von morgen vor. Auch werden für zahlrei- sche Entwicklung deutlich auf die Ausbildungs- che, nicht ausbildungsreife Jugendliche über Ein- zahlen in den gastgewerblichen Berufen durch. stiegsqualifizierungen Wege in Ausbildung und Die Gesamtzahl der Ausbildungsverhältnisse sank Beschäftigung eröffnet. Möglich sind hier Qualifi- um 7,2 Prozent und damit erstmals seit vier Jah- zierungsmaßnahmen in den Bereichen Service, ren auf unter 100.000 (96.073). Bei den neu abge- Speisenvorbereitung, Housekeeping oder Cate- schlossenen Ausbildungsberufen lag der Rück- ring. Über 60 Prozent der so qualifizierten gang sogar bei 9,1 Prozent. Bei den Ausbildungs- Jugendlichen finden anschließend einen regulären verhältnissen im Bereich Industrie und Handel Ausbildungsplatz.

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3.4 | Berufsbildung

Entwicklung aller fortbestehenden und neu begonnenen gastgewerblichen Ausbildungsverhältnisse 2008 bis 2009

Beruf 2008 2009 Entwicklung 2008 zu 2009 Koch/Köchin 16.131 14.828 - 8,1 % Restaurantfachmann/-frau 6.821 6.079 - 10,9 % Hotelfachmann/-frau 12.349 11.192 - 9,4 % Hotelkaufmann/-frau .434 .418 - 3,7 % Fachmann/-frau für Systemgastronomie 3.096 2.821 - 8,9 % Fachkraft im Gastgewerbe 4.242 3.796 - 10,5 % Summe 43.073 39.134 - 9,1 %

(DEHOGA-Statistik, Quelle: DIHK; Stand April 2010)

Aktuelle Entwicklung der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse nach Berufen 2008 bis 2009

Beruf 2008 2009 Entwicklung 2008 zu 2009 Koch/Köchin 40.995 37.640 - 8,2 % Restaurantfachmann/-frau 15.650 14.172 - 9,4 % Hotelfachmann/-frau 30.803 29.067 - 5,6 % Hotelkaufmann/-frau 1.113 1.059 - 4,9 % Fachmann/-frau für Systemgastronomie 6.992 7.091 + 1,4 % Fachkraft im Gastgewerbe 8.025 7.014 - 12,6 % Summe 103.578 96.073 - 7,2 %

(DEHOGA-Statistik, Quelle: DIHK; Stand April 2010)

Entwicklung aller fortbestehenden und Entwicklung der neu begonnenen gast- neu begonnenen gastgewerblichen Aus- gewerblichen Ausbildungsverhältnisse bildungsverhältnisse 1996 bis 2009 1996 bis 2009

Jahr Ausbildungsverhältnis Entwicklung Jahr Ausbildungsverhältnis Entwicklung 1996 67.064 6,7 % 1996 28.858 7,9 % 1997 72.098 7,5 % 1997 31.659 9,7 % 1998 78.057 8,3 % 1998 34.617 9,3 % 1999 86.188 10,4 % 1999 39.348 13,7 % 2000 90.645 5,2 % 2000 40.036 1,7 % 2001 93.064 2,7 % 2001 39.518 - 1,3 % 2002 91.968 - 1,2 % 2002 38.503 - 2,6 % 2003 93.535 1,7 % 2003 40.655 5,6 % 2004 97.126 3,8 % 2004 42.655 4,9 % 2005 100.648 3,6 % 2005 43.346 1,6 % 2006 105.042 4,4 % 2006 45.598 5,2 % 2007 107.041 1,9 % 2007 46.354 1,7 % 2008 103.578 - 3,2 % 2008 43.073 - 7,1 % 2009 96.073 - 7,2 % 2009 39.134 - 9,1 %

(DEHOGA-Statistik, Quelle: DIHK; Stand April 2010) (DEHOGA-Statistik, Quelle: DIHK; Stand April 2010)

38 3.4 | Berufsbildung

Fort- und Weiterbildung Die gastgewerblichen Ausbildungsordnungen sind durch ihre offenen Lernzielformulierungen für die Weiter nach oben weisen die Zahlen in der Wei - Zukunft gut gerüstet. Die Forderung nach der Ver - terbildung. Mehr als 1.300 Teilnehmer haben im mittlung gemeinsamer Kernkompetenzen in einer Jahr 2009 eine gastgewerbliche IHK-Fortbildung Berufsgruppe, wie sie in der allgemeinen Reform - (z.B. Meister, Fachwirt, Diätkoch) gemacht; das ist diskussion zur beruflichen Bildung laut wird, ist in gegenüber dem Vorjahr erneut ein Plus von den gastgewerblichen Berufen bereits seit der 3,4 Prozent. Alle drei gastgewerblichen Meister - Neuordnung 1998 durch die gemeinsame berufli - fortbildungen (Küchenmeister, Restaurantmeister, che Grund- und Fachbildung in den ersten beiden Hotelmeister) verzeichneten im Jahr 2009 stei - Ausbildungsjahren verwirklicht. Hier hat sich gende Teilnehmerzahlen (insgesamt +11,8 Pro - unsere Branche wahrhaft erfolgreich als Trendset - zent). Auch die Hotelfachschulen melden über - ter erwiesen. wiegend stabile oder steigende Schülerzahlen in der für die Branche besonders wichtigen Weiter - Die duale Berufsausbildung ist für das Gastgewer - bildung zum/zur staatlich geprüften Betriebs - be nach wie vor der Ausbildungsweg der Zukunft. wirt/in. Auch wenn die Akademisierung, insbesondere durch duale Studiengänge, auch in unserer Bran - Die Anpassung der Rahmenlehrpläne für die gast - che zunehmend Einzug hält, wird der weit über - gewerblichen Meisterfortbildungen an Verände - wiegende Teil der Fachkräfte nach Einschätzung rungen beim Modul „Wirtschaftsbezogene Quali - des DEHOGA weiter aus dem dualen Ausbildungs - fikationen“ wurde im Jahr 2010 abgeschlossen system hervorgehen. Für die Zukunftsfähigkeit der und in Kraft gesetzt. Für 2010/2011 steht nun - beruflichen Bildung ist es unabdingbar, dass alle mehr die Modernisierung der Kammerfortbildun - Akteure sich aktiv der Qualitätssicherung und gen „Fachwirt/in im Gastgewerbe“ und Diät - -verbesserung widmen. koch/Diätköchin“ an. Zum 1. August 2009 ist eine neue Ausbildereig - Initiative Ausbildungsqualität gestartet nungsverordnung (AEVO) in Kraft getreten. Seit - dem müssen neue Ausbilder wieder eine Prüfung Der DEHOGA bekennt sich klar zum dualen Sys - ablegen. Das allein reicht aber nicht aus, um Aus - tem der Berufsausbildung mit den Lernorten bildungsqualität sicherzustellen, denn diese ist Betrieb und Berufsschule. Durch die Verankerung ganz wesentlich auch eine Frage der Einstellung in der betrieblichen Praxis ist weit besser als und der Rahmenbedingungen. Sinkende Schüler - durch schulische Ausbildungssysteme, wie sie in zahlen, steigende Studierneigung und zunehmen - den meisten anderen europäischen Ländern vor - der Wettbewerb der Branchen um die besten Köp - herrschen, gewährleistet, dass tatsächlich für den fe stellen alle Ausbildungsbetriebe vor neue Arbeitsmarkt und nicht am Bedarf vorbei ausge - Herausforderungen im Ausbildungsmanagement bildet wird. und Ausbildungsmarketing. Jugendliche bringen

© Alois Müller © Alois Müller

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3.4 | Berufsbildung

immer weniger an sozialer Kompetenz mit und rung ihrer Ausbildungsorganisation geben. sind immer häufiger nicht ausbildungsreif. Dazu gehören Tipps zum Führen eines Vorstel- lungsgesprächs oder Wissenwertes zu Freistel- Im Mai 2010 hat der DEHOGA daher seine „Initia- lung, Berichtsheft oder Zeugniserstellung tive Ausbildungsqualität“ gestartet. Die Ausbil- ebenso wie Themen, die erst in letzter Zeit dungsbetriebe und Ausbilder der Branche müssen mehr in den Fokus rücken wie die Einbezie- sich noch stärker als bisher der Aufgabe stellen, hung der Eltern in die Ausbildung oder der ihr Know-how in Bezug auf Ausbildung fit für die Umgang mit fremden Kulturen. Zukunft zu machen, an veränderte Bedingungen anzupassen und von den Erfahrungen der Kolle- I Eingesetzt werden kann der Wegweiser z.B. gen zu lernen. auf den Ausbilder-Seminaren, die als dritter Baustein bundesweit auf lokaler Ebene, mög- Die DEHOGA Landes-, Bezirks- und Kreisverbände lichst gemeinsam mit der jeweiligen IHK und und die Unternehmen der Hotellerie und Gastro- Berufsschule, durchgeführt werden sollen. nomie führen bereits vielfältige Aktivitäten durch, um die Bedeutung dieses Themas zu stärken: von I In der Folge sollten auf allen DEHOGA-Ebenen Ausbilderschulungen und -foren bis zur Unterstüt- im Internet Best-Practice-Beispiele und ergän- zung beim Internetauftritt, von lokalen Ausbil- zende Informationen sowie landesspezifische dungsberatern bis zum Messeauftritt, von der Inhalte bereit gehalten werden. Schulpatenschaft bis zum Kinospot, vom Azubi- Wettbewerb bis zum Tag der offenen Tür. Diese Weiter werden Differenzierungserfordernisse zwi- Aktivitäten leben vom Engagement der Akteure schen eher praktisch begabten Jugendlichen und vor Ort. Gute Ideen sollen aber nicht regional besonders engagierten und leistungsfähigen begrenzt bleiben. Deshalb hat sich der DEHOGA Jugendlichen tendenziell zunehmen. Auch dieser entschlossen, einige erprobte Maßnahmen bun- Herausforderung muss sich die Branche stellen desweit zur Verfügung zu stellen und umzusetzen. und an der Entwicklung entsprechender Instru- Die Initiative Ausbildungsqualität besteht zu- mente wie Zusatzqualifikationen und Leistungs- nächst aus vier Bausteinen, die sukzessive umge- wettbewerben einerseits, Ausbildungshilfen und setzt werden. Weitere können dazu kommen: Unterstützung andererseits, mitarbeiten. Schließ- lich wird der DEHOGA weiter aufmerksam beob- I Als erster Baustein steht seit Frühjahr 2010 achten, ob sich Neuordnungsbedarf ergibt. Insbe- der Azubi-Bewerber-Knigge nach dem Vorbild sondere werden dabei aktuelle Diskussionen zum des DEHOGA Bayern zur Verfügung. Der Thema Kompetenzorientierung und Kompetenz- Knigge kann bei Ausbildungsmessen, Informa- messung sowie europäische Entwicklungen (Euro- tionstagen oder anderen Marketingaktivitäten päischer und Deutscher Qualifikationsrahmen) der Verbände oder Unternehmen zum Einsatz eine Rolle spielen. kommen. Die Botschaft: Wir suchen Talente – Worauf kommt es für eine erfolgreiche Bewer- Aus- und Weiterbildung als Schlüssel bung in Hotellerie und Gastronomie an. Der zur zukünftigen Fachkräftesicherung Knigge kann unter www.dehoga.de ange- schaut oder über den DEHOGA Shop bezogen DieAzubis von heute sind die Fachkräfte von mor- werden. gen. Mit guter Ausbildung halten Wirtschaft und Politik daher den Schlüssel in der Hand, für den I Als zweiter Baustein kommt ein Ausbilder- drohenden Fachkräftemangel vorzusorgen. Gefor- Wegweiser nach dem Vorbild des DEHOGA dert sind dabei alle Akteure in der Bildung, ange- Baden-Württemberg dazu. Der Wegweiser soll fangen bei den Elternhäusern, die wieder ein grö- als wertige Arbeitshilfe mit zahlreichen Mus- ßeres Augenmerk auf die Vermittlung von Soft tern, Checklisten und Testimonials den Ausbil- Skills wie Leistungsbereitschaft, Belastbarkeit, dungsbetrieben Anregungen für die Verbesse- Disziplin und Höflichkeit, legen müssen. Hotellerie

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und Gastronomie nehmen ihre Verantwortung für eine „gute Ausbildung“ ernst. Es ist Aufgabe der Branche, junge Menschen für die Ausbildung im Gastgewerbe zu begeistern, sie so zu qualifizie - ren, dass sie für ihr Arbeitsleben gut gerüstet sind und ihnen eine attraktive berufliche Perspektive zu bieten.

Eine besonders wichtige Rolle spielen die allge - meinbildenden und beruflichen Schulen. Es kann nicht sein, dass die Gesellschaft sich einfach damit abfindet, dass immer mehr Jugendliche nicht ausbildungsreif sind. Nicht nur, dass sieben Prozent der Jugendlichen (und erschreckende 13,3 Prozent der Jugendlichen mit Migrationshin - tergrund) die Schule ohne Abschluss verlassen. © Alois Müller Selbst etlichen Jugendlichen mit Schulabschluss fehlen oftmals einfachste Basiskenntnisse, z.B. in Ausbildung zu unterstützen. Das gilt in der Bera - Mathematik oder Deutsch, ohne die eine erfolg - tung und in der praktischen Hilfe insbesondere reiche Berufsausbildung kaum vorstellbar ist. Für dort, wo eher theorieschwache Jugendliche aus - die Ausbildungsunternehmen bedeutet dies ent - gebildet werden (z.B. Einstiegsqualifizierung, aus - weder, auf die eine oder andere Form „Nachhilfe“ bildungsbegleitende Hilfen abH oder Ausbildung zu organisieren. Oder sie besetzen zur Verfügung behinderter Jugendlicher). stehende Ausbildungsplätze nicht, wenn keine geeigneten Bewerber zur Verfügung stehen. An Letztlich mindestens ebenso wichtig wie materiel - den allgemeinbildenden Schulen muss das Thema le Hilfen sind ein ausbildungsfreundliches Klima Vorbereitung auf das Arbeitsleben und insbeson - in der Gesellschaft, der Abbau überkommener dere die Berufsorientierung einen deutlich höhe - Ausbildungshemmnisse sowie die Orientierung an ren Stellenwert bekommen. Projekte wie ein „per - den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes. Das klare manenter Praxistag“ wöchentlich in den letzten Bekenntnis der Bundesregierung im Koalitionsver - beiden Schuljahren der Hauptschule sind dabei trag zum dualen Ausbildungssystem als „Herz - gute Beispiele. stück“ der „weltweit hoch geschätzten“ berufli - chen Bildung in Deutschland und als „Garant für Studien des Bundesinstituts für Berufsbildung gute Übergänge in den Arbeitsmarkt und eine im (BiBB) zur Ausbildungsqualität zeigen, dass in der internationalen Vergleich geringe Jugendarbeits - Beurteilung vieler Auszubildender der schulische losigkeit“ erfreut die Ausbildungsbranche Gastge - Teil der Berufsausbildung der schwache Punkt ist werbe. Die Bundesregierung hat sich selbst das – hier fehlt es oftmals an Praxistauglichkeit und Ziel gesetzt, die Attraktivität der beruflichen Bil - Aktualität der vermittelten Inhalte. Diesem Pro - dung für alle Jugendlichen unabhängig vom blem müssen sich die Länder in der Lehreraus- Schulabschluss zu stärken. Konkret muss dies hei - und -fortbildung widmen. Mit Sorge beobachtet ßen, dass Berufsorientierung weit mehr ist als der DEHOGA in diesem Zusammenhang auch die Tendenz, weniger Fachpraxislehrer an den Berufs - schulen einzusetzen.

Der Bund, die Bundesagentur für Arbeit und die Kammern als „zuständige Stellen“ für die Berufs - ausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) sind aufgerufen, die Unternehmen bei ihrer

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Studienberatung. Berufsorientierung und Berufs- Im ersten Ausbildungsjahr gibt es eine gemeinsa- beratung dürfen sich nicht einseitig am Ziel einer me berufliche Grundbildung für alle sechs Berufe. Erhöhung der Studierendenquote ausrichten, son- Auch die berufliche Fachbildung vermittelt im dern sie müssen die Zukunftsperspektiven der zweiten Ausbildungsjahr für alle Berufe, mit Aus- Jugendlichen insgesamt und langfristig beachten. nahme des Ausbildungsberufes Koch/Köchin, Dazu gehört auch, dass auf dem Weg einer Ver- identische Ausbildungsinhalte. Der Ausbildungs- besserung der Durchlässigkeit zwischen berufli- rahmenplan sieht hier insbesondere die Bereiche cher und akademischer Bildung weiter vorange- Umgang mit Gästen, Beratung und Verkauf, gangen wird. Warenwirtschaft, Werbung, Verkaufsförderung und Wirtschaftsdienst vor. Vermittelt werden sol- Ein wichtiges Instrument zur Sichtbarmachung len wichtige Kernqualifikationen. Erst im dritten der prinzipiellen Gleichwertigkeit von akademi- Jahr beginnt die Spezialisierung für die Hotelfach- scher und beruflicher Bildung wird der Deutsche und Hotelkaufleute, die Restaurantfachleute und Qualifikationsrahmen (DQR) sein. In diesem dür- die Fachleute für Systemgastronomie. fen daher die allgemeinbildenden Schulabschlüs- se, die allein für sich noch keinerlei berufliche Für interessierte Auszubildende hat der DEHOGA Handlungskompetenz geben, nicht höher bewer- Bundesverband eine Informationsbroschüre auf- tet werden, als duale Berufsabschlüsse. Verliert gelegt, die anschaulich Ausbildungsvoraussetzun- der DQR das Ziel der Darstellung von Handlungs- gen und -inhalte, Berufsaussichten sowie Fortbil- kompetenz aus dem Blick, so verliert er seinen Wert. dungsmöglichkeiten in den einzelnen gastge- werblichen Ausbildungsberufen darstellt. Das Berufsprinzip muss ernst genommen werden und notwendige Modernisierungsmaßnahmen Weitere Informationen enthält die Broschüre von dürfen nicht dazu führen, dass Ausbildungsgänge DEHOGA Bundesverband und dem Deutschen unnötig verschult oder zergliedert werden und Industrie- und Handelskammertag (DIHK), dadurch ihr großer Vorteil einer Orientierung am „Berufsausbildung im Gastgewerbe“, die bei den Arbeitsmarkt verloren geht. Modularisierungsbe- örtlichen Industrie- und Handelskammern erhält- strebungen in der Berufsausbildung (z.B. Ausbil- lich ist, sowie die „Erläuterungen zur Ausbil- dungsbausteine) sieht der DEHOGA daher mit dungsordnung“, die durch das Bundesinstitut für Skepsis. Ausbildungshemmnisse im Jugendar- Berufsbildung herausgegeben werden. beitsschutzgesetz sind abzubauen: So ist die Nachtruhezeit von 22 Uhr auf 23 Uhr zu verschie- Deutsche Jugendmeisterschaften ben, die Schichtzeit (inklusive Pausen) auf maxi- mal zwölf Stunden zu verlängern. Damit erhalten Die Deutschen Jugendmeister in den gastgewerb- die meist minderjährigen Haupt- und Realschüler lichen Ausbildungsberufen fanden zum nunmehr bessere Chancen auf dem Ausbildungsmarkt. 30. Mal vom 31. Oktober bis 2. November 2009 statt. Echte Wettkampfstimmung herrschte im Ausbildung im Gastgewerbe Steigenberger Grandhotel Petersberg. Deutsch- lands 51 beste angehende Köche, Hotel- und Res- Nach der 1998 erfolgten Neuordnung gibt es taurantfachleute aus 17 DEHOGA-Landesverbän- sechs gastgewerbliche Ausbildungsberufe im dua- den traten in Königswinter bei Bonn gegeneinan- len System: der an, um die Deutschen Jugendmeister zu ermit- teln. Nach schriftlichen Arbeiten und der Warener- I Koch/Köchin kennung am Samstag standen am Tag darauf die I Hotelfachmann/-frau praktischen Prüfungen auf dem Programm. Je I Restaurantfachmann/-frau nach Ausbildungsberuf zeigten die Nachwuchs- I Hotelkaufmann/-frau kräfte ihr Können beim Zubereiten und Servieren I Fachmann/-frau für Systemgastronomie von Speisen, Cocktails Mixen, Eindecken von fest- I Fachkraft im Gastgewerbe lichen Tafeln, Gestalten von Speisekarten, Zimmer

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Checken und Führen von Verkaufsgesprächen. Die drei besten Mannschaften Krönender Abschluss der Meisterschaften war das der Jugendmeisterschaften 2009 Prüfungsessen am Sonntagabend. Jeder Koch musste aus einem vorgegebenen Warenkorb ein Menü für zehn Personen erstellen, das anschlie - ßend von den Restaurant- und Hotelfachmännern und -frauen professionell serviert wurde. Bis zum Wettkampfende um 22 Uhr bewiesen alle Teilneh - mer trotz großen Drucks Nervenstärke und beein - druckten die Jury mit herausragenden Leistungen.

Die Besten in ihrem Fach:

© Alois Müller I Sylvi Ketzel vom Sport & Spa Resort A-ROSA Platz 1 Baden-Württemberg Scharmützelsee in Bad Saarow, erreichte den ersten Platz im Ausbildungsberuf Hotelfach - mann/-frau. I Jacob Frey, Gasthof zum Ochsen, Kernen-Stet - ten, überzeugte als bester Auszubildender im Beruf Restaurantfachmann/-frau. I Jessica Vahlsing, Mercure Atrium Hotel, Han - nover, ging als Siegerin im Ausbildungsberuf Koch/Köchin aus dem Wettbewerb hervor.

Träger der Deutschen Jugendmeisterschaften sind © Alois Müller neben dem DEHOGA Bundesverband der Verband Platz 2 Niedersachsen der Köche Deutschlands (VKD), der Verband der Serviermeister, Restaurant- und Hotelfachkräfte (VSR) sowie das Brillat Savarin Kuratorium der FBMA-Stiftung. Die Veranstaltung wird unter - stützt von namhaften Industrieunternehmen und Förderern der Branche.

© Alois Müller Platz 3 Bayern

© Alois Müller Strahlende Gewinner auf dem Petersberg: Sylvi Ketzel, © Alois Müller Jessica Vahlsing und Jacob Frey

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Herausragende Preise Impressionen der 30. Deutschen Jugendmeisterschaften für glanzvolle Leistungen

© Alois Müller

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Deutsches Seminar für Tourismus Mitglieder des Trägervereins sind 15 Spitzenorga- nisationen des deutschen Tourismus. Den Vorsitz Der DEHOGA Bundesverband ist Gründungsmit- der Trägerversammlung des DSFT hat Armin glied des Deutschen Seminars für Tourismus Brysch inne, der durch den Bundesverband der (DSFT) Berlin e.V., gehört seinem Trägerverein an Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) entsandt ist. und engagiert sich im Kuratorium des DSFT. Das DSFT ist die zentrale Weiterbildungseinrichtung Sitzungen der Trägerversammlung des DSFT fan- der deutschen Tourismuswirtschaft. Zahlreiche den im Berichtszeitraum am 25. November 2009, Seminare werden durch das Bundesministerium 25. Juni 2010 und 22. Oktober 2010 statt. Im für Wirtschaft und Technologie sowie den Senat Geschäftsjahr 2009 konnte die Anzahl der Semi- von Berlin gefördert. nare insgesamt und der dezentralen Veranstaltun- gen weiter erhöht werden. Es wurden 63 von 151 Das DSFT wurde 1964 mit dem Ziel gegründet, Seminaren außerhalb von Berlin durchgeführt. Im den wachsenden Tourismusmarkt mit qualifizier- laufenden Jahr wurden bis zum 1. Oktober insge- tem Personal zu versorgen. Dazu zählen Fachkur- samt 106 Seminare mit 1.579 Teilnehmern durch- se für Fach- und Führungskräfte aus dem Hotel- geführt. Positiv sind insbesondere die Kooperati- und Gaststättengewerbe, Kur- und Fremdenver- onsreihen, z.B. mit dem DEHOGA Hamburg und kehr, Reisebüro- und Reiseveranstalterbereich, der verschiedenen IHK’s und Schulen, zu bewerten. Freizeitwirtschaft und dem Bildungsbereich. Auf- Vor allem die Seminare für das Hotel- und Gast- gabe der beruflichen Weiterbildung im Tourismus stättengewerbe werden beim DSFT gut nachge- durch das DSFT ist insbesondere fragt und haben eine hohe Auslastung. Nach der Neuausrichtung der Förderung durch das Bundes- I das Leistungsvermögen und die Wettbewerbs- wirtschaftsministerium im Bereich Fortbildung im fähigkeit der Branche zu erhalten und zu stär- Tourismus bietet das DSFT zunehmend nicht- ken, die Existenzsicherung zu gewährleisten geförderte Seminare als offene sowie Inhouse- und die betriebliche Rentabilität zu verbes- Seminare an, führt für unterschiedliche Auftrag- sern, geber Weiterbildungsprojekte durch (z.B. Work- shops zum Heritage-Tourismus) und bietet in Ber- I die Beschäftigungsmöglichkeiten im Touris- lin und Hamburg die ServiceQualität Deutschland mus zu sichern, an.

I die Attraktivität der touristischen Berufe zu erhalten und Anpassungsprozesse zu erleich- Deutsches Seminar tern, für Tourismus (DSFT) Berlin e.V. Tempelhofer Ufer 23/24 I die Kooperation unter den Betrieben zu för- 10963 Berlin dern, den fachlichen Erfahrungsaustausch Fon 030/23 55 19-0 sektoral und übersektoral zu ermöglichen Fax 030/23 55 19-25 sowie [email protected] www.dsft-berlin.dex I den Beschäftigten im Tourismus Hilfen für die berufliche Qualifizierung, für mehr Mobilität und den sozialen Aufstieg anzubieten und ihr berufliches Fachwissen zu verbessern.

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Urheberrecht und Rundfunkgebühren

Urheberrecht Bundesvereinigung der Musikveranstalter verhan- delt mit der GEMA die Höhe der einschlägigen Rechtliche Einordnung Tarife und schließt entsprechende Gesamtverträ- ge ab. Den Mitgliedern des DEHOGA wird auf- Das Urheberrechtsgesetz gibt jedem Urheber grund des bestehenden Gesamtvertrages ein eines künstlerischen Werkes das Recht, sein Werk Rabatt von 20 Prozent auf alle GEMA-Gebühren zu vervielfältigen, zu verbreiten und öffentlich eingeräumt. wiederzugeben. Will ein Dritter das Werk gewerb- lich nutzen, so muss er hierzu die Einwilligung des Mitgliederstruktur Urhebers einholen. Da es den Urhebern praktisch nicht möglich ist, ihre Urherberrechte einzeln zu Mitglieder der Bundesvereinigung der Musikver- vertreten, haben sie nach dem Urheberrechtsge- anstalter sind setz und dem Urheberrechtswahrnehmungsgesetz die Möglichkeit, ihre Rechte und Ansprüche durch I der Deutsche Hotel- und Gaststätten- Verwertungsgesellschaften geltend machen zu verband e.V. (DEHOGA Bundesverband), lassen. Auf der anderen Seite haben sich die I der Internationale Fachverband Show- Musiknutzer zur Bundesvereinigung der Musik- und Unterhaltungskunst e.V. (IFSU), veranstalter (BVMV) zusammengeschlossen, um I der Bundesverband in einer starken Gemeinschaft den mächtigen Ver- Automatenunternehmer e.V. (BA), wertungsgesellschaften entgegen treten zu kön- I der Europäische Verband der nen.Als einer der größten Vertreter von Musiknut- Veranstaltungs-Centren e.V. (EVVC), zern ist der DEHOGA Bundesverband Mitglied im I der Swinging World e.V. (SW), BVMV. In der Mehrzahl der Cafés, Restaurants, I der Handelsverband Deutschland e.V. (HDE), Hotels, Bars, Discotheken etc. wird Musik gespielt, I die Mood Media GmbH und läuft das Radio oder der Fernseher. I die INTERHOGA GmbH.

GEMA und Bundesvereinigung Seine Repräsentanz hat der BVMV seit 1981 in Vorstand und Geschäfts- der Musikveranstalter der Geschäftsstelle des DEHOGA Bundesverban- führer der Bundesvereini- des. Der Vorstand der Bundesvereinigung der gung der Musikveranstal- ter kämpfen gegen weite- Die GEMA vertritt in Deutschland die Auffüh- Musikveranstalter setzt sich zusammen aus Ernst re urheberrechtliche Fischer vom DEHOGA Bundesverband als Vor- Belastungen: Wolfgang rungs-, Vervielfältigungs- und Senderechte von Steuer, Swinging World, über 60.000 Komponisten, Textdichtern oder sitzender sowie Wolfgang Steuer von Swinging Ernst Fischer, DEHOGA World (SW) und Dieter Licht vom Handelsverband Bundesverband, Dieter Musikverlegern, die bei ihr Mitglied sind. Damit Licht, HDE, RA Stephan ist sie die für das Gastgewerbe bedeutendste Ver- Deutschland (HDE) als stellvertretende Vorsit- Büttner, Geschäftsführer wertungsgesellschaft für musikalische Werke. Die zende. Die Geschäftsführung der Bundesvereini- (v.l.). gung der Musikveranstalter wird übernommen von Ingrid Hartges und Rechtsanwalt Stephan Büttner.

Entwicklung der Vergütungssätze

GEMA-Tarifveränderungen ab dem 1. Januar 2010

Die GEMA und die Bundesvereinigung der Musik- veranstalter arbeiteten auf der Basis eines Rah- menvertrages von 1957. Nach der Kündigung die- ses Rahmenvertrages durch die GEMA werden nunmehr nur noch Verträge über den Zeitraum

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3.5 | Urheberrecht und Rundfunkgebühren

von einem Jahr abgeschlossen. In den sehr harten Aufschlag 26 Prozent. Aufgrund eines Urteils des Verhandlungsrunden in 2009 konnte die Bundes- OLG München kann die GVL seit einigen Jahren vereinigung zahlreiche kostenträchtige Forderun- zusätzlich Vergütungssätze für Vervielfältigungen gen der GEMA erfolgreich abwehren und somit von Hörfunksendungen in Höhe von 13 Prozent einen guten, moderaten Tarifabschluss erzielen, des GEMA-Wiedergabetarifes sowie für Vervielfäl- der insbesondere der wirtschaftlichen Situation tigungen von Tonträgern in Höhe von zehn Pro- im Gastgewerbe Rechnung trägt. Es kommt daher zent des GEMA-Wiedergabetarifes verlangen. Seit ab dem 1. Januar 2010 nur zu einer Erhöhung um dem 1. Januar 2005 verlangt die GVL zudem von 0,5 Prozent aller vereinbarten Tarifpositionen. Die Discotheken einen Vervielfältigungszuschlag in aktuellen Verhandlungen hinsichtlich eines Höhe von acht Prozent des GEMA-Wiedergabeta- Gesamtvertragsabschlusses für 2011 sind noch rifes. Dem Verband ist es dabei gelungen, die nicht abgeschlossen. ursprüngliche Forderung von 13 Prozent auf acht Prozent zu senken und zudem rückwirkende For- Außer mit der GEMA bestehen weitere Gesamt- derungen abzuwehren. verträge mit der GVL (Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten), der GÜFA (Gesell- GVL fordert Erhöhung von 400 Prozent schaft zur Übernahme und Wahrnehmung von Filmaufführungsrechten), der VG Wort (Verwer- Die GVL hat den bestehenden Vertrag teilweise tungsgesellschaft Wort), der ZWF (Zentralstelle gekündigt und fordert eine Erhöhung des GVL- zur Wiedergabe von Fernsehsendungen) und der Zuschlages von 20 bzw. 26 Prozent auf 100 Pro- VG Media (Verwertungsgesellschaft Media). zent. Zur Begründung führt sie aus, die Rechte der GVL-Mitglieder seien genau so viel wert, wie die GEMA-Handbuch Rechte der GEMA-Mitglieder. Der DEHOGA Bun- desverband und die Bundesvereinigung der Die Bundesvereinigung der Musikveranstalter gibt Musikveranstalter haben diese utopischen Forde- zusammen mit der GEMA aus informationspoliti- rungen als vollkommen überzogen und unzumut- schen Gründen ein GEMA-Handbuch heraus. Das bar zurückgewiesen. Derzeit befindet man sich Handbuch soll den Mitgliedern der Bundesvereini- mit der GVL im Rechtsstreit. Die urheberrechtliche gung, den Musikveranstaltern, den GEMA- Schiedsstelle hat der GVL im August 2010 eine Bezirksdirektionen und -Außenstellen die Anwen- Erhöhung des Zuschlages auf 30 Prozent zuge- dung der Tarife bzw. die Überprüfung der Verträge sprochen. Beide Parteien haben diesen Einigungs- und Rechnungen erleichtern. In schwierigen Ein- vorschlag abgelehnt, sodass das Verfahren in zelfällen von Mitgliedern ist grundsätzlich die Kürze vor dem OLG München fortgesetzt werden Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Hotel- und wird. Gaststättenverbandes zur Beratung hinzuzuzie- hen. Mitglieder können das GEMA-Handbuch VG Media und CNN 2011 über den jeweiligen DEHOGA-Landesver- band beziehen. Anfang 2004 sind VG Media und CNN an den DEHOGA Bundesverband herangetreten und GVL haben ebenfalls Forderungen für das Weitersen- den von Signalen auf Hotelzimmer erhoben. Hier- Die GVL ist die Gesellschaft zur Verwertung von bei handelt es sich um Sendeunternehmen, die Leistungsschutzrechten (Interpreten, Musiker, gemäß §§ 87, 20, 20b Urheberrechtsgesetz einen Tonträgerhersteller, Schauspieler). Die GEMA eigenen Anspruch gegen die Hotellerie geltend übernimmt für die GVL das Gebühren-Inkasso. Die machen. Gebühren für die GVL betragen grundsätzlich 20 Prozent der jeweiligen GEMA-Tarife. Für die Tarife Mit der VG Media, die 34 private TV-Sender und von Hörfunk, Fernsehen und Großbildschirmen 59 private Rundfunksender vertritt, bestand für sowie für den Discothekentarif beträgt der GVL- den Zeitraum 2005 bis 2009 mit der Bundesverei-

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nigung der Musikveranstalter bzw. mit dem Anspruches und die aus Sicht des DEHOGA unan- DEHOGA ein Gesamtvertrag bezüglich Hotelwei- gemessene Höhe der Forderung gerichtlich über- tersendung, wonach Mitglieder nur 4,60 Euro pro prüfen zu lassen. Die Schiedsstelle entschied Ende Zimmer/Jahr, Nichtmitglieder hingegen 6,80 Euro 2008, dass eine Gebühr von nur einen Euro pro pro Zimmer/Jahr zahlen mussten. Zimmer/Jahr angemessen sei. Der DEHOGA hält hingegen selbst einen Euro für zu hoch und hat Nach langen, schwierigen Verhandlungen konnte gegen die Entscheidung Widerspruch eingelegt. eine Fortsetzung dieser Vereinbarung für den Zeit- CNN hat zwischenzeitlich das Verfahren vor dem raum 2010 bis 2013 getroffen werden, wobei OLG München fortgesetzt und fordert nur noch auch im Jahr 2010 für Mitglieder nur 4,60 Euro, einen Euro pro Zimmer/Jahr, was für den DEHOGA ab 2011 bis 2013 dann fünf Euro pro Zimmer/Jahr bereits jetzt einen riesigen Erfolg darstellt. zu zahlen sind. Das Inkasso hat die VG Media ab 2010 auf die GEMA überragen. Das bedeutet, Rundfunkgebühren dass Hotels zukünftig nur noch eine Rechnung hinsichtlich der urheberrechtlichen Nutzung für In Zeiten der Medienkonvergenz gilt das beste- die Kabelweiterleitung von Signalen erhalten. hende Rundfunkgebührensystem als zunehmend ungerecht, antiquiert und deshalb als längst über- Ungeachtet des bestehenden Gesamtvertrages kommen. Diese Erkenntnis hat sich auch bei der hatte die Bundesvereinigung bzw. der DEHOGA Mehrzahl der Ministerpräsidenten durchgesetzt, die bestehenden Zweifel an der Forderung der VG die derzeit über eine grundlegende Reform der Media gegenüber den Beherbergungsbetrieben, Rundfunkfinanzierung beraten. Nach den Plänen die ihre Programmsignale – im Gegensatz zum der Regierungschefs soll ab der Gebührenperiode Satellitenempfang – per Kabel ins Haus geliefert 2013 ein neues System der Rundfunkfinanzierung bekommen, in einem gerichtlichen Verfahren in Deutschland eingeführt werden. Nach dem bis- überprüfen lassen. Der BGH hat hierzu in seinem lang bekannt gewordenen Entwurf für einen Urteil aus November 2009 festgestellt, dass sog. 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrag soll ein Kabelhotels grundsätzlich nicht Sendender und geräteunabhängiger Rundfunkbeitrag erhoben somit urheberrechtlich nicht verantwortlich sind. werden, den sowohl jeder Haushalt als auch jeder Der DEHOGA hat hierzu für Verbandsmitglieder Betrieb zu zahlen hat. ein ausführliches Merkblatt mit weiteren Informa- tionen und Handlungsempfehlungen herausgege- Bei Betrieben soll eine Staffelung eingeführt wer- ben. den, nach der abhängig von der Anzahl der Beschäftigten mindestens ein Drittel einer vollen Die Verhandlungen mit CNN wurden Anfang 2005 Rundfunkgebühr (bei bis zu vier Beschäftigten) abgebrochen, weil der DEHOGA die Höhe der For- bis hin zu 150 Rundfunkbeiträgen bei 20.000 oder derung (29,20 Euro pro Zimmer/Jahr) als unange- mehr Beschäftigten zu zahlen ist. Ein Rundfunk- messen hoch und unvertretbar zurückgewiesen beitrag soll dabei, wie bisher, bei 17,98 Euro lie- hat.Von CNN wurde daraufhin ein Schiedsstellen- gen. Nachstehend die Staffelung laut „Entwurf verfahren durchgeführt, um den Rechtsgrund des des Staatsvertrages“:

Ein Rundfunkbeitrag beträgt 17,98 Euro Beitrag in Euro ein bis vier Beschäftigte (ein Drittel des Rundfunkbeitrags) 5,99 Euro fünf bis 14 Beschäftigten (einen Rundfunkbeitrag) 17,98 Euro 15 bis 49 Beschäftigten (zwei Rundfunkbeiträge) 35,96 Euro 50 bis 249 Beschäftigten (vier Rundfunkbeiträge) 71,92 Euro 250 bis 499 Beschäftigten (acht Rundfunkbeiträge) 143,84 Euro 500 bis 999 Beschäftigten (zwölf Rundfunkbeiträge) 215,76 Euro 1.000 bis 4.999 Beschäftigten (20 Rundfunkbeiträge) 359,60 Euro 5.000 bis 9.999 Beschäftigten (60 Rundfunkbeiträge) 1.078,80 Euro 10.000 bis 19.999 Beschäftigten (100 Rundfunkbeiträge) 1.798,00 Euro 20.000 oder mehr Beschäftigten (150 Rundfunkbeiträge) 2.697,00 Euro (Maximalbeitrag)

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3.5 | Urheberrecht und Rundfunkgebühren

Beschäftigte im Sinne dieser Staffelung sind alle Sollte an der Gebührenpflicht für Betriebe festge- zum vorangegangenen Jahresende sozialversiche- halten werden, müsste die Beitragsstaffelung rungspflichtig Beschäftigten im Jahresdurchschnitt. nach Beschäftigten in jedem Fall so ausgestaltet Hat ein Inhaber mehrere Betriebsstätten, gilt als sein, dass sowohl bei Einzelbetrieben, als auch im Beschäftigtenzahl jeder einzelnen Betriebsstätte Besonderen bei Filialbetrieben, keine höhere der Quotient aus der Zahl der Gesamtbeschäftig- Rundfunkgebührenbelastung als bislang entsteht. ten und der Zahl der Betriebsstätten. Darüber Gerade in der personalintensiven Gastronomie, in hinaus ist jeweils ein Drittel einer Rundfunkge- der auch viele Teilzeitkräfte beschäftigt sind, muss bühr für jedes Hotel- und Gästezimmer zu zahlen. gewährleistet sein, dass bei der Berechnung der Anzahl der Mitarbeiter diese hochgerechnet werden Auch wenn die Umstellung auf einen geräteunab- auf sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen. hängigen Rundfunkbeitrag aus Sicht des DEHOGA richtig ist, würde das neue Finanzierungsmodell zu erheblichen Verwerfungen führen. Es ist falsch und systemwidrig, neben allen Haushalten, die einen Rundfunkbeitrag zu zahlen haben, auch Betriebe in die Beitragspflicht einzubeziehen. Denn Rundfunknutzer können letztlich nur die einzelnen Bürger sein. Daher wäre es konsequent, die Unternehmen bzw. Betriebsstätten von der Zahlungspflicht auszunehmen. Denn die Mitarbei- ter und die Inhaber in den Betrieben entrichten

bereits als Bürger einen Rundfunkbeitrag. © Hotelverband Deutschland (IHA)/Mercure Hotel Aachen Europaplatz Rundfunkabgaben für Der DEHOGA hat sich in derVergangenheit für die Ebenso regt der DEHOGA an, dass auf die Hotels und Gaststätten Umstellung auf einen geräteunabhängigen Rund- Beschäftigtenzahl des Unternehmens insgesamt sind systemwidrig. funkbeitrag eingesetzt. Damit können künftig Nach- und nicht auf die der einzelnen Betriebsstätten forschungen der GEZ zu Anzahl und Art der Emp- abgestellt wird. Eine zusätzliche Belastung der fangsgeräte entfallen. Dies führt zu einer Minimie- Hotellerie mit Rundfunkgebühren ist darüber rung der Verwaltungskosten und damit zu erheb- hinaus systemwidrig, wenn das neue Finanzie- lichen Einsparungen bei den Rundfunkanstalten. rungssystem geräteunabhängig ausgestaltet ist und dennoch für jedes Hotelzimmer zusätzlich ein Ein Gastronomiebetrieb mit 50 Beschäftigten Drittel einer Rundfunkgebühr, zusätzlich zum zahlt heute, wenn ein Fernseher im Gastraum auf- Grundbeitrag nach der Beitragsstaffel, gezahlt gestellt und ggf. noch ein Radio vorhanden ist, werden soll.Auch hier gilt, dass sowohl durch die insgesamt knapp 24 Euro pro Monat an Rund- Gebührenpflicht aller Haushalte die Gäste, die die funkgebühren. Dieser Betrieb müsste nach dem Hotelzimmer bewohnen, als auch die Mitarbeiter neuen Modell zukünftig knapp 72 Euro pro Monat und der Hotelier bereits ihren Beitrag zur Rund- bezahlen. Das sind pro Jahr ca. 580 Euro mehr an funkfinanzierung geleistet haben. Rundfunkgebühren, was eine Gebührensteige- rung von 200 Prozent bedeutet! Eine Vervielfachung des Beitrages insbesondere in gastronomischen Betrieben ab 50 Beschäftigte ist Noch schlechter gestellt wären die Filialbetriebe, die weder sachgerecht noch zumutbar. Richtig und für jede einzelne Betriebsstätte, auch wenn keine konsequent wäre es, die Betriebe gänzlich von Rundfunkgeräte vorhanden sind, Gebühren zahlen Rundfunkgebühren zu befreien. Sollte dies nicht müssten. Nach einer Abfrage des DEHOGA bei Filial- durchsetzbar sein, bedarf die Beitragsstaffel einer betrieben würde die Anwendung des neuen Modells grundlegenden Korrektur, um Verwerfungen in zu erheblichen Mehrbelastungen bis hin zu einem Form von Gebührensteigerungen von 100 Prozent Vielfachen der heutigen Rundfunkgebühren führen! und mehr auszuschließen.

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3.6 | Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Wie kaum eine andere Branche ist der Tourismus gastgewerbe.de. Sie stellt für die teilnehmenden – und damit sein Hauptleistungsträger das Gast- Betriebe eine Informationsplattform rund um das gewerbe – auf eine intakte Umwelt angewiesen. Thema Energiesparen und Energieeffizienz in Bereits frühzeitig hat der DEHOGA zudem die Hotellerie und Gastronomie dar. Mit Hilfe des besondere Verantwortung der Branche erkannt Energiesparprogramms können die Betriebe ihre und seine Mitglieder bei allen Fragen rund um das Energiedaten eingeben und kontrollieren. Darüber Thema Energiesparen und Umweltschutz unter- hinaus erhalten alle registrierten Teilnehmer vier- stützt. So entwickelte der Arbeitskreis Umwelt des teljährlich kostenlos per Post Energiesparblätter DEHOGA gemeinsam mit dem Bundesumwelt- für die verschiedenen Betriebs – und Technikbe- ministerium schon in den 90er Jahren den 40-Punkte- reiche, um die Energiekosten gezielt und nachhal- Katalog und die CD „Kosten senken durch tig reduzieren zu können. Mittlerweile sind 25 Umweltschutz“. Die heutige „Energiekampagne dieser Energiesparblätter zu Themen wie Küche, Gastgewerbe“ setzt vergangene Initiativen des Beleuchtung oder Heizung erschienen. DEHOGA Bundesverbandes zu einer umweltorien- tierten Betriebsführung fort. Die Energiekampagne bietet zusätzlich eine regel- mäßige wöchentliche Telefon-Hotline an. Jeden Energiekampagne Gastgewerbe Dienstag in der Zeit von 10 bis 14 Uhr steht ein weiterhin auf Erfolgskurs Energieexperte telefonisch für Fragen rund um das Thema Energiesparen, zur Energiekampagne Ziel der von allen DEHOGA Landesverbänden und und zum Energie-Sparprogramm zur Verfügung vom Hotelverband Deutschland (IHA) unterstütz- (Fon 0700/72 62 52 42 für 12 Cent/Minute). Er- ten Kampagne ist die Reduzierung des Energie- gänzt wird die allgemeine Hotline durch regelmä- verbrauches in Hotels und Restaurants und somit ßig stattfindende Experten-Hotlines, die sich gro- die Senkung der stetig steigenden Energiekosten. ßer Nachfrage erfreuen. Im Berichtszeitraum wur- Gleichzeitig ist mit dieser Initiative das Gastge- den sechs dieser Experten-Hotlines durchgeführt. werbe die erste Dienstleistungsbranche in Deutschland, die einen wesentlichen Beitrag zum Interessierte Hoteliers und Gastronomen können Klimaschutz leistet. sich kostenlos unter www.energiekampagne- gastgewerbe.de oder direkt über den DEHOGA Bundesverband, Fon 0700/72 62 52 42 (12 Cent/ Minute), bei der Energiekampagne anmelden.

Viabono – Die Umweltdachmarke im Tourismus Die Anzahl der teilnehmenden Betriebe konnte auch im Berichtszeitraum weiter gesteigert wer- Der DEHOGA Bundesverband setzte schon früh den: Rund 5.000 Hoteliers und Gastronomen nut- Akzente für einen ökologischen Tourismus und zen bisher die Handlungsempfehlungen und Tipps unterstützte die Einführung der bundesweiten der Energiekampagne, um ihren Energieverbrauch Dachmarke „Viabono“. Unter dem Motto „Reisen zu senken und Kosten zu sparen. Die Hotels natürlich genießen“ stellte sich Viabono im Jahr machen mit 44 Prozent den größten Anteil aus, 2001 der Öffentlichkeit gefolgt von den Gaststätten (32 Prozent) und den vor. Unter der Marke Gasthöfen (10 Prozent). Damit liegt die Beteili- Viabono wird die Nach- gung weit über den Planzahlen der Zielvereinba- frage nach umweltori- rung, die 3.000 Teilnehmer nach drei Jahren vor- entierten Reiseange- sieht. boten gebündelt und verstärkt. Kernaufgabe von Viabono ist die professionelle Vermarktung von Das zentrale Element der Kampagne bleibt wei- umweltorientiertem und qualitätsbewusstem Touris- terhin die Internetseite www.energiekampagne- mus aus Deutschland.

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3.6 | Umweltschutz und Nachhaltigkeit

© Viabono

Über 350 Betriebe aus Hotellerie und Gastrono- Zwischen den Teilnehmern aus den DEHOGA-Lan- mie, aber auch Tourismusgemeinden oder Natur- desverbänden und Fachverbänden fand wieder parks setzen die Idee des nachhaltigen Reisens ein reger Austausch zu den verschiedensten heute in die Tat um. Umweltthemen statt. Im Mittelpunkt der Diskus- sion stand diesmal ein von Langhoff vorgestellter Interessierte Hoteliers und Gastronomen finden Entwurf eines Umweltsiegels, das sowohl der weitergehende Informationen zu Viabono wie die Hotellerie, als auch der Gastronomie die Möglich- Teilnahmebedingungen und den Kriterienkatalog keit bieten soll, ihre Umweltschutzaktivitäten unter www.viabono.de. nach außen sichtbar zu machen.

Die Mitglieder des Arbeitskreises Umwelt einigten Viabono GmbH sich darauf, ihre Bemühungen fortzusetzen, insbe- Hauptstraße 230 sondere den mittelständisch geprägten Betrieben 51503 Rösrath-Hoffnungsthal der Branche adäquate Lösungen zur Erlangung Fon 02205/9 19 83-50 eines Umweltsiegels anzubieten. 02205/9 19 83-55 [email protected] www.viabono.de

Arbeitskreis Umwelt

Am 23. November 2009 traf sich im Hotel Inter- Continental in Berlin der Arbeitskreis Umwelt des DEHOGA. Der bisherige Arbeitskreis-Vorsitzende, Jürgen Mädger, stellte sich nach acht Jahren erfolgreicher Amtszeit nicht mehr zur Wiederwahl.

Als Nachfolger wurden der stellvertretende Vorsit- © privat zende des AK Umwelt, Ullrich Langhoff, und als Vorsitzender des Viabono-Trägervereins: sein Stellvertreter Thomas Langhauser gewählt. Ullrich Langhoff.

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4.1 | Klassifizierungen

Klassifizierungen

Deutsche Hotelklassifizierung Die Kriterien der Deutschen Hotelklassifizierung unterteilen sich in Mindest- und fakultative Krite- Markenprodukt rien. Die Mindestkriterien müssen von jedem Betrieb für eine bestimmte Sternekategorie erfüllt Bereits seit 1996 bietet der Deutsche Hotel- und werden und stellen den Standard dar, der für die Gaststättenverband auf freiwilliger Basis die jeweilige Kategorie in jedem Fall gegeben sein Deutsche Hotelklassifizierung an, die nach bun- muss. Zudem werden Punkte mit fakultativen Krite- desweit einheitlichen Kriterien durchgeführt wird. rien gesammelt. Hier kann das Hotel seinen Die Sterne ermöglichen dem Gast Transparenz Schwerpunkt, wie zum Beispiel einen Wellness- und Sicherheit und eröffnen den teilnehmenden oder Tagungsbereich, in Punkte umsetzen. Die Beherbergungsbetrieben durch ein einschlägiges Betriebe, die deutlich mehr Punkte erhalten haben, Marketing verbesserte Absatzchancen. als für ihre Sternekategorie notwendig, erhalten den Zusatz „Superior“. Es gilt: Je höher die Sterne- Die Deutsche Hotelklassifizierung ist ein Marken- kategorie, desto mehr Mindestanforderungen und produkt von internationalem Standard, das regel- zusätzliche Leistungen müssen erfüllt werden. mäßig an die sich ändernden Gästeerwartungen und Markttrends angepasst wird. Dadurch wird Mindestkriterien und Mindestpunktzahlen garantiert, dass beispielsweise technische Neue-

Fokus Hotellerie der Deutschen Hotelklassifizierung rungen und neue Urlaubstrends aufgegriffen und | in die Anforderungen eingearbeitet werden. Die Anzahl Mindestkriterien Punkte

4 letzte Fortschreibung der Kriterien erfolgte im # 44 90 Sommer 2009, so dass die Hotelbetriebe nunmehr ## 53 170 nach 270 gästeorientierten und aktuellen Aspek- ### 83 250 ten bewertet werden. Es werden Kriterien wie #### 104 380 Zimmerausstattung und Dienstleistungsangebot ##### 121 570 bewertet, die ein aussagekräftiges Raster über Beherbergungsbetriebe legen. Dank der Sterne (Quelle: www.hotelsterne.de) weiß der Gast, welche Angebote und Leistungen geboten werden und kann sich individuell darauf Die Klassifizierung erfolgt anhand eines vom Hote- einstellen. lier ausgefüllten Erhebungsbogens, der per elektro- nischer Datenverarbeitung vorläufig ausgewertet wird. Anschließend wird jeder einzelne Betrieb von Die fünf international anerkannten Kate- einer Klassifizierungskommission vor Ort überprüft. gorien der Deutschen Hotelklassifizierung Erst dann werden die Sterne verliehen, die für drei Tourist # Jahre gültig sind. Um die Neutralität der Bewertung Standard ## zu gewährleisten, gehören den entsprechenden Komfort ### Kommissionen in der Regel sowohl Vertreter der First Class #### Luxus #####

(Quelle: www.hotelsterne.de)

Der Fachbereich Hotellerie des DEHOGA legt die Bewertungskriterien und -modalitäten der Deut- schen Hotelklassifizierung verbindlich fest und sorgt für deren bundesweit einheitliche Anwen- dung. Die Klassifizierung selbst wird von den Bun- desländern durch eigene Klassifizierungsgesell- schaften durchgeführt. Ein Schild der Deutschen Hotelklassifizierung

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4.1 | Klassifizierungen

zuständigen Tourismusorganisationen als auch des Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband) in Gastgewerbes an. Verbleibende Unstimmigkeiten Kooperation u.a. mit dem Deutschen Tourismusver- werden letztendlich in einem Schiedsstellen- oder band (DTV) zum 1. Juli 2005 eingeführt. Die Reso- Schlichtungsverfahren bei den Industrie- und Han- nanz auf die G-Klassifizierung ist äußerst positiv: Bis delskammern ausgeräumt. Einer illegitimen Eigen- Mitte des Jahres 2010 haben sich bereits an die 800 vergabe von Sternen durch die Beherbergungsbe- Betriebe klassifizieren lassen. triebe selbst wird durch die Deutsche Hotelklassifi- zierung ein wirksamer Riegel vorgeschoben. Die Deutsche Klassifizierung für Gästehäuser, Gast- höfe und Pensionen wendet sich an Beherber- Die Klassifizierung erfolgt nur auf freiwilliger gungsbetriebe mit nicht mehr als 20 Gästezim- Basis. Da die Kriterien im Internet zum Download mern, die keinen Hotelcharakter aufweisen. Zur zur Verfügung stehen (siehe www.hotelsterne.de), Unterscheidbarkeit der Klassifizierungssysteme für ist das System vollkommen transparent. Jeder den Gast wird den Sternen stets ein „G“ vorange- Betrieb hat die Möglichkeit, seine voraussichtliche stellt. Wie bei ihrer „großen Schwester“, der Deut- Einstufung zu ermitteln. An der Deutschen Hotel- schen Hotelklassifizierung, sorgt eine strenge und klassifizierung können sich alle Beherbergungsbe- regelmäßige Überprüfung der Häuser und Kriterien triebe mit mehr als acht Betten beteiligen. für eine hoheAkzeptanz der neuen Sterne am Klas- sifizierungshimmel in Deutschland. Fünf Jahre nach Wenn eine Klassifizierung erfolgreich durchge- Markteinführung der Deutschen Klassifizierung für führt wurde, erhält der Betrieb eine Urkunde Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen („G-Klassifi- sowie die Erlaubnis zur Anbringung eines Mes- zierung“) trafen sich am 8. und 9. Juli 2010 in singschildes in seinem Außenbereich, die das Berchtesgaden Vertreter der DEHOGA-Landesver- Ergebnis der Klassifizierung dokumentiert. bände, des Hotelverbandes Deutschland (IHA), des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), der Wirt- Sachstand

Die Deutsche Hotelklassifizierung stellt eine Erfolgsgeschichte dar. In den bald fünfzehn Jahren des Bestehens zählt die Deutsche Hotelklassifizie- rung heute über 8.000 gültig klassifizierte Betrie- be, Tendenz steigend. Insgesamt sind mittlerweile rund 35 Prozent aller Hotels und Hotels garnis nach den Kriterien der Deutschen Hotelklassifizie- rung ausgezeichnet. Die meisten Betriebe sind im mittleren Segment, dem 3-Sterne-Bereich, zu finden.

Deutsche Klassifizierung für Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen

Das Reiseland Deutschland verfügt neben dem Hotelmarkt auch über viele kleinere Beherbergungs- betriebe, die durch einen fehlenden Tagungs-, Well- ness- oder Restaurantbereich unbillige Ergebnisse Passen die Kriterien der G-Klassifizierung an die Gästewünsche an. Erste Reihe v.l.: bei einer Einstufung gemäß Deutscher Hotelklassifi- Josef Hasenknopf (Zweckverband Tourismusregion Berchtesgaden-Königssee) und Matthias Koch (Wirtschaftskammer Österreich), zweite Reihe v.l.: Luzius Kuchen (Hotel- zierung erzielen würden. Um auch diesen Häusern leriesuisse), Renate Mitulla (DEHOGA Niedersachsen), Wilhelm Schofer (DEHOGA eine auf sie zugeschnittene Klassifizierung bieten zu Baden-Württemberg), Markus Luthe (Hotelverband Deutschland), Astrid Stoiber (BTG/DEHOGA Bayern), Lizzie Herzog (Hotelverband Deutschland), Randolph French können, wurde die Klassifizierung für Gasthäuser, (Deutscher Tourismusverband), Herbert Sidler (Hotelleriesuisse) und Gregor Maihöfer Gasthöfe und Pensionen vom Deutschen Hotel- und (DEHOGA Hamburg) bei ihrem Arbeitstreffen am 8. und 9. Juli 2010 in Berchtesgaden.

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4.1 | Klassifizierungen

Ergebnisse der Deutschen Hotelklassifizierung nach Bundesländern

Bundesland ############### Anzahl Baden-Württemberg 4 82 911 312 19 1.328 Bayern 12 156 1.048 474 22 1.712 Berlin 2 29 109 89 10 239 Brandenburg 4 17 106 54 4 185 Bremen 1 15 28 18 2 64 Hamburg 3 17 54 41 7 122 Hessen 5 57 286 137 15 500 Mecklenburg-Vorpommern 26123 137 9 277 Niedersachsen 6 88 515 217 10 836 Nordrhein-Westfalen 15 87 551 316 10 979 Rheinland-Pfalz 6 93 415 119 1 634 Saarland 1 13 29 17 1 61 Sachsen 5 17 193 95 7 317 Sachsen-Anhalt 33140 65 1 212 Schleswig-Holstein 5 39 207 96 12 359 Thüringen 2 15 150 74 4 244 Summe 76 733 4.865 2.261 134 8.069 RelativeHäufigkeit 0,9% 9,1% 60,3% 28,0% 1,7% 100%

(Quelle: www.hotelsterne.de, Stand Juli 2010)

schaftskammer Österreich – Fachverband Hotelle- rien der Deutschen Klassifizierung für Gästehäuser, rie, von Hotelleriesuisse und der Tourismusregion Gasthöfe und Pensionen, hilfreiche Definitionen Berchtesgadener Land als Gastgeber, um routine- und Musterseiten zur Darstellung in Gastgeberver- mäßig die Klassifizierungskriterien an sich verän- zeichnissen sind im Internet unter der Adresse dernde Gästeerwartungen anzupassen. Alle Krite- www.g-klassifizierung.de verfügbar. Ein Schild der Deutschen Klassifizierung für Gäste- häuser, Gasthöfe und Ergebnisse der Deutschen Hotelklassifizierung Pensionen.

# ## ############

(Quelle: www.hotelsterne.de, Stand Juli 2010)

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4.1 | Klassifizierungen

Ergebnisse der Deutschen Klassifizierung für Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen nach Bundesländern

Bundesland G# G## G### G#### Anzahl Baden-Württemberg 0 33 109 1 143 Bayern 10 63 191 2 266 Berlin 0020 2 Brandenburg 0590 14 Bremen 0000 0 Hamburg 0000 0 Hessen 0730 0 37 Mecklenburg-Vorpommern 0011 2 13 Niedersachsen 0 11 42 3 56 Nordrhein-Westfalen 2 12 43 0 57 Rheinland-Pfalz 1 14 49 5 69 Saarland 0230 5 Sachsen 1 17 25 2 45 Sachsen-Anhalt 0390 12 Schleswig-Holstein 0211 0 13 Thüringen 0 11 35 0 46 Summe 14 180 569 15 778 RelativeHäufigkeit 1,8% 23,1% 73,1% 1,9% 100%

(Quelle: www.g-klassifizierung.de, Stand Februar 2010)

Einheitliche Hotelsterne eröffnen dem Gast die Chance, seine Anforderun- gen an ein Hotel nicht dem jeweiligen Land Die Hotelverbände aus Deutschland, den Nieder- anpassen zu müssen, sondern sich auf einen Stan- landen, Österreich, Schweden, der Schweiz, dard ohne Grenzen verlassen zu können. Das Fun- Tschechien und Ungarn gründeten im Dezember dament der einheitlichen Hotelsterne bilden die 2009 die „Hotelstars Union“. Unter der Schirm- 21 Prinzipien von HOTREC, dem europäischen herrschaft von HOTREC – Hotels, Restaurants & Dachverband für Hotels, Restaurant und Cafés in Cafés in Europe – haben die Mitglieder ein Europa, die einen Grundstandard für Hotelklassi- gemeinsames Klassifikationssystem in ihren Län- fizierungen in Europa festlegen. dern eingeführt. Darauf aufbauend wurde der Kriterienkatalog Bereits seit Januar 2010 setzen Deutschland, optimiert und mit Hilfe der Ergebnisse einer Österreich, Schweden und Tschechien die gemein- repräsentativen Gästebefragung, die im Auftrag samen Kriterien um. Ungarn setzt nach Schaffung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes der gesetzlichen Grundlagen auf einen Start- (DEHOGA) und des Fachverbandes Hotellerie der schuss noch im Laufe des Jahres 2010. Die Wirtschaftskammer Österreich von TNS Infratest Schweiz wird ihrem fünfjährigen Klassifikations- durchgeführt wurde, modernisiert. Die Studie gab rhythmus folgend im Jahr 2011 gleichziehen. In Aufschluss über sich verändernde Gästeerwartun- den Niederlanden gilt ein ähnlicher Zeitplan. gen und belegte den hohen Stellenwert der Sterne für die Hotelauswahl. Mit den Hotelsternen wird den Gästen nun auch grenzüberschreitend eine zuverlässige Leitlinie für Weitere Informationen finden sich unter die Auswahl des Hotels geboten. Der einheitliche www.hotelstars.eu. Eine Übersicht über die euro- Kriterienkatalog bietet ein hohes Maß an Transpa- päischen Hotelklassifizierungssysteme bietet renz für den Gast. Die teilnehmenden Länder www.hotelstars.org.

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4.2 | STR Global HotelBenchmark Survey

STR Global HotelBenchmark Survey

STR Global ist der Marktführer im weltweiten baren Wettbewerbern angefertigt werden. Hotel Benchmarking. Das Unternehmen geht aus Hotelergebnisse werden hierbei in einem einem Zusammenschluss des in London ansässi- zusammengefassten Format erstellt. Hierbei gen HotelBenchmark Survey von Deloitte und The gibt es spezielle Angebote für Mitglieder. Bench, sowie dem in Nordamerika operierende Unternehmen Smith Travel Research (STR) aus Der Erhebungsbogen erfasst in der Minimalversi- dem Jahre 2008 hervor. on lediglich die monatlichen individuellen Hotel- angaben über verfügbare und belegte Zimmer Der Hotel Survey von STR Global hat sich in den sowie den Logisumsatz (nach Abzug der Umsatz- letzten Jahren zu einem der weltweit größten sei- steuer und des Frühstücks) und ist auch im Inter- ner Art entwickelt und umfasst derzeit rund net als elektronisches Formular erhältlich 40.000 Hotels mit über fünf Millionen Zimmern. (www.strglobal.com). Allein in Deutschland nehmen rund 800 Hotels teil. Der Betriebsvergleich entspringt dem Bedürf- Um ein Hotel mit sofortiger Wirkung in den nis der Hotellerie nach objektiven und verlässli- Betriebsvergleich einbeziehen zu können, benö- chen Hotelkennzahlen und Marktindikatoren. tigt STR Global lediglich einmalig zusätzlich zu den laufenden Monatsdaten auch die monatli- Detaillierte Informationen über Hotelmarktdaten, chen Betriebsergebnisse für den Zeitraum Januar Industriestatistiken und weltweite Trends sind bis Dezember des vergangenen Jahres. auch für die laufende Arbeit des Fachbereichs Hotellerie im DEHOGA von größter Bedeutung. Selbstverständlich wird allen Teilnehmern strengs- Aus diesem Grund unterstützt der Hotelverband te Vertraulichkeit ihrer Daten garantiert. Individu- Deutschland (IHA) bereits seit Jahren den Hotel elle Hotelergebnisse werden unter keinen Survey von STR Global für Deutschland. Auch die Umständen preisgegeben. Nur aufgrund der strik- Fachgruppen Hotels aller Landesverbände im ten Verschwiegenheitsgarantie konnte sich STR DEHOGA werben für eine möglichst breite Teil- Global zu dem führenden Informationspool für die nahme am Betriebsvergleich von STR Global unter Hotellerie entwickeln. ihren Mitgliedern.

Welche Vorteile bietet den Hoteliers eine aktive Interessierte Hoteliers wenden sich bitte Teilnahme, welche für die Hotellerie in Deutsch- an Carolin Bischof, Sales Manager, E-Mail: land kostenlos ist? [email protected]. (gerne auch auf deutsch) I Über die interaktive Internetseite www.strglobal.com bietet STR Global den Teil- Für Rückfragen steht darüber hinaus auch nehmern online eine große Auswahl spezieller Markus Luthe vom Hotelverband Deutschland Datenanalysen für deren Regionen und Städte (IHA) in Berlin (E-Mail: [email protected], an. So kann täglich, wöchentlich und monat- Fon 030/59 00 99 69-0) zur Verfügung. lich die Entwicklung von Zimmerauslastung, Durchschnittspreisen und Durchschnittserträ- gen verfolgt werden. I Darüber hinaus stehen bei einer Teilnahme jährliche Rentabilitätsstudien zur Entwicklung der Betriebsergebnisse zur Verfügung. I Ein Hotelmarkt Forecast, bestehend aus einer Hoteldatenprognose für ausgewählte deutsche Städte, ist ebenso im Produktportfolio zu finden. I Ferner können als weitere Option auch indivi- duelle Vergleiche mit mindestens vier unmittel-

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4.3 | Deutscher Hotelführer

Deutscher Hotelführer

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Das gebundene Buch und die Internet-Version (DEHOGA Bundesverband) gibt jährlich den Deut- machen den Deutschen Hotelführer zu einem top- schen Hotelführer heraus, in dem alle Hotels far- aktuellen und multimedialen Produkt. Die enge big und mit Bild präsentiert werden. Zudem bildet Zusammenarbeit mit Unternehmen und Verbän- der Deutsche Hotelführer die Leistungen der den der Tourismusbranche wirkt sich positiv auf Hotels sowie die offiziellen Sterne der Deutschen die Verbreitung der Produkte aus und steigert den Hotelklassifizierung ab. Bekanntheitsgrad.

Über die Hotelsuche des Deutschen Hotelführers im Internet unter www.hotelguide.de können sich Reisende aus der ganzen Welt kostenlos in deut- scher und englischer Sprache informieren und eine passende Unterkunft finden.

Als umfassendster Hotelführer Deutschlands bie- tet er für jeden Anspruch das richtige Haus – sei es die gemütliche Pension auf dem Land oder das luxuriöse Hotel in der Stadt. Dank seiner Vielfalt ist er ein unverzichtbares Hilfsmittel für jeden, der zuverlässig und schnell eine Übernachtungsmög- lichkeit finden möchte.

Weitere Informationen sind erhältlich bei:

Matthaes Verlag GmbH Silberburgstraße 122 70176 Stuttgart Fon 0711/21 33-334 Fax 0711/21 33-377 [email protected] www.hotelguide.de

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5.1 | Beirat Gastronomie

Beirat Gastronomie

Der Beirat Gastronomie kam am 3. und 4. Mai wenn im Verkaufsraum oder in der Speisekarte 2010 auf Einladung des DEHOGA Mecklenburg- darauf hingewiesen wird, dass Kunden Informa- Vorpommern unter dem Vorsitz von Waldemar tionen zu allergenen Stoffen im Verkaufsgespräch Fretz in Fleesensee zusammen. Im Beirat Gastro- oder durch ausliegendes Informationsmaterial nomie sind alle Landesverbände sowie die bekommen können. Dies ist ein Erfolg und vom Fachverbände und Fachabteilungen aus dem DEHOGA auch immer so gefordert worden! Fachbereich Gastronomie vertreten. Regelmäßig findet in den Sitzungen ein umfassender Erfah- Schließlich wurde das Smiley-System hinsichtlich rungsaustausch zur wirtschaftlichen Situation der der zu befürchtenden Auswirkungen erörtert Branche sowie zu aktuellen Problemstellungen (mehr dazu im Kapitel 5.4). statt. Neben den Sachthemen wurde die Beiratssitzung Auch in diesem Gremium wurde die Reduzierung durch Fachvorträge bereichert. Klaus Dörsam von der Mehrwertsteuer für die Hotellerie diskutiert. der BGN referierte über „Rechtsvorschriften für Kritisch gesehen wurden die aktuellen Berichte Sicherheit und Hygiene bei Getränkeschankanla- über die Einführung einer Bettensteuer. Bereits zu gen“, die hinsichtlich der Gefahrenquellen bei diesem Zeitpunkt plante die Stadt Köln von den Getränkeschankanlagen einige Beiratsmitglieder Hoteliers eine Abgabe in in Erstaunen versetzte. Ein Vertreter der Servanti Höhe von fünf Prozent des GmbH erklärte, wie man als Unternehmer neue Übernachtungspreises als Gäste gewinnen kann. Mit seinem Vortrag „Neue Bettensteuer, in der Satzung Gäste über das Internet gewinnen! Erfolgreiche Fokus Gastronomie als „Kulturförderabgabe“ Vermarktungsansätze in der Gastronomie“ zeigte | genannt, zu erheben. Weite- er den Beiratsmitgliedern neue Wege auf. Interes-

5 rer Gesprächsgegenstand sant fanden die Anwesenden auch den Vortrag war auch das Thema Rauch- des Unternehmens JARD Lichdesign mit „Appetit verbote in den Bundeslän- auf Licht? – Innovative Lichtatmosphäre und dern. Über die aktuellen Ent- Lichtarchitektur in der Gastronomie“. wicklungen in den Bundes- ländern Hamburg, Saarland Natürlich waren auch die aktuellen GEMA-Ver- und Bayern wurde ausführ- handlungen Thema auf der Beiratssitzung sowie lich berichtet. die Lizenzvergaben für die Fußball WM 2010 sei- Waldemar Fretz, Vorsitzender des Beirates tens der FIFA. Diese ließen in diesem Jahr einige Gastronomie im DEHOGA Weiteres aktuelles Thema Fragen aufkommen, da die FIFA erstmals die der Beiratssitzung war die Lizenzen selbst vergab. Sie verlangte sowohl für Kennzeichnung loser Ware. kommerzielle als auch für nicht-kommerzielle Am 16. März hat der Um- öffentliche Vorführungen von WM-Spielen die Ein- weltausschuss des Europäi- holung einer Lizenz. Der DEHOGA konnte jedoch schen Parlaments (ENVI) mit der FIFA eine Pauschal-Lizenz für nicht-kom- über den so genannten merzielle Veranstaltungen aushandeln. „Sommer-Report“ zu einer neuen Verbraucherinformati- Höhepunkt der Beiratssitzung war die auf Einladung onsverordnung abgestimmt. des DEHOGA Mecklenburg-Vorpommern organi- Danach soll die lose Ware sierte Rundfahrt durch das Land Fleesensee sowie ganz von einer Lebensmittel- ein anschließendes Abendessen im Restaurant „Zur kennzeichnung ausgenom- Schmiede“ in Roez. Hans-Jürgen Pingel, Inhaber men sein (Herkunft, Nähr- des Restaurants und Präsidiumsmitglied des werte etc.). Eine Ausnahme DEHOGA Mecklenburg-Vorpommern, führte die Mit-

Otto Wolter, Stellvertretender Vorsitzen- bildet die Allergenkennzeich- glieder durch die Mecklenburger Kartoffelgerichte der des Beirates Gastronomie im DEHOGA nung: hier reicht es jedoch, mit musikalischer Begleitung von Willy Freibier.

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5.2 | Alkoholpolitik und Jugendschutz

Alkoholpolitik und Jugendschutz

Das Gastgewerbe steht in der Verantwortung, die Vorschriften des Jugendschutzes zu achten. Auszug aus einem Beschluss des Großen Vorstands Jugendschutz hat in unserer Branche Priorität! vom 29. März 2007:

Jugendschutz – Wir halten uns daran! „Wer glaubt, seine Geschäfte mit der Abgabe von Spirituosen an Jugendliche machen zu können, denkt kurzfristig, handelt illegal, Seit 2005 unterstützt der DEHOGA Bundesver- riskiert seine berufliche Existenz und schädigt das Image der Branche.“ band aktiv die Informationskampagne „Jugend- schutz – Wir halten uns daran“ des Bundesminis- teriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Impor- Viele tausend Flyer und Plakate wurden über den teure zusammen, um konstruktiv seinen Beitrag DEHOGA in der Branche verteilt. Im Sommer 2009 zu geeigneten Maßnahmen der Alkoholprävention hat das Ministerium den unter Mithilfe des DEHO- zu leisten. GA entstandenen Schulungsfilm „Die Wette – Jugendschutz konsequent umsetzen“ veröffentlicht. Seit der Begründung der „Schulungsinitiative Der Film kann unter www.jugendschutzaktiv.de Jugendschutz“ (SchuJu) im Oktober 2007 ist der downgeloadet oder beim DEHOGA Bundesver- DEHOGA Kooperationspartner dieser Kampagne band kostenlos auf DVD bestellt werden. des Bundesverbandes der Deutschen Spirituosen- Industrie und -Importeure (BSI). Über zeitgemäße Weiter stellt der DEHOGA über seine Landesver- Informationsmaterialien und deren Integration in bände sowie über den DEHOGA Shop hochwertige die Aus- und Weiterbildung stärkt SchuJu das A3-Plakate „Jugendschutz geht alle an!“ zur Ver- Bewusstsein für einen verantwortungsvollen fügung. Auch der Verpflichtung eines jeden Gastro- Umgang mit Alkohol und vertieft das Wissen der nomen zum Aushang des Jugendschutzgesetzes Mitarbeiter in Handel und Gastronomie. Der kann im DEHOGA-Shop unter www.dehoga-shop.de DEHOGA empfiehlt den Einsatz von SchuJu in kostengünstig nachgekommen werden. Berufsschulen, Weiterbildungseinrichtungen und in der betrieblichen Unterweisung von Auszubil- Jugendschutz und Alkoholprävention denden, Hilfs- und Fachkräften. Denn qualifizierte und sensibilisierte Mitarbeiter sind die Vorausset- Der DEHOGA Bundesverband verkennt nicht, dass zung dafür, dass Alkohol nicht unberechtigt an wegen eines teilweise ausufernden Alkoholkon- Kinder und Jugendliche abgegeben wird. sums Jugendlicher Handlungsbedarf besteht. Jedem muss klar sein: Wer gegen das Jugend- Neu im Jahr 2010 stellte die SchuJu die Alterskon- schutzgesetz verstößt, muss mit Bußgeldern und trollscheibe vor. Mit deren Hilfe können Mitarbei- im Wiederholungsfall mit dem Konzessionsentzug rechnen. Der DEHOGA hat daher bereits frühzeitig an die Betriebe appelliert, Flatrate-Partys oder „All you can drink“-Angebote zu unterlassen. Die Unternehmer haben sich damit deutlich zu ihrer Verantwortung bekannt, wenn es darum geht, Alkoholmissbrauch bei jungen Menschen wirksam zu bekämpfen.

Der DEHOGA arbeitet seit Jahren eng mit anderen Verbänden der betroffenen Branchen, wie der Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsin- dustrie, dem Hauptverband des Deutschen Einzel- handels, dem Deutschen Brauer-Bund, der Deut- schen Wein-Akademie und dem Bundesverband

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5.2 | Alkoholpolitik und Jugendschutz

terinnen und Mitarbeiter in Aufklären statt neuer Verbote Tankstellen, Handel oder in der Gastronomie mit nur Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, einem kurzen Blick feststellen, Mechthild Dyckmans, MdB, weist darauf hin, dass ob der Kunde die entsprechen- Alkohol zu unserer Kultur dazugehört. Sie setzt de Altersgrenze von 16 Jahren auf die Einhaltung des Jugendschutzes und auf für den Verkauf von Bier, Wein die Vorbild- und Erziehungsfunktion der Eltern. und Sekt bzw. 18 Jahren für Wer dagegen nach dem Gesetzgeber ruft, der löst den Verkauf von Spirituosen erreicht hat. Die nicht das Problem des übermäßigen Alkoholkon- Alterskontrollscheibe zeigt tagesaktuell das sums Jugendlicher. Denn Verstößen gegen gelten- Geburtsdatum an, das mindestens auf dem Perso- des Recht und Kontrolldefiziten bei den Ord- nalausweis stehen muss, damit ein Kunde 16 bzw. nungsbehörden kann man nicht mit schärferen 18 Jahre alt ist. Dazu muss der Mitarbeiter nur Gesetzen wirksam begegnen. einmal täglich den aktuellen Tag einstellen und danach nie wieder rechnen. Konzentration auf Alkoholmissbrauch

Wer Problemverhalten in Bezug auf Alkohol – wie Alkoholkonsum im Straßenverkehr oder in der Schwangerschaft, das so genannte Binge-Drin- king oder eben jugendlichen Alkoholkonsum – effektiv reduzieren will, der muss seine Aktivitä- ten auf den Alkoholmissbrauch konzentrieren. Der Fokus auf eine Reduzierung des Pro-Kopf-Ver- brauchs ist dagegen nicht der richtige Indikator für eine erfolgreiche Alkoholprävention. Denn schon seit Jahren sinkt der durchschnittliche Alko- holkonsum (Erwachsener wie Jugendlicher) in Deutschland, während missbräuchliches Verhalten Einzelner nicht weniger wird. Seit Jahren haben aufgrund eines wachsenden Gesundheits- und Problembewusstseins alkoholfreies Bier und Soft- drinks Konjunktur im Gastgewerbe. Daher fordert der DEHOGA insbesondere: Jugendschutz geht alle an! I Keine Preis- und Steuererhöhungen: Sie führen Die allermeisten Gastronomen wissen um ihre nicht zum gewünschten moderaten Konsum, besondere Verantwortung. Klar ist aber auch, dass sondern erhöhen Schwarzhandel und illegale Alkoholmissbrauch Jugendlicher oftmals außer- Produktion. halb der konzessionierten Gastronomie stattfin- det. Alle gesellschaftlichen Gruppen (Eltern, Leh- I Keine weitere Absenkung der Promillegrenze: rer, Ausbilder und Trainer in Vereinen) sind aufge- Die bestehende 0,5-Promille-Grenze gewähr- rufen, einen verantwortlichen Umgang mit Alko- leistet bereits die Verkehrssicherheit. Alkohol- hol zu vermitteln. bedingte Verkehrsunfälle werden zum aller- größten Teil von Fahrern mit weit höheren Blutalkoholwerten verursacht. Eine weitere Absenkung trifft dagegen die große Mehrheit der verantwortungsvollen Konsumenten, die nach dem moderaten Konsum von Bier auf das Auto als Verkehrsmittel angewiesen sind.

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5.3 | Rauchverbote

Rauchverbote

Der Erste Senat des © Bundesverfassungsgericht Bundesverfassungsgerichts.

Wirtschaftliche Auswirkungen Nein zum Nichtraucherschutz. Sicher gibt es viele der Rauchverbote Restaurants und Cafés, die keine Probleme mit dem Rauchverbot haben. Wir können die Proble- Seit Inkrafttreten der ersten Rauchverbote in der me der Kleinen und der Discotheken aber nicht zweiten Jahreshälfte 2007 in Baden-Württem- ignorieren.“ berg, Hessen und Niedersachsen hat kein anderes Thema die DEHOGA-Geschäftsstellen so intensiv In Folge des Urteils des Bundesverfassungsge- beschäftigt. Während die speisegeprägte Gastro- richts waren alle Länder aufgefordert, gesetzliche nomie sowie Hotels überwiegend gut mit den Neuregelungen zum Nichtraucherschutz bis Ende neuen Regelungen zum Nichtraucherschutz des Jahres 2009 zu finden. Fast alle verabschiede- zurechtkamen, wuchs der wirtschaftliche Druck ten Nichtraucherschutzgesetze orientieren sich an auf die Betreiber getränkegeprägter Kleinbetriebe den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts. und Diskotheken innerhalb kurzer Zeit immens. Der DEHOGA hat in der Folgezeit mit erheblichem Die Gesetzgeber in Hamburg und im Saarland Aufwand Umfragen unter den Betrieben zu den haben sich dagegen für ein ausnahmsloses Auswirkungen der Rauchverbote durchgeführt. Rauchverbot entschieden. In Hamburg darf in den Die Ergebnisse, insbesondere für die „kleine Eck- Restaurants, in denen Speisen angeboten werden, kneipe“, waren alarmierend. Das Aussterben generell nicht mehr geraucht werden. Nur in der eines ganzen Branchensegments war nicht mehr getränkegeprägten Gastronomie, die über einen von der Hand zu weisen. Während der DEHOGA separaten Raucherraum verfügt, darf in Hamburg im Übrigen sein Augenmerk auf die Unterstützung noch geraucht werden. der Unternehmer bei der Umsetzung der neuen Gesetze in den Ländern richtete und zur bundes- Im Saarland wurde das absolute Rauchverbot weiten Anlaufstelle für Fragen und Hilfestellungen durch eine einstweilige Verfügung des Saarländi- selbst seitens der Behörden wurde, bestand klarer schen Verfassungsgerichtshofs bis auf weiteres Handlungsbedarf zugunsten der wirtschaftlich ausgesetzt. stark betroffenen kleinen Gaststätten. In Bayern wurde durch einen Volksentscheid am DEHOGA ruft das Bundesverfassungs- 4. Juli 2010 das absolute Rauchverbot ohne jegli- gericht an – mit Erfolg! che Ausnahmen eingeführt. Ab dem kommenden Jahr darf auch nicht mehr auf dem Münchner Der DEHOGA hat im Interesse zahlreicher, massiv Oktoberfest in den Bierzelten geraucht werden. betroffener Kneipen, Bars und Diskotheken nach sorgfältiger gutachterlicher Prüfung Verfassungs- Service des DEHOGA: beschwerden betroffener Gastronomen aus Frage-und-Antwort-Katalog Baden-Württemberg und Berlin beim Bundesver- fassungsgericht unterstützt. Die renommierten Der Flickenteppich der Nichtraucherschutzgesetze Verfassungsrechtler Prof. und Prof. hinterlässt nach wie vor viele offene Fragen. Christoph Moench von der Kanzlei Gleiss Lutz Daher hat der DEHOGA Bundesverband einen Fra- haben die beispielhaften Verfahren vor dem ge-und-Antwort-Katalog erarbeitet, der ausführli- höchsten deutschen Gericht begleitet. Die verfas- che Antworten auf viele praxisrelevante Fragen zu sungsrechtlichen Bedenken und die spürbare den Nichtraucherschutzgesetzen gibt. Dieser unverhältnismäßige Belastung der getränkege- Katalog wird laufend aktualisiert und kann unter prägten Einraumgaststätten wurden von den Bun- www.dehoga.de heruntergeladen werden. Auch desverfassungsrichtern geteilt – vor allem im Hin- ist hier ein Frage-und-Antwort-Katalog zum Urteil blick auf das Recht auf Berufsfreiheit und den des Bundesverfassungsgerichts verfügbar. Weiter- Grundsatz der Gleichbehandlung. DEHOGA- hin ist dort eine Synopse zu den einzelnen Nicht- Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges hat aller- raucherschutzgesetzen und dem Verfahrensstand dings immer betont: „Unsere Klagen sind kein der Gesetzgebung in den Bundesländern zu finden.

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5.4 | Lebensmittelkennzeichnung und -hygiene

Lebensmittelkennzeichnung und -hygiene

Lebensmittelhygienerecht ihre leicht verständliche Sprache, ihre übersichtli- che Darstellung und ihre umfangreiche Bebilde- Leitlinie für eine gute Hygienepraxis rung ist sie eine geeignete Schulungsunterlage für Mitarbeiter mit unterschiedlichen Qualifikationen. Seit dem 1. Januar 2006 kommt in Europa ein für alle EU-Mitgliedstaaten neues, verbindliches und Lebensmittelkennzeichnung unmittelbar geltendes Hygienerecht zur Anwen- dung. Die neue EU-Lebensmittelhygieneverord- Die EU-Kommission hat im Januar 2008 den Ent- nung schreibt Maßnahmen der Basishygiene vor, wurf einer „Verordnung betreffend die Informati- wie auch die Einführung eines HACCP-Konzeptes on der Verbraucher über Lebensmittel“ veröffent- mit entsprechender Dokumentation. Vor diesem licht (Lebensmittelinformationsverordnung). Ziel Hintergrund hat der DEHOGA Bundesverband der Verordnung ist es, das Lebensmittelkennzeich- zusammen mit allen zuständigen Behörden und nungsrecht infolge der geänderten Erwartungs- insbesondere mit den Lebensmittelkontrollbehör- haltung der Verbraucher EU-weit zu modernisie- den die so genannte „Leitlinie für eine gute ren. Danach sollen dem Gast vor seiner Kaufent- Hygienepraxis in der Gastronomie“ entwickelt. scheidung und ohne gesonderte Nachfrage wich- Sie ist für Gastronomen eine wertvolle Hilfestel- tige Informationen über die Zutaten einer Speise lung bei der Umsetzung der neuen gesetzlichen vorliegen. Der Entwurf sieht u.a. auch eine ver- EU-Vorschriften. Die Leitlinie stellt die wichtigsten pflichtende Kennzeichnung für lose Ware vor. und maßgeblichen Hygieneanforderungen dar, die in jedem gastronomischen Betrieb in Deutschland Der DEHOGA lehnt eine über § 9 Zusatzstoffzulas- beachtet werden müssen. sungsverordnung hinausgehende Kennzeichnung für loseWare ab. Diese ist in der Gastronomie auf- Broschüre zur Hygieneschulung grund der täglich wechselnden Gerichte nicht für Mitarbeiter umzusetzen und wäre mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden. Der DEHOGA Zudem bietet der DEHOGA den Gastronomen mit hat daher gegenüber dem Entwurf der EU-Kom- der im Herbst 2008 neu herausgegebenen „Schu- mission Stellung bezogen und sich gegen jegliche lungsbroschüre für eine gute Hygienepraxis in der neue Kennzeichnungspflichten einschließlich der Gastronomie“ eine wertvolle Hilfestellung bei der Allergenkennzeichnung ausgesprochen. Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen, betrieblichen Mitarbeiterschulung. Sie kann den Das Europäische Parlament hat sich in seiner Mitarbeitern zum Selbststudium übergeben oder Abstimmung am 16. Juni 2010 nun erfreulicher- auch als Unterlage bei Gruppenschulungen unter weise gegen eine Kennzeichnungsverpflichtung Einbeziehung der jeweiligen betrieblichen Beson- für lose Ware ausgesprochen. Der geänderte Ver- derheiten durchgesprochen werden. Die Broschüre ordnungsvorschlag der EU-Kommission wird im enthält die wichtigsten Hygieneregeln, die in der Herbst 2010 erwartet. Parallel dazu wird das The- betrieblichen Praxis von Bedeutung sind. Durch ma im Europäischen Rat erörtert. Mit einer Eini- gung auf einen gemeinsamen Standpunkt ist im Rat nicht vor Ende des Jahres zu rechnen. Es ist davon auszugehen, dass es dann aufgrund neuer Änderungsvorschläge zu einer zweiten Abstim- mung im Europäischen Parlament kommen wird. Auch bei der Verwendung von Schinken- oder Käseimitaten (teilweise auch als „Mogelschin- ken“ und „Analogkäse“ bezeichnet) sind strenge- re Gesetze völlig überflüssig. Entscheidend ist vielmehr die Einhaltung der bestehenden gesetz- lichen Regeln, also eine klare und verständliche

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5.4 | Lebensmittelkennzeichnung und -hygiene

Kennzeichnung der Produkte im Einzelhandel und rantkarten „Eine Bitte an den Koch“ entwickelt. nachfolgend eine eindeutige, irrtumsfreie und Die Karte, die der Lebensmittelallergiker beim täuschungssichere Kenntlichmachung der ver- Besuch eines Restaurants vorzeigt, enthält alle wendeten Zutaten in der Gastronomie. Wo Schin- wichtigen Informationen, die der Koch für eine ken drauf steht, muss auch Schinken drin sein! sichere Lebensmittelauswahl und Zubereitung des Gerichtes für seinen Gast braucht. Zu beziehen Allergiebroschüre sind die Restaurantkarten direkt über den DAAB (www.daab.de). Das Gastgewerbe nimmt das Anliegen von Allergi- kern nach Aufklärung und Information sehr ernst. Veröffentlichung der Ergebnisse Deshalb hat der DEHOGA Bundesverband Ende von Lebensmittelkontrollen 2008 zusammen mit dem Deutschen Allergie- und („Hygiene-Smiley“) Asthmabund (DAAB) sowie dem Bundesministeri- um für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau- Mit dem am 1. Mai 2008 in Kraft getretenen Ver- cherschutz (BMELV) im Zuge der Umsetzung des braucherinformationsgesetz (VIG) haben Behör- „Aktionsplanes gegen Allergien“ eine Allergie- den die Möglichkeit, von sich aus Informationen broschüre für die Hotellerie und Gastronomie über Verstöße gegen Hygienevorschriften im herausgegeben. Dieser Leitfaden soll den Gastro- Internet oder in sonstiger öffentlich zugänglicher nomen und seine Mitarbeiter für die Allergieproble- Weise zu veröffentlichen. Das Bezirksamt Berlin- matik sensibilisieren, sie schulen und sie beispiels- Pankow hat diese Möglichkeit im März 2009 weise darüber informieren, was Allergiker von ergriffen und im Zuge der Einführung des „Hygie- Gastronomen wünschen und benötigen. Mittler- ne-Smileys“ nach dänischem Vorbild Positiv- und weile sind über 20.000 Exemplare dieser Broschüre Negativlisten im Internet veröffentlicht. vergriffen. Eine Überarbeitung und Neuauflage des Leitfadens ist im Frühjahr 2011 geplant. Auf der Verbraucherschutzministerkonferenz am 17. September 2010 haben sich Bund und Länder Als Ergänzung zur Broschüre wurden 2009 vom nun über eine bundesweit einheitliche Veröffentli- Deutschen Allergie- und Asthmabund die Restau- chung der Hygienestandards in Restaurants ver- ständigt. Bis Jahresende soll eine Arbeitsgruppe einen ersten Entwurf vorlegen, wie solch ein System zur Veröffentlichung der Ergebnisse der Lebensmit- telkontrollen inhaltlich ausgestaltet werden soll.

Der DEHOGA Bundesverband spricht sich ausdrück- lich für einen guten und nachhaltigen Verbraucher- schutz aus; dieser muss jedoch zielführend, sachge- recht und rechtskonform ausgestaltet sein. Betriebe dürfen nicht leichtfertig an den öffentlichen Pranger gestellt werden. Existenzen und damit Arbeits- und Ausbildungsplätze stehen auf dem Spiel. Regelmä- ßige Lebensmittelkontrollen sind hingegen richtig und wichtig – aber auch ausreichend.

Sofern die Notwendigkeit einer Veröffentlichung der Kontrollergebnisse gesehen wird, begrüßt der DEHOGA das Ziel der Verbraucherminister, ein bundesweit einheitliches System zu schaffen. Der DEHOGA wird sich auf Länder- und Bundesebene konstruktiv in die aktuelle Debatte einbringen.

63 5.5 | Bio-Zertifizierung

Bio-Zertifizierung

Wo Bio drauf steht, Neues Bio-Logo auf europäischer muss auch Bio drin sein Ebene in einem Wettbewerb gefunden

Jeder Gastronom, der heute in Deutschland 2008 beschloss die Europäi - Bio- oder Ökolebensmittel anbietet und diese auf sche Kommission die Durch - seinen Speisekarten oder seiner Werbung dement - führung eines EU-weiten Bio- sprechend kennzeichnet, muss am Kontroll- Logo-Wettbewerbs, mit dem verfahren nach der EG-Öko-Verordnung teil- ein neues Design gefunden nehmen. werden sollte. Teilnehmen Das neue EU-weite Bio-Logo. konnten Kunst- und Design- Denn die Gäste und die Kun - Studenten aus allen EU-Staaten. Ziel war es, ein den sollen sich darauf ver - Logo für vorverpackte Bioprodukte zu entwerfen lassen können, dass Lebens - und auszuwählen. Es nahmen insgesamt 3.422 mittel, die mit dem Wort Design-Studenten an dem Wettbewerb teil. Diese „Bio“ oder „ökologisch“ überwältigende Anzahl an Beiträgen wurde beworben werden, auch tat - anschließend von einer professionellen Jury sächlich biologisch oder öko - bewertet, die die schwierige Aufgabe hatte, die logisch nach den einschlägi - besten zehn Logos auszuwählen. Nach Prüfung gen Vorschriften hergestellt des Urheberrechts qualifizierten sich drei Kandi - wurden. Als die zuständigen daten zur Teilnahme an einer offenen Online- Behörden die Bio-Zertifizie - Abstimmung zur Wahl des Gewinners. Vom rung im Jahr 2003 auch für 6. Dezember 2009 bis 31. Januar 2010 wurden Gastronomen zur Pflicht fast 130.000 Stimmen für das neue EU-Bio-Logo machten, stieß die neue abgegeben. Sieger wurde der deutsche Design- Regelung bei vielen Gastro - Student Dušan Milenkovi mit seinem Entwurf nomen auf große Skepsis. „Euro-Blatt“, für das 63 Prozent aller teilnehmen - Mittlerweile erreichen den den EU-Bürger stimmten. Die Europäische Kom - DEHOGA immer mehr positi - mission hat das neue Logo für Bioprodukte im ve Rückmeldungen gastge - Amtsblatt der Europäischen Union (ABl. L 84/19 werblicher Unternehmer, die vom 31.03.2010, S. 19) veröffentlicht. Seit dem nach einer erfolgten Zertifizierung mit Bio-Pro - 1. Juli 2010 darf das alte EU-Logo nicht mehr ver - dukten gute Erfahrungen gemacht haben und das wendet werden, sondern nur noch das neue Logo, Bio-Siegel als Gütesiegel gerne nutzen. das in einem Übergangszeitraum von zwei Jahren auf dem Markt eingeführt wird. Das deutsche Biosiegel, Derzeit gibt es 16 so genannte „Bio-Mentoren“ das den Verbrauchern bestens bekannt ist, kann aus bio-zertifizierten Küchen, die mit großer Fach - auf nationaler Ebene weiter verwendet werden. kompetenz, fundiertem Sachverstand und einem reichen Erfahrungsschatz ihren an „Bio“ interes - sierten Kollegen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Was zu tun und zu beachten ist, wenn man mit dem Einsatz von Bio-Produkten werben will, und sei es nur die Verwendung des Wortes „Bio“ oder „Öko“ in der Speisekarte, ist in einer Kurzbro - schüre „Bio mit Brief und Siegel in Gastronomie und Hotellerie“ nachzulesen, die DEHOGA-Mit - glieder kostenlos bei den Landesverbänden bezie - hen können.

© Alois Müller

64 5.6 | Gaststättenrecht

Gaststättenrecht

© Cordula Giese

Durch die Föderalismusreform im Jahr 2006 ist Der DEHOGA fordert, dass nach dem Vorbild das Gaststättenrecht in die Gesetzgebungskom - Brandenburgs und Thüringens in allen Gaststät - petenz der Länder gefallen. Jedes Bundesland tengesetzen die Erlaubnispflicht entfällt. In wird nun ein eigenes Gaststättengesetz erlassen. Deutschland könnten so jährlich rund 80 Millio - Bis es soweit ist, gilt in den einzelnen Bundeslän - nen Euro an Konzessionsgebühren eingespart dern das Bundesgaststättengesetz fort. werden.

In Sachen Gesetzgebung hat Brandenburg im Sep - Mit der Erlaubnispflicht fallen auch die Gestattun - tember 2008 die Vorreiterrolle übernommen und gen für kurzfristige gastronomische Veranstaltun - in enger Abstimmung mit dem DEHOGA Branden - gen sowie das IHK-Unterrichtungsverfahren weg. burg das erste Gaststättengesetz auf Länderebe - Die Gestattungen sollten wie in Brandenburg und ne verabschiedet. Die Forderungen des DEHOGA Thüringen durch eine Anzeigepflicht mindestens nach effektivem Bürokratieabbau wurden erfüllt. zwei Wochen vor der geplanten Veranstaltung So wurde in Brandenburg die Erlaubnispflicht völ - samt Weitergabe der Anzeige an das Veterinär- lig abgeschafft und durch ein personenbezogenes und Finanzamt ersetzt werden, was auch zu einer Anzeigeverfahren ersetzt. Wird Alkohol ausge - effektiveren Kontrollmöglichkeit der Straßen- und schenkt, gibt es eine nachgelagerte Zuverlässig - Scheunenfeste führen würde. keitsprüfung. Die Streichung des IHK-Unterrichtungsverfahrens Gestattungen für kurzfristige gastronomische Ver - in seiner jetzigen Form, der reinen Anwesenheits - anstaltungen gibt es dort künftig ebenfalls nicht pflicht ohne Prüfung, stellt keinen Verlust dar. Ein mehr. Stattdessen muss die Veranstaltung mindes - qualifizierter Sachkundenachweis – wie vom tens zwei Wochen vorher angezeigt werden. Die - DEHOGA immer gefordert – wäre jedoch aus ver - se Anzeige wird auch der Finanzverwaltung zu fassungsrechtlichen Gründen auch auf Landes - Kontrollzwecken übermittelt. ebene nicht realisierbar.

Dieser Liberalisierung ist auch Thüringen in einem Der Wegfall des Unterrichtungsverfahrens sollte Landesgaststättengesetz mit nahezu gleichlau - deshalb zum Anlass genommen werden, eine bun - tenden Regelungen gefolgt. Bremen hat ebenfalls desweite Qualifizierungsoffensive zu starten. Für ein Landesgaststättengesetz verabschiedet, das diejenigen, die sich professionell durch die Teil - allerdings an einer Erlaubnispflicht für Gastrono - nahme an DEHOGA-Seminaren und DEHOGA Aka - men festhält, die Alkohol ausschenken. Das IHK- demie-Veranstaltungen vorbereiten, könnte es Unterrichtungsverfahren gibt es in diesen drei dann bevorzugt Banken- oder Brauereigeld zum Bundesländern allerdings nicht mehr. Start in die Selbstständigkeit geben.

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6.1 | Fachabteilung Systemgastronomie

Fachabteilung Systemgastronomie

Stark für die Interessen betrieblichen Praxis der Mitglieder fließen direkt der Systemgastronomen in die Lobbyarbeit des Verbandes ein. Die Fachab- teilung hat den satzungsmäßigen Zugang zu allen Auch nach fast 20 Jahren des Bestehens präsen- Entscheidungsgremien des DEHOGA. Ihre Vertreter tiert sich die Fachabteilung Systemgastronomie arbeiten seit Jahren engagiert in den DEHOGA- als dynamische Plattform des Wachstumsseg- Bundesausschüssen für Arbeitsmarkt- und Tarifpo- ments Systemgastronomie auf Bundesebene. So litik, Berufsbildung und Steuern mit. Auch in den bunt gemischt wie die Welt der System- und Mar- Gremien der Berufsgenossenschaft BGN sind kengastronomie ist, so vielfältig sind auch die zahlreiche Systemer vertreten. Mitglieder der Fachabteilung. 54 Unternehmen stehen jetzt, im Herbst 2010, hinter ihrer Interes- Die Fachabteilung Systemgastronomie senvertretung. Die bunte Palette reicht vom alt- im DEHOGA eingesessenen, mittelständischen Familienunter- nehmen bis zur deutschen Tochtergesellschaft Vorstand eines internationalen Konzerns, von Verkehrsgas- I Thomas Hirschberger (Sausalitos Holding GmbH), tronomen bis zu Handelsgastronomen, von Steak- Vorsitzender haus-Ketten über Fastfood-Spezialisten bis hin zu I Uwe Büscher (Maredo Restaurants Holding), trendigen Konzepten aus der Kommunikations- stellv. Vorsitzender gastronomie. I Stefan Fehr (McDonald’s Deutschland Inc.), Beisitzer I Dierk Kraushaar (Stockheim GmbH & Co. KG), Schatzmeister

Geschäftsführung I Sandra Warden, DEHOGA Bundesverband

Lösungsorientierte Angebote für Mitglieder

Ein regelmäßiger Rundschreibendienst hält die Mitgliedsfirmen permanent über Aktivitäten und Aus unseren Fachabteilungen neue Gesetze sowie deren Konsequenzen für die | betriebliche Praxis auf dem Laufenden. Problem- themen, die sich im Alltagsgeschäft eines Syste- 6 mers ergeben, werden aufgegriffen und entspre- chende Lösungsangebote entwickelt. Starke Stimmen für die Systemgastronomie – der Vorstand und die Geschäftsführung der Fachabteilung Systemgastronomie: Vorsitzender Thomas Hirschberger (M.) mit Stellvertreter Uwe Zum tarifpolitischen Geschehen in den DEHOGA- Büscher (2.v.r.), Beisitzer Stefan Fehr (r.) und Schatzmeister Dierk Kraushaar (l.) sowie Sandra Warden, Geschäftsführerin Landesverbänden wird nicht nur informiert, son- der Fachabteilung. dern konkret Einfluss genommen. Zahlreiche Mit- glieder der Fachabteilung sind in den Tarifkom- Lobbying und Networking – missionen der Landesverbände vertreten.Als bun- Die Säulen der täglichen Arbeit desweite tarifliche Alternative wurde 1997 von einer eigens gebildeten Tarifgemeinschaft der Die Fachabteilung bringt die wachsende Bedeu- Spezialtarifvertrag Systemgastronomie geschaf- tung des gastronomischen Spezialsegments hin- fen.Auf den mindestens zweimal jährlich stattfin- sichtlich Wirtschaftskraft und Arbeitsplatzangebot denden Mitgliederversammlungen steht der in das DEHOGA-Verbandsgeschehen und in Politik Erfahrungsaustausch zur Geschäftsentwicklung und Öffentlichkeit ein. Die Erfahrungen aus der und zur Personalsituation im Vordergrund.

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6.1 | Fachabteilung Systemgastronomie

Nachwuchssicherung bis jährlich. Über 7.000 junge Menschen befinden heißt Zukunftssicherung sich aktuell in der Ausbildung.

Von wahrhaft vitaler Bedeutung ist das Thema Ausbildungsinitiative www.gast-star.de Aus- und Weiterbildung. Denn die Sicherheit des Managementnachwuchses bedeutet Zukunftssi- Die Systemer-Ausbildung dokumentiert auf brei- cherung – für das Einzelunternehmen genauso ter Front Attraktivität und Wachstumschancen wie für die gesamte Branche. Dass es der Fachab- dieses Branchensegments. Die Unternehmen der teilung Systemgastronomie als Initiator und trei- Systemgastronomie sind großartige Ausbilder und bender Kraft im Jahre 1998 gelang, gemeinsam Arbeitgeber – nur weiß das noch nicht jeder. Um mit vielen engagierten Mitstreitern aus Firmen dies zu ändern und um das Image der Systemgas- und Berufsbildungswesen den Fachmann/die tronomie zu verbessern, haben sich 23 Ausbil- Fachfrau für Systemgastronomie als Ausbildungs- dungsunternehmen der Fachabteilung zur Ausbil- beruf zu etablieren, kann sie sich als einen ihrer dungsinitiative www.gast-star.de zusammenge- größten Erfolge auf die Fahnen schreiben. Die tan. Ausbildung erfährt Lob von allen Seiten. So wür- digte die Wirtschaftsfachzeitschrift „food-ser- vice“ vom Deutschen Fachverlag in Frankfurt am Main dieses Gemeinschaftswerk im Jahr 2002 mit der Verleihung des „Hamburger Preises“ und im Februar 2009 mit dem Special „Fit for the Future“ zum Jubiläum. Zufriedenheit und Optimismus der Azubis und der Ausbildungsunternehmen lassen wenig Wünsche offen.

Auch zahlenmäßig hat sich die Ausbildung zum Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie gera- dezu phänomenal entwickelt. Während im aller- ersten Ausbildungsjahr 395 Azubis an den Start gingen, sind wir heute bei rund 3.000 neuen Azu- www.gast-star.de

Ausbildungsverhältnisse Fachmann/-frau für Systemgastronomie in allen drei Ausbildungsjahren 6.992 7.091 6.273 5.580

4.614

3.785

2.765 2.336 2.013 1.635 980 395

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Quelle: DIHK; Stand April 2010

67 6.1 | Fachabteilung Systemgastronomie

Broschüre „Systemgastronomie in Deutschland 2010“

Welche Unternehmen halten den gastronomi - schen Wachstumsmotor am Laufen? Welche Fir - men bringen den wirtschaftlichen Erfolg? Welche Potenziale können ausgeschöpft werden? Was zeichnet die Systemgastronomie aus? Wo liegen © Matthias Richter © Matthias Richter die Probleme, Möglichkeiten und Chancen für DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges und DEHOGA- Unternehmer, Mitarbeiter und Azubis? Das sind Pressesprecherin Stefanie Heckel begrüßen die 700 Entschei - Fragen, die immer wieder gestellt werden – von der aus der Branche in Düsseldorf. Politikern, der Presse und von interessierten Men - schen, die ihre Zukunft in der Gastronomie sehen.

Die Broschüre der Fachabteilung „Systemgastro - nomie in Deutschland 2010“ hält die passenden Antworten parat. Geschichte, wirtschaftliche Ent - wicklung, Ausbildungsleistung und Karrierechan - cen: Die Mitgliedsunternehmen der Fachabteilung lassen keine Frage offen und unterstreichen so © Matthias Richter © Matthias Richter das positive Image der Branche. Fordert faire und verlässliche Hans Werner Reinhard heißt Rahmenbedingungen von der als Vertreter der Messe Düssel- Politik: DEHOGA-Präsident dorf und Hausherr die Gäste Forum Systemgastronomie Ernst Fischer in seinem Be- in der Rheinmetropole will - mit Nationalem Azubi-Award richt aus Berlin. kommen und lobt die erfolg- reiche Kooperation zwischen der Messe und dem DEHOGA. Am 14. September 2010 trafen sich im CCD.Ost machen.“ ging der Werbeprofi auf die verschie - Congress Center Düsseldorf 700 Gäste aus Gas - densten Kampagnen bekannter Marken ein und tronomie, Hotellerie und Zulieferindustrie zum legte dar, was sie von der Konkurrenz unterschei - 20. Forum Systemgastronomie des Initiativkreises det. Gastgewerbe im DEHOGA Bundesverband. Die Veranstaltung im Rahmen der hogatec 2010 Jochen Pinsker von der npdgroup deutschland erwies sich einmal mehr als Wissensplattform und GmbH/Foodservice Europe stellte in seiner aktuel - zukunftsweisendes Trendbarometer. len Gastronomiebilanz 2010 die neuesten Zahlen vor und sah einen „Silberstreif am Horizont“. Nach der Begrüßung durch Hans Werner Reinhard, dem stellvertretenden Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, sprach DEHOGA-Präsident Ernst Fischer. In seinem Bericht aus Berlin gab er einen Überblick über die aktuellen Brennpunktthemen wie Mehrwert- oder Bettensteuer, Rundfunkge - bühren oder Jugendarbeitsschutz und forderte von der Politik faire und verlässliche Rahmenbe - dingungen für die Branche.

Als Key-Note-Speaker trat mit Uli Veigel von der © Matthias Richter

renommierten Düsseldorfer Werbeagentur Grey Erfolgreiche Gastroprofis unter sich: Kerstin Schwan (l.) G2 Group der CEO einer der erfolgreichsten Agen - zusammen mit ihrem Bruder und Geschäftspartner Axel Schwan (r.) von Schwan & Schwan, Marcellino Hudalla (2.v.l.) turen des Landes auf. In seinem Vortrag „Begeis - von Marcellino´s, Frank Buchheister von Road Stop und terung gewinnt! Was Marken mit Erfolg anders Kathrin Hauser von Maredo.

68 6.1 | Fachabteilung Systemgastronomie

© Matthias Richter Zentraler Treffpunkt der Gastronomie, Hotellerie und der Zulieferindustrie: Das 20. Forum Systemgastronomie anlässlich der hogatec 2010.

© Matthias Richter © Matthias Richter © Matthias Richter © Matthias Richter

Spricht über die Bedeutung Michael Kuriat erläutert die Uli Veigel, CEO Grey G2 Group, Ein Silberstreif am Hori - und die verschiedenen Mög - Zukunftsformel für moderne berichtet über aktuelle Kom - zont? Jochen Pinsker von lichkeiten der Mitarbeitermoti- Wohlfühl- und Lifestylegas - munikationsstrategien und der npdgroup deutschland vation: Inhaber und Geschäfts - tronomie und macht deut - erklärt, was Marken mit Er- referiert über die neuesten führer der Klejbor´s Entertain - lich, warum Essen im Liegen folg anders machen. Zahlen des Gastgewerbes in ment Factory Marc Klejbor. bei den Gästen ankommt. seiner Gastronomiebilanz 2010. Wie in den Vorjahren kamen auch beim 20. Forum zept der KBO Group.“ verdeutlichte er, was das Systemgastronomie im Anschluss erfolgreiche Besondere an seinem Unternehmen ist und unter - junge Gastronomen zu Wort. Marc Klejbor, Inha - strich die Bedeutung von Mitarbeitermotivation. ber und Geschäftsführer von Klejbor´s Entertain - ment Factory/Marc Klejbor Marketing & Merchan - Die Zukunftsformel für moderne Wohlfühl- und dising GmbH, erläuterte die Konzepte der KBO Lifestylegastronomie beschrieb Michael Kuriat, Group. In seinem Vortrag „Neue Wege, neues Geschäftsführender Gesellschafter der TNC Denken, neue Chancen? Die Menschen machen Group, und informierte über die aktuellen Heraus - den Unterschied. Das Erfolgs- und Expansionskon - forderungen der Sol y Mar-Betriebe.

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Stammgäste des wichtigsten Branchentreffs im Herbst: Das Forum Systemgastronomie – Plattform für Infos und Dr. Stefan Küntzle von der Backhaus Bäckerei, Karl Roemmele Kontakte: Uwe Büscher (M.) und Rita Hans von Maredo beim von WMF, Hans-Günter Borchers von Develey und Axel Fassbach Fachsimpeln mit Franz-Bernd Schrage von Gastronomie von Hallo Pizza (v.l.). Consult.

69 6.1 | Fachabteilung Systemgastronomie

Pionier, Visionär, In einer rund zweistündigen schriftlichen Prüfung Gründer der Fachabtei - lung Systemgastronomie wurde jede Menge Wissen verlangt. Die Teilneh - und DEHOGA-Ehrenprä - mer mussten 60 Fragen, u.a. zu Personalwesen, sident Dr. Erich Kaub (l.) Controlling und Marketing, beantworten und etli - zu Gast beim Forum Systemgastronomie und che Fachrechnungen lösen. Ausgangspunkt der hier im Gespräch mit Konzeptaufgabe war ein innovatives Self-Service- einem echten Top-Part - ner der Branche: Peter Konzept, das hochwertige Brotspezialitäten mit Häusler von Nestlé besonderen Belägen anbietet. Die Azubis, die sich Schöller. in die Rolle des Betriebsleiters zu versetzen hat - © Matthias Richter ten, mussten Lösungen für entstehende Warenein - satzabweichungen entwickeln. In der anschlie - Branchentalk: Peter ßenden simulierten Präsentation vor der Weckesser (l.) von Pro Mensch im Unternehmen Geschäftsleitung konnte nach Wahl entweder ein und DEHOGA-Präsident Verkaufstraining entwickelt, geplant und kontrol - Ernst Fischer. liert werden, oder die Teilnehmer entwickelten und kalkulierten einen neuen saisonalen Brotbe - lag. Natürlich stand auch wieder die Warenerken - nung auf dem Programm. Hier mussten verschie - dene frische Gemüse- und Obstsorten, Kräuter und Gewürze sowie Gerätschaften identifiziert © Matthias Richter werden.

Jury-Vorsitzender Dierk Kraushaar, Stockheim, der gemeinsam mit DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin

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Stuttgarter in Düsseldorf: Dr. Clemens Knoll (l.) vom Matthaes Verlag und Jürgen Kirchherr vom DEHOGA Baden-Württem - berg.

Der Höhepunkt des 20. Forums Systemgastrono - mie am 14. September 2010 anlässlich der hoga - tec in Düsseldorf war einmal mehr die Siegereh - rung der zehn besten Teilnehmer des 9. Nationa - len Azubi-Awards Systemgastronomie. 43 ange - hende Fachleute für Systemgastronomie, die sich entweder bei Landesmeisterschaften oder in ihren Unternehmen qualifiziert hatten, nahmen an die - sem Wettbewerb der großen Markengastronomen aus der Fachabteilung Systemgastronomie des DEHOGA Bundesverbandes teil. Sie kämpften Volle Konzentration mussten die Teilnehmer beim Nationalen zwei Tage lang mit Können, Kreativität und Durch - Azubi-Award aufbringen, wie hier bei der Warenerkennung (oben) oder bei der Vorbereitung auf die Präsentation ihres haltevermögen um die Spitzenplätze. Konzeptes.

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43 Azubis – 43 Sieger, denn alle haben sich bereits in regionalen Meisterschaften oder in ihren Ausbildungsunternehmen für die Teilnahme am 9. Nationalen Azubi-Award qualifiziert.

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Strahlende Gewinner mit ihren Preisen: Die Zweitplatzierte Sarah Mager, hier mit dem Juryvorsitzenden Dierk Kraushaar, (Foto links), Sieger Dennis Grünewald (Foto Mitte) und Bronzemedailliengewinnerin Mona Lehmann.

Ingrid Hartges und dem Gründungsvorsitzenden prämiert. So kann sich der Sieger über ein von der Fachabteilung Systemgastronomie, Dr. Erich Hallo Pizza gesponsertes iPad, einen Weiterbil - Kaub, die Preise übereichte, freute sich über einen dungsgutschein zum Fachwirt im Gastgewerbe fairen und kollegialen Wettbewerb. Die großarti - beim IST-Studieninstitut im Wert von 3.000 Euro gen Leistungen der Teilnehmer wurden neben sowie eine Reise nach Chicago, gesponsert von Medaillen mit attraktiven Reise- und Sachpreisen McDonald’s, freuen.

Die Platzierungen: 1. Platz: Dennis Grünewald, Hallo Pizza 2. Platz: Sarah Mager, Maredo 3. Platz: Mona Lehmann, Konzil Gaststätten 4. Platz: Stefanie Kröger, Hallo Pizza 5. Platz: Susann Zimmermann, Joey’s Pizza Service 6. Platz: Janin Krüger, Hallo Pizza 7. Platz: Carina Gumpp, Nordsee © Matthias Richter 8. Platz: Ulf Lemke, Sausalitos Dr. Erich Kaub zeigt sich beeindruckt von den Nachwuchs - 9. Platz: Florian Dannenberg, McDonald’s stars der Branche. Hier gratuliert der Gründungsvorsitzende der Fachabteilung Systemgastronomie der Drittplatzierten 10. Platz: Anna Katharina Prauß, IKEA Mona Lehmann.

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6.2 | Fachabteilung Gemeinschaftsgastronomie

Fachabteilung Gemeinschaftsgastronomie

Kenner der Branche Axel Fischer mit dem „Frankfurter Preis 2010“ ausgezeichnet Als Sprachrohr der Gemeinschaftsgastronomie setzt sich die Fachabteilung seit März 1999 für die Das Engagement des Fachabteilungsvorsitzenden Verbesserung der politischen und wirtschaftlichen wurde im Rahmen der diesjährigen hogatec in Rahmenbedingungen ein. Die Fachabteilung Düsseldorf gewürdigt. Die Fachzeitschrift gv-praxis garantiert, dass den spezifischen Bedürfnissen der verlieh den Frankfurter Preis 2010, den Branchen- gemeinschaftsgastronomischen Unternehmen Award der deutschen Gemeinschaftsverpflegung, optimal Rechnung getragen wird. Sie bietet die in der Kategorie „Persönlichkeitspreis Business“ geeignete Plattform zum Erfahrungsaustausch an Axel Fischer. Die Jury urteilte einhellig, kein Axel Fischer, unter Kollegen und für den Aufbau tragfähiger anderer Unternehmensgastronom habe mehr Vorsitzender der Fachabteilung Beziehungen auf Bundesebene. Facetten der Vermarktung entwickelt und image- Gemeinschafts- fördernd gewirkt. Zusätzlich wird mit der Aus- gastronomie. Die Wahrnehmung der ideellen, beruflichen, wirt- zeichnung Fischers Engagement für das deutsche schaftlichen und steuerlichen Belange der Gastgewerbe gewürdigt. Gemeinschaftsgastronomie ist das erklärte Ziel der Fachabteilung.Von vitaler Bedeutung ist darü- Erfolgsfaktor Kommunikation ber hinaus die Förderung der beruflichenAus- und Weiterbildung. Hierbei geht es vor allem um Branchenkommunikation steht im Vordergrund, lückenlose Kommunikation und bestmögliche wenn sich die Mitglieder der Fachabteilung zu Abstimmung in allen Fragen rund um die Qualifi- Mitgliederversammlungen treffen. Hierbei im kation des Nachwuchses. Fokus: umfassender Erfahrungsaustausch zur aktuellen Geschäftsentwicklung, Diskussion drän- Mit vereinten Kräften etwas bewegen, den Anlie- gender Fragestellungen sowie die Entwicklung gen der Branche Gewicht verleihen – über 40 innovativer Konzepte und zeitgemäßer Strategien. erfolgreiche Gemeinschaftsgastronomen haben Trendtouren, Seminare und andere offizielle wie sich entschieden und sind Mitglied der Fachabtei- informelle Treffen bieten weitere Chancen zur lung Gemeinschaftsgastronomie im DEHOGA wichtigen Netzwerkbildung. Bundesverband geworden. Denn nur bei gleicher – und auch nach außen erkennbarer – Marsch- Die diesjährige Mitgliederversammlung fand im richtung kann es gelingen, die zum Erreichen der April in Wolfburg auf Einladung der Volkswagen gesetzten Ziele notwendige Präsenz in den Service Factory Gastronomie statt. Bereits am Medien und bei der Politik zu erhalten. Vortag trafen sich die Gemeinschaftsgastrono- men zunächst im Soccer Cafe direkt im Stadion Der professionellen Lobby- und Öffentlichkeits- des VFL Wolfsburg. Hans-Ulrich Stieb, der den Lei- arbeit kommt in diesem Zusammenhang die maß- gebliche Bedeutung zu, ergänzt durch Imagebro- schüren, Informationsflyer und Messeauftritte. Zehn Jahre nach ihrer Gründung ist die Fachabtei- lung unter Vorsitz von Axel Fischer, dem Leiter der Bayer Gastronomie GmbH in Leverkusen, fester Bestandteil der Welt der Gemeinschaftsgastrono- mie in Deutschland. Nach Verabschiedung des langjährigen Vorstands- und Gründungsmitglieds Ralf Hergel, Siemens Real Estate Restaurant Ser- vices, in den verdienten Ruhestand, wurde anläss- lich der letzten Mitgliederversammlung Andreas © Autostadt/Emanuel Raab Die Mitglieder der Fachabteilung Gemeinschaftsgastronomie Voßmöller von der Hüls Service GmbH als Beisit- trafen sich zu ihrer Mitgliederversammlung in der Autostadt zer in den Vorstand gewählt. Wolfsburg.

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6.2 | Fachabteilung Gemeinschaftsgastronomie

ter des Bereichs Gastronomie und Verkauf der und im Steuerausschuss sowie im Großen Vor- Volkswagen Service Factory Gastronomie, Martin stand des DEHOGA. F. Cordes, an diesem Tag vertrat, präsentierte den anderen Kollegen und Mitgliedern der Fachabtei- Der Fachabteilung Gemeinschaftsgastronomie im lung die Betriebsrestaurants, SB-Shops, Bistros DEHOGA steht die gesamte Infrastruktur und das und Automatenstationen des Volkswagenwerkes. Know-how eines großen und etablierten Branchen- verbandes zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Die ARD-Themenwoche Es folgte eine Erlebnisführung durch die Auto- DEHOGA sichert die Fachabteilung in Berlin und „Essen ist Leben“. stadt Wolfsburg, die spannende Einblicke in die Brüssel Gegenwart und Zukunft der Gemeinschafts- Geschichte und aktuellen Innovationen der Volks- gastronomie und streitet für eine Politik, die unter- wagen AG ermöglichte. Ein gemeinsames Abend- nehmerisches Handeln am Ende auch belohnt. essen im Restaurant Awilon des Kunstmuseums von Wolfsburg rundete das kommunikative Mit- Gute Gründe für die Mitgliedschaft einander des diesjährigen Treffens der Fachabtei- in der Fachabteilung Gemeinschafts- lung ab. gastronomie im DEHOGA:

Bei der Mitgliederversammlung am Folgetag wur- I Politische Interessenvertretung, wie de eine Kooperation mit der ARD zur diesjährigen zum Beispiel in Fragen der Steuerge- ARD-Themenwoche „Essen ist Leben“ beschlos- setzgebung, des Arbeits- und Tarif- sen. Weitere interessante Vorträge und Diskussio- rechts, des Hygienerechts usw., nen über Fachthemen prägten auch die diesjähri- I Lobbyarbeit auf EU- und Bundesebene ge Mitgliederversammlung. sowie Koordination auf Landes- und kommunaler Ebene, Einen bedeutenden Informationsvorsprung erhal- I Öffentlichkeitsarbeit für die Gemein- ten die Mitgliedsfirmen darüber hinaus mit dem schaftsgastronomie, regelmäßigen, aktuellen Newsletterdienst der I tarifpolitische Interessenvertretung und Fachabteilung. Über sämtliche Gesetzesänderun- entsprechender Erfahrungsaustausch, gen, tarifvertragliche Regelungen und deren Kon- I Informationsvorsprung durch aktuellen sequenzen für die betriebliche Praxis sind die Mit- Rundschreibendienst, glieder damit immer auf dem neuesten Stand. I Plattform für Informations- und Erfah- Branchenspezifische Themen werden prompt auf- rungsaustausch, gegriffen und entsprechende Lösungsangebote I Förderung der Aus- und Weiterbildung umfassend und verständlich aufbereitet. für die gemeinschaftsgastronomische Branche sowie Zusammenarbeit mit Stark im DEHOGA Hotelfachschulen und Fachhochschu- len, Die Fachabteilung Gemeinschaftsgastronomie I zentrale Anlauf- und Auskunftsstelle besitzt den satzungsmäßigen Zugang zu allen am Sitz der Bundesregierung in Berlin, Entscheidungsgremien des DEHOGA Bundesver- I Koordination der Zusammenarbeit mit bandes und damit die Möglichkeit zur Mitgestal- anderen Organisationen, tung des Verbandsgeschehens. Seit November I Kräftebündelung und Synergieeffekte 2004 ist die Fachabteilung Gemeinschaftsgastro- unter dem Dach des DEHOGA Bundes- nomie durch ihren Vorsitzenden Axel Fischer erst- verbandes, malig auch direkt im Präsidium des DEHOGA Bun- I Rückgriff auf Spezialisten im DEHOGA, desverbandes vertreten. wie zum Beispiel auf das Referat für Steuern und Recht Weiterhin engagieren sich Vertreter der Gemein- I und ein attraktives Preis-Leistungs-Ver- schaftsgastronomie im Bundesausschuss für hältnis. Arbeitsmarkt und Tarifpolitik, im Berufsbildungs-

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6.3 | Fachabteilung Bahnhofsgastronomie

Fachabteilung Bahnhofsgastronomie

UNION Deutscher Bahnhofsbetriebe vom einfachen Imbiss, einer Milch-, Saft- oder Kaffeebar bis zu einer vielfältigen Systemgastro- Für die UNION Deutscher Bahnhofsbetriebe ist nomie, und vom Anbieter ausländischer Imbiss- 2010 das 34. Jahr der Zusammenarbeit zwischen spezialitäten bis zur anspruchsvollen Speise- und dem Verband des Deutschen Bahnhofhandels Konferenzgastronomie. (VDB) und der Fachabteilung Bahnhofsgastrono- mie (FAB) im DEHOGA Bundesverband. Alle Mitglieder der UNION haben eine Gemein- samkeit: Sie befinden sich in einem miet- oder Bei beiden reicht die Tradition deutlich weiter pachtvertraglichen Verhältnis mit der Deutschen zurück in dieVergangenheit. DerVDB wurde vor 85 Bahn Station&Service AG (DB S&S). Jahren gegründet und die FAB geht auf den über 100 Jahre alten Verband der Bahnhofswirte zurück. Deutsche Bahn AG

In der UNION sind rund 200 Unternehmen zusam- Die Deutsche Bahn Station&Service AG ist eine mengeschlossen, die den Löwenanteil des an deut- 100-prozentige Tochter der Deutschen Bahn und schen Bahnhöfen getätigten Umsatzes erwirtschaf- für den Betrieb von 5.718 aktiven Bahnhöfen ten und für deren Interessen die UNION gegenüber zuständig – und zwar sowohl für die Verkehrsin- der Politik, den Medien und der Öffentlichkeit frastruktur als auch für die Vermarktung der Flä- sowie der Deutschen Bahn (DB) eintritt. chen in 1.600 Bahnhofsgebäuden.

Die Mitgliederstruktur im VDB weist eine große Der Vermarktungsbereich ist zuständig für mehr Bandbreite auf – von der Apotheke über den als 1,2 Millionen Quadratmetern Geschäftsfläche Dienstleister bis zum Fachgeschäft in den Berei- in deutschen Bahnhöfen, die selbstverständlich in chen Süßwaren, Bäckereien, Friseurhandwerk, Konkurrenz zum Einzelhandel und zur Gastrono- Kleidung, Schuhe, Tabak sowie Presse und Buch- mie in den Innenstädten und Einkaufszentren ste- handel. Die UNION pflegt gleichzeitig eine enge hen. Insgesamt 4,1 Milliarden Reisende und Besu- Kooperation mit dem Verband Deutscher Bahn- cher strömen jährlich – und mehr als 11 Millionen hofsbuchhändler. täglich – durch deutsche Bahnhöfe und sind somit potenzielle Kunden und Gäste. Die FAB vereint ebenfalls alle Angebotsformen, die an deutschen Bahnhöfen anzutreffen und Im Jahr 2008 hat die Deutsche Bahn ihren Umsatz zugleich ein Spiegelbild des von einem schnellen um sieben Prozent auf 33,5 Milliarden Euro stei- Strukturwandel gekennzeichneten Marktes sind: gern können. Bei der Umsatzentwicklung nach Unternehmensbereichen erzielten die von der Ver- marktung profitierenden Personenbahnhöfe (externe Umsatzerlöse) ein Ergebnis von 344 Mil- lionen Euro – ein Plus von 4,9 Prozent.

Rahmenbedingungen und Arbeitsschwerpunkte

Die bereits vor mehreren Jahren verlängerten Ladenöffnungszeiten hatten dem Bahnhof bereits Standortvorteile genommen, die inzwischen noch weiter zusammengeschmolzen sind. Im Rahmen der beschlossenen Föderalismusreform mit einer Neuverteilung von Gesetzgebungskompetenzen haben die Länder inzwischen die Hoheit über die Ladenöffnungszeiten erhalten. Von dieser neuen

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6.3 | Fachabteilung Bahnhofsgastronomie

Gesetzgebungskompetenz haben die Bundeslän- der unterschiedlich, aber alle mit großer Freizü- gigkeit Gebrauch gemacht.

Damit hat sich dieser früher wesentliche Standort- vorteil für Bahnhofsbetriebe jetzt nur noch auf den offenen Sonntag reduziert. Mit „Sonntags immer“ lässt sich dies kurz und treffend beschrei- ben.

Für die Bahnhöfe ist damit erst recht eine Heraus- forderung und Veränderung ihres Branchenmixes verbunden, die die UNION aus Gründen notwen- diger Vielfalt und Qualität ohne ruinöse Preisstra-

tegien seit Jahren gefordert hat. Weg von der © Allianz pro Schiene/Gerd Kittel Food-Lastigkeit und hin zu einer interessanten Großstadtbahnhof 2010: Darmstadt. Mischung des Angebotes, möglichst mit Allein- stellungsmerkmalen, die sie im Vergleich zu den Innenstädten wettbewerbsfähig machen.

Um gemeinsam mit der Deutschen Bahn über neue Wege nachzudenken, welche Marketingstra- tegien und Werbekonzepte bestehende Kunden binden und wie neue Kunden gewonnen werden können, wurde ein Arbeitskreis Werbegemein- schaften gegründet, der sich aus Vertretern der UNION und der Deutschen Bahn zusammensetzt und in diesem Jahr bereits mehrfach erfolgreich getagt hat.

So wurde ein neues Kundenbindungssystem in Kooperation mit dem Marktführer solcher Aktio- © Allianz pro Schiene/Gerd Kittel

nen zunächst an zwei „Testbahnhöfen“ einge- Kleinstadtbahnhof 2010: Baden-Baden. führt. Der Test hat gezeigt, dass es noch Verbesse- rungsbedarf im Detail gibt, damit eine solche Abrechnungsbelege nicht den gesetzlichen Anfor- Treuekampagne auch in den Bahnhöfen erfolg- derungen entsprechen und die notwendige Klar- reich durchgeführt werden kann. heit und Nachvollziehbarkeit aufweisen. Die aktu- ellen Gespräche mit der Deutschen Bahn zu die- Das Thema „Betriebs- und Nebenkostenabrech- sem Thema lassen jedoch auf eine endgültige, nungen“ steht seit Jahren auf der Tagesordnung zeitnahe Lösung hoffen. und hat die Fachabteilung auch im Berichtszeit- raum erneut beschäftigt. Das Deutsche Bahn-Pro- Im Jahre 2004 wurde auf Anregung der UNION jekt „Maschinelle Nebenkostenabrechnungen mit erstmals eine Auszeichnung „Bahnhof des Jah- SAP RE“ als Mittel zur Prozessoptimierung wurde res“ für große Bahnhöfe und in der Kategorie Anfang 2006 gestartet und sollte möglichst bis kleinerer Stationen vorgenommen. Diese Preisver- Ende 2007 auf dieTOP 144 Bahnhöfe angewendet leihung unter der Federführung der Allianz pro werden, um mehr Transparenz und Einheitlichkeit Schiene-Jury fand auch in 2010 wieder statt. Zum für alle Beteiligten zu schaffen. Das Thema wird siebten Mal in Folge zeichnet die Allianz pro auf der Tagesordnung bleiben, solange die Schiene die kundenfreundlichsten Bahnhöfe

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6.3 | Fachabteilung Bahnhofsgastronomie

Die Preisverleihung fand in diesem Jahr im Haupt- bahnhof von Berlin statt. Anlass war die Eröff- nung einer Bilderausstellung, in der alle Sieger- bahnhöfe von 2004 bis 2010 gezeigt wurden. Zur Ausstellungseröffnung kamen Bundesverkehrsmi- nister Dr. und Bahnchef Dr. Rüdiger Grube.

Die Erstellung des Bildmaterials der diesjährigen Siegerbahnhöfe wurde durch die UNION Deutscher Bahnhofsbetriebe gesponsert.

Mitgliederversammlung 2010 UNION Deutscher Bahnhofsbetriebe

Wichtige Termine im Verbandsleben sind ganz Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer (M.) und Bahn- chef Dr. Rüdiger Grube (l.) bei der Preisverleihung „Bahnhöfe sicher die jährlichen Zusammenkünfte, die alter- des Jahres“ in Berlin mit Dr. André Zeug, Vorsitzender nierend als Mitgliederversammlung oder zusätz- DB Station&Service AG. lich in Verbindung mit einem Kongress stattfin- Deutschlands aus. In der Kategorie „Großstadt- den. Hier wird Rechenschaft abgelegt, über Trends bahnhof“ gewann der Darmstädter Hauptbahn- referiert und diskutiert und nicht zuletzt werden hof, dessen Innen- und Außenauftritt bei der Jury in entspannter Atmosphäre unternehmerische eine „heiter gelassene Grundstimmung“ erzeug- Erfahrungen mit Verbandskollegen ausgetauscht. te. In der Kategorie „Kleinstadtbahnhof“ gewann Baden-Baden, das – so dasVotum der Jury – „sei- Die diesjährige Mitgliederversammlung, die am ne Reisenden mit offenen Armen empfängt“. 10. September 2010 in Fulda stattfand, war geprägt von einer Vielzahl interessanter Themen, Einen Sonderpreis für die Wiederkehr des Bahn- über den Erfahrungsaustausch zu den politischen hofs in die Stadt bekam die hessische Stadt Aktivitäten hinaus. Externe Referenten berichte- Eschwege. Nach 24 Jahren auf dem Abstellgleis ten beispielsweise über erfolgreiche Maßnahmen eröffnete Eschwege im Dezember 2009 eine neue zur Verbesserung des Convenience-Verkaufs. Strecke samt Bahnstation. Daneben stand die strategische Ausrichtung der UNION zusammen mit der Deutschen Bahn im Vordergrund der Diskussionen.

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6.4 | Fachabteilung Discotheken

Fachabteilung Discotheken

Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe e.V. (BDT)

Porträt der Fachabteilung Konkurrenzveranstaltungen auf der grünen Wiese, in Scheunen, Bauernhöfen oder Gemeindehallen, Der Bundesverband deutscher Discotheken und die vielfach ohne Beachtung der Sperrzeit, Tanzbetriebe (BDT) ist der bundesweit agierende der gesetzlichen Hygiene-, Brandschutz- und Berufsverband der Discothekenunternehmer und Jugendschutzvorschriften etc. durchgeführt wer- bildet die Fachabteilung Discotheken im DEHOGA den. Bundesverband. Der BDT vertritt die, von der tra- ditionellen Gastronomie oftmals abweichenden, Rauchverbote spezifischen Interessen der Discothekenbranche

in der Öffentlichkeit und auf politischer Ebene. Mit den gesetzlichen Rauchverbotsregelungen © Cordula Giese und der Möglichkeit, einen Raucherraum einzu- Seit 18 Jahren an der Verbandsspitze: Henning Mit circa 2.000 Betriebsstätten, 30.000 Beschäf- richten, haben sich die meisten Discotheken Franz, Präsident des BDT. tigten und einem Umsatz von über 720 Millionen grundsätzlich arrangiert und zum Teil kreative Euro stellt die Discothekenbranche innerhalb des Lösungen gefunden. Dennoch haben viele Disco- Gastgewerbes nur einen kleinen, aber dennoch theken hierdurch Umsatzeinbußen hinnehmen bedeutsamen Wirtschaftsfaktor dar. müssen.Wie sich das ab 1.August 2010 geltende, absolute Rauchverbot in Bayern auswirken wird, Als ein wesentlicher Teil der Nachtgastronomie muss abgewartet werden. Discotheken ohne sind Discotheken aus dem heutigen Erscheinungs- Außenbereich werden es vermutlich sehr schwer bild vieler Städte und Gemeinden nicht mehr haben. wegzudenken. Ein pulsierendes und faszinieren- des Nachtleben gehört zum Flair und zu den Alkoholpolitik: besonderen Attraktionen einer Stadt. Die hohen BDT appelliert an die Branche Gästezahlen bestätigen dies in eindrucksvoller Weise. Discothekenbesuche nehmen im Freizeit- Die in der Presse bekannt gewordenen Fälle von verhalten der Jugendlichen einen sehr hohen Stel- Alkoholmissbrauch von Jugendlichen nimmt der lenwert ein. BDT nun schon seit Jahren zum Anlass, eindring- lich an alle Discothekenunternehmer und Clubbe- Wirtschaftliche Entwicklung treiber zu appellieren, die gesetzlichen Abgabe- verbote von Alkohol, vor allem an Jugendliche, Die Umsatzentwicklung in der Discothekenbran- einzuhalten und die aufenthaltsrechtlichen che ist nach wie vor rückläufig. Nach Aussage des Bestimmungen zu beachten. Wer glaubt, seine Statistischen Bundesamtes mussten Discotheken Geschäfte mit der Abgabe von Spirituosen an in 2008 Rückgänge von 9,6 Prozent und in 2009 Jugendliche machen zu können, denkt kurzfristig, von 12,5 Prozent verkraften. Das Budget der Gäs- handelt illegal, riskiert seine berufliche Existenz ten für Ausgaben im Freizeitbereich wie Discothe- und schädigt das Image der Branche. Weitere kenbesuch ist deutlich weniger geworden. Die Reglementierungen in diesem Bereich lehnt der Gäste geben weniger aus. Der Pro-Kopf-Umsatz BDT allerdings als nicht problemlösend ab. Hier hingegen ist relativ konstant geblieben. hilft nur Aufklärung und Prävention!

Zudem ist festzustellen, dass das größer geworde- GEMA-Discothekentarif ne Freizeitangebot für die klassischen Disco- theken-Gäste (zum Beispiel Fitnessstudios, Die Discotheken sehen sich enormen finanziellen das Internet oder Multiplex-Kinos) sowie der Belastungen durch die von der GEMA erhobenen starke Konkurrenzdruck durch Veranstaltungen in Gebühren ausgesetzt. Ungeachtet dessen ist die Szene-, Tanz-, Event- und Erlebniskneipen sich GEMA der Ansicht, dass Clubs und Discotheken zu negativ auf die Umsatzentwicklung in der Disco- wenig GEMA-Gebühren zahlen. So hat die GEMA thekenbranche auswirkt. Hinzu kommt die in 2010 erneut eine deutliche Erhöhung des Dis- ausufernde Zahl von schwarzgastronomischen cothekentarifes gefordert.

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6.4 | Fachabteilung Discotheken

Der BDT hingegen fordert eine Absenkung des kenunternehmer in Deutschland sind sich ihrer Ver- Tarifes, da die Anzahl der Öffnungstage und damit antwortung für ihre meist jugendlichen Gäste auch die Musiknutzung in den letzten Jahren bewusst. Nach Auffassung des BDT sollten nicht deutlich zurückgegangen ist. Kaum eine Disco- alle Lebenssachverhalte mit starren, unflexiblen thek kommt mehr an die tariflich vorgesehenen gesetzlichen Verboten reglementiert werden. Der 16 Öffnungstage pro Monat heran. Der Durch- Weg, die Verantwortlichen (Disc Jockeys und Disco- schnitt liegt hier bei gerade einmal acht Tagen. thekenunternehmer) auf freiwilliger Basis zu einer nachhaltigen Bewusstseinsänderung und somit zu Vervielfältigungszuschläge niedrigeren Schallpegeln zu bewegen, ist sicherlich für GEMA und GVL effektiver und Erfolg versprechender als Gesetze, deren flächendeckende Kontrolle schwierig sein Neben dem allgemeinen Disco-Wiedergabetarif würde. Auf Initiative des BDT wurde in den letzten erheben GEMA und GVL so genannte Vervielfälti- fünf Jahren in der Discothekenbranche eine große gungszuschläge für die Musiknutzung von selbst Aufklärungs- und Informationskampagne betrieben gebrannten CDs oder über PC/Laptop. Dem BDT und der so genannte DJ-Führerschein eingeführt. ist hier in harten Verhandlungen ein großartiger Mit Unterstützung fast aller Bundesländer und der Erfolg gelungen: der von der GEMA seit dem Techniker Krankenkasse wurden in bisher bundes- 1. Januar 2003 erhobene Vervielfältigungszu- weit 26 Fortbildungsseminaren fast 2.500 DJs über schlag konnte von ursprünglich 50 Prozent auf gesundheitliche Folgen lauter Musik und vor allem 30 Prozent, der Zuschlag für die GVL von zehn über haftungsrechtliche Konsequenzen aufgeklärt. Prozent auf acht Prozent reduziert werden. Antiquierte Tanzverbote an Feiertagen GVL fordert Verfünffachung des Zuschlages Viele Discothekenunternehmer leiden unter den Belastungen und Beschränkungen der antiquier- Die GVL hat bereits einen Teil der bestehenden ten Feiertagsgesetze der einzelnen Bundesländer. Rahmenverträge gekündigt und verlangt eine Es ist nicht nachvollziehbar, warum am Gründon- Erhöhung des GVL-Zuschlages auf 100 Prozent in nerstag vor Ostern, am Ostersamstag oder an allen Tarifen. So auch auf den Discotarif, der zurzeit Allerheiligen keine Discoveranstaltungen durch- bei 26 Prozent liegt. Als Argument führt die GVL geführt werden dürfen, wo doch zum Beispiel im an, dass die Rechte der GVL-Mitglieder (Künstler, Fernsehprogramm der „ernste Charakter“ des Fei- Sänger, Musiker, Tonträgerhersteller) genau so viel ertages auch nicht gewahrt wird. Der BDT fordert wert seien, wie die Rechte der GEMA-Mitglieder daher mit Nachdruck eine Liberalisierung und (Komponisten, Textdichter). Der BDT wird sich mit Freigabe der Öffnungszeiten. aller Kraft gegen diese gewaltigen und Existenz bedrohenden Forderungen zurWehr setzen. Es wird Künstlersozialkasse – DJ ist grund- bereits ein gerichtliches Verfahren geführt, in dem sätzlich kein Künstler oder Musiker! die Schiedsstelle eine Ehöhung des Zuschlages um 50 Prozent für angemessen angesehen hat. Hierge- Bei Clubs und Discotheken stellt sich immer wie- gen hat der Verband Widerspruch erhoben, so dass der die Frage, ob für die Beschäftigung eines das Verfahren nun vor dem Oberlandesgericht selbstständigen DJs Abgaben an die Künstlersozi- München fortgesetzt wird. alkasse zu entrichten sind. Dies ist grundsätzlich nicht der Fall! Die Künstlersozialkasse hat in Schallpegelbegrenzung/ einem dem BDT vorliegenden Schreiben nochmals DJ-Führerschein erfolgreich platziert klargestellt, dass ein DJ nur dann ein Künst- ler/Musiker ist, wenn er unter Verwendung von Der BDT wehrt sich massiv gegen eine gesetzliche Tonträgern und technischen Hilfsmitteln verschie- Lärmpegelbegrenzung für Discothekengäste auf dene Musikstücke zu neuen Klangbildern und Ein Muster des DJ-Führerscheins. einen Höchstwert von nur 95 dB(A). Die Discothe- Kompositionen zusammenmischt.

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6.4 | Fachabteilung Discotheken

Veranstaltungen den Räumen der Großdiscothek „Aura“ in Ibben- büren. Unter dem Motto „Information, Kommuni- BDT-Mitgliederversammlung kation und Entertainment“ wurde den über 2.500 Fachbesuchern ein interessantes Seminarpro- Die Mitgliederversammlung des BDT fand am gramm, eine ideale Kommunikationsplattform 12./13. April 2010 in Erfurt statt. Über 100 Disco- sowie ein hochkarätiges Unterhaltungsprogramm thekenunternehmer aus ganz Deutschland disku- mit weiteren 3.000 Gästen bis in die frühen Mor- tierten über discospezifische Themen, wie zum genstunden geboten. Bis Mitternacht präsentier- Beispiel Nichtraucherschutz, Alkoholpolitik und ten in einem separaten, rund 2.000 qm großen Jugendschutz, Schallpegelbegrenzung, DJ-Führer- Messezelt mehr als 70 Premiumunternehmen und schein, GEMA-Gebühren, Künstlersozialabgaben innovative, kreative Firmen aus den Bereichen und Markenschutz. Getränke, Event- und Booking sowie Licht- und Tontechnik ihre neuesten Produkte und Servicean- 30-jähriges Jubiläum des BDT gebote. Ein großartiger Erfolg, der mit dem zehn- ten Branchentreffen im Oktober 2011 seine Fort- Der 1980 von Discothekenunterneh- setzung finden wird. mern in Münster gegründete BDT feierte im Jahr 2010 sein 30-jähri- Discothekenunternehmerpreis 2010 ges Verbandsjubiläums. Zu diesem Der Bundesverband deutscher Discotheken und Anlass zeichnete der BDT den wohl Tanzbetriebe e.V. (BDT im DEHOGA Bundesver- erfolgreichsten Discothekenunter- band) hat Mitte Oktober 2010 auf dem Branchen- nehmer für seine außerordentlichen meeting „disco contact“ die höchste Ehrung der Verdienste mit dem Ehrenpreis der Discothe- Branche, den Discothekenunternehmerpreis für kenbranche aus: Erich Schramm. Seit über 40 Jah- das Jahr 2010, verliehen. BDT-Präsident Henning ren in der Branche tätig, war Schramm der Grün- Franz zeichnete Heiko van Vliet und Hannes der der Discothekenketten „Gastronomie & Tanz“ Hirsch, Inhaber der Discothekenkette „Sax Club- sowie der “MPC“ (der so genannten A-Kette) mit zone“ mit Betrieben in Sachen, Sachsen-Anhalt heute fast 40 Discotheken in Deutschland, Öster- und Thüringen, mit dem begehrten Branchen- reich und der Schweiz. Schramm hat bisher weit Award aus. Der BDT als Berufsverband der Disco- über 200 Discotheken eröffnet. thekenunternehmer verleiht jedes Jahr den Disco- theken-Unternehmerpreis an Personen, die sich um das Ansehen des Deutschen Discothekenge- werbes in hervorragender Weise verdient gemacht haben und mindestens 15 Jahre in der Discobranche tätig sind.

Für seine Verdienste in der Discothekenbranche ausgezeich- net: Erich Schramm (M.) mit BDT-Präsident Henning Franz (l.) und Geschäftsführer Stephan Büttner.

9. Branchentreffen „Disco Contact 2010“ © BDT

Deutschlands Discotheken- und Club-Szene traf Erhielten 2010 den Discothekenunternehmerpreis: Heiko van sich am 12. Oktober 2010 im nunmehr neunten Vliet (2.v.l.) und Hannes Hirsch (2.v.r.), Inhaber der Discothe- Jahr zum bedeutendsten Meeting der Branche, kenkette „Sax-Clubzone“, nehmen den begehrten Preis von BDT-Präsident Henning Franz (l.) und Stephan Büttner, dem nationalen Branchentreff „disco contact“ in Geschäftsführer des BDT, entgegen.

79 7 | Initiativkreis Gastgewerbe

Initiativkreis Gastgewerbe

Gemeinsam für die Zukunft der Branche

e Seit fast 15 Jahren weiß der DEHOGA Bundesver - band einen starken Partner an seiner Seite – den b

r Initiativkreis Gastgewerbe. „Wenn es dem Gast - gewerbe gut geht, dann profitiert auch die Zulie - e ferindustrie“ – unter diesem Motto schlossen sich

w 1996 die führenden Unternehmen der gastge - werblichen Zulieferindustrie im Initiativkreis e Gastgewerbe zusammen. Der Initiativkreis ist ein © axentis.de g exklusiver Kreis von ausgewählten Markenfirmen. Die Mineralbrunnen AG, Mitglied im Initiativkreis Gastgewerbe, t Das Zusammenwirken von DEHOGA und Initiativ - gratuliert dem DEHOGA zum 60. Geburtstag: Maik Schumacher s (l.) und Heinz Breuer (r.) übergeben DEHOGA-Hauptgeschäfts - kreis ist der erfolgreiche und einzigartige Schul - führerin Ingrid Hartges und DEHOGA-Präsident Ernst Fischer a terschluss von Gastgewerbe und Zulieferindustrie zwei einzigartige Glasflaschen.

G auf Bundesebene. s Die Fördermitglieder werden in einem Förderbei - i rat zusammengefasst, der das Präsidium des e r k v i t © axentis.de a

i Gedankenaustausch zwischen Zulieferindustrie und Gastrono - mie: Initiativkreismitglied Jörg Herrmann (l.) von Coca-Cola mit t Michael Berghammer, Bezirksvorsitzender im DEHOGA Bayern. i n I | Gemeinsam für die Zukunft der Branche ist das Motto des Initiativkreises, der im Frühjahr 2010 zu Gast ist bei seinem

7 Mitglied, der Vectron Systems AG: Dr. Claus Stauder (2.v.l.), Vorsitzender des Initiativkreises, DEHOGA-Präsident Ernst Fischer (l.), DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges, Jochen Fischer (2.v.r.), Director Marketing & Communications der Vectron Systems AG, und RA Christian Ehlers, Aufsichts - ratsvorsitzender des Kassenherstellers.

© Matthias Richter

Die Initiativkreismitglieder unterstützen den DEHOGA bei diversen Veranstaltungen tatkräftig wie hier Nestlé Schöller beim Forum Systemgastronomie 2010.

DEHOGA auf Bundesebene in allen branchenpoli - tischen Fragen berät. Dr. Claus Stauder, Inhaber der gleichnamigen Privatbrauerei in Essen und ehemaliger Präsident des Deutschen Tennis Bun - © axentis.de des, steht dem Initiativkreis Gastgewerbe vor. Der

Starke Partner des Gastgewerbes: Die Initiativkreismitglieder Initiativkreis Gastgewerbe wird als feste Größe in Christiane Pretz vom Deutschen Fachverlag, Helmut Rittner der Welt der Gastronomie und Hotellerie wahrge - vom Service-Bund (M.) und Joachim Eckert vom Matthaes nommen. Heute engagieren sich mehr als 40 Top- Verlag bei der 60-Jahrfeier des DEHOGA Bundesverbandes am 24. November 2009 in Berlin. Unternehmen im Initiativkreis und wirken an der

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7 | Initiativkreis Gastgewerbe

Verbesserung der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit. Durch ihren Einsatz tra- gen die Mitglieder zum Gelingen politischer Ver- anstaltungen und Initiativen des Verbandes bei. Die Zukunft gemeinsam mitgestalten, heißt die Devise. Marc Schnerr Sebastian Gruetz Christoph Wefers

Tagung des Initiativkreises

Neben individuellen Gesprächen und Begegnun- gen auf Messen und Branchenveranstaltungen

traf sich der Initiativkreis Gastgewerbe vom 29. Malte Wienbreyer Rainer Maaß Stephan Gerhard bis 30.April 2010 in Münster. Die Tagung fand im traditionsreichen familiengeführten Hotel Kaiser- hof statt, das beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Sitzung und einen kreativen Gedan- kenaustausch bot. Wie gewohnt, erwarteten die

Mitglieder des Initiativkreises Gastgewerbe span- Manuel Mataré Marcellino Hudalla Tosin A. David nende Vorträge zu aktuellen Themen von Bran- cheninsidern, Marktbeobachtern sowie Wirt- Die Tagung eröffnete der Initiativkreisvorsitzende schafts- und Marketingexperten. Dr. Claus Stauder. DEHOGA-Präsident Ernst Fischer und DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges informierten anschließend über die aktu- elle politische Arbeit des DEHOGA. Die Idee einer „DEHOGA Online-Akademie“ als Qualifizierungs- offensive Gastgewerbe stellte DEHOGA-Geschäfts- führer Marc Schnerr vor.

Können wir uns den Kunden überhaupt noch leis- ten, fragte Sebastian Gruetz, ehemaliges Vor- standsmitglied der BP AG und heute Dozent, Berater und Venture Capitalist, und führte in sei- Traditionsreiche herzliche Gastlichkeit im Hotel Kaiserhof nem Vortrag die Chancen und Risiken „kleiner Münster genießt der Initiativkreis bei seiner Tagung am 29./30. April 2010: Gastgeber Peter Cremer (2.v.r.), Eigen- Kunden“ für „große Unternehmen“ aus. tümer und Betreiber des Hotel Kaiserhof, mit dem Vorsitzen- den des Initiativkreises Dr. Claus Stauder (l.), DEHOGA-Präsi- In guter Tradition kommen bei den Tagungen des dent Ernst Fischer und DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges. Initiativkreises erfolgreiche Gastromacher zu Wort. In Münster präsentierten sich und ihre Erfolgskonzepte Christoph Wefers, Geschäftsfüh- rer der CE Franchise GmbH/Cafe Extrablatt, und Malte Wienbreyer, Geschäftsführender Gesell- schafter der Eigelstein GmbH.

Rainer Maaß, Executive Creative Director von Ogilvy & Mather, gab seinen Zuhörern einen span- nenden Einblick in moderne Werbewelten. Er erklärte, warum „Gummibärchen immer gehen“

Aktuelles Managementwissen, Information und Inspiration und wie man „Appetit auch in Saure-Gurken- bei der Tagung des Initiativkreises Gastgewerbe in Münster. Zeiten“ macht.

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7 | Initiativkreis Gastgewerbe

Der Initiativkreis wirft anlässlich seiner Tagung in Münster Kommunikation und Genuss bei der Gastro-Tour des Initiativ- einen Blick hinter die Kulissen der Vectron Systems AG, lang- kreises durch Münster – hier zu Gast im Romantik-Hotel Hof jähriges Mitglied des Initiativkreises. zur Linde bei Familie Löfken.

Berichten über den Aufstieg des innovativen Kassenherstel- Westfälische Spezialitäten in Münsters ältester Gaststätte lers: Thomas Stümmler (l.), Vectron-Vorstand, und Jochen gibt es bei Josef Horstmüller vom Altes Gasthaus Leve. DEHOGA- Fischer, Director Marketing & Communications der Vectron Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges bedankt sich für die Systems AG. hervorragende Gastfreundschaft.

„Hotelinvestments 2010 – News aus der Hotelle- Gedanken- und Erfahrungsaustausch und persön- rie“ standen im Fokus des zuversichtlich stimmen- liche Gespräche. den Vortrages von Stephan Gerhard, President and Chairman of the Board von der TREUGAST Im Anschluss an den ersten Tag der Sitzung lud Solutions Group. das langjährige Initiativkreismitglied, die Vectron Systems AG, zur Werkbesichtigung. Danach ging Manuel Mataré, Projektleiter hogatec bei der es in guter Tradition weiter mit der Gastro-Tour Messe Düsseldorf, hob die Bedeutung der Messe durch die gastronomisch sehr lebendige Universi- als Plattform für Branchendialog und Best Practi- täts- und Hansestadt. Auf dem Tourplan standen ce, für Newcomer und Keyplayer hervor. die Betriebe EigelStein, Altes Gasthaus Leve und das Romantik-Hotel Hof zur Linde. Mit Marcellino Hudalla kam ein neues Initiativ- kreismitglied zu Wort. Der Allein-Vorstand der Der Initiativkreis als Gütesiegel Marcellino´s AG Guides & Services stellte seinen Initiativkreiskollegen das Portfolio und die Ziele Wo immer sich der DEHOGA Bundesverband poli- seines Unternehmens vor. Die Angebote der Mar- tisch äußert, stehen die Mitglieder des Initiativkrei- cellino´s Academy erläuterte Academy-Leiterin ses Gastgewerbe in der ersten Reihe und werden Tosin A. David. als die starken Partner des Gastgewerbes wahrge- nommen. Ob in Anzeigen zu wichtigen Branchener- Neben dem impulsgebenden Vortragsprogramm eignissen oder Anzeigen zu politischen Themen – bot die Tagung allen Teilnehmern reichlich Gele- die Mitglieder des Initiativkreises Gastgewerbe genheit für einen offenen und konstruktiven werden stets an prominenter Stelle positioniert.

82 7 | Initiativkreis Gastgewerbe

Der Initiativkreis Gastgewerbe ist Veranstalter des Forums Systemgastronomie (mehr dazu im Kapitel 6.1) und tritt als Mitherausgeber verschiedener DEHOGA-Produkte in Erscheinung, so zum Beispiel bei Broschüren der Fachabteilungen, Teil - nehmermappen bei Veranstaltungen oder Info- Flyern.

Über die gemeinsamen Auftritte bei Messen und Branchenveranstaltungen des DEHOGA hinaus nutzen die Mitglieder das Initiativkreislogo auch für ihre eigene Kommunikation. So findet sich das markante Motiv mittlerweile auf vielen Messe - ständen, auf Briefbögen und in Anzeigen der ein - zelnen Mitglieder. Ein Gütesiegel hat sich entwi - ckelt und etabliert.

© Matthias Richter

Engagiert für die Branche: Die Initiativkreismitglieder Gerhard Franzen (l.) von der hoga Unternehmerversorgung und Manfred Sussmann von Convotherm (r.) zusammen mit Hans G. Platz von HGP Consult (2.v.l.) und Martin Rahmann von der Unternehmensberatung AGERE und Präsident des Internationalen Verbandes der Planer und Berater FSCI beim Forum Systemgastronomie anlässlich der hogatec 2010.

© Matthias Richter

Leidenschaft für Gastronomie und Hotellerie: Initiativkreis - mitglied Wolfgang Schmidt von der H.G.K. im Gespräch mit Eva Rühle, Vorsitzende des DEHOGA-Bundesausschusses für Berufsbildung, ebenfalls beim Forum Systemgastronomie in Düsseldorf.

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8.1 | Hotelverband Deutschland (IHA)

Hotelverband Deutschland (IHA)

Profil Die Reform des Rundfunkgebührensystems gehörte zu den weiteren Schwerpunktthemen der politi- Dem Hotelverband Deutschland (IHA) gehören schen Arbeit des Hotelverbandes in den letzten mehr als 1.100 führende Hotels des vorwiegend Monaten. Dabei begrüßt der Verband die von den mittleren und oberen Marktsegments aus Indivi- Länderchefs beschlossene Abkehr von der Gebüh- dual-, Kooperations- und Kettenhotellerie an. renerhebung „je bereit gehaltenem Gerät“ hin zu Zusammen verfügen die IHA-Mitglieder über einem Rundfunkbeitrag pro Haushalt bzw. pro 150.000 Hotelzimmer und repräsentieren damit Betriebsstätte. Mit Blick auf die rasante Medien- einen Anteil von 20 Prozent des gesamten Hotel- konvergenz hatte sich die IHA seit Jahren für die marktes in Deutschland. Der Hotelverband ist Einführung einer Medienabgabe und damit für eine zugleich Fachverband im Deutschen Hotel- und materielle Entlastung der Beherbergungsbetriebe Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband). stark gemacht. Inakzeptabel für die Branche ist Gemeinsam vertreten die Verbände die Interessen indes der geplante Rundfunksonderbeitrag in Höhe der Hotellerie in Deutschland gegenüber Politik von rund 50 Millionen Euro jährlich, der im Ver- und Öffentlichkeit. gleich zu allen anderen Wirtschaftsbereichen zu- sätzlich von den Beherbergungsbetrieben gezahlt Politische Schwerpunktthemen werden soll. Vor diesem Hintergrund sieht der Hotelverband beim jetzt vorliegenden Entwurf zur Das Top-Thema im Berichtszeitraum war ohne Neuregelung, die ab 2013 gelten soll, dringenden Zweifel die Einführung des reduzierten Mehrwert- Nachbesserungsbedarf (mehr dazu im Kapitel 3.5). steuersatzes für Übernachtungen zum 1. Januar 2010. Damit wurde eine langjährige Forderung Auf der Agenda des Hotelverbandes ganz oben des Hotelverbandes erfüllt. Die Mehrwertsteuer- stehen darüber hinaus Wettbewerbsbeschränkun- senkung für Übernachtungen stellt die längst gen im Bereich der Online-Reiseplattformen und überfällige Steuergerechtigkeit in Europa her und die Steigerung der Qualität und Verlässlichkeit ist ein wichtiger Impuls für den heimischen Touris- von Hotelbewertungsportalen. mus. Wie die Ergebnisse der Verbandsumfrage beweisen, nutzen die Hoteliers die finanziellen Veranstaltungen Spielräume für Investitionen in ihre Häuser und Mitarbeiter. Mit einem noch besseren Preis-Leis-

Aus unseren Fachverbänden IHA-Hotelkongress tungs-Verhältnis wird die Wettbewerbsfähigkeit | der deutschen Hotellerie im internationalen Ver- Vom 10. bis 11. Juni 2010 kamen Deutschlands füh-

8 gleich gestärkt (mehr dazu im Kapitel 3.1). rende Hoteliers, Hoteldirektoren und Hotelmanager im Best Western Premier Castanea Resort Hotel in Die Wachstumsbeschleunigung der steuerlichen Adendorf anlässlich des IHA-Hotelkongresses Maßnahme wird jedoch durch die unsägliche Bet- zusammen, um über Zukunftsstrategien und Märk- tensteuer-Debatte in zahlreichen Kommunen gehemmt. Dabei kann es nicht angehen, dass Bund und Länder die Hoteliers entlasten und die Kommunen im gleichen Atemzug die Hotels mit neuen Abgaben belasten. Die Hotellerie braucht Planungssicherheit und Vertrauen in eine verläss- liche Politik. Nur dann können die erhofften Inves- titionen und Beschäftigungszuwächse aufgrund der Mehrwertsteuersenkung auch realisiert wer- den. Zusammen mit dem DEHOGA wird sich der Hotelverband mit allen juristischen Mitteln gegen

diese politische Wegelagerei zur Wehr setzen Volle Konzentration auf die Zukunftsthemen der Hotellerie (mehr dazu im Kapitel 3.1). beim IHA-Hotelkongress 2010.

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8.1 | Hotelverband Deutschland (IHA)

I Prof. Dr. Constantin Lange, Inhaber, publoCity GmbH & Co. KG („Online Gäste gewinnen mit Google, aber richtig") I Katrin Ohlmer, Geschäftsführerin, Hotel Top- Level-Domain GmbH („hotel Domains – Neue Chancen für Marketing & Vertrieb im Internet“) I Malte Siewert, Geschäftsführer, trivago GmbH („Mit der Metasearch zur Direktbuchung“) I Georg Ziegler, Marketing Manager, Holiday- Check AG („HotelManager: Spiegeln Sie Ihre Leistung im Internet“) Verteidigt die Mehrwertsteuersenkung für Übernachtungen und appelliert an die Hoteliers, ihre Investitionen transparent I Michael Jarugski, Vertriebsleiter GIATA mbH zu machen. IHA-Vorsitzender Fritz G. Dreesen beim Branchen- („Mehr Buchungen für ein App und ein Ei“) treff im Juni 2010. I Sascha Hausmann, CEO, eRevMax Internatio- te von morgen zu diskutieren. Im Fokus des zentra- nal Ltd. („Challenging Channelmanagement: len Branchentreffs standen die Weiterentwicklung Strategische Weichenstellungen für den des Internets und seiner ungeahnten Dimensionen erfolgreichen Vertrieb“) Tobias Ragge und die damit einhergehenden aktuellen Herausfor- I und Tobias Ragge, Geschäftsführer, HRS – derungen für erfolgreiches Hotelmarketing. Hotel Reservation Service („Internet to go“)

Nach der Ansprache des IHA-Vorsitzenden Fritz G. Darüber hinaus bot der IHA-Hotelkongress mit Dreesen zur Lage der Hotellerie erklärten Hotelle- dem traditionellen IHA-Get-Together den 200 rie-Insider und Online-Experten die Faktoren des hochrangigen Gästen aus der Privat- und Ketten- Channelmanagements, zeichneten die Trends vom hotellerie reichlich Gelegenheit zum Meinungs- Bewertungs- zum Empfehlungsmarketing nach, und Erfahrungsaustausch mit Kollegen und Refe- Sascha Hausmann berichteten über die Chancen des zunehmend renten. mobiler werdenden World Wide Web und illus- trierten, wie sich soziale Netzwerke für den Ver- An das Forum der Hotellerie schloss sich am Fol- trieb nutzen lassen. Referenten des IHA-Hotelkon- getag die IHA-Mitgliederversammlung an, in der gresses 2010 waren: der IHA-Vorsitzende Fritz G. Dreesen und der Hauptgeschäftsführer Markus Luthe über die poli- I Marcus Smola, Geschäftsführer, Best Western tischen Entwicklungen und die aktuelle Verbands- Hotels Deutschland („Was hat ein Goldfisch arbeit informierten und den IHA-Mitgliedern Rede Michael Jarugski mit Check-in zu tun?“) und Antwort standen. Zudem analysierte der I Wilfried Dreckmann, Inhaber, spa project Medienexperte Michael Cramer, ehemaliger Chef- („Verkaufen Sie noch Zimmer oder bieten Sie redakteur von Sat.1 sowie Redaktionsleiter der schon Lifestyle?") Talkshow „Sabine Christiansen“ und heutiger I Stefan Möhler, Inhaber, netz|vitamine – Agen- Geschäftsführender Gesellschafter von Alt& tur für Online-Marketing („Tourismusweb 3.0 Cramer, die Kommunikationsmechanismen der – von Bewertungs- zu Empfehlungssystemen“) Presse im Zusammenhang mit der Mehrwertsteuer-

Georg Ziegler

Marcus Smola Wilfried Dreckmann Stefan Möhler Prof. Dr. C. Lange Katrin Ohlmer Malte Siewert

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8.1 | Hotelverband Deutschland (IHA)

Verstärkung für den Beirat des Hotelverbandes: Marco Brancheninfos aus erster Hand: Der IHA-Vorsitzende Fritz G. Nussbaum (l.) vom prizeotel Bremen und Wilhelm Luxem (r.) Dreesen (M.) und Hauptgeschäftsführer Markus Luthe infor- vom Excelsior Hotel Ernst in Köln zusammen mit dem IHA- mieren über die Lage der Hotellerie und erklären die Forderungen Vorsitzenden Fritz G. Dreesen am 11. Juni 2010 beim IHA- der Branche auf der Jahrespressekonferenz am 15. April 2010, Hotelkongress in Adendorf/Lüneburg. hier zusammen mit Pressesprecherin Stefanie Heckel.

senkung für Übernachtungen. Die Konsequenzen der Einführung des reduzierten Satzes für die betriebliche Praxis standen im Mittelpunkt des Vortrags von Ralf Bombita von der Accor Hotelle- rie Deutschland. Manfred Krüger von ConCardis und Dr. Christian Janssen von Micros Fidelio spra- chen über Datensicherheit beim Kreditkartenein- satz.

Bei Nachwahlen zum Beirat des Hotelverbandes wurden Wilhelm Luxem, Geschäftsführender „Die Mehrwertsteuersenkung wirkt“, berichten IHA-Vorsit- Direktor des Hotels Excelsior Ernst in Köln, und zender Fritz G. Dreesen (r.) und IHA-Hauptgeschäftsführer Marco Nussbaum, Geschäftsführender Gesell- Markus Luthe dem Deutschlandradio Kultur anlässlich der Jahrespressekonferenz des Verbandes. schafter des prizeotel Bremen, neu in das höchste Verbandsgremium gewählt. Dreesen dankte den Brennpunktthemen standen die Reduzierung des ausgeschiedenen Mitgliedern Horst Mayer und Mehrwertsteuersatzes für Übernachtungen und die Wolfgang Dieckmann für ihr langjähriges erfolg- damit verbundenen Impulse für eine Branche, die reiches Wirken in dem Verbandsgremium und im Zuge der Krise eine Milliarde Euro Jahresnet- freute sich auf die Zusammenarbeit mit den neu- toumsatz verlor. Der Hotelverband forderte ein en Beiratsmitgliedern Luxem und Nussbaum. Ende der populistischen Debatte und Planungssi- cherheit für die Unternehmer. Kommunalen Betten- Jahrespressekonferenz steuern erteilte er eine klare Absage.

Auf reges Medieninteresse stieß auch die diesjäh- Services und Publikationen rige Jahrespressekonferenz, die am 15. April 2010 im Grand Hotel Esplanade Berlin stattfand. Neben wirkungsvoller Lobbyarbeit für die Branche bietet der Hotelverband seinen Mitgliedern exklusiv Der IHA-Vorsitzende Fritz G. Dreesen und IHA- professionelle und spezialisierte Dienstleistungen Hauptgeschäftsführer Markus Luthe berichteten wie Fachseminare, aktuell zum Beispiel zu den über die Auswirkungen der weltweiten Wirtschafts- Themen Webmarketing, Datenschutz oder Arbeits- und Finanzkrise auf die verschiedenen Marktseg- recht, Publikationen und Rahmenabkommen. mente der Hotellerie, erklärten die Perspektiven der Branche und formulierten die Erwartungen der Wichtigste Publikation des Hotelverbandes und Hoteliers an die Politik. Im Fokus der politischen unentbehrliches Nachschlagewerk für alle an der

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8.1 | Hotelverband Deutschland (IHA)

Branche Interessierten ist der jährlich erscheinen- de IHA-Branchenreport „Hotelmarkt Deutsch- land“. Hierin untersucht der Hotelverband aktuel- le Prozesse, Strategien und Strukturen auf dem heimischen Beherbergungsmarkt und beleuchtet detailliert die konjunkturelle Entwicklung. Die Studie, die in dieser Form 2010 bereits zum neun- ten Mal erschienen ist, ist ein profunder Indikator des Branchengeschehens und liefert belastbare Rahmendaten für alle Marktteilnehmer. Der IHA- Branchenreport 2010 wurde am 15. April 2010 anlässlich der Jahrespressekonferenz des Verban- des der Öffentlichkeit vorgestellt.

Zusammen mit dem Erich Schmidt Verlag in Berlin startete 2010 die Buchreihe des Hotelverbandes „IHA-Edition Hotellerie“. Die IHA-Edition umfasst Fachinformationen für Führungskräfte der Hotel- lerie, deren Zulieferer und für Interessierte der Aus- und Weiterbildung. Mit dem ersten Band „Management-Ausbildung in der Hotellerie“, einer aktuellen und umfassenden Orientierungs- hilfe für die Aus- und Weiterbildung in der Hotel- lerie, widmen sich die Herausgeber dem drin- initiative mit allen relevanten Hotelbewertungs- gendsten Zukunftsthema. portalen (siehe www.hotelreviewsites.hotrec.eu), die europäische Qualitätsinitiative European Hos- pitality Quality (EHQ) oder die Gründung der Hotelstars Union zur Harmonisierung der Hotel- klassifizierungssysteme (mehr dazu im Kapitel 4.1 und unter www.hotelstars.eu).

Zentrale Informations- und Kommunikationsplatt- form des Hotelverbandes ist das Internetportal www.hotellerie.de. Neben aktuellen Branchenin- formationen, Veranstaltungshinweisen und Kar- rieretipps bietet die Website den Nutzern unter anderem einen Einkaufsberater, eine Bilddaten- bank sowie einen Blog zu aktuellen Hotelleriethe- Gebündelte Information zur Hotellerie in Deutschland: Fritz G. Dreesen (2.v.l.), IHA-Vorsitzender, und Markus Luthe, IHA- men. Hauptgeschäftsführer, präsentieren zusammen mit Anke Klei- ner (l.) und Lizzy Herzog, IHA-Referentinnen und Mit-Autorin- nen, den IHA-Branchenreport 2010 auf der Jahrespressekon- ferenz des Verbandes. Hotelverband Deutschland (IHA) Am Weidendamm 1A Neben Lobbying und speziellen Dienstleistungen 10117 Berlin für seine Mitglieder initiiert und fördert der Hotel- Fon 030/59 00 99 69-0 verband Marketingmaßnahmen und Kooperatio- Fax 030/59 00 99 69-9 nen. Als Beispiele für sein Engagement seien hier [email protected] der Hotelführer unter www.hotellerie.de mit www.hotellerie.de Direktbuchungsmöglichkeit genannt, die Dialog-

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8.2 | UNIPAS

UNIPAS – Union der Pächter von Autobahn-Service-Betrieben

Die UNIPAS – Union der Pächter von Autobahn- Zu erheblichen Unruhen im Pächterkreis hat die Service-Betrieben e.V. – ist der Interessenzusam- Einführung von EPOS, einem gemeinsamen menschluss der Pächter von Autobahnbetrieben, Wareneinkauf und Warenwirtschaftssystem, d.h. von Autobahn-Raststätten und -Tankstellen. geführt. Grundsätzlich wird die Notwendigkeit Eigentümer der Autobahnbetriebe ist die Auto- von EPOS seitens UNIPAS bejaht. Die ersten Pra- bahn Tank & Rast GmbH & Co. KG, die im Jahre xismonate haben aber auch die mit dem System 2004 von dem britischen Investor Terra Firma verbundenen Probleme deutlich gemacht. Hier gekauft wurde. Mitte 2007 hat die Infrastruktur- sind dringend Nachbesserungen notwendig. gesellschaft Rreef, eine Tochter der Deutschen Bank, rund 50 Prozent der Anteile von Terra Firma gekauft.

Das Jahr 2010 war für die Autobahnbetriebe ein ereignisreiches und nicht immer unproblemati- sches Jahr. Die Umsätze insbesondere in der klas- sischen Gastronomie sind seit Jahren kontinuier- lich rückläufig. Hier ist dringend Handlungsbedarf © Tank & Rast GmbH im Hinblick auf Sortiment und Angebot angesagt. Außenansicht der Raststätte Brohltal-Ost

Anfang des Jahres wurden die ersten B&B-Hotels Besonders problematisch für die Unternehmer an an der Autobahn gebaut bzw. umgestellt. Auch der Autobahn sind jedoch die hohen Pacht- und hier gab es erhebliche Probleme, so dass UNIPAS Gebührenbelastungen, die weit über den Pachtbe- sich gezwungen sah, neutrale Gutachter einzu- lastungen von Betrieben außerhalb der Autobahn schalten, die die Wirtschaftlichkeit dieser Hotels liegen. Ein wirtschaftlicher Betrieb ist bei der überprüften. Nachdem auch die prognostizierten aktuellen Pacht- und Gebührenstruktur kaum Umsätze nicht realisiert werden konnten, wurde möglich. Insofern kann die Zukunft nur in der das Projekt zunächst einmal ruhend gestellt. Umstellung auf ein Pachtsystem liegen, das die Eigentümer der Tank & Rast in wirtschaftlich Zu öffentlichen Diskussionen hat die testweise guten Zeiten stärker an den Umsatzsteigerungen Erhöhung der Sanifair-Gebühren von 50 Cent auf beteiligt, den Pächtern in schwierigen Konjunktur- 70 Cent geführt, wobei die Kunden nur noch 50 lagen aber eine Überbrückung ermöglicht. Cent beim Wareneinkauf oder im Gastronomiebe- reich einlösen können. Die Pächterschaft ist sehr Die Autobahn-Servicebetriebe sind ein strategi- Terrasse der Raststätte skeptisch, ob dieser Schritt zielführend ist. scher Bestandteil der Autobahninfrastruktur. Dies Rhynern Nord umso mehr, als Deutschland das wichtigste Tran- sitland in Europa ist. Die Unternehmer an der Autobahn werden auch künftig ihren Beitrag für eine zukunftsfähige Ausrichtung der Servicebe- triebe leisten.

UNIPAS – Union der Pächter von Autobahn-Service-Betrieben Stiftstraße 35, 32427 Minden Fon 0571/8 86 08-0 Fax 0571/8 86 08 20 [email protected] www.unipas.de © Tank & Rast GmbH

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8.3 | V.I.C.

Verband der Internationalen Caterer in Deutschland (V.I.C.)

Der Verband der Internationalen Caterer in Sicherheitsstandards und Qualitätsmaßstäbe Deutschland (V.I.C.) ist ein Zusammenschluss von sowie in der Harmonisierung der Mehrwertsteuer- derzeit vier Caterern. Dazu gehören die Compass sätze im Bereich Contract Catering. Group, Sodexho, apetito catering und die SV (Deutschland) GmbH. Dem V.I.C. ist die Ungleichbehandlung bei der umsatzsteuerlichen Bemessungsgrundlage der Der V.I.C. wurde im Oktober 2000 gegründet, um Mitarbeiterbeköstigung ein Dorn im Auge. Wäh- die Kräfte der Wachstumsbranche Contract Cate- rend die Eigenregiebetriebe hier die Werte der ring in einer politischen Interessenvertretung zu Sachbezugsverordnung heranziehen können, wird bündeln und die Anliegen der Branche auf natio- bei den Contract Caterern der Wert der Mahlzeit naler und europäischer Ebene fachlich kompetent zu Grunde gelegt. Hier fordert der V.I.C., dass zu vertreten. Seit Januar 2003 ist der V.I.C. als auch die Contract Caterer die Werte der Sachbe- Fachverband Mitglied im DEHOGA Bundesver- zugsverordnung bei der Bemessung der Umsatz- band. Die Mitgliedsunternehmen beschäftigen steuer anwenden können. Der V.I.C. hat in persön- derzeit rund 24.000 Mitarbeiter und erwirtschaf- lichen Gesprächen mit Finanzpolitikern auf Bun- ten einen Anteil von 35 Prozent am Gesamtum- desebene auf diese Ungleichbehandlung hinge- satz des deutschen Contract Cateringmarktes in wiesen und entspre- Höhe von circa drei Milliarden Euro. Im Jahr 2009 chenden Änderungs- betrug der Nettoumsatz der V.I.C.-Mitglieder rund bedarf angemahnt. 1,2 Milliarden Euro. Ein weiterer positiver Die Aufgabenschwerpunkte des V.I.C. auf nationa- Effekt des Zusam- ler Ebene sind die Aufklärungsarbeit in Fragen des menschlusses der Contract Catering und der Betriebsgastronomie großen Caterer im sowie der Aus- und Weiterbildung in spezifischen V.I.C. ist bei Betriebs- Berufen der Gemeinschaftsgastronomie. Ein übergängen zu ver- Schwerpunktthema ist im Berichtszeitraum die zeichnen. Wurden umsatzsteuerliche Abgrenzung von Lieferungen früher noch rechtli- zu sonstigen Leistungen. Nach einem Urteil des che Meinungsverschiedenheiten, beispielsweise Bundesfinanzhofs vom Dezember 2008 müssten zum Personalübergang, über Anwälte geführt, nahezu alle Cateringleistungen umsatzsteuerlich gibt es nun innerhalb der V.I.C.-Mitgliedsunter- als sonstige Leistungen versteuert werden. Ande- nehmen keinerlei gerichtliche Auseinandersetzun- rer Auffassung ist das Bundesfinanzministerium, gen mehr. Diese Entwicklung hat in erheblichem welches im Erlasswege eine liberale Abgrenzung Umfang zur Beruhigung der Catering-Branche vorgenommen hat. Im September 2009 hat es ein beigetragen. diesbezügliches Gespräch des V.I.C. im Bundesfi- nanzministerium gegeben, in dem die Caterer die Rechtsunsicherheit bemängelt und eine schnellst- Vorsitzender: Jürgen Thamm mögliche Klärung gefordert haben. Nachdem Compass Group jedoch der Bundesfinanzhof in diesem Jahr vier Abgrenzungsfälle dem Europäischen Gerichtshof Geschäftsführerin: Ingrid Hartges zur Klärung vorgelegt hat, wird bis zu einer Ent- Deutscher Hotel- und Gaststättenverband scheidung des EuGH und in dessen Folge des BFH (DEHOGA Bundesverband) mit keiner Klarstellung des Bundesfinanzministe- Am Weidendamm 1A riums zu rechnen sein und damit keine Rechts- 10117 Berlin klarheit herrschen. Fon 030/72 62 52-46 Fax 030/72 62 52-42 Auf europäischer Ebene sieht der V.I.C. seinen [email protected] Schwerpunkt in der Schaffung einheitlicher

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9.1 | Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Baden-Württemberg e.V.

Erfolgreiche INTERGASTRA Württemberg und benachbarten Bundesländern in und starke Dienstleistungen Zusammenarbeit mit METRO Cash & Carry organi- siert wurden: Insgesamt transportierten rund 140 Eine erfolgreiche INTERGASTRA in Stuttgart und Busse über 10.000 DEHOGA-Mitglieder nach das engagierte Eintreten für die Mehrwertsteuer- Stuttgart zur INTERGASTRA. senkung waren 2010 wichtige Schwerpunkte der Verbandsarbeit des DEHOGA Baden-Württem- Überzeugungsarbeit ProSiebenProzent berg. Darüber hinaus hat der Landesverband die Dienstleistungen für seine Mitglieder weiter aus- Eine Herausforderung für die Branche und damit gebaut und Maßnahmen zur Neumitgliedergewin- auch für den DEHOGA stellte im Jahresverlauf nung nachhaltig verstärkt. 2010 die kontroverse Diskussion um die Senkung der Hotel-Mehrwertsteuer dar. Durch intensive Mit über 80.000 Messebesuchern und einer Öffentlichkeitsarbeit, zu der unter anderem meh- Rekordzahl von Ausstellern hat die Branchenfach- rere Regionalpressekonferenzen gehörten, gelang messe INTERGASTRA in Stuttgart ihre erfolgreiche es, die positiven Auswirkungen der Steuersenkung Entwicklung 2010 fortgesetzt. Als ideeller Träger glaubwürdig zu belegen. Eine Verbandsumfrage der Messe präsentierte der DEHOGA Baden-Würt- erbrachte zudem, dass sich das Investitionsvolu- temberg gemeinsam mit den DEHOGA-Partnerver- men der baden-württembergischen Hotellerie bänden aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem 2010 gegenüber den vorangegangenen Jahren Saarland sowie mit renommierten Branchenverei- mehr als verdoppelt hat. Nicht zuletzt aufgrund nigungen auf rund 2.500 Quadratmetern in Mes- dieser positiven Entwicklung plädiert der Landes- sehalle 5 ein hochkarätiges Fach- und Showpro- verband mit Nachdruck dafür, die Chancen eines gramm. Rekordverdächtig war auch die Zahl der reduzierten Mehrwertsteuersatzes auch in der DEHOGA-Busfahrten zur Messe, die aus Baden- Gastronomie zu nutzen (mehr dazu im Kapitel 3.1). Aus den DEHOGA-Landesverbänden | 9

Starke Plattform für Branche und Verband: Die INTERGASTRA in Stuttgart setzte mit über 80.000 Messebesuchern ihre erfolg- reiche Entwicklung auch 2010 fort.

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9.1 | Baden-Württemberg

In mehreren regionalen Pressekonferenzen hat der DEHOGA Baden-Württemberg die positiven Auswirkungen der Mehrwert- steuersenkung für Beherbergungsleistungen konkret und nachvollziehbar belegt. Das Ergebnis: Ein positives Echo in den loka- len und regionalen Medien. Im Bild die Regionalpressekonferenz in Pfullingen (Kreis Reutlingen) an der neben DEHOGA-Mit- gliedern auch die Bundestagsabgeordneten Ernst-Reinhard Beck (CDU) und (FDP) teilnahmen.

Im Bereich der politischen Arbeit konnte der in betriebswirtschaftlichen Fragen durch die DEHOGA 2010 noch einen weiteren wichtigen DEHOGA Beratung stark gefragt. Dass dies nicht Erfolg verbuchen: Zu Jahresbeginn wurde die nur an der konjunkturbedingt starken Inanspruch- Sperrzeitregelung des Landes liberalisiert: Überall nahme der Krisenberatung lag, zeigt die positive dort, wo Kommunen keine abweichenden Rege- Entwicklung in weiteren Beratungsfeldern, wie lungen getroffen haben, beginnt die Sperrzeit z.B. der Energieberatung, der Nachfolgeberatung unter der Woche um 3 Uhr (vormals 2 Uhr), am sowie der Langzeitberatung (Coaching). Wochende gilt lediglich die „Putzstunde“ zwischen 5 und 6 Uhr als Sperrzeit. Mit dieser Steigende Teilnehmerzahlen meldete erneut die Erweiterung des Rahmens für gastgewerbliche verbandseigene DEHOGA Akademie in Bad Über- Öffnungszeiten wurde eine seit vielen Jahren kingen, die rund 100 Seminarthemen für Profis erhobene DEHOGA-Forderung weitgehend erfüllt. aus Hotellerie und Gastronomie anbietet.

Dienstleistungen stark gefragt Deutlich intensiviert hat der DEHOGA Baden- Württemberg die Anstrengungen zur Neumitglie- Auf sehr gute Nachfrage stießen im gesamten der-Gewinnung: Ergänzend zu den Außendienst- Jahresverlauf die Dienstleistungen, die der Ver- mitarbeitern des DEHOGA-Versicherungspartners band seinen Mitgliedern anbietet. Neben der ERGO sind mittlerweile vier Mitarbeiter in der neu DEHOGA-Rechtsberatung war die Unterstützung geschaffenen DEHOGA-Vertriebsabteilung tätig.

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9.2 | Bayern

Bayern

Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern e.V.

Das bayerische Gastgewerbe – eine Branche mit Zukunft.

Ökonomisch betrachtet hatte sich Bayern in den letzten Jahren und Jahrzehnten von einem Agrar- staat hin zu einem anerkannten High-Tech-Stand- ort entwickelt. Doch der Strukturwandel hat sich fortgesetzt. Denn mittlerweile gilt der weiß-blaue Freistaat als Paradebeispiel für einen idealen Pro- duktionsstandort für Dienstleistungen. Und wenn in Bayern von rund 4,5 Millionen Arbeitnehmern mittlerweile 560.000 ihr Einkommen vollständig aus dem Tourismus beziehen, wenn nunmehr fast jeder zehnte Ausbildungsplatz allein in Hotellerie Infight mit der Politik: Bezirksvorsitzender Robert Drechsel (r.) disku- tiert mit dem damaligen Bundesfinanzminister Peer Steinbrück über und Gastronomie zu finden ist, wenn über 24 Mil- die Notwendigkeit eines reduzierten Mehrwertsteuersatzes. liarden Euro touristisch bedingt umgesetzt werden, belegt dies eindrucksvoll die Prosperität der Leit- ökonomie Tourismus. Hotellerie und Gastronomie stellen dabei mit 315.000 Erwerbstätigen in 42.000 Betrieben und zwölf Milliarden Euro Umsatz den Hauptleistungsträger des Tourismus dar.

Folgerichtig gilt es trotz – oder vielleicht gerade wegen – der Wirtschaftskrise in diese standort- treue Branche mit Zukunft zu investieren. Der DEHOGA Bayern hat dies getan. Er hat eine neue Mitgliederbetreuung aufgebaut, hat sein Partner- schaftsmodell unter Qualitätsgesichtspunkten ausgerichtet und hat in die berufliche Nachwuchs- werbung investiert. Parallel dazu wurde auf politi- Geschlossen erscheint das Präsidium mit Hauptgeschäftsführer Ralf scher Ebene unermüdlich daran gearbeitet, einer Schell (2.v.l.) und Geschäftsführerin Karin Eiden (r.) zum Gespräch bei Ministerpräsident (M.), um mit ihm die wichtigsten Branche mit Zukunft auch den nötigen rechtlichen Probleme der Branche zu besprechen. Rahmen sowie die fiskalpolitischen Voraussetzun- gen für ein gesundes Morgen zu schaffen. Um die- sem Ziel gerecht zu werden, bedurfte es des stän- digen Dialoges mit der Politik.

Brennpunkt Branchenpolitik

Eine solide branchenpolitische Basisarbeit zeich- net die Arbeit des DEHOGA Bayern aus. Dabei steht er im ständigen Dialog mit den wichtigsten politischen Parteien. Doch allein die Tatsache, dass Bayern Tourismusland Nummer eins in Deutsch- land ist, verpflichtet dazu, auch direkt den Kontakt zu den Parlamentariern des Deutschen Bundesta- ges zu suchen. Neben vielen Treffen auf Orts-, Kommunalpolitik par excellence: Für heftige Diskussionen sorgt die Ankündigung des Münchner Stadtrates Alexander Reissl, eine Bet- Kreis-, Bezirks- und Landesebene fanden intensive tensteuer erheben zu wollen. Kreisvorsitzender Conrad Mayer (M.) Gedankenaustausche in Berlin statt. Bei zahlrei- verspricht, sich der Sache anzunehmen.

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9.2 | Bayern

chen übergeordneten Themen stand der Verband kannte Tatsache: Auch Nichtwähler sind Wähler. zudem in Kontakt zu EU-Politikern unterschied- Jetzt muss Planungssicherheit oberste Priorität lichster politischer Couleur. Die Summe aller haben. Man darf nicht vergessen: In Bayern gilt Gespräche flossen – mal mehr, mal weniger – mit mittlerweile innerhalb von zweieinhalb Jahren die in die politischen Entscheidungen ein. Doch neben fünfte Gesetzesvariante (mehr dazu im Kapitel den greifbaren Ergebnissen zählt insbesondere der 5.3). persönliche Kontakt zu den Abgeordneten. Nur hierdurch kann eine Sensibilisierung für gastge- Coole Werbung um Nachwuchs werbliche Themen erreicht werden. Denn oftmals ist es wichtiger, Themen im Vorfeld einer öffentli- Berufe fürs Leben: Neuer chen Debatte in die richtigen Bahnen zu lenken, Ausbildungsfilm, der Gefühle zeigt als später spektakuläre Erfolge zu erzielen. Was kann sympathischer sein als Auszubildende, Gesundheitsschutzgesetz die erfrischend natürlich vor der Kamera von ihrer und Mehrwertsteuer Ausbildung in Hotel- und Gastronomiebetrieben erzählen? Die Faszination ihrer Berufe, aber auch Inhaltlich beherrschten zwei Themen das branchen- das harte Anpacken, die spannenden Gäste sowie politische Geschehen: das Rauchverbot sowie die die Freude und Liebe zu den schönsten Berufen zwar versprochene, aber nicht erfolgte Reduzie- der Welt kommen zur Sprache und erzeugen Gän- rung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie. Um sehaut-Feeling. In elf Minuten, respektive sieben das zweite Thema kurz und prägnant auf den Kapiteln, vermittelt der neue bayerische Ausbil- Punkt zu bringen: Der DEHOGA Bayern fordert dungsfilm neben jeder Menge Gefühl auch ein nach wie vor vehement sieben Prozent Mehrwert- realistisches Bild des gastgewerblichen Ausbil- steuer auch auf gastronomische Dienstleistungen. dungsalltags. Mit Close-Up Szenen fängt Regis- seur Kristian Gründling kleine, liebevolle Details Hinsichtlich des Rauchverbotes muss festgehalten aber auch die Sehnsucht nach der großen weiten werden, dass das im Jahr 2009 gültige Gesund- Welt ein. heitsschutzgesetz Spielräume für jeden ließ und sich bestens eingespielt hatte. Bayernweit waren Blick-Fang auf Ausbildungsmessen: rund 85 Prozent aller Betriebe rauchfrei. Daneben der DEHOGA Bayern hatten die Gastronomen noch die Möglichkeit, den Rauchern wenigstens ein kleines Angebot zu Klappern gehört zum Handwerk und Hingucker zu bieten; das Gesetz ließ Luft für alle. Der DEHOGA jeder erfolgreichen Messepräsenz. Mit neuen Roll- Bayern hat aber die Erfahrung machen müssen, Ups, mobilen Messewänden, Plakaten, Prospek- dass ein Massenverband nicht zu allen Themen ten, Verzeichnissen über Ausbildungsbetriebe und eine allgemeingültige Lösung vertreten kann. Die Hotelfachschulen sowie der „Karriere-Schautafel“ Mitglieder deckten das gesamte Meinungsspek- präsentiert sich der DEHOGA Bayern modern und trum von der Forderung zur Rückkehr zur vollkom- selbstbewusst. menen Freiheit bis hin zum vollumfänglichen Rauchverbot ab. Daher konnte es beim Volksent- Keine Chance für Bewerbung scheid über das Thema nur Aufgabe des Verban- mit „Rechtsschreibfäählern“ des sein, Aufklärungsarbeit zu leisten, was ein Ja bzw. ein Nein bedeutet. Zugleich hat der Verband Vor dem Hintergrund rückläufiger Schülerzahlen dazu aufgerufen, auch Wählen zu gehen. ist es vorrangiges Ziel, alle Berührungsängste aus dem Weg zu räumen. Der bayerische Azubi- 2010 hat dasVolk als höchster Souverän entschie- Bewerberknigge ist ein wichtiger Schritt in die den, da hilft es nun nicht mehr darüber zu philo- richtige Richtung; nicht ohne Grund nutzt ihn sophieren, ob nicht zu wenige Wähler über zu vie- auch der DEHOGA-Bundesverband als Basisbro- le Bürger abgestimmt haben. Es ist eine altbe- schüre.

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9.3 | Berlin

Berlin

Hotel- und Gaststättenverband Berlin e.V. (DEHOGA Berlin)

vielen Netzwerken, die permanent daran arbeiten, die Attraktivität Berlins zu gewährleisten und weiterzuentwickeln. Die Stimme des Verbandes ist gefragt und wird gehört.

Gesetzesänderung erwirkt

Mehr als 10.000 Unterkünfte, in denen jährlich mindestens 1,5 Millionen Touristen nächtigen, unterlagen keinerlei Kontrollen durch die Behör- den. Es ging vor allem um den Schutz derVerbrau- cher und darum, das gute Image der Berliner Hotellerie zu erhalten. Die Gesetzeslücken bestan- den insbesondere bei so genannten Sonderwohn- © Internationale Filmfestspiele formen, womit vor allem Ferienwohnungen gemeint sind. Inzwischen gibt es immer mehr Anbieter in Berlin, die bis zu 100 Wohnungen ver- aktiv. für die gastgeber berlins teilt auf mehrere Gebäude professionell vermark- ten. Gerade sie nutzten in völlig unzulässiger Art Diese Unternehmensvision und die damit im und Weise rechtliche Gegebenheiten auf Kosten Zusammenhang stehenden strategischen Ausrich- der Verbraucher aus und verletzten Grundstan- tungen des Berliner Verbandes formulieren, wohin dards in Bezug auf Sicherheit, Brandschutz und die Reise geht. Das im Mai dieses Jahres neu Hygiene. Wir können es uns nicht leisten, dass gewählte Präsidium strebt die Fortsetzung der einzelne Anbieter Gästen unzumutbare Übernach- bisherigen erfolgreichen Wege an. tungsbedingungen bieten – damit steht der Ruf der ganzen Stadt auf dem Spiel. Die Zuwächse im Berlin-Tourismus in der Halbjah- resbilanz 2010 liegen im positiven zweistelligen Hinzu kommt, und das war für uns gleichwertiger Bereich und bedeuten ein klares Kompliment der Grund, dass durch die ungleiche Behandlung von Welt an die Berlinerinnen und Berliner sowie ihre Angeboten, die letztlich das Gleiche offerieren – Stadt. Nicht minder erfolgreich ist die Hauptstadt Hotels oder Ferienwohnungen – der Wettbewerb als eine der fünf führenden Kongressdestationen grob verzerrt wurde. Wenden Hotelbetriebe oder weltweit. Doch auch was die Zahl der Hotelneu- bauten angeht, ist Berlin Spitzenreiter. Die Kon- kurrenz auf dem Berliner Markt ist enorm. Eine gleichbleibende Auslastung, wie bis dato in 2010 zu Grunde gelegt, bedeutet, dass in 2015 geschätzte sieben Millionen Übernachtungen mehr generiert werden müssen. Eine außeror- dentliche Herausforderung für alle am Wirt- schaftsfaktor Tourismus Beteiligten!

Der Rahmen muss stimmen

Der DEHOGA Berlin bringt sich aktiv ein, um zwei eng miteinander verbundene Parts zu verbinden: Gute Rahmenbedingungen für die Hauptleis- tungsträger des Tourismus, die Gastronomen und © Land Berlin Thieme Hoteliers, und das engagierte Mitwirken in den

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9.3 | Berlin

Pensionen erhebliche Kosten auf, um Sicherheits- In 2011 werden insbesondere in den Bereichen und alle sonstigen Auflagen einzuhalten, konnten ausbildungsbegleitende und Ausbilder-Seminare Anbieter im Graubereich durch Ausnutzung recht- interessante und gefragte Themen das sich stän- licher „Schlupflöcher“ diese Ausgaben vermeiden dig erweiternde Angebot ergänzen. Eine anspre- und mit geringeren Kosten auf den Markt gehen. chende Broschüre, die Einblick in das Leistungs- spektrum gibt, wird wieder zum Jahresende An dieser Stelle war der Berliner Senat gefordert, erscheinen. seiner behördlichen Kontrollfunktion angemessen nachzukommen, was dann auch auf den Weg gebracht wurde: Der entscheidende Passus in der Verordnung über den Betrieb von baulichen Anla- gen wurde der Situation angepasst und mit Wir- kung vom 11. Juli 2010 durch den Senat geändert: Jetzt gelten alle Gebäude mit mehr als 12 Gäste- Betten als Beherbergungsstätten. Ein großartiger Erfolg für Gäste und Gastgeber!

Qualität spricht sich herum und wird belohnt

Steckte das Serviceangebot Weiterbildung in 2009 noch in den Kinderschuhen, so kann © F.-Gopp, pixelio.de man im Folgejahr schon von guten Erfolgen sprechen. Seit Im digitalen Dialog Juni ist „DEHOGA Berlin Semi- nare“ mit dem Qualitätssiegel Seit Oktober 2010 ist der DEHOGA Berlin auch auf „ServiceQualität Deutschland“ Stufe I zertifiziert. Facebook und Twitter vertreten. Eine breite Streu- Das Seminarangebot wurde um diverse Themen ung von Informationen und gleichzeitig neugierig erweitert und die Teilnahmeanzahl hat sich im machen auf den Verband – das ist das Ziel. Insbe- Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppelt. Die sondere bei Kampagnen haben Facebook und Investitionsbereitschaft der Unternehmen zeigt, Twitter eine hohen viralen Effekt, höher noch als dass es die richtige Entscheidung des DEHOGA die eigene Website. Die Vernetzung und der Aus- Berlin war, sich des Themas Weiterbildung ver- tausch auf Facebook und Twitter sollen insbeson- stärkt anzunehmen und als wichtigen Bestandteil dere auch die nächste Generation für Verbandsar- in das Serviceangebot des Verbandes zu integrieren. beit begeistern.

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9.4 | Brandenburg

Brandenburg

Deutscher Hotel- und Gaststättenverband Brandenburg e.V.

20 Jahre DEHOGA Brandenburg Qualität im Brandenburger Gastgewerbe Das Jahr 2010 stand ganz im Zeichen des 20-jäh- rigen Bestehens des DEHOGA Brandenburg, das Die Qualitäts- und Marketinginitiative für die mit einem Festabend am 20. April im Kongress- Gastronomie „Brandenburger Gastlichkeit“, die hotel Potsdam am Templiner See feierlich began- im Jahr 2004 von Unternehmen der Stadt Pots- gen wurde. Rund 300 Gäste – Verbandsmitglieder dam ins Leben gerufen wurde, wird seit diesem und Vertreter aus Politik und Wirtschaft – ließen Jahr flächendeckend in allen Reiseregionen des dabei zwei Jahrzehnte Gastfreundschaft in Bran- Landes Brandenburg durchgeführt. Damit konnte denburg Revue passieren. Der Ministerpräsident der DEHOGA Brandenburg einen weiteren Meilen- des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck, wür- stein für die Qualität im Brandenburger Gastge- digte die Leistung des Brandenburger Gastgewer- werbe setzen, der auch der besseren Vermarktung bes, innerhalb dieser Zeit in einer touristisch der regionalen Gastronomie dient. Unternehmen, wenig erschlossenen Gegend flächendeckend ein die an der Initiative teilnehmen, lassen freiwillig hervorragendes Angebot geschaffen zu haben, Service, Qualität und Angebot von anonymen Tes- das kaum noch Wünsche offen lässt und von dem tern prüfen. Fast 200 Unternehmen beteiligen sich auch er sich gern verwöhnen lässt. Auch die 2010 an der landesweiten Initiative, an der auch Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Bundesver- andere Landesverbände bereits Interesse signali- bandes, Ingrid Hartges, stellte fest: „Es hat sich siert haben. wahnsinnig viel getan“ und dankte für die gute Zusammenarbeit: „Wir haben gemeinsam auf Qualifizierung und Fachkräftesicherung allen Ebenen viel geschafft“. Der Präsident des DEHOGA Brandenburg, Mario Kade, dankte den Bei den 19. Jugendmeisterschaften des Landes inzwischen über 1.200 Mitgliedern für ihre enga- Brandenburg am 24. April trafen sich wieder die gierte Arbeit und tägliche Gastfreundschaft und besten Nachwuchskräfte des Landes in den gast- versicherte, dass der Verband in seinem Einsatz gewerblichen Ausbildungsberufen, um ihr Können für die Interessen der Branche auch in Zukunft zu zeigen und sich für die bundesdeutschen Meis- nicht nachlassen wird. terschaften zu qualifizieren. Rund um das Thema

Matthias Platzeck (l.), Ministerpräsident des Landes Brandenburg, beglückwünscht mit DEHOGA Brandenburg-Präsident Mario Kade (r.) Teilnehmer am Schulungs- und Qualitätssiegel-Programm ServiceQualität Deutschland im Rahmen der Feierlichkeiten des 20-jährigen Bestehens des DEHOGA Brandenburg.

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9.4 | Brandenburg

Die besten ihres Fachs im Land Brandenburg: Mario Kade (r.) mit den Siegern der Landesmeisterschaften in den gastgewerb- lichen Ausbildungsberufen.

„Brandenburger Gastlichkeit“ zeigten die Landes- besten kreative Gerichte, einfallsreiche Dekoratio- nen und ausgezeichneten Service. „Wir sind stolz auf unseren Nachwuchs, der innovative Ideen kreativ, kompetent und überzeugend umgesetzt hat“, kommentierte Mario Kade die Ergebnisse. Da die Gewinnung von Auszubildenden aufgrund der demografischen Entwicklung für die gastge- werblichen Betriebe im Land Brandenburg immer schwieriger wird, widmete sich der 2. Bildungs- gipfel des Verbandes am 10. November 2010 dem Thema Ausbildungsmarketing. Gleichzeitig wurde ein transnationales Projekt ins Leben gerufen, das den Wissens- und Erfahrungsaustausch zur Ange- botsentwicklung und Fachkräftesicherung im Gastgewerbe auf europäischer Ebene ermöglicht.

Nachhaltigkeit im Gastgewerbe – Branchentag des DEHOGA Brandenburg Gespannte Zuhörer beim Branchentag des DEHOGA-Branden- burg am 26. Oktober 2010.

Vor dem Hintergrund der steigenden Energie- dels aufgezeigt. Als Leitprojekt für nachhaltiges kosten, die Mitgliederumfragen zufolge eines der Wirtschaften unter Einbeziehung der gesamten größten Probleme des Brandenburger Gastgewer- regionalen Wertschöpfungskette stellte Sonja bes darstellen, hat der DEHOGA Brandenburg sei- Moor das Modelldorf Hirschfelde vor, das nach nen Branchentag 2010 unter das Motto der Nach- dem Prinzip „fair und regional“ Landwirtschaft, haltigkeit gestellt. Neben den vielfältigen Mög- Naturschutz und Tourismus nachhaltig miteinan- lichkeiten der Energieeinsparung wurden den der verknüpft. Gästen des Branchentages die Vorteile regionaler Produkte sowie die Auswirkungen des Klimawan-

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9.5 | Bremen

Bremen

Deutscher Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bremen e.V.

ServiceQualität Deutschland – GASTRO-AWARD 2009 einfach immer besser Gleich dreimal wurden in diesem Jahr Bremer Das war das Motto des Qualitätstages 2009, der Betriebe mit dem GASTRO-AWARD 2009 ausge- am 26. Oktober im Übersee-Museum Bremen zeichnet. Die GASTRO-AWARD Deutschland AG ist stattfand. Über 90 Mitarbeiter aus Unternehmen unabhängiger Förderer und Marketing-Partner der der Freizeit- und Tourismusbranche informierten deutschen Gastronomie und Hotellerie und sich über neue Trends bei Kundenerwartungen, Herausgeber des GASTRO-AWARDs, einem eta- spannenden Vorträgen und nahmen Ideen mit, blierten Auszeichnungs- und Marketingkonzept wie man Kunden und Gäste immer wieder neu für die bundesweite Gastronomie- und Hotelland- begeistern kann. Veranstaltet wurde der Quali- schaft. tätstag von der Initiative ServiceQualität Deutsch- land, die im Land Bremen von der BTZ Bremer Landessieger in Niedersachsen/Bremen wurde in Touristik-Zentrale, der BIS Bremerhaven Touristik, der Kategorie Asiatische Küche das Pochana Thai der Handelskammer Bremen, der IHK Bremerha- Restaurant; von der deutschen Küche war die Jury ven, des DEHOGA und der WFB Wirtschaftsförde- besonders im Hotel Fährhaus Farge überzeugt; rung Bremen GmbH getragen, und vom Institut bester Betrieb im Segment Imbisshallen- und für Wissenstransfer an der Universität Bremen -stände wurde das Mr. Baguette aus Blumenthal. gemanagt wird. Die Initiative wird vom Senator für Wirtschaft und Häfen des Landes Bremen Spende der Vereinigung gefördert. der Privathotels

Hinter der Initiative „ServiceQualität Deutsch- Die Vereinigung der Privathotels in Bremen spen- land“ stehen die 16 Bundesländer. Ihr Engage- dete ihren durch eine Fußballwette erworbenen ment liegt darin, das Qualitätsbewusstsein in den Betrag von 200 Euro der Jugendfarm Bremen, Dienstleistungsunternehmen nachhaltig weiter zu einer Einrichtung zur Förderung der Bremer Stadt- entwickeln und durch eine verbesserte Service- kinder. Weiterhin viel Erfolg und fröhliche Kinder mentalität die Attraktivität der Destinationen in wünschen die Gemeinschaft der Privathotels in Deutschland zu steigern. Das Siegel wurde im Bremen. Land Bremen bereits 58 mal vergeben. Weitere Informationen zur Initiative „ServiceQualität Gut Ding will Weile haben Deutschland in Bremen/Bremerhaven“ gibt es online unter www.servicequalitaet-bremen- DEHOGA-Chef gegen voreilige bremerhaven.de. Hotel-Neubauten/Halbjahreszahlen nicht überbewerten

Lutz Natusch, Vorsitzender des DEHOGA in Bremerhaven, hat seine Kritik an geplanten Hotel- Neueröffnungen in der Seestadt wiederholt. Hin- tergrund: Im ersten Halbjahr 2009 war Bremer- haven mit einem Plus von 5,1 Prozent der Gewinner bei den Übernachtungszahlen im Bundesland Bremen.

Die positiven Zahlen sollten nicht überbewertet werden, denn sie seien auf die Eröffnungen im Bereich des neuen Gebietes Havenwelten zurück- zuführen. Abseits dieses Bereiches am Alten und Die stolzen neuen Inhaber des Q-Siegels. Neuen Hafen – wie etwa in den Stadtteilen Lehe

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9.5 | Bremen

und Geestemünde – seien die Zahlen nicht so Über 60 Vollzeitkräfte, knapp 30 Teilzeitkräfte erfreulich. Natuschs Appell: Bevor neue Hotels und, ganz wichtig, über 30 weitere Auszubildende geplant werden, müssten erst einmal über mehr- werden ihre Fähigkeiten in Hotels unter Beweis ere Monate hinweg die Gästezahlen beobachtet stellen können. werden. Damit nicht genug: Fast 220.000 Euro werden die Berufsausbildung im Bremer Betriebe aufwenden, um ihre Mitarbeiter weiter Gastgewerbe – der Verband schaut hin! zu qualifizieren. Eine ähnliche Summe stellen die Häuser bereit, um die Entgelte der Mitarbeiter Bedauerlicherweise fand die Ausbildung im Bre- anzuheben. Auch die Zimmerpreise werden im mer Gastgewerbe im Berichtszeitraum negativ in Schnitt um rund fünf Prozent sinken. den Medien statt. Gegen diese Ausbildungsmiss- stände einzelner Betriebe engagiert sich der Nachwuchs: Spitzenleistungen DEHOGA Bremen gemeinsam mit der Handels- der Hotel- und Restaurantfachkräfte! kammer Bremen und der Gewerkschaft Nahrung- Genuss-Gaststätten. Sowohl im Interesse der- Zwei Tage wetteiferten Hotel- und Restaurant- jenigen Ausbildungsbetriebe, die inhaltlich fachkräfte in den Räumen des Balladins Superior anspruchsvoll, engagiert, korrekt und damit im Hotels um den Titel Bremer Landesjugendmeister Sinne des Ausbildungsziels ausbilden, als auch im 2010. Der Jury fiel es nicht leicht, aus dem ausge- Interesse der jungen Menschen, die aus Überzeu- zeichneten Teilnehmerfeld der Bremer Betriebe gung und mit viel Freude und Elan eine Ausbil- die Sieger Hotel und Restaurant zu benennen. So dung in einem der gastgewerblichen Ausbildungs- entschieden nur wenige Punkte über Sieg und berufe beginnen, gilt es, Missstände aufzudecken Nächstplazierte. und abzustellen. Landesverbandspräsident Fritz Rößler und DEHOGA Bremen-Hauptgeschäfts- Die besten Ihres Fachs, Restaurantfachfrau Ariane führer Thomas Schlüter bekräftigen das Engage- Jirak und Hotelfachmann Mirko May, werden Bre- ment des Verbandes: „Um ihren Nachwuchsbe- men im Oktober auf dem Petersberg in Königs- darf zu decken, werden die Branchen zukünftig winter bei den Deutschen Jugendmeisterschaften um die jungen Menschen werben und sich um sie der gastgewerblichen Ausbildungsberufe vertre- bemühen müssen. Das Gastgewerbe wird hier ten. Restaurantfachfrau Andrea Liebelt geht im einem großen Wettbewerb ausgesetzt sein, dem Oktober bei der Deutschen Juniorenmeisterschaft es durch die kontinuierliche Steigerung seiner der Restaurantfachkräfte auf der Messe Inoga in Attraktivität jedoch standhalten kann und wird.“ Erfurt für Bremen an den Start.

Bremer Hotellerie hält Wort!

Acht Wochen nach Einführung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für die Hotellerie in Deutschland lagen die Zahlen für Bremen auf dem Tisch. Das Ergebnis einer vom DEHOGA Bremen durchgeführten Erhebung, an der das Gros der Hotelbetriebe im Lande Bremen teilgenommen hat, kann sich sehen lassen: Die Betriebe beab- sichtigen, rund 7.000.000 Euro zusätzlich in ihre Häuser zu investieren. Geld, das dem regionalen Handwerk und der Zulieferindustrie zugute kom- men wird, dort Arbeitsplätze sichert und Steuer- aufkommen generiert. Darüber hinaus planen die Betriebe, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen:

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9.6 | Hamburg

Hamburg

DEHOGA Hamburg, Hotel- und Gaststättenverband Hamburg e.V.

Jahreshauptversammlung Produkte und Dienstleistungen von 1.105 Ausstel- der Fachgruppe Hotels lern aus 28 Nationen informiert hatten; der Fachbe- sucheranteil lag bei 89 Prozent. Zu den Höhepunk- Am 8. Februar 2010 wurde die Jahreshauptver- ten zählten das hochkarätige Rahmenprogramm sammlung im Radisson Blu Hotel am Dammtor mit führenden Kongressen wie dem Internationen durchgeführt. Der Einladung folgten mehr als 120 Foodservice-Forum, dem Deutschen Kongress für Gäste, darunter Thomas Magold, Vorsitzender des Gemeinschaftsverpflegung sowie dem renommier- Tourismusverbandes Hamburg. Als Gastreferent ten Wettbewerb „Großer Preis der Köche“. berichtete Mathias Rieger vom Hamburg Conven- tion Bureau (HCB) über die umfangreichen Tätig- Hamburger Jugendmeisterschaften keitsfelder des HCB. Dietrich von Albedyll, Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH, 175 Auszubildende aus den sechs gastronomischen informierte über die realisierten Marketingaktivi- Ausbildungsberufen sowie der Fachkraft im Gast- täten in 2009 und das geplante Tourismusmarke- gewerbe (mit Schwerpunkt Küche oder Service) ting 2010 seines Unternehmens. Lutz Nicolaus, stellten sich den Anforderungen. Nach zahlreichen Vorsitzender der Fachgruppe Hotels, gab eine praktischen und theoretischen Herausforderungen aktuelle Analyse der wirtschaftlichen Situation fand die Endausscheidung in einem simulierten à der Hamburger Hotellerie. Rose Pauly, Präsidentin la carte-Restaurant statt. Den ersten Platz bei den des DEHOGA Hamburg, appellierte an die Bran- Fachkräften im Gastgewerbe mit Schwerpunkt che, die Mehrwertsteuerreduzierung an die Gäste Küche belegte Jan Kiebach (Otto GmbH & Co. KG). weiterzugeben, verstärkt zu investieren und Lara Sbikowski (Konditorei Lindtner) siegte mit Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen. dem Schwerpunkt Service. Die angehende Fach- frau für Systemgastronomie Swantje Hütter (DB Freisprechungsfeiern Fernverkehr AG) ging ebenso als Siegerin hervor wie Nabil El-Konahour (Hotel Baseler Hof) im Aus- Vor rund 1.100 Teilnehmern im CCH gratulierte das bildungsberuf des Hotelkaufmanns. Erstplatzierte Hamburger Gastgewerbe im Juli 2009 492 Azubis bei den Hotelfachleuten wurde Beatrice Huschka zum Bestehen ihrer Ausbildung. Somit hat die (Steigenberger Hotel Hamburg) und bei den Res- Branche die beachtliche Erfolgsquote von 85,6 Pro- taurantfachleuten Carolin Marks (Kempinski zent erreicht. Zur Verabschiedung im Januar 2010 Atlantic Hotel Hamburg). Mit hervorragenden erschienen mehr als 700 Teilnehmer im Lindtner Leistungen überzeugte die angehende Köchin Privathotel Hamburg. Von den insgesamt 398 zur Joséphine Wichmann (M. M. Warburg & Co). Die Prüfung angemeldeten Lehrlingen konnten 81,4 Sieger wurden während der INTERNORGA geehrt. Prozent ihre Ausbildung mit Erfolg abschließen. Regional genießen mit „nordisch frisch!“ 84. INTERNORGA vom 12. bis 17. März 2010 Regionale Spezialitäten genießen in der gesamten Bei der diesjährigen Fachmesse konnten mehr als Metropolregion Hamburg ist das Motto der Mar- 100.000 Besucher gezählt werden, die sich über ketinginitiative „nordisch frisch!“ der norddeut- schen DEHOGA-Landesverbände. Anlässlich des Hamburger Hafengeburtstags am 7. und 8. Mai wurde das neue Gemeinschaftsprojekt vorge- stellt. Knapp 40 Restaurants aus Mecklenburg- Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg beteiligten sich an dieser Aktion und verwöhnten die Gäste in der Fischauktions- Heinz Wehmann und Jens halle mit über 60 attraktiven Gerichten. Im Fokus Stacklies (r.) freuen sich über den Erfolg von steht bei „nordisch frisch!“ das Kochen mit regio- „nordisch frisch“. nalen Produkten. Die beteiligten Restaurants

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9.6 | Hamburg

garantieren auf ihrer Speisekarte mindestens ein AHGZ, Ulrich Jungk vorgenommen. Den Preis für Aktionsgericht, das mit einem Wareneinsatz von das beste Hotelrestaurant erhielt Ronny Siewert, wenigstens 60 Prozent aus regionalem Anteil Küchenchef des Restaurants Friedrich Franz im zubereitet wird. Grandhotel Heiligendamm. In der Kategorie „Bes- Die Sieger des Carlsberg- Preises 2010: Robert tes Gastronomie-Konzept“ konnte Peter Brassel Krappel, UmBAUbar, Sommerempfang im Anglo-German Club vom Drathenhof aus Molfsee gratuliert werden. Holger König, Restaurant Der Preis „Beste Kneipenidee“ ging nach Olden- Friedrich Franz, Tim Mälzer, Patrick Rüther, Fast 500 Gäste folgten der Einladung zum neunten burg an Robert Krappel für seine „umBAUbar“. Bullerei, Ronny Siewert, DEHOGA-Sommerempfang in die Räume des Anglo- Erstmals wurde ein Preis für den „Besten Einsteiger“ Restaurant Friedrich Franz, Frank Massen, German Clubs. Der diesjährige Gastredner, Ernst überreicht: Er ging an Starkoch Tim Mälzer, der Carlsberg, Jens Lüker- Burgbacher, Parlamentarischer Staatssekretär im zusammen mit seinem Partner Patrick Rüther mit der mann, umBAUbar, Kathrin Brasse, Restaurant Bundesministerium für Wirtschaft und Technolo- „Bullerei“ im Hamburger Schanzenviertel seit 2009 Drathenhof, Marc Bator, gie, sicherte der Branche seine Unterstützung zu, eine gastronomische Erfolgsgeschichte schreibt. Peter Brasse, Restaurant Drathenhof (v.l.) den reduzierten Mehrwertsteuersatz auf Über- nachtungen vehement zu verteidigen. Zu den Besuchern zählten auch DEHOGA-Hauptge- schäftsführerin Ingrid Hartges, und die Senatoren Dietrich Wersich und Ian Karan.

Ernst Fischer, Präsident des DEHOGA Bundesver- Lobbyarbeit des DEHOGA Hamburg bandes, begrüßt die 1.100 Gäste zum diesjährigen Die Grüne Bürgerschaftsfraktion GAL sprach sich treffpunkt nord. für die Einführung des Prüfsiegels „Hygiene Smi- ley“ aus, woraufhin der DEHOGA vom zuständi- gen Senator mit in die Gespräche einbezogen

Ernst Burgbacher, Parlamentarischer Staatssekretär beim wurde. Das System ist für Hamburg problema- Bundeswirtschaftsminister, unterstützt die Forderung nach tisch: In der Hansestadt sind für circa 11.000 Vorfahrt für die Privatwirtschaft ebenso vehement wie die Verteidigung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf Betriebe nur 44 Beamte zuständig, sodass nicht Übernachtungen. jedes Restaurant das Siegel gleichzeitig erhalten kann, was zu einem Wettbewerbesvorteil führen treffpunkt nord könnte. Der Verband engagiert sich derzeit für einen anderen, für alle fairen Lösungsweg (mehr Am 28. September 2010 fand zum nunmehr dazu im Kapitel 5.4). sechsten Mal der treffpunkt nord mit mehr als 1.100 Gastronomen, Hoteliers und Geschäftspart- Hamburg plant die Einführung einer Bettensteuer nern in der Fischauktionshalle Hamburg statt. für Übernachtungsgäste. Der DEHOGA Hamburg Ideelle Träger des Branchentreffs sind die nord- reagiert auf diese Ankündigung mit Unverständ- deutschen DEHOGA-Landesverbände. Durch den nis. Seit Jahrzenten bestehen erfolgreiche Koope- gesamten Abend führte der Tagesschausprecher rationen mit der Hotellerie und der Hamburg Tou- Marc Bator. Als Gastredner sprach nach der rismus GmbH, nicht nur durch finanzielle Unter- Begrüßung durch den DEHOGA Niedersachsen- stützung des Marketings, sondern auch durch kos- Präsidenten Hermann Kröger Ernst Fischer, Präsi- tenfreie Zurverfügungstellung von Zimmerkontin- dent des DEHOGA Bundesverbandes, zu den Besu- genten. Der Verband setzt auf konstruktive chern. Der traditionelle Carlsberg-Preis wurde Gespräche und plant die Einholung eines Gutach- durch den Vorsitzenden der Geschäftsführung von tens zur Überprüfung der Rechtmäßigkeit dieser Carlsberg Deutschland, Frank Maßen, gemeinsam die Hotellerie belastenden Bettensteuer bzw. mit dem stellvertretenden Chefredakteur der sogenannten Kulturtaxe (mehr dazu im Kapitel 3.1).

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9.7 | Hessen

Hessen

Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Hessen e.V.

Strukturreformen DEHOGA Hessen der Kommission: „400 Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich im DEHOGA Hessen. Sie alle haben Seit vielen Jahren beschäftigt sich der DEHOGA einen Verband verdient, auf den sie stolz sein Hessen neben seinen Hauptaufgaben auch inten- können. Die bereits jetzt durchgeführten Neue- siv mit allen Fragen rund um die eigene Organisa- rungen zeigen, dass wir ein moderner Verband tion und Struktur, um für die Mitgliedschaft best- sind, der sich mit dem Strukturwandel am Markt möglich und effizient aufgestellt zu sein. auch gewandelt und angepasst hat: die einheitli- chen Internetauftritte unserer Gliederungen, die Der DEHOGA Hessen hat hierzu eine große Kom- neue Verbandszeitschrift des DEHOGA Hessen mission gebildet, die im vergangenen Jahr an und die kontinuierlichen und professionellen einer Generalüberholung des Verbands gearbeitet Informationen und Dienstleistungen des Ver- hat und im Herbst 2010 erfolgreich ein umfassen- bands, etwa im Bereich der Rechtsberatung und des Reformpaket vorlegen konnte. der politischen Lobbyarbeit für die Mitgliedschaft, zeichnen das neue Gesicht des DEHOGA Hessen 2010 hat gezeigt: der DEHOGA Hessen ist gefragt aus. Dies alles geht nur, wenn wir alle gemeinsam als moderner und effizienter Dienstleister. Zielset- an einem Strang ziehen und veraltete Strukturen zung der Strukturreform ist neben der Umstruktu- endlich beseitigen. Dabei werden wir alle mitneh- rierung der Verbandsorganisation die Stärkung men, wollen niemanden vergessen und schaffen des Verbands für die Mitgliedschaft in allen zudem wieder mehr Transparenz und echte Basis- Belangen rund ums Gastgewerbe, sei es in der demokratie in unserem Verband.“ Rechtsberatung, Betriebsberatung, Branchen- Knowhow und vor allem in der politischen Lobby- Gala Nacht DEHOGA Hessen e.V. Arbeit, um Rahmenbedingungen am Markt für die Mitglieder zu beeinflussen und zu verändern. Glanz, Glamour und jede Menge Prominenz aus Politik und Wirtschaft machten die erste Gala Nacht des DEHOGA Hessen im eleganten Kurhaus Wiesbaden zum unvergesslichen Sommerabend der Gastgewerbebranche in Hessen.

Der Friedrich von Thiersch-Saal präsentierte sich ganz in Weiß, mit Riesen-Kandelabern auf den Tischen. Hessens stellvertretender Ministerpräsi- Das Team des DEHOGA Hessen. dent Jörg-Uwe Hahn gratulierte DEHOGA Hessen- Präsident Reinhard Schreek zu so viel Mut Die Strukturkommission, die sich aus Vertretern sämtlicher Kreis- und Bezirksverbände zusam- mensetzt, empfiehlt im Ergebnis die Vereinigung aller bestehender Kreisverbände und der überge- ordneten Bezirksverbände in eine Einheit als ein DEHOGA Hessen, mit der klaren Zielsetzung die Kreisverbände als wichtigste Stammzellen des Verbands zu erhalten, das Ehrenamt zu stärken und die Dienstleistungen der DEHOGA Geschäfts- stellen so auszubauen, dass diese für alle Mitglie- der überall in Hessen in gleicher und hoher Quali- tät gewährleistet werden können.

DEHOGA Hessen-Präsident Reinhard Schreek wirbt für eine schnelle Umsetzung der Beschlüsse Gala-Dinner im Friedrich von Thiersch-Saal, Kurhaus Wiesbaden.

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9.7 | Hessen

DEHOGA KidS – Kochen in der Schule

Der DEHOGA Hessen engagiert sich seit Mai 2010 gemeinsam mit seiner Restaurantkooperation Hessen à la carte und derVernetzungsstelle Schul- verpflegung an hessischen Schulen für gesunde Ernährung und Spaß am Umgang mit regionalen Reinhard Schreek, Präsident DEHOGA Hessen; Jörg-Uwe Hahn, Lebensmitteln in der Küche. stv. Ministerpräsident Hessen; Karl-Heinz Funke, Bundesland- wirtschaftsminister a.D.; Steffen Saebisch, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesent- In den Schulen steht das Thema gesunde Ernäh- wicklung; Dr. Helmut Müller, Oberbürgermeister Stadt Wiesba- den; Julius Wagner, Hauptgeschäftsführer DEHOGA Hessen (v.l.). rung selten auf dem Stundenplan. „Mit diesem Programm wollen wir junge Menschen motivie- „in Zeiten wie diesen“. Hahn verteidigte in sei- ren, mit frischen regionalen Produkten zu kochen nem Grußwort die Angleichung der Mehrwert- und sich gesund zu ernähren. Notwendig und steuer für Hotels an die Steuersätze der angren- sinnvoll ist es, wenn Kinder früh Ernährungskom- zenden europäischen Länder. Sie sei nicht nur ver- petenzen erlernen. Hier leisten wir gemeinsam sprochen, sondern auch umgesetzt worden, mit einen wichtigen Beitrag“, erklärt die ehemalige Hessens Stimmen im Bundesrat. Bundesjustizministerin bei der Auftaktveranstaltung in Darmstadt. Oberbürgermeister Helmut Müller zitierte den neu- en hessischen DEHOGA-Hauptgeschäftsführer Juli- us Wagner, der in einem Interview erklärte: „Es geht nicht nur um Gaumenfreuden und weiche Bet- ten, sondern auch um soziale Kommunikation.“ Ohne Gastronomie, so Müller, sei gesellschaftliches

Leben gar nicht möglich. „Die Attraktivität der Auftaktveranstaltung Städte steigt gewaltig, wenn sie über ’Sterne’ ver- DEHOGA KidS mit fügen.“ Vieles bekomme man nicht in der nüchter- Brigitte Zypries nen Atmosphäre von Konferenzsälen geregelt, son- In den Elternhäusern der Schülerinnen und Schü- dern bei Gesprächen in den Wirtsstuben. lern wird immer seltener gekocht. Zeitmangel und schlechte eigene Kenntnisse sind häufig die Ursache Mit dem ehemaligen Bundeslandwirtschaftsmi- für das Ausweichen auf Fertig- und Convenience- nister Karl-Heinz Funke hatte man einen höchst Produkte. originellen „Dinner-Speaker“ eingeladen. Er sprach zwischen Spargel und Crème brûlée. Funke „Das ist nicht nur für die Gastronomie von mor- fand, die Politik sei sehr genussfeindlich gewor- gen ein Problem, sondern eine gesamtgesell- den. Immerhin habe man in Hessen mannhaft schaftliche Herausforderung, natürlich an die gegen das Rauchverbot gekämpft. Unter dem Bei- Eltern, aber auch immer an die Schulen von heu- fall der festlich gewandeten Ballgäste erklärte te“, so Reinhard Schreek, Präsident des DEHOGA Funke: In Gesellschaft zu rauchen, sei einfach zu Hessen. handhaben, es werde nur kompliziert, wenn man von Politikern eine Regelung verlange. Um das Ziel zu erreichen, Schülerinnen und Schü- ler für eine gesunde und ausgewogene Ernährung Abgerundet wurde die DEHOGA Gala-Nacht von zu begeistern, haben sich der DEHOGA Hessen der musikalischen Darbietung von Olli Dittrich mit und das Hessische Kultusministerium darauf ver- seiner Band „Texas Lightning“. Die Stuttgarter ständigt, das Programm „DEHOGA KidS“ (Kochen Band „Friends of Music“ animierte die 500 Gäste in der Schule) als Zertifizierungsmaßnahme im zum Tanz und Feiern bis in die frühen Morgen- Rahmen des Programms „gesundheitsfördernde stunden. Schule“ anzuerkennen und aktiv zu unterstützen.

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9.8 | Lippe

Lippe

Deutscher Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Lippe e.V.

Lippischer Unternehmertag

Auf Einladung des DEHOGA Lippe waren über 120 Teilnehmer gekommen, um beim „Lippischen Unternehmertag“ mit Frank Lehmann, dem aus den Medien bekannten „Börsenbabbler“, über Aktuelles, Hintergründiges und Historisches zu Börse, Konjunktur und Politik zu diskutieren. Sowohl die hohe Teilnehmerzahl, als auch die durchweg positive Resonanz haben uns gezeigt, dass wir mit diesem Angebot in der Öffentlichkeit als kompetenter Unternehmerverband wahrge- Freuten sich über die Erfolge: DEHOGA-Präsident Dieter nommen werden, der nicht nur branchenpoliti- Mesch (v.l.) mit den Wettkämpfern Clarissa Weidler, Jürgen sche Themen anspricht. Der DEHOGA Lippe will Seebe, Ann-Kathrin Schekelmann und Rene Maluk sowie den Pädagogen Sven Jacobi und Maria Klostermann. mit dem Lippischen Unternehmertag auch in Zukunft eine regionale Plattform schaffen, die Mehrwertsteuersenkung wirkt über die normalen Leistungen des Verbandes hinaus einen Mehrwert für die Mitglieder bringt. „Die Mehrwertsteuersenkung wirkt“, erklärte Dieter Mesch, Präsident des DEHOGA Lippe, anlässlich der Delegiertenversammlung des Ver- bandes in Schieder-Schwalenberg. Er verwies dabei auf die ersten Ergebnisse der lippeweiten Befragung nach den Maßnahmen, die die Beher- bergungsbetriebe nach Einführung des reduzier- ten Mehrwertsteuersatzes für Übernachtungen

Vizepräsident Horst Tappe seit dem 1. Januar 2010 umsetzen wollen. Die im Gespräch mit Frank Umfrage des DEHOGA Lippe hat gegenüber den Lehmann (r.) beim dies- Medien belegt, dass sowohl Gäste, als auch Hand- jährigen Lippischen Unter- nehmertag des Verbandes. werker und Mitarbeiter von der Mehrwertsteuer- senkung für Übernachtungen profitiert haben. Lippe-Tag auf der INTERNORGA „Damit treten wir den konkreten Beweis an, dass sieben statt 19 Prozent Mehrwertsteuer auch in Zwei Tage lang befand sich das Team des DEHOGA unseren Unternehmen wirkt“, so Mesch weiter Lippe in Hamburg bei der größten gastronomi- (mehr dazu im Kapitel 3.1). schen Fachmesse Europas, der INTERNORGA, um sich mit den Auszubildenden aus den anderen Landesverbänden zu messen. Für den Höhepunkt aus lippischer Sicht sorgte die Restaurantfachfrau Ann-Katrin Schekelmann aus dem Staatsbadhotel Bad Salzuflen. Unter großem Beifall der lippischen Delegation mit zahlreichen prominenten Ehren- gästen holte sie den Tagessieg und die damit ver- bundene Goldmedaille. DEHOGA Lippe-Präsident Dieter Mesch war der erste Gratulant und freute sich besonders über das beste Gesamtergebnis der letzten Jahre, das gleichermaßen auch als „Wir haben gut zu tun“, freute sich Vorsitzender Michael Delker Erfolg der hohen Ausbildungsqualität im lippi- (r.) vom DEHOGA Ortsverein Blomberg/Schieder-Schwalenberg, schen Gastgewerbe gewertet werden kann. als er die Spargelsaison beim Wochenmarkt eröffnete.

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9.8 | Lippe

Spargelschälaktionen erfolgreich ausbilden, um sich dann dort direkt zu bewerben. Der DEHOGA Lippe nutzte die Gelegenheit, auf Auch in diesem Jahr haben zahlreiche Ortsverbän- der größten lippischen Aus- und Weiterbildungs- de des DEHOGA Lippe die Gelegenheit genutzt, messe „Berufe live“ mit über 7.000 Besuchern mit Spargelschälaktionen auf den lippischen aus erster Hand über die gastgewerblichen Aus- Wochenmärkten die Branche positiv darzustellen. bildungsberufe zu informieren. Mit einem neuen Nachdem in den vergangenen Jahren der Erlös der Messestand und zahlreichen zusätzlichen Infor- Nachwuchsarbeit zur Verfügung gestellt wurde, mationsangeboten sprach der Verband zahlreiche gingen in diesem Jahr die Einnahmen an Kinder- potentielle Nachwuchskräfte für das Gast- gärten oder an Vereine, die Bedürftige in Lippe gewerbe an. direkt unterstützen.

Werbung um Berufsnachwuchs

Einhergehend mit dem demografischen Wandel wird die Zahl der Auszubildenden im Gastgewer- be in den kommenden Jahren zurückgehen. Die Aufgabe, unsere Ausbildungsstellen mit guten Fachkräften zu besetzen, wird für unsere Branche deshalb nicht einfacher. Der DEHOGA Lippe hat diese Problematik erkannt und wird noch stärker als bisher auf die Chancen und Vorzüge gastge- Verbandssekretärin Regina Thiele (l.) und Christine Wipper- werblicher Ausbildungsberufe hinweisen und die mann vom Staatsbadhotel Maritim Bad Salzuflen werben für Anstrengungen im Ausbildungsmarketing intensi- die gastgewerblichen Berufe. vieren.

Interessierte können sich jetzt auch online auf www.gastro-ausbildung-lippe.de über die gast- gewerblichen Ausbildungsberufe informieren. Neben den Ausbildungsvoraussetzungen, den Aus- bildungsinhalten und Berufsaussichten, werden die einzelnen Berufe auch in einem kurzen Film ansprechend und anschaulich vorgestellt. Daneben können interessierte Jugendliche sich die Betriebe herunterladen, die in Lippe ihren Wunschberuf

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9.9 | Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommern

Deutscher Hotel- und Gaststättenverband Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Positionierung als Interessenvertreter gehen gegen die sogenannte „Bettensteuer“ zu der Branche weiter verstärkt organisieren. Einbezogen waren beispielsweise die Industrie- und Handelskammern, die Touris- Der DEHOGA MV hat seine Hausaufgaben als Inte- musverbände, die Landtagsparteien und die Lan- ressenvertreter des Gastgewerbes gemacht. desregierung. Insbesondere durch die engagierte Arbeit auf Regionalverbandsebene konnte der Beispiel „Pro 7 Prozent“: Durch eine professio- DEHOGA MV in den großen Städten Rostock und nelle und personalisierte Lobbyarbeit gelang es, Schwerin die Einführung einer „Bettensteuer“ dass sich die Große Koalition in der Landesregie- oder „Kulturförderabgabe“ abwenden. rung und die Oppositionsparteien geschlossen hin- ter die Forderungen des DEHOGA nach Absenkung Beispiel „Rauchverbot in Gaststätten“: der Mehrwertsteuer für Beherbergungsleistungen Durch die engagierte Arbeit des DEHOGA entfal- stellten. Diese Position wurde auch im Bundesrat tete das gesetzliche Rauchverbot erst spät seine vertreten. Die Rücklaufquote aus der anschließen- Wirkung und Mecklenburg-Vorpommern hat heute den Befragung der Hotels nach der Verwendung eines der liberalsten Nichtraucherschutzgesetze. der eingesparten Steuermittel war mit die höchste aller Bundesländer. Der Nachweis, dass die Hotels Akzeptanz als kompetenter die Mittel verantwortungsvoll für Investitionen, Branchenverband weiter erhöht Weiterbildung, Qualitätssicherung und für die Ver- besserung der materiellen Arbeitsbedingungen der Das Präsidium des DEHOGA MV legte im vergan- Mitarbeiter einsetzen, führte dazu, dass auch genen Verbandsjahr die Schwerpunkte vor allem heute der Landtag und die Landesregierung Meck- auf die Sacharbeit in Gremien, deren Arbeit sich lenburg-Vorpommerns weitestgehend den Nutzen auf die Branche auswirken könnte. Beispielsweise der Mehrwertsteuersenkung anerkennen. in der interministeriellen Arbeitsgruppe für Dere- gulierung, im Kuratorium Gesundheitswirtschaft, Beispiel „Bettensteuer“: Dem DEHOGA Lan- im Vorstand des Landestourismusverbandes und desverband ist es gelungen, ein konzertiertes Vor- der Vereinigung der Unternehmensverbände, in

Die Hotelvereinigung Waren an der Müritz wurde als erste Hotelkooperation in MV mit dem „Q“ der „ServiceQualität Deutsch- land“ ausgezeichnet. Der Präsident des DTV und Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern Reinhard Meyer (l.) über- reichte mit DEHOGA MV-Präsident Guido Zöllick (2.v.l.) die Zertifikate. Die Landrätin des Müritz-Kreises Bettina Paetsch (3.v.l.) und der Warener Bürgermeister Günter Rhein (4.v.r.) freuen sich mit.

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9.9 | Mecklenburg-Vorpommern

vielfältigen Arbeitsgruppen auf Landesebene und in den Regionen zur Lösung aktueller Probleme. Dies hat sich in dreifacher Hinsicht als richtig erwiesen. Zum Einen wurden dadurch die Interes- sen der Branche an entscheidender Stelle recht- zeitig eingebracht. Zweitens erhöhte sich die Akzeptanz der Verbandes in der Öffentlichkeit durch eine stärkere Medienpräsenz. Und drittens konnten rechtzeitig Allianzen für die Durchset- zung von Brancheninteressen gebildet werden.

Herausforderungen an die Branche mit Projektarbeit angenommen

Der DEHOGA MV wirbt mit seinem Kochstudio auf der Internationalen Aufgrund seiner Größe sind die finanziellen und Grünen Woche in Berlin für die Branche. DEHOGA MV-Präsident Guido Zöllick (r.), Ministerpräsident Erwin Sellering (2.v.r.) und Reinhard Bütikofer (2.v.l.), personellen Ressourcen des DEHOGA MV Mitglied des Europäischen Parlaments, ließen sich von Holger Gniffke vom begrenzt. Um die Ressourcen zu erweitern, hat Zentrum für Lebensmittelforschung Neubrandenburg verwöhnen. das Präsidium langfristig auf Projektarbeit gesetzt.Auch diese Entscheidung hat sich als rich- tig erweisen.

Beispiel „Qualitätssicherung“: Der DEHOGA MV ist Lizenznehmer der „ServiceQualität Deutschland“. Damit liegt die Qualitätssicherung in der Tourismuswirtschaft langfristig in der Hand des DEHOGA.

Beispiel „Arbeitskräftesicherung“: Der DEHOGA MV ist Projektführer der Initiative „Ver- Anlässlich einer Veranstaltung in Schwerin traf sich das Präsidium des DEHOGA MV mit Bundesarbeitsministerin (3.v.r.) und einbarkeit Erwerbs- und Privatleben“ und Koope- dem Wirtschaftsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Jürgen rationspartner bei anderen Projekten, wie z.B. im Seidel (2.v.r.), um über die Fachkräftesicherung zu diskutieren. Die Bundes- ministerin bescheinigte, dass Mecklenburg-Vorpommern dabei kreative „Netzwerk Arbeit für Flüchtlinge“. Gerade bei Wege einschlage. diesen Projekten konnten nicht nur zusätzliche Personalressourcen für die Branche aktiviert wer- den. Der Verband konnte dadurch auch seine soziale Akzeptanz und Kompetenz wesentlich erhöhen.

Beispiel „Unternehmensnachfolge“: Mit einer Stabsstelle im Projekt „Brücke MV“ schafft der DEHOGA MV attraktiveAngebote an Unterneh- men und potentielle Nachfolger zur Lösung der wichtigen Aufgabe der Unternehmensnachfolge. Politik für das Gastgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern wird auch in Berlin gemacht: Unter dieser Prämisse lud das Präsidium des DEHOGA MV Bundestagsabgeordnete und Vertreter der Landesregierung in das DEHOGA- Verbändehaus am Weidendamm zum Meinungsaustausch: Hans-Jürgen Pingel, Jörg Pommerening, Thomas Glass, Guido Zöllick, Elfrun Scheller, Staatssekretär Dr. Thomas Freund, Staatssekretär für Bundesangelegen- heiten und Bevollmächtigter des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund, Hans-Ulrich Trosien, Thomas Schmid, Ralf Schlüter (v.l.).

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9.10 | Niedersachsen

Niedersachsen

Deutscher Hotel- und Gaststättenverband Niedersachsen e.V.

In den Wettbewerbskriterien wurden unter ande- rem das Angebot regionaler Speisen, die Aufberei- tung in der Speisekarte sowie die Auswahl regio- naler Lieferanten berücksichtigt. Mehr als 70 Betriebe haben am Wettbewerb teilgenommen. Die Sieger wurden auf der INTERNORGA durch den Niedersächsischen Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen ausgezeichnet.

Um sich besser zu vernetzen und von den Besten zu lernen, laden die sechs Gewinner des Wettbe- werbs reihum zu einer Präsentation ihrer Betriebe Der Junioren-Arbeitskreis beim Workshop zum Social Web in Dötlingen. ein. Bei der Gelegenheit werden neben dem Kon- zept auch regionale Lieferanten vorgestellt. Moderne Zeiten – moderne Medien Junioren-Arbeitskreis im Social Web

Der Juniorenarbeitskreis (Junger DEHOGA), dem in Niedersachsen alle Mitglieder unter 40 Jahren angehören, hat sich in diesem Jahr verstärkt dem Thema Social Web gewidmet und zwei praxisori- entierte Workshops durchgeführt. Besonderes Augenmerk galt den Web 2.0-Plattformen Face- book, Twitter und XING. Dabei hatten die Teilneh- mer die Möglichkeit, an ihrem eigenen Laptop aktiv mitzuarbeiten und sich dem SocialWeb unter Anleitung eines Experten zu nähern. Um der Bedeutung des Internets als zukünftige Informati- Teilnehmer der Aktion Regionale Küche in Niedersachsen. onsquelle Nummer eins Rechnung zu tragen und diesem Medium bei der Eigenwerbung die ent- sprechende Aufmerksamkeit zu schenken, wird der DEHOGA in diesem Bereich auch weiterhin aktive Workshops, Vorträge und Seminare anbieten.

Trend Regionale Küche – Von den Besten lernen

Das Angebot regionaltypischer Speisen und Getränke ist auch für das Reiseland Niedersachsen ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor. Um dieser Nachfrage und dem darüber hinaus anhaltenden Die sechs Gewinner des Wettbewerbs Regionale Küche wer- Trend zur regionalen Küche Rechnung zu tragen, den durch den Niedersächsischen Landwirtschaftsminister hat der DEHOGA Niedersachsen 2010 erstmals Hans-Heinrich-Ehlen (2.v.r.), DEHOGA Niedersachsen-Präsi- einen landesweiten Wettbewerb ausgelobt, um die dent Hermann Kröger (hinten M.) und DEHOGA-Präsident Ernst Fischer (4.v.r.) auf der INTERNORGA in Hamburg ausge- Gastronomen für dieses Thema zu sensibilisieren. zeichnet.

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9.11 | Nordrhein-Westfalen

Nordrhein-Westfalen

DEHOGA Nordrhein-Westfalen e.V.

Marktsituation be oder auch Handwerk“, fordert deshalb Olaf Offers, Präsident des DEHOGA NRW (mehr dazu im Hotellerie und Gastronomie im bevölkerungs- Kapitel 3.1). reichsten Bundesland stehen spannende Zeiten ins Haus. Nach dem sehr schwierig verlaufenen Bettensteuer Jahr 2009, in dem die Branche insgesamt ein Umsatzminus von real 10,1 Prozent verkraften Die Bemühungen der Stadt Köln, die klammen kom- musste, hat sich der Umsatzhorizont etwas aufge- munalen Kassen zu füllen, sind karnevalesk. Und hellt. Zum ersten Mal seit Monaten stiegen die hätten die zuständigen Ministerien der Landesre- Umsätze im Juli: um 1,3 Prozent real. Auch die gierung nicht die Genehmigung für die Erhebung Nach der Reduzierung des Beherbergung konnte leicht aufatmen. Im Ver- einer Kulturförderabgabe („Bettensteuer“), die Mehrwertsteuersatzes: Deutschland fällt nicht gleich zum Vorjahreszeitraum übernachteten 5,4 ohne Zweckbindung der bloßen Haushaltssanie- mehr aus der Rolle. Prozent mehr Gäste in den ersten sechs Monaten rung dient, in der Domstadt gegeben, könnte man 2010 an Rhein und Ruhr, insgesamt 8,6 Millionen. darüber lachen. So aber besteht die Gefahr, dass Spannend bleibt die politische Situation nach der trotz zahlreicher Proteste durch die Hoteliers vor Abwahl der schwarz-gelben Regierung im Früh- Ort und den DEHOGA NRW und trotz zweier unab- jahr 2010. Die neue rot-grüne Minderheitsregie- hängiger Gutachten, die die Verfassungswidrigkeit rung hat in einigen auch für das Gastgewerbe der Kölner Bettensteuer feststellten, diese Steuer relevanten Bereichen Veränderungen angekün- den Gästen in der größten Stadt am Rhein Jahr für digt: Bettensteuer, Nichtraucherschutz und Hygie- Jahr bis zu 21 Millionen Euro aus der Tasche ziehen ne-Smiley sind nur einige Stichpunkte. wird. Wohlgemerkt: Die Stadt Köln verliert durch den reduzierten Mehrwertsteuersatz für die Hotelle- Sieben Prozent rie,so haben DEHOGA NRW und der Bund der Steu- erzahler NRW errechnet, gerade mal bis zu 400.000 Die Freude über den reduzierten Mehrwertsteuer- Euro. Die Solidarität unter den Kölner Hoteliers ist satz in der Hotellerie, der zu Anfang des Jahres bemerkenswert. Für das Projekt „Weg mit der Bet- 2010 auch in NRW herrschte, wurde schnell durch tensteuer“ wurden bereits über 35.000 Euro ge- Missklänge aus Medien und Politik getrübt. Den sammelt. Die erste Klage eines Kölner Hoteliers mitunter hysterischen Forderungen nach Rücknah- gegen die Stadt Köln vor dem Verwaltungsgericht me der gerade erst gewährten Anpassung an das wird auf breiter Front von Kollegen und dem europäische Niveau setzte der DEHOGA NRW sach- DEHOGA NRW unterstützt. Weitere juristische Aus- liche Aufklärung entgegen. In zahlreichen Gesprä- einandersetzungen sind auf den Weg gebracht. Der chen mit Abgeordneten, Pressevertretern und Erfinder der Bettensteuer, damals noch Kämmerer anderen Medien machte der Verband, zusammen der Stadt Köln, ist heute übrigens Finanzminister mit seinen Hoteliers, deutlich, dass die Branche die des Landes Nordrhein-Westfalen und hat die Steu- Ersparnisse in weiten Teilen in Betriebe und Mitar- er-Satzung in seiner neuen Funktion genehmigt. beiter und damit in ein besseres Preis-Leistungs- Verhältnis investiert. Eine Postkartenkampagne, die Rauchverbot sich an Bundes- und Landtagsabgeordnete, Ver- bände und die kommunale Politik richtete, zeigte, Durch den Regierungswechsel von Schwarz-Gelb wie mit der Steuerreduzierung Fairness in die euro- auf Rot-Grün und das strenge Rauchverbot in päische Mehrwertsteuerpolitik eingezogen ist und Bayern haben sich die Gewichte in Sachen Nicht- welche Investitionen getätigt wurden. Neben dem raucherschutz in der Gastronomie verschoben. Die Erhalt der sieben Prozent in der Hotellerie geht das neue Gesundheitsministerin Barbara Steffens gibt Engagement für eine Gleichstellung in der Gastro- sich kämpferisch und möchte den Nichtraucher- nomie ebenfalls weiter. „Wir brauchen eine schutz in NRW verschärfen. Abzuwarten bleiben Gesamtrevision für das deutsche Mehrwertsteuer- die Ergebnisse der Evaluation des Nichtraucher- recht, unter besonderer Berücksichtigung von schutzgesetzes, die Anfang 2010 begonnen hat arbeitsintensiven Dienstleistungen wie Gastgewer- und im Herbst abgeschlossen sein soll. Der DEHOGA

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9.11 | Nordrhein-Westfalen

NRW setzt sich für die bestehende Lösung ein und beitrag der Tourismusbranche nachhaltig zu steigern. hat die Aktion „Für einen liberalen Nichtraucher- Das größte Bundesland wird bisher weder im Inland schutz“ ins Leben gerufen, in deren Rahmen sich noch im Ausland als klassische Tourismusdestination Gastronomen ihr eigenes Plakat für ihren Betrieb wahrgenommen. „Wenn wir es schaffen, die Stärken und ihren Internetauftritt erstellen können. „Das Nordrhein-Westfalens deutlicher hervorzuheben, Gesetz hat letztlich eine gute Balance gefunden wird das dem Tourismussektor, seinem wichtigstem zwischen den Interessen der nicht rauchenden wie Leistungsträger dem Gastgewerbe und dem Wirt- rauchenden Gäste und der Gastronomen. Für jeden schaftsstandort insgesamt einen erheblichen Schub Gast gibt es heute (fast) alles überall“, so Olaf verleihen“ ist sich Klaus Hübenthal, Hauptgeschäfts- Offers, Präsident des DEHOGA NRW. „Deshalb führer des DEHOGA NRW und Vorstandsmitglied des sehen wir keinen Handlungsbedarf, an dem Gesetz Tourismusverbandes, sicher. „Mit dem neuen Ziel- etwas zu ändern.“ Dass in Nordrhein-Westfalen gruppenmarketing erwarte ich deutliche Steigerun- zurzeit keine Mehrheit für ein absolutes Rauchver- gen im Privatgeschäft.“ In vielen Regionen in Nord- bot besteht, belegt eine Umfrage von Infratest rhein-Westfalen liegt der Anteil geschäftsbedingter Dimap, nach der lediglich 38 Prozent der Bürger ein Übernachtungen noch bei 80 Prozent. Rauchverbot ohne Ausnahmen befürworten. DEHOGA NRW stellte Wahlcheckliste vor Aktion „Lass dich nicht K.O. tropfen!“ Vor der Landtagswahl im bevölkerungsreichsten Mit einer gemeinsamen Aktion machen seit Anfang Bundesland hatte der DEHOGA NRW seine Wahl- des Jahres das Justizministerium und der DEHOGA checkliste für die Landtagswahl am 9. Mai vorge- NRW auf die Gefahren der so genannten K.O.-Trop- stellt. Mit der 16 Seiten umfassenden Sammlung fen hin.Auf zunächst 100.000 Bierdeckeln wurde in der wichtigsten politischen Themen für das Gast- ganz Nordrhein-Westfalen in Kneipen und Disco- gewerbe an Rhein und Ruhr suchte der Branchen- theken mit den Hinweisen „Lass Dich nicht K.O.- verband den Kontakt zu den Kandidatinnen und TROPFEN!“ und „Pass auf's Glas auf!“ vor den Kandidaten der Parteien und hoffte auf deren Ant- Gefahren der Substanzen gewarnt. Der Auftaktver- worten. „Wir wollen die Politik des Landes aktiv anstaltung in Düsseldorf folgten weitere in ver- mitgestalten und deshalb vor derWahl den poten- schiedenen Regionen Nordrhein-Westfalens. „Die ziellen Abgeordneten inhaltlich auf den Zahn professionelle Gastronomie in ihren ganzen Facet- fühlen“, beschrieben Olaf Offers, Präsident des ten ist ein großartiger Raum, in dem man sich trifft, DEHOGA NRW, und Klaus Hübenthal, Hauptge- feiert und gemeinsam Zeit verbringt. Das macht schäftsführer, die Intention der Liste. Der Wahl- Gaststätten, Restaurants, Kneipen und Diskotheken check beinhaltete die Forderungen der Branche zu aus und für unser soziales Miteinander so wert- den Schwerpunktthemen Mehrwertsteuer, Rund- voll“, so Olaf Offers, Präsident des DEHOGA NRW. funkgebühren, Arbeits- und Tarifrecht, Nichtrau- cherschutz, Tourismus, Gaststättengesetz und Masterplan Tourismus Jugendarbeitsschutz. Insgesamt rund 200 Kandi- Nordrhein-Westfalen vorgestellt datinnen und Kandidaten von CDU, SPD, Grünen, FDP und Linken beteiligten sich an der Aktion. Der Tourismus NRW e.V. und das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen haben 2009 in Düsseldorf den „Masterplan Tourismus Nordrhein-Westfalen“ vor- gestellt. Das umfangreiche Strategiepapier gibt vor, wie die touristische Entwicklung in Nordrhein-West- falen zukünftig vorangetrieben werden soll. Ziel ist es, das Land bis zum Jahr 2015 zu einer pulsieren- den und attraktiven Destination mit klar erkennba- rem Profil zu entwickeln und den Wertschöpfungs- Das Titelblatt des Masterplans Tourismus Nordrhein-Westfalen.

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9.12 | Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

DEHOGA Rheinland-Pfalz Landesverband Hotel- und Gaststättengewerbe e.V.

Eröffnung DEHOGA Zentrum dem Projektbüro „Sterneklassifizierung“ der Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, der AWMedien Concept, der HOTAX Steuerberatungsgesellschaft, Am 13. Oktober 2010 wurde die offizielle Eröff- der Werbeagentur ComCept und der HGK Ein- nung und Einsegnung des DEHOGA Zentrum kaufsgenossenschaft sind die Räumlichkeiten Rheinland-Pfalz im Rahmen eines Festaktes gefei- sinnvoll belegt und inhaltlich zu einem wahren ert. Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Dienstleistungszentrum für das gesamte Gastge- Kirche sowie der Tourismus- und Gastgewerbe- werbe geworden. branche folgten der Einladung in das frisch reno- vierte Domizil in Bad Kreuznach. Der rheinland- pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering, die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesmi- nisterium für Verbraucherschutz Julia Klöckner sowie der Präsident des DEHOGA Bundesverban- des Ernst Fischer zeigten sich nach einem ersten Präsident Gereon Rundgang durch die denkmalgeschützte Villa Haumann (M.) und begeistert und gratulierten Präsident Gereon Hau- Geschäftsführer Ralf Landoll (r.) mit den mann zu dem gelungenen Umbau der ehemaligen Mitarbeitern des Landes- Jacob-Selzer-Schule, die in den vergangenen zehn verbandes vor dem neuen DEHOGA Zentrum. Jahren leer gestanden hatte und in den zurück lie- genden 20 Monaten von Grund auf saniert und Mit diesen Partnern im Hause ist der DEHOGA renoviert worden war. Der DEHOGA Rheinland- Rheinland-Pfalz seiner Idee von einem kompeten- Pfalz investierte in diesen Standort insgesamt ten Dienstleistungszentrum für das Gastgewerbe rund 800.000 Euro und bietet derzeit gemeinsam in Rheinland-Pfalz bereits sehr nah gekommen. mit seinen Partnern 15 qualifizierte Arbeitsplätze im DEHOGA Zentrum in Bad Kreuznach. Start der DEHOGA Akademie Rheinland-Pfalz Mit der Landesgeschäftsstelle des DEHOGA Rheinland-Pfalz, der DEHOGA Akademie, dem Ein weiterer Schritt zum Dienstleister für das Projektbüro „Aktion Fit für die Zukunft“, der Gastgewerbe unter einem Dach war der Start der Creuznacher BetriebsberatungsGesellschaft CBG, DEHOGA Akademie in den neuen Konferenzräu- men sowie dem modernen Hörsaal des DEHOGA Zentrums Rheinland-Pfalz Ende Oktober. Die Vision ist, eine rheinland-pfälzische Akademie der Gastlichkeit zu schaffen mit dem Ziel, jährlich bis zu 1.000 Fachkräfte in vielen verschiedenen, für die Branche besonders relevanten Themenfeldern, zu schulen und somit einen wichtigen Beitrag des Landesverbandes zur Qualitätssteigerung im rheinland-pfälzischen Tourismus zu leisten.

Auszeichnung der Landesgeschäftsstelle

Obwohl gerade erst gestartet, konnte Landes- geschäftsführer Ralf Landoll bereits nach wenigen Monaten seiner beruflichen Tätigkeit für den Lan- DEHOGA-Bundesverbands-Präsident Ernst Fischer (l.), Staats- desverband im Januar die Auszeichnung zum sekretärin Julia Klöckner und Wirtschaftsminister Hendrik Hering (r.) gratulieren Präsident Gereon Haumann zur Eröff- Qualitätsgastgeber der Stufe 1 der ServiceQuali- nung des neuen DEHOGA Zentrum Rheinland-Pfalz. tät Deutschland entgegennehmen.

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9.12 | Rheinland-Pfalz

DEHOGA Förderprogramm „Aktion Fit für die Zukunft“ erfreut sich großer Nachfrage

In zwei Schulungsphasen werden über einen Zeit- raum von drei Jahren insgesamt 110 gastgewerbli- che Betriebe mit den Inhalten der Tourismusstrate- gie 2015 des Landes Rheinland-Pfalz, der Service- Qualität, der Barrierefreiheit und weiteren Themen, Ein starkes Team: Präsident Gereon Haumann mit den beiden wie Finanzierung, Angebotsentwicklung, Marke- Vize-Präsidenten Herbert Boller (r.) und Lothar Weinand (l.). ting und Vertrieb konfrontiert und so in die Lage mehr einheitlich agierenden und schlagkräftigen versetzt, die Ziele der Tourismusstrategie 2015 Landesverbandes. Inzwischen ist das neue Medium umzusetzen. Diese Betriebe sollen als Leuchttürme zu einem hoch qualitativen und umfangreichen eine Vorbildfunktion für viele weitere erfüllen und Fachmagazin der Branche geworden und aus der so die Tourismusstrategie in die Fläche tragen. täglichen Arbeit ebenso wenig wegzudenken, wie Unterstützt und finanziell gefördert wird dieses das neue attraktive Web-Magazin des Landesver- Projekt vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsmi- bandes, für das Landesgeschäftsführer Ralf Landoll nisterium, der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, verantwortlich zeichnet. den Industrie- und Handelskammern sowie dem DEHOGA. Mit Frau Dr. Stolberg-Schloemer konnte Konstituierung von drei neuen zum 1. Dezember 2009 eine besonders kompetente Fachgruppen auf Landesebene Projekt-Managerin gewonnen werden. Gemeinsam für ein starkes Tourismusland Rhein- Unabhängig von diesem Förderprojekt wurden land-Pfalz ist auch das Credo für die nunmehr auf zur Stärkung der Servicefunktionen für die Mit- Landesebene einheitlich konstituierten Fachgrup- glieder im Frühsommer 2010 mit Doriane Schmitt pen „Gastronomie“ unter der Leitung von Vize- und Kathrin Wahl zwei weitere Mitarbeiterinnen Präsident Lothar Weinand, „Hotellerie“ unter der des Landesverbandes eingestellt. Damit konnte Leitung von Vize-Präsident Herbert Boller sowie Präsident Haumann in den vergangenen zwölf „Jugend und Bildung“ unter der Leitung des gera- Monaten allein beim Landesverband vier neue de zum TOP-Ausbilder gekürten Dirk Melsheimer. Stellen schaffen. In diesen Fachgruppen werden unter Beteiligung der vor Ort ehrenamtlichen DEHOGA-Repräsen- Einheitlicher DEHOGA Report tanten relevante Branchenthemen analysiert, dis- Rheinland-Pfalz und attraktives kutiert und zur Beschlussfassung in die Gremien Web-Magazin des Landes- oder Bundesverbandes eingebracht.

Seit Januar dieses Jahres werden alle DEHOGA Mit- Herausgabe des Förderleitfadens glieder in Rheinland-Pfalz durch das monatlich „Fit für die Zukunft im Tourismus“ erscheinende einheitliche Mitgliederorgan „DEHOGA Report Rheinland-Pfalz“ gleichermaßen informiert. Gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Wirt- Nach vielen Jahrzehnten mit zwei verschiedenen schaftsministerium, dem Sparkassenverband Zeitungen gelang es Präsident Gereon Haumann Rheinland-Pfalz sowie der Investitions- und Struk- im Einvernehmen mit den Vizepräsidenten Herbert turbank Rheinland-Pfalz und der Landesbank wur- Boller und Lothar Weinand in den Gremien des de seitens des DEHOGA Rheinland-Pfalz ein Landesverbandes und der beiden Regionalverbän- Förderleitfaden zusammengestellt, der die wich- de einmütige Zustimmungen zu einem gemein- tigsten Förderprogramme für touristische Dienst- samen Magazin zu erzielen. Dabei bleibt das Team leister beinhaltet. Diese Broschüre gibt einen ersten von RegioPress mit Klaus Lammai,Andrea Wohlfart Überblick in die Förderlandschaft und soll Betriebe und Christa Alsbach bewährter Partner eines nun- dazu ermutigen, in ihre Zukunft zu investieren.

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9.13 | Saarland

Saarland

DEHOGA Saarland Hotel- und Gaststättenverband e.V.

Reduzierter Mehrwertsteuersatz Rettungssteuer“ die Runde. Denn mit den Einnah- und Bettensteuer men aus der Bettensteuer sollen nach Auffassung der rot-roten Rathaus-Mehrheit im Saarbrücker Diese zwei Themen bestimmten den Jahresanfang Stadtrat Schwimmbadschließungen vermieden und im Saarland. Kaum waren der reduzierte Mehr- Renovierungen und stabile Eintrittspreise gegenfi- wertsteuersatz beschlossene Sache und die ersten nanziert werden. Ob die Satzung letztlich von der Anlaufschwierigkeiten in der Umsetzung beseitigt, Landesregierung genehmigt wird, ist fraglich und sah sich die saarländische Hotellerie – wie sicher- war bis Oktober 2010 noch nicht entschieden. Eine lich auch bundesweit – unter Rechtfertigungs- gerichtliche Überprüfung wird jedoch bei Genehmi- druck. Viele Medienberichte geißelten die Reduzie- gung auch im Saarland schnell angestrebt werden rung der Mehrwertsteuer als ein reines Lobby- (mehr dazu im Kapitel 3.1). Geschenk für die Hotelbranche.Wesentliche Verän- derungen im Investionsbereich oder Preissenkun- Erstes Porsche Golf-Masters gen als spürbare Auswirkung für die Gäste wurden des DEHOGA Saarland in Zweifel gezogen. Der Verband trat dieser Mei- nungsbildung in zahlreichen Treffen mit Medien- Im September 2010 wurde der Kochlöffel mit dem vertretern entgegen. Dank der Unterstützung zahl- Driver getauscht. Statt Wachtelbrüstchen zählten reicher Hoteliers, die bereitwillig über die Verwen- hier größere Vögel, die „Eagles“. Beim ersten dung des Mehrwertsteuervorteils berichteten, durch den DEHOGA Saarland veranstalteten Golf- konnte dem medialen Zerrbild offensiv gegenge- Turnier trafen sich im Golfclub Websweiler Hof bei wirkt werden.Allein beim Pressefrühstück im März Homburg rund 80 Teilnehmer, um bei strahlendem 2010 in Saarbrücken konnten neun Hoteliers mit Sonnenschein den Schläger für den guten Zweck einer Investitionssumme von insgesamt knapp zu schwingen. Der Erlös des Turniers kommt der einer Million Euro präsentiert werden, die nur allzu Jugendarbeit des Verbandes und damit dem gerne der lokalen Presse davon berichteten. Berufsnachwuchs zu Gute. Das Turnier unter dem Motto „DEHOGA meets Business“ istTeil des neu- Konterkariert könnten diese Effekte der Mehrwert- en Sponsorkonzepts des Verbandes. steuerreduzierung allerdings allzu leicht durch die „Bettensteuer“ werden. So hat der Stadtrat von Ziel war,Vergnügen und Aufbau eines Netzwerkes Saarbrücken im Juni diesen Jahres die Einführung miteinander zu verbinden, welches Persönlichkei- der Bettensteuer beschlossen. Ähnlich wie in Köln ten nicht nur aus dem Hotel- und Gaststättenbe- möchte man die Gäste mit fünf Prozent vom Netto- reich, sondern auch branchenfremde Entscheider Das erste Porsche-Golf Übernachtungspreis belasten. Begründet wurde aus der bunten Geschäftswelt des Saarlandes Masters des DEHOGA Saarland. diese Maßnahme mit leeren Kassen und dem Neid- zusammenbringt. Und das mit großem Erfolg: Argument des reduzierten Mehrwertsteuersatzes. Neben Hauptsponsor Porsche waren Cirrus-Air- Schnell machte das Wort von der „Schwimmbad- line, die Postbank und viele andere Unternehmen vertreten, vom Frisör über den Steuerberater bis zur Wellness- und Beautyfarm.

Auch an an die Nicht-Golfer wurde gedacht. Für sie wurden eigens ein Schnuppergolfkurs und ein Put- tingcontest veranstaltet. Nach dem Golfturnier fand die Siegerehrung in den verschiedenen Wertungen statt. Dank vieler Spenden erhielt jeder einen Preis. Auch die anschließende Tombola mit Preisen im Wert von insgesamt fast 5.000 Euro war ein voller Traten der Mehrwertsteuer-Neiddebatte und der Bettensteu- Erfolg. Die Resonanz bei Teilnehmern und Sponso- er entgegen: Saarländische Hoteliers zusammen mit DEHOGA Saarland-Präsidentin Gudrun Pink (3.v.l.) und Haupt- ren war so gut, dass die Planungen für das zweite geschäftsführer Frank C. Hohrath (5.v.l.). Turnier im nächsten Jahr schon begonnen haben.

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9.14 | Sachsen

Sachsen

DEHOGA Sachsen e.V. Hotel- und Gaststättenverband

GÄSTE 2009 – Neue Dachmarke Zu den Höhepunkten der Messe zählten „Messen mit Raffinessen“ Kongresse, Wettbewerbe sowie ein hervorragen- des Rahmenprogramm, wie zum Beispiel „Markt- Erfolgreiche Premiere auf dem Leipziger Messege- platz Hotel 2009 – dem Forum für Hotellerie“. lände: Insgesamt 18.600 Besucher kamen zu „Messen mit Raffinessen“, der neu kreierten In Kooperation mit dem Hotelverband Deutsch- Dachmarke für Veranstaltungen rund um das The- land (IHA), dem DEHOGA Brandenburg, dem ma Ernährung. 1.500 davon informierten sich auf DEHOGA Sachsen sowie dem DEHOGA Thüringen der FleiFood, die zum ersten Mal veranstaltet bot die GÄSTE 2009 interessante Fachvorträge wurde, über innovative Produkte für das Flei- und stellte aktuelle Markttrends vor. scherhandwerk. Als wichtiges Forum für die Bran- che speziell in Mitteldeutschland erwies sich 20 Jahre DEHOGA Sachsen erneut die GÄSTE, die zum zehnten Mal mit ihrem repräsentativen Angebot für Gastronomie, Hotel- Am 26. April 2010 stand der öffentliche Teil der lerie und Gemeinschaftsverpflegung aufwartete. Delegiertenversammlung ganz im Zeichen Insgesamt 342 Aussteller waren auf den beiden „20 Jahre DEHOGA Sachsen“. Zahlreiche Dele- Fachmessen vertreten. gierte und Gäste aus Wirtschaft und Politik waren dazu ins Radisson Blu Park Hotel Dresden-Rade- Der neue Messeverbund fand großen Anklang. beul gekommen. Mit der Dachmarke „Messen mit Raffinessen“ wurde ein zukunftsweisendes Konzept platziert, Im Rahmen der Festveranstaltung zog Helmut das dem Thema Ernährung, kulinarischer Genuss Apitzsch, Präsident des DEHOGA Sachsen, ein und Gästebetreuung eine attraktive Facette hin- Resümee zu einer äußerst ereignisreichen und zufügt. Auch der DEHOGA Sachsen konnte sich bewegten Zeit für die Unternehmen der Branche über einen regen Zuspruch an den vier Messeta- wie auch für den Hotel- und Gaststättenverband gen freuen. Der DEHOGA Sachsen und die SAXO- Sachsen. Sehr vielfältig waren die Aufgaben und NIA Fördergesellschaft waren erneut mit einem Anforderungen in den vergangenen 20 Jahren an eigenen Messestand zur GÄSTE 2009 vertreten. einen Unternehmerverband.

Im Gespräch auf der Messe GÄSTE: Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Bundesverbandes, Sven Morlok (2.v.l.), Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Helmut Apitzsch (l.), Präsident des DEHOGA Sachsen, und Frank Lehmann, DEHOGA Sachsen-Hauptgeschäftsführer.

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9.14 | Sachsen

Prominente Gäste beim Festakt zum 20-jährigen Jubiläum des DEHOGA Sachsen: Klaus Brähmig, MdB (v.l.), Vorsitzender des Ausschusses für Tourismus im Deutschen Bundestag, Andreas G. Lämmel, MdB (2.v.l.), Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie, Helmut Apitzsch (3.v.l.), Präsident DEHOGA Sachsen, sowie Sven Morlok (4.v.l.), Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, und Ernst Fischer (3.v.r), Präsident des DEHOGA Bundesverbandes.

Schaut man heute noch einmal zurück, so lassen Ebenfalls nach Radebeul gekommen waren Sven sich in der ereignisreichen Entwicklung unseres Morlok, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Verbandes nur einige ausgewählte Etappen und Arbeit und Verkehr, sowie der Präsident des Höhepunkte anführen. DEHOGA Bundesverbandes Ernst Fischer. Dieser lobte die Verlässlichkeit des sächsischen Verban- I 1991 Abschluss des ersten Tarifvertrages für des sowie die sehr erfolgreiche Arbeit in den ver- Sachsen gangenen Jahren und dankte allen ehren- und I 1992 Gründung der Wirtschaftstochter SAXONIA hauptamtlichen Vertretern des DEHOGA Sachsen Fördergesellschaft mbH für die außerordentlich engagierte und vertrau- I 1993 Start Herausgabe einer eigenen ensvolle Zusammenarbeit. Verbandszeitung I 1993 die erste Sächsische Landesmeister- schaft der Jugend in den gastgewerblichen Ausbildungsberufen I 1995 Erarbeitung und Veröffentlichung der ersten „Studie zum betriebswirtschaftlichen Ist- Zustand des sächsischen Hotel- und Gast- stättengewerbes“ in Kooperation mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr I Gesellschafter der TMGS Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH

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9.15 | Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt

DEHOGA Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.

Das Gastgewerbe in Sachsen-Anhalt besteht hin- I Einflussnahme auf die Phase der Vorbereitung sichtlich seiner Struktur zum überwiegenden Teil eines Landesgaststättengesetzes aus kleinen und mittleren Unternehmen. Die gegenwärtige Lage des Gastgewerbes in Sachsen- 12. Landesverbandstag – Anhalt wird von den Verbandsmitgliedern unter- 20 Jahre DEHOGA Sachsen-Anhalt e.V. schiedlich bewertet. im Oktober 2010

Die durchgeführten Konjunkturumfragen in der Der absolute Höhepunkt im verbandspolitischen Branche, sowohl durch denVerband, als auch durch Leben war die Abhaltung des 12. Landesverbands- die IHK'n sowie eine Vielzahl von Einzelinformatio- tages am 12. Oktober 2010 im Parkhotel Herren- nen lassen die Aussage zu, dass es der Gastrono- krug Magdeburg. Im Beisein des Präsidenten des mie in Abhängigkeit vom Standort, differenzierten DEHOGA Bundesverbandes, Ernst Fischer, des Leistungsangeboten und durch die Entwicklung der Ministers für Wirtschaft und Arbeit des Landes touristischen Infrastruktur grundsätzlich gelungen Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, und Mitglie- ist, sich nach wie vor wirtschaftlich zu behaupten. dern des Bundes- und Landtages sowie der touris- Die Hotellerie konnte leichte Umsatzsteigerungen tischen Partner LTV, TMSA und Schmetterling verbuchen. Das betrifft besonders die Regionen Reisen wurden folgende Themen erörtert: Harz und Burgenland sowie den Städtetourismus. Die Gastronomie leidet weiterhin unter starken I Mehrwertsteuerreduzierung Umsatzrückgängen in Sachsen-Anhalt. Der Rück- für das Gastgewerbe gang ist landesweit relevant. I Kulturförderabgabe/Bettensteuer in den Kommunen des Landes Unsere Schwerpunkte in der politischen Lobby- I ausgewählte DEHOGA-Standpunkte. arbeit:

I Großangelegte Unterstützung der Aktion „7 Prozent Mehrwertsteuer auf Gastfreund- schaft“ I Mitwirkung des Verbandes bei der Ausarbei- tung von Vermarktungsstrategien touristi- scher und gastgewerblicher Leistungsangebo- te durch die Mitwirkung als Gesellschafter in der TMSA (Tourismus Marketing Sachsen- Anhalt GmbH) Begrüßte die zahlreichen Gäste beim 12. Landesverbandstag I des DEHOGA Sachsen-Anhalt: Ernst Fischer, Präsident des Einflussnahme auf die Umsetzung der Richtli- DEHOGA Bundesverbandes. nie zur Aufstellung nichtamtlicher Hinweis- schilder außerhalb geschlossener Ortschaften Der verbandspolitische Höhepunkt wurde zur I Sicherung des Fortbestehens von geförderten Ehrung des Ministers Dr. Reiner Haseloff mit der Beratungen für mittelständische Unternehmen Ehrenmedaille des DEHOGA Sachsen-Anhalt

Der neue Landesvorstand.

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9.15 | Sachsen-Anhalt

Dr. Reiner Haseloff (2.v.r.), Minister für Wirtschaft und Arbeit DEHOGA Niedersachsen-Präsident Hermann Kröger (M.) freut des Landes Sachsen-Anhalt, nimmt die Ehrenmedaille von sich über die Ehrenmedaille, hier mit Otto Wolter (2.v.r.), Vor- DEHOGA Sachsen-Anhalt-Präsident Frank Doepelheuer (r.) und sitzender der Fachgruppe Gaststätten in Niedersachsen, sowie Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schildhauer (l.) sowie Ernst den Vertretern Sachsen-Anhalts, Präsident Frank Doepelheuer (r.), Fischer, Präsident des DEHOGA Bundesverbandes, entgegen. Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schildhauer (l.) und Herd Heiland.

genutzt. Diese Ehrenmedaille wurde auch dem gliedschaft werden durch 15 Betriebsbetreuer im DEHOGA Niedersachsen für die große Unterstüt- Rahmen der Kooperation DEHOGA/DVAG bekannt zung beim Aufbau des Landesverbandes verliehen. gemacht und umgesetzt. 66 Verbandsmitglieder, die seit der Gründung dem Verband angehören, werden im Jahr 2010 eben- Bildung und Qualifizierung falls eine Ehrung für ihre Treue erhalten. im Landesverband

Die turnusgemäße Wahl fand ebenfalls statt. Es Großes Augenmerk wird im Landesverband auf die wurden der Präsident, der Schatzmeister und der Ausbildung und Qualifizierung gelegt. Die Landesvorstand sowie das Präsidium zur Abstim- DEHOGA Akademie, die im Jahr 2009 gemeinsam mung gestellt. Dem Präsidenten Frank Doepelheu- mit dem Landesverband Baden-Württemberg ver- er wurde nach zwölf JahrenAmtszeit mit überwäl- einbart wurde, hat ihren Standort im Jahr 2010 in tigender Mehrheit das Vertrauen für eine vierte Wanzleben. Hier wird der DEHOGA Unternehmer- Wahlperiode ausgesprochen. Auch der Schatz- brief vermittelt, geprüft und vergeben. Um das meister Gert Heiland, Kassenprüfer im Bundesver- Bildungsangebot für Verbandsmitglieder wesent- band, wurde wiedergewählt. lich zu erweitern, hat der Landesverband die Fach- akademie DEHOGA Sachsen-Anhalt gegründet. Die Abendveranstaltung wurde durch die Anwe- senheit des Ministerpräsidenten Prof. Dr. Wolf- Schulungen zur Lebensmittelhygiene- gang Böhmer bereichert. In seinem Grußwort ver- vorordnung und zum Infektions- sprach er den anwesenden Unternehmerinnen schutzgesetz und Unternehmern, dass er sich für eine möglichst praktikable Lösung bei der Neugestaltung des Als eine besondere Dienstleistung bietet der Rundfunkstaatsvertrages einsetzen wird. Die Kon- DEHOGA Sachsen-Anhalt seinen Mitgliedsbetrie- ferenz der Ministerpräsidenten findet unter seiner ben alljährlich kostenlos eine Schulung zur Leitung im Oktober in Magdeburg statt. Lebensmittelhygieneverordnung und zum Infekti- onsschutzgesetz an. Diese Schulungen werden Mitgliedergewinnung – Kooperationen gemeinsam mit zwei Lebensmittelinstituten aus Sachsen-Anhalt, ÖHMI Analytik GmbH Magde- Die Mitgliedergewinnung ist im Jahr 2010 burg und MBM Labor Dessau, organisiert und gezeichnet von Stagnation, obwohl die Aktivitä- durchgeführt. ten zur Mitgliedergewinnung und -betreuung ver- stärkt wurden. Die Kooperation mit der DVAG, Im Jahr 2010 nahmen über 378 Betriebe an die- eines freien Mitarbeiters und der ARO Sound sen Schulungen teil. Seitens der staatlichen GmbH sowie die Aktivitäten des Hauptamts Lebensmittelhygieneüberwachung werden diese haben dazu beigetragen. Die Vorteile einer Mit- Schulungen außerordentlich begrüßt.

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9.16 | Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein

Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Schleswig-Holstein e.V.

Mit ASTOR zur Tourismusfachkraft

Für Berufseinsteiger im Tourismus eröffnen sich neue, schnelle Karrierechancen: in nur drei Jahren können jetzt die Abschlüsse Hotelfachfrau/Hotel- fachmann und Fachwirt im Gastgewerbe in einem erlangt werden. Bislang waren dafür fünf Aus- und Fortbildungsjahre sowie eine mehrjährige Berufstä- tigkeit erforderlich. Möglich wird dies durch das „Der neue Vorstand des DEHOGA Schleswig-Holstein“. Modellprojekt ASTOR – Aufstieg mit System im Tourismus – der Wirtschaftsakademie Schleswig- abschiedet. Hintergrund war die 2008 begründete, Holstein in Zusammenarbeit mit dem Wirtschafts- umfangreiche Satzungsänderung „Agenda 2010“. ministerium und mit Unterstützung des DEHOGA Als Nachfolger von Klaus-Peter Willhöft wählten Schleswig-Holstein. Das Projekt soll dem Tourismus die Delegierten seinen bisherigen Stellvertreter schneller hoch qualifizierte Fachkräfte sichern und Matthias Drespling in das Amt des Vorsitzenden die Branche attraktiv für junge Menschen mit der Fachgruppe „Hotels und andere Beherber- hochwertiger Schulausbildung machen. „Dies ist gungsbetriebe“. Drespling ist somit neben Axel ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Aus- und Strehl, Vorsitzender der Fachgruppe „Gastrono- Weiterbildungssysteme und auch eine Antwort auf mie“, und Hans Walter Kölling, Vorsitzender der den zunehmenden Fachkräftebedarf“, so Peter Fachgruppe „Tourismus“, einer der drei neuen Bartsch, Präsident des DEHOGA Schleswig-Hol- Vizepräsidenten des DEHOGA Schleswig-Holstein. stein. ASTOR diene darüber hinaus auch der regio- nalen Wirtschafsförderung. Die Tourismusbranche Herlich Marie Todsen-Reese (CDU), Vizepräsiden- in Schleswig-Holstein steht in einem intensiven tin des schleswig-holsteinischen Landtags, beton- Wettbewerb mit anderen nationalen und interna- te in ihrer Festrede die Auswirkungen des demo- tionalen Destinationen. Qualitativ hochwertige grafischen Wandels für den Tourismus im nörd- Dienstleistungen durch gut ausgebildete und moti- lichsten Bundesland, der in rund 9.500 Betrieben Stephan Beck vierte Beschäftigte stärken den Standort. Der Tou- etwa 80.000 Mitarbeiter beschäftigt. „Jeder Fünf- rismus in Schleswig-Holstein erwirtschaftet rund te in Schleswig-Holstein lebt vom Tourismus“, fünf Milliarden Euro im Jahr, fast fünf Prozent der sagte sie vor mehr als 200 Gästen, die im Rahmen gesamten Wertschöpfung des Landes. Mehr als des Landesverbandstages auch ihrem Präsidenten 130.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftig- Peter Bartsch zum 60. Geburtstag gratulierten. ten verdienen im Tourismus ihren Lebensunterhalt. Hinzu kommen zahlreiche Saisonkräfte in mindes- Auch Bartsch griff das Thema auf: „Wir spüren tens der gleichen Größenordnung. Diese Branche einen dramatischen Rückgang an Bewerbern“, verdient gute Ideen und Mut zu innovativen sagte der Präsident. Er befürchte, dass in naher Modellprojekten, so war sich die Politik einig. Zukunft knapp ein Drittel der derzeit 3.850 Ausbil- dungsplätze in Schleswig-Holstein in den sechs Peter Lüttgens Generationswechsel gastgewerblichen Berufen nicht mehr besetzt wer- den können. Der Zustrom an Jugendlichen auch Feierlicher Abschied in Damp: Stephan aus den neuen Bundesländern lasse nach. „Wir Beck, Peter Lüttgens und Klaus-Peter müssen die Lücken mit weniger qualifizierten Willhöft schieden aus Altersgründen aus Jugendlichen füllen“, fügte Bartsch hinzu.

Im Rahmen des Landesverbandstages 2010 des Neuer Tarifabschluss DEHOGA Schleswig-Holstein wurden die Vizepräsi- denten Stephan Beck und Peter Lüttgens sowie der Am 6. September 2010 trafen sich die Tarifver- bisherige Vorsitzende der Fachgruppe Hotels, tragsparteien, um über den gekündigten Lohn- Klaus-Peter Willhöft Klaus-Peter Willhöft, offiziell aus ihren Ämtern ver- und Gehaltstarifvertrag sowie den Ausbildungs-

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9.16 | Schleswig-Holstein

vertrag neu zu verhandeln. Die Tarifvertragspar- lich klein- und mittelständischen Unternehmen werden aus Kundensicht durchleuchtet und so die individuellen Stärken teien einigten sich auf folgende Ergebnisse: Für und Schwächen dem Betrieb aufgezeigt. Ziel ist außerdem die die Arbeitnehmer wird erstmalig zum 1. Oktober Beratung der Unternehmer, um praktische Lösungsansätze zu 2010 durch alle Lohn- und Gehaltsgruppen der bieten und somit eine Qualitätssteigerung zu gewährleisten. Lohn um 40,00 Euro brutto angehoben. Zum I Einheitliches CD-Manual bei kulinarischen 1. Oktober 2011 erfolgt eine nochmalige Erhö- Veranstaltungen hung um 30 Euro. Für die Auszubildenden des schleswig-holsteinischen Gaststättengewerbes Das Urlaubsland Schleswig-Holstein bietet seinen Gästen lan- desweit mehr als 30 kulinarische Veranstaltungen an. Für erfolgt eine Erhöhung für das erste und zweite jeden Geschmack ist etwas dabei – von der Familie mit Kin- Ausbildungsjahr um jeweils 31,50 Euro: die Aus- dern, bis zum ausgesprochenen Gourmet. Die Vielfalt der Aktionen ist für die Gäste einerseits erfreulich, andererseits ist zubildenden im dritten Ausbildungsjahr erhalten sie häufig nur schwer überschaubar, insbesondere für Touris- 40,50 Euro. Beide Tarifverträge haben eine Lauf- ten, die mit der Gastronomie des Landes nicht vertraut sind. Gerade den Feriengästen sollte daher mit wiederkehrenden zeit von zwei Jahren und können erstmalig zum Präsentationselementen und einer klaren Kommunikation die 30. September 2012 gekündigt werden. Zum Orientierung erleichtert werden. Daher hat die TASH zusam- men mit Ihren Partnern ein Handbuch mit einheitlichen Titelbild des CD-Manuals Abschluss der Verhandlungen waren sich beide Designvorgaben im Rahmen der Initiative „Schleswig-Holstein „Schleswig-Holstein is(s)t is(s)t lecker“ entwickelt. Damit können auf einfache Weise Tarifkommissionen einig, dass mit dem vorliegen- lecker!“. den Ergebnis sowohl die Interessen der Arbeit- Angebote und Veranstaltungen, bei denen regionale Produkte im Mittelpunkt stehen und der Anbieter die freiwillige Verein- nehmer als auch die Belange der Arbeitgeber ent- barung von „Schleswig-Holstein is(s)t lecker“ unterzeichnet sprechend berücksichtigt wurden. hat, herausgestellt und den Gästen besondere Genüsse signa- lisiert werden. Es enthält Beispiele für die Gestaltung von Broschüren, Flyern, Plakaten und Internet-Auftritten – ohne, Produktmanagement Kulinarik dass auf eigene Spielräume verzichtet werden muss. Zusätzlich bietet die TASH im Rahmen dieses Projektes Beratungsleistungen in Schleswig-Holstein 2010 bis 2013 an, um die Veranstaltungen qualitativ weiter zu entwickeln.

Schon im Jahr 2007 hat Schleswig-Holstein mit I Online-Produzentenführer dem Einrichten einer Koordinierungsstelle Gastro- Zur nachhaltigen Positionierung Schleswig-Holsteins als kuli- nomie bundesweit Maßstäbe gesetzt. Diese ist narische Destination ist die gemeinsame Präsentation aller seitdem die zentrale Anlaufstelle für alle Akteure kulinarischen Facetten wichtige Grundlage. In diesem Projekt werden Produzenten, Hofläden, Bauernhofcafés, Wochenmärk- im touristischen und gastronomischen Bereich, te und kulinarische Veranstaltungen gebündelt. Hierbei ist eine wenn es um dasThema „Kulinarik“ geht. Mit dem Auswahl überaus wichtig, um die gewünschte Qualität zu sichern. Die Datenbank wird im Frühjahr 2011 auf der offiziel- Projekt „Produktmanagement Kulinarik in Schles- len Tourismusseite des Landes www.sh-tourismus.de ausge- wig-Holstein“ wird für die nächsten drei Jahre spielt werden. über die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TASH) in Projektpartnerschaft mit der Förde- I Entwicklung innovativer rungsgesellschaft des schleswig-holsteinischen und nicht austauschbarer Pauschalen Hotel- und Gaststättengewerbes mbH und mit Die Entwicklung und Buchbarkeit von innovativen und nicht austauschbaren Angeboten ist für die einzelnen Regionen und starker Unterstützung der CITTI Handelsgesell- für ganz Schleswig-Holstein essentiell, um sich als kulinarische schaft für neue und innovative Impulse in der Destination zu positionieren. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Partner vor Ort zu motivieren, sich mit diesem Thema aus- gesamten kulinarischen Szene gesorgt. Das Land einander zu setzen, einerseits durch die Produktion und den Schleswig-Holstein unterstützt das Projekt mit Vertrieb eines Leitfadens oder gezielte Workshops vor Ort. Mitteln aus dem europäischen Fond für Regional- Zusätzlich sind vertriebsstarke Kooperationen mit Reiseveran- staltern geplant. entwicklung (EFRE).

Schwerpunkte des Projektes

I Schleswig-Holsteiner GASTLICHKEIT – ein Mystery-Check-System für die Gastronomie Der DEHOGA wird in Kooperation mit der TASH im Frühjahr 2011 ein Mystery-Check-System für die Gastronomie in Schles- wig-Holstein einführen, um das individuelle Angebot der Betriebe qualitativ zu steigern. Die Konzepte der hauptsäch-

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9.17 | Thüringen

Thüringen

DEHOGA Thüringen e.V. (Hotel- und Gaststättenverband Thüringen)

Familienfreundliche Gastgeber

Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht übernimmt Schirmherrschaft

Kinder, die heimlichen Entscheider, gehören zur größten Zielgruppe. Darum brauchen Familien mit Kindern bei einem Hotel- oder Gaststättenbesuch, aber auch im gesamten Tourismus, besondere Auf- merksamkeit. Das Prädikat „Familienfreundliche

Gaststätten, familienfreundliche Hotels/Pensio- Für ein familienfreundliches Gastgeberland Thüringen: Minis- nen, Ferien- und Bauernhöfe im Freistaat Thürin- terpräsidentin Christine Lieberknecht (l.) und Gudrun Mün- gen“ richtet sich an alle touristischen Betriebe in nich, Präsidentin des DEHOGA Thüringen. Thüringen, die sich der Zielgruppe Familien mit Kindern widmen und deren besonderen Bedürf- Thüringer Tourismustag 2010 nissen in Einrichtung,Ausstattung und Angeboten gerecht werden. Staatssekretär Staschewski sieht Thüringens Chance in der Schärfung Mit dieser Initiative gibt der HOGA Förderverein des touristischen Profils Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit den Thürin- ger Familienverbänden den gastgewerblichen Der bisher erfolgreichste Tourismustag zog mehr Betrieben die Möglichkeit, sich auf dem Markt zu als 330 Thüringer Touristiker, Hoteliers und Gastro- positionieren, Familien die vielfältigen Angebote nomen nach Zeulenroda. Das Tagesmotto „Ent- transparent und zielgerichtet aufzuzeigen und wicklungstrends in der Freizeit- und Tourismuswirt- somit auch eine zusätzliche und verlässliche Ent- schaft“ bot zahlreichen Experten und Vertretern scheidungs- und Orientierungshilfe bei einem von Thüringer Best-Practice-Betrieben Raum für Restaurantbesuch und im Urlaub zu geben. interessante Vorträge. Basis positiver Entwick- lungstrends ist vor allem auch Qualität. Dafür steht Der ehemalige, im Jahr 2002 durch das Thüringer das Qualitätsmanagementsystem ServiceQualität Sozialministerium in Zusammenarbeit mit dem Deutschland. Es setzt für Gäste und Besucher von HOGA Förderverein und den Thüringer Familien- Gaststätten, Hotels und Freizeiteinrichtungen mit verbänden initiierte kinderfreundliche Wettbe- dem „Q“-Siegel ein deutliches Zeichen. Zahlreiche werb, wurde im Jahr 2007 durch das Prädikat Übergaben an Betriebe bewiesen zum diesjährigen „Familienfreundliche Gaststätten, familienfreund- Tourismustag einmal mehr die existenzielle Bedeu- liche Hotels/Pensionen, Ferien- und Bauernhöfe tung guter Servicequalität für touristischen Erfolg. im Freistaat Thüringen“ abgelöst und stand in den vergangenen Jahren unter der Schirmherrschaft „In den kommenden Jahren soll es darum gehen, des Ministerpräsidenten Dieter Althaus. Gern das touristische Profil des Freistaats zu schärfen übernahm im April 2010 Thüringens Ministerprä- und unsere Reiseziele außerhalb der Landesgren- sidentin Christine Lieberknecht das Amt der zen bekannter zu machen“, so Jochen Schirmherrin des Prädikates für familienfreundli- Staschewski, Staatssekretär im Thüringer Wirt- che Gastgeber im Freistaat Thüringen. Das Prädi- schaftsministerium, anlässlich der Eröffnung des kat ist drei Jahre gültig und ist vor allem für Tourismustages. Es muss in der zu überarbeiten- Betriebe geeignet, bei denen Familien mit Kindern den Landestourismuskonzeption vor allem an die gerne gesehen sind und die zumAusdruck bringen Zielgruppe der jüngeren Reisenden gedacht wer- wollen, dass man auf diese Gästegruppe speziell den. So müssten innovative und ansprechende vorbereitet ist. Insgesamt sind in Thüringen bis- Angebote gemacht und vorhandene überregional lang 17 Betriebe mit dem Prädikat „familien- besser vermarktet werden, um auch junge Gäste freundlich“ ausgezeichnet. für Thüringen zu gewinnen.

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9.17 | Thüringen

nen, werden damit die Grundlagen für Dienstleis- tung und Service auf höchstem Niveau geschaffen.

„In den vergangenen Jahren haben wir auf vielen Ebenen hart für die Branche gekämpft, einige Rückschläge einstecken müssen, aber auch viele Erfolge verbuchen können“, resümierte Gudrun Münnich, seit 2002 Präsidentin des Verbandes. „Zu nennen sei hier zum Beispiel die Lockerung der Sperrzeitenregelung, ein Thüringer Gaststät-

Staatssekretär Staschewski (h.r.) übergibt das „Q“-Siegel an tengesetz, die Steuerfreiheit des Trinkgeldes oder die Beraterfirma F.F.B. Consulting und die Touristinformation auch die Senkung des Mehrwertsteuersatzes für Bad Langensalza. die Hotellerie. Doch am Ziel sind wir noch lange nicht“, so Münnich. „Wir wollen weg vom reinen Wald-und-Wurst- Image“, so Staschewski. Dazu müssten u.a. die Für seine Mitglieder erbringt der DEHOGA Thürin- kulturellen und touristischen Leuchttürme – gen darüber hinaus eine Fülle individueller Leis- Erfurt, Weimar, Wartburg, Rennsteig, Oberhof – tungen. Diese reichen von Rechtsberatung und stärker herausgestellt werden. Der Tourismus ist Prozessvertretung über regelmäßigen Informatio- im Freistaat ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Im nendienst, Kontakte zur Zulieferindustrie und den Jahr 2009 wurde ein Bruttoumsatz von rund 3,2 Abschluss von Rahmenverträgen bis hin zu indivi- Milliarden Euro erwirtschaftet. Über 100.000 Per- duellen Beratungen und Verhandlungen in allen sonen haben ihren Lebensunterhalt aus dem Tou- die Unternehmensführung im Hotel- und Gast- rismus bestritten. Informative Vorträge von erst- stättengewerbe betreffenden Fragen. Im Bereich klassigen Referenten ergänzten die Veranstal- der geldwerten Vorteile wird eine Vielzahl von tung. Eingeladen zum 12. Thüringer Tourismustag Rahmenverträgen für die Mitglieder angeboten. hatte das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit den drei Industrie- und Handelskammern, der TTG Der DEHOGA Thüringen engagiert sich dafür, auch und dem DEHOGA Thüringen. zukünftig der Hotellerie und Gastronomie mit ihren überdurchschnittlichen Investitionen, nicht 20 Jahre DEHOGA Thüringen nur im Bereich der Ausbildung und bei der Schaf- fung von Arbeitsplätzen, die Rahmenbedingungen Nach dem Motto „Werfen Sie mit uns zu erhalten, die für die weitere Entwicklung als einen Blick zurück und begleiten Sie uns Dienstleistungsbranche erforderlich sind. auf dem Weg nach vorn“ beging der DEHOGA Thüringen am 18. Oktober 2010 Dirk Ellinger, seit 2000 als Geschäftsführer beim sein zwanzigjähriges Bestehen im Rahmen der DEHOGA Thüringen, freute sich: „Es ist schön zu Gastronomiefachmesse inoga in Erfurt. Dies war sehen, wie unser Verband über die Jahre gewach- ein geeigneter Anlass, Bilanz zu ziehen, auf 20 sen ist und wir jetzt an einem Punkt angekommen Jahre Verbandsarbeit zurückzuschauen und mit sind, um einmal Rückschau zu halten. Wir können Partnern aus Wirtschaft und Politik, Sympathisan- natürlich aus geschichtlichen Gründen nicht auf ten und Wegbegleitern zu feiern. eine derart lange Historie wie die DEHOGA-Verbände in den alten Bundesländern zurückblicken, dennoch Aktuell zählt der DEHOGA Thüringen rund 1.400 hat sich schon bei vielen unserer Gastronomen und Mitglieder und ist damit der mitgliederstärkste Hoteliers das verbindende ‚Mein DEHOGA-Gefühl’ Arbeitgeberverband im Freistaat. Ziel des bran- entwickelt. Darauf sind wir stolz und daran wollen chenorientierter Wirtschaftsverband ist es, den wir auch weiter arbeiten. Der Verband soll für sei- unternehmerischen Erfolg für die Branche zu ne Mitglieder bei allen Fach- und Branchenfragen sichern. Ergänzt durch vielfältige Marketingaktio- immer erste Anlaufstelle sein.“

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10.1 | HOTREC

HOTREC

Hotels, restaurants and cafés in Europe

Hotels, restaurants and cafés in Europe I HACCP Seit Januar 2006 gelten die EU-Hygienevorschriften, ein Gesetzespaket aus verschiedenen Verordnungen. Maßgeblich Hotellerie und Gastronomie aus europäi- für das Gastgewerbe ist vor allem die EU-Lebensmittelhygie- neverordnung. Damit wurde ein Regelwerk geschaffen, das scher Sicht – What’s cooking in Brussels? dem Grundsatz der Lebensmittelsicherheit „vom Acker bis zum Teller“ entspricht, mit dem gleichzeitig jedoch Unterneh- Eine Vielzahl nationaler Regelungen und Gesetze mer im Sinne des Eigenkontrollprinzips HACCP gesundheitli- che Gefahren identifizieren, bewerten, kontinuierlich erfas- haben ihren Ursprung in Brüssel. Um die Interessen sen, beherrschen und so abwehren sollen. Diese bürokrati- der Hotellerie und Gastronomie in Deutschland auf sche Verpflichtung stellt Kleinstbetriebe vor nahezu unlös- bare Aufgaben. Als Reaktion auf die ungewollten Ergebnisse europäischer Ebene deshalb adäquat zu vertreten, hat die Kommission nun vorgeschlagen, Kleinstunternehmen sind der DEHOGA Bundesverband und der Hotelver- vom HACCP-Verfahren auszunehmen. band Deutschland (IHA) Mitglieder im europäischen I Lebensmittelkennzeichnung Gastgewerbeverband HOTREC. Er repräsentiert in Das Europäische Parlament beschäftigt sich derzeit mit Netzwerke Brüssel die branchenpolitischen Belange von der- einem Entwurf der Europäischen Kommission zur Lebensmit-

| telkennzeichnungsverordnung, in dem es unter anderem um zeit 40 gastgewerblichen Verbänden aus 25 euro- die Frage der Kennzeichnung loser Lebensmittel geht. Sollte päischen Ländern. Neben den EU-Staaten stammen der Vorschlag in seiner derzeitigen Form angenommen werden, müssten Restaurants künftig in ihren Speisekarten oder an die Mitglieder auch aus Staaten des Europäischen

10 ihren Buffets zum Beispiel alle Allergien auslösenden Zutaten Wirtschaftsraums (Norwegen) sowie weiteren asso- ausweisen. Weitere Belastungen des Gastgewerbes, wie zum ziierten Nationen (Mazedonien, Schweiz). Beispiel eine Nährwertkennzeichnung oder die Erstellung eines Zutatenverzeichnisses, werden ebenfalls gefordert, könnten aber von den Mitgliedsstaaten noch durch den Hauptaufgaben Erlass von Rechtsvorschriften ausgeschlossen werden. I Sammelklagen I Repräsentation von Hotellerie und Gastrono- Die Kommission hat ein Verfahren initiiert, mit dem die rechtli- mie gegenüber den EU-Institutionen (Europä- chen Grundlagen für Verbrauchersammelklagen geschaffen werden sollen. Hierzu hat sie bereits ein Grünbuch vorgelegt, ische Kommission, Europaparlament). nach dem u.a. Unternehmen der Tourismusbranche Ziel von I Networking mit anderen europäischen Verbänden Sammelklagen werden könnten. Dieser Ansatz wird vom euro- päischen Gastgewerbe strikt abgelehnt. Zum einen besitzt die der Tourismuswirtschaft. EU hierfür keine Regelungskompetenz. Zum anderen öffnen I Sozialer Dialog mit der Europäischen Gewerk- Sammelklagen, die sich am US-amerikanischen Modell der „class-actions“ orientieren, dem Missbrauch Tür und Tor. schaft im Gastgewerbe EFFAT, deren deutsches Mitglied die Gewerkschaft Nahrung-Genuss- Hauptakteure Gaststätten (NGG) ist.

Auf der 58. HOTREC-Generalversammlung vom Hauptthemen 6. bis 7. November 2008 in Prag wurde Kent Nyström zum neuen Präsidenten von HOTREC I Reduzierter Mehrwertsteuersatz Im Anschluss an jahrelange Debatten gewährt die Europäi- gewählt. Der Schwede löste damit Bernd Geyer sche Kommission seit dem 1. Juni 2009 allen Mitgliedstaaten ab, der dieses Amt seit 2005 inne gehabt hatte die Möglichkeit, einen reduzierten Umsatzsteuersatz sowohl auf gastronomische, als auch auf Hotelleistungen anzuwen- und nun zum Ehrenpräsident ernannt wurde. den. Derzeit machen 23 EU-Mitgliedstaaten bei Hotelleistun- Generalsekretärin und Leiterin der Geschäftsstel- gen von dieser Möglichkeit Gebrauch. In der Gastronomie findet mittlerweile in 15 Mitgliedstaaten der reduzierte le in Brüssel ist seit Juli 2010 Anna Maria Torres. Umsatzsteuersatz Anwendung.

I Brandschutz Im Jahr 2010 veröffentlichte HOTREC mit dem so genannten HOTREC „MBS-Leitfaden“ ein neues Hilfsmittel zur Erhöhung des 111, Blv. Anspach, Boîte 4 Brandschutzes in europäischen Hotels. Dieses freiwillige BE-1000 Bruxelles, Belgien Instrumentarium wird Hotels aller Größenordnungen in Europa helfen, unterstützend zu den bereits existierenden Fon +32/2/5 13 63 23 Gesetzen ein hohes Level im Brandschutz zu erreichen. Natio- Fax +32/2/5 02 41 73 nale Verbände des Hotel- und Gaststättengewerbes aus acht europäischen Ländern haben bereits angekündigt, diesen [email protected] Leitfaden ihren Mitgliedern zur Verfügung zu stellen, so dass www.hotrec.org – www.hotelstars.org HOTREC-Präsident HOTREC von einer Verbreitung auch in anderen Ländern in Kent Nyström. den nächsten Jahren ausgeht.

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10.2 | BTW

Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW)

Mehr als 40 der größten Unternehmen und Ver- Bettensteuern deshalb für ein absolutes Tabu und bände aus allen Bereichen der Tourismuswirtschaft spricht sich deutlich gegen deren Einführung aus. in Deutschland stehen hinter dem Bundesverband Gift für die Branche ist nach Ansicht des BTW auch der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW). Das die Hetzjagd auf Hoteliers, die nach der Mehrwert- Spektrum reicht von Hotellerie und Gastronomie steuersenkung angefangen hat. Die unsachlichen über den Luft-, Straßen- und Schienenverkehr bis Diskussionen werden der Sache nicht gerecht, hin zum Tourismusmarketing. Es umfasst private denn am 1. Januar 2010 wurde nichts anderes als Mobilität genauso wie den Geschäftsreisesektor. Wettbewerbsgerechtigkeit hergestellt. Der BTW So gehören u.a. auch der DEHOGA Bundesverband fordert deshalb Vertrauensschutz und Planungssi- und der Hotelverband Deutschland (IHA) zu den cherheit für die vielen mittelständischen Unterneh- Mitgliedern des BTW. Seit seiner Gründung 1995 mer, die nach der Steuersenkung massiv in ihre setzt sich der BTW gegenüber der Politik und der Betriebe und Mitarbeiter investiert haben. Öffentlichkeit für die gemeinsamen, übergreifen- den Interessen und Bedürfnisse der Tourismus- BTW-Tourismusgipfel branche ein – einer Branche, die über zwei Millio- nen Arbeitsplätze sowie mehr als 120.000 Ausbil- Ein Highlight im BTW-Kalender war einmal mehr dungsplätze bereitstellt. der Tourismusgipfel. Die mittlerweile 14. Auflage des Branchentreffens fand am 4. und 5. Oktober Themen des BTW im Jahr 2010 2010 im Hotel Adlon Kempinski in Berlin statt. Auch in diesem Rahmen forderte BTW-Präsident Geprägt war das Jahr 2010 für die Tourismuswirt- Klaus Laepple den Verzicht auf die Bettensteuer in schaft auch von Überraschungen. Wer hatte schon den Kommunen, ein klares Nein zur Luftverkehrs- damit gerechnet, dass ein isländischer Vulkan steuer und Vertrauensschutz für die deutschen tagelang einen großen Teil des Incoming- und Out- Hoteliers in Sachen Mehrwertsteuer. going-Tourismus in Deutschland lahmlegt. Gleich- zeitig wurde die Wirtschafts- und Finanzkrise in Deutschland deutlich schneller überwunden, als die meisten Experten prognostiziert hatten – ein Aufschwung, der langsam aber sicher auch in gro- ßen Teilen der Tourismusbranche ankam. Über- raschend war auch die im Sparpaket der Bundes- regierung angekündigte „ökologische Luftver- Prominente Redner beim 14. Tourismusgipfel in Berlin: Bundesverkehrsminister Dr. Peter kehrsabgabe“. In ihrer konkreten Ausgestaltung Ramsauer, Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen, der SPD-Parteivorsitzende und Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt. entpuppte sich die Abgabe als Reisesteuer ohne ökologischen Nutzen, die künftig Jahr für Jahr Zu den Rednern des Gipfels gehörten Bundesver- eine Milliarde Euro in die Staatskassen spülen kehrsminister Peter Ramsauer,Bundesumweltminister soll. Diese nationale Insellösung widerspricht Norbert Röttgen, der SPD-Parteivorsitzende Sigmar ganz klar dem Koalitionsvertrag, in dem die Gabriel und Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt. Regierungsparteien dem deutschen Luftverkehr noch Wettbewerbsneutralität versprochen hatten. Bundesverband der Die vorsichtige Erholung der Branche wurde 2010 Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) aber auch an anderen Stellen bedroht: Die Idee der Am Weidendamm 1A so genannten Bettensteuer in immer mehr Städten 10117 Berlin ist aus Sicht des BTW nichts anderes als fiskalische Fon 030/726254-0 Wegelagerei der Gemeinden. Sie schadet Deutsch- Fax 030/726254-44 land als Tourismus- und Geschäftsreiseziel und [email protected] schafft eine immense zusätzliche Bürokratie für www.btw.de Hoteliers und Geschäftsreisende. Der BTW hält

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10.3 | DZT

Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT)

Deutsche Zentrale für Tourismus: weltweit präsent

Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) ist das nationale „Tourist Board“ Deutschlands mit Sitz in Frankfurt am Main. Mit 29 Auslandsvertretun- gen vermarktet sie das Reiseland Deutschland weltweit. Ziel ist, das positive Image für die deut- schen Destinationen im In- und Ausland zu stei- Messe Leipzig gern sowie den Tourismus nach und in Deutsch- land zu fördern. Deutschland-Tourismus“ nach wie vor die „Schul- note 1,8“. Deutlich wird ein gestiegenes Preisbe- Jahresbilanz 2009/2010: Deutschland wusstsein in Zeiten der Finanzkrise. Der Qualitäts- weiter auf Erfolgskurs monitor wurde 2007 von der Europäischen Reise- versicherung zusammen mit der DZT ins Leben Das Reiseland Deutschland hat sich beim Incoming gerufen. im Jahr 2009 als äußerst wettbewerbsfähig erwie- sen:Während nach Angaben der UNWTO die inter- Produktlinien für das Auslandsmarketing nationalen Ankünfte 2009 aufgrund der globalen Wirtschaftskrise einen Verlust von vier Prozent ver- Aufbauend auf die beiden Produktlinien Städte-/ kraften mussten und europaweit sogar um 5,7 Pro- Event- sowie Erholungstourismus erstellt die DZT zent nachgaben, gingen die Ankünfte in Deutsch- wechselnde Schwerpunktkampagnen sowie lang- land nur um 2,7 Prozent zurück. Das zeigt sich fristige Produktsegmente und gibt damit die The- auch bei den Hotelübernachtungen: Laut Eurostat men für das Marketing im Ausland vor. Nach dem lagen die Hotelübernachtungen ausländischer Gäs- Themenjahr 2010 „Kulturhauptstadt Europas te in der Europäischen Union 2009 um 9,1 Prozent, RUHR.2010“ und „Creative Germany“ stellt die in der deutschen Hotellerie nur um 4,6 Prozent hin- DZT 2011 mit dem Jahresthema „Gesundheitsrei- ter dem Vorjahresergebnis zurück. 2010 knüpft sen und Wellness in Deutschland“ den Erholungs- Deutschland nahtlos an seine Erfolge vor der Wirt- tourismus in den Vordergrund, flankiert von den schaftskrise an: Die ausländischen Übernachtun- Themen-Schwerpunkten „125. Geburtstag des gen lagen im August 11,1 Prozent über dem Vor- Automobils“, „200. Geburtstag von Franz Liszt“ jahresergebnis. Kumuliert übertrifft das Gesamt- und der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011TM. übernachtungsvolumen der ersten acht Monate 2010 den Vorjahreszeitraum 2009 um drei Prozent 2012 steht das Geschäftsreiseziel Deutschland im und sogar den vergleichbaren Zeitraum im bisheri- Zentrum des DZT-Marketings. Begleitend bewirbt gen Rekordjahr 2008 um 2,3 Prozent. sie das Kunstevent „documenta 13“ in Kassel, das 800-jährige Jubiläum des Thomanerchors sowie Marktforschung als Grundlage „300 Jahre Friedrich der Große“ in den internatio- für ein erfolgreiches Marketing nalen Medien.

Auch 2009 sahen Anbieter sowie internationale und deutsche Veranstalter den Tagungsstandort Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. (DZT) Deutschland im Ranking des Jahres erneut und Beethovenstraße 69 mit großem Abstand auf Platz eins. Das ist ein 60325 Frankfurt/Main Ergebnis des „Meeting- & EventBarometer Fon 069/97 46-40 2010“, einer Studie von DZT, GCB German Con- Fax 069/75 19 03 vention Bureau und dem Europäischen Verband [email protected] der Veranstaltungs-Centren. Deutschlands Gäste www.germany.travel geben ihrem Reiseland laut „Qualitätsmonitor

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10.4 | Arbeitsgemeinschaft Mittelstand

Arbeitsgemeinschaft Mittelstand

Der Mittelstand macht Deutschland stark: Rund Plattform für den Gedankenaustausch 4,5 Millionen Unternehmer des Mittelstandes zwischen Politik und repräsentieren fast die Hälfte aller Bruttoinvesti- Wirtschaft: Der Parla- tionen und der Bruttowertschöpfung in Deutsch- mentarische Abend der Arbeitsgemeinschaft land. Deutlich mehr als 70 Prozent aller Arbeit- Mittelstand. nehmer sind in mittelständischen Unternehmen beschäftigt. Mehr als acht von zehn Lehrlingen werden dort ausgebildet.

Die Interessen der mittelständischen Unterneh- DEHOGA-Präsident Ernst men in Deutschland vertritt die Arbeitsgemein- Fischer (2.v.l.) und DEHOGA-Hauptgeschäfts- schaft Mittelstand, zu deren Mitgliedern der führerin Ingrid Hartges DEHOGA Bundesverband gehört. Die AG Mittel- beim Parlamentarischen Abend im Gespräch mit stand ist die Plattform neun führender Verbände Ernst Burgbacher (l.), bzw. Organisationen der mittelständischen Wirt- Parlamentarischer Staatssekretär beim schaft. Ihr gemeinsames Ziel ist es, die wirt- Bundeswirtschaftsminister schaftspolitischen Rahmenbedingungen für die und Beauftragter der mittelständischen Unternehmen zu verbessern Bundesregierung für Mittelstand und Touris- und damit die Wettbewerbsfähigkeit Deutsch- traditionell zu ihrem Parlamentarischen Abend. mus, und MdB. lands insgesamt zu sichern. 350 Parlamentarier und weitere Gäste aus Politik und Wirtschaft folgten der Einladung der Arbeits- Aktivitäten und Veranstaltungen gemeinschaft in das Forum der DZ Bank AG und nutzten die Veranstaltung für weiterführende Lage und Perspektiven der mittelständischen Gespräche und zur Intensivierung von Kontakten. Unternehmen vor dem Hintergrund der Wirtschafts- Politischer Redner des Abends war Dr. Norbert und Finanzkrise beleuchtet der Jahresmittelstands- Röttgen, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz bericht, der 2010 bereits zum neunten Mal von der und Reaktorsicherheit, der sich in seinem Gruß- Verbändekooperation vorgelegt wurde. Der Bericht wort klar zum Mittelstand bekannte. Insbesonde- mit dem Titel „Aus der Krise lernen: Soziale Markt- re die mittelständischen Unternehmen mit ihren wirtschaft stärken“ wurde auf der Pressekonferenz unternehmerischen Prinzipien seien es, die der AG Mittelstand am 20. Mai 2010 im Sparkas- Deutschland in der Überwindung der Krise im Ver- senhaus in Berlin präsentiert. Am Abend des 20. gleich zu anderen Ländern einen erheblichen Vor- Mai 2010 luden die mittelständischen Verbände teil verschafften. Die große Resonanz auf die Ver- anstaltung bewies einmal mehr die Bedeutung Zu Gast beim Mittelstand in Berlin: des Mittelstandes für Deutschland. Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz Darüber hinaus sorgen gemeinsame Positions- und Reaktorsicherheit. papiere zu aktuellen mittelstandsrelevanten The- men, Pressemitteilungen zu politischen Brenn- punkten sowie regelmäßige Treffen der Hauptge- schäftsführer, Volkswirte und Pressesprecher für einen starken Auftritt der Arbeitsgemeinschaft

Wissen um die Bedeutung des Mittelstands für die Leistungs- Mittelstand in der Öffentlichkeit. Die Positionspa- fähigkeit Deutschlands: Bundesumweltminister Norbert Röttgen piere und Porträts der Mitglieder der Verbändeko- (4.v.l.) und DEHOGA-Präsident Ernst Fischer (3.v.r.). Hier operation finden sich auf der Internetadresse zusammen mit den Spitzen der AG Mittelstand am 20. Mai 2010 in Berlin. www.arbeitsgemeinschaft-mittelstand.de.

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10.5 | hoga Unternehmerversorgung

hoga Unternehmer- versorgung

Seit mehr als 60 Jahren bietet die hoga Unterneh- merversorgung, eine anerkannte Sozialeinrichtung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes und HDI-Gerling, umfassende Vorsorge- und Siche- rungskonzepte. Die hoga Unternehmerversorgung kennt die speziellen Risiken in der Branche und hat für die berufliche und persönliche Sicherheit der Unternehmer, ihrer Mitarbeiter und Familien die bes- Zur Absicherung des Hotel- und Gastronomiebetrie- ten Konzepte. Auch für die Absicherung des Betrie- bes hat die hoga Unternehmerversorgung gemein- bes hat die hoga Unternehmerversorgung genau sam mit dem Partner HDI-Gerling das Compact- zugeschnittene Lösungen entwickelt. Neben den Komplettschutzpaket ent- bekannten Versicherungen für Berufsunfähigkeit, Kfz wickelt, das das Unter- und Krankheit bietet sie ihnen maßgeschneiderte nehmen lückenlos und Investmentfonds und Baufinanzierungen an. umfassend absichert und exakt auf die Risiken der Branche abgestimmt ist. Die hoga Unternehmerver- sorgung berät ihre Mitglieder an mehreren Service- standorten.

hoga Unternehmerversorgung Versorgungswerk des Deutschen Hotel- und Gaststättengewerbes e.V. Postfach 20 13 38 53143 Bonn Fon 0228/37 40 27 Fax 0228/37 16 34 [email protected] www.hoga-unternehmerversorgung.de

Vorsorgekonzepte Compact-Komplettschutz Kapitalaufbau Betriebsversicherung

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10.6 | HAFTPFLICHTKASSEDARMSTADT

HAFTPFLICHTKASSE DARMSTADT

HAFTPFLICHTKASSEDARMSTADT– respektabler Wert. Über 200 Mitarbeiter stellen der zuverlässige Spezialversicherer sicher, dass unseren Kunden höchste Bearbei- tungsqualität und schnellstes Feedback garantiert Die HAFTPFLICHTKASSE DARMSTADT ist als Spe- werden kann. Dies beweisen die über 900.000 zialversicherer für das Hotel- und Gaststättenge- Einzelverträge, die wir derzeit im Hause führen. werbe weiterhin sehr erfolgreich im Markt tätig. Immer mehr gewinnen auch die Privat-Haftpflicht- Die HAFTPFLICHTKASSE DARMSTADT hat sich als versicherung, Unfallversicherung sowie Hausrat- anerkannter Spezialversicherer erfolgreich im versicherung für Eigentümer, Inhaber und Mitar- Markt etabliert. beiter von Hotels und Gaststätten, aber auch für andere Personen an Bedeutung. Der Umsatz stieg 2009 erneut um 7,3 Prozent auf 81,3 Millionen Euro. HAFTPFLICHTKASSE DARMSTADT, Haftpflichtversicherung des Ungewöhnlich viele Produktauszeichnungen und Deutschen Hotel- und beste Testergebnisse belegen für den Markt die Gaststättengewerbes – VVaG absolute Qualität und Leistungsfähigkeit unserer Arheilger Weg 5 Versicherungsprodukte und unseres Unterneh- 64380 Roßdorf mens und stellen so eine überaus stabile Gewinn- Fon 06154/6 01-0 situation sicher, die dazu führt, dass sich das Fax 06154/6 01-22 88 Eigenkapital Jahr für Jahr auf jetzt knapp 47,2 [email protected] Millionen Euro erhöht hat. Damit beläuft sich die www.haftpflichtkasse.de Eigenkapitalquote auf 68,4 Prozent, ein wirklich

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11 | INTERHOGA und DEHOGA Shop

INTERHOGA und DEHOGA Shop

Im Dienste des Gastgewerbes

Des Weiteren bietet der DEHOGA Shop der INTERHOGA auch Publikationen anderer führen- der Verlage, von Kochbüchern bis hin zu Ratge- bern, und ist somit der ganzheitliche Dienstleister rund um die vielfältige Literatur zu den Themen Hotellerie, Gastronomie, Ausbildung, Trends, Design und Genuss.

Der neue DEHOGA Shop in Berlin und im Internet

Im November 2009 ist für die INTERHOGA eine neue Ära angebrochen. Im Regierungsviertel, direkt in Berlin-Mitte, wurde der erste „echte“ DEHOGA Shop eröffnet. Am Karlplatz 7 können sich Hoteliers und Gastronomen, Existenzgründer, Partner und Freunde des Gastgewerbes nun direkt In Berlin und im Internet: Ingrid Hartges und Marc Schnerr, beide Geschäftsführer bei der INTERHOGA, präsentieren den über das Angebot der INTERHOGA informieren. neuen DEHOGA Shop. Ein weiterer Meilenstein ist der zeitgleich gestar- tete, neue Internetauftritt des DEHOGA Shops Die INTERHOGA, Gesellschaft zur Förderung des (www.dehoga-shop.de). In modernem Design und deutschen Hotel- und Gaststättengewerbes mbH, technisch auf dem absolut neuesten Stand wird engagiert sich seit 1951 für das Gastgewerbe. Sie den Kunden aus dem Netz hier die Möglichkeit ist die Wirtschaftsgesellschaft des DEHOGA Bun- geboten, die Produkte und Dienstleistungen desverbandes. schnell und bequem per Mausklick zu entdecken.

Vielfältiges Informationsangebot

Das vielfältige Informationsangebot der INTERHOGA steht jedem am Gastgewerbe Interessierten zur Verfügung. Die meisten Anfragen stammen von Unternehmern aus Hotellerie und Gastronomie,

INTERHOGA und DEHOGA Shop Existenzgründern, Mitarbeitern in der Branche,

| Unternehmensberatern, Finanzinstituten, wissen- schaftlichen Einrichtungen, Studierenden, Zuliefer- firmen des Gastgewerbes, Behörden und Medien. 11 Die INTERHOGA betreibt einen der führenden gastgewerblichen Fachverlage. Von der Checkliste für Existenzgründer über Betriebsvergleiche bis hin zu ausgewählten Spezialthemen wird eine große Bandbreite an informativer und unentbehr- licher Unternehmerliteratur angeboten. Neben Broschüren und Büchern zu aktuellen Themen des Profis kaufen im Gastgewerbes sind es vor allem die Sonderbro- schüren, wie die Hygiene-Leitlinie, die bei Hote- DEHOGA Shop Sonderkonditionen für DEHOGA-Mitglieder liers und Gastronomen, der Zulieferindustrie und Beratungsgesellschaften besonderes Interesse hervorrufen. www.dehoga-shop.de

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11 | INTERHOGA und DEHOGA Shop

Das DEHOGA-Sparbuch: attraktive, programme für Betriebsberatungen sowie Infor- geldwerte Vorteile für Mitglieder mations- und Schulungsveranstaltungen für klei- ne und mittelständische Unternehmen erfolgreich Seit 2005 hat die umgesetzt. Unternehmen und Freiberufler können INTERHOGA eine einen Zuschuss für Beratungen zu allen wirt- Reihe von Rah- schaftlichen, technischen, finanziellen, personel- men- und Ver- len und organisatorischen Fragen der Unterneh- günstigungsver- mensführung erhalten (so genannte allgemeine trägen mit unterschiedlichen Anbietern abge- Beratungen). Darüber hinaus werden Zuschüsse schlossen. Diese bieten allen Mitgliedsunterneh- für eine Reihe spezieller Beratungen, wie Techno- men des DEHOGA attraktive, geldwerte Vorteile. logie-, Innovations-, Außenwirtschafts-, Koopera- Besonders ansprechend sind die PKW-Konditio- tions- und Qualitätsmanagementberatungen, ver- nen vieler Hersteller, günstige Kreditkartenprovi- geben sowie für Beratungen zur Mitarbeiterbe- sionen, EC-Karten-Akzeptanz-Abschläge sowie teiligung und im Vorfeld eines Ratings (als spe- der T-Mobile-Rahmenvertrag für Mobilfunk. Inte- zielle Beratungen bezeichnet). Neben den bereits ressierte Hoteliers und Gastronomen finden sämt- bestehenden Förderprogrammen zum Umwelt- liche Vorteile im Internet unter www.dehoga- schutz sind weitere Themen hinzugekommen. sparbuch.de. So beweist auch die INTERHOGA Beratungen zum Arbeitsschutz, speziell für einmal mehr: Mitgliedschaft im DEHOGA lohnt Unternehmerinnen, zur Unternehmensführung und zahlt sich aus, in barer Münze. für Migranten sowie zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf wurden in das Förderpro- Förderprogramme des Bundes gramm neu aufgenommen. Ausführliche Infor- mationen zum Bundesprogramm und zur Antrag- Bereits seit 1974 werden in der Leitstelle für stellung sind im Internet zu finden unter Gewerbeförderungsmittel des Bundes die Förder- www.interhoga.de/foerderung.

So finden l E S a i c v c h Zinnowitzer In h w en ar Str. d ze o Sc r Sie den r f h W f a r. st r t n e ls r Bo g e . h g C r o h s r Schle i s aus g t str s DEHOGA Shop t . r tr . . se ks Tiec e N str ova

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Ihre Ansprechpartner in der DEHOGA-Hauptgeschäftsstelle in Berlin

Präsident Hauptgeschäftsführerin Ernst Fischer Ingrid Hartges [email protected] [email protected]

Britta Frentzen (Büro des Präsidenten/ Assistentin der Hauptgeschäftsführung) [email protected], Fon 030/72 62 52-20 Britta Berkenhagen (Assistentin) [email protected], Fon 030/72 62 52-54

Geschäftsbereiche

Verbandskommunikation Marketing/Statistik Stefanie Heckel (Pressesprecherin) -32 Matthias Meier (Referent) -92 [email protected] [email protected] Philipp Rust (Referent Neue Medien/Presse) -30 Marion Haase (Sekretariat) -86 [email protected] Ihre Ansprechpartner [email protected] Melanie Junge-Beichle (Assistentin) -24 Arbeitsmarkt und -recht/Soziales/ [email protected] Berufsbildung Recht und Steuern RA Sandra Warden (Geschäftsführerin) [email protected] RA Jürgen Benad (Geschäftsführer) [email protected] Britta Berkenhagen (Sekretariat Berufsbildung) [email protected] -54 TamaraMarzinowski(Sekretariat) -56 [email protected] Janet Walter (Sekretariat Arbeitsmarkt) -46 [email protected] Urheberrecht/ Hygiene/Umweltschutz Finanz- und Rechnungswesen RA Stephan Büttner (Stv. Geschäftsführer) Thomas Klein (Leitung) -40 [email protected] [email protected] ClaudiaSchneider(Sekretariat) -28 Arite Barde (Buchhaltung) -38 [email protected] [email protected]

Arite Barde RA Jürgen Benad Britta Berkenhagen RA Stephan Büttner Britta Frentzen

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Geschäftsführung Geschäftsführung Fachbereich Gastronomie Fachbereich Hotellerie

Ingrid Hartges (Hauptgeschäftsführerin) Markus Luthe (Hauptgeschäftsführer) Fon 030/72 62 52-20 Fon 030/59 00 99 6-93 [email protected] [email protected]

Markus Luthe

Wir stehen Ihnen gerne unter der Zentrale + Information Rufnummer 030/72 62 52-0 bzw. den Heike Lehmann -0 Durchwahlnummern zur Verfügung. [email protected]

Fachabteilungen

Systemgastronomie Bahnhofsgastronomie RA Sandra Warden (Geschäftsführerin) RA Jürgen Benad (Geschäftsführer) [email protected] [email protected] BrittaBerkenhagen(Sekretariat) -54 TamaraMarzinowski(Sekretariat) -65 [email protected] [email protected]

Gemeinschaftsgastronomie Discotheken/ RA Jürgen Benad (Geschäftsführer) Bundesverband deutscher [email protected] Discotheken und Tanzbetriebe (BDT) TamaraMarzinowski(Sekretariat) -56 RA Stephan Büttner (Geschäftsführer) [email protected] [email protected] ClaudiaSchneider(Sekretariat) -28 [email protected]

Marion Haase Stefanie Heckel Melanie Junge-Beichle Thomas Klein HeikeLehmann TamaraMarzinowski

Matthias Meier Philipp Rust Claudia Schneider Janet Walter RA Sandra Warden

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Impressum

Herausgeber

Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA Bundesverband) Verbändehaus Handel-Dienstleistung-Tourismus Am Weidendamm 1A 10117 Berlin Fon 030/72 62 52-0 Fax 030/72 62 52-42 [email protected] www.dehoga.de

Präsident I Ernst Fischer

Hauptgeschäftsführerin I Ingrid Hartges

Konzeption, Redaktion und Koordination I Stefanie Heckel I Nicole von Stockert I Philipp Rust I Melanie Junge-Beichle

Redaktionsschluss: 31. Oktober 2010

Gestaltung pantamedia communications GmbH Friedrichstraße 135a 10117 Berlin www.pantamedia.com

Titelfoto: © DZT/Joachim Messerschmidt

Berlin, November 2010

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Das Präsidum des Die Mitgliedsverbände des DEHOGA Bundesverbandes DEHOGA Bundesverbandes

Ernst Fischer Fritz G. Dreesen Hermann Kröger LANDESVERBÄNDE DEHOGA Lippe e.V. DEHOGA Sachsen-Anhalt e.V. Präsident Stellvertretender Präsident Stellvertretender Präsident Arminstraße 11 Kantstraße 3 Restaurant Rosenau Rheinhotel Dreesen/ Krögers Hotel Hotel- und Gaststättenverband 32756 Detmold 39104 Magdeburg DEHOGA Baden-Württemberg e.V. Fon 05231/2 24 33 Fon 0391/5 61 71 93 Am neuen Botanischen Garten Ringhotel Bonn Bahnhofstraße 18 Fax 0391/5 61 71 94 Augustenstraße 6 Fax 05231/3 92 75 [email protected] 72076 Tübingen Rheinstraße 45-49, 53179 Bonn 26427 Esens/Nordsee 70178 Stuttgart [email protected] www.dehoga-sachsen-anhalt.de Fon 07071/6 88 66 Fon 0228/8 20-20 Fon 04971/30 65 Fon 0711/6 19 88-0 www.dehoga-lippe.de Fax 0711/61 64 46 Fax 07071/6 88 6 80 Fax 0228/8 20-21 53 Fax 04971/42 65 DEHOGA Schleswig-Holstein e.V. [email protected] DEHOGA Mecklenburg-Vorpommern e.V. Hamburger Chaussee 349 www.dehogabw.de Deutscher Hotel- und Gaststätten- 24113 Kiel Axel Fischer Rose Pauly Thomas Domani verband/Landesverband Fon 0431/65 18 66 Stellvertretender Präsident Schatzmeisterin Präsidialmitglied Bayerischer Hotel- Mecklenburg-Vorpommern Fax 0431/65 18 68 Varbrook 82 Stacklies-Veranstaltungsservice Gaststättenbetriebe und Gaststättenverband Grüne Straße 12 [email protected] DEHOGA Bayern e.V. 19055 Schwerin www.dehoga-sh.de 71372 Niederkrüchten Rissener Landstraße 54 Kurt Lilly GmbH & Co.KG Türkenstraße 7 Fon 0385/5 92 55-0 22587 Hamburg Messezentrum, 90471 Nürnberg 80333 München Fax 0385/5 92 55-20 DEHOGA Thüringen e.V. Fon 040/46 77 70 14 Fon 0911/9 84 80 10 Fon 089/28 76 0-0 [email protected] Futterstraße 14 Fax 0911/9 84 80 29 Fax 089/28 76 0-111 www.dehoga-mv.de 99084 Erfurt [email protected] Fon 0361/5 90 78-0 Fax 0361/5 90 78-10 www.dehoga-bayern.de Deutscher Hotel- Dr. Monika Gommolla Peter Schmid Olaf Offers und Gaststättenverband [email protected] Präsidialmitglied Präsidialmitglied Präsidialmitglied Hotel- und Gaststättenverband Niedersachsen e.V. www.dehoga-thueringen.de Maritim Hotelgesellschaft mbH Hotel Graf Eberhard Pullman Aachen Quellenhof Berlin e.V. (DEHOGA Berlin) Yorckstraße 3 Keithstraße 6 Herforder Straße 2 Bei den Thermen 2 Monheimsallee 52 30161 Hannover 10787 Berlin Fon 0511/33 70 6-0 Fon 030/31 80 48-0 32105 Bad Salzuflen 72574 Bad Urach 52062 Aachen Fax 0511/33 70 6-29 Fax 030/31 80 48-28 Fon 05222/9 53-0 Fon 07125/14 80 Fon 0241/9 13 20 [email protected] [email protected] www.dehoga-niedersachsen.de Fax 05222/9 53-2 77 Fax 07125/82 14 Fax 0241/9 13 21 00 www.dehoga-berlin.de

DEHOGA Nordrhein-Westfalen e.V. Guido Zöllick Thomas Hirschberger Ingrid Hartges Deutscher Hotel- und Gaststätten- verband Brandenburg e.V. Hammer Landstraße 45 Präsidialmitglied Präsidialmitglied Hauptgeschäftsführerin Schwarzschildstraße 94 41460 Neuss Hotel NEPTUN Sausalitos Holding GmbH Am Weidendamm 1A Fon 02131/75 18-200 14480 Potsdam FACHVERBÄNDE Seestraße 19 Tassiloplatz 7 10117 Berlin Fon 0331/86 23 68 Fax 02131/75 18-201 [email protected] 18119 Rostock-Warnemünde 81541 München Fon 030/72 62 52-20 Fax 0331/86 23 81 Hotelverband [email protected] www.dehoga-nrw.de Fon 0381/7 77-0 Fon 089/66 07 86 60 Fax 030/72 62 52-42 Deutschland (IHA) e.V. www.dehoga-brandenburg.de Verbändehaus Fax 0381/5 40 23 Fax 089/66 07 86-89 DEHOGA Rheinland-Pfalz Handel-Dienstleistung-Tourismus Deutscher Hotel- Landesverband Hotel- und Am Weidendamm 1A und Gaststättenverband Gaststättengewerbe e.V. Dierk Kraushaar André Witschi 10117 Berlin DEHOGA Bremen e.V. Am Brückes 18 Fon 030/59 00 99 69-0 Präsidialmitglied Präsidialmitglied Hinter dem Schütting 8 55545 Bad Kreuznach Fax 030/59 00 99 69-9 Bendenkamp 12 Karwendelstraße 6 28195 Bremen Fon 0671/2 98 32 72-0 [email protected] 40880 Ratingen 85604 Pöring Fon 0421/3 35 90-0 Fax 0671/2 98 32 72-20 www.hotellerie.de Fax 0421/32 44 73 [email protected] [email protected] www.dehoga-rlp.de UNIPAS Dr. Erich Kaub Leo Imhoff www.dehoga-bremen.de Union der Pächter von Autobahn-Service-Betrieben e.V. Ehrenpräsident Ehrenpräsident DEHOGA Saarland Stiftstraße 35 Mauerkircher Straße 199 Freiherr-v.-Stein-Straße 209 DEHOGA Hamburg, Hotel- Hotel- und Gaststättenverband e.V. und Gaststättenverband e.V. 32427 Minden Feldmannstraße 26 81925 München 45133 Essen Hallerstraße 22 Fon 0571/88 60 8-0 66119 Saarbrücken Fon 0201/2 47 04-0 20146 Hamburg Fax 0571/88 60 8-20 Fon 0681/5 54 93 [email protected] Fon 040/41 34 30-6 Fax 0201/2 47 04-99 Fax 0681/5 23 26 www.unipas.de Fax 040/41 34 30-88 [email protected] [email protected] [email protected] V.I.C. Jochen Koepp Herbert Rütten Helmut Otto www.dehoga-hamburg.de Verband der Internationalen Ehrenmitglied Ehrenmitglied Ehrenmitglied Caterer in Deutschland e.V. DEHOGA Sachsen e.V. Hotel- und Gaststättenverband Verbändehaus des Präsidiums des Präsidiums des Präsidiums Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Hessen e.V. Handel-Dienstleistung-Tourismus Am Engelsbach 25 Mittelstraße 120 Landhotel und Landgasthaus Tharandter Straße 5 Auguste-Viktoria-Straße 6 Am Weidendamm 1A 53127 Bonn 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler Naafs-Häuschen, Naafshäuschen 1 65185 Wiesbaden 01159 Dresden 10117 Berlin Fon 0228/28 48 06 Fon 02641/2 62 10 53797 Lohmar-Wahlscheid Fon 0611/9 92 01-0 Fon 0351/4 28 98 10 Fon 030/72 62 52-0 Fax 0228/9 19 51 38 Fax 02641/2 62 40 Fon 022 06/60 80 Fax 0611/9 92 01-22 Fax 0351/4 28 98 28 Fax 030/72 62 52-42 [email protected] [email protected] [email protected] Fax 022 06/60 81 00 www.dehoga-hessen.de www.dehoga-sachsen.de www.dehoga.de JB 2010 Umschlag Montage 2010.qxd:Montage_JB_Umschlag 14.11.2010 17:26 Uhr Seite 1 DEHOGA Bundesverband

DEHOGA-Jahrbuch 2010 DEHOGA-Jahrbuch 2010 Gastronomie und Hotellerie in Deutschland

Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA Bundesverband) Besucheranschrift: Verbändehaus Handel-Dienstleistung-Tourismus Am Weidendamm 1A, 10117 Berlin Postanschrift: 10873 Berlin Fon 030/72 62 52-0 Fax 030/72 62 52-42 [email protected] www.dehoga.de